Reizüberflutung als gravierendes Problem!
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Reizüberflutung als gravierendes Problem!
Hallo liebe Forennutzer!
Ich versuch einmal mein Problem zu schildern: generell bin ich ein sehr sensibler Mensch und nehm äußere Eindrücke glaub ich bewußt und aufmerksam war. Vor allem der Lärm macht mir in der Großstadt zu schaffen. Ich bin beruflich sehr viel unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und mittlerweile ist es so, dass ich weder den Lärm mehr vertrage noch die vielen, fremden und massenhaften Menschen denen ich tag ein tag aus ausgesetzt bin.
Mit zunehmenden Alter merke ich, wie mir das alles zu schaffen macht. Ich fühl mich nach 4-5 Std. unterwegs total fertig. Ich freu mich, wenn ich die Möglichkeit habe, dann nur mehr auf meine Wohnung und mein Bett. Und wenn ich Zeit hab dann leg ich mich hin weil ich so dermaßen müde bin. Ich finde die Stadt einfach extremst anstrengend und mit zunehmenden Alter wird es immer schlimmer, hab ich den Eindruck.
Generell bin ich ein Mensch, der oft den Rückzug braucht, was mir in letzter Zeit leider oft nicht möglich ist, da ich immer viel zu tun habe, und auch oft am Wochenende immer wo eingespannt bin. Oft bereitet mir einfach das rausgehn schon Stress; also ich mein wenn ich 2 Tage zum Wochenende frei hab, dann war es für mich immer gut diese oder zumindest 1 Tag mich komplett zurückzuziehen: sprich fast kein Kontakt über handy, facebook, sonstige Menschen.
Persönliche Beziehungen stören mich gar nicht so wie immer dieses massige Zusammentreffen mit Unbekannten in der Stadt. Früher hat mir das alles nichts ausgemacht, ich bin eigentlich zugleich ein sehr offener Mensch, kann mich aber komplett ins Gegenteil wieder wenden. Trotzdem würd ich mich eher als introviertier beschreiben, also eher, jmd der sehr den Kontakt zu sich selbst sucht. Wenn ich den nicht habe, dann werd ich ganz unrund und manchmal sogar innerlich aggressiv.
Nun ja, hat wer eine Idee was das sein könnte? Kennt jmd ähnliches oder vielleicht was kann ich tun?
Wie gesagt, die Zeit hab ich oft nicht dass ich mich so zurückziehen kann wie ich das früher zeitlich konnte, mein letzter Urlaub ist auch schon fast 10 Jahre her (und leider ist finanziell u auch zeitlich derzeit keiner in Aussicht).
Aufs Land ziehen kann und werde ich nicht, und eine Wohnung in einem eher ländlichen, ruhigeren Stadtteil kann ich mir derzeit nicht leisten.
Ich finde unsere heutige Welt einfach extrem schnell, oberflächlich schrill und laut. Und irgendwie bekomm ich zunehmend Probleme damit :( :(
Freu mich auf eure Kommentare
Ich versuch einmal mein Problem zu schildern: generell bin ich ein sehr sensibler Mensch und nehm äußere Eindrücke glaub ich bewußt und aufmerksam war. Vor allem der Lärm macht mir in der Großstadt zu schaffen. Ich bin beruflich sehr viel unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und mittlerweile ist es so, dass ich weder den Lärm mehr vertrage noch die vielen, fremden und massenhaften Menschen denen ich tag ein tag aus ausgesetzt bin.
Mit zunehmenden Alter merke ich, wie mir das alles zu schaffen macht. Ich fühl mich nach 4-5 Std. unterwegs total fertig. Ich freu mich, wenn ich die Möglichkeit habe, dann nur mehr auf meine Wohnung und mein Bett. Und wenn ich Zeit hab dann leg ich mich hin weil ich so dermaßen müde bin. Ich finde die Stadt einfach extremst anstrengend und mit zunehmenden Alter wird es immer schlimmer, hab ich den Eindruck.
Generell bin ich ein Mensch, der oft den Rückzug braucht, was mir in letzter Zeit leider oft nicht möglich ist, da ich immer viel zu tun habe, und auch oft am Wochenende immer wo eingespannt bin. Oft bereitet mir einfach das rausgehn schon Stress; also ich mein wenn ich 2 Tage zum Wochenende frei hab, dann war es für mich immer gut diese oder zumindest 1 Tag mich komplett zurückzuziehen: sprich fast kein Kontakt über handy, facebook, sonstige Menschen.
Persönliche Beziehungen stören mich gar nicht so wie immer dieses massige Zusammentreffen mit Unbekannten in der Stadt. Früher hat mir das alles nichts ausgemacht, ich bin eigentlich zugleich ein sehr offener Mensch, kann mich aber komplett ins Gegenteil wieder wenden. Trotzdem würd ich mich eher als introviertier beschreiben, also eher, jmd der sehr den Kontakt zu sich selbst sucht. Wenn ich den nicht habe, dann werd ich ganz unrund und manchmal sogar innerlich aggressiv.
Nun ja, hat wer eine Idee was das sein könnte? Kennt jmd ähnliches oder vielleicht was kann ich tun?
Wie gesagt, die Zeit hab ich oft nicht dass ich mich so zurückziehen kann wie ich das früher zeitlich konnte, mein letzter Urlaub ist auch schon fast 10 Jahre her (und leider ist finanziell u auch zeitlich derzeit keiner in Aussicht).
