Mein Mann hat Paranoide Schizophrenie
Mein Mann hat Paranoide Schizophrenie
Hallo,
mein Mann und ich sind seit ein paar Jahren verheiratet und haben ein kleines Kind. Er bekam vor Monaten einen akuten Ausbruch und seitdem hat sich alles verändert. Dann wurde die Diagnose gestellt. Er wurde medikamentös eingestellt. Er war auch schon länger krank nur keiner wusste das. Er hatte schon vor einem Jahr einen leichten Schub,wo er mich verlassen wollte, wegen einer, die er gar nicht kannte und die nichts von ihm wollte. Das war damals schon richtiger Psychoterror. Am nächsten Tag wusste er nicht was in ihn gefahren war... Da war unsere Ehe schon ziemlich angeknackst. Nun hat sich alles verändert. Er ist kaum noch der Mann den ich mal kannte. Völlig lustlos, antriebslos, extrem vergesslich, verletzend. Die meiste Zeit liegt er im Bett, während ich mich um unser kleines Kind kümmer und alle Aufgaben übernehme, die so anstehen, auch seine, weil er sich meist dazu nicht in der Lage fühlt oder es auch Konsequenzen für mich und unserem Kind hätte, wenn ich bestimmte Sachen nicht erledige. Mir wird immer nur gesagt, dass es so bleiben kann oder auch nicht und mein Mann ist meine einzige Familie. Ich mache zur Zeit alles alleine. Auch musste ich alles alleine verkraften, als mein Mann in der Klinik war und keiner mit mir geredet hatte, ich nicht wusste was er überhaupt hatte. Es war furchtbar. Ich weiß nicht, was ich machen soll. MIr fehlt langsam die Kraft mich ständig um meinen Mann zu kümmern. Er steht nicht von selbst auf, nur wenn ich ihn wecke. Er ist ständig erschöpft und müde, einsilbig, teilweise apathisch und ich fühle mich oft alleine. Meine wenigen Freunde verstehen das nicht wirklich, wie es gerade ist und wie anstrengend das alles ist. Ich kenne auch sonst niemanden, der das Gleiche durchmacht. Ich möchte meinen Mann zurück, aber gleichzeitig sehe ich nur, wie ich mich abschufte und er sich einen schönen Lenz macht und das macht mich echt zornig. Ich fühl mich im Stich gelassen, alleine gelassen. Ich trage alle Verantwortung und wenn ich nicht mehr funktioniere, wäre das fatal. Ich versuche jetzt schon einfach, dass ich mich nur auf mich und unser Kind zu konzentrieren und ihn einfach machen zu lassen, aber das tut mir auch im Herzen weh und unser Kind liebt ihn auch sehr. Nur muss ich halt oft ein Auge auf die beiden haben. Da mein Mann etwas unbeholfen ist in der Erziehung und dann eher in eine Geschwisterrolle verfällt, als in die Vaterrolle. Ich bin so hin und hergerissen. Mein Mann ist meine Familie, aber ich weiß einfach nicht mehr was das Beste ist. Egal was ich mache, letztendlich kann alles nicht rosig laufen. Ich merke nur, dass so wie es jetzt ist, ich nur darunter leide. Mein Sohn kriegt hilfe, mein Mann kriegt hilfe und ich muss alles mitmachen und aufrechterhalten und unterstützen und tun und ich fühl mich ehrlich wie der letzte Fußabtreter. Niemand schert sich um meine Gefühle oder versteht mich... Ich bin diejenige, die lachend sich nie was anmerken lässt und mit unserem Kind spielt, die kein Eigenleben mehr hat, weil ich im endeffekt fast alleinerziehend bin mit zwei Kindern. Einem kleinen und einem großen Kind. Wie lange muss ich das noch so ertragen, während mein Mann sich wieder selbstfindet und ich mit allem alleine dastehe? Das ist wirklich frustrierend. Ich brauch mal aufbauende Worte, jemand der mir Mut macht und ich hoffe so, dass alles wieder gut wird, aber so langsam schleichen sich da Zweifel ein, weil ich das Gefühl nicht los werde, dass mein Mann das genießt zu hause im Bett zu liegen und nichts zu machen. Erst um 14 Uhr aufzustehen und einfach nur mal sich einen schönen Lenz zu machen. Und egal worum es geht, wenn ich ihn frage, willst du das machen oder mit unserem Kind spielen, dann will er das andere, weil es zu anstrengend ist mit unserem Kind zu spielen, dabei ist unser Kind der liebste Engel und gar nicht anstrengend. Klar kommt das von den Tabletten, aber das ist genau gleichschwer und mir tut das auch immer so leid für unser Kind und dann beschwert er sich, dass unser Kind ihn nicht als Bezugsperson ansieht. Ja, ich kümmer mich ja auch nur... Höchstens, wenn ich krank bin geht mein Mann mal 1 Stunde mit unserem Kind raus, wobei ich dafür natürlich dann auch dankbar bin. Aber wenn ich mir vorstelle, dass das vielleicht immer so bleiben kann. Ich bin noch so jung. Auf der anderen Seite, ist alleinerziehend auch nicht das gelbe vom Ei. Habt ihr Erfahrungen, Tipps, wie macht ihr das so im Umgang mit euren erkrankten Familienmitgliedern? Vielleicht kann ich mir da ja was Gutes bei rausziehen.
