Völlig erschöpft - aber ich muss doch fit sein.
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Völlig erschöpft - aber ich muss doch fit sein.
Hallo ihr Lieben
bisher fühlte ich mich hier immer verstanden, und ich hoffe es ist ok, dass ich mir auch dieses Mal meine Sorgen von der Seele schreibe.
Mein Hauptproblem ist, dass ich mich total erschöpft und müde fühle und das irgendwo schon dauerhaft, seit Monaten. Ich kann mir mittlerweile nicht mehr erklären, woher es kommt. Mittlerweile habe ich sämtliche Bluttests gemacht, hab Vitaminpräparate zu mir genommen, meine Ernährung umgestellt, hab mit mehreren Ärzten gesprochen... Dann hab ich mich wieder bemüht, mehr Sport zu machen, mich einfach "mehr im Alltag zu bewegen, dann ist man doch automatisch nicht mehr so schlapp". Meint jedenfalls meine Ärztin.
Beim Sport bin ich jetzt aber nonstop am Gähnen und es quält mich nur noch... Ich hab vor einem halben Jahr noch wirklich viel gemacht, Spinning, Joggen, Gymnastik.... obwohl ich damals schon dauermüde war, konnte ich mich immer noch aufraffen. Daran kann ich jetzt gar nicht mehr denken! Ich arbeite, dann komme ich heim und dann geht nichts mehr, außer schlafen.
Vor ein paar Tagen habe ich ein Buch gelesen, da wurde gesagt "Die Psyche merkt selbst nicht, wenn sie überlastet ist. Ein Muskel bekommt Muskelkater, aber für die Psyche ist so etwas evolutionsbedingt nie vorgesehen worden." (so ähnlich)
Das hat mich jetzt doch sehr zum Nachdenken gebracht, ob es nicht vielleicht doch auch meine Psyche ist, die mir was sagen will.
Warum ich jetzt schreibe, ist die aktuelle Situation, in der ich nicht weiß wie ich vorangehen soll. Ich bin seit gestern krank geschrieben. Hab mich jetzt drei Wochen lang mit einer Erkältung auf die Arbeit gequält. Wir sind momentan sowieso schon unterbesetzt, da wollte ich meine Kollegen nicht noch zusätzlich belasten. Im Großen und Ganzen ist die Erkältung auch weg.
Leider ist es richtig schlimm geworden mit meiner Erschöpfung. Ich kann nicht mal mehr die Spülmaschine ausräumen, da mir das wie ein riesiger Berg Arbeit vorkommt. Und wenn ichs dann mache, fühle ich mich danach, als hätte ich einen Marathon hinter mir, total fix und alle.
Meine Ärztin meint, das käme daher, dass ich die Erkältung nicht auskuriert habe und der Körper nun einfach erschöpft ist. Sie hat mich krank geschrieben von gestern bis Freitag.
Jetzt fühle ich mich total schlecht, weil ich mich eigentlich gar nicht krank fühle - also ich habe ja kein Fieber, keinen Husten und kein Schnupfen. Ich habe das Gefühl, wenn ich mich einfach anstrengen würde, dann schaffe ich das alles.
Hinzu kommt, dass auch alle an mir zerren. Meine Kollegin hat mir gleich eine Nachricht geschrieben - da kam kein "Gute Besserung". Sie ärgerte sich, dass sie sich jetzt in mein Projekt einlesen muss. Das hatte so den Touch von "du bist doch gar nicht krank".
Das war heute nicht wirklich entspannend hier zu Hause, muss ich sagen. Ich hab nonstop Herzrasen und könnte heulen. Auch wenn ich weiß, dass ich mich nicht aufregen sollte - ich bekomme es einfach nicht verarbeitet in meinem Kopf und habe ein schlechtes Gewissen.
Auf der anderen Seite steht mein Freund - wir suchen grade eine gemeinsame Wohnung und da höre ich auch ständig nur "ich hab mich doch jetzt um alles gekümmert, das kannst du doch mal machen". Und jetzt wo ich krank bin, verpassen wir vielleicht wichtige Sachen, weil ich es nicht zur Besichtigung schaffe. (Obwohl ich doch so gerne möchte, dann fällt wenigstens nämlich schon mal diese Belastung mit dem Hin- und Herfahren weg - ich denke, das zerrt auch unglaublich an mir).
Und dann denke ich wieder, ich hab jetzt jahrelang für alle Vollgas gegeben, ich darf doch mal drei Tage krank sein (Länger als 1 Tag war ich tatsächlich das letzte Mal in 2011 krank geschrieben - 3 Tage genau)! Am liebsten würde ich Montag noch mal zum Arzt gehen, da ich nicht davon ausgehe, dass ich bis dahin komplett erholt bin. Am liebsten würde ich sagen "Ich kümmer mich jetzt um mich, und gehe erst wieder arbeiten, wenn diese Müdigkeit und Erschöpftheit weg ist". Aber das kann ich ja nicht machen. Es ist ja überall so viel zu tun ........
Versteht ihr meinen Konflikt? Gibt es einen Ausweg daraus?
- blöde Frage, aber kann man sich überhaupt wegen "Erschöpfung" krank schreiben lassen oder soll ich dann auch gleich weitere Schritte einleiten, wie der Gang zu einem Therapeuten - wenns überhaupt seelisch ist?
(ich hoffe ihr versteht, dass der Gedanke an einen weiteren Termin in der Woche mich in Panik versetzt...)
Bin hin und her gerissen.
Aber nun erst mal gute Nacht, vielen Dank für das Lesen der vielen Zeilen
bisher fühlte ich mich hier immer verstanden, und ich hoffe es ist ok, dass ich mir auch dieses Mal meine Sorgen von der Seele schreibe.
Mein Hauptproblem ist, dass ich mich total erschöpft und müde fühle und das irgendwo schon dauerhaft, seit Monaten. Ich kann mir mittlerweile nicht mehr erklären, woher es kommt. Mittlerweile habe ich sämtliche Bluttests gemacht, hab Vitaminpräparate zu mir genommen, meine Ernährung umgestellt, hab mit mehreren Ärzten gesprochen... Dann hab ich mich wieder bemüht, mehr Sport zu machen, mich einfach "mehr im Alltag zu bewegen, dann ist man doch automatisch nicht mehr so schlapp". Meint jedenfalls meine Ärztin.
Beim Sport bin ich jetzt aber nonstop am Gähnen und es quält mich nur noch... Ich hab vor einem halben Jahr noch wirklich viel gemacht, Spinning, Joggen, Gymnastik.... obwohl ich damals schon dauermüde war, konnte ich mich immer noch aufraffen. Daran kann ich jetzt gar nicht mehr denken! Ich arbeite, dann komme ich heim und dann geht nichts mehr, außer schlafen.
