Therapeutische Beziehung thematisieren?
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Therapeutische Beziehung thematisieren?
Hallo zusammen,
ich hatte in den vergangene Wochen 2 Sitzungen zum Thema " Wie habe ich Sie enttäutscht", der Therapeut fragte mich. Ich habe das Thema so aufgefasst, das es auch um meine Beziehung zum Therapeuten geht. Berührte ich aber sprachlich diesen Bereich, wich mein Therapeut aus. Das habe ich ihm sogar gesagt, was er mit einem lächeln quittierte. Ein Dialog zum Thema kam nicht zustande.
Nun meine Frage, kann oder muss die therapeutische Beziehung Thema sein?
ich hatte in den vergangene Wochen 2 Sitzungen zum Thema " Wie habe ich Sie enttäutscht", der Therapeut fragte mich. Ich habe das Thema so aufgefasst, das es auch um meine Beziehung zum Therapeuten geht. Berührte ich aber sprachlich diesen Bereich, wich mein Therapeut aus. Das habe ich ihm sogar gesagt, was er mit einem lächeln quittierte. Ein Dialog zum Thema kam nicht zustande.
Nun meine Frage, kann oder muss die therapeutische Beziehung Thema sein?
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Hallo Lockenkopf,
Also ich denke das die therapeutische Beziehung durch aus thematisiert werden kann. Besonders wenn es irgendwie Spannungen gibt. Zwischen meinem Therapeuten und mir kommt es auch hin und wieder zu Konflikten die wir dann besprechen. Bei uns gab es auch das Thema ob er mich enttäuscht hat bzw warum ich ihm ausweiche und ihn abblocke. Das ging circa 3-4Sitzungen.
Ich denke es ist schon wichtig die Beziehungen immer mal zu beleuchten und zu hinterfragen besonders wenn Spannungen herrschen aber es sollte kein Dauerthema sein.
Woher kommt denn die Frage von deinem Therapeuten? Also wie kommt er darauf das er dich enttäuscht haben könnte?
Cheers
RoterLuftballon
Also ich denke das die therapeutische Beziehung durch aus thematisiert werden kann. Besonders wenn es irgendwie Spannungen gibt. Zwischen meinem Therapeuten und mir kommt es auch hin und wieder zu Konflikten die wir dann besprechen. Bei uns gab es auch das Thema ob er mich enttäuscht hat bzw warum ich ihm ausweiche und ihn abblocke. Das ging circa 3-4Sitzungen.
Ich denke es ist schon wichtig die Beziehungen immer mal zu beleuchten und zu hinterfragen besonders wenn Spannungen herrschen aber es sollte kein Dauerthema sein.
Woher kommt denn die Frage von deinem Therapeuten? Also wie kommt er darauf das er dich enttäuscht haben könnte?
Cheers
RoterLuftballon
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Hallo Lockenkopf,
die Beziehung wird sogar in vielen Therapien thematisiert, da man über die Reflexion der Gefühle und Verhaltensweisen viel über sich selbst lernen bzw. man sich selbst in der Beziehung erfahren kann.
Die Beziehung ist ja auch die Basis, der Motor einer Therapie, wenn das nicht paßt, dann geht ja gar nichts - jetzt sogar mal abgesehen von grundsätzlichen Übertragungsphänomenen, Aktualisierungen früherer Beziehungsmuster, was ja im Grunde ein Zeichen für eine funktionierende Therapie ist.
Möglicherweise holt der Therapeut auch ein Thema, das du in anderen Beziehungen hast, zum Bearbeiten in die Therapie, indem er es in den Rahmen der therapeutischen Beziehung stellt: da ist es dann unmittelbar präsent und kann tiefergehend bearbeitet werden, indem ihr hinseht, was sich in dir abspielt. Falls also Enttäuschung bei dir ein wichtiges Thema außerhalb der Therapie ist, sei es durch aktuelle Ereignisse oder Beziehungen, sei es ein Lebensthema, dann könnte es auch daran liegen.
Davon abgesehen kann es ja auch sein, dass du Kritik an der Therapie geübt hast - oder im Gegenteil eine Aggressionshemmung und ein Selbstbehauptungsproblem hast - auch dann ist es sinnvoll zu lernen, das anzusprechen. Ein Therapeut sollte fähig sein, Selbstkritik zu üben und eigene Fehler auszuhalten und zuzugeben. Und meiner Meinung nach ist es auch für Patienten gut zu lernen, dass Fehler passieren können (was immer ein Fehler sein mag) und dass die Beziehung das aushalten kann, zu dieser Beziehung, dazu gehören aber eben immer zwei.