Grüße
Tinabibi
mein Mann und ich sind seit ein paar Jahren verheiratet und haben ein kleines Kind. Er bekam vor Monaten einen akuten Ausbruch und seitdem hat sich alles verändert. Dann wurde die Diagnose gestellt. Er wurde medikamentös eingestellt. Er war auch schon länger krank nur keiner wusste das. Er hatte schon vor einem Jahr einen leichten Schub,wo er mich verlassen wollte, wegen einer, die er gar nicht kannte und die nichts von ihm wollte. Das war damals schon richtiger Psychoterror. Am nächsten Tag wusste er nicht was in ihn gefahren war... Da war unsere Ehe schon ziemlich angeknackst. Nun hat sich alles verändert. Er ist kaum noch der Mann den ich mal kannte. Völlig lustlos, antriebslos, extrem vergesslich, verletzend. Die meiste Zeit liegt er im Bett, während ich mich um unser kleines Kind kümmer und alle Aufgaben übernehme, die so anstehen, auch seine, weil er sich meist dazu nicht in der Lage fühlt oder es auch Konsequenzen für mich und unserem Kind hätte, wenn ich bestimmte Sachen nicht erledige. Mir wird immer nur gesagt, dass es so bleiben kann oder auch nicht und mein Mann ist meine einzige Familie. Ich mache zur Zeit alles alleine. Auch musste ich alles alleine verkraften, als mein Mann in der Klinik war und keiner mit mir geredet hatte, ich nicht wusste was er überhaupt hatte. Es war furchtbar. Ich weiß nicht, was ich machen soll. MIr fehlt langsam die Kraft mich ständig um meinen Mann zu kümmern. Er steht nicht von selbst auf, nur wenn ich ihn wecke. Er ist ständig erschöpft und müde, einsilbig, teilweise apathisch und ich fühle mich oft alleine. Meine wenigen Freunde verstehen das nicht wirklich, wie es gerade ist und wie anstrengend das alles ist. Ich kenne auch sonst niemanden, der das Gleiche durchmacht. Ich möchte meinen Mann zurück, aber gleichzeitig sehe ich nur, wie ich mich abschufte und er sich einen schönen Lenz macht und das macht mich echt zornig. Ich fühl mich im Stich gelassen, alleine gelassen. Ich trage alle Verantwortung und wenn ich nicht mehr funktioniere, wäre das fatal. Ich versuche jetzt schon einfach, dass ich mich nur auf mich und unser Kind zu konzentrieren und ihn einfach machen zu lassen, aber das tut mir auch im Herzen weh und unser Kind liebt ihn auch sehr. Nur muss ich halt oft ein Auge auf die beiden haben. Da mein Mann etwas unbeholfen ist in der Erziehung und dann eher in eine Geschwisterrolle verfällt, als in die Vaterrolle. Ich bin so hin und hergerissen. Mein Mann ist meine Familie, aber ich weiß einfach nicht mehr was das Beste ist. Egal was ich mache, letztendlich kann alles nicht rosig laufen. Ich merke nur, dass so wie es jetzt ist, ich nur darunter leide. Mein Sohn kriegt hilfe, mein Mann kriegt hilfe und ich muss alles mitmachen und aufrechterhalten und unterstützen und tun und ich fühl mich ehrlich wie der letzte Fußabtreter. Niemand schert sich um meine Gefühle oder versteht mich... Ich bin diejenige, die lachend sich nie was anmerken lässt und mit unserem Kind spielt, die kein Eigenleben mehr hat, weil ich im endeffekt fast alleinerziehend bin mit zwei Kindern. Einem kleinen und einem großen Kind. Wie lange muss ich das noch so ertragen, während mein Mann sich wieder selbstfindet und ich mit allem alleine dastehe? Das ist wirklich frustrierend. Ich brauch mal