Vor ein paar Tagen habe ich ein Buch gelesen, da wurde gesagt "Die Psyche merkt selbst nicht, wenn sie überlastet ist. Ein Muskel bekommt Muskelkater, aber für die Psyche ist so etwas evolutionsbedingt nie vorgesehen worden." (so ähnlich)
Das hat mich jetzt doch sehr zum Nachdenken gebracht, ob es nicht vielleicht doch auch meine Psyche ist, die mir was sagen will.
Warum ich jetzt schreibe, ist die aktuelle Situation, in der ich nicht weiß wie ich vorangehen soll. Ich bin seit gestern krank geschrieben. Hab mich jetzt drei Wochen lang mit einer Erkältung auf die Arbeit gequält. Wir sind momentan sowieso schon unterbesetzt, da wollte ich meine Kollegen nicht noch zusätzlich belasten. Im Großen und Ganzen ist die Erkältung auch weg.
Leider ist es richtig schlimm geworden mit meiner Erschöpfung. Ich kann nicht mal mehr die Spülmaschine ausräumen, da mir das wie ein riesiger Berg Arbeit vorkommt. Und wenn ichs dann mache, fühle ich mich danach, als hätte ich einen Marathon hinter mir, total fix und alle.
Meine Ärztin meint, das käme daher, dass ich die Erkältung nicht auskuriert habe und der Körper nun einfach erschöpft ist. Sie hat mich krank geschrieben von gestern bis Freitag.
Jetzt fühle ich mich total schlecht, weil ich mich eigentlich gar nicht krank fühle - also ich habe ja kein Fieber, keinen Husten und kein Schnupfen. Ich habe das Gefühl, wenn ich mich einfach anstrengen würde, dann schaffe ich das alles.
Hinzu kommt, dass auch alle an mir zerren. Meine Kollegin hat mir gleich eine Nachricht geschrieben - da kam kein "Gute Besserung". Sie ärgerte sich, dass sie sich jetzt in mein Projekt einlesen muss. Das hatte so den Touch von "du bist doch gar nicht krank".
Das war heute nicht wirklich entspannend hier zu Hause, muss ich sagen. Ich hab nonstop Herzrasen und könnte heulen. Auch wenn ich weiß, dass ich mich nicht aufregen sollte - ich bekomme es einfach nicht verarbeitet in meinem Kopf und habe ein schlechtes Gewissen.
Auf der anderen Seite steht mein Freund - wir suchen grade eine gemeinsame Wohnung und da höre ich auch ständig nur "ich hab mich doch jetzt um alles gekümmert, das kannst du doch mal machen". Und jetzt wo ich krank bin, verpassen wir vielleicht wichtige Sachen, weil ich es nicht zur Besichtigung schaffe. (Obwohl ich doch so gerne möchte, dann fällt wenigstens nämlich schon mal diese Belastung mit dem Hin- und Herfahren weg - ich denke, das zerrt auch unglaublich an mir).
Und dann denke ich wieder, ich hab jetzt jahrelang für alle Vollgas gegeben, ich darf doch mal drei Tage krank sein (Länger als 1 Tag war ich tatsächlich das letzte Mal in 2011 krank geschrieben - 3 Tage genau)! Am liebsten würde ich Montag noch mal zum Arzt gehen, da ich nicht davon ausgehe, dass ich bis dahin komplett erholt bin. Am liebsten würde ich sagen "Ich kümmer mich jetzt um mich, und gehe erst wieder arbeiten, wenn diese Müdigkeit und Erschöpftheit weg ist". Aber das kann ich ja nicht machen. Es ist ja überall so viel zu tun ........
Versteht ihr meinen Konflikt? Gibt es einen Ausweg daraus?
- blöde Frage, aber kann man sich überhaupt wegen "Erschöpfung" krank schreiben lassen oder soll ich dann auch gleich weitere Schritte einleiten, wie der Gang zu einem Therapeuten - wenns überhaupt seelisch ist?
(ich hoffe ihr versteht, dass der Gedanke an einen weiteren Termin in der Woche mich in Panik versetzt...)
Bin hin und her gerissen.
Aber nun erst mal gute Nacht, vielen Dank für das Lesen der vielen Zeilen
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Mir geht's grad ähnlich. Seit einem Monat nur müde. Keine Kraft für nix. Ich schlafe in jeder freien Minute, aber die Müdigkeit bleibt.
Ich weiß aber, woran es bei mir liegt. Ich stecke in einer (leichten) Depression. Der Spruch mit dem Muskelkater der Seele trifft bei mir zu. Ich stelle alles in Frage, grüble, und habe lebhafte Träume. Meine Seele hat irgendwas. Darum bin ich so erschöpft. Ich weiß auch nicht, wie ich da rauskomme. Ich weiß nicht mal, ob ich da rauskommen will. Sogar das Kämpfen gegen die Depression ist mir zu anstrengend.
Plagst Du Dich auch grad mit irgendetwas herum? Einer Unzufriedenheit, aus der Du keinen Ausweg siehst?
Ich weiß aber, woran es bei mir liegt. Ich stecke in einer (leichten) Depression. Der Spruch mit dem Muskelkater der Seele trifft bei mir zu. Ich stelle alles in Frage, grüble, und habe lebhafte Träume. Meine Seele hat irgendwas. Darum bin ich so erschöpft. Ich weiß auch nicht, wie ich da rauskomme. Ich weiß nicht mal, ob ich da rauskommen will. Sogar das Kämpfen gegen die Depression ist mir zu anstrengend.
Plagst Du Dich auch grad mit irgendetwas herum? Einer Unzufriedenheit, aus der Du keinen Ausweg siehst?
Oh je, liebe foolishness,
das klingt furchtbar, wie von so vielen Seiten an dir gezerrt wird. Das hilft dir nicht dabei, dich wieder zu erholen...
Eine psychische Erschöpfung, die sich jetzt so äußert, liegt wirklich nahe - sicher sagen kann dir das von uns Laien ja keiner. Und sogar Fachmänner sind auch nur Menschen, die sich auch mal irren. Das z.B. deine Ärztin bis jetzt noch auf der körperlichen Ebene therapiert, ist einerseits mal ne nette Abwechslung zum ständigen “Das ist psychosomatisch!“, andererseits scheint das bei dir nicht zu reichen.
Man kann sich wegen einer Depression krank schreiben lassen, das weiß ich sicher. Es klingt bei dir sehr danach, da würde ein Gang zum Therapeuten aber mehr Aufschluss geben. Ich weiß leider nicht, ob dein Arbeitgeber die Diagnose auch erfahren müsste. Wäre das denn ok für dich?
Du bist sehr verantwortungsbewusst und möchtest anderen nicht zu viel Arbeit aufladen - aber wenn du dich jetzt weiterquälst, obwohl dein Körper dir so deutlich zeigt, dass es nicht mehr geht, kann das Ergebnis echt weh tun. Bist du grundsätzlich zufrieden mit deinem Beruf? Der Arbeitsatmosphäre? Findest du das in deiner Beziehung, was du dort gerne hättest, und was glaubst du, wie dein Freund das sieht? Hast du Orte, Tätigkeiten, Menschen, Möglichkeiten, dich zu entspannen? Wie sieht es mit Freunden aus?
