Notlösung Selbsthilfe

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Schattenspiel
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Notlösung Selbsthilfe

Beitrag Do., 02.07.2015, 13:07

Hallo allerseits,

nachdem ich hier bereits ein Weilchen gestöbert habe, habe ich mich nun doch entschlossen, ein Thema zu eröffnen und hoffe auf eure Hilfe...
Ich bin Mitte/Ende 20 und kämpfe nun seit einem halben Jahr mit psychischen Problemen. Ausgelöst wurde meine Krise durch durch die Angst vor meiner beruflichen Zukunft. Mein bisheriger Lebenslauf spiegelt wieder, wie verloren ich mich fühle: Mehrere Studienwechsel (samt erstem Abschluss), etliche Praktika, keine längere Berufserfahrung, nur bedeutungslose Nebenjobs...
Obwohl ich den Luxus der freien Studienwahl genieße, fühle ich mich völlig überfordert. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, in dem Beruf zu arbeiten, auf den mich mein Studium vorbereitet. Aber was nun? Weitermachen und oder Neubeginn? Ist es der Job, der mir Probleme bereitet oder bin ich das eigentliche Problem?
Ich fühle mich hin- und hergerissen zwischen den Anforderungen und Erwartungen meiner Umwelt und meinen eigenen Bedürfnissen, die ich mittlerweile nicht einmal mehr zu kennen glaube. Alle Bedenken anderer Menschen sauge ich auf wie ein Schwamm. Diverse Katastrophenszenarien (Arbeits- und Mittellosigkeit, soziale Isolation, fehlende Rentenbeiträge etc.) spuken in meinem Kopf und spielen Gedankenkarussell. Ich fühle mich minderwertig, weil ich dieser Gesellschaft noch keinen messbaren Beitrag geleistet habe. Die logische Schlussfolgerung wäre ein (Neben-)Job. Doch da
beißt sich die Katze in den Schwanz: Ich habe riesige Angst davor. Wieso? Ich weiß es nicht. Immer präsent sind die Hasstiraden anderer Menschen über faule Studenten, die Wohlstandskinder dieser Gesellschaft, die zu verweichlicht sind, um ihr Leben in die Hand zu nehmen...
Momentan kämpfe ich mich nur von Tag zu Tag. Im Bewusstsein, dass sich dieser Zustand nicht von alleine behebt und verharre dennoch in gefühlter Hilflosigkeit. Wohlwissend, dass ich mich damit immer tiefer in die Sch.... manövriere.
Eine Therapie würde ich gerne wahrnehmen, kann sie jedoch nicht finanzieren. Ich hatte einige Stunden bei einer Psychotherapeutin, mehr ist aber nicht drin... Andere kostenlose und güstigere Beratungsangebote habe ich schon wahrgenommen (Uni-Angebote, Berufsberater, psychologische Beratung, Coaching...). Schlauer bin daraus allerdings nicht geworden.
Nun meine Frage an euch: Kennt ihr Möglichkeiten der Selbsthilfe aus dem Bereich der Depressionen und Ängste? Gibt es vielleicht Techniken, die man trainieren kann; sozusagen verhaltenstherapeutische Ansätze, die ich in Eigenarbeit verfolgen kann? Natürlich weiß ich, dass sie eine Therapie nicht ersetzen können, aber ich klammere mich an jeden Strohhalm. Ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzen soll...