aufbauende Worte, jemand der mir Mut macht und ich hoffe so, dass alles wieder gut wird, aber so langsam schleichen sich da Zweifel ein, weil ich das Gefühl nicht los werde, dass mein Mann das genießt zu hause im Bett zu liegen und nichts zu machen. Erst um 14 Uhr aufzustehen und einfach nur mal sich einen schönen Lenz zu machen. Und egal worum es geht, wenn ich ihn frage, willst du das machen oder mit unserem Kind spielen, dann will er das andere, weil es zu anstrengend ist mit unserem Kind zu spielen, dabei ist unser Kind der liebste Engel und gar nicht anstrengend. Klar kommt das von den Tabletten, aber das ist genau gleichschwer und mir tut das auch immer so leid für unser Kind und dann beschwert er sich, dass unser Kind ihn nicht als Bezugsperson ansieht. Ja, ich kümmer mich ja auch nur... Höchstens, wenn ich krank bin geht mein Mann mal 1 Stunde mit unserem Kind raus, wobei ich dafür natürlich dann auch dankbar bin. Aber wenn ich mir vorstelle, dass das vielleicht immer so bleiben kann. Ich bin noch so jung. Auf der anderen Seite, ist alleinerziehend auch nicht das gelbe vom Ei. Habt ihr Erfahrungen, Tipps, wie macht ihr das so im Umgang mit euren erkrankten Familienmitgliedern? Vielleicht kann ich mir da ja was Gutes bei rausziehen.
Grüße
Tinabibi
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Liebe Tinabibi,
du machst gerade eine schwere Zeit durch. Das tut mir leid. Die Diagnose paranoide Schizophrenie ist keine einfache Erkrankung. Leider kenne ich mich hiermit nicht konkreter aus, weiß nur, dass diese Erkrankung ein breites Spektrum erfasst. Man kann daran gesunden, aber ebenso kann man lebenslang betroffen bleiben. Daher wäre meine Frage als erstes, was denn die Ärzte sagen. Geben Sie eine Prognose? Wobei ich vermute, dass Ärzte und sogar Wissenschaftler dieser Krankheit ratlos gegenüberstehen.
Ist dein Mann denn aktuell krank geschrieben? Befindet er sich nicht in Psychotherapie? Ich kann dir nur raten, dass du für dich evtl. auch eine Psychotherapie erwägen solltest, wenn dir ein Mensch fehlt, eine Freundin, bei der du deinem Kummer freien Lauf lassen kannst, jemand, der sich um dich sorgt.
Dass dein Mann derzeit antriebslos ist, daran lässt sich vielleicht gerade nichts ändern. Auch, dass es ihm zu anstrengend ist mit seinem eigenen Kind zu spielen, ist verständlich. Schau mal: zu spielen bedeutet Leichtigkeit, wer spielen kann ist glücklich und zufrieden. Das ist dein Mann nicht. Wenn er eher die Rolle eines Geschwisters einnimmt, statt die eines Vaters, dann spricht dies dafür, dass er die Reife, die es für eine Vaterschaft eigentlich braucht, noch nicht hat entwickeln können. Dies ist sicherlich nicht ungewöhnlich. Vielen Vätern mangelt es an emotionaler Reife, viele bleiben nur Kinder. Die Kunst ist es beide Seiten in sich zur Entfaltung zu bringen. Vielleicht benötigt dein Mann ja eine Therapie, in welcher er diese Eigenschaften entwickeln kann, in welcher er nachreifen kann, um die Verantwortung für eure Familie übernehmen zu können. Vielleicht ist die Krankheit ein Zeichen der Überforderung und ein Zeichen sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Falls dein Mann sich nicht in Therapie befindet, dann sucht doch ganz gezielt nach einem Therapeuten, der sich mit dieser Erkrankung auskennt.
