Nebenwirkungen von Psychotherapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Miami29
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Nebenwirkungen von Psychotherapie?

Beitrag Mo., 14.09.2015, 19:32

Hallo ihr lieben,

Ich bin so bischen auf der Suche nach Austausch und Erfahrungen?

Ich mache seit Mai eine Tiefenpsychologie und ich kann sagen das das Verhältnis zu meiner Thera gerade anfängt Vertrauen zu gewinnen. So zumindest mein Gefühl. Gezweifelt an ihr hab ich von Anfang an nicht!

So nun zu meiner Frage:
Da ich momentan etwas mit mir, meinen Gefühlen, meinen Reaktionen, meinem Verhalten beschäftigt und man kannn denke ich sagen auch Überfordert bin, frag ich mich ob das von der Therapie kommt.

Ist das normal?
Wird es besser?
Oder mach ich/bzw. Die Therapie gerade Probleme wo keine sind?

Ich danke euch für eure Antworten und lasse liebe grüße da!

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rafiki
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 20:42

Miami29 hat geschrieben:Oder mach ich/bzw. Die Therapie gerade Probleme wo keine sind?
Das sicher nicht! Möglicherweise deckt die Therapie "blinde Flecken" auf, also Probleme, die dir als solche nicht bewußt waren, jedoch dein Leben beeinträchtigt haben.
Natürlich hat eine Therapie auch Nebenwirkungen bzw. Risiken, z. B. die der Entwicklung einer Übertragungsneurose (kann auch vonseiten des Therapeuten verursacht werden), die oft nur schwer oder nicht auflösbar ist.
Achtung! Feind liest mit!

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Betti
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 20:44

Hallo Miami29,

ich glaube schon, dass eine Therapie so einige Nebenwirkungen mit sich bringt. Ob man diese dann als positiv verbucht, (weil sich eben etwas tut, meist die Vergangenheit aufgewühlt wird) oder als negativ, liegt sicher im Auge des Betrachters. Ich bin seit knapp 16 Monaten in Therapie. Bei mir hat sich teils auch vieles verschlechtert. Manchmal war ich mir nicht sicher ob mich die Therapie destabilisiert oder ob das einfach ein Teil des Aufarbeitungsporzesses ist. Teils weiß ich es jetzt nocht nicht. Ich vermute aber zweiteres. Da einfach so vieles verdrängt wurde. So viele Ereignisse aus meiner Kindheit wusste ich nicht mehr bzw. weiß ich noch immer nicht. Ich glaube es ist normal, dass es einem manchmal einfach überfordert oder zuviel wird. Die Frage bleibt, wie man damit am besten umgeht. Ob es besser wird, kann ich dir (noch) nicht so wirklich beantworten. Zum Teil bemerke ich schon, dass sich mein Agieren im Alltag etwas verändert hat - zum Positiven. Zum Teil bin ich einfach überfordert mit der ganzen Situation, meinem Verhalten.
Ich bemerke halt immer öfter, dass sich das alles nicht mehr so gut verdrängen lässt. So wie früher eben. Eine andere Userin hat in meinem Thread mal passender Weise geschrieben "die Hintertür ist zu". Das war auch für mich ganz stimmig. Wie ich durch die Vordertür komme ist mir manchmal noch ein Rätsel.

Ich kann dir leider keinen besseren Rat da lassen, da ich selber eher noch am Anfang stehe. Aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass es auch anderen so ergeht wie dir.

Alles Liebe und lg Betti


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Miami29
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 21:09

Hallo ihr zwei,

Lieben dank für eure Antworten!

Ich zweifel... an allem und vorallem an mir. Ob es die Gedanken sind ob es Gefühle sind ob es meine Veränderungen sind oder meine Begleitreaktionen sind. Ich zweifel einfach alles an. Sogar mein Selbstbild. Ich glaube anderen mehr über mich als ich selbst über mich glaube.
Völlig verdreht!

Der Punkt ist halt der das mir mein Umfeld derzeit signalisiert ich verändere mich ins negative weil ich viel ruhiger bin (nicht mehr so lustig, albern, spassig, wirbelig). Ich bekomme dinge gesagt wie "denk an die leute die sich sorgen um dich mache und nicht nur an dich" oder ich verfalle in selbstmitleid oder die anderen bräuchten derzeit durchhaltekraft um bei mir zu bleiben.
Das fördert gerade nicht wirklich den willen an mir zu arbeiten.

Und betti wie du sagst wenn man einmal in den veränderungen drinnen ist ist es mehr als ein kraftaufwand das alte Muster abzurufen. Ich hab es am Wochenende gemacht und denke auch recht erfolgreich geschafft aber ihr glaubt nicht wie froh ich war als ich wieder allein war.