Schattenspiel

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Chancen
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Beitrag Do., 02.07.2015, 13:14

Hier der Link zu einem Buch, das dir viele Anregungen bieten kann:

... avid+burns

Chancen

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minds
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 14:42

Ich kenne so eine Situation auch und würde Dir empfehlen, erst mal irgendwas zu machen. Auch, wenn es nicht das ist, was Du Dir letztendlich erträumst (sei es hobbymäßig, im Ehrenamt, in Vereinen...). Etwas zu tun befreit Dich von dem ständigen Gedankenkarussell. Vielleicht kannst Du Dich fragen, was Du gern liest, was Du als Kind gern gemacht hast bzw. was Du machen würdest, wenn Du so viel Geld hättest, dass Du gar nicht arbeiten müsstest. Was würdest Du vielleicht machen, wenn Du gar kein Geld dafür bekämst? Gibt es da was?
Praktika kannst Du übrigens im Lebenslauf unter "berufspraktische Erfahrungen" auflisten. Du bist noch so jung. Du hast noch viel Zeit. Es ist nur die Leistungsgesellschaft, die die Menschen unter Druck setzt und den Menschen in den Glauben versetzt, man sei nichts wert, wenn man nichts leistet. Sehr traurig.


Sunce92
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Beitrag Do., 30.07.2015, 12:00

Hey! Ich Verstehe deine Ängste vollkommen! Nur bin ich keine Studierende aber ich hab genauso so eine riesen angst einfach nie arbeiten gehen zu können! Obwohl ich will! Ich weiß aber nicht was und wie! Da ich Angst davor habe! Ich Habe auch etliche Pschotherapien versucht doch das hilft nichts! Das Einzige was hilft ist einer selbst & menschen die einen verstehen und in der selben lage stecken! Ich Hab eh schon in den Thread für Sozialphobie etc geschrieben das ich eine Selbsthilfegruppe Gründen will da es ja nichts kostet & man trotzdem nicht allein ist! Falls du lust hast schreib mir ne mail...

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markus90
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Beitrag Di., 11.08.2015, 19:12

Hallo Schattenspiel,
geht mir ganz genau so wie du es da beschrieben hast
du bist also nicht die einzige dem es so geht,
aber das was jemand ist hängt nicht von dem ab wie viel er verdient, besitzt oder in der Vorstellung anderer ist.
Und das was du an dir selbst hast ist für dein Glück viel wichtiger als alles andere.
Jemand der alles hat ist im inneren auch nur ein mensch wie jeder von uns da hängt es eben davon ab wer man im inneren ist also der ärmste auf der welt kann glücklicher sein als der reichste Manager.
Also denke dir es geht ja um nichts und lass dir zeit das tröstet mich zumindest
Und iwie findet man schon einen Weg Geld zu verdienen denn zum Leben bedarf es nicht viel, aber zum unglücklich sein nur wenig deshalb finde ich es gut dass du dich nicht blindlings in Situationen stürzt welche dich wahrscheinlich Überfordern würden. Tu dir selbst nicht weh ist finde ich ein vernünftiger Ansatz man muss ja von seinen eigenen Blickwinkel ausgehen sonst ist man ewig der Sklave anderer
Ich hoffe ich konnte dich damit etwas aufheitern

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Alienia
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Beiträge: 241

Beitrag Mi., 12.08.2015, 00:27

Schattenspiel hat geschrieben: Mehrere Studienwechsel (samt erstem Abschluss), etliche Praktika, keine längere Berufserfahrung, nur bedeutungslose Nebenjobs...

Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, in dem Beruf zu arbeiten, auf den mich mein Studium vorbereitet.

Ich fühle mich hin- und hergerissen zwischen den Anforderungen und Erwartungen meiner Umwelt und meinen eigenen Bedürfnissen, die ich mittlerweile nicht einmal mehr zu kennen glaube.
Naja, was sind denn deine eigenen Bedürfnisse?
Du hast doch so viel schon ausprobiert?
Wie kommt das, das du dann ein Studium gewählt hast, genau in dem Bereich in dem du NICHT arbeiten willst?
Hast du Angst, dich wirklich mal festzulegen?

