Angst vorm Unterschreiben
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Angst vorm Unterschreiben
Hallo,
durch meine Sozialphobie habe ich zwar so einige Probleme, aber eine Sache macht mir momentan besonders zu schaffen.
Immer wenn ich etwas unterschreiben muss (vor allem im Geschäft, wenn man per Karte zahlt), bin ich so nervös, dass ich das kaum hinbekomme!
Ich habe mir daraus seit einiger Zeit regelrecht eine Übung gemacht und bezahle nun häufiger per Karte.
Manchmal ist es so, dass mir schon fast die Luft wegbleibt, wenn ich noch in der Schlange stehe. Ich habe nichts anderes im Kopf als das bevorstehende Unterschreiben! Und wenn es dann soweit ist, ist es ein regelrechter Kampf das Zittern soweit zu unterdrücken, dass ich halt schreiben kann.
Das große Problem dabei: Die Unterschrift ist dadurch manchmal dermaßen krakelig, dass die Kassiererinnen komisch schauen, da sie ja nicht richtig mit der Karte übereinstimmt und das auch sagen.
In letzter Zeit hatte ich das aber einigermaßen im Griff, bis heute. Denn da musste ich erstmals sogar den Ausweis zeigen, da man mir nicht glaubte das ich der rechtmäßige Besitzer bin...
Das war mir enorm unangenehm und wirft mich jetzt weit zurück, ich dachte ich hätte das jetzt im Griff. Bin richtig schlecht drauf gerade...
Mir ist klar das die meisten die Thematik wohl lächerlich finden, aber bei mir steht das ganze auch stellvertretend für viele andere ähnliche Probleme, die mit der Sozialphobie zu tun haben.
Millionen Menschen haben kein Problem mit sowas, was kann ich denn bloß machen, wenn diese Panik in mir aufsteigt, die Hand einfach durch das Zittern (was mir auch enorm peinlich ist) nicht mehr so funktioniert, wie sie soll??
Ich kann das einfach nicht abstellen.
Egal was ich mache und wieviel ich übe, nichts bringt etwas. Auch generell die ganzen Therapien für die Phobien in all den Jahren, haben kaum etwas bewirkt.
Was kann man denn noch probieren?
Gruß
Christoph
durch meine Sozialphobie habe ich zwar so einige Probleme, aber eine Sache macht mir momentan besonders zu schaffen.
Immer wenn ich etwas unterschreiben muss (vor allem im Geschäft, wenn man per Karte zahlt), bin ich so nervös, dass ich das kaum hinbekomme!
Ich habe mir daraus seit einiger Zeit regelrecht eine Übung gemacht und bezahle nun häufiger per Karte.
Manchmal ist es so, dass mir schon fast die Luft wegbleibt, wenn ich noch in der Schlange stehe. Ich habe nichts anderes im Kopf als das bevorstehende Unterschreiben! Und wenn es dann soweit ist, ist es ein regelrechter Kampf das Zittern soweit zu unterdrücken, dass ich halt schreiben kann.
Das große Problem dabei: Die Unterschrift ist dadurch manchmal dermaßen krakelig, dass die Kassiererinnen komisch schauen, da sie ja nicht richtig mit der Karte übereinstimmt und das auch sagen.
In letzter Zeit hatte ich das aber einigermaßen im Griff, bis heute. Denn da musste ich erstmals sogar den Ausweis zeigen, da man mir nicht glaubte das ich der rechtmäßige Besitzer bin...
Das war mir enorm unangenehm und wirft mich jetzt weit zurück, ich dachte ich hätte das jetzt im Griff. Bin richtig schlecht drauf gerade...
Mir ist klar das die meisten die Thematik wohl lächerlich finden, aber bei mir steht das ganze auch stellvertretend für viele andere ähnliche Probleme, die mit der Sozialphobie zu tun haben.