Liebe Grüße
die Beziehung wird sogar in vielen Therapien thematisiert, da man über die Reflexion der Gefühle und Verhaltensweisen viel über sich selbst lernen bzw. man sich selbst in der Beziehung erfahren kann.
Die Beziehung ist ja auch die Basis, der Motor einer Therapie, wenn das nicht paßt, dann geht ja gar nichts - jetzt sogar mal abgesehen von grundsätzlichen Übertragungsphänomenen, Aktualisierungen früherer Beziehungsmuster, was ja im Grunde ein Zeichen für eine funktionierende Therapie ist.
Möglicherweise holt der Therapeut auch ein Thema, das du in anderen Beziehungen hast, zum Bearbeiten in die Therapie, indem er es in den Rahmen der therapeutischen Beziehung stellt: da ist es dann unmittelbar präsent und kann tiefergehend bearbeitet werden, indem ihr hinseht, was sich in dir abspielt. Falls also Enttäuschung bei dir ein wichtiges Thema außerhalb der Therapie ist, sei es durch aktuelle Ereignisse oder Beziehungen, sei es ein Lebensthema, dann könnte es auch daran liegen.
Davon abgesehen kann es ja auch sein, dass du Kritik an der Therapie geübt hast - oder im Gegenteil eine Aggressionshemmung und ein Selbstbehauptungsproblem hast - auch dann ist es sinnvoll zu lernen, das anzusprechen. Ein Therapeut sollte fähig sein, Selbstkritik zu üben und eigene Fehler auszuhalten und zuzugeben. Und meiner Meinung nach ist es auch für Patienten gut zu lernen, dass Fehler passieren können (was immer ein Fehler sein mag) und dass die Beziehung das aushalten kann, zu dieser Beziehung, dazu gehören aber eben immer zwei.
Liebe Grüße
Fundevogel
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Mein Psychotherapeut, ist ärztlicher Psychotherapeut. Ich habe ihn vor sehr vielen Jahren mal gefragt, was ich gegen Prüfungsangst machen kann. Er emphahl mir 1 Beruhigungspille vor der Prüfung zu nehmen, aber es einige Tage vor der Prüfung auszuprobieren wie es wirkt. Auf diese Angebot bin ich dann Monate später zurückgekommen und bat ihn um das Medikament um meine Prüfungsangst im Examen zu kontrollieren. Ab da klebte auf meiner Krankenakte der Satz "Kein Tavor, kein Lorazepam verordnen". Jedesmal wenn ich den Klebezettel mit diesem Satz sah, stieg Ärger in mir hoch. Und wirkliches Vertrauen war so auch nicht möglich.RoterLuftballon hat geschrieben: Woher kommt denn die Frage von deinem Therapeuten? Also wie kommt er darauf das er dich enttäuscht haben könnte?
Ich denke, diesen Rat werde ich beherzigen.RoterLuftballon hat geschrieben: Ich denke es ist schon wichtig die Beziehungen immer mal zu beleuchten und zu hinterfragen besonders wenn Spannungen herrschen aber es sollte kein Dauerthema sein.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mi., 23.12.2015, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Bei der Enttäuschung welche ich bei dem ersten Termin zu Thema machte, siehe meine Text an "Roter Luftballon", ging es ja um eine reale Enttäuschung. Wieso biete mir der Arzt eine Medikamentöse Therapie der Prüfungsangst an, um mir anschließend einen Verdacht auf Medikamentenabhängigkeit zu diagnostizieren? Was soll das? Zumal das meine einzige Bitte um ein Beruhigungsmedikament in all den Jahren war.Fundevogel hat geschrieben:HalloLockenkopf,
die Beziehung wird sogar in vielen Therapien thematisiert, da man über die Reflexion der Gefühle und Verhaltensweisen viel über sich selbst lernen bzw. man sich selbst in der Beziehung erfahren kann.