Das musst du natürlich nicht alles mir beantworten. Aber vielleicht fällt dir beim Nachdenken über diese Fragen eine Möglichkeit ein, wie du wieder ein wenig auf die Beine kommen kannst, oder du merkst, dass du manches sehr gern ändern möchtest.
Zu einem Therapeuten zu gehen ist völlig in Ordnung - dadurch wirst du nicht schwach! Wenn du es gerne versuchen möchtest, kannst du dir auch Probetermine mit Therapeuten vereinbaren. Wenn du in Deutschland lebst, ist es so, dass die ersten 5 Sitzungen ohnehin zur sogenannten “Probatorik“ gehören, in denen Patient und Therapeut schauen, ob sie gemeinsam arbeiten können, wie das in den Nachbarländern aussieht, weiß ich jetzt leider nicht. Es gibt sogar die Möglichkeit, eine Probetherapie zu machen, die erstmal nur über 25 Stunden geht. Du kannst aber auch schon früher wieder abbrechen.
Ich wünsch dir, dass du dich schnell wieder erholen kannst!
Sarana
das klingt furchtbar, wie von so vielen Seiten an dir gezerrt wird. Das hilft dir nicht dabei, dich wieder zu erholen...
Eine psychische Erschöpfung, die sich jetzt so äußert, liegt wirklich nahe - sicher sagen kann dir das von uns Laien ja keiner. Und sogar Fachmänner sind auch nur Menschen, die sich auch mal irren. Das z.B. deine Ärztin bis jetzt noch auf der körperlichen Ebene therapiert, ist einerseits mal ne nette Abwechslung zum ständigen “Das ist psychosomatisch!“, andererseits scheint das bei dir nicht zu reichen.
Man kann sich wegen einer Depression krank schreiben lassen, das weiß ich sicher. Es klingt bei dir sehr danach, da würde ein Gang zum Therapeuten aber mehr Aufschluss geben. Ich weiß leider nicht, ob dein Arbeitgeber die Diagnose auch erfahren müsste. Wäre das denn ok für dich?
Du bist sehr verantwortungsbewusst und möchtest anderen nicht zu viel Arbeit aufladen - aber wenn du dich jetzt weiterquälst, obwohl dein Körper dir so deutlich zeigt, dass es nicht mehr geht, kann das Ergebnis echt weh tun. Bist du grundsätzlich zufrieden mit deinem Beruf? Der Arbeitsatmosphäre? Findest du das in deiner Beziehung, was du dort gerne hättest, und was glaubst du, wie dein Freund das sieht? Hast du Orte, Tätigkeiten, Menschen, Möglichkeiten, dich zu entspannen? Wie sieht es mit Freunden aus?
Das musst du natürlich nicht alles mir beantworten. Aber vielleicht fällt dir beim Nachdenken über diese Fragen eine Möglichkeit ein, wie du wieder ein wenig auf die Beine kommen kannst, oder du merkst, dass du manches sehr gern ändern möchtest.
Zu einem Therapeuten zu gehen ist völlig in Ordnung - dadurch wirst du nicht schwach! Wenn du es gerne versuchen möchtest, kannst du dir auch Probetermine mit Therapeuten vereinbaren. Wenn du in Deutschland lebst, ist es so, dass die ersten 5 Sitzungen ohnehin zur sogenannten “Probatorik“ gehören, in denen Patient und Therapeut schauen, ob sie gemeinsam arbeiten können, wie das in den Nachbarländern aussieht, weiß ich jetzt leider nicht. Es gibt sogar die Möglichkeit, eine Probetherapie zu machen, die erstmal nur über 25 Stunden geht. Du kannst aber auch schon früher wieder abbrechen.
Ich wünsch dir, dass du dich schnell wieder erholen kannst!
Sarana
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
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Hallo foolishness,
ich kann dich sehr gut verstehen. In deinem Alter war ich in einer ähnlichen Situation und Verfassung. Ich hab weitergemacht, weil ich dachte, ich kann nicht anders. Ich kann doch nicht die Anderen hängen lassen, ich muss doch dieses und jenes tun, es ist noch so viel zu erledigen, ich hab keine Zeit, mich um meine Gesundheit, um mich und meine Angelegenheiten zu kümmern. Immer kamen neue Belastungen von außen dazu. Ich bin allein nicht aus meinem Teufelskreis herausgekommen. Aus meinem Umfeld hat mir niemand geholfen. Natürlich nicht, denn alle haben ja von meinem bedingungslosen Funktionieren profitiert.
Damals hätte ich zu einem Therapeuten gehen sollen. Hab ich nicht getan, weil ich nicht wußte, dass ich eigentlich dringend Hilfe gebraucht hätte. Ich dachte, ich muss das einfach alles schaffen. Alternativlos. Solang bis ich gar nicht mehr konnte. Dann ist mir alles um die Ohren geflogen. Und erst dann bin ich zum Therapeuten. Danach erst hat mein Leben angefangen, besser zu werden. Das hat aber fürchterlich lang gedauert. Viel länger, als es hätte dauern müssen.
Von allein wird es nicht besser, glaube ich. Man muss selbst was tun, gegensteuern. Du schreibst, du hast überhaupt keine Kraft mehr. Also denke ich, es ist zu schwer für dich, allein etwas zu verändern. Meine Empfehlung wäre, einen geeigneten Therapeuten zu suchen, der dich unterstützt auf dem Weg aus dem zermürbenden Hamsterrad.
Alles Gute
Danica
P.S.:
Ein Hausarzt kann dich auch wegen Erschöpfung krank schreiben. Dann geht aus der Krankschreibung auch nichts von psychischen Problemen hervor (anders, als wenn dich z.B. ein Therapeut/Psychiater krank schreiben würde). Du kannst deiner Ärztin sagen, dass du dich psychisch überlastet fühlst und dich nach einem Therapeuten umsiehst. Das sollte für eine Krankschreibung reichen. Sollte das deine Ärztin nicht tun wollen, würde ich mir einen Hausarzt mit mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen suchen. Der Arbeitgeber muss jedenfalls nichts von einer "Psychodiagnose" mitbekommen. Natürlich sollte vorher wirklich abgeklärt sein, ob es keine körperlichen Ursachen für deinen Zustand gibt (s. Tilda). Da deine Ärztin bisher ja nichts gefunden zu haben scheint und eher hilflos "herumdoktert" würde ich mir eh überlegen, den Hausarzt zu wechseln und so vielleicht auch zu einer zweiten Meinung zu kommen.
ich kann dich sehr gut verstehen. In deinem Alter war ich in einer ähnlichen Situation und Verfassung. Ich hab weitergemacht, weil ich dachte, ich kann nicht anders. Ich kann doch nicht die Anderen hängen lassen, ich muss doch dieses und jenes tun, es ist noch so viel zu erledigen, ich hab keine Zeit, mich um meine Gesundheit, um mich und meine Angelegenheiten zu kümmern. Immer kamen neue Belastungen von außen dazu. Ich bin allein nicht aus meinem Teufelskreis herausgekommen. Aus meinem Umfeld hat mir niemand geholfen. Natürlich nicht, denn alle haben ja von meinem bedingungslosen Funktionieren profitiert.