Millionen Menschen haben kein Problem mit sowas, was kann ich denn bloß machen, wenn diese Panik in mir aufsteigt, die Hand einfach durch das Zittern (was mir auch enorm peinlich ist) nicht mehr so funktioniert, wie sie soll??
Ich kann das einfach nicht abstellen.
Egal was ich mache und wieviel ich übe, nichts bringt etwas. Auch generell die ganzen Therapien für die Phobien in all den Jahren, haben kaum etwas bewirkt.
Was kann man denn noch probieren?
Gruß
Christoph
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Ich weiß ja nicht welche Probleme du in sozialen Situation sonst noch so hast, aber ich frage mich, warum du dir das im Geschäft so schwer machst.
Warum zahlst du nicht in bar und ersparst dir diese Tortur?
Oder warum legst du dir nicht eine andere Unterschrift zu, die dir einfacher von der Hand geht?
Viele Leute unterschreiben so unleserlich und machen bloß ein Häkchen und einen Strich dazu.
Wenn du dann wirklich mal eine Situation hast, wo du unterschreiben musst und schon spürst, dass du zu zittern beginnst, kannst du dir eine Ausrede zurechtlegen? Zum Beispiel dass du eine Sehnenscheidenentzündung in der rechten Hand hast und derzeit keinen Stift gut halten kannst, wegen der Schmerzen. Dann machst du einfach ein umständliches unleserliches Kreuzchen oder Häkchen und zuckst entschuldigend die Schultern.
Warum zahlst du nicht in bar und ersparst dir diese Tortur?
Oder warum legst du dir nicht eine andere Unterschrift zu, die dir einfacher von der Hand geht?
Viele Leute unterschreiben so unleserlich und machen bloß ein Häkchen und einen Strich dazu.
Wenn du dann wirklich mal eine Situation hast, wo du unterschreiben musst und schon spürst, dass du zu zittern beginnst, kannst du dir eine Ausrede zurechtlegen? Zum Beispiel dass du eine Sehnenscheidenentzündung in der rechten Hand hast und derzeit keinen Stift gut halten kannst, wegen der Schmerzen. Dann machst du einfach ein umständliches unleserliches Kreuzchen oder Häkchen und zuckst entschuldigend die Schultern.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Natürlich könnte ich diese Situationen vermeiden, aber dann würde ich ja genau das tun, was man nicht soll.
Ich will dem nicht ausweichen, sondern damit umgehen können.
Ich will dem nicht ausweichen, sondern damit umgehen können.
Ich will mal wieder den Meister selbst zu Worte kommen lassen:
http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/freu ... ypatho.xml
Die "Psychopathologie des Alltagslebens" ist leider ein ziemlicher Wälzer, in meiner Studienausgabe von Fischer-TB rund 350 Seiten - aber dafür ist es eines der amüsantesten Bücher von Freud, recht easy zu lesen. Er beschreibt dazu sehr anschaulich an vielen dutzenden von Beispielen für "Fehlleistungen", wie man sie analysieren kann, und wie tief sie in die Abgründe der Seele blicken lassen können. Die Analyse von Fehlleistungen ist eine der klassischen Methoden der Psychoanalyse und fast für jeden halbwegs gebildeten Menschen auch relativ leicht zu erlernen.
Natürlich kann man es sich auch "einfach" machen und ne reguläre Psychoanalyse machen. Aber es ist schwierig, einen Analytiker zu finden, bei dem man relativ rasch einen Termin bekommt, und mit dem es dann auch "funzt".
http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/freu ... ypatho.xml
Die "Psychopathologie des Alltagslebens" ist leider ein ziemlicher Wälzer, in meiner Studienausgabe von Fischer-TB rund 350 Seiten - aber dafür ist es eines der amüsantesten Bücher von Freud, recht easy zu lesen. Er beschreibt dazu sehr anschaulich an vielen dutzenden von Beispielen für "Fehlleistungen", wie man sie analysieren kann, und wie tief sie in die Abgründe der Seele blicken lassen können. Die Analyse von Fehlleistungen ist eine der klassischen Methoden der Psychoanalyse und fast für jeden halbwegs gebildeten Menschen auch relativ leicht zu erlernen.