Die Beziehung ist ja auch die Basis, der Motor einer Therapie, wenn das nicht paßt, dann geht ja gar nichts - jetzt sogar mal abgesehen von grundsätzlichen Übertragungsphänomenen, Aktualisierungen früherer Beziehungsmuster, was ja im Grunde ein Zeichen für eine funktionierende Therapie ist.
Mein Psychotherapeut hat tatsächlich eingesehen, das dieser Zettel ziemlich sinnfrei ist, da er mich nach eigenen Angaben nicht für medikamentenabhängigkeitsgefährdet hält. Auf meine Frage, was dann der Zettel auf meiner Krankenakte zu bedeuten hat, hat er diesen tatsächlich entfernt.
Beim zweiten Termin zum Thema habe ich Übertragungen thematisieren wollen und zwar das Gefühl, vom Therapeuten nicht richtig war genommen zu werden. Ich hatte in meiner Psychotherapie sehr oft das Gefühl das mich mein Psychotherapeut nicht wirklich kennt. Er mir immer wieder Eigenschaften/Verhaltensweisen bei mir vermutet, welche mir völlig fremd sind, z.B. außereheliche Verhältnisse, riskantes Autofahren.
Es verletzt mich, so wenig erkannt zu werden. Ich vermutete einen Zusammenhang mit meinem Vater, worauf mein Therapeut nicht wirklich eingig.
Ich wollte die Beziehung zum Thema machen, aber mein Therapeut wollte das nicht. Denn, obwohl er mich ständig enttäuscht, war die Beziehung für mich in der Vergangenheit nicht auflösbar. Anderen Menschen, welche mich so wenig erkennen, hätte ich längst den Rücken zu gekehrt, sie wären mir egal. Aber die Beziehung zu meinem Therapeuten, meine warmen Gefühle für ihn bleiben trotzdem bestehen. Warum ist das so? Auf diese Frage wollte mein Therapeut nicht eingehen.Fundevogel hat geschrieben:Hallo Lockenkopf,
Möglicherweise holt der Therapeut auch ein Thema, das du in anderen Beziehungen hast, zum Bearbeiten in die Therapie, indem er es in den Rahmen der therapeutischen Beziehung stellt: da ist es dann unmittelbar präsent und kann tiefergehend bearbeitet werden, indem ihr hinseht, was sich in dir abspielt. Falls also Enttäuschung bei dir ein wichtiges Thema außerhalb der Therapie ist, sei es durch aktuelle Ereignisse oder Beziehungen, sei es ein Lebensthema, dann könnte es auch daran liegen.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
Ich wollte die Beziehung zum Thema machen, aber mein Therapeut wollte das nicht. Denn, obwohl er mich ständig enttäuscht, war die Beziehung für mich in der Vergangenheit nicht auflösbar. Anderen Menschen, welche mich so wenig erkennen, hätte ich längst den Rücken zu gekehrt, sie wären mir egal. Aber die Beziehung zu meinem Therapeuten, meine warmen Gefühle für ihn bleiben trotzdem bestehen. Warum ist das so? Auf diese Frage wollte mein Therapeut nicht eingehen.[/quote]
das kenne ich auch und auch ich frage mich warum das so ist. allerdings ist es bei mir nicht mein aktueller thera mit dem es mir so geht.
vielleicht weiß tatsächlich jemand, warum das so ist. wäre schön noch andere Erfahrungen zu lesen.
liebe grüße und vor allem allen schöne weihnachtsfeiertage
das kenne ich auch und auch ich frage mich warum das so ist. allerdings ist es bei mir nicht mein aktueller thera mit dem es mir so geht.
vielleicht weiß tatsächlich jemand, warum das so ist. wäre schön noch andere Erfahrungen zu lesen.
liebe grüße und vor allem allen schöne weihnachtsfeiertage
Über was redet ihr dann bzw. wie kann er dir denn helfen? Bei Prüfungsangst fällt im eine Benzo ein, das er aber verweigert? Und über diese Enttäuschung hat er nicht mit dir gesprochen, sondern dies lediglich (aber immerhin) festgestellt, dass es wohl so ist?Lockenkopf hat geschrieben:Mein Psychotherapeut, ist ärztlicher Psychotherapeut. Ich habe ihn vor sehr vielen Jahren mal gefragt, was ich gegen Prüfungsangst machen kann. Er emphahl mir 1 Beruhigungspille vor der Prüfung zu nehmen, aber es einige Tage vor der Prüfung auszuprobieren wie es wirkt. Auf diese Angebot bin ich dann Monate später zurückgekommen und bat ihn um das Medikament um meine Prüfungsangst im Examen zu kontrollieren. Ab da klebte auf meiner Krankenakte der Satz "Kein Tavor, kein Lorazepam verordnen". Jedesmal wenn ich den Klebezettel mit diesem Satz sah, stieg Ärger in mir hoch. Und wirkliches Vertrauen war so auch nicht möglich.