Ach Erwartungen der Umwelt? Wer ist das denn, genau der/die erwartet, dass du genau das tust, was er/sie möchte? Und warum? Was sind das für komische Leute, die sagen: "Schattenwelt", ich möchte das du genau dasunddas tust... das du dich genauso soundso verhälst...? Und wenn nicht dann passiert was gaaaaaanz Schlimmes. Wer ist das "diese Umwelt"?
Zum Glück scheine ich in einer anderen Umwelt zu leben. Vielliecht liegts aber auch daran, dass ich auf meine Umwelt einfach sch.eiße. Ich meine, ich ALLEIN tragen die Verantwortung für mein Leben zu 100%. Was hat dann da irgendeine Umwelt mitzureden? NIchts, finde ich. Es geht die doch gar nichts an. Horrorszenarien entsprechen doch nie der Realität. Es ist doch nur ein minimaler Ausschnitt, dessen, was tatsächlich passieren kann. Warum darauf konzentrieren? Warum nicht darauf konzentrieren, was realistischerweise passieren kann.
Ich meine für Horrorszenarien kann man sich ja auch einen guten Ausweg darauf überlegen, falls eintreten. Aber dann wars das auch. Da muss man nicht ewig gedanklich drauf rumreiten und sich kaputt machen. Es sei denn man will das und mag die Opferrolle sehr gern.
Hast du Angst davor Verantwortung für dich zu übernehmen? Brauchst du die Umwelt deshalb, die dir sagt, was du tust? Kannst du das nicht ganz allein für doch entscheiden?
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

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Schattenspiel
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 17:14

Hallo allerseits,

erst einmal möchte ich mich bei euch dafür entschuldigen, dass ich erst jetzt auf eure Beiträge eingehe. In letzter Zeit musste ich viel organisieren und mich selbst sortieren.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir zu schreiben! Eure Anregungen sind für mich sehr wertvoll.

So, ich hoff mal, dass das mit dem Zitieren klappt:

Liebe Chancen: Irgendwie kann ich den Link leider nicht öffnen... Könntest du mir bitte den Namen des Buches und den Autor nennen? Ich würde dann mal nachsehen, ob das was für mich sein könnte.

@minds:
minds hat geschrieben:Ich kenne so eine Situation auch und würde Dir empfehlen, erst mal irgendwas zu machen. Auch, wenn es nicht das ist, was Du Dir letztendlich erträumst (sei es hobbymäßig, im Ehrenamt, in Vereinen...). Etwas zu tun befreit Dich von dem ständigen Gedankenkarussell.
Du hast ganz bestimmt Recht damit. Nur muss ich zusehen, dass es mich auch finanziell über die Runden bringt... darauf bin ich leider angwiesen. Mittlerweile habe ich auch ein paar Bewerbungen geschrieben. Die nächsten Tage muss ich mich allerdings auf jeden Fall intensiver kümmern.

...
minds hat geschrieben: bzw. was Du machen würdest, wenn Du so viel Geld hättest, dass Du gar nicht arbeiten müsstest. Was würdest Du vielleicht machen, wenn Du gar kein Geld dafür bekämst? Gibt es da was?
Dann würd ich ´nen Gnadenhof aufmachen. Aber Tierpflegerin möchte ich tatsächlich nicht hauptberuflich werden
minds hat geschrieben: Praktika kannst Du übrigens im Lebenslauf unter "berufspraktische Erfahrungen" auflisten. Du bist noch so jung. Du hast noch viel Zeit. Es ist nur die Leistungsgesellschaft, die die Menschen unter Druck setzt und den Menschen in den Glauben versetzt, man sei nichts wert, wenn man nichts leistet. Sehr traurig.
Ehrlich gesagt habe ich Angst davor, dass mir genau diese Zeit davonläuft... Ich kann ja nicht ewig vor mich hin studieren + jobben. Irgendwann muss doch mal was mit "Hand und Fuß" her. Früher wollte ich noch schnell studieren, zeitnah in den Beruf einsteigen, einige Jahre arbeiten und dann eine Familie gründen. Jetzt bin ich scheinbar in meiner Realität angekommen. Ich bin enttäuscht von mir selbst, dass ich es irgendwie nicht auf die Reihe bekomme.
Meine "berufspraktischen Erfahrungen" sind mir persönlich viel wert. Allerdings lassen sie für Außenstehende keinen roten Faden erkennen. Kaum eine Tätigkeit passt zur jeweils anderen. Statt einer ordentlich gestrickten beruflichen Laufbahn, hab ich nur einen Flickenteppich vorzuweisen.
Sunce92 hat geschrieben: Ich Hab eh schon in den Thread für Sozialphobie etc geschrieben das ich eine Selbsthilfegruppe Gründen will da es ja nichts kostet & man trotzdem nicht allein ist! Falls du lust hast schreib mir ne mail...
Das ist lieb von dir, danke! Ich glaube allerdings nicht, dass ich unter einer Sozialphobie leide... Ich habe grundsätzlich keine Probleme mit sozialen Kontakten jeglicher Art.
markus90 hat geschrieben: aber das was jemand ist hängt nicht von dem ab wie viel er verdient, besitzt oder in der Vorstellung anderer ist.
Und das was du an dir selbst hast ist für dein Glück viel wichtiger als alles andere.