Natürlich kann man es sich auch "einfach" machen und ne reguläre Psychoanalyse machen. Aber es ist schwierig, einen Analytiker zu finden, bei dem man relativ rasch einen Termin bekommt, und mit dem es dann auch "funzt".
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Ok danke, werde ich mir mal anschauen.
Es ist auch so, dass ich mit meiner Therapeutin über das Problem gesprochen habe. Aber sie meinte nur, ich solle offen damit umgehen. Auf die Sache mit dem krakeligen Unterschreiben, möglichem Ausweis zeigen usw. meinte sie nur: "Na und, dann zeigen sie ihn eben und gut ist, ist doch egal".
Im Prinzip hat sie damit zwar recht, aber wenn es so einfach wäre. Ich glaube sie hat nicht ganz verstanden, wie das in der Situation dann wirklich ist.
Es ist auch so, dass ich mit meiner Therapeutin über das Problem gesprochen habe. Aber sie meinte nur, ich solle offen damit umgehen. Auf die Sache mit dem krakeligen Unterschreiben, möglichem Ausweis zeigen usw. meinte sie nur: "Na und, dann zeigen sie ihn eben und gut ist, ist doch egal".
Im Prinzip hat sie damit zwar recht, aber wenn es so einfach wäre. Ich glaube sie hat nicht ganz verstanden, wie das in der Situation dann wirklich ist.
Ich würde ja gerne was dazu sagen wollen - weil Psychoanalyse macht mir verdammt viel Spaß, wenn ich nicht selbst die arme Sau bin, die analysiert wird.
Aber das ist alles viel zu unkonkret. "Immer, wenn ich was unterschreiben muß ... vor allem im Geschäft, wenn ich was bezahlen muß." Das ist alles, was Du verrätst, und das ist ein verdammt dürrer Knochen mit sehr wenig Fleisch dran.
Wie ist es denn sonst beim unterschreiben ? Unterschreibst Du noch relativ viel ? In welchen Situationen geht es gut, klappt es einigermaßen, flippst Du total aus ?
Hast Du schon mal probiert, Deine Unterschrift zu wechseln ? Ich habe das einmal in meinem Leben getan - aus beruflicher Motivation heraus. Ich war Anwalt gewesen, und für Anwälte gibt es sogar höchstrichterliche Richtlinien darüber, wie die rechtsgültige Unterschrift eines Anwaltes auszusehen hat - was es nicht alles gibt, in diesem unseren Lande ... ? Naja, da habe ich mir eine gut zu lesende und deswegen auch gut zu schreibende Unterschrift angewöhnt, die übrigens der Unterschrift meines Vaters recht ähnlich ist. Handschriften sind ja erblich, wie man seit langem weiß. Das könnte schon ein Anhaltspunkt zum Nachdenken sein. Ähnelt Deine bisherige Unterschrift derjenigen Deines Vaters, Deiner Mutter oder sonst einem Vorfahren ? Wie war Dein Verhältnis zu diesen ?
Das sind alles so Fragen, die man sich stellen könnte, um die Geschichte ein wenig zu durchleuchten, eine Struktur hineinzubringen.
Und nebenbei: auch im 21. Jahrhhundert kann man in allen Geschäften noch in bar bezahlen, was das Problem mit der Unterschrift an der Kasse erheblich reduziert !
Aber das ist alles viel zu unkonkret. "Immer, wenn ich was unterschreiben muß ... vor allem im Geschäft, wenn ich was bezahlen muß." Das ist alles, was Du verrätst, und das ist ein verdammt dürrer Knochen mit sehr wenig Fleisch dran.
Wie ist es denn sonst beim unterschreiben ? Unterschreibst Du noch relativ viel ? In welchen Situationen geht es gut, klappt es einigermaßen, flippst Du total aus ?