Weil es leider Leute gibt, die die Medikamente missbrauchen bzw. abhängig davon sind... so dass auch auch andere Patienten bei manchen Ärzten schnell unter Generalverdacht stehen, abhängig zu sein (oder zu werden), wenn sie diese Medikamente anfragen. Und weil tatsächlich eine hohes Abhängigkeitspotential besteht (was einen heftigen Entzug nach sich hat). Bei ein paar wenigen Pillen für Prüfungen o.ä. finde ich das jedoch albern. Denn es gibt ja auch eine Indikation, wann ein Einsatz vertretbar ist. Das ist abzuwägen. Auch ich hatte es bei einem neuen Arzt zunächst nicht leicht, entsprechende Medikamente zu erhalten (und ich war und bin sowas von nicht abhängig... würde mir gerade noch fehlen).Wieso biete mir der Arzt eine Medikamentöse Therapie der Prüfungsangst an, um mir anschließend einen Verdacht auf Medikamentenabhängigkeit zu diagnostizieren? Was soll das? Zumal das meine einzige Bitte um ein Beruhigungsmedikament in all den Jahren war.
Wäre für mich ein no go... plumper kann man ja nicht vorgehen, sorry. Diagnostik ist natürlich wichtig, aber wenn man durch die Brille des ICD beäugt wird ohne dass es dafür Anhaltspunkte gibt, so hätte ich persönlich kein gutes Gefühl dabei. Vielleicht ist sein Selbstverständnis als Arzt eher störungs- und problemorientiert... und weniger lösungs- und beziehungsorientiert?Beim zweiten Termin zum Thema habe ich Übertragungen thematisieren wollen und zwar das Gefühl, vom Therapeuten nicht richtig war genommen zu werden. Ich hatte in meiner Psychotherapie sehr oft das Gefühl das mich mein Psychotherapeut nicht wirklich kennt. Er mir immer wieder Eigenschaften/Verhaltensweisen bei mir vermutet, welche mir völlig fremd sind, z.B. außereheliche Verhältnisse, riskantes Autofahren.
Fühlst du dich dort gut aufgehoben?
Beziehungsfragen müssen nicht Inhalt einer Therapie sein, können es aber... im Fall von Beziehungsstörungen macht es mMn keinen Sinn, das nicht zu klären, da es idR das Vertrauensverhältnis belasten dürfte. Je nach Therapeut und inwieweit er sich darauf einlässt und je nach Problemlage des Patienten können Beziehungsthemen mehr oder weniger Stellenwert in einer Therapie haben.
Zuletzt geändert von stern am Do., 24.12.2015, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ich denke, du bist da an ein nicht optimales Exemplar geraten, da bringt dann wahrscheinlich auch ein Thematisieren vllt nichts mehr, aber klar gehört das auf den Tisch, wenn was vorfällt, da die Beziehung die Basis für eine gute Therapie ist. Ich bin manchmal echt geschockt, wie manche Therapeuten arbeiten und so einen Mist machen wie dem Patienten Dinge unterstellen.
Zuletzt geändert von Speechless am Do., 24.12.2015, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Lockenkopf, man muss da unterscheiden: Es gibt Therapieformen, bei denen die Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Vordergrund steht (bei Analysen), und es gibt Therapieformen, bei denen es eher als hinderlich gesehen wird, wenn die Stunden um diese Beziehung kreisen. Daneben gibt es natürlich noch individuelle Unterschiede in der Arbeitsweise.
Da du von zwei wöchentlichen Stunden gesprochen hast, könnte es sich ja theoretisch um eine Analyse handeln? Dazu würde auch passen, dass er lächelt, anstatt zu antworten. Es ist dann oft so, dass Patienten die Lücken, die dadurch entstehen, dass der Therapeut nicht antwortet, so interpretieren, wie es ihrer eigenen Dynamik entspricht: Also, jemand, der überzeugt ist davon, von allen Menschen abgelehnt zu sein, wird ein Schweigen als Ablehnung empfinden usw.
