Verliebtsein und Abstinenz nicht mehr zu ertragen
Verliebtsein und Abstinenz nicht mehr zu ertragen
Hallo zusammen!
Ich bin verzweifelt, verwirrt und fühle mich dem Abgrund zu nah...deshalb habe ich mich hier eben angemeldet, weil ich sonst mit niemandem reden kann.
Vor etwa einem Jahr habe ich nach bereits 3 anderen Langzeittherapien bei TherapeutINNEN zum ersten Mal eine Psychoanalyse begonnen. Erstmals bei einem Mann.
Um nicht zu weit auszuholen, komme ich direkt auf den Punkt. Ich habe mich in ihn verliebt. Direkt in dem Moment, wo er mir zum ersten Mal die Tür geöffnet hat...mir ist so etwas nie zuvor passiert...auf den ersten Blick. Er hat so viel Liebe und Wärme ausgestrahlt... ich kann schwer beschreiben, was damals mit mir passiert ist.
Ich habe die Gefühle ernst genommen und zu Beginn fast ein wenig genossen, obwohl ich meinem Mann gegenüber (ja, ich bin verheiratet ) ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte. Irgendwie war ich anfangs sorglos und habe mir eingeredet, dass diese Gefühle schon irgendwann wieder verschwinden. Aber das taten sie nicht. Sie wurden stärker. Unerträglich. Vor etwa 3 Monaten wollte ich die Analyse abbrechen, weil ich das Gefühl hatte, je länger ich bleibe, desto schmerzhafter wird es am Ende...
Ich habe ihm meinen Abbruchwunsch (Wunsch kann man eigentlich nicht sagen- eher Notwendigkeit ) mitgeteilt und ihm die Gründe dafür genannt....
Er sprach dann von Übertragung (ich hatte schon vorher ausreichend darüber gelesen ) und dass die Gefühle eigentlich nicht ihm gelten, er sie auflösen möchte und dorthin zurückbringen will, wo sie hingehören. Zu meinem Mann. Er hat mich zum Bleiben überredet.
Bisher ist nichts passiert. Mir scheint es so, als müsse ICH das alles alleine hinbekommen. Aber ich weiß nicht wie und ich habe keine Kraft mehr, immer häufiger kommt in mir der Wunsch auf, einfach sterben zu wollen. In der letzten Stunde habe ich ihn regelrecht angefleht mir zu helfen....sich etwas zu überlegen, damit diese Gefühle für ihn aufhören. Er meinte, dass er das nicht kann.
Morgen ist noch eine Sitzung und dann ist er für fast 4 Wochen im Urlaub. Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit ohne ihn aushalten soll. Ein Wochenende ist immer schon zu lang. ..
Und ich weiß nicht, wie lange ich diese Abstinenzwand noch ertrage. Ich bin ein sehr kontrollierter Mensch, aber das Verlangen, ihm nahe zu sein, ihn zu umarmen und zu küssen, ist so unfassbar groß, dass ich Sorge habe, mich irgendwann absolut grenzüberschreitend zu verhalten.
Ich habe mich noch nie so gefühlt...meine Gefühle erscheinen mir übermächtig, nicht mehr tragbar. Ertragbar.
Ich will, dass sie einfach aufhören. Ich will ihn von Herzen blöd finden können. Ich will keine liebevollen Gefühle mehr für ihn haben.
Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Danke schonmal fürs "Zuhören",
Unfrei
Ich bin verzweifelt, verwirrt und fühle mich dem Abgrund zu nah...deshalb habe ich mich hier eben angemeldet, weil ich sonst mit niemandem reden kann.
Vor etwa einem Jahr habe ich nach bereits 3 anderen Langzeittherapien bei TherapeutINNEN zum ersten Mal eine Psychoanalyse begonnen. Erstmals bei einem Mann.
Um nicht zu weit auszuholen, komme ich direkt auf den Punkt. Ich habe mich in ihn verliebt. Direkt in dem Moment, wo er mir zum ersten Mal die Tür geöffnet hat...mir ist so etwas nie zuvor passiert...auf den ersten Blick. Er hat so viel Liebe und Wärme ausgestrahlt... ich kann schwer beschreiben, was damals mit mir passiert ist.