Liebe grüße

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Hope°
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 21:14

Darf ich fragen, was dich dazu bewog eine Therapie zu beginnen?
Falls zu intim, entschuldige bitte.


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Miami29
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 21:57

Nein nein,

Alles gut. Eigentlich war der wunsch von meiner Seite da ich mit meinem Freund seit fast 3 jahren versuche Nachwuchs zu bekommen. Und als sein bester Freund uns eröffnete er wird Vater war ich wahnsinnig am Boden. Ab da hab ich gesagt so geht es nicht weiter ich brauch Unterstützung.
Tja das ist nun 9 Monate her heute in der Nacht ist er Vater geworden.

Wie es mir gerade geht muss ich bestimmt nicht erläutern. Das schlimme ist dieses Gefühl das andere einen hinter dem Rücken auslachen weil man selbst für das einfachste zu doof ist.

Soviel auf einmal ist heftig und man kommt an seine Grenzen. Ich will im moment am liebsten Flüchten. Nur wohin?

Naja und in laufe der Therapie kamen dann auch noch Erinnerungen von meinem Bruder und das alles geballt ist eine echte Herausforderung wo man zweifelt an sich und seinen Fähigkeiten die Kraft zum durchstehen aufzubringen.

Aber jammern will ich auch nicht andere haben mit mehr zu kämpfen als mit sowas.

Lg


Hope°
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Beitrag Mo., 14.09.2015, 22:19

Danke für deine Offenheit!
Mit jammern hat das nichts zu tun,es ist deine Gefühltswelt!

Vor dem Hintergrund wird es möglicherweise recht deutlich...

Du schriebst ja, dass dein altes Musster am Wochenende wieder griff, weil deine Freunde die 'alte' wieder haben wollten.
Wahrscheinlich meinen deine Freunde deine Fassade und nicht dich- was natürlich ersteinmal traurig aber verständlich ist.

Die Therapie trägt diese nun peut a peut ab und dadurch kommst du zum Vorschein.
Natürlich kannst du das nun als Nebenwirkung betrachten, ist es auch. Aber, auch wenn es im 1. Moment so scheint, ist es keine Negative.

Möglw.wirst du ein paar Freunde verlieren, aber was sind Freundschaften vor diesem Hintergrund wert?

Je mehr du zu dir selbst findest, je authentischer du bist, desto höher die Chance ein für dich befriedigendes Leben zu führen, in einem ebensolchen (vielleicht auch Neuem) Umfeld.

Hoffe es kommt rüber was ich meine!


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Miami29
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Beitrag Di., 15.09.2015, 12:17

@Hope

So wie du es schreibst so hab ich auch schon darüber nachgedacht. Es ist halt auch echt recht neu das alles. Da ich nur alle 14 Tage Thera habe hatte ich ja gerade mal ca 7-8 Sitzungen und das da noch alles auf der Ebene des eigenen Zweifels und nicht begreifens ist scheint klar.
Irgendwie bleibt halt dennoch die Angst das alles außer Kontrolle läuft...

@Betti

Das was du geschrieben hast denk ich halt auch oft bzw stelle mir die frage ob die Thera mich destabilisiert und es so vielleicht besser wäre die Thera zu beenden oder ob es einfach dazu gehört, ob es ganz normale Reaktionen auf verönderungen und einsichten sich selbst gegenüber sind.
Nur was wenn man den Absprung nicht rechtzeitig schafft?
Es gibt nur 2 Wege. Entweder dreh ich völlig durch oder ich werde besser zu mir stehen können und dadurch zufriedener.

Danke das ihr euch meinem Problem angenommen habt.
Fühlt euch lieb gegrüßt

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schneeweiß
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Beitrag Di., 15.09.2015, 21:04

Hallo Miami!

Es ist natürlich unmöglich, Aussagen über den Verlauf deiner Therapie zu machen oder darüber, ob diese insgesamt gut für dich ist.

Ich kann dir nur von mir sagen, dass es viele Phasen gegeben hat, in denen es mir schlechter gegangen ist, als längere Zeit vor Therapiebeginn.

Unmittelbar bevor ich die erste Therapie begonnen hatte, ging es mit sehr schlecht und das war auch insofern bei mit nötig, als ich mir ansonsten nie Hilfe gesucht hätte zu groß war die Scham meine Probleme betreffend).