Aufs Land ziehen kann und werde ich nicht, und eine Wohnung in einem eher ländlichen, ruhigeren Stadtteil kann ich mir derzeit nicht leisten.
Ich finde unsere heutige Welt einfach extrem schnell, oberflächlich schrill und laut. Und irgendwie bekomm ich zunehmend Probleme damit :( :(
Freu mich auf eure Kommentare
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Hallo meinleben
Was bei Dir das berufliche Unterwegssein ist, ist bei mir die Extraversion. Ich stehe nicht (mehr) beruflich unter Stress, sondern bin zusätzlich zu meiner Hochsensibilität extravertiert. D.h. dass ich in einem ständigen Konflikt lebe zwischen Reize zu brauchen und gerne unter Menschen zu sein einerseits und meinem Problem, dass mich Reize schnell erschöpfen und es mir unter Menschen und in der Stadt zu laut ist anderseits.
Meine Erfahrung ist: Seit ich akzeptiert habe, dass ich bin wie ich bin, seit ich auf meine Grenzen achte und Ruhe und Entspannung in meinen Alltag integriert habe, komme ich auch besser mit den Reizen in der Stadt klar.
Ich könnte Dir jetzt eine ganze Palette an möglichen psychischen Diagnosen bieten, aber vielleicht rührt Dein Problem auch einfach daher, dass Du seit 10 Jahren keinen Urlaub mehr gemachst hast und Du offensichtlich beruflich sehr unter Stress stehst und zu wenig Erholung und Entspannung hast? Vielleicht ist Deine Reaktion völlig normal und signalisiert Dir, dass Du dich mehr um dich selbst kümmern und sorgen solltest?Nun ja, hat wer eine Idee was das sein könnte?
Ja, ich kenne das.Kennt jmd ähnliches
Was bei Dir das berufliche Unterwegssein ist, ist bei mir die Extraversion. Ich stehe nicht (mehr) beruflich unter Stress, sondern bin zusätzlich zu meiner Hochsensibilität extravertiert. D.h. dass ich in einem ständigen Konflikt lebe zwischen Reize zu brauchen und gerne unter Menschen zu sein einerseits und meinem Problem, dass mich Reize schnell erschöpfen und es mir unter Menschen und in der Stadt zu laut ist anderseits.
Hast Du Dir die Antwort nicht schon selbst gegeben? siehe:was kann ich tun?
Ich habe früher ähnlich gedacht wie Du, bis ich begriff, dass ich nicht umhin komme, auf meine Grenzen und mich zu achten und für Ruhe und Entspannung zu sorgen. Ich habe meine berufliche Situation verändert. Auch mir fehlt das Geld für einen Umzug aufs Land. Das Problem löse ist so, dass ich, so oft es geht, ans Wasser fahre oder einen Waldspaziergang mache. Wenn ich in Zügen unterwegs bin (was ich oft bin), dann nutze ich die Zeit zur Entspannung, höre entspannende Musik, lese ein schönes Buch oder gucke einfach nur aus dem Fenster. Wenn ich abends nach Hause komme verzichte ich oft auf weitere Reize, wie z.B. Radio, Fernseher oder Musik, sondern genieße bewusst die Stille. Wenn die nicht gegeben ist (z.B. aufgrund von Nachbarn), stecke ich mir Ohropax in die Ohren. Wenn ich in der lauten Stadt unterwegs bin versuche ich es mit Aufmerksamkeitssteuerung. Ich versuche mich auf einen Reiz zu konzentrieren und so zu lernen, den Rest der Reize auszublenden. Klappt immer besser, seit ich das lerne. Zusätzlich habe ich mit Meditation begonnen. Seit ich das mache merke ich, dass ich auch Stadtreize viel besser ausblenden kann als früher; halt im Lärm einen Ruheort in mir selber finde.Wie gesagt, die Zeit hab ich oft nicht dass ich mich so zurückziehen kann wie ich das früher zeitlich konnte, mein letzter Urlaub ist auch schon fast 10 Jahre her (...). Aufs Land ziehen kann und werde ich nicht, und eine Wohnung in einem eher ländlichen, ruhigeren Stadtteil kann ich mir derzeit nicht leisten.
Meine Erfahrung ist: Seit ich akzeptiert habe, dass ich bin wie ich bin, seit ich auf meine Grenzen achte und Ruhe und Entspannung in meinen Alltag integriert habe, komme ich auch besser mit den Reizen in der Stadt klar.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2003
Zusätzlich zu dem Gedanken, das persönliche Umfeld zu ändern:
Meditation? Yoga? Andere Entspannungsmethoden?
Ich komme immer gut runter beim Zeichnen.
Und: ich habe gelernt Nein zu sagen! Im persönlichen wie auch --soweit möglich -- im beruflichen Umfeld.
(lebe auf dem Land, brauche aber privat sehr viel Zeit für mich, zumal mein Beruf sehr turbulent ist)
Meditation? Yoga? Andere Entspannungsmethoden?
Ich komme immer gut runter beim Zeichnen.
Und: ich habe gelernt Nein zu sagen! Im persönlichen wie auch --soweit möglich -- im beruflichen Umfeld.