Da du von zwei wöchentlichen Stunden gesprochen hast, könnte es sich ja theoretisch um eine Analyse handeln? Dazu würde auch passen, dass er lächelt, anstatt zu antworten. Es ist dann oft so, dass Patienten die Lücken, die dadurch entstehen, dass der Therapeut nicht antwortet, so interpretieren, wie es ihrer eigenen Dynamik entspricht: Also, jemand, der überzeugt ist davon, von allen Menschen abgelehnt zu sein, wird ein Schweigen als Ablehnung empfinden usw.
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Geredet habe wir in der genannten Sitzung exakt über das was ich geschrieben habe. Die Begebenheit um die es gingstern hat geschrieben:Über was redet ihr dann bzw. wie kann er dir denn helfen? Bei Prüfungsangst fällt im eine Benzo ein, das er aber verweigert? Und über diese Enttäuschung hat er nicht mit dir gesprochen, sondern dies lediglich (aber immerhin) festgestellt, dass es wohl so ist?Lockenkopf hat geschrieben:Mein Psychotherapeut, ist ärztlicher Psychotherapeut. Ich habe ihn vor sehr vielen Jahren mal gefragt, was ich gegen Prüfungsangst machen kann. Er emphahl mir 1 Beruhigungspille vor der Prüfung zu nehmen, aber es einige Tage vor der Prüfung auszuprobieren wie es wirkt. Auf diese Angebot bin ich dann Monate später zurückgekommen und bat ihn um das Medikament um meine Prüfungsangst im Examen zu kontrollieren. Ab da klebte auf meiner Krankenakte der Satz "Kein Tavor, kein Lorazepam verordnen". Jedesmal wenn ich den Klebezettel mit diesem Satz sah, stieg Ärger in mir hoch. Und wirkliches Vertrauen war so auch nicht möglich.
liegt 7 Jahre zurück. Auf meine Bitte hin hat er mir damals 10 Tabletten Tavor verordnet, welches sich aber als nicht geeignet heraus stellte. Ich bewältigte die Prüfungen ohne medikamentöse Hilfe.
Thema de letzten Sitzungen war, "Wodurch habe ich Sie enttäuscht?" Enttäuscht hat mein Therapeut mich dadruch, das er mir, laut Klebezettel auf meiner Akte, 7 Jahre lang eine Medikamentenabhängigkeit zutraute.
Mein Therapeut sah in der vergangen Woche ein, das er wohl falsch gelegen hat und entfernte den Klebezettel.
Wieso biete mir der Arzt eine Medikamentöse Therapie der Prüfungsangst an, um mir anschließend einen Verdacht auf Medikamentenabhängigkeit zu diagnostizieren? Was soll das? Zumal das meine einzige Bitte um ein Beruhigungsmedikament in all den Jahren war.
Es war das einzige Mal in 10 Jahren, in der er mir Beruhigungstabletten verordnete. Somit war der Verdacht ziemlich daneben.Weil es leider Leute gibt, die die Medikamente missbrauchen bzw. abhängig davon sind... so dass auch auch andere Patienten bei manchen Ärzten schnell unter Generalverdacht stehen, abhängig zu sein (oder zu werden), wenn sie diese Medikamente anfragen. Und weil tatsächlich eine hohes Abhängigkeitspotential besteht (was einen heftigen Entzug nach sich hat). Bei ein paar wenigen Pillen für Prüfungen o.ä. finde ich das jedoch albern. Denn es gibt ja auch eine Indikation, wann ein Einsatz vertretbar ist. Das ist abzuwägen. Auch ich hatte es bei einem neuen Arzt zunächst nicht leicht, entsprechende Medikamente zu erhalten (und ich war und bin sowas von nicht abhängig... würde mir gerade noch fehlen).
Beim zweiten Termin zum Thema habe ich Übertragungen thematisieren wollen und zwar das Gefühl, vom Therapeuten nicht richtig war genommen zu werden. Ich hatte in meiner Psychotherapie sehr oft das Gefühl das mich mein Psychotherapeut nicht wirklich kennt. Er mir immer wieder Eigenschaften/Verhaltensweisen bei mir vermutet, welche mir völlig fremd sind, z.B. außereheliche Verhältnisse, riskantes Autofahren.