Tu dir selbst nicht weh ist finde ich ein vernünftiger Ansatz man muss ja von seinen eigenen Blickwinkel ausgehen sonst ist man ewig der Sklave anderer
Danke, Markus. Ich bin eher Sklave meiner selbst. Natürlich kenne ich die christlichen Tugenden und möchte gerne neidlos und voller Nächstenliebe durch die Welt gehen (Achtung Sarkasmus...), aber trotzdem schaue ich, was die anderen machen, was sie haben und wie sie von mir denken. Gerne würde ich mich weniger davon leiten lassen, aber wie?

@ Aliena: Dir antworte ich spätestens morgen... ich muss jetzt leider nochmal weg. Danke schonmal für deine Ideen!

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markus90
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Beiträge: 23

Beitrag Mi., 12.08.2015, 21:23

Ich meinte eher Selbstliebe ^^
deinen Sarkasmus verstehe ich zwar nicht in diesem Zusammenhang möchte aber auch nicht näher darauf eingehen,
nur das es vernünftig ist seine Grenzen zu kennen und sich vorher zu überlegen was man schafft im Moment oder nicht denn die meisten neigen zur Selbstüberschätzung vor allem wenn sie anderen oder sich selbst etwas beweisen wollen.
Ich wollte an die Vernunft appelieren nicht an christliche Werte
wünsch dir td noch alles Gute bei deiner Jobsuche
liebe Grüße

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Hiob
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Beitrag Sa., 15.08.2015, 10:43

Hallo Schattenspiel,

wenn du Therapie als Lösung und Selbsthilfe als Notlösung verstehst, wird es keinen Sinn machen, sich selbst zu helfen. Ich würde die Suche in dem Falle jetzt abbrechen und erstmal Geld sparen, um mir einen Therapeuten leisten zu können. Der wird dir am Ende von 2 Jahren Therapie sagen, dass er nie behauptet hat, dir helfen zu können, denn helfen kannst du dir ohnehin nur selbst.

H.

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beyourself
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Beiträge: 6

Beitrag So., 16.08.2015, 11:23

Hallo Schattenspiel
dein Beitrag passt gerade auch sehr zu meiner Lebenssituation. Bisher habe ich auch einen Flickenteppich als Lebenslauf, aber ich gebe die Hoffnung doch noch nicht ganz auf
Bei mir war es erst die Ausbildung, bloß weit weg von meinen Eltern - irgendwas mit Sprachen, wird mir schon Spaß machen, dann habe ich angefangen zu studieren, nach 5 Jahren abgebrochen, anderes Studium - 2 Jahre rumvegetiert und wieder zurück zu meinem ursprünglichen Fach. Das habe ich jetzt durchgezogen und stehe kurz vor meinem Abschluss. Ich schreibe gerade an meiner BA. Und gerade JETZT geht es mir wieder sehr schlecht - total in die Depression gerutscht
Ich bin seit 3 Wochen bei einer neuen Therapeutin. Das erste Mal seit meinem Klinikaufenthalt 2010 hole ich mir wieder regelmäßige professionelle Hilfe. Ich hoffe sehr, dass ich noch besser lernen kann mit meinen depressiven Phasen umzugehen.
Wieso musst du eigentlich deine Therapie selbst bezahlen? Übernimmt es keine Krankenkasse?