Damals hätte ich zu einem Therapeuten gehen sollen. Hab ich nicht getan, weil ich nicht wußte, dass ich eigentlich dringend Hilfe gebraucht hätte. Ich dachte, ich muss das einfach alles schaffen. Alternativlos. Solang bis ich gar nicht mehr konnte. Dann ist mir alles um die Ohren geflogen. Und erst dann bin ich zum Therapeuten. Danach erst hat mein Leben angefangen, besser zu werden. Das hat aber fürchterlich lang gedauert. Viel länger, als es hätte dauern müssen.
Von allein wird es nicht besser, glaube ich. Man muss selbst was tun, gegensteuern. Du schreibst, du hast überhaupt keine Kraft mehr. Also denke ich, es ist zu schwer für dich, allein etwas zu verändern. Meine Empfehlung wäre, einen geeigneten Therapeuten zu suchen, der dich unterstützt auf dem Weg aus dem zermürbenden Hamsterrad.
Alles Gute
Danica
P.S.:
Ein Hausarzt kann dich auch wegen Erschöpfung krank schreiben. Dann geht aus der Krankschreibung auch nichts von psychischen Problemen hervor (anders, als wenn dich z.B. ein Therapeut/Psychiater krank schreiben würde). Du kannst deiner Ärztin sagen, dass du dich psychisch überlastet fühlst und dich nach einem Therapeuten umsiehst. Das sollte für eine Krankschreibung reichen. Sollte das deine Ärztin nicht tun wollen, würde ich mir einen Hausarzt mit mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen suchen. Der Arbeitgeber muss jedenfalls nichts von einer "Psychodiagnose" mitbekommen. Natürlich sollte vorher wirklich abgeklärt sein, ob es keine körperlichen Ursachen für deinen Zustand gibt (s. Tilda). Da deine Ärztin bisher ja nichts gefunden zu haben scheint und eher hilflos "herumdoktert" würde ich mir eh überlegen, den Hausarzt zu wechseln und so vielleicht auch zu einer zweiten Meinung zu kommen.
Zuletzt geändert von Danica am Do., 22.10.2015, 08:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Liebe foolishness,
neben einem Besuch bei einem Therapeuten würde ich dir auch ans Herz legen wollen, vielleicht mal ein großes Blutbild machen zu lassen. Die extreme Müdigkeit kann ja auch körperliche Ursachen haben. Man kann, wenn man ein wenig was dazu zahlt, auch den Vitamin D-Wert bestimmen lassen. Der war bei mir viel zu niedrig, sogar schon im Sommer. Aber da lässt sich dann was dagegen machen. Und dieser Wert hat beispielsweise auch Einfluss auf dein Befinden, auf Müdigkeit usw.
LG,
Tilda
neben einem Besuch bei einem Therapeuten würde ich dir auch ans Herz legen wollen, vielleicht mal ein großes Blutbild machen zu lassen. Die extreme Müdigkeit kann ja auch körperliche Ursachen haben. Man kann, wenn man ein wenig was dazu zahlt, auch den Vitamin D-Wert bestimmen lassen. Der war bei mir viel zu niedrig, sogar schon im Sommer. Aber da lässt sich dann was dagegen machen. Und dieser Wert hat beispielsweise auch Einfluss auf dein Befinden, auf Müdigkeit usw.
LG,
Tilda
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Vielen Dank für eure Antworten!!
Das tut gut, mal so verstanden zu werden.
Also meine Hausärztin hat eigentlich wenig herumgedoktort... eigentlich hatte sie mir nur gesagt, dass ich gegen die Müdigkeit mehr Sport treiben soll und mich nicht immer nach der Arbeit hinlegen soll - da sich der Körper daran gewöhnt.
Ich kam dann selbst drauf, mal Vitamin D, Magnesium, B12, Ferritin und das alles zu testen (teilweise beim Arzt, teilweise gibts auch Tests für zu Hause). Vitamin D hatte ich einen Mangel und therapiert, Eisen war so an der Grenze, aber noch ok... und der Rest war alles bestens.
Meine Frauenärztin hat mich dann vor kurzem überzeugt, mal eine Spritzenaufbaukur zu machen, da sind ja sämtliche Vitamine drin. Zur vierten und letzten Spritze bin ich allerdings nicht mehr gekommen, da da schon die Erkältung anfing und ich keine Kraft mehr auftun konnte, nach der Arbeit noch den ganzen Weg in die Stadt zu laufen. Also hatten diese Vitamine nicht wirklich was gebracht.
Eisen soll ich jetzt nehmen, sagte meine Hausärztin, weil durch die Krankheit da ziemlich viel aufgebraucht wurde und ich ja eh schon an der Grenze lag... das mache ich jetzt auch erst mal, und lasse dann noch mal die Werte checken.
Außerdem steht auch noch ein Termin beim Endokrinologen aus, der ist nächsten Donnerstag - habe ich auch in Eigenregie beschlossen, einfach zur Absicherung und weil mein TSH Wert doch etwas hoch war, auch wenn meine Ärztin anderer Meinung ist... Komme mir ein wenig vor wie ein Hypochonder, der nicht begreifen will, dass er gesund ist. Aber ich will diese ständige Erschöpfung halt auch nicht hinnehmen, da sie mittlerweile mein ganzes Leben bestimmt.
...und ich eigentlich, so rein geistig, ein sehr fröhlicher Mensch bin - mittlerweile. Ich habe super viele Pläne und Interessen und das einzige, was mich regelmäßig traurig und wütend macht, ist, dass ich einfach nichts mehr schaffe vor lauter Müdigkeit. - Das ist meine Empfindung jedenfalls.
Auf der Arbeit war bisher auch alles soweit ok. Hier und da ärgert sich ja jeder mal, aber ich habe ziemlich viele Freiräume dort und nur ein oder zwei Wochen im Monat lange Arbeitszeiten von über neun bis zwölf Stunden, die ich meistens dann an anderen Tagen wieder abbauen kann. Ich denke immer, dass ich das doch eigentlich ohne Probleme schaffen sollte. Auf der anderen Seite wäre ich die jetzt 4. in dieser Abteilung über die letzten Jahre, die wegen psychischer Überlastung zu Hause bleibt - und das sind nur die, von denen man es weiß. Das ist einfach das Berufsbild leider, aber es macht mir dennoch Spaß, ich möchte gar keinen anderen Job machen...