Ich habe es so erlebt, dass es während der Therapie bei mir unmittelbar deshalb zu einer Verschlechterung gekommen war (ging mal besser, mal schlechter, dann wieder sehr schlecht etc.), weil es äußerst schwierig ist, sich mit eigenen Problemen, schwierigen Situationen aus der Vergangenheit etc. auseinandersetzen.
Das führte dann häufig zu einer (im Nachhinein feststellbar vorübergehenden) Destabilisierung.

Es kann auch sein, dass sich manche Symptome einige Zeit lang verschlechtern.
Für mich ist das sehr plausibel, denn durch eine Therapie kann so vieles aufgewühlt werden und dadurch der (krankhafte) eigene Bewältigungsmechanismus umso mehr in den Mittelpunkt rücken. Diese Mechanismen werden dann u. U. noch wichtiger, um sich mit schwierigen Inhalten erst überhaupt auseinandersetzen zu können.

Auf der anderen Seite ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass hier der Therapeut einen guten Blick auf die Gesamtverfassung und Belastbarkeit des Klienten hat.
Nicht umsonst wird häufig eine umfassende Stabilisierung angestrebt, bevor es ratsam ist, sich intensiv mit (gerade im Rahmen einer Traumatherapie besonders wichtig) belastenden Themen zu konfrontieren.

Hast du deine Gedanken und Gefühle, die du hier beschrieben hast, in der Therapie bereits angesprochen? Es wäre wahrscheinlich ein guter Input für deine Therapie und eine wichtige Information für deinen Therapeuten.

So kann dein Therapeut deine Verfassung umso besser im Blick behalten und, wenn das für dich in Ordnung ist, auch das Tempo in Absprache mit dir etwas steuern.

Für viele ist es hilfreich, das Tempo zwischendurch zu drosseln und sich immer wieder auch dem zuzuwenden, wie man für sich selbst einen Ausgleich schaffen kann und sich von seinen Themen distanziert.

Ist auch sehr wichtig, um außerhalb der Therapie arbeitsfähig zu bleiben bzw. Zu werden, weiterhin Freundschaften / Partnerschaften /Hobbys zu pflegen und sich daran zu erfreuen.

Prinzipiell halte ich es daher nicht für ungewöhnlich oder Grund für einen Therapieabbruch.

Wie es im Einzelfall ist.. Dem müssen sich die beteiligten Personen (Klient mit Therapeut) dann jeweils gemeinsam widmen.

Liebe Grüße, schneeweiß

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Betti
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Beitrag Di., 15.09.2015, 21:18

Hallo Miami29,

was sagt denn dein Herz? Hast du schon mal darüber nachgedacht die Therapie zu beenden? Glaubst du, dass es dann leichter wäre? Würdest du in dein altes Muster zurückkehren? Was wurde bereits alles aufgewühlt und kannst du damit alleine umgehen? Vielleicht kannst du dir diese Fragen mal beantworten.
Das versuche ich zumindest immer wieder, wenn ich wieder mal darüber nachdenke, was denn das alles für einen Sinn hat. Mir wurde durch die Therapie zumindest schon deutlich bewusst warum ich so bin wie ich eben bin. Damit umzugehen ist glaub ich wieder etwas anderes.

7-8 Sitzungen sind ja wirklich noch gar nicht viel. Zu mir sagt man immer, mach dir nicht so viel Druck. Ist verdammt schwer, ich weiß. Aber das hat auch was Wahres. Ich habe mittlerweile so an die 50 Sitzungen hinter mir und viele meinen noch, dass ist auch noch gar nichts. Sehe ich dann teilweise auch so, wenn ich daran denke wie oft wir im Stillstand sind.

Hast du deine Angst schon mal in der Therapie thematisiert? Weiß deine Thera wie es dir aktuell geht? Schaffst du es das anzusprechen?

Vielleicht wäre es einfacher, wenn du öfter als 14-tägig Therapie hättest? Wäre das eine Option?
Ich kann jetzt nur von mir sprechen. Ich habe vor über einem Jahr auch 14-tägig begonnen. Für über ein halbes Jahr war es für mich nicht vorstellbar, die Frequenz auf einmal wöchentlich zu erhöhen. Mittlerweile habe ich zweimal wöchentlich Therapie, da ich sonst immer wieder den Faden verliere. So in etwa "aus den Augen, aus dem Sinn". Der Verdrängungsmechanismus setzt bei mir immer wieder ein.
Zweimal die Woche ist manchmal zwar auch wirlich heftig, aber es tut auch gut, öfter die Chance zu haben "gehört und gesehen zu werden".

