Hallo, ich 45 Jahre alt, neu hier und suche verzweifelt einen Weg aus meinem Teufelskreis heraus.
Ich habe mit drei Jahren meinen Vater verloren und meine Mutter hat mich immer beschützen wollen. Leider unter dem Motto: Lass das, das ist viel zu gefährlich, lass das, das kannst du nicht, etc. Ich war immer einsam.
Irgendwann habe ich dann angefangen zu essen. Mit dem Ergebnis, dass ich immer dicker wurde. Ich schaffte es dann immer eine Zeitlang, mit irgendwelchen Diäten, viel Gewicht zu verlieren, und danach alles wieder zuzunehmen.
Mit 27 Jahren habe ich meinen Mann kennengelernt. Endlich war da jemand, der mich liebte. Ich war jedoch nie glücklich in der Beziehung. Als ich ihn kennenlernte, hatte ich es gerade geschafft, wieder viele Kilos loszuwerden. Dann war er da und anstatt glücklich zu sein, fiel ich in ein tiefes Loch. Mir machte nichts mehr Spaß. Wir haben dann trotzdem geheiratet und ein Haus gekauft. Mit 37 Jahren wurde ich Mutter. Mein Mann war leider meistens am Computer oder war gestresst von der Arbeit und müde. Ich stand immer alleine da mit allen Entscheidungen. Irgendwann hatte ich 150 kg und fühlte mich furchtbar. Dann entschloss ich mich für einen Magenoperation, durch die ich 60 kg abnahm und die mein Leben völlig veränderte. Ich bekam auf einmal Anerkennung, Lob, Männer sahen mich an. Doch ich war immer noch nicht glücklich.
Mit 42 Jahren lernte ich einen verheirateten Mann kennen, der mir das Gefühl gab, die wundervollste Frau der Welt zu sein. Ich war noch nie zuvor so glücklich, noch nie zuvor fühle ich so für einen Mann wie für ihn. Es hat ihm Spaß gemacht, etwas zu unternehmen, und vor allem mir hat alles wieder Spaß gemacht. Es war mein größter Wunsch, mit diesem Mann den Rest meines Lebens zu teilen. Leider war er nicht ehrlich. Er hatte immer Frauen neben seiner Frau und auch neben mir hat er weiterhin mit anderen Frauen gechattet und auch Sex gehabt, so wie er sagte, nur im Chat. Ich habe es dann geschafft, mich scheiden zu lassen in der Hoffnung auf eine gemeisame Zukunft mit diesem Mann.
Nach 2 Jahren von Höhen und Tiefen ( er fuhr mit seiner Frau auf Urlaub, die Hölle für mich, ich habe ihn einigermale mit anderen Frauen im Chat erwischt, er hat mich belogen und vorgegaukelt zu Hause zu sein, dabei war er ganz wo anders, etc.) hat er dann tatsächlich seine Frau verlassen und ist zu mir gezogen. Doch er hat ständig Kontakt zu seiner Frau gehalten, blieb auch bei ihr gemeldet. Irgendwann wollte ich wissen, was er denn so mit ihr schreibt und habe mir den Verlauf auf seinem Laptop angeschat. Was ich dort fand, war total schlimm. Er hat auf FB andere Frauen angeschrieben (du hast so eine Wahnsinns-Ausstrahlung), war auf Sex-Seiten in Chats, obwohl er mir hoch und heilig versprochen hat, es nie mehr zu tun. Er hat auch eine Singlebörse installiert gehabt und dort Frauen angeschrieben. (Ich würde schon mal gerne mit einer Frau wie dir....) Seiner Frau hat er mindestens 3x pro Tag geschrieben und auch telefoniert.
Mir war das dann doch zu viel und ich habe ihn gebeten, wieder zu gehen. Er hat mich drei Monate lang terrorisiert mit Blumen, Geschenken, Besuchen von seinem Freund, er hat meine Freundinnen aufgesucht und sie angefleht, ihm zu helfen, er würde mich ja so lieben, ich wäre die Frau seines Lebens, etc. Ich war auch einigermale am Schwanken, ihm noch einmal eine Chance zu geben. Doch ich konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen. Es hätte mich kaputt gemacht.
