Wutanfälle in der Öffentlichkeit

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Roland150
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Depression?

Beitrag Fr., 07.11.2014, 12:25

Hallo,
ich war gestern bei einem Psychiater. Er diagnostizierte bei mir Depression. Dies sei die Ursache der bei mir vorliegenden schweren sexuellen Funktionsstörungen und Müdigkeiten. Er verordnete mir ein Medikament, dass ich 4 Wochen lang einnehmen soll. Dann sehen wir uns wieder. Frage: Soll ich das Medikament einnehmen oder bei einem anderen Arzt um eine Zweitmeinung diesbezüglich bitten?
LG
Roland

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Blume1973
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 15:35

Hallo,

also die Gründe, die du nennst sind zu wenig um eine Depression zu diagnostizieren.
Eine Depression ist schon mehr als nur das. Wie fühlst du dich sonst? Wie ist deine Stimmung. Hast du Freuden im Leben?

Ich würde mir das einmal überlegen und dann gegebenen Falls einen anderen Arzt konsultieren.
Es wäre schade dich mit Medikamenten zu behandeln, die 1) lange dauern, bis sie wirken und 2) lange dauern bis du sie wieder abgesetzt hast, wenn es gar keine Depression ist. Im Übrigen haben Antidepressiva manches Mal die Nebenwirkung, die auch Errektionsprobleme hervorrufen können.

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Roland150
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 15:53

Er hat mir ein Antidepressiva aufgeschrieben, dass keine sexuellen Funktionsstörungen verursachen bzw. verstärken.

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Roland150
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 15:55

@Blume1973

Warum dauert es lange bis man ein Medikament abgesetzt hat???

Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link rechts auf dieser Seite. Danke.

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Blume1973
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 16:02

Antidepressiva schleicht man langsam wieder aus. Es sei denn du nimmst sie nur 1-2 Wochen, dann kannst du sie sicher gleich absetzen. Bei etwas längerer Anwendung, schleichst du sie aus um keine Absetzsymthome zu bekommen.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Roland150
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 18:08

Blume1973 hat geschrieben:Antidepressiva schleicht man langsam wieder aus. Es sei denn du nimmst sie nur 1-2 Wochen, dann kannst du sie sicher gleich absetzen. Bei etwas längerer Anwendung, schleichst du sie aus um keine Absetzsymthome zu bekommen.
Was sind Absetzsymptome? Davon hat mir der Psychiater nichts gesagt.
(Einfach 2 mal am Tag nach den Mahlzeiten einnehmen. Wir sehen uns in 4 Wochen wieder. Tschüss!)

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Blume1973
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 19:07

Hi Roland,

lies dir bitte den Beipack durch, da wird das beschrieben. Wenn man langsam ausschleicht, sollten keine Absetzsymthome kommen. Das ist auch sicher von Medikament zu Medikament verschieden. Das kann vermehrtes Schwitzen sein, Zittern, Kopfschmerzen, aber wie gesagt, ich kenne dein Medikament nicht und weiß nicht, wie es bei deinem ist. Ich will dir auch keine Angst machen. Der Arzt wird schon wissen, was er dir gibt. Wichtig ist nur, dass du für dich klärst, ob du wirklich Depressionen hast.

Lg
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


Feenya
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Beitrag Fr., 07.11.2014, 21:34

Hi Roland!

Da du bei einem Facharzt warst, nehme ich an, dass er nicht vorschnell eine Diagnose gestellt hat.
Eine Zweitmeinung kann aber nicht schaden, bevor du zu den Tabletten greifst.

Außerdem könntest du den Selbsttest aus diesem Forum machen. http://www.Psychotherapiepraxis.at/surv ... onen.phtml

Wie groß ist dein Leidensdruck? Meinst du, es ohne Tabletten nicht zu schaffen?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 01:00

Hallo Roland,

zunächst bin ich etwas verwundert, warum Sie wegen sexueller Störungen einen Psychiater aufsuchen?!