So wie du berichtest (auch in einem anderen Thread lese ich dich ), vertraust du deiner Thera, oder? Du hast erwähnt, dass es zu Erinnerungen in Zusammenhang mit deinem Bruder kam, etc. Darauf möchte ich jetzt gar nicht näher eingehen. Was ich sagen möchte ist, dass ich es toll finde, dass du es in so kurzer Zeit geschafft hast vertrauen zu können. Auch das bereits nach so kurzer Zeit Erinnerungen hoch kommen zeigt ja nur, dass du dich doch sehr intensiv mit dir beschäftigst und nicht alles verdrängst. Vielleicht schaffst du es, auch wenn es im Moment sehr, sehr anstrengend ist (und glaub mir, ich weiß wie das sein kann), das als gegeben hinzunehmen. Es ist nun mal so, dass durch Therapie vieles hochkommt. Zu lernen, wie man adäquat damit umgeht, ist ein langer Prozess. Viele Muster hat man sich ja bereits jahrelang antrainiert.

Ich wünsche dir, dass du für dich einen Weg findest, wie du damit umgehen kannst. Nebenwirkungen hin oder her, die Frage bleibt immer, was mache ich daraus?

Liebe Grüße Betti


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Miami29
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Beitrag Di., 15.09.2015, 21:33

Hallo Schneeweiß,

Danke für deine ehrliche und offene Antwort.

Was meinen Therapieverlauf angeht is er noch sehr sehr frisch. Das heißt ich habe erst im Mai begonnen mit fundierter Tiefenpsychologie. Ich habe alle 2 Wochen eine Sitzung. Der Wunsch kam von mir aufgrund des unerfüllten Kiwu wie oben erwähnt.

Im laufe der Zeit verblaste dieses Problem sprich es war nebensächlich geworden. Andere Dinge traten in den Vordergrund. So zum einen Erinnerungen mit Flashback charakter welche Jahrzehnte weg waren über meinen Bruder und seine aufdrängende Art mir gegeüber. Das war hart und mit jeder erinnerung wieder ein Rückschlag. Alles sehr verwirrend. Viel neues, unbekanntes, nie durch dachtes.
Dann der Verlust meiner ersten Freundin im Kindesalter der mir wieder bewusst wurde. Diese vielen Verschiedenen Gefühle und Gedanken. Einige ordne ich gerade (in meinem Blog "ständige suche in mir" halt uch sie fest)

Ich hab das Bruder Thema angesprochen aber im moment will ich es ruhen lassen. Das Thema meiner Freundin kennt meine Thera noch nicht.
Aktuell ist es wieder der Kinderwunsch der mich zusätzlich zurück wirft wieder verbunden mit Hass, Wut, Hilflosigkeit.

Ich glaub meine Thera hat im Blick wie es mir geht denn letztens sprach ich zwei Themen an. Zum einen verbunden mit guten Gefühlen zum anderen Verbunden mit schlechten Gefühlen. Und sie signalisierte mir, lies mir aber die wahl, mit den guten zu beginnen. Sie spricht es nicht direckt an aber ich glaub sie weis das ich mit mir zutun habe nicht zuletzt durch mein verändertes äußeres Erscheinungsbild.

Im moment scheu ich mich sehr ihr klar zu sagen das ich mich überfordert mit allem fühle und nicht weis wo ich neue Kraft her nehmen soll um gegen alles anzu kämpfen. Das erweckt in mir starke Gefühle der Scham. Das Gefühl ist zu dominant um es auszuhalten deshalb will ich es vermeiden.

Ich merk das mir der Austausch hier gut tut. Das man nicht selbst mit allen fragen kämpfen muss sondern hier darüber konstruktiv diskutieren kann.

Liebe Grüße


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Miami29
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Beitrag Di., 15.09.2015, 21:48

Hallo Betti

Ja wir schrieben bereits miteinander...

Ich muss erstmal los werden das ihr hier alle echt toll seit. Wahnsinnig liebenswert und Hilfsbereit. Dafür dank ich euch.

So nun zu deiner aantwort. Mein Herz sagt: "wenn nicht jetzt wann dann?" Und ja ich habe darüber nachgedacht die Thera zu beenden weil es im Moment alles kompliziert macht. Ich habe das Gefühl ich stelle mich nicht nur mir selbst sondern auch der Welt da draußen und das zusammen ist eine Aufgabe. Aber wem erzähle ich das. Und mit sicherheit würde ich sofort zurück fallen in mein altes Muster, warum auch nicht damit wars ja recht einfach. Auch würde ich alles wieder schön verdrängen.