Heute habe ich übrigens bis eben grade geschlafen - also elf Stunden am Stück. Hab doch gestern erst den ganzen Tag gepennt, unglaublich.
Jetzt fühle ich mich tatsächlich wieder recht fit, ein wenig vermatscht, wahrscheinlich war es doch zu viel Schlaf. Aber so wie heute würde ich sagen, dass ich Montag wieder ohne Probleme arbeiten gehen könnte.
Aber heute habe ich auch noch nichts anstrengendes gemacht, muss ich gestehen...
... irgendwie kommts mir grade wie eine Trotzreaktion vor, dass ich jetzt nicht fit sein möchte, weil dann alle denken, ich funktioniere wieder und es wäre ja alles gar nicht so schlimm. Irgendwie wünsche ich mir, mal umzukippen oder irgendwas zu tun, damit man sieht, dass ich mir das nicht nur einbilde. Und ich zu Hause bleiben kann, weil ich es "muss", nicht weil ich es "will".
Das tut gut, mal so verstanden zu werden.
Also meine Hausärztin hat eigentlich wenig herumgedoktort... eigentlich hatte sie mir nur gesagt, dass ich gegen die Müdigkeit mehr Sport treiben soll und mich nicht immer nach der Arbeit hinlegen soll - da sich der Körper daran gewöhnt.
Ich kam dann selbst drauf, mal Vitamin D, Magnesium, B12, Ferritin und das alles zu testen (teilweise beim Arzt, teilweise gibts auch Tests für zu Hause). Vitamin D hatte ich einen Mangel und therapiert, Eisen war so an der Grenze, aber noch ok... und der Rest war alles bestens.
Meine Frauenärztin hat mich dann vor kurzem überzeugt, mal eine Spritzenaufbaukur zu machen, da sind ja sämtliche Vitamine drin. Zur vierten und letzten Spritze bin ich allerdings nicht mehr gekommen, da da schon die Erkältung anfing und ich keine Kraft mehr auftun konnte, nach der Arbeit noch den ganzen Weg in die Stadt zu laufen. Also hatten diese Vitamine nicht wirklich was gebracht.
Eisen soll ich jetzt nehmen, sagte meine Hausärztin, weil durch die Krankheit da ziemlich viel aufgebraucht wurde und ich ja eh schon an der Grenze lag... das mache ich jetzt auch erst mal, und lasse dann noch mal die Werte checken.
Außerdem steht auch noch ein Termin beim Endokrinologen aus, der ist nächsten Donnerstag - habe ich auch in Eigenregie beschlossen, einfach zur Absicherung und weil mein TSH Wert doch etwas hoch war, auch wenn meine Ärztin anderer Meinung ist... Komme mir ein wenig vor wie ein Hypochonder, der nicht begreifen will, dass er gesund ist. Aber ich will diese ständige Erschöpfung halt auch nicht hinnehmen, da sie mittlerweile mein ganzes Leben bestimmt.
...und ich eigentlich, so rein geistig, ein sehr fröhlicher Mensch bin - mittlerweile. Ich habe super viele Pläne und Interessen und das einzige, was mich regelmäßig traurig und wütend macht, ist, dass ich einfach nichts mehr schaffe vor lauter Müdigkeit. - Das ist meine Empfindung jedenfalls.
Auf der Arbeit war bisher auch alles soweit ok. Hier und da ärgert sich ja jeder mal, aber ich habe ziemlich viele Freiräume dort und nur ein oder zwei Wochen im Monat lange Arbeitszeiten von über neun bis zwölf Stunden, die ich meistens dann an anderen Tagen wieder abbauen kann. Ich denke immer, dass ich das doch eigentlich ohne Probleme schaffen sollte. Auf der anderen Seite wäre ich die jetzt 4. in dieser Abteilung über die letzten Jahre, die wegen psychischer Überlastung zu Hause bleibt - und das sind nur die, von denen man es weiß. Das ist einfach das Berufsbild leider, aber es macht mir dennoch Spaß, ich möchte gar keinen anderen Job machen...
Heute habe ich übrigens bis eben grade geschlafen - also elf Stunden am Stück. Hab doch gestern erst den ganzen Tag gepennt, unglaublich.
Jetzt fühle ich mich tatsächlich wieder recht fit, ein wenig vermatscht, wahrscheinlich war es doch zu viel Schlaf. Aber so wie heute würde ich sagen, dass ich Montag wieder ohne Probleme arbeiten gehen könnte.
Aber heute habe ich auch noch nichts anstrengendes gemacht, muss ich gestehen...
... irgendwie kommts mir grade wie eine Trotzreaktion vor, dass ich jetzt nicht fit sein möchte, weil dann alle denken, ich funktioniere wieder und es wäre ja alles gar nicht so schlimm. Irgendwie wünsche ich mir, mal umzukippen oder irgendwas zu tun, damit man sieht, dass ich mir das nicht nur einbilde. Und ich zu Hause bleiben kann, weil ich es "muss", nicht weil ich es "will".
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
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Könnte es sein, dass du an einer Erschöpfungsdepression leidest?
Bei Erkältung weiter zu arbeiten, ist nicht zu unterschätzen. Da gebe ich deiner Ärztin schon recht, dass deine momentane besonders starke Erschöpfung, vom Überstrapazieren des Körpers in einer Krankheitsphase kommen kann.
Dein Körper hätte in der Zeit dringend Ruhe und Erholung gebraucht und es kann sich übel rächen, wenn man dies umgeht. Es kann sogar das Herz angreifen und zu irreparablen Herzschädigungen führen. Das nächste mal, bei einer Erkältung oder einer sonstigen Erkrankung, bleib bitte daheim! Es lohnt sich nicht, wie du gerade erkennen musst, der Körper fordert seinen Tribut.
Das ist dein gutes Recht, und Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass der Arbeitnehmer jederzeit krank werden "darf". Ansonsten müssen sie halt mit den Konsequenzen klar kommen. Der kranke Arbeitnehmer ist nicht Schuld! Das grenzt schon an Ausbeutung. Hab deshalb kein schlechtes Gewissen, liebe foolishness, ich wünsche dir baldige gute Genesung und Erholung!
Dein Körper hätte in der Zeit dringend Ruhe und Erholung gebraucht und es kann sich übel rächen, wenn man dies umgeht. Es kann sogar das Herz angreifen und zu irreparablen Herzschädigungen führen. Das nächste mal, bei einer Erkältung oder einer sonstigen Erkrankung, bleib bitte daheim! Es lohnt sich nicht, wie du gerade erkennen musst, der Körper fordert seinen Tribut.