Hast Du schon mal probiert, Deine Unterschrift zu wechseln ? Ich habe das einmal in meinem Leben getan - aus beruflicher Motivation heraus. Ich war Anwalt gewesen, und für Anwälte gibt es sogar höchstrichterliche Richtlinien darüber, wie die rechtsgültige Unterschrift eines Anwaltes auszusehen hat - was es nicht alles gibt, in diesem unseren Lande ... ? Naja, da habe ich mir eine gut zu lesende und deswegen auch gut zu schreibende Unterschrift angewöhnt, die übrigens der Unterschrift meines Vaters recht ähnlich ist. Handschriften sind ja erblich, wie man seit langem weiß. Das könnte schon ein Anhaltspunkt zum Nachdenken sein. Ähnelt Deine bisherige Unterschrift derjenigen Deines Vaters, Deiner Mutter oder sonst einem Vorfahren ? Wie war Dein Verhältnis zu diesen ?
Das sind alles so Fragen, die man sich stellen könnte, um die Geschichte ein wenig zu durchleuchten, eine Struktur hineinzubringen.
Und nebenbei: auch im 21. Jahrhhundert kann man in allen Geschäften noch in bar bezahlen, was das Problem mit der Unterschrift an der Kasse erheblich reduziert !
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Also im Prinzip hat es mit der Unterschrift an sich nichts zu tun, dass Schreiben wenn ich beobachtet werde ist es. Nein, es ist sogar generell das Problem, wenn ich bei etwas beobachtet werde und irgendetwas mit den Händen machen muss, wo jemand meine Unruhe erkennen könnte, z.B. beim Heben eines Glases.
Jeder Umgang mit fremden Menschen fällt mir schwer und ist eine große Überwindung. Das kann ich aber noch einigermaßen verbergen, aber beim Schreiben kommt das besonders deutlich hervor, weil ich da ja etwas aktiv tun muss.
Deshalb steht die Sache mit dem Unterschreiben stellvertretend für das gesamte Problem und die Anspannung, die ich da nicht mehr verbergen kann.
Das absichtliche Zahlen per Karte mache ich seit einiger Zeit auch nur als Übung, natürlich könnte ich es auch bar erledigen.
Aber hier will ich ansetzten und diesen Teil mal in den Griff bekommen, denn wenn ich das schaffe dies zu kontrollieren, dann glaube ich auch bei dem Gesamtproblem weiter zu kommen.
Und es frustriert enorm, wenn man mal kleine Fortschritte macht, aber immer wieder unerwartete Rückschläge kommen.
Jeder Umgang mit fremden Menschen fällt mir schwer und ist eine große Überwindung. Das kann ich aber noch einigermaßen verbergen, aber beim Schreiben kommt das besonders deutlich hervor, weil ich da ja etwas aktiv tun muss.
Deshalb steht die Sache mit dem Unterschreiben stellvertretend für das gesamte Problem und die Anspannung, die ich da nicht mehr verbergen kann.
Das absichtliche Zahlen per Karte mache ich seit einiger Zeit auch nur als Übung, natürlich könnte ich es auch bar erledigen.
Aber hier will ich ansetzten und diesen Teil mal in den Griff bekommen, denn wenn ich das schaffe dies zu kontrollieren, dann glaube ich auch bei dem Gesamtproblem weiter zu kommen.
Und es frustriert enorm, wenn man mal kleine Fortschritte macht, aber immer wieder unerwartete Rückschläge kommen.
Hm, vielleicht könntest du anfangen, auch sonst in der Öffentlichkeit zu schreiben. Also nichts, was für andere bestimmt ist, sondern nur für dich selbst, aber eben so, dass andere dich beim Schreiben sehen können. Z.B. Im Zug, im Wartezimmer beim Arzt, auf der Parkbank usw.. Wenn deine Schrift dann krakelig ist, ist das ja egal, aber evtl. gewöhnst du dich so ein wenig ans öffentliche Schreiben.