(lebe auf dem Land, brauche aber privat sehr viel Zeit für mich, zumal mein Beruf sehr turbulent ist)
Da wo ich wohne, gibt es einige sozial-kulturelle Psychopathen, welche so intensiv sind, daß sie alle anderen mitreißen. In der U-Bahn starren sie sich gegenseitig tot oder machen sich virtuell so groß, daß kein anderer Platz haben soll. Manche haben es gelernt psycho-chemische Säure zu verspritzen und noch andere Feinheiten aus Jahrzehnten sozialer Gewalt.
Das geht soweit, daß manche, egal ob Ausübende/r oder nur aus Verteidigung, sogar nachts Sonnenbrillen im öffentlichen Nahverkehr tragen oder sich absichtlich in die Mitte des Wagons stellen oder an das Abteilende mit dem Gesicht zu den übrigen Fahrgästen um zu versuchen alles unter Blick-Kontrolle zu kriegen.
Ortsfremde kleine Kinder fangen an zu schreien, alle sind auf Angriff gepolt.
Meinst du solche Reize?
Das geht soweit, daß manche, egal ob Ausübende/r oder nur aus Verteidigung, sogar nachts Sonnenbrillen im öffentlichen Nahverkehr tragen oder sich absichtlich in die Mitte des Wagons stellen oder an das Abteilende mit dem Gesicht zu den übrigen Fahrgästen um zu versuchen alles unter Blick-Kontrolle zu kriegen.
Ortsfremde kleine Kinder fangen an zu schreien, alle sind auf Angriff gepolt.
Meinst du solche Reize?
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen
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Hallo meinleben,
dein Text hätte auch von mir sein können. Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass die Reizüberflutung mich immer mehr belastet. Motorroller, Lastwägen, Baustellen, leuchtende Reklame, aber teilweise auch einfach die Vielzahl an Menschen, denen man Tag für Tag ausgesetzt ist.
Es gibt Tage, an denen ist es schlimmer als an anderen. Ich habe die Vermutung, dass je nachdem wie es mir gerade geht, die Reize mich mehr oder weniger belasten. Konntest du da bei dir einen Unterschied bemerken?
Generell scheint es mir bei dir so zu sein, dass du diese besondere Form, Reize wahrzunehmen, als Problem siehst. Kennst du auch die guten Seiten dieser Sensibilität? Ich habe mich etwas mit der Thematik "Hochsensibilität" beschäftigt und das hat mir geholfen, diese Charaktereigenschaft einfach besser zu verstehen und auch die guten Seiten an ihr schätzen zu lernen.
Leider habe ich auch noch nicht die Lösung gefunden, im Alltag besser klarzukommen. Ich denke auch, dass Meditation helfen könnte, aber leider schaffe ich das irgendwie nicht.
Viele Grüße!
dein Text hätte auch von mir sein können. Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass die Reizüberflutung mich immer mehr belastet. Motorroller, Lastwägen, Baustellen, leuchtende Reklame, aber teilweise auch einfach die Vielzahl an Menschen, denen man Tag für Tag ausgesetzt ist.
Es gibt Tage, an denen ist es schlimmer als an anderen. Ich habe die Vermutung, dass je nachdem wie es mir gerade geht, die Reize mich mehr oder weniger belasten. Konntest du da bei dir einen Unterschied bemerken?
Generell scheint es mir bei dir so zu sein, dass du diese besondere Form, Reize wahrzunehmen, als Problem siehst. Kennst du auch die guten Seiten dieser Sensibilität? Ich habe mich etwas mit der Thematik "Hochsensibilität" beschäftigt und das hat mir geholfen, diese Charaktereigenschaft einfach besser zu verstehen und auch die guten Seiten an ihr schätzen zu lernen.
Leider habe ich auch noch nicht die Lösung gefunden, im Alltag besser klarzukommen. Ich denke auch, dass Meditation helfen könnte, aber leider schaffe ich das irgendwie nicht.
Viele Grüße!
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Danke für eure Antworten bisher
ja es ist nicht leicht damit umzugehen :(
@ Jenny: ja um mich selbst kümmern, das wäre sicher gut, nur dazu müsste ich wieder mal mehr Zeit für mich nehmen was gerade sehr schwer ist, und Urlaub ist derzeit nicht drinnen :(
Mit Ohropax schlaf ich auch schon jahrelang und wenns sein muss manchmal dann hab ich sie auch mal so drinnen :(
Fernseher, Radio etc. hab ich auch nicht und ich versuch auch am Abend die Stille zu genießen... nur leider sind mir die paar Stunden dann fast zu wenig... der nächste Tag beginnt wieder von vorne..
ja es ist nicht leicht damit umzugehen :(
@ Jenny: ja um mich selbst kümmern, das wäre sicher gut, nur dazu müsste ich wieder mal mehr Zeit für mich nehmen was gerade sehr schwer ist, und Urlaub ist derzeit nicht drinnen :(
Mit Ohropax schlaf ich auch schon jahrelang und wenns sein muss manchmal dann hab ich sie auch mal so drinnen :(
Fernseher, Radio etc. hab ich auch nicht und ich versuch auch am Abend die Stille zu genießen... nur leider sind mir die paar Stunden dann fast zu wenig... der nächste Tag beginnt wieder von vorne..
