Selbsthass/Selbstliebe/Wer bin ich?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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NiNaNu
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Selbsthass/Selbstliebe/Wer bin ich?

Beitrag Mo., 06.07.2015, 09:06

Hallo ihr Lieben

Ich bin neu hier und mir liegt einiges auf dem Herzen...
Ich bin 28 Jahre alt und ich glaube seitdem ich zur Schule gegangen bin, vllt auch schon vorher, habe ich keine gute Haltung mir gegenüber.... Ich hasse mich selbst, bin abwertend mir gegenüber. Ich Ritze mich nicht oder verletze meinen Körper äußerlich!
Seit der Grundschule hatte ich Übergewicht. Aber ich war niemand der gemobbt wurde. Ich hatte immer Freunde und eigentlich ein stabiles Umfeld. Aber abwertend zu mir selbst war ich immer. Alle anderen waren besser, schöner, was auch immer. Mit 20 Jahren habe ich dann 30kg abgenommen. Seit ein paar Jahren treibe ich Sport, bin vom Bewegungslegastheniker zum ZumbaFitness Instructor geworden. Gebe sogar ein paar Kurse. Meine kaputte Haut und Bauch der schlaff hängt ist dennoch da... Dann habe ich auch noch ne Krankheit die sich Akne Inversa nennt. Heißt im Genitalbereich gibt es öfter mal tolle Eiterbeulen die sich entzünden. Wurde schon mehrmals operiert, was Narben hinterlassen hat. Ich weiß ich sollte mich nicht auf das reduzieren, aber es fällt mir schwer mich liebenswürdig zu fühlen. Das geht gar nicht. Dieses Thema begleitet mich schon so lange und ich komme nicht weiter...
Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich?
Ich danke euch
Liebe Grüße Nina

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Tupsy71
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Beitrag Mo., 06.07.2015, 11:25

denke, da beißt sich die Katze in den SChwanz. Sollange du dich so hasst, wird diese Aknesache vermutlich sein, denn das hängt bestimmt zusammen.
Hast du dich schon mal gefragt, woher das kommt, dass du dich so hasst?? Ich kenne den massiven SH auch von mir, doch mir sagte man, dass es von der Kindheit her rühren würde(Vergh.).
Wie war dein Umfeld zu Hause?? Wurdest du liebevoll behandelt, gelobt usw.? Oder hattest du nur stress und wars geduldet usw.?
Oft beginnt der SH schon in den Kinderschuhen, wenn es genährt wird. Deine Empfinden kommt nicht aus der LUft. Umso schwieriger ist es, dagegen anzukämpfen.
Wünsche dir, dass dir das gelingen mag.
Tupsy

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Betti
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Beitrag Mo., 06.07.2015, 20:23

Liebe NiNaNu,
das kenne ich von mir nur zu gut. Mir ergeht es ähnlich. Ich hasse meinen Körper, mein Verhalten, eigentlich gibt es nicht viel, was ich an mir mag (ich schreibe bewusst mag, denn lieben kann ich an mir gar nichts). Ich habe immer das Gefühl, dass ich nie gut genug bin (obwohl ich in meinem Leben schon einiges erreicht habe). Ich habe immer wieder zu kämpfen mit Übergewicht. Nehme zu, ab, zu ab und dass seitdem ich 17 bin. Ich fühle mich nie wohl in meinem Körper. Auch ich wurde diesbezgl. nie gemobbt (zumindest nicht von Freunden oder Schulkollegen), bei mir liegt es halt an der Familie, an meiner Vergangenheit. Ich befinde mich seit einem Jahr in Psychotherapie. Und dort ist dies sehr oft Thema, obwohl der Auslöser für die Therapie ein komplett anderer war.
Hast du denn schon mal überlegt dir diesbzgl. professionelle Hilfe zu holen? Oder befindest du dich schon in einer Therapie?
Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, das man da genauer hin schaut. Woher denn das kommt.
Bist du in einer Beziehung? Wenn ja, wie gehts du in der Beziehung damit um? Ich merke nämlich immer mehr, wie schwer es mir fällt jemanden anderen zu lieben, weil ich mich selbst überhaupt nicht lieben kann.