Ich habe die Gefühle ernst genommen und zu Beginn fast ein wenig genossen, obwohl ich meinem Mann gegenüber (ja, ich bin verheiratet ) ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte. Irgendwie war ich anfangs sorglos und habe mir eingeredet, dass diese Gefühle schon irgendwann wieder verschwinden. Aber das taten sie nicht. Sie wurden stärker. Unerträglich. Vor etwa 3 Monaten wollte ich die Analyse abbrechen, weil ich das Gefühl hatte, je länger ich bleibe, desto schmerzhafter wird es am Ende...
Ich habe ihm meinen Abbruchwunsch (Wunsch kann man eigentlich nicht sagen- eher Notwendigkeit ) mitgeteilt und ihm die Gründe dafür genannt....
Er sprach dann von Übertragung (ich hatte schon vorher ausreichend darüber gelesen ) und dass die Gefühle eigentlich nicht ihm gelten, er sie auflösen möchte und dorthin zurückbringen will, wo sie hingehören. Zu meinem Mann. Er hat mich zum Bleiben überredet.
Bisher ist nichts passiert. Mir scheint es so, als müsse ICH das alles alleine hinbekommen. Aber ich weiß nicht wie und ich habe keine Kraft mehr, immer häufiger kommt in mir der Wunsch auf, einfach sterben zu wollen. In der letzten Stunde habe ich ihn regelrecht angefleht mir zu helfen....sich etwas zu überlegen, damit diese Gefühle für ihn aufhören. Er meinte, dass er das nicht kann.
Morgen ist noch eine Sitzung und dann ist er für fast 4 Wochen im Urlaub. Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit ohne ihn aushalten soll. Ein Wochenende ist immer schon zu lang. ..
Und ich weiß nicht, wie lange ich diese Abstinenzwand noch ertrage. Ich bin ein sehr kontrollierter Mensch, aber das Verlangen, ihm nahe zu sein, ihn zu umarmen und zu küssen, ist so unfassbar groß, dass ich Sorge habe, mich irgendwann absolut grenzüberschreitend zu verhalten.
Ich habe mich noch nie so gefühlt...meine Gefühle erscheinen mir übermächtig, nicht mehr tragbar. Ertragbar.
Ich will, dass sie einfach aufhören. Ich will ihn von Herzen blöd finden können. Ich will keine liebevollen Gefühle mehr für ihn haben.
Kann ich irgendetwas dagegen tun?
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Unfrei
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Hallo Unfrei,
zunächst willkommen hier im Forum.
oje, dass hört sich echt verzweifelt an - wie du dich gerade fühlst.
Ich weiß nicht ob es dir hilft, wenn ich dir schreibe, dass dein Therapeut dir gar nicht helfen kann deine Verliebtheit in den Griff zu bekommen. Außer natürlich sie nicht noch weiter anzufachen, was er, so habe ich deinen Bericht verstanden, nicht macht.
Für deine Gefühle bist nur du verantwortlich. Du hast einst entschieden dich in ihn zu verlieben und nur du kannst dich jetzt wieder entlieben. Das kann niemand für einen anderen Menschen tun.
Meine Thera macht demnächst 6 Wochen Urlaub (habe dann eine siebenwöchige Pause) - etwas was ich aufgrund meines Trennungstraumas (bin partiell im Kinderheim aufgewachsen) sehr schwer auszuhalten finde. Mittlerweile habe ich aber begriffen, dass nur ich ganz alleine dafür verantwortlich bin wie es mir in dieser Zeit geht. Ich kann leiden oder ich kann dafür sorgen, dass es mir zumindest immer wieder zwischendurch gut geht. Und dass ich, wenn ich meine Befindlichkeit von ihr abhängig mache ich von ihr abhängig bin. Das will ich nicht. Seitdem übernehme ich Verantwortung für mich, mein Leben, meine Gefühle und versuche selbstfürsorglich und liebevoll mit mir zu sein. Das scheint mir ein guter Weg zu sein die Gefühle zu sich zu holen und Abhängigkeiten aufzulösen.