Hallo,
was du beschreibst hört sich tatsächlich sehr nach Hochsensibilität an, auch wenn es sich hierbei um keine Diagnose handelt, handeln kann. Ich wohne auf dem Land und habe hier weniger Probleme, bin aber auch häufig in der Stadt unterwegs. Was mir z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln hilft oder eben im Verkehrstrubel mitten in der Stadt, ist ganz einfach mein MP3 Player, wenn ich alleine unterwegs bin, das entspannt mich dann einfach. Was mir sonst noch hilft ist, dass ich gezielt Reize ausblende. Also wenn ich durch den Bahnhof laufe, achte ich gezielt auf meinen Weg und blende gezielt die Menschen um mich herum aus. Das wirkt dann wahrscheinlich schon sehr autistisch, aber so geht's dann für mich. Ich versuche nicht alle möglichen Reize einzusammeln, die auf mich einprasseln. Mir ist auch schon mal aufgefallen, dass ich, wie auch immer das funktioniert, bestimmte Reize auch unbewusst ausblende, z.B. auditive. Das ist mir schon mal aufgefallen, wenn ich zu zweit in der Stadt unterwegs war. Der eine hört die ganze Zeit beispielsweise die Klaviermusik, ich habe sie die komplette Zeit über ausgeblendet gehabt.
Weiterhin: Ruhezeiten sind unverzichtbar, Zeit für sich, die Seele baumeln lassen etc.
was du beschreibst hört sich tatsächlich sehr nach Hochsensibilität an, auch wenn es sich hierbei um keine Diagnose handelt, handeln kann. Ich wohne auf dem Land und habe hier weniger Probleme, bin aber auch häufig in der Stadt unterwegs. Was mir z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln hilft oder eben im Verkehrstrubel mitten in der Stadt, ist ganz einfach mein MP3 Player, wenn ich alleine unterwegs bin, das entspannt mich dann einfach. Was mir sonst noch hilft ist, dass ich gezielt Reize ausblende. Also wenn ich durch den Bahnhof laufe, achte ich gezielt auf meinen Weg und blende gezielt die Menschen um mich herum aus. Das wirkt dann wahrscheinlich schon sehr autistisch, aber so geht's dann für mich. Ich versuche nicht alle möglichen Reize einzusammeln, die auf mich einprasseln. Mir ist auch schon mal aufgefallen, dass ich, wie auch immer das funktioniert, bestimmte Reize auch unbewusst ausblende, z.B. auditive. Das ist mir schon mal aufgefallen, wenn ich zu zweit in der Stadt unterwegs war. Der eine hört die ganze Zeit beispielsweise die Klaviermusik, ich habe sie die komplette Zeit über ausgeblendet gehabt.
Weiterhin: Ruhezeiten sind unverzichtbar, Zeit für sich, die Seele baumeln lassen etc.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
@ Harmonia
Das beruhigt mich grad, was Du schreibst. Bei mir steht die Überprüfung der Diagnose "hochfunktionaler Autismus im Erwachsenenalter" noch an. Aber ich glaube nicht, dass sie zutrifft, auch wenn die Symptome (oder eher mein Umgang mit der Reizüberflutung?) dem Autismus sehr ähneln. Nach außen hin wirke ich tatsächlich total autistisch, wenn ich versuche alles um mich herum auzublenden, Worte nicht verstehe, ... Das für mich wichtigste Unterscheidungskriterium zum Autismus ist, dass ich nur bei Reizüberflutung so reagiere. Stehe ich nicht unter Stress, dann kann man auch mit mir normal redenDas wirkt dann wahrscheinlich schon sehr autistisch, aber so geht's dann für mich.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Jenny,
bei mir ist es ähnlich, wie bei dir. Beispielsweise eine Party schmeißen ist purer Stress für mich, da ich ja auf so viele Dinge achten muss. Wenn mich in dem Stress dann jemand anspricht, reagiere ich zeitverzögert. Oder auch beispielsweise bei irgendeiner anderen Tätigkeit. Wenn ich mit einer Sache beschäftigt bin, dann bin ich mit ihr beschäftigt. Wenn dann jemand dazwischenfunkt, brauche ich 1-4 Sekunden schätze ich, ehe ich reagiere. Oder Uni Vorlesung: mein Handy klingelt,ich bekomme es wie mir scheint als Letzte mit, dass es sich um mein Handy handelt. Hat wirklich ewig gedauert. Irgendwo im Hintergrund nehme ich zwar ein Klingeln wahr, bin in dem Moment aber zu vertieft in die Vorlesung. Bei mir handelt es sich definitiv um keinen Autismus, verfüge über eine sehr gute Theory of Mind, verfüge über eine sehr gute Empathiefähigkeit und damit meine ich, dass ich nicht meine Gefühle im Anderen fühlen kann, sondern die des Anderen, Mitgefühl. Allerdings wenn jemand sich egoistisch, unempathisch etc. verhält, dann kann ich auch anders. Eine sehr hohe Wahrnehmungsgeschwindigkeit (damit u.a. schnell viel mitkriegen), sodass man aus der Beobachtung heraus vermuten könnte, ich wäre Autist, wenn man mich nicht näher kennt, intensive Detailwahrnehmung, gleichzeitig aber Blick für das Ganze. Ich springe sozusagen immer hin und her zwischen diesen Polen.