Einen Tipp in dem Sinne kann ich dir jetzt leider auch nicht geben, außer dass du vl. wirklich mal überlegst, dir Hilfe zu holen.
Ich habe früher sehr viele Bücher zu diesem Thema gelesen. Habe mir immer wieder gesagt, dass ich mich liebe, dass ich so passe, etc. Ich kann jetzt nur von mir behaupten, dass dies alles nichts gebracht hat. In der Therapie versuchen wir gerade dahinter zu kommen, warum das denn alles so ist.
Lg Betti

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NiNaNu
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Beitrag Mo., 06.07.2015, 22:17

@ Tupsy: Danke für deine Antwort. Ich wüsste so gerne was mir passiert ist in meiner Kindheit! Meine Eltern waren immer nett und auch liebevoll zu mir. Ich bin die jüngste von dreien und kam mit einem Abstand von fast 9 Jahren zu meiner Schwetser auf die Welt. Ich weiß nur, so erzählte es meine Mutter, dass mein Vater ein Rezitiv im Hirn hatte und er nicht mehr Leben wollte, bis er hörte meine Mama sei mit mir schwanger. Ist für mich wohl die "auferlegte" Aufgabe die Lebensretterin sein zu müssen. Daher Vllt meine Hilfsbereitschaft die ich über alles, auch über mich Stelle. Ansonsten waren meine Eltern viel arbeiten als ich klein war. Meine Schwester sagte, ich habe immer was mitgebracht bekommen. Quasi als Trost das meine Eltern nicht da waren u um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich kann mich daran nicht erinnern. Mein Verhältnis zu meinen Eltern ist schwierig. Sie sind nett zu mir, aber manchmal habe ich das Gefühl ich könnte sie gar nicht leiden. Da ist unheimlich großer Groll in mir. Aber den zu deuten, warum er da ist... Schwierig...

@ Betty: Ich bin gerade auf der Suche nach einer Therapiemöglichkeit... Ist schwierig, weil man warten muss oder viele schon voll sind und keine Kapazitäten mehr haben. Aber ich bleibe am Ball. Ich denke, eine Therapie wäre ein erster Schritt... Es tut mir Leid, dass du dich ebenfalls so fühlst. Mir ist das was du schreibst bekannt :(

Ich danke euch schonmal für eure Antworten und wünsche euch gute Nacht!

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NiNaNu
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Beitrag Mo., 06.07.2015, 22:19

Ach Betty, übrigens, nein ich bin in keiner Beziehung. Ich fühle mich nicht bereit dazu. Denn wie du sagst, wie soll ich jemanden lieben, wenn ich mich nicht lieben kann?

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Betti
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Beitrag Di., 07.07.2015, 23:42

Liebe NiNaNu,
finde ich gut, dass du dich schon bzgl. Therapiemöglichkeiten umgehört hast. Ja das mit den Wartezeiten ist mir bekannt. Was ist mit einer/einem Thera in Ausbildung unter Supervision? Ich kann nur von mir berichten, dass auch das eine super Möglichkeit ist. Ich habe damals in meiner Akutsituation keinen Ausweg mehr gesehen. Und monatelang auf einen Therapieplatz zu warten wäre gar nicht gegangen. Krankenhaus war auch keine Option für mich, da ich ein kleines Baby zu Hause hatte. Da kam mir meine jetzige Thera wie gelegen. Sie hatte innerhalb einer Woche einen Termin für mich und ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit ihr. Sicher hat das auch seine Vor- und Nachteile. Aber ich denke mir immer, dann "schauen vier Augen auf mich".
Oder hast du diese Option auch schon in Betrach gezogen und bist auch hierbei nur auf Wartelisten etc. gestoßen?
Tut mir leid, dass ich dir sonst keinen Tipp geben kann. Wenn wer anderer einen für "uns" hat, dann würde ich mich auch freuen. Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft für die Suche nach einer/einem passenden Thera.
Lg Betti

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NiNaNu
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Beitrag Mi., 08.07.2015, 10:29

Liebe Betti
Vielen Dank für den Tipp... Daran habe ich noch nicht gedacht und werde mich mal informieren. Vielleicht habe ich Glück, habe ein Praxisteam angeschrieben die wohl noch Plätze frei haben. Ein sehr junges Team, mal schauen ob sich dort was ergibt. Ich bin zuversichtig. Das wird schon... Und dann bin ich mal gespannt wie es überhaupt mit mir weitergeht... Das Leben ist schon manchmal seltsam...

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