Grüße

P.S. ich weiß kein wirklicher Rat, aber ich mag dir zeigen, dass du nicht alleine bist
Hoffnungsschein - ein Lichtstrahl reicht aus
http://www.hoffnungsschein.de

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Schattenspiel
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Beitrag So., 16.08.2015, 20:13

Liebe Aliena, leider muss ich mich erneut für meine verspätete Antwort. Hier ging (unerwartet) familiär alles drunter und drüber...
Alienia hat geschrieben: Naja, was sind denn deine eigenen Bedürfnisse?
Du hast doch so viel schon ausprobiert?
Wie kommt das, das du dann ein Studium gewählt hast, genau in dem Bereich in dem du NICHT arbeiten willst?
Hast du Angst, dich wirklich mal festzulegen?
Momentan habe ich vor allen Dingen das Bedürfnis, mein Studienfach zu wechseln. Zu einer Fachrichtung, die mir mehr Perspektiven und mehr Freiheiten bietet. Andererseits habe ich auch Angst davor. Angst, noch einmal (fast) vor vorne zu beginnen, weil ich nicht weiß, ob ich aktuell so viel Energie aufbringen kann... Und auch zu dieser Entscheidung zu stehen, die sich - rein finanziell betrachtet - nicht lohnt.
Was deine Frage der Studienwahl betrifft: Hinterher ist man immer klüger. Zu Beginn meines Studium wollte ich aufrichtig gerne diesen Beruf ausüben. Allerdings habe ich mittlerweile bestimmte Rahmenbedingungen des Jobs kennengelernt, die mir sehr zu schaffen machen. Ich fürchte einfach, dass ich diese Tätigkeit gesundheitlich nicht bewältigen kann und merke, dass sie mich bereits jetzt zermürbt.
Und ja, ich habe große Angst davor, mich wirklich festzulegen.
Alienia hat geschrieben: Ach Erwartungen der Umwelt? Wer ist das denn, genau der/die erwartet, dass du genau das tust, was er/sie möchte? Und warum? Was sind das für komische Leute, die sagen: "Schattenwelt", ich möchte das du genau dasunddas tust... das du dich genauso soundso verhälst...? Und wenn nicht dann passiert was gaaaaaanz Schlimmes. Wer ist das "diese Umwelt"?
Bekannte, Verwandte etc... Sie fragen, ob ich nicht "endlich" mal mit dem Studium fertig werde, ob ich etwa "schon wieder" wechseln möchte oder wann ich denn mal "richtig" in Vollzeit arbeiten werde usw... Und jede dieser Aussagen ist ein Schlag in die Magengrube... weil sie genau die Gedanken anheizen, die eh schon im Kopf herumspuken.
Alienia hat geschrieben: Ich meine, ich ALLEIN tragen die Verantwortung für mein Leben zu 100%. Was hat dann da irgendeine Umwelt mitzureden? NIchts, finde ich. Es geht die doch gar nichts an. Horrorszenarien entsprechen doch nie der Realität.
Da muss man nicht ewig gedanklich drauf rumreiten und sich kaputt machen. Es sei denn man will das und mag die Opferrolle sehr gern.
Hast du Angst davor Verantwortung für dich zu übernehmen? Brauchst du die Umwelt deshalb, die dir sagt, was du tust? Kannst du das nicht ganz allein für doch entscheiden?
Du hast absolut recht. Rein rational betrachtet sind diese Horrorszenarien eher unwahrscheinlich. Nur gedanklich und gefühlsmäßig sind sie leider sehr präsent und wirken verdammt real. Und genau diese Ängst würde ich gerne abbauen. Ich möchte wieder eigenverantwortlich handeln und selbstbewusst zu meinen Entscheidungen stehen.
markus90 hat geschrieben:Ich meinte eher Selbstliebe ^^
wünsch dir td noch alles Gute bei deiner Jobsuche
Selbstliebe ist ein gutes Stichwort... Die Frage ist nur, wie man Selbstliebe aufbauen kann.
Danke!
Hiob hat geschrieben: wenn du Therapie als Lösung und Selbsthilfe als Notlösung verstehst, wird es keinen Sinn machen, sich selbst zu helfen. Ich würde die Suche in dem Falle jetzt abbrechen und erstmal Geld sparen, um mir einen Therapeuten leisten zu können. Der wird dir am Ende von 2 Jahren Therapie sagen, dass er nie behauptet hat, dir helfen zu können, denn helfen kannst du dir ohnehin nur selbst.
Hallo Hiob,
ich fürchte, dass du mich missverstehst. Selbstverständlich fängt die Arbeit bei mir selbst an und setzt voraus, dass ich viel Energie in eine Veränderung investiere. Und genau dazu bin ich bereit. Ich würde mich lediglich über Anstöße freuen, wie ich konkret mit dieser Arbeit beginnen kann. Genau dies lernen Therapeuten zu vermitteln...
beyourself hat geschrieben: ich weiß kein wirklicher Rat, aber ich mag dir zeigen, dass du nicht alleine bist
Danke für deinen verständnisvollen Beitrag! Ich wünsche dir viel Glück und Ausdauer für deinen weiteren Weg!