du machst gerade eine schwere Zeit durch. Das tut mir leid. Die Diagnose paranoide Schizophrenie ist keine einfache Erkrankung. Leider kenne ich mich hiermit nicht konkreter aus, weiß nur, dass diese Erkrankung ein breites Spektrum erfasst. Man kann daran gesunden, aber ebenso kann man lebenslang betroffen bleiben. Daher wäre meine Frage als erstes, was denn die Ärzte sagen. Geben Sie eine Prognose? Wobei ich vermute, dass Ärzte und sogar Wissenschaftler dieser Krankheit ratlos gegenüberstehen.
Ist dein Mann denn aktuell krank geschrieben? Befindet er sich nicht in Psychotherapie? Ich kann dir nur raten, dass du für dich evtl. auch eine Psychotherapie erwägen solltest, wenn dir ein Mensch fehlt, eine Freundin, bei der du deinem Kummer freien Lauf lassen kannst, jemand, der sich um dich sorgt.
Dass dein Mann derzeit antriebslos ist, daran lässt sich vielleicht gerade nichts ändern. Auch, dass es ihm zu anstrengend ist mit seinem eigenen Kind zu spielen, ist verständlich. Schau mal: zu spielen bedeutet Leichtigkeit, wer spielen kann ist glücklich und zufrieden. Das ist dein Mann nicht. Wenn er eher die Rolle eines Geschwisters einnimmt, statt die eines Vaters, dann spricht dies dafür, dass er die Reife, die es für eine Vaterschaft eigentlich braucht, noch nicht hat entwickeln können. Dies ist sicherlich nicht ungewöhnlich. Vielen Vätern mangelt es an emotionaler Reife, viele bleiben nur Kinder. Die Kunst ist es beide Seiten in sich zur Entfaltung zu bringen. Vielleicht benötigt dein Mann ja eine Therapie, in welcher er diese Eigenschaften entwickeln kann, in welcher er nachreifen kann, um die Verantwortung für eure Familie übernehmen zu können. Vielleicht ist die Krankheit ein Zeichen der Überforderung und ein Zeichen sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Falls dein Mann sich nicht in Therapie befindet, dann sucht doch ganz gezielt nach einem Therapeuten, der sich mit dieser Erkrankung auskennt.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Danke liebe Harmonia, mein Mann bekommt Hilfen, er war in einer Tagesklinik und hat jetzt einen psychatrischen Hilfsdienst der nach hause kommt. Ja, nur weiß ich nicht wie lange ich diesen Zustand noch ertrage. Das geht ja nun schon fast ein halbes Jahr so. Ich dachte, wenn jemand Tipps zum Umgang hat, immer her damit. Ich ziehe ständig meinen Mann hoch und mutere ihn auf, geb ihm Kraft usw., aber für mich ist keiner da, wenn es mir schlecht geht, dann steh ich da und muss da alleine durch. Ich gebe und gebe und gebe und gebe und gebe. Langsam habe ich einfach nur das Gefühl, ich hab bald nichts mehr zu geben.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 49
- Beiträge: 2003
das hört sich schwer nach einem (beginnenden) Burn Out an.
(Wobei ich natürlich kein Arzt bin!!!)
Bitte, geh umgehend zum Hausarzt und lass dich an einen Spezialisten überweisen. Deine Kraft ist auch begrenzt, niemandem ist damit geholfen, wenn du ständig über deine Grenzen hinausgehst!!!
Lass dich mal ganz fest drücken
(Wobei ich natürlich kein Arzt bin!!!)
Bitte, geh umgehend zum Hausarzt und lass dich an einen Spezialisten überweisen. Deine Kraft ist auch begrenzt, niemandem ist damit geholfen, wenn du ständig über deine Grenzen hinausgehst!!!
