Psychotherapie bei einem Psychiater?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Joelle 1982
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Psychotherapie bei einem Psychiater?!

Beitrag Mo., 12.10.2015, 22:13

Hi Leute,

ich bin seit mehreren Jahren bei einer Beratungsstelle. Nun hat mir die Beraterin empfohlen eine Therapie zu machen. Sie hat für mich einen Psychiater gesucht, Ich weiß gar nicht was ich davon halten soll.
Bitte um Rückmeldungen! Habt Ihr schon mal eine Psychotherapie bei einem Psychiater gemacht? War das gut oder besser als bei einem Psychologen?

Bitte antwortet mir doch. Ich bin total verzweifelt und weiß gar nicht was ich davon halten soll.

Gruß.
Joelle

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stern
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Beitrag Mo., 12.10.2015, 22:41

ich würde klären, ob er auch psychotherapeutisch tätig ist, d.h. auch eine Psychotherapie-Ausbildung hat. Psychotherapie können auch Ärzte/Psychiater anbieten (Dipl.-Psych. ebenfalls), aber nicht jeder Psychiater bietet auch Psychotherapie an... sondern manchmal nur medikamentöse Behandlung. Du kannst auch selbst nach Psychotherapeuten suchen und Probesitzungen nehmen.
Liebe Grüße
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Joelle 1982
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Beitrag Mo., 12.10.2015, 22:56

Bei dem Psychiater steht:

Dr. med. XXXX
und der bietet wohl eben auch Psychotherapie an.
Nur ich frage mich wirklich ob der besser ist ....
Er arbeitet wohl tiefenpsychologisch. Sagt euch das was? Hat es was mit Entspannung oder Hypnose zutun?

Joelle

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stern
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Beitrag Mo., 12.10.2015, 23:11

Tiefenpsychologisch klingt auf jeden Fall nach Psychotherapie. Und nein, mit Entspannung und Hypnose hat das nicht unmittelbar zu tun. Manche bieten das aber bei vorhandener Fortbildung bzw. bei Bedarf des Patienten an. Du musst auch nicht den nächstbesten Psychotherapeuten nehmen, sondern kannst bei verschiedenen bis zu 5 Probesitzungen (jeweils) nehmen.

Ob man zu einem Arzt oder Psychologen geht, ist Geschmackssache. Das mag mein Spleen sein, aber ich fühle mich bei Psychologen besser aufgehoben (mit einer Ausnahme... also pauschalisieren kann man das echt nicht. Am besten persönlich einen Eindruck verschaffen).

Für einen Überblick
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefenpsy ... hotherapie

Möglich in D sind alternativ eine sog. Verhaltenstherapie. Oder eine psychoanalytische Therapie

(Anmerkung Admin für LeserInnen aus Österreich: hierzulande sind die meisten Psychotherapeuten weder Psychologen noch Fachärzte (Psychiater), sondern spezifisch für Psychotherapie ausgebildet, z.T. mit anderen Quellenberufen. Genauere Hinweise finden Sie auf dieser Website (Link in der Leiste oben: "Therapie?" klicken).
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saffiatou
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Beitrag Di., 13.10.2015, 11:40

Hallo Joelle,
Joelle 1982 hat geschrieben:Sie hat für mich einen Psychiater gesucht, Ich weiß gar nicht was ich davon halten soll.
Mir ist aufgefallen, daß sie ihn für Dich gesucht hat! Es geht nicht nur darum, ob sie ihn gut findet, Du musst mit ihm arbeiten können. Ich denke, man sollte sich seinen Therapeuten, egal ob ärztlich oder psychologisch, selbst suchen. Klar,
Empfehlungen sind hilfreich, aber sollten nicht bindend sein.

Ich bin bei einem psychologischen Psychotherapeuten (tiefenpsychologisch fundiert) in Behandlung und sehr zufrieden, habe aber auch mit anderen Therapeuten negative Erfahrungen machen müssen, genauso auch bei Ärzten die Therapeutisch arbeiten. Zusätzlich bin
ich noch bei einer Psychiaterin, die auch Therapeutin ist, und habe bei ihr regelmäßige, ca 50 min lange Gespräche. Vielleicht hat sie Dir zu einem Psychiater geraten, weil diese medizinischen Gespräche nicht beantragt werden müssen.

Frag Deine Beraterin doch mal, warum sie Dir diesen Psychiater empfiehlt und welche sie noch vorschlagen würde.

Tiefenpsychologisch fundierte PT hat nicht unbedingt etwas mit Entspannungsverfahren und Hypnose zu tun, es kann aber sein, daß der Therapeut trotzdem eine Ausbildung für diese zusätzlichen Verfahren hat. Wenn Dir das Angst macht, Du musst nicht allem zustimmen.

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 13.10.2015, 12:01

Es gibt sowohl psychologische als auch ärztliche Psychotherapeuten. Also sowohl Ärzte als auch Psychologen dürfen mit entsprechender Psychotherapeutenausbildung den Beruf des Psychotherapeuten ausüben.