Autismus wäre es ja dann, wenn keine Gesichtserkennung als Ganzes stattfinden würde sowie Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung. Ist das denn bei dir der Fall? Denn wenn nicht, ist Autismus meines Wissens nach ausgeschlossen.
bei mir ist es ähnlich, wie bei dir. Beispielsweise eine Party schmeißen ist purer Stress für mich, da ich ja auf so viele Dinge achten muss. Wenn mich in dem Stress dann jemand anspricht, reagiere ich zeitverzögert. Oder auch beispielsweise bei irgendeiner anderen Tätigkeit. Wenn ich mit einer Sache beschäftigt bin, dann bin ich mit ihr beschäftigt. Wenn dann jemand dazwischenfunkt, brauche ich 1-4 Sekunden schätze ich, ehe ich reagiere. Oder Uni Vorlesung: mein Handy klingelt,ich bekomme es wie mir scheint als Letzte mit, dass es sich um mein Handy handelt. Hat wirklich ewig gedauert. Irgendwo im Hintergrund nehme ich zwar ein Klingeln wahr, bin in dem Moment aber zu vertieft in die Vorlesung. Bei mir handelt es sich definitiv um keinen Autismus, verfüge über eine sehr gute Theory of Mind, verfüge über eine sehr gute Empathiefähigkeit und damit meine ich, dass ich nicht meine Gefühle im Anderen fühlen kann, sondern die des Anderen, Mitgefühl. Allerdings wenn jemand sich egoistisch, unempathisch etc. verhält, dann kann ich auch anders. Eine sehr hohe Wahrnehmungsgeschwindigkeit (damit u.a. schnell viel mitkriegen), sodass man aus der Beobachtung heraus vermuten könnte, ich wäre Autist, wenn man mich nicht näher kennt, intensive Detailwahrnehmung, gleichzeitig aber Blick für das Ganze. Ich springe sozusagen immer hin und her zwischen diesen Polen.
Autismus wäre es ja dann, wenn keine Gesichtserkennung als Ganzes stattfinden würde sowie Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung. Ist das denn bei dir der Fall? Denn wenn nicht, ist Autismus meines Wissens nach ausgeschlossen.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hi Harmonia
Aber ich habe Probleme damit anderen in die Augen zu gucken. Allerdings variiert das stark. Meine Therapeutin forderte mich mal auf, sie mal anzuschauen. Geht nicht. Denn entweder bin ich bei mir, dann blende ich all die irritierenden Reize um mich herum aus. Oder ich bin beim anderen, sehe ihn an, höre ihm zu, .... Dann nehme ich soviele Details wahr, dass es mir gar nicht möglich ist auch noch meine Gefühle wahrzunehmen und bei mir zu bleiben. Die Verarbeitung aller Reize, auch meiner eigenen Gefühle, geschieht erst viel später, und dann sehr tief.
Dazu war ich kaum in der Lage, außer es interessierte mich brennend. Die Masse an Studenten, der enome Lärm an der Uni, die vielen Bewegungen aus und in alle Himmelsrichtungen, ... waren (bzw. sind, da ich ein Zweitstudium mache) Stress pur, so dass ich nicht noch mehr aufnehmen kann und in den Vorlesungen kaum noch zuhören komnte/kann.
Wie gehtst Du damit an der Uni um, wo ja Reizüberflutung pur herrscht?
Wie Du, so benutze auch ich einen MP3-Player, um Reize um mich herum auszublenenden.
Ja, das ist auch bei mir ein wichtiges Unterscheidungskriterium zum Autismus. Denn ich fühle eher zuviel als zu wenig. Ich fühle was der andere fühlt, so als wären es meine Gefühle, ich kann mich in den anderen hineinversetzen, so als würde ich es selbst erleben, so als wäre ich der andere, ...Bei mir handelt es sich definitiv um keinen Autismus, verfüge über eine sehr gute Theory of Mind, verfüge über eine sehr gute Empathiefähigkeit und damit meine ich, dass ich nicht meine Gefühle im Anderen fühlen kann, sondern die des Anderen, Mitgefühl.
Nein gar nicht, eher umgekehrt. Ich nehme sämtliche Details meiner Umwelt und meines Gegenübers wahr. Ich kann gut anhand des Gesichtsausdrucks erkennen, wie es dem anderen geht, oft, bevor er selbst selbst weiß.Autismus wäre es ja dann, wenn keine Gesichtserkennung als Ganzes stattfinden würde sowie Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung. Ist das denn bei dir der Fall?
Aber ich habe Probleme damit anderen in die Augen zu gucken. Allerdings variiert das stark. Meine Therapeutin forderte mich mal auf, sie mal anzuschauen. Geht nicht. Denn entweder bin ich bei mir, dann blende ich all die irritierenden Reize um mich herum aus. Oder ich bin beim anderen, sehe ihn an, höre ihm zu, .... Dann nehme ich soviele Details wahr, dass es mir gar nicht möglich ist auch noch meine Gefühle wahrzunehmen und bei mir zu bleiben. Die Verarbeitung aller Reize, auch meiner eigenen Gefühle, geschieht erst viel später, und dann sehr tief.
Kannst du allen Vorlesungen gleichermaßen vertieft folgen?Irgendwo im Hintergrund nehme ich zwar ein Klingeln wahr, bin in dem Moment aber zu vertieft in die Vorlesung.