Vielleicht auch ein Weg für dich?
LG,
pp
zunächst willkommen hier im Forum.
oje, dass hört sich echt verzweifelt an - wie du dich gerade fühlst.
Ich weiß nicht ob es dir hilft, wenn ich dir schreibe, dass dein Therapeut dir gar nicht helfen kann deine Verliebtheit in den Griff zu bekommen. Außer natürlich sie nicht noch weiter anzufachen, was er, so habe ich deinen Bericht verstanden, nicht macht.
Für deine Gefühle bist nur du verantwortlich. Du hast einst entschieden dich in ihn zu verlieben und nur du kannst dich jetzt wieder entlieben. Das kann niemand für einen anderen Menschen tun.
Meine Thera macht demnächst 6 Wochen Urlaub (habe dann eine siebenwöchige Pause) - etwas was ich aufgrund meines Trennungstraumas (bin partiell im Kinderheim aufgewachsen) sehr schwer auszuhalten finde. Mittlerweile habe ich aber begriffen, dass nur ich ganz alleine dafür verantwortlich bin wie es mir in dieser Zeit geht. Ich kann leiden oder ich kann dafür sorgen, dass es mir zumindest immer wieder zwischendurch gut geht. Und dass ich, wenn ich meine Befindlichkeit von ihr abhängig mache ich von ihr abhängig bin. Das will ich nicht. Seitdem übernehme ich Verantwortung für mich, mein Leben, meine Gefühle und versuche selbstfürsorglich und liebevoll mit mir zu sein. Das scheint mir ein guter Weg zu sein die Gefühle zu sich zu holen und Abhängigkeiten aufzulösen.
Vielleicht auch ein Weg für dich?
LG,
pp
Hallo peppermint,
danke für deine klaren Worte. Dass nur ich für meine Gefühle verantwortlich bin, ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar, aber so etwas in der Art hat mein Therapeut auch schonmal gesagt. Es fühlt sich für mich aber nicht so an, als hätte ich mich bewusst oder unbewusst entschieden, mich zu verlieben...
Ich habe nicht den Eindruck, Macht über meine Gefühle zu haben....es ist eher etwas, das mir "passiert "....vielleicht muss ich darüber nochmal etwas nachdenken. ...
So, wie sich die Situation darstellt, klingt es als würde ich mich gar nicht entlieben wollen....
Wären Gefühle so leicht lenkbar und beeinflussbar....ich weiß nicht. Irgendwie entzaubert dieser Gedanke alles, was mit Liebe zu tun hat. Nicht?
Womöglich will ich dann einfach leiden? Dein Kommentar gibt mir ganz schön zu denken....
Aber ich hab ja Zeit!
Danke dir....
danke für deine klaren Worte. Dass nur ich für meine Gefühle verantwortlich bin, ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar, aber so etwas in der Art hat mein Therapeut auch schonmal gesagt. Es fühlt sich für mich aber nicht so an, als hätte ich mich bewusst oder unbewusst entschieden, mich zu verlieben...
Ich habe nicht den Eindruck, Macht über meine Gefühle zu haben....es ist eher etwas, das mir "passiert "....vielleicht muss ich darüber nochmal etwas nachdenken. ...
So, wie sich die Situation darstellt, klingt es als würde ich mich gar nicht entlieben wollen....
Wären Gefühle so leicht lenkbar und beeinflussbar....ich weiß nicht. Irgendwie entzaubert dieser Gedanke alles, was mit Liebe zu tun hat. Nicht?
Womöglich will ich dann einfach leiden? Dein Kommentar gibt mir ganz schön zu denken....
Aber ich hab ja Zeit!
Danke dir....
Ich glaube übrigens, er tut tatsächlich nicht bewusst etwas, um die Gefühle anzufachen....er hält sich strikt an die vorgegebenen Regeln. Aber er....oh Gott....er ist so schrecklich attraktiv, er sollte besser auch aufhören, mich überhaupt jemals wieder anzulächeln....
Ich fühl mich wie 16....