Ja zu beginn fand ich alle 14 tage auch recht wenig aber im moment bin ich ja so schon überfordert. Mehr Sitzungen würde ja auch mehr Material zum denken liefern. Und wie oben erwähnt schaffe ich es nicht ihr zu sagen das ich derzeit zutun habe das allein zu bewältigen. Ich will kein Jammerlappen sein.

Was das Vertrauen angeht denk ich mach ich mir nie gedanken darüber ob ich meinem gegeüber vertrauen kann oder nicht da ich offensichtlich eh mehr wert auf meinungen anderer Lege als auf meine. Und ich beschäftige mich schon viel mit mir aber ich denke ehr in die richtung mich mein denken und handeln in frage zu stellen. Und das wiederrum erschwert es mir anscheinent das alles als gegeben anzunehmen. Ich will es so gern annehmen aber irgendwas verweigert es. Ich glaub wenn ich sagen könnte "so ist es nun mal und danit muss ich arbeiten" wärs ein guter Schritt.

Sei lieb gegrüßt

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schneeweiß
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Beitrag Di., 15.09.2015, 21:52

Ich finde es auch immer wieder schön, sich auszutauschen.. Fein, dass du hier bist..

Ich glaube raus zu lesen, dass du jemand bist, der immer stark sein muss.. Im üblichen Sinne von "ich schaffe das alles alleine, es geht.."

Weiß nicht, ob ich mich da gerade sehr irre, ich komme auf den Gedanken, weil du von Scham sschreibst im Zusammenhang mit deinem Bedürfnis nach Hilfe und Unterstützung.

Und diese Bedürfnisse sind vollkommen berechtigt, denn du fühlst das!

Es ist häufig sehr stark zu sagen "ich fühle mich schwach und hilflos". Ich finde es stark, über seien Gefühle zu sprechen und das, was bei dir ist.. Das IST!

Ich würde dir gerne Mut zusprechen.. Zu dir selbst zu stehen mit all deinen Gefühlen!

Alles Liebe, schneeweiß


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Miami29
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Beitrag Di., 15.09.2015, 22:04

Schneeweiß,

Nach meinem Empfinden beim lesen deiner Antwort zu urteilen würde ich einfachmal kurz sagen...
"Ich glaub du hast mich getroffen"
Damit meine ich im Sinne von das es ein Gefühl von verständnis und wärme (kann man das so sagen) auslöste.

Vielleicht weil du recht hast? Vielleicht aber auch nur weil es etwas positives ist was einem schmeichelt. Ich meine wer hätte bei dieser Antwort nicht ein gutes Gefühl.

Ich hab es bewusst jetzt so geschrieben wie es mir in den Sinn kam damit ich vielleicht klarer machen kann was es ist. Es macht mich wahsinnig das ich nicht einfach sagen kann "danke Schneeweiß da es ein Gefühl in mir auslöst muss es was mit mir zutun haben!" Das schaffe ich vielleicht im ersten Moment und dann kommt wieder dieses "stell dich nicht so hin als wärst du besser als andere" (klingt bischen hart weis auch nicht obs das auf Punkt trifft)

Ich muss an den Punkt kommen es anzunehmen sonst brauchvich glaub ich nicht weiter machen!

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lia17
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Beitrag Do., 17.09.2015, 11:18

Liebe Miami
Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen, finde aber Dein Thema interessant. Mit ist was aufgefallen, dass hätte ich vor 2 Jahren sagen können.
Du hast geschrieben, dassDeine Umgebung, also Freunde und so, negative Veränderungen an Dir wahrnehmen. Hey, Psychotherapie ist nicht leicht, sondern sehr sehr anstrengend! Und man deckt vllt Sachen auf, die man so sehr verdrängt hat, dass man erstmal den Boden unter den Füßen verliert! So ging es mir am Anfang, ich war oft nach Sitzungen völlig abgeschossen. Ich habe dadurch auch viele Freunde u.a. Familie verloren, weil die damit nicht umgehen können und vllt auch berührungsängste haben. Ich fand es zunächst echt traurig, dachte immer, wenn ich was körperliches habe, kriegst du überall mitleidige Blicke und genesungswünsche und Blumen oder so! Aber haste was psychisches haun sie alle ab! Also nicht alle, aber gaaaanz viele. Heute habe ich nur noch einige wenige meiner alten Freunde, eigentlich nur eine und meinen Mann, der nach wie vor für mich da ist, aber ich habe auch viele neue Freunde gefunden durch meine Veränderung. Das war für mich so die gravierendste Nebenwirkung, für die ich jetzt(!) dankbar bin.
Was ich auch damit sagen will, ist, sei nicht so streng zu dir, nimm dir Zeit für dich!
Alles Gute!

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