Dazu war ich kaum in der Lage, außer es interessierte mich brennend. Die Masse an Studenten, der enome Lärm an der Uni, die vielen Bewegungen aus und in alle Himmelsrichtungen, ... waren (bzw. sind, da ich ein Zweitstudium mache) Stress pur, so dass ich nicht noch mehr aufnehmen kann und in den Vorlesungen kaum noch zuhören komnte/kann.
Wie gehtst Du damit an der Uni um, wo ja Reizüberflutung pur herrscht?
Wie Du, so benutze auch ich einen MP3-Player, um Reize um mich herum auszublenenden.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hey Jenny,
bzgl Uni habe ich tatsächlich eher weniger Probleme. Ich kann mich gut auf die Vorlesungen konzentrieren, allerdings gibt es so 2-3 Fächer, da empfinde ich das Zuhören als überflüssig, da alles bereits im Skript steht. Genau dann bin ich ablenkbar oder neige dazu die Vorlesung zu schwänzen. Auch im Hörsaal gilt bei mir eigentlich, dass ich zumindest hier automatisch die Reize ausblende, da ich mich ja auf die Vorlesung konzentriere. Es stört mich nicht, was Nachbar xy so treibt etc. Ich würde sogar sagen, dass ich kaum etwas mitbekomme, sodass dies Defizite bringt hinsichtlich meines Wissens wer ist jetzt mit wem wie befreundet etc. Es gab da bereits so einige Aha-Momente im Nachhinein. Wenn allerdings jemand unmittelbar vor oder hinter mir sitzt und quatscht, nervt das ziemlich.
Was du beschreibst hinsichtlich des Blickkontakts, das kenne ich auch. Ich kann beispielsweise selten jemanden anschauen und dabei gleichzeitig sprechen. Ich kann nur eins von Beidem. Man würde dieses Verhalten Richtung ängstlich-vermeidend deuten. Ist es für mich allerdings nicht. Ich habe in diesem Fall ja keine Angst vor meinem Gegenüber. Ich kann mich nur nicht auf Beides gleichermaßen konzentrieren, wäre durch den Blickkontakt abgelenkt, da ich diesen sofort interpretieren würde, was meinen Redefluss behindern würde. Allerdings gibt es noch andere Situationen, wo man sagen kann, ich weiche Blicken aus und wirke damit ängstlich. Diese Blicke der Anderen haben dann aber etwas sehr Intensives und vor allem Unsympathisches. Es handelt sich um narzisstische Menschen, die ihr Gegenüber bildhaft gesprochen ausziehen wollen, aus welchen Gründen auch immer. Diesen Blicken, die ich als abartig und grenzüberschreitend empfinde, weiche ich dann aus, weil sich diese Blicke in deine Seele einklinken wollen. Augen sind ja auch der Spiegel der Seele. Ich kann dies für mich auf jeden Fall so unterstreichen. Ich kann z.B. auf der anderen Seite bestimmten Menschen sehr lange in die Augen schauen, wenn diese Augen mich ansprechen und ein Vertrauensverhältnis besteht. Das ist dann Genuss pur.
Meine Frage , wenn bei du alles wahrnehmen kannst wie ein normaler Mensch oder gar intensiver: wieso sollst du auf Autismus getestet werden? Kommt der Rat von deiner Therapeutin? Mit welcher Begründung? Anderen nicht in die Augen schauen können ist kein Kriterium für Autismus, auch wenn Autisten diesbzgl. Schwierigkeiten haben.
bzgl Uni habe ich tatsächlich eher weniger Probleme. Ich kann mich gut auf die Vorlesungen konzentrieren, allerdings gibt es so 2-3 Fächer, da empfinde ich das Zuhören als überflüssig, da alles bereits im Skript steht. Genau dann bin ich ablenkbar oder neige dazu die Vorlesung zu schwänzen. Auch im Hörsaal gilt bei mir eigentlich, dass ich zumindest hier automatisch die Reize ausblende, da ich mich ja auf die Vorlesung konzentriere. Es stört mich nicht, was Nachbar xy so treibt etc. Ich würde sogar sagen, dass ich kaum etwas mitbekomme, sodass dies Defizite bringt hinsichtlich meines Wissens wer ist jetzt mit wem wie befreundet etc. Es gab da bereits so einige Aha-Momente im Nachhinein. Wenn allerdings jemand unmittelbar vor oder hinter mir sitzt und quatscht, nervt das ziemlich.
Was du beschreibst hinsichtlich des Blickkontakts, das kenne ich auch. Ich kann beispielsweise selten jemanden anschauen und dabei gleichzeitig sprechen. Ich kann nur eins von Beidem. Man würde dieses Verhalten Richtung ängstlich-vermeidend deuten. Ist es für mich allerdings nicht. Ich habe in diesem Fall ja keine Angst vor meinem Gegenüber. Ich kann mich nur nicht auf Beides gleichermaßen konzentrieren, wäre durch den Blickkontakt abgelenkt, da ich diesen sofort interpretieren würde, was meinen Redefluss behindern würde. Allerdings gibt es noch andere Situationen, wo man sagen kann, ich weiche Blicken aus und wirke damit ängstlich. Diese Blicke der Anderen haben dann aber etwas sehr Intensives und vor allem Unsympathisches. Es handelt sich um narzisstische Menschen, die ihr Gegenüber bildhaft gesprochen ausziehen wollen, aus welchen Gründen auch immer. Diesen Blicken, die ich als abartig und grenzüberschreitend empfinde, weiche ich dann aus, weil sich diese Blicke in deine Seele einklinken wollen. Augen sind ja auch der Spiegel der Seele. Ich kann dies für mich auf jeden Fall so unterstreichen. Ich kann z.B. auf der anderen Seite bestimmten Menschen sehr lange in die Augen schauen, wenn diese Augen mich ansprechen und ein Vertrauensverhältnis besteht. Das ist dann Genuss pur.