Ich fühl mich wie 16....
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Was ich an sich toll finde. Aber du leidest und dann ist es natürlich nicht schön. Nur deshalb habe ich von der Option "entlieben" geschrieben. Denn man kann natürlich auch genießen wie du es ja auch anfänglich auch getan hast. Aber jetzt wird die Sehnsucht und der Wunsch dieses Verliebtsein umzusetzen immer größer und das nicht zu können scheint zu schmerzen.Unfrei hat geschrieben: Ich fühl mich wie 16....
Vielleicht hilft es dir, dir vorzustellen um zu verstehen, dass wir uns immer für etwas entscheiden und natürlich auch für unsere Gefühle verantwortlich sind - an Vertrauen zu denken. Vertrauen ist ja auch ein Gefühl. Da entscheidest du wieweit du dich jemanden öffnest. Wenn dein Vertrauen verletzt wurde ziehst du dich zurück um dich nach einer Entschuldigung vielleicht wieder zu öffnen. Alles deine Entscheidungen.
Anderes Bsp.: wenn ich schreibe: du bist doof! Dann hast du viele Varianten damit umzugehen:
zB:
- beleidigt sein und mir nie wieder antworten
- nachfragen warum ich das denke
- mich ebenfalls doof finden
- dir sagen pps Meinung interessiert mich nicht
- es für einen Scherz halten und lachen
- dir sagen ich finde mich aber toll…..
Wie du damit umgehst entscheidest du und es beeinträchtigt dein Gefühl. Sorry - besser kann ich es gerade nicht rüberbringen.
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Ich glaube nicht, dass du für deine Gefühle verantwortlich bist. Das wäre ja fast trostlos, wenn man sich auf Bestellung ver- und entlieben könnte. Das Schöne am Verliebtsein ist doch, dass man nicht weiß, woher es genau kommt, wenn es denn da ist. Ich finde das ein wahnsinniges Gefühl, auch wenn das "Objekt" nicht zur Verfügung steht.
Ich hab mich nicht in meinen Therapeuten verliebt, sondern in jemand anders. Für mich steht aber das Positive daran im Vordergrund: die Fähigkeit, überhaupt erotische, freundschaftliche und zärtliche Gefühle für jemanden empfinden zu können und Phantasien entwickeln zu können - das finde ich für mich selbst schon sehr viel. Es hat einerseits etwas Trauriges, aber eben AUCH etwas Schönes. Tröstlich ist vielleicht, dass es ganz "normal" im Sinne von "menschlich" ist, sich "unglücklich" zu verlieben; das passiert sehr vielen Menschen. Diese Erfahrung NICHT zu machen, hieße, irgendwie "unmenschlich" zu sein.
Was dich betrifft, könntest du nun auch mal die Beziehung zu deinem Mann klären: Es ist EINE Sache, sich in einer Beziehung mal in jemand anders zu vergucken, aber es ist eine ANDERE Sache, dieses Verliebtsein in den Anderen über einen sehr langen Zeitraum heftig zu empfinden. Da würde ich mich fragen, wie genau du deinem Mann gegenüber stehst und wo dein Begehren ihm gegenüber abgeblieben ist.
Tja, die Übertragung: schwierig, finde ich: Denn eigentlich ist jedes Verliebtsein AUCH Übertragung: Wir richten unsere Wünsche auf den Anderen und sehen etwas in ihm, was wir noch gar nicht "überprüfen" können. Ich kann nicht beurteilen, wie es bei dir ist, aber wenn die Gefühle so stark sind ,dass sie dich mehr quälen, als dass sie euch beiden ein gutes Zusammenarbeiten ermöglichen, könnte es besser sein, die Therapie tatsächlich bei jemand anders fortzuführen. Wenn es sich um eine reine Übertragung handelt, verliebst du dich womöglich in den nächsten Therapeuten ebenso. Das wirst du aber besser beurteilen können, ob dieses Verliebtsein bei dir so eine Art Widerstand ist oder eine Abwehr anderer Bedürfnisse - wie das z.B. bei Borderlinern häufig der Fall ist.