Ob dir das was bringt, weiß ich natürlich nicht, aber das ist mir gerade eingefallen.
Ob dir das was bringt, weiß ich natürlich nicht, aber das ist mir gerade eingefallen.
habe eine Bekannte der gings genauso,
es ist jetzt ungeschickt wiel ich nicht weis wo du wohnst D/Ö/CH/ ?
aber egal manchmal lohnt sich auch ein weiter weg.also mein Vorschlag mach einfach mal einen (-- Casriel Kraigau--) Workshop mit das löst Blockaden,dann funst es auch mit dem Unterschreiben wieder,würde ich meinen.
es ist jetzt ungeschickt wiel ich nicht weis wo du wohnst D/Ö/CH/ ?
aber egal manchmal lohnt sich auch ein weiter weg.also mein Vorschlag mach einfach mal einen (-- Casriel Kraigau--) Workshop mit das löst Blockaden,dann funst es auch mit dem Unterschreiben wieder,würde ich meinen.
Ich muß vorab gestehen, schluderig gelesen zu haben und erst jetzt gerafft zu haben, daß die Kartenzahlung eine bewußt therapeutisch vorgenommene Übung sein soll - Asche auf mein Haupt !
Ich nutze selbst solche "verhaltenstherapeutischen" Methoden v.a. um meine Eßstörung im Griff zu behalten bzw. wieder in den Griff zu bekommen, wenn sie mir "durchgegangen" ist. Dazu habe ich Methoden aus dem Training für's schnelle Motorradfahren von Bernt Spiegel: "Die obere Hälfte des Motorrades" entliehen. Aber das ist wohl auf eine so generelle Phobie kaum ohne weiteres zu übertragen.
Es verhält sich bei mir (!) auch so, daß mir bewußt ist, daß ich damit zum Kern des Problems nicht vordringe - diese Methoden also buchstäblich "Krücken" sind. Ich bin schon sehr zufrieden, wenn ich das Gewichtsproblem damit unter Kontrolle behalten kann - es nicht schlimmer wird, das Übergewicht langsam und nach der Melodie: zwei Schritte vor und einen zurück - abnimmt. Aber an den Kern der Materie kann ich bei mir damit nicht vordringen.
Am Kern der Materie arbeite ich durch fortgesetzte Psychoanalyse - was allerdings ein langwieriger und in jeder Hinsicht sehr aufwendiger Prozeß ist.
Ich kann insonfern nur noch einmal die "Psychopathologie des Alltagslebens" anempfehlen - die Lektüre ist auf keinen Fall verkehrt, schlimmstenfalls ist es rein reines (und sehr vergnügliches) Bildungserlebnis. Bestenfalls ist es der erste Schritt zu einer "richtigen" Analyse.
Ich nutze selbst solche "verhaltenstherapeutischen" Methoden v.a. um meine Eßstörung im Griff zu behalten bzw. wieder in den Griff zu bekommen, wenn sie mir "durchgegangen" ist. Dazu habe ich Methoden aus dem Training für's schnelle Motorradfahren von Bernt Spiegel: "Die obere Hälfte des Motorrades" entliehen. Aber das ist wohl auf eine so generelle Phobie kaum ohne weiteres zu übertragen.
Es verhält sich bei mir (!) auch so, daß mir bewußt ist, daß ich damit zum Kern des Problems nicht vordringe - diese Methoden also buchstäblich "Krücken" sind. Ich bin schon sehr zufrieden, wenn ich das Gewichtsproblem damit unter Kontrolle behalten kann - es nicht schlimmer wird, das Übergewicht langsam und nach der Melodie: zwei Schritte vor und einen zurück - abnimmt. Aber an den Kern der Materie kann ich bei mir damit nicht vordringen.
Am Kern der Materie arbeite ich durch fortgesetzte Psychoanalyse - was allerdings ein langwieriger und in jeder Hinsicht sehr aufwendiger Prozeß ist.