Meine Frage , wenn bei du alles wahrnehmen kannst wie ein normaler Mensch oder gar intensiver: wieso sollst du auf Autismus getestet werden? Kommt der Rat von deiner Therapeutin? Mit welcher Begründung? Anderen nicht in die Augen schauen können ist kein Kriterium für Autismus, auch wenn Autisten diesbzgl. Schwierigkeiten haben.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hi Harmonia
So, mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, was bei mir echt ist und was nicht. Ich weiß nicht, wann ich eine Rolle spiele, um zu funktionieren, was etwas echt ist und wann ich Methoden anwende, um mit der HS-Reizüberflutung klarzukommen.
Bsp. Ich mag anderen nicht zuhören, es sei denn, es interessiert mich brennend. Es ist mir zuviel anderen zuzuhören, es zerrt an meinen Kräften, an meiner Konzentration, strengt mich enorm an. Ich kann zehn Minuten zuhören, dann bin ich platt, dann schaltet mein Gehirn um auf nichts mehr hören und wahrnehmen können. So, aber ich kann trotz des Problems zuhören, indem ich in eine Rolle schlüpfe. Ich vergleiche das gerne (wenn auch nicht zutreffend) mit der Rolle des Therapeuten. Der Therapeut wird privat auch nicht 8 Stunden lang zuhören (können). Aber in der Rolle des Therapeuten kann er es. Genau das tue ich auch. Sobald ich z.B. im Altenheim ankomme, wo ich ehrenamtlich arbeite und zuhören muss, schalte ich um. Ich spiele eine Rolle, ich investiere all meine Kraft ins Zuhören. Ich bin wie ausgewechselt, aber eben nicht echt, nicht ich. Es ist nur eine Rolle, die ich da spiele. Lange halte ich allerdings nicht durch. Nach spätestens zwei Stunden bin ich platt und mein Gehirn schaltet um auf nichts mehr hören und wahrnehmen können. Dieses Problematik ist, soweit ich weiß, nicht "typisch" HS. Dann gibt es noch andere Probleme, die ich habe, wie z.B. dass ich Ordnung brauche. Habe ich die nicht, bin ich desorientiert. Ich empfinde Stress. Auch nicht typisch HS. U.v.m
Ohje, genau die Frage, die ich (noch) nicht beantworten kann. Vor dieser Frage stehe ich derzeit. Das Problem ist zum einen die enorme Symptomüberlappung von HS und Autismus. Zum anderen: Jetzt gibts ja eine neue Diagnose auf dem Markt, nämlich der hochfunktionale Austismus im Erwachsenalter. Dieser besagt, dass bei Erwachsenen eine vorhandene autische Störung nicht mehr auffällt, weil Erwachsene im Lauf ihres Lebens gelernt haben, ihre autistischen Defizite zum kompensieren. Bsp. Autisten können dem anderen nicht in die Augen gucken, aber man kann sowas lernen. Die neue Diagnose besagt, hochfunktionale erwachsene Autisten haben das im Lauf ihres Lebens gelernt. Genauso können Autisten auch lernen, Gesichtsausdrücke zu interpretieren.Meine Frage , wenn bei du alles wahrnehmen kannst wie ein normaler Mensch oder gar intensiver: wieso sollst du auf Autismus getestet werden?
So, mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, was bei mir echt ist und was nicht. Ich weiß nicht, wann ich eine Rolle spiele, um zu funktionieren, was etwas echt ist und wann ich Methoden anwende, um mit der HS-Reizüberflutung klarzukommen.