Dabei kommt es sowohl beim Dipl. Psych als auch beim Dr. Med. auf die Art und Qualität der Psychotherapieausbildung an, weniger darauf, von welcher Fachseite er kommt. Es spricht also nichts gegen einen Psychiater, der später die Psychotherapeutenausbildung gemacht hat, wenn er fachlich und menschlich als Psychotherapeut qualifiziert ist.


Ich finde viel wichtiger zu fragen, welche psychotherapeutische Fachrichtung der Therapeut gelernt hat und anbietet.

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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 14:02

Mir hat das mit Psychiater echt etwas Angst gemacht ... Aber meine Beraterin meinte, sie hätte gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Mir war es erstmal neu, dass ein Psychiater Psychotherapien anbietet. Psychiater klingt für mich erstmal voll schlimm und abschreckend.
Als ich die Beraterin fragte, was sie sich dabei gedacht hat mir einen Psychiater zu empfehlen, da antwortete sie nur, dass er ja angeblich kein zugelassener Psychiater sei. Gibt es sowas? Ich glaube das nämlich nicht, weil entweder habe ich eine Ausbildung und arbeite in dem Beruf oder ich hab sie eben nicht und wie gesagt er steht ja auch unter Dr. Med. XXXX im Internet, also müsste er doch tatsächlich Psychiater sein, oder nicht?

Viele liebe Grüße,
Joelle


kaja
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Beitrag Di., 13.10.2015, 14:06

Bitte lies dir mal den Wikipedia-Eintrag zum Thema Psychotherapeut durch, anscheinend ist dir nicht ganz klar was die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" bedeutet.

Das dürfte viele deiner Fragen klären.

Vorallem was die Bezeichnungen

- ärztlicher Psychotherapeut
- psychologischer Psychotherapeut

angeht.

Es kann durchaus sein das der Psychiater nicht mehr als Mediziner arbeitet sondern als ärztlicher Psychotherapeut.
Das er eine Approbation hat ändert sich dadurch nicht.

Platt gesagt :
Er hat zwei Berufe gelernt und übt trotzdem nur einen aus.

Es klingt als wäre ein Psychologe für dich gleichbedeutend mit einem Psychotherapeuten und diese Annahme ist falsch.
Zuletzt geändert von kaja am Di., 13.10.2015, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 14:10

Aber wofür den Eintrag über Psychotherapeut durchlesen, wenn mir doch ein Psychiater empfohlen wurde???


kaja
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Beitrag Di., 13.10.2015, 14:13

Dir wurde kein Psychiater empfohlen sondern ein Psychotherapeut der auch Psychiater ist.

Du sollst den Artikel lesen damit dir der Unterschied endlich verständlich ist.

Scheinbar hältst du ja auch Psychologen für Psychotherapeuten, d.h. du hast keine Ahnung was ein Psychotherapeut eigentlich ist.
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 16:37

Ich versteh das trotzdem nicht ganz. Die Beraterin hat mir einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gegeben - das ist doch aber dann nicht gleichzusetzen mit dem Psychotherapeuten, oder doch?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 13.10.2015, 17:36

Joelle 1982 hat geschrieben:Ich versteh das trotzdem nicht ganz. Die Beraterin hat mir einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gegeben - das ist doch aber dann nicht gleichzusetzen mit dem Psychotherapeuten, oder doch?

Lies dir die Posts hier in dem Thread durch, die genau diesen Sachverhalt erklären. Ich weigere mich, exakt den selben Text hier noch mal niederzuschreiben, weil du einfach weiter die selbe Frage stellst, obwohl sie bereits erklärt wurde..

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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 17:54

Aber .... Gibt es einen Unterschied bei der Herangehensweise .... Ich habe gehört, dass die Gespräche dokumentiert werden und 10 Jahre aufgehoben werden. Ist das bei allen Berufsgruppen gleich? Warum werden die solange aufgehoben und warum bzw. für wen? Ich dachte, es gibt eine Schweigepflicht?! Wird da doch was an die Krankenkassen weitergeleitet?


kaja
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:02

Gleicher Beruf, gleiche Regelung für alle.

Du hättest nur mal lesen müssen und dir wäre klar gewesen wie unsinnig die Frage ist.
Das ist ziemlich unfair allen gegenüber die es dir mehrfach gesagt haben.
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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:08

Joelle 1982 hat geschrieben:Aber wofür den Eintrag über Psychotherapeut durchlesen, wenn mir doch ein Psychiater empfohlen wurde???
na ja, du willst doch eine Psychotherapie. Um Psychotherapeut zu werden (also die Ausbildung machen zu können) muss man Arzt oder Psychologe sein. Ärzte können die Psychotherapeutenausbildung etwas abgespeckter absolvieren. Und so hat dein Psychiater vermutlich eine Spezialisierung zum Psychiater und zum Psychotherapeuten, also sozusagen 2 Spezialisierungen, von denen er nur eine ausübt. Es kommt hier also nicht darauf an, was er mal gelernt hat, sondern was er praktiziert.
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