Irgendwann habe ich ihm dann geschrieben, dass es jemand anderen in meinem Leben gibt. Dann hat er sofort aufgehört, mich zu belästigen und ist wieder zu seiner Frau zurückgegangen. Das ist jetzt 4 Monate her.
Mir geht es gar nicht gut, ich habe wieder angefangen zu essen, nehme wieder zu, trotz der OP. Ich weiß nicht, wie ich da herauskommen soll. Mich freut gar nichts. Bei mir schaut es aus, ich schaffe nur, oberflächlich Ordnung zu schaffen, dann die Sorgen wegen Geld. Ich habe bei der Scheidung die Schulden vom Haus übernommen, damit meine Tochter hier weiter zur Schule gehen kann und ihre gewohnte Umgebung behält. Es geht sich aus, aber weil ich zuviel Geld für Essen ausgebe, wird es immer knapp.
Ich würde so gerne mein Leben ändern, ich bin schüchtern, gehemmt, trau mir nichts zu. Meine Tochter ist auch lieber bei meinem Ex-Mann und seiner neuen Frau. Die ist total selbstbewusst und meine Tochter liebt sie. Ist ja kein Wunder.
Ich habe auch kein Geld, um mir eine Therapie leisten zu können. Ich habe früher schon Therapien gemacht wegen meiner Eßstörung, doch einen dauerhaften Erfolg habe ich nicht erzielen können.
Warum ist mein Leben so kompliziert? Ich möchte nicht mehr so leben. Ich möchte eine selbstbewußte, schlanke schöne Frau sein, die sich und das Leben liebt. Doch ich bin genau das Gegenteil und stehe mir selbst im Weg.
Danke fürs Lesen, es tat gut, dies alles mal niederzuschreiben.
lg Sassy
Wie kann ich endlich lernen, mich selbst zu lieben?
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Hallo Sassy,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
Du hast ja schon einiges in deinem Leben auf die Beine gestellt bekommen und geschafft! Kannst du das denn für dich als positiv sehen,als Stärken,die du hast?
"Mal eben" 60 kg abnehmen ist ja schon mal kein Pappenstiel.Und dann doch konsequent von so nem Mann den Absprung schaffen ist auch nicht grade leicht.
Ich denke also,wenn dir etwas wert genug ist,dann kannst du`s auch durchziehen und tatsächliche Veränderungen schaffen. Hast du ja schon hinreichend bewiesen.
Da du dir ne Therapie leider nicht leisten kannst,wäre evtl. ne Selbsthilfegruppe ne hilfreiche Alternative für dich?
Gäbe es da was in deiner Nähe? Oder vielleicht bietet ja die Klinik da was an,in der du die Magen-Op hattest? Oder kannst du über die vielleicht an ne Therapie kommen? Ist da nicht auch im Bedarfsfall therapeutische Begleitung mit dabei?
Hast du`s schon mal mit Achtsamkeitsübungen versucht,in dir selbst mehr Zufriedenheit zu schaffen? Oder Meditation o.ä.? War für mich ein guter Weg,mich einerseits besser wahrzunehmen,was tatsächlich los ist in mir,andererseits vom ewigen Be- bzw. Abwerten wegzukommen.
Und schaff dir ne Alternative zum Essen.Wenn du merkst,du ißt ohne Hunger,dann mach stattdessen diese Tätigkeit.Muß jetzt nix "Gesundes" sein ,sondern eher auch was Richtung "Selbstausgleich" und "inneren Halt schaffen". Ich kenne jemanden,der hilft dann Stricken als Alternative zum Alkohol.
erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
Du hast ja schon einiges in deinem Leben auf die Beine gestellt bekommen und geschafft! Kannst du das denn für dich als positiv sehen,als Stärken,die du hast?
"Mal eben" 60 kg abnehmen ist ja schon mal kein Pappenstiel.Und dann doch konsequent von so nem Mann den Absprung schaffen ist auch nicht grade leicht.
Ich denke also,wenn dir etwas wert genug ist,dann kannst du`s auch durchziehen und tatsächliche Veränderungen schaffen. Hast du ja schon hinreichend bewiesen.
Da du dir ne Therapie leider nicht leisten kannst,wäre evtl. ne Selbsthilfegruppe ne hilfreiche Alternative für dich?