Wenn mein Psychotherapeut den ICD10 diagnostisch anwenden würde, gäbe es kein Problem. Er diagnostiziert aber nach Gefühl, bzw nach Gegenübertragungen.Wäre für mich ein no go... plumper kann man ja nicht vorgehen, sorry. Diagnostik ist natürlich wichtig, aber wenn man durch die Brille des ICD beäugt wird ohne dass es dafür Anhaltspunkte gibt, so hätte ich persönlich kein gutes Gefühl dabei. Vielleicht ist sein Selbstverständnis als Arzt eher störungs- und problemorientiert... und weniger lösungs- und beziehungsorientiert?
Ich mag meinen Psychotherapeuten, warum auch immer. Und ich kann die Themen bearbeiten, welche mir wichtig sind.Fühlst du dich dort gut aufgehoben?
Ich habe mich jedenfalls jetzt entschlossen, nicht mehr alles zu schlucken, sondern klar auszudrücken was mir nicht passt.
Beziehungsfragen müssen nicht Inhalt einer Therapie sein, können es aber... im Fall von Beziehungsstörungen macht es mMn keinen Sinn, das nicht zu klären, da es idR das Vertrauensverhältnis belasten dürfte. Je nach Therapeut und inwieweit er sich darauf einlässt und je nach Problemlage des Patienten können Beziehungsthemen mehr oder weniger Stellenwert in einer Therapie haben.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 24.12.2015, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Da magst Du recht haben. Aber, es ist nicht leicht eine passenden Psychotherapeuten zu finden. Zumindeten kann ich bei ihm die Themen bearbeiten, welche mir wichtig sind.Speechless hat geschrieben:Ich denke, du bist da an ein nicht optimales Exemplar geraten, da bringt dann wahrscheinlich auch ein Thematisieren vllt nichts mehr, aber klar gehört das auf den Tisch, wenn was vorfällt, da die Beziehung die Basis für eine gute Therapie ist. Ich bin manchmal echt geschockt, wie manche Therapeuten arbeiten und so einen Mist machen wie dem Patienten Dinge unterstellen.
Aber in Zukunft verlange ich für jeden Mist den er mir unterstellt eine klare Agumentation.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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......................
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 24.12.2015, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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sorry doppelt
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 24.12.2015, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Mein Psychotherapeut bezeichnet sich als Analytiker. Die Therapieform die er anwendet thematisiert aber nicht die Beziehung, denn er geht auf das Thema nicht ein, sondern führt mich jedesmal wenn ich es anschneide, weg vom Beziehungsthema. Er meidet es.leberblümchen hat geschrieben:Lockenkopf, man muss da unterscheiden: Es gibt Therapieformen, bei denen die Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Vordergrund steht (bei Analysen), und es gibt Therapieformen, bei denen es eher als hinderlich gesehen wird, wenn die Stunden um diese Beziehung kreisen. Daneben gibt es natürlich noch individuelle Unterschiede in der Arbeitsweise. .
Ich sagte: "Sie weichen aus!" Und er lächelte, weil ich ihn in dem Augenblick durchschaut hatte.leberblümchen hat geschrieben:Da du von zwei wöchentlichen Stunden gesprochen hast, könnte es sich ja theoretisch um eine Analyse handeln? Dazu würde auch passen, dass er lächelt, anstatt zu antworten. Es ist dann oft so, dass Patienten die Lücken, die dadurch entstehen, dass der Therapeut nicht antwortet, so interpretieren, wie es ihrer eigenen Dynamik entspricht: Also, jemand, der überzeugt ist davon, von allen Menschen abgelehnt zu sein, wird ein Schweigen als Ablehnung empfinden usw.
Ich hatte in den vergangenen 2 Wochen 2 Sitzungen. Um es genau zu sagen, 2 Sitzungen in Abstand von 2 Wochen. Das entspricht dem Rhythmus den ich vor vielen Jahren bei diesen Psychotherapeuten während einer fortlaufenden Psychotherapie hatte. Seit einigen Jahre suche ich meinen Psychotherapeuten nur nach bei Problemlagen auf, welche mich belasten. Das sind in etwa 2-4 Sitzungen im Jahr.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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..................
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 24.12.2015, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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