Dennoch möchte ich nicht 'ferndiagnostisch' seine Diagnose hinterfragen, sondern mal davon ausgehen, dass Sie evt. tatsächlich mit einer Depression zu kämpfen haben. Nun, ein Facharzt für Psychiatrie (=Mediziner!) wird in den meisten Fällen nur Medikamente verschreiben. Dass er offenbar Psychotherapie aber nicht einmal erwähnt, geschweige denn, sie Ihnen nahegelegt hat, und auch Sexualtherapie nicht als eigentlich naheliegenden (ob Depression oder nicht) Ansatz erwähnte, läßt die Vermutung zu, dass er entweder nicht nicht ganz auf der Höhe des wissenschaftlichem Standes ist* oder diesen aufgrund persönlicher Überzeugungen ignoriert. Insofern möchte ich Ihnen empfehlen, sich ergänzend entweder selbst um Psychotherapie und/oder sexualtherapeutische Beratung zu kümmern, oder sich einen Facharzt zu suchen, der Sie in dieser Hinsicht neutraler berät.

Freundliche Grüße und alles Gute!
R.L.Fellner

* zB http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at ... lung.shtml ,
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-b ... industrie/ )

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Roland150
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 14:43

@ R.L.Fellner:
Er ist ein Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie, Psychiatrie, Neurologie und Sexualmedizin.

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Roland150
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Beitrag So., 09.11.2014, 14:26

Feenya hat geschrieben:[...]

Wie groß ist dein Leidensdruck? Meinst du, es ohne Tabletten nicht zu schaffen?
Ich leide unter der Potenzstörung sehr und der Psychiater meinte, dass die Libidostörunge durch die Depression verursacht wird. Deshalb empfielt er mir neben psychologische Beratungen eine medikamentöse Behandlung.


Feenya
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Beitrag So., 09.11.2014, 19:40

Roland150 hat geschrieben:
Feenya hat geschrieben:[...]

Wie groß ist dein Leidensdruck? Meinst du, es ohne Tabletten nicht zu schaffen?
Ich leide unter der Potenzstörung sehr und der Psychiater meinte, dass die Libidostörunge durch die Depression verursacht wird. Deshalb empfielt er mir neben psychologische Beratungen eine medikamentöse Behandlung.

Ja, die psychologische Beratung ist sehr wichtig. Wie Hr. Fellner auch schon geschrieben hat.

Und zu dem Tabletten ... Also, wenn du sehr leidest, wie du schreibst, dann nimm die Tabletten.

Wann sollst du nochmal zum Arzt? In vier Wochen?
Ja, dann sollte sich die Wirkung eingestellt haben ( so im Durchschnitt nach 2 bis 4 Wochen - musst du im Beipacktext nachlesen, wie lange es bei deinen Pillen ist) und der Arzt kann beurteilen, ob sie dir helfen.

Wenn nicht, dann kann man sie eh wieder ausschleichen bzw. durch andere ersetzen.

Ich rate ja - durch die Erfahrungen mit div. Tabletten - nicht vorschnell zu Pillen zu greifen, wenn mit ein paar Therapiegesprächen auch schon eine Besserung eintritt.
Aber sobald jemand sehr leidet, sind die Tabletten durchaus berechtigt.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Roland150
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Beitrag Do., 13.11.2014, 13:23

Hallo,
ein anderer Arzt (Psychiater) sagte auch, dass bei mir eine Depression vorliegt. Das Problem ist nur, dass ich es nicht merke, da ich nicht (mehr) jeden Tag weine und heule. Er erklärte mir, dass die Häufigkeit des Weinens kein Symptom einer Depression sei und dass man Depressionen oft nicht erkennt. Früher in den Jahren 2010 und 2011 habe ich fast jeden Tag geweint, dass habe ich als Depression angesehen. Dannach weinte ich nicht mehr so oft. Trotzdem habe ich öfters z.B. quälende Zwangsgedanken und neg. Gedanken, Schuldgefühle, Libidostörung, Müdigkeiten/Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Mir fällt es oft sehr schwer zu arbeiten oder zu lernen. Es beeinflusst mein Leben negativ. Dies habe ich aber aufgrund des fehlenden Weinens nicht mehr als Depression sondern als "normal" angesehen. Inzwischen muss ich einsehen, dass ich wahrscheinlich doch eine Depression habe und psychisch krank bin. Der Arzt hat mir auch Antidepressiva empfohlen. Nur habe ich sehr große Angst vor dem Nebenwirkungen und Schäden durch die Präparate.
Soll ich nun die Medikamente einnehmen???
LG
Roland