Ich hab mich nicht in meinen Therapeuten verliebt, sondern in jemand anders. Für mich steht aber das Positive daran im Vordergrund: die Fähigkeit, überhaupt erotische, freundschaftliche und zärtliche Gefühle für jemanden empfinden zu können und Phantasien entwickeln zu können - das finde ich für mich selbst schon sehr viel. Es hat einerseits etwas Trauriges, aber eben AUCH etwas Schönes. Tröstlich ist vielleicht, dass es ganz "normal" im Sinne von "menschlich" ist, sich "unglücklich" zu verlieben; das passiert sehr vielen Menschen. Diese Erfahrung NICHT zu machen, hieße, irgendwie "unmenschlich" zu sein.
Was dich betrifft, könntest du nun auch mal die Beziehung zu deinem Mann klären: Es ist EINE Sache, sich in einer Beziehung mal in jemand anders zu vergucken, aber es ist eine ANDERE Sache, dieses Verliebtsein in den Anderen über einen sehr langen Zeitraum heftig zu empfinden. Da würde ich mich fragen, wie genau du deinem Mann gegenüber stehst und wo dein Begehren ihm gegenüber abgeblieben ist.
Tja, die Übertragung: schwierig, finde ich: Denn eigentlich ist jedes Verliebtsein AUCH Übertragung: Wir richten unsere Wünsche auf den Anderen und sehen etwas in ihm, was wir noch gar nicht "überprüfen" können. Ich kann nicht beurteilen, wie es bei dir ist, aber wenn die Gefühle so stark sind ,dass sie dich mehr quälen, als dass sie euch beiden ein gutes Zusammenarbeiten ermöglichen, könnte es besser sein, die Therapie tatsächlich bei jemand anders fortzuführen. Wenn es sich um eine reine Übertragung handelt, verliebst du dich womöglich in den nächsten Therapeuten ebenso. Das wirst du aber besser beurteilen können, ob dieses Verliebtsein bei dir so eine Art Widerstand ist oder eine Abwehr anderer Bedürfnisse - wie das z.B. bei Borderlinern häufig der Fall ist.
[quote="Unfrei"
Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Danke schonmal fürs "Zuhören",
Unfrei[/quote]
Oje. Warum schleicht mir gerade der Gedanke, dass es hier um einen Trollscherz handelt...?
Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Danke schonmal fürs "Zuhören",
Unfrei[/quote]
Oje. Warum schleicht mir gerade der Gedanke, dass es hier um einen Trollscherz handelt...?
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Das finde ich z.B. nicht uninteressant: Das klingt so, als würde ein Lächeln des Anderen bei dir als erotisches Signal ankommen. Ich werde von meinem jetzigen Therapeuten auch oft angelächelt, aber bei mir löst es etwas ganz Anderes aus, nämlich das Gefühl, dass da jemand fürsorglich ist.er sollte besser auch aufhören, mich überhaupt jemals wieder anzulächeln....
Also wie ein Troll fühle ich mich nicht und nach Scherzen ist mir zur Zeit eher weniger....
Dass ein Lächeln als erotisches Signal bei mir ankommt...ich weiß nicht. Das klingt für mich merkwürdig. Aber tatsächlich ist mir jedes Lächeln von ihm unendlich wichtig. Es ist ja fast das Einzige, das ich an Positivem bekomme. Insgesamt schweigt er ja hauptsächlich... ich weiß, dass das "normal" ist, aber ich hasse es. Man fühlt sich allein....als würde man Selbstgespräche führen.
Eigentlich möchte ich gerne ausschließen, dass es sich um eine Übertragung handelt. Ich wüsste auch nicht, was sich im Moment der ersten Begegnung übertragen haben sollte. Er erinnert mich auch an niemanden, den ich kenne...und meine Erwartungen gingen gen Null. Ich hatte keine Hoffnung, dass mir ne Analyse noch was bringt.... scheint bisher auch alles bloß schlimmer gemacht zu haben....