Ich kann insonfern nur noch einmal die "Psychopathologie des Alltagslebens" anempfehlen - die Lektüre ist auf keinen Fall verkehrt, schlimmstenfalls ist es rein reines (und sehr vergnügliches) Bildungserlebnis. Bestenfalls ist es der erste Schritt zu einer "richtigen" Analyse.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ich habe jetzt nochmal mit meiner Therapeutin über das Thema gesprochen, vor allem über die Sache mit dem Bezahlen. Sie bot mir an, das sie mal mit mir einkaufen geht! Das hat mich ziemlich überrascht, da ich gar nicht wusste, dass sie auch solche Außeneinsätze macht.
Aber mein erster Gedanke war, dass ich das nie schaffe, mit einer vertrauten Person ist die Sache mit dem Zahlen ja schon schwierig, ich glaube da würde mir total die Luft weg bleiben!
Seit dem das mit dem Unterschreiben zuletzt so schlecht lief (wegen dem Ausweis vorzeigen), ist es momentan auch noch schlimmer geworden und ich habe meine Freundin bezahlen lassen. Habe dabei mal drauf geachtet, die starren einem beim Schreiben schon total auf die Schrift, da sie schon währenddessen die Unterschrift mit der Karte abgleichen. Ich verstehe einfach nicht, wie einen das nicht nervös machen kann!
Aber mein erster Gedanke war, dass ich das nie schaffe, mit einer vertrauten Person ist die Sache mit dem Zahlen ja schon schwierig, ich glaube da würde mir total die Luft weg bleiben!
Seit dem das mit dem Unterschreiben zuletzt so schlecht lief (wegen dem Ausweis vorzeigen), ist es momentan auch noch schlimmer geworden und ich habe meine Freundin bezahlen lassen. Habe dabei mal drauf geachtet, die starren einem beim Schreiben schon total auf die Schrift, da sie schon währenddessen die Unterschrift mit der Karte abgleichen. Ich verstehe einfach nicht, wie einen das nicht nervös machen kann!
Also - wenn Dir Deine Therapeutin schon das Angebot gemacht hat: zugreifen ! Denn auch dann, wenn die Sache "rein einkaufstechnisch gesehen" total in die Hose geht: die Beobachtungen, die Deine Therapeutin dabei machen kann, können ungeheuer wertvoll sein. Vielleicht wäre es deswegen für so ein Experiment auch sinnvoll, nicht gerade zu einem Stammladen von Dir zu fahren ? Ist ja immer auch ne Frage der praktischen Möglichkeiten ...
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- Helferlein
- , 42
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Nein - ein Wälzer ist das nicht - Bücher dieses Umfanges sind in der Medizin geradezu "Heftchen"Möbius hat geschrieben:Ich will mal wieder den Meister selbst zu Worte kommen lassen:
http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/freu ... ypatho.xml
Die "Psychopathologie des Alltagslebens" ist leider ein ziemlicher Wälzer, in meiner Studienausgabe von Fischer-TB rund 350 Seiten - aber dafür ist es eines der amüsantesten Bücher von Freud, recht easy zu lesen. Er beschreibt dazu sehr anschaulich an vielen dutzenden von Beispielen für "Fehlleistungen", wie man sie analysieren kann, und wie tief sie in die Abgründe der Seele blicken lassen können. Die Analyse von Fehlleistungen ist eine der klassischen Methoden der Psychoanalyse und fast für jeden halbwegs gebildeten Menschen auch relativ leicht zu erlernen.
Natürlich kann man es sich auch "einfach" machen und ne reguläre Psychoanalyse machen. Aber es ist schwierig, einen Analytiker zu finden, bei dem man relativ rasch einen Termin bekommt, und mit dem es dann auch "funzt".
In der Medizin gibt es auch - gottlob! - nur sehr selten Bücher - oder Heftchen, oder Microfiches oder wie auch immer man diesen Müll deponiert - in denen irgendetwas Lesenswertes drinnsteht.
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