Lass dich mal ganz fest drücken
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Hi,
Ich kann in Teilen nachvollziehen wie dir zu Mute ist. Meine Mutter hat die gleiche Diagnose.
Ich rate dir dringend in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu gehen. Erkundige dich mal bei der Klinik deines Mannes, die können sicher vermitteln.
Ansonsten steht dir auch eine Hilfe im Haushalt zu, erkundige dich da mal beim Sozialpsychiatrischen Dienst oder der Charitas. Auch kannst du Pflegegeld beantragen, möglw.entlastet dies dich finanziell ein wenig.
Zu deinem Mann sei gesagt, dass er das sicher nicht extra tut um dich zu ärgern. Die Medikamente sind der Hammer und setzen ihn außer gefecht. Langfristig muss das Ziel sein diese soweit zu reduzieren, dass Psychosen nicht auftreten, er aber funktional den Alltag meistern kann auch Psychotherapie wird wichtig sein.
Du für dich solltest auch überlegen, ob du eine machst um dich zu entlasten.
Es ist absolut nicht leicht, aber es wird besser werden.
Ich kann in Teilen nachvollziehen wie dir zu Mute ist. Meine Mutter hat die gleiche Diagnose.
Ich rate dir dringend in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu gehen. Erkundige dich mal bei der Klinik deines Mannes, die können sicher vermitteln.
Ansonsten steht dir auch eine Hilfe im Haushalt zu, erkundige dich da mal beim Sozialpsychiatrischen Dienst oder der Charitas. Auch kannst du Pflegegeld beantragen, möglw.entlastet dies dich finanziell ein wenig.
Zu deinem Mann sei gesagt, dass er das sicher nicht extra tut um dich zu ärgern. Die Medikamente sind der Hammer und setzen ihn außer gefecht. Langfristig muss das Ziel sein diese soweit zu reduzieren, dass Psychosen nicht auftreten, er aber funktional den Alltag meistern kann auch Psychotherapie wird wichtig sein.
Du für dich solltest auch überlegen, ob du eine machst um dich zu entlasten.
Es ist absolut nicht leicht, aber es wird besser werden.
Hallo Tinabibi,
was mir noch hierzu einfällt: deinen Mann aufzumuntern mag von deiner Seite gut gemeint sein. Ich würde dir davon allerdings abraten und zwar aus zweierlei Gründen: 1.: es führt zu keinem Erfolg und 2.: es kostet dich Kraft und zwar deshalb Kraft, da du seinen Zustand nicht akzeptieren willst und kannst, was grundsätzlich verständlich ist.
Und ja, du solltest dir zusätzlich Unterstützung suchen in Form einer guten Psychotherapie oder wie Hope es sagte in Form einer Selbsthilfegruppe oder ansonsten auch zum Hausarzt, du könntest tatsächlich auf einen Burnout zulaufen.
Alles Gute!
was mir noch hierzu einfällt: deinen Mann aufzumuntern mag von deiner Seite gut gemeint sein. Ich würde dir davon allerdings abraten und zwar aus zweierlei Gründen: 1.: es führt zu keinem Erfolg und 2.: es kostet dich Kraft und zwar deshalb Kraft, da du seinen Zustand nicht akzeptieren willst und kannst, was grundsätzlich verständlich ist.
Und ja, du solltest dir zusätzlich Unterstützung suchen in Form einer guten Psychotherapie oder wie Hope es sagte in Form einer Selbsthilfegruppe oder ansonsten auch zum Hausarzt, du könntest tatsächlich auf einen Burnout zulaufen.
Alles Gute!
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Tinabibi hat geschrieben: Völlig lustlos, antriebslos, extrem vergesslich,
Das sind typische Nebenwirkungen der Medikamente. Kenne ich aus persönlicher Erfahrung so. Die sind leider nur sowas wie ein geringeres Übel im Vergleich zur akuten Schizophrenie.
Evtl ist die Dosis im Moment auch zu hoch gewählt (zum Abfangen eines akuten Schubs ist die Dosis höher als dann dauerhaft zur Rückfallprophylaxe) , aber auch mit niedrigerer Dosis wird das maximal besser, nicht weggehen.
Ihr solltet auf jeden Fall bei dem behandelnden Psychiater aufschlagen wegen diesen Symptomen bzw Nebenwirkungen, wenn der das nicht ernst nimmt, Arzt wechseln.