Dass ein Lächeln als erotisches Signal bei mir ankommt...ich weiß nicht. Das klingt für mich merkwürdig. Aber tatsächlich ist mir jedes Lächeln von ihm unendlich wichtig. Es ist ja fast das Einzige, das ich an Positivem bekomme. Insgesamt schweigt er ja hauptsächlich... ich weiß, dass das "normal" ist, aber ich hasse es. Man fühlt sich allein....als würde man Selbstgespräche führen.
Eigentlich möchte ich gerne ausschließen, dass es sich um eine Übertragung handelt. Ich wüsste auch nicht, was sich im Moment der ersten Begegnung übertragen haben sollte. Er erinnert mich auch an niemanden, den ich kenne...und meine Erwartungen gingen gen Null. Ich hatte keine Hoffnung, dass mir ne Analyse noch was bringt.... scheint bisher auch alles bloß schlimmer gemacht zu haben....
Ich bin jemand, der nicht so recht daran glaubt, dass sich Verliebtheitsgefühle einfach wieder in Luft auflösen. Und ich finde auch, er macht es sich etwas einfach, wenn er das hier
Ich denke eher, wenn du ihn dauernd siehst, nährst du diese Gefühle nur. Ob es so heftig ist, dass ein Abbruch geboten erscheint, kannst nur du wissen... als zwingend notwendig erachte ich das nicht. Aber es wäre dann vielleicht hilfreich, wenn du versuchst auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, dass das nicht lebbar ist. Je mehr die Gefühle befeuert werden, desto schwerer wird vermutlich die Loslösung.
Nur leichtere Gefühle müssen hingegen nicht hinderlich sein... das kann vielmehr auch bereichernd sein. Aber es kann natürlich auch hier so kommen, das Gefühle drängender werden. Und ich persönlich würde vermeiden, mich in etwas zu verrennen, das ohnehin nicht lebbar ist.
auf Übertragung reduzieren will. Zumindest halte ich Verliebtheit nie für nur Übertragung (bzw. Projektion), aber auch.Ich bin ein sehr kontrollierter Mensch, aber das Verlangen, ihm nahe zu sein, ihn zu umarmen und zu küssen, ist so unfassbar groß, dass ich Sorge habe, mich irgendwann absolut grenzüberschreitend zu verhalten.
Ich denke eher, wenn du ihn dauernd siehst, nährst du diese Gefühle nur. Ob es so heftig ist, dass ein Abbruch geboten erscheint, kannst nur du wissen... als zwingend notwendig erachte ich das nicht. Aber es wäre dann vielleicht hilfreich, wenn du versuchst auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, dass das nicht lebbar ist. Je mehr die Gefühle befeuert werden, desto schwerer wird vermutlich die Loslösung.
Nur leichtere Gefühle müssen hingegen nicht hinderlich sein... das kann vielmehr auch bereichernd sein. Aber es kann natürlich auch hier so kommen, das Gefühle drängender werden. Und ich persönlich würde vermeiden, mich in etwas zu verrennen, das ohnehin nicht lebbar ist.
Nun, ich weiß zwar nicht, ob das direkt beeinflussbar ist und mir klingt das auch etwas zu platt und einfach. Aber vielleicht erinnerst du ihn auch nochmals daran. Sicherlich könnte man es so umdeuten, dass das Gefühle sind, die du dir in der Beziehung mit deinem Mann wünschst... aber ob das so ohne weiteres umleitbar ist, hmmmm. Wie ist die Beziehung zu deinem Mann derzeit (ich hoffe, ich habe es nicht überlesen). Eher abgekühlt?Er sprach dann von Übertragung (ich hatte schon vorher ausreichend darüber gelesen ) und dass die Gefühle eigentlich nicht ihm gelten, er sie auflösen möchte und dorthin zurückbringen will, wo sie hingehören. Zu meinem Mann.
Zuletzt geändert von stern am Di., 28.07.2015, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo Unfrei, warum hast du die Analyse eigentlich begonnen, wenn du dich sofort in ihn verliebt hast (und damit deine Ehe gefährdest) und wenn du keine Hoffnung hattest, dass dir eine Analyse noch was bringt?
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Wir übertragen immer - nur merken wir das oft besonders stark, wenn wir sehr bedürftig sind. Geht es uns gut, können wir besser damit umgehen.