Das ist dein gutes Recht, und Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass der Arbeitnehmer jederzeit krank werden "darf". Ansonsten müssen sie halt mit den Konsequenzen klar kommen. Der kranke Arbeitnehmer ist nicht Schuld! Das grenzt schon an Ausbeutung. Hab deshalb kein schlechtes Gewissen, liebe foolishness, ich wünsche dir baldige gute Genesung und Erholung!
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!
Hmm okay, dann hast du das also schon durch. Aber der Termin bei dem Endokrinologen macht sicher auch Sinn, alles Gute dafür!foolishness hat geschrieben:Ich kam dann selbst drauf, mal Vitamin D, Magnesium, B12, Ferritin und das alles zu testen (teilweise beim Arzt, teilweise gibts auch Tests für zu Hause). Vitamin D hatte ich einen Mangel und therapiert, Eisen war so an der Grenze, aber noch ok... und der Rest war alles bestens.
Also ich wünsche dir nicht, dass du umkippst - sondern dass du es dir vielleicht einfach mal zugestehst, krank zu sein zu dürfen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Es dankt dir am Ende keiner, wenn du dir dort auch noch die nächsten Jahre mitunter zwölf Stunden täglich den Ar*** aufreißt, obwohl es dir schlecht geht. Ich hab das alles schon durch.foolishness hat geschrieben:Irgendwie wünsche ich mir, mal umzukippen oder irgendwas zu tun, damit man sieht, dass ich mir das nicht nur einbilde. Und ich zu Hause bleiben kann, weil ich es "muss", nicht weil ich es "will".
Gute Besserung
Ich kenne diese Phasen ständiger Erschöpfung auch gut, und mir geht es immer wieder so, dass ich in der Arbeit kaum noch etwas auf die Reihe bringe (fast alles ist mir zu viel, auch kleine Erledigungen), und zuhause bleibt im Haushalt alles liegen, weil es mir so anstrengend vorkommt.
Leider sind meine Erfahrungen mit Hausarztbesuchen nicht immer so gut, was diese Thematik betrifft. Ich bin schon mehr als einmal als Simulant bezeichnet worden, der sich gefälligst zusammenreißen soll. Ich sehe noch die junge Ärztin vor mir, die mir das mal ins Gesicht gesagt hat. Sie sagte, für Leute wie mich hätte sie kein Verständnis.
Leider sind meine Erfahrungen mit Hausarztbesuchen nicht immer so gut, was diese Thematik betrifft. Ich bin schon mehr als einmal als Simulant bezeichnet worden, der sich gefälligst zusammenreißen soll. Ich sehe noch die junge Ärztin vor mir, die mir das mal ins Gesicht gesagt hat. Sie sagte, für Leute wie mich hätte sie kein Verständnis.
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Nochmal ganz lieben Dank für eure Antworten und die Besserungswünsche.
Ich wollte gestern mal einen "heute bin ich nicht erreichbar-Tag" machen, deswegen hatte ich nicht hier im Forum geschrieben.... das Vorhaben hat leider nur halb funktioniert. Als ich gegen drei Uhr Nachmittags das Handy anschaltete sind wieder lauter Aufgaben eingetrudelt. - dem Makler schreiben, Oma anrufen, dies machen, jenes.... und dann rief mein Freund noch an "Hast du schon dies und jenes erledigt" - hab dann sogar mal kurz das Weinen angefangen, weils einfach grade zu viel war. Kenne ich so auch nicht von mir, aber ich glaube, dass jetzt grade irgendwie alles hoch kommt, was ich die letzten Wochen so schön durch Aufgaben und Vollgas eben übertönt hab.
Ich hab da lange drüber nachgedacht - weil mir mit erschrecken aufgefallen ist, dass ich mit Sicherheit nicht einfach nach Hause gehen werde. Auch wenn ich rational gesehen genau das tun sollte. Selbst wenn ich zu meinem Chef sage "Ich gehe/bleibe jetzt da/heim" - kommt immer noch "Könnten Sie aber vorher noch..." und "...hier das könnten Sie doch noch grade"... jedenfalls wenn es, wie dieses mal, auf unsere zwei arbeitsreichen Wochen im Monat fällt. Das erschreckt mich selbst, war aber bisher immer so gelaufen.... und da fehlt mir wirklich der Mut zu sagen "NEIN!" ... zumal sowohl Chef wie auch alle anderen Kollegen sich selbst mit Fieber noch auf die Arbeit quälen. Und ich gleichzeitig weiß, dass ich die durch die zu hohe Arbeitsbelastung (+ Ausweichung auf Praktikanten und Azubis etc) entstandenen Fehler wieder in (über)stundenlanger Arbeit selbst korrigieren muss. Da liegt einfach immer der Gedanke nahe "Dann mach ichs doch lieber grade noch selbst".
Da muss ich echt an mir arbeiten, dass mir das egal wird und ich einfach gehe (oder gleich daheim bleibe).
Luftikus,
du sprichst mir da wirklich aus der Seele. Wie gehst du mit solchen Situationen um?
Das mit der Ärztin ist ja wohl mal wirklich der Oberknaller. Aber warte ab, irgendwann geht es ihr auch mal so - und dann wird sie an dich denken und sich ganz miserabel fühlen.
Ich hab jetzt die Tage - aus Faulheit und weil ich das so gerne mache - lauter Hörbücher zu dem Thema Stressbewältigung und Überforderung gehört. Hatte ja eingangs schon mal eines erwähnt. Ich bin mir auch fast sicher, dass ich nicht diesen typischen "Burnout" habe - dafür ist mir die Arbeit einfach doch zu egal und ich mir, glaube ich, auch zu bewusst, dass ich jetzt mal Zeit für mich brauche. Aber an der Grenze stehe ich, und eine typische Überforderung, wie es wohl grade Mode zu sein scheint, die hab ich defintiv.
Erst gestern wieder die Diskussion gehabt:
In zwei der Bücher wird erwähnt, wie schädlich To-Do Listen sind, grade diese elektronischen mithilfe einer App am Handy. Ich erlebe das auch mehrfach jeden Tag, alle paar Minuten blinkt es auf - ah ja, nicht vergessen, die Eisentablette zu nehmen, dann nachher Milch zu kaufen, und dann musst du den noch anrufen, dann eine E-mail an den und dann da und hier und und und
Als mein Freund gestern abend zu mir sagte "Denkst du da dran, dass du den Makler morgen anschreibst? Setz dir bitte ne Erinnerung!" - hab ich geschimpft und ihm versucht verständlich zu machen, dass ich nur noch Erinnerungen am herumschieben bin - dieses mache ich doch morgen *klick* und dieses in einer Stunde .... *klick*.... und ich sagte "Ich hab mittlerweile 30 Aufgaben am Tag die da als hochploppen!" und zurück kam nur "Ja ich kenne das, bei mir sind es 50."
Aus irgendeinem Grund verkraftet mein Freund diese Belastung anscheinend aber besser als ich, oder, er redet nicht drüber. Ist sich vielleicht auch gar nicht bewusst. Weil gestresst und schnell motzig ist er auch, da geben wir uns zur Zeit eigentlich nicht viel.... Irgendwie hab ich etwas Angst, wo das alles noch hinführt.