Ja, stimmt, ich kann es nicht akzeptieren, wie es gerade ist, weil ich nicht weiß wo mein Mann hin ist, den ich mal geliebt habe. Ich komme damit nicht klar und das Aufmuntern bringt schon was, ich bin eine gute Aufmunterin. Ja, ich krieg immer zu hören Hut ab, wie sie das alles alleine schaffen. bla bla, aber so langsam merke ich nur, wie mein Hut langsam ab ist. XD Ehrlich gesagt, denke ich über Scheidung nach. Denn wenn das so bleibt, dann kann ich das glaub ich nicht mehr lange mitmachen. Das merke ich nur und ich bin schon dabei mir Hilfe zu holen und ich bin gerade auf einem Angehörigen Seminar, aber da sind alles nur Eltern. Ich hätte halt gerne mal eine Leidensgenossin oder genossen gehabt mit dem ich hätte reden können und der vielleicht tipps hat. Danke für eure Antworten. Natürlich weiß ich dass es nicht die Schuld meines Mannes ist. Aber meine ist es auch nicht und ich muss auch zu sehen, dass es mir gut geht, sonst hat mein kleines Kind nämlich niemanden mehr.
Ja, du musst schauen, dass es dir gut geht. Es gibt auch spezielle Foren hinsichtlich Schizophrenie. Hier äußern sich glaube ich auch Angehörige. Vielleicht wäre das ja was für dich- vielleicht melden sich da auch Ehepartner zu Wort. Bzgl. Scheidung würde ich dir gerne etwas sagen, möchte damit aber nicht meinen Zeigefinger erheben: es gibt doch den Satz "wie in guten so auch in schlechten Zeiten". Du bist noch sehr jung, und ihr macht als Familie gerade eine schwere Zeit durch. Das ist hart. Dein Mann ist gerade sehr schwach, du musst die Starke sein in der Familie. Vielleicht war es ja mal anders, dass dein Mann der Stärkere war, wie es so oft typisch Mann ist in einer Partnerschaft. Vielleicht findet gerade ein Rollenwechsel statt, der dir zu schaffen macht.
Jemanden aufzumuntern bedeutet, dass man diesen Menschen von seinem Leiden wegbringen möchte. Das Problem hierbei ist aber, dass du damit das Leiden nicht erlöst, sondern stattdessen in Wahrheit verlängerst. Warum? Du kannst deinen Partner nicht so akzeptieren, wie er gerade ist. Damit zeigst du ihm, dass du seine schwache Seite an ihm nicht lieben kannst. Das gilt es in eurer Beziehung aber vielleicht zu lernen. Jeder Mensch hat starke und schwache Seiten. Ihr solltet miteinander in Kontakt kommen und das nicht auf der kommunikativen Ebene, sondern auf der seelischen.
Jemanden aufzumuntern bedeutet, dass man diesen Menschen von seinem Leiden wegbringen möchte. Das Problem hierbei ist aber, dass du damit das Leiden nicht erlöst, sondern stattdessen in Wahrheit verlängerst. Warum? Du kannst deinen Partner nicht so akzeptieren, wie er gerade ist. Damit zeigst du ihm, dass du seine schwache Seite an ihm nicht lieben kannst. Das gilt es in eurer Beziehung aber vielleicht zu lernen. Jeder Mensch hat starke und schwache Seiten. Ihr solltet miteinander in Kontakt kommen und das nicht auf der kommunikativen Ebene, sondern auf der seelischen.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Möchte dein Mann denn aufgemuntert werden? Überleg mal, vielleicht tust du das ja auch zum Selbstzweck: Er wird dann wieder eher so, wie du ihn dir wünscht.
Es würde dir sicher helfen, wenn du seine Position (krank, und nicht faul) akzeptieren würdest, und gleichzeitig auch deine Aufgabe annehmen würdest: Du bist nun diejenige, die sich um die Familie kümmert. Du bist jung und stark, du kannst das. Die Frage ist: Willst du es auch?
Nach einer Scheidung bist du eines sicher: Alleinerziehend.