Dass du keine Erwartungen an die Therapie hattest, glaube ich nicht. Vielleicht hast du dich vor zu hohen Erwartungen geschützt und sie verdrängt.
Die ersten Momente sind oft entscheidend, was den Verlauf einer Beziehung betrifft: Ich sehe noch immer das Bild meines jetzigen Therapeuten vor mir, als er die Tür geöffnet hat, ich heulend vor ihm stand und gleichzeitig einen Witz gemacht hab und er mich ansah, als wollte er sagen: "Das hat hier alles Platz". Dieser Gesichtsausdruck hat sich irgendwie eingebrannt in mir, obwohl die Szene nur maximal fünf Sekunden gedauert hat.
Dass du keine Erwartungen an die Therapie hattest, glaube ich nicht. Vielleicht hast du dich vor zu hohen Erwartungen geschützt und sie verdrängt.
Die ersten Momente sind oft entscheidend, was den Verlauf einer Beziehung betrifft: Ich sehe noch immer das Bild meines jetzigen Therapeuten vor mir, als er die Tür geöffnet hat, ich heulend vor ihm stand und gleichzeitig einen Witz gemacht hab und er mich ansah, als wollte er sagen: "Das hat hier alles Platz". Dieser Gesichtsausdruck hat sich irgendwie eingebrannt in mir, obwohl die Szene nur maximal fünf Sekunden gedauert hat.
Tristezza, das ist eine gute Frage...und mir fällt keine passende Antwort ein. ....ich wollte meine Ehe nie gefährden....
Aber ein paar Wochen vor der Therapie, gab es einen Vertrauensbruch in meiner Ehe...so ganz vertraue ich meinem Mann immer noch nicht. Allerdings hab ich generell sowieso Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen. ..
Aber ein paar Wochen vor der Therapie, gab es einen Vertrauensbruch in meiner Ehe...so ganz vertraue ich meinem Mann immer noch nicht. Allerdings hab ich generell sowieso Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen. ..
Ich verabschiede mich für heute erstmal....
vielen Dank für euer Feedback. Viel Input für mich.Es gibt einiges, worüber ich jetzt in Ruhe nachdenken muss. Aber tatsächlich hab ich grad das Gefühl, morgen etwas entspannter in die letzte Stunde vor der Urlaubspause zu gehen.
Heute Mittag gab es bloß Tränen....
vielen Dank für euer Feedback. Viel Input für mich.Es gibt einiges, worüber ich jetzt in Ruhe nachdenken muss. Aber tatsächlich hab ich grad das Gefühl, morgen etwas entspannter in die letzte Stunde vor der Urlaubspause zu gehen.
Heute Mittag gab es bloß Tränen....
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Liebe Unfrei,
ich möchte auch ein paar Überlegungen zur Diskussion beisteuern, die ich auch aus eigener Erfahrung kenne:
Verliebtheit ist ein "jugendliches" Gefühl (du fühlst dich wie 16 hast du geschrieben).
Statt jugendlich könnte man vielleicht aber auch unreif sagen. Das reife Gefühl dazu wäre dann wohl Liebe. Vielleicht kann im Rahmen des (therapeutischen) Reifungsprozesses Verliebtheit zu Liebe werden?
Ich hatte damals sehr stark das Gefühl, dass Verliebtheit aus dem Menschen ein Objekt macht und dass ich ihn nicht wirklich sehe wie er ist. Und es macht unfrei, weil du dich von dem Gefühl beherrschen läßt und weil du dein Wohlergehen und deinen Gefühlshaushalt von jemand anderem abhängig machst - wie du mit deinem Nick bestätigst.
Ich fände es interessant, dich zu fragen, welche Funktion die Verliebtheit für dich hat.
Sie besetzt deine gesamte Aufmerksamkeit, beherrscht die Therapie und weite Teile deines Befindens. Warum hast du diese Therapie überhaupt begonnen? Was wolltest du dir ansehen, welche Ziele hattest du? All das ist in den Hintergrund getreten, weil du von diesem Gefühl beherrscht wirst. Es könnte daher sein, dass die Verliebtheit dich vor anderen Themen und Gefühlen schützt, weil sie den gesamten Raum des Denkens und Fühlens einnimmt.