Feenya
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Beitrag Do., 13.11.2014, 14:32

Roland150 hat geschrieben: Nur habe ich sehr große Angst vor dem Nebenwirkungen und Schäden durch die Präparate.
Soll ich nun die Medikamente einnehmen???
LG
Roland
Du leidest unter deinen Symptomen. Zwei Psychiater haben dir Depressionen und div. andere Dinge diagnostiziert. Ja, an deiner Stelle würde ich noch heute mit den Medikamenten beginnen.
Nebenwirkungen kann es geben, aber die belasten dich in der Regel nicht so stark, wie du jetzt unter den Symptomen leidest. Du kannst also nur gewinnen.

Es KANN sein, dass du irgendwelche Nebenwirkungen bekommst, die dir nicht so gut tun. Zum Beispiel extreme Unruhe, Das passiert manchmal. Dann gehst du so schnell wie möglich zum Arzt (Ich habe damals meinen Mann geschnappt, und bin gleich in die Praxis mit ihm gefahren. Mit der Aussage meines Mannes, dass er ohne Rücksprache mit dem Arzt sicher keine weitere Pille mehr einnehmen wird, wurde er dann eingeschoben. )
Es gibt noch einige andere Medikamente, die du dann sicher besser verträgst.

Aber so pauschal gesagt bekommst du mit Psychopharmaka eine wesentlich bessere Lebensqualität, als wenn du jetzt nur so "dahinvegetierst" und leidest.
Wegen der Schädigung von Organen mache dir nicht zu große Sorgen. Am Beginn der Einnahme werden Blutuntersuchungen angeordnet, sollte dein Medikament z. B. die Leber beeinträchtigen. Da würde man sehen, falls die Leber gefährdet wäre, und schlapp zu machen droht. Und dann wird das Medikament sofort ausgeschlichen.

Außerdem, wenn es gut anläuft und weiter geht, kannst du in 6 Monaten schon wieder mit dem Ausschleichen beginnen. Da ist die Zeit für etwaige Schäden eh gering.
"Ein Lungenkranker muss wesentlich "schwerere" Medikamente einnehmen.", sagt der Arzt meines Mannes.

Wenn du aber noch länger in diesen Zuständen bleibst, und du aus Angst vor Medikamenten gar nichts zu dir nimmst, kann es immer schlimmer werden, und es dauert nicht 6 bis 12 Monate, sondern jahrelang, bis du wieder psychisch stabil bist.

Aber, GLEICHZEITIG mit den Medikamenten solltest du dich um Psychotherapie bemühen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Roland150
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 10:09

Hallo,
ich war vor einigen Tagen bei einer Psychotherapeutin (VT) in einer Probesitzung. Dabei erzählte versuchte ich diesmal wirklich alles über meine Probleme, Schwierigkeiten und Symptome zu erzählen. Sie schreibte es sich auf und stellte mir Fragen. Dann sagte sie plötzlich: Herr Müller (Name geändert), ich glaube man kann ihnen in ambulante Behandlung nicht helfen. Ihre Probleme und Beschwerden sind ingesamt zu komplex und schwierig, um eine ambulante Therapie erfolgreich durchführen zu können. Ich würde ihnen erstmal eine stationäre Behandlung empfehlen. Erst dann würde bei ihnen eine ambulante Psychotherapie Sinn machen.

Sie erklärte mir, dass ich eine intensivere Psychotherapie bräuchte mit eventuell medikamentöse Behandlungen. Dabei sagte sie mir, dass eine ambulante Therapie nach einer stationären Behandlung trotzdem wichtig wäre.

Ich bin gegenüber stationäre Behandlungen sehr skeptisch und unsicher. Was meint ihr?
LG
Roland

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