Gäbe es da was in deiner Nähe? Oder vielleicht bietet ja die Klinik da was an,in der du die Magen-Op hattest? Oder kannst du über die vielleicht an ne Therapie kommen? Ist da nicht auch im Bedarfsfall therapeutische Begleitung mit dabei?
Ich glaub,da hilft wohl nur,tatsächlich was zu TUN,damit sich das ändert : Leg dir ein Hobby zu,wie wärs z.B. mit Tanzen?Sassy hat geschrieben:Ich würde so gerne mein Leben ändern, ich bin schüchtern, gehemmt, trau mir nichts zu.
Hast du`s schon mal mit Achtsamkeitsübungen versucht,in dir selbst mehr Zufriedenheit zu schaffen? Oder Meditation o.ä.? War für mich ein guter Weg,mich einerseits besser wahrzunehmen,was tatsächlich los ist in mir,andererseits vom ewigen Be- bzw. Abwerten wegzukommen.
Und schaff dir ne Alternative zum Essen.Wenn du merkst,du ißt ohne Hunger,dann mach stattdessen diese Tätigkeit.Muß jetzt nix "Gesundes" sein ,sondern eher auch was Richtung "Selbstausgleich" und "inneren Halt schaffen". Ich kenne jemanden,der hilft dann Stricken als Alternative zum Alkohol.
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Ich will gar nicht auf deinen langen Text eingehen, aber weißt du was ich manchmal als "lern dich selbst zu lieben Übung mache?" Ich geb mir selbst nen Kuss. Auf die Schulter. Dabei zieh ich die Schulter hoch an die Wangen und geb darauf nen Kuss. Durch die Berührung mit den Wangen entsteht ein völlig anderes Gefühl als würdest du dir nen Kuss auf die Hand geben. Es entsteht sowas wie "Nähe" zu einem selbst.
Probier das vll mal. Es ist sicher nicht DIE Lösung, aber vll hilft es dir auf dem Weg zur Selbstliebe.
Probier das vll mal. Es ist sicher nicht DIE Lösung, aber vll hilft es dir auf dem Weg zur Selbstliebe.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Vielen Dank für eure Ratschläge. Tanzen würde ich gerne gehen, habe aber das Problem, daß ich alleinerziehend bin und niemand habe, der sich um meine Tochter kümmern kann. Ich habe nur jedes 2. Wochenende Zeit, wenn sie bei meinem Ex-Mann ist. Er wohnt auch recht weit weg, also geht es unter der Woche nicht, dass er sie holt. Und alleine irgendwo in ein Lokal tanzen zu gehen, traue ich mich nicht. Ich gehe an meinen freien Wochenenden mit meiner Freundin ins Kino, aus irgenwelche Feste in der Stadt, etc. Aber ich lerne dort niemanden kennen. Es scheint so, als wäre ich unsichtbar, unscheinbar auf andere Menschen, vor allem auf Männer.
Ich habe aber eine Selbsthilfegruppe bei groups.at gefunden, zur Zeit gibt es keinen neuen Termin, aber vielleicht klappt das ja demnächst.
Auf jeden Fall vielen Dank, das macht mir schon mal Mut und lässt mich hoffen, dass ich es doch in nicht allzu ferner Zeit schafft, etwas in meinem Leben zu ändern.
lg
Ich habe aber eine Selbsthilfegruppe bei groups.at gefunden, zur Zeit gibt es keinen neuen Termin, aber vielleicht klappt das ja demnächst.
Auf jeden Fall vielen Dank, das macht mir schon mal Mut und lässt mich hoffen, dass ich es doch in nicht allzu ferner Zeit schafft, etwas in meinem Leben zu ändern.
lg
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http://www.lifehack.org/articles/commun ... rself.html
Ich habe mir 7 davon zu eigen gemacht da sie mir auch auf die Dauer helfen.
Ich habe mir 7 davon zu eigen gemacht da sie mir auch auf die Dauer helfen.
caute
I am doing research on this subject. And it is very useful
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Wenn deine Tochter eh so gerne bei deinem Ex ist, dann würde ich vorschlagen, dass der sich jetzt mal in nächster Zeit vollzeit die Verantwortung für sie übernimmt und du eine längere stationäre Psychotherapie machst.
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