Bei mir hat es irgendwann aufgehört und dann sind ganz andere Themen aufgetaucht, unerwartet und unbekannt.
Erinnert dich diese Verliebtheit / diese Situation an frühere Ereignisse in deinem Leben?
Wenn ja, an welche, was ist passiert, wie hast du dich gefühlt ... mich hat das sehr weit geführt in der Therapie, aber es hat lange gedauert und sehr weh getan.
Last not least: Ich habe es als sehr wichtig erlebt, mir auch die Beziehung zu meinem Mann anzusehen(ja, war damals und bin heute noch verheiratet). Es hat mich auch sehr verunsichert damals, wie das sein kann, diese Verliebtheit trotz guter Beziehung, vielleicht mache ich mir ja was vor und belüge mich selbst, will es nicht wahrhaben, was nicht in Ordnung ist in meiner Beziehung. Eine Therapie ist eine besondere Situation, dennoch finde ich es wichtig, diesen Aspekt nicht einfach abzutun. Für mich und meinen Mann war (und ist) es manchmal schwierig, die Belastungen der Therapie zu tragen, gleichzeitig aber auch sehr bereichernd und hat mein und unser Leben zum Besseren verändert.
ich möchte auch ein paar Überlegungen zur Diskussion beisteuern, die ich auch aus eigener Erfahrung kenne:
Verliebtheit ist ein "jugendliches" Gefühl (du fühlst dich wie 16 hast du geschrieben).
Statt jugendlich könnte man vielleicht aber auch unreif sagen. Das reife Gefühl dazu wäre dann wohl Liebe. Vielleicht kann im Rahmen des (therapeutischen) Reifungsprozesses Verliebtheit zu Liebe werden?
Ich hatte damals sehr stark das Gefühl, dass Verliebtheit aus dem Menschen ein Objekt macht und dass ich ihn nicht wirklich sehe wie er ist. Und es macht unfrei, weil du dich von dem Gefühl beherrschen läßt und weil du dein Wohlergehen und deinen Gefühlshaushalt von jemand anderem abhängig machst - wie du mit deinem Nick bestätigst.
Ich fände es interessant, dich zu fragen, welche Funktion die Verliebtheit für dich hat.
Sie besetzt deine gesamte Aufmerksamkeit, beherrscht die Therapie und weite Teile deines Befindens. Warum hast du diese Therapie überhaupt begonnen? Was wolltest du dir ansehen, welche Ziele hattest du? All das ist in den Hintergrund getreten, weil du von diesem Gefühl beherrscht wirst. Es könnte daher sein, dass die Verliebtheit dich vor anderen Themen und Gefühlen schützt, weil sie den gesamten Raum des Denkens und Fühlens einnimmt.
Bei mir hat es irgendwann aufgehört und dann sind ganz andere Themen aufgetaucht, unerwartet und unbekannt.
Erinnert dich diese Verliebtheit / diese Situation an frühere Ereignisse in deinem Leben?
Wenn ja, an welche, was ist passiert, wie hast du dich gefühlt ... mich hat das sehr weit geführt in der Therapie, aber es hat lange gedauert und sehr weh getan.
Last not least: Ich habe es als sehr wichtig erlebt, mir auch die Beziehung zu meinem Mann anzusehen(ja, war damals und bin heute noch verheiratet). Es hat mich auch sehr verunsichert damals, wie das sein kann, diese Verliebtheit trotz guter Beziehung, vielleicht mache ich mir ja was vor und belüge mich selbst, will es nicht wahrhaben, was nicht in Ordnung ist in meiner Beziehung. Eine Therapie ist eine besondere Situation, dennoch finde ich es wichtig, diesen Aspekt nicht einfach abzutun. Für mich und meinen Mann war (und ist) es manchmal schwierig, die Belastungen der Therapie zu tragen, gleichzeitig aber auch sehr bereichernd und hat mein und unser Leben zum Besseren verändert.
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