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markus90
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 22:16

markus90 hat geschrieben:Ich meinte eher Selbstliebe ^^
wünsch dir td noch alles Gute bei deiner Jobsuche
Selbstliebe ist ein gutes Stichwort... Die Frage ist nur, wie man Selbstliebe aufbauen kann.
Danke!

Selbstliebe ist eine echte Herausforderung, ist aber ein wichtiger Teil um glücklich zu sein finde ich,
denn selbst wenn einem die Umwelt annehmen kann und akzeptiert die eigenen Vorstellungen, muss man auch noch sich selbst annehmen können um sich nicht ständig Vorwürfe zu machen.
Das problem ist das wir uns auch ständig mit anderen vergleichen und auch noch insgeheim besser sein wollen als die anderen, das ist klarerweise von der Persönlichkeit abhängig, aber oft hat man das Gefühl ständig beurteilt zu werden und man wird ja auch meistens so erzogen und jeder will normal sein aus Angst isoliert zu werden weil man ja dann gewissermaßen ausgegrenzt beziehungsweise verspottet wird weil man es wagt anders zu sein oder eine eigene Meinung zu haben, deswegen meint man selber nur geliebt werden zu können wenn man in den Augen anderer etwas erreicht hat oder beliebt ist.
Das wäre glaube ich ein Aspekt davon, aber du sagtest ja du hast kein Problem mit anderen Menschen also stört dich das nicht so anscheinend.

Ein anderer liegt in deiner Vorstellung und an deinem Willen, jeder von uns malt sich etwas aus das er braucht um glücklich zu sein. Also man steckt sich unbewusst oder bewusst das Ziel das zu errreichen womit man sich selbst identifizieren kann damit das äußere der inneren Vorstellung möglichst nahe kommt. Und wenn man dann das Gefühl hat sein Ziel nicht errreichen zu können bekommen wir Angst und fühlen uns überfordert, denn solange alles glatt geht zweifeln wir ja nicht an der Richtigkeit unserer Entscheidungen. Ich weis das klingt Buddhistisch Begierde führt zu leid aber das ist nun mal so ^^

Also kannst du dir vor Augen halten was man wirklich braucht um glücklich zu sein?
Im Grunde wollen wir alle dasselbe eine sichere Existenz eine Familie in der man sich geborgen fühlt, einen Partner,
soziale Anerkennung ( das ist leider tief in uns ein programmiert als soziale spezies ) und oft kommt noch Luxus dazu. Obwohl Luxus kein Grundbedürfnis ist wer meint er bräuchte Luxus zum glücklich sein irrt sich gewaltig.