Ich wollte gestern mal einen "heute bin ich nicht erreichbar-Tag" machen, deswegen hatte ich nicht hier im Forum geschrieben.... das Vorhaben hat leider nur halb funktioniert. Als ich gegen drei Uhr Nachmittags das Handy anschaltete sind wieder lauter Aufgaben eingetrudelt. - dem Makler schreiben, Oma anrufen, dies machen, jenes.... und dann rief mein Freund noch an "Hast du schon dies und jenes erledigt" - hab dann sogar mal kurz das Weinen angefangen, weils einfach grade zu viel war. Kenne ich so auch nicht von mir, aber ich glaube, dass jetzt grade irgendwie alles hoch kommt, was ich die letzten Wochen so schön durch Aufgaben und Vollgas eben übertönt hab.
Ok ich gestehe, das hatte ich gestern schon gelesen.redred hat geschrieben:Das nächste mal, bei einer Erkältung oder einer sonstigen Erkrankung, bleib bitte daheim! Es lohnt sich nicht, wie du gerade erkennen musst, der Körper fordert seinen Tribut.
Ich hab da lange drüber nachgedacht - weil mir mit erschrecken aufgefallen ist, dass ich mit Sicherheit nicht einfach nach Hause gehen werde. Auch wenn ich rational gesehen genau das tun sollte. Selbst wenn ich zu meinem Chef sage "Ich gehe/bleibe jetzt da/heim" - kommt immer noch "Könnten Sie aber vorher noch..." und "...hier das könnten Sie doch noch grade"... jedenfalls wenn es, wie dieses mal, auf unsere zwei arbeitsreichen Wochen im Monat fällt. Das erschreckt mich selbst, war aber bisher immer so gelaufen.... und da fehlt mir wirklich der Mut zu sagen "NEIN!" ... zumal sowohl Chef wie auch alle anderen Kollegen sich selbst mit Fieber noch auf die Arbeit quälen. Und ich gleichzeitig weiß, dass ich die durch die zu hohe Arbeitsbelastung (+ Ausweichung auf Praktikanten und Azubis etc) entstandenen Fehler wieder in (über)stundenlanger Arbeit selbst korrigieren muss. Da liegt einfach immer der Gedanke nahe "Dann mach ichs doch lieber grade noch selbst".
Da muss ich echt an mir arbeiten, dass mir das egal wird und ich einfach gehe (oder gleich daheim bleibe).
Hihi, das sagt eine Kollegin von mir auch immer zu mir... ich hatte überlegt, nach der Geschichte jetzt, ihr zu erwidern: "Nein, danken tut es mir keiner - aber es beschwert sich jeder, wenn ich nicht mehr kann." - Natürlich kann ich das nicht sagen, da ich die dritte Kollegin nicht hintenrum beschuldigen möchte, das geht ja sonst eigentlich niemanden was an... aber so empfinde ich das trotzdem grade :-/Tilda hat geschrieben: Es dankt dir am Ende keiner, wenn du dir dort auch noch die nächsten Jahre mitunter zwölf Stunden täglich den Ar*** aufreißt
Luftikus,
du sprichst mir da wirklich aus der Seele. Wie gehst du mit solchen Situationen um?
Das mit der Ärztin ist ja wohl mal wirklich der Oberknaller. Aber warte ab, irgendwann geht es ihr auch mal so - und dann wird sie an dich denken und sich ganz miserabel fühlen.
Ich hab jetzt die Tage - aus Faulheit und weil ich das so gerne mache - lauter Hörbücher zu dem Thema Stressbewältigung und Überforderung gehört. Hatte ja eingangs schon mal eines erwähnt. Ich bin mir auch fast sicher, dass ich nicht diesen typischen "Burnout" habe - dafür ist mir die Arbeit einfach doch zu egal und ich mir, glaube ich, auch zu bewusst, dass ich jetzt mal Zeit für mich brauche. Aber an der Grenze stehe ich, und eine typische Überforderung, wie es wohl grade Mode zu sein scheint, die hab ich defintiv.
Erst gestern wieder die Diskussion gehabt:
In zwei der Bücher wird erwähnt, wie schädlich To-Do Listen sind, grade diese elektronischen mithilfe einer App am Handy. Ich erlebe das auch mehrfach jeden Tag, alle paar Minuten blinkt es auf - ah ja, nicht vergessen, die Eisentablette zu nehmen, dann nachher Milch zu kaufen, und dann musst du den noch anrufen, dann eine E-mail an den und dann da und hier und und und
Als mein Freund gestern abend zu mir sagte "Denkst du da dran, dass du den Makler morgen anschreibst? Setz dir bitte ne Erinnerung!" - hab ich geschimpft und ihm versucht verständlich zu machen, dass ich nur noch Erinnerungen am herumschieben bin - dieses mache ich doch morgen *klick* und dieses in einer Stunde .... *klick*.... und ich sagte "Ich hab mittlerweile 30 Aufgaben am Tag die da als hochploppen!" und zurück kam nur "Ja ich kenne das, bei mir sind es 50."
Aus irgendeinem Grund verkraftet mein Freund diese Belastung anscheinend aber besser als ich, oder, er redet nicht drüber. Ist sich vielleicht auch gar nicht bewusst. Weil gestresst und schnell motzig ist er auch, da geben wir uns zur Zeit eigentlich nicht viel.... Irgendwie hab ich etwas Angst, wo das alles noch hinführt.
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Pure Abzocke, wenn du nicht einen Vitaminmangel hastfoolishness hat geschrieben: Meine Frauenärztin hat mich dann vor kurzem überzeugt, mal eine Spritzenaufbaukur zu machen, da sind ja sämtliche Vitamine drin. Zur vierten und letzten Spritze bin ich allerdings nicht mehr gekommen, da da schon die Erkältung anfing und ich keine Kraft mehr auftun konnte, nach der Arbeit noch den ganzen Weg in die Stadt zu laufen. Also hatten diese Vitamine nicht wirklich was gebracht.
Ist ein Schmarrn. Krankheiten brauchen kein Eisen auf.foolishness hat geschrieben:Eisen soll ich jetzt nehmen, sagte meine Hausärztin, weil durch die Krankheit da ziemlich viel aufgebraucht wurde und ich ja eh schon an der Grenze lag... das mache ich jetzt auch erst mal, und lasse dann noch mal die Werte checken.
Geh zu dem Endokrionologen. Wenn das ganze aber eine Erschöpfungsdepression ist, dann hilft da kein Sport den du zusätzlich zu dem überfordernden Stress machst sondern nur RUHE.
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habe ich es überlesen, oder ist schon ein großes Blutbild gemacht worden?
Das wäre mal für mich das Erste, um körperliche gravierende Ursachen auszuschließen.