Bsp. Ich mag anderen nicht zuhören, es sei denn, es interessiert mich brennend. Es ist mir zuviel anderen zuzuhören, es zerrt an meinen Kräften, an meiner Konzentration, strengt mich enorm an. Ich kann zehn Minuten zuhören, dann bin ich platt, dann schaltet mein Gehirn um auf nichts mehr hören und wahrnehmen können. So, aber ich kann trotz des Problems zuhören, indem ich in eine Rolle schlüpfe. Ich vergleiche das gerne (wenn auch nicht zutreffend) mit der Rolle des Therapeuten. Der Therapeut wird privat auch nicht 8 Stunden lang zuhören (können). Aber in der Rolle des Therapeuten kann er es. Genau das tue ich auch. Sobald ich z.B. im Altenheim ankomme, wo ich ehrenamtlich arbeite und zuhören muss, schalte ich um. Ich spiele eine Rolle, ich investiere all meine Kraft ins Zuhören. Ich bin wie ausgewechselt, aber eben nicht echt, nicht ich. Es ist nur eine Rolle, die ich da spiele. Lange halte ich allerdings nicht durch. Nach spätestens zwei Stunden bin ich platt und mein Gehirn schaltet um auf nichts mehr hören und wahrnehmen können. Dieses Problematik ist, soweit ich weiß, nicht "typisch" HS. Dann gibt es noch andere Probleme, die ich habe, wie z.B. dass ich Ordnung brauche. Habe ich die nicht, bin ich desorientiert. Ich empfinde Stress. Auch nicht typisch HS. U.v.m
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hi Jenny,
interessant, was du zu dem Zuhören schreibst. Also ich kann gut zuhören (typisch HS denke ich), allerdings kommt es tatsächlich auf die Unterhaltung an. Was mich nervt sind so Unterhaltungen a la Kafeeklatsch. Das langweilt mich einfach. Ich mag aber gute Gespräche zu bestimmten Themen und tiefen emotionalen Austausch. Dann bin ich zufrieden und glücklich. Wenn du zuhören musst, ohne es zu wollen, steckst du natürlich in einer Rolle, was nicht gut ist. Aber auch das muss nicht Autismus sein. Ist es denn deine Therapeutin, die dies glaubt? Entscheidend ist vielleicht auch, wie es in der Kindheit war. Welcher Mensch warst du da? Konntest du da keine Gesichter identifizieren oder doch? Dass du nicht Zuhören magst, könnte vielleicht auch für das Bedürfnis stehen, dass du dir selbst wünschst, dass man dir zuhört? Wäre eine mögliche Erklärung, die mir in den Sinn gekommen ist. Hochfunktionaler Autismus, ist das nicht noch eine Steigerung zum Asperger Autismus? Asperger kann man ja oft nicht auf den ersten Blick erkennen, sie wirken vielleicht anders, aber sind ja meist auch mit einer hohen oder überdurchschnittlichen Intelligenz ausgestattet.
interessant, was du zu dem Zuhören schreibst. Also ich kann gut zuhören (typisch HS denke ich), allerdings kommt es tatsächlich auf die Unterhaltung an. Was mich nervt sind so Unterhaltungen a la Kafeeklatsch. Das langweilt mich einfach. Ich mag aber gute Gespräche zu bestimmten Themen und tiefen emotionalen Austausch. Dann bin ich zufrieden und glücklich. Wenn du zuhören musst, ohne es zu wollen, steckst du natürlich in einer Rolle, was nicht gut ist. Aber auch das muss nicht Autismus sein. Ist es denn deine Therapeutin, die dies glaubt? Entscheidend ist vielleicht auch, wie es in der Kindheit war. Welcher Mensch warst du da? Konntest du da keine Gesichter identifizieren oder doch? Dass du nicht Zuhören magst, könnte vielleicht auch für das Bedürfnis stehen, dass du dir selbst wünschst, dass man dir zuhört? Wäre eine mögliche Erklärung, die mir in den Sinn gekommen ist. Hochfunktionaler Autismus, ist das nicht noch eine Steigerung zum Asperger Autismus? Asperger kann man ja oft nicht auf den ersten Blick erkennen, sie wirken vielleicht anders, aber sind ja meist auch mit einer hohen oder überdurchschnittlichen Intelligenz ausgestattet.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Interessiert mich gerade:
Bei High-Functioning-Autismus ist die allgemeine Sprachentwicklung verzögert, während dies beim Asperger-Syndrom laut Diagnosekriterien nicht der Fall ist.
Bei High-Functioning-Autismus ist die allgemeine Sprachentwicklung verzögert, während dies beim Asperger-Syndrom laut Diagnosekriterien nicht der Fall ist.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Also, was du beschreibst spricht wirklich gegen jegliche Form von Autismus, zumindest weder für das Asperger Syndrom, noch für Hochfunktionalen Autismus, so wie ich das verstehe.Jenny Doe hat geschrieben:Ja, das ist auch bei mir ein wichtiges Unterscheidungskriterium zum Autismus. Denn ich fühle eher zuviel als zu wenig. Ich fühle was der andere fühlt, so als wären es meine Gefühle, ich kann mich in den anderen hineinversetzen, so als würde ich es selbst erleben, so als wäre ich der andere, ...Bei mir handelt es sich definitiv um keinen Autismus, verfüge über eine sehr gute Theory of Mind, verfüge über eine sehr gute Empathiefähigkeit und damit meine ich, dass ich nicht meine Gefühle im Anderen fühlen kann, sondern die des Anderen, Mitgefühl.
Nein gar nicht, eher umgekehrt. Ich nehme sämtliche Details meiner Umwelt und meines Gegenübers wahr. Ich kann gut anhand des Gesichtsausdrucks erkennen, wie es dem anderen geht, oft, bevor er selbst selbst weiß.Autismus wäre es ja dann, wenn keine Gesichtserkennung als Ganzes stattfinden würde sowie Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung. Ist das denn bei dir der Fall?
Es gibt aber eine weitere Theorie und auch Forschung hinsichtlich Autismus. Es handelt sich um die Intense World Theorie. Hast du davon schon mal etwas gehört? Hier geht es auch darum, dass man als Autist mitunter viel tiefer in seine Mitmenschen hineinschauen kann, als es das Gegenüber bei sich selbst tut.
Anbei schicke ich mal einen interessanten Zeitungsbericht:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/05/ ... enschaften
... c3d64ff221
Zuletzt geändert von Harmonia am Sa., 17.10.2015, 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
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