Es würde dir sicher helfen, wenn du seine Position (krank, und nicht faul) akzeptieren würdest, und gleichzeitig auch deine Aufgabe annehmen würdest: Du bist nun diejenige, die sich um die Familie kümmert. Du bist jung und stark, du kannst das. Die Frage ist: Willst du es auch?
Nach einer Scheidung bist du eines sicher: Alleinerziehend.
Nein, er war nie der Starke. Er ist 8 Jahre jünger als ich. Ich bin immer die aktive. Er verlässt sich immer auf mich und das hat nichts damit zu tun, dass ich ihn nicht schwach liebe oder dass ich denke, dass er faul ist, sondern dass er sehr anstrengend ist und dass ich alles alleine mache. Ich bin noch jung genau und ich mache alles alleine. Ich bin für unser Kind Mutter und Vater. Hier ist immer irgendwer, ich komme nie zur Ruhe, mein Mann hat sonst keine Freunde und ich bin keine Krankenpflegerin. Das geht so nicht mehr. Ich kann so nicht mehr. Das hat nichts mit Guten und Schlechten Zeiten zu tun. Ich war die ganze Zeit da. In jeder Schlechten Zeit und das waren verdammt viele. Ich kann und ich will nicht mehr, weil ich sonst zusammen klappe. Wenn ich dann nicht die Heilige bin, die bei ihren Mann bleibt bitte. Macht mir nichts aus. Es nützt unserem Kind gar nichts, wenn es niemanden mehr hat. Ihr wisst ja nicht wie das hier jeden Tag ist, was ich alles ertrage, aushalte und mache und ja da ist alleinerziehend echt besser und das soll schon was heißen. Denn alles wird auf mich abgewälzt seine Eltern sind nicht für ihn da und weit weg. Ich wollte Hilfe verständnis und nicht Verurteilung, Danke für eure Hilfe. Werde mich mal in dem anderen Forum da umschauen. Vielleicht habe ich da ja Glück Eheleute zu treffen, wo das ein Partner hat.
Dann ist ja alles klar: Du liebst ihn nicht mehr, und kannst dich alleine besser um dein Kind kümmern.
Wobei suchst du hier um Hilfe? Es haben alle, die dir geantwortet haben, versucht dich zu verstehen und weitere Perspektiven bzw. Blickrichtungen zu zeigen. Du wurdest getröstet und gedrückt. Was verstimmt dich so?
Wobei suchst du hier um Hilfe? Es haben alle, die dir geantwortet haben, versucht dich zu verstehen und weitere Perspektiven bzw. Blickrichtungen zu zeigen. Du wurdest getröstet und gedrückt. Was verstimmt dich so?
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Ich denke, dass die Fürsorge für einen schwer psychisch erkrankten Angehörigen, der schon bei normalen täglichen Verrichtungen wie Aufstehen Anleitung benötigt auf Dauer von einem Angehörigen nicht geleistet werden kann, vor allem, wenn es nur ein einziger Angehöriger ist, nicht eine ganze Familie dahintersteht.
Dabei ist es egal, ob die Krankheit eine Demenz, eine Schizophrenie oder was anderes ist. Der junge Mann hier wäre vermutlich in einem betreuten Wohnen gut aufgehoben, wo es ein adäquates Freizeitangebot gibt.
Von den Psychoseforen würde ich mich fernhalten, da laufen wirklich zum grösseren Teil selbst akute Leute rum.
Dabei ist es egal, ob die Krankheit eine Demenz, eine Schizophrenie oder was anderes ist. Der junge Mann hier wäre vermutlich in einem betreuten Wohnen gut aufgehoben, wo es ein adäquates Freizeitangebot gibt.
Von den Psychoseforen würde ich mich fernhalten, da laufen wirklich zum grösseren Teil selbst akute Leute rum.
Ich bin nicht Betroffene und doch kann ich etwas beitragen, weil ich mich auch in ähnlicher Lage befand und befinde, wie es dein Mann gerade ist.