Warum musst du denn dein Fehlen auf der Arbeit im Vorfeld ankündigen? Oder meintest du, dass du den tag nicht zu Ende arbeiten kannst?
In dem Fall würde ich gleich morgens daheim bleiben, mich telephonisch krank melden, zum Hausarzt gehen und mich krankschreiben lassen. Ausführlicheres wurde dir dazu ja schon geschrieben. Er kann dir auch sagen, welcher Spezialist (Therapeut, Psychologe) für dich sinnvoll wäre und dir sicher weiterhelfen.
Aber das musst du ja nicht mit deinem Chef absprechen
Das wäre mal für mich das Erste, um körperliche gravierende Ursachen auszuschließen.
Warum musst du denn dein Fehlen auf der Arbeit im Vorfeld ankündigen? Oder meintest du, dass du den tag nicht zu Ende arbeiten kannst?
In dem Fall würde ich gleich morgens daheim bleiben, mich telephonisch krank melden, zum Hausarzt gehen und mich krankschreiben lassen. Ausführlicheres wurde dir dazu ja schon geschrieben. Er kann dir auch sagen, welcher Spezialist (Therapeut, Psychologe) für dich sinnvoll wäre und dir sicher weiterhelfen.
Aber das musst du ja nicht mit deinem Chef absprechen
Damals haben mich solche verständnislosen Reaktionen noch ziemlich mitgenommen. Damals habe ich ihr aber immerhin noch meine Meinung gesagt und bin rausgegangen. Geholfen hat es vermutlich nichts, aber ich habe mich ein wenig besser gefühlt.foolishness hat geschrieben:du sprichst mir da wirklich aus der Seele. Wie gehst du mit solchen Situationen um?
Hallo,
ich glaub, Du spürst es selber, dass es daran liegt, dass Du völlig erschöpft bist. Du scheinst lange über Deine Grenzen gegangen zu sein und gerade kommt der Druck auch von allen Seiten.
Eine Frage, die Du vor allem Dir selbst beantworten solltest - Kennst Du das von irgendwo, dass jemand Dich so arg überfordert hat, dass Du es jetzt auch mit Dir selber tust? Dir keinen Urlaub erlaubst, Dich krank zur Arbeit zwingst?
Ich habe ähnliches durch und ich habe immer weiter gemacht, weil ich nicht wusste, was ich hätte anders machen können. Eines Tages saß ich heulend bei meinem Hausarzt und es ging gar nichts mehr. Ich hatte drei Hörstürze nacheinander und mindestens einmal im Monat so schlimme Halsentzündungen, dass ich ständig in die Notaufnahme und dann im Krankenhaus bleiben musste zur Antibiotikatherapie, weil meine Entzündungswerte so hoch waren. Mein Körper ist ausgeflippt, ich hatte wegen Halsweh Entzündungswerte von 225, Höchstgrenze ist 5. Die Ärzte im Krankenhaus meinten, solche Werte hätten sie nur in der Notaufnahme gesehen und keiner konnte sich das wirklich erklären. Ich war zwei Jahre krank geschrieben, zwei lange Klinikaufenthalte über mehrere Monate und heute bin ich berentet und noch immer bei kleinsten Dingen überfordert. Es ist, als wären meine Batterien leer und lassen sich einfach nicht mehr voll aufladen. Ich fühl mich, als hätte ich mich selbst fast zerstört, weil ich unbewusst Jahre über meine Grenzen ging. Und erst heute lerne ich, auf mich zu achten und meine Bedürfnisse wahr zu nehmen und zu erfüllen. Das fällt mir heute noch total schwer.
Gut, bei mir steckt auch noch eine posttraumatische Belastungsstörung dahinter, die mich sowieso schon schneller erschöpfen lässt, das muss bei Dir nicht so sein. Aber Du solltest Deine Symptome wirklich ernst nehmen.
Ich finde es verwunderlich, dass Deine Hausärztin Dir nicht eine Therapie empfiehlt, das mit dem Sport und Vitaminen halte ich nicht für hilfreich. Bitte suche Dir Hilfe, Du bist erschöpft und irgendwann könnte Dein Körper völlig rebellieren. Du darfst Dich wichtig nehmen und Dich um Dich kümmern. Sei nett zu Dir und verständnisvoll und sorge für Dich.
Alles Gute
Freifrau
ich glaub, Du spürst es selber, dass es daran liegt, dass Du völlig erschöpft bist. Du scheinst lange über Deine Grenzen gegangen zu sein und gerade kommt der Druck auch von allen Seiten.
Eine Frage, die Du vor allem Dir selbst beantworten solltest - Kennst Du das von irgendwo, dass jemand Dich so arg überfordert hat, dass Du es jetzt auch mit Dir selber tust? Dir keinen Urlaub erlaubst, Dich krank zur Arbeit zwingst?
Ich habe ähnliches durch und ich habe immer weiter gemacht, weil ich nicht wusste, was ich hätte anders machen können. Eines Tages saß ich heulend bei meinem Hausarzt und es ging gar nichts mehr. Ich hatte drei Hörstürze nacheinander und mindestens einmal im Monat so schlimme Halsentzündungen, dass ich ständig in die Notaufnahme und dann im Krankenhaus bleiben musste zur Antibiotikatherapie, weil meine Entzündungswerte so hoch waren. Mein Körper ist ausgeflippt, ich hatte wegen Halsweh Entzündungswerte von 225, Höchstgrenze ist 5. Die Ärzte im Krankenhaus meinten, solche Werte hätten sie nur in der Notaufnahme gesehen und keiner konnte sich das wirklich erklären. Ich war zwei Jahre krank geschrieben, zwei lange Klinikaufenthalte über mehrere Monate und heute bin ich berentet und noch immer bei kleinsten Dingen überfordert. Es ist, als wären meine Batterien leer und lassen sich einfach nicht mehr voll aufladen. Ich fühl mich, als hätte ich mich selbst fast zerstört, weil ich unbewusst Jahre über meine Grenzen ging. Und erst heute lerne ich, auf mich zu achten und meine Bedürfnisse wahr zu nehmen und zu erfüllen. Das fällt mir heute noch total schwer.
Gut, bei mir steckt auch noch eine posttraumatische Belastungsstörung dahinter, die mich sowieso schon schneller erschöpfen lässt, das muss bei Dir nicht so sein. Aber Du solltest Deine Symptome wirklich ernst nehmen.
Ich finde es verwunderlich, dass Deine Hausärztin Dir nicht eine Therapie empfiehlt, das mit dem Sport und Vitaminen halte ich nicht für hilfreich. Bitte suche Dir Hilfe, Du bist erschöpft und irgendwann könnte Dein Körper völlig rebellieren. Du darfst Dich wichtig nehmen und Dich um Dich kümmern. Sei nett zu Dir und verständnisvoll und sorge für Dich.
Alles Gute
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)
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