Und dann kommt natürlich der Anspruch dazu, selbst eine Erwachsenenidentität anzunehmen (eigene Existenz aufbauen, Kinder bekommen), und unser Selbstwertgefühl leidet darunter wenn wir meinen in unserer Entwicklung nicht weiter zu können denn psychologisch schiebt unser Ich diesen Schritt so lange auf bis wir mit unserer Ausbildung fertig sind denn da erst kann man die ganzen Elemente ganz integrieren. Stichwort Adoleszenz falls du Literatur möchtest kann ich dir Erik H. Erikson. Identität und Lebenszyklus empfehlen.
Also verschaffst du dir selber eh noch eine auszeit, bis du meinst das du bereit dafür bist, wahrscheinlich auch daher der Wunsch nach einem Studienwechsel? ich möchte nicht zu lange schreiben auf jeden fall schwieriges thema.

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markus90
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 22:37

Schattenspiel hat geschrieben:Hallo allerseits,
Nun meine Frage an euch: Kennt ihr Möglichkeiten der Selbsthilfe aus dem Bereich der Depressionen und Ängste? Gibt es vielleicht Techniken, die man trainieren kann; sozusagen verhaltenstherapeutische Ansätze, die ich in Eigenarbeit verfolgen kann? Natürlich weiß ich, dass sie eine Therapie nicht ersetzen können, aber ich klammere mich an jeden Strohhalm. Ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzen soll...

Schattenspiel
In solchen Situationen tut es gut sich mit Leuten zu treffen die einem ein positives Gefühl geben, und auch mal ab zu schalten sich zu bewegen an die frische Luft gehen unsere Seele braucht bewegung und geistige beschäftigung und Ablenkung, versuche anderen zu helfen und für andere da zu sein das gibt dir auch selbst Kraft

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Alcantara
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Beitrag Do., 09.06.2016, 09:56

Schattenspiel hat geschrieben:Hallo allerseits,
Nun meine Frage an euch: Kennt ihr Möglichkeiten der Selbsthilfe aus dem Bereich der Depressionen und Ängste?
Ja die kenne ich. haben mit tiefem Glauben zu tun. Erstmal Glaube an Dich selbst. Dann aber auch mit dem Wagnis christlichen Glaubens. Was er freisetzt, bewirkt, erlebe ich gerade. Ich habe meinen PT Termin am 27.05. aber ich drehe in der Zwischenzeit nicht Däumchen.
Schattenspiel hat geschrieben: Gibt es vielleicht Techniken, die man trainieren kann; sozusagen verhaltenstherapeutische Ansätze, die ich in Eigenarbeit verfolgen kann? Natürlich weiß ich, dass sie eine Therapie nicht ersetzen können, aber ich klammere mich an jeden Strohhalm. Ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzen soll...
Schattenspiel
Ich würde mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, mein christl. Glaube könnte eine Verhaltenstherapie ersetzen. Ich werde das aber auch nicht verneinen! Es sind bei Gott Dinge möglich, die uns Menschen unbegreiflich sind. Einen Vorgeschmack darauf habe ich bereits bekommen. Und das ist wunderbar.

Ich bin nun
- weniger gereizt
- gelassener
- kann klarer denken
- Gedankenspiralen und besonders negative drehen .. sanfter oder gar nicht mehr
- gewinne meine Leistungsfähigkeit zurück
- Zukunfts- und sonstige Ängste kann ich abgeben, ja wegwerfen!

Leute, und das ist erst der Anfang..

Fürs erste würde ich aber empfehlen, den Glauben an sich selbst zu kultivieren. Und alle negativen Einflüsse und Gedanken abzuschalten. Das Glas IST halb voll. Wer redet Dir ein es sei halb leer?

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