Auch meine Familie musste viel ertragen und überstehen als ich nicht in der Lage war, mit mir selbst umgehen zu können. Ich weiß wenig über Schizophrenie, aber eine Sache, die mir noch im Gedächtnis ist, sind die "Phasen": Auf einen akuten Schub mit Positivsymptomen folgt häufig eine Zeit mit Negativsymptomen. Vielleicht kommt das aktuelle Verhalten deines Mannes nicht nur von den Medikamenten, sondern auch daher - gerade weil Medikamente nach meiner Erfahrung nur bis zu einem gewissen Grad entgegen der Krankheitssymptome wirken.
Wir haben es übrigens bis heute überlebt, mit Schäden unud Blessuren, aber wir haben überlebt. Ich kann wohl behaupten, dass ich seit zwei Jahren versuche, mich in ein normales Leben zurückzukämpfen, und meine Familie ebenso. Vielleicht ist da die Bindung eine andere, denn die Verantwortung fühlt sich einem Kind gegenüber anders an als gegenüber einem Ehepartner.
Was klar ist: Dein Mann ist krank und er braucht Unterstützung, er braucht aber auch ein Umfeld, in dem er sich erholen kann. Für euch beide ist es eine unerträgliche Situation.
Was habt ihr/hast du schon an Hilfen ausgelotet? Denn du hast recht: Du kannst nicht therapeutisch für ihn tätig sein, das ist in meinen Augen auch keine Aufgabe, die ein Angehöriger annehmen sollte. Du kannst aber einfach da sein, seinen Alltag versuchen mit dem von dir und eurem Kind zu verbinden und dabei lernen, wann du deine persönlichen Grenzen erreicht hast: Wo solltest du die Verantwortung für seine Gesundung nicht mehr übernehmen, in welchen Situationen kannst du das einfach nicht. Ich weiß, dass sich Angehörige sehr hilflos fühlen und auch überfordert, deshalb auch der Tipp von anderen hier, dir persönlich Hilfe zu holen.
Am Ende hängt es aber einfach von eurer Beziehung ab: Wie innig ist eure Liebe, wie weit möchtest du gehen dafür (heißt wie groß die Strapazen werden können, bevor du "die Segel streichst") auch im Hinblick auf euer Kind.
Auch meine Familie musste viel ertragen und überstehen als ich nicht in der Lage war, mit mir selbst umgehen zu können. Ich weiß wenig über Schizophrenie, aber eine Sache, die mir noch im Gedächtnis ist, sind die "Phasen": Auf einen akuten Schub mit Positivsymptomen folgt häufig eine Zeit mit Negativsymptomen. Vielleicht kommt das aktuelle Verhalten deines Mannes nicht nur von den Medikamenten, sondern auch daher - gerade weil Medikamente nach meiner Erfahrung nur bis zu einem gewissen Grad entgegen der Krankheitssymptome wirken.
Wir haben es übrigens bis heute überlebt, mit Schäden unud Blessuren, aber wir haben überlebt. Ich kann wohl behaupten, dass ich seit zwei Jahren versuche, mich in ein normales Leben zurückzukämpfen, und meine Familie ebenso. Vielleicht ist da die Bindung eine andere, denn die Verantwortung fühlt sich einem Kind gegenüber anders an als gegenüber einem Ehepartner.
Was klar ist: Dein Mann ist krank und er braucht Unterstützung, er braucht aber auch ein Umfeld, in dem er sich erholen kann. Für euch beide ist es eine unerträgliche Situation.
Was habt ihr/hast du schon an Hilfen ausgelotet? Denn du hast recht: Du kannst nicht therapeutisch für ihn tätig sein, das ist in meinen Augen auch keine Aufgabe, die ein Angehöriger annehmen sollte. Du kannst aber einfach da sein, seinen Alltag versuchen mit dem von dir und eurem Kind zu verbinden und dabei lernen, wann du deine persönlichen Grenzen erreicht hast: Wo solltest du die Verantwortung für seine Gesundung nicht mehr übernehmen, in welchen Situationen kannst du das einfach nicht. Ich weiß, dass sich Angehörige sehr hilflos fühlen und auch überfordert, deshalb auch der Tipp von anderen hier, dir persönlich Hilfe zu holen.
Am Ende hängt es aber einfach von eurer Beziehung ab: Wie innig ist eure Liebe, wie weit möchtest du gehen dafür (heißt wie groß die Strapazen werden können, bevor du "die Segel streichst") auch im Hinblick auf euer Kind.
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