Kann mich nicht auf die Therapie einlassen

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Lichtspiel
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Kann mich nicht auf die Therapie einlassen

Beitrag Di., 26.05.2015, 22:26

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass mein Beitrag hier richtig ist.

Seit 5 Jahren bin ich nun schon bei meinem Therapeuten in Behandlung. Grund hierfür ist eine Angststörung und Zwangserkrankung. Zu Beginn der Behandlung gab es eine Verbesserung, aber in den letzten 2 Jahren hat sich mein Zustand stetig verschlechtert. Grund dafür war, dass ich einfach eine Rolle gespielt habe und er der Meinung war ich wäre stabil, obwohl es in mir anders aussah. Irgendwann sind dann alle Dämme gebrochen und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Das war ungefähr im Herbst letzten Jahres. Wir traten aber dennoch weiter auf der Stelle.

Im März schlug er mir dann vor, dass ich einfach mal anfangen sollte E-Mails zu schreiben und darin zu schildern was in mir vor geht. Nach einigen Versuchen war ich dann soweit ihm anzuvertrauen, dass ich schon lange Suizidgedanken habe beziehungsweise las er das aus meinen Formulierungen heraus. Er vereinbarte darauf einen Notfalltermin, da er, falls ich es machen würde, Ärger bekommen würde, wenn er sich nicht darum gekümmert hätte. Damit hat er mich natürlich in der Hand. Er weiß, dass ich schnell ein schlechtes Gewissen habe und ihm niemals sein Leben kaputt machen würde.

Wir vereinbarten dann, dass ich mich telefonisch bei ihm melde, wenn die Gedanken überhand nehmen. Aber das schaffe ich erst recht nicht, ich möchte ihn nicht stören. Einmal rief er mich dann an, als er an einer Mail merkte, dass es mir nicht gut geht. Das Gespräch war für uns beide nicht angenehm.

Ab da hatte ich dann plötzlich jede Woche einen Termin, davor war es alle 3 bis 4 Wochen. Er sagte auch, dass er viele Termine momentan gar nicht abrechnen kann, aber sonst könnte er sich nicht auf dieses "intensive" Vorgehen einlassen und ich solle das ihm überlassen. Er sagte auch, dass dadurch eine Abhängigkeit entsteht, die sich irgendwann wieder lösen wird, wenn ich soweit bin. Es fielen dann auch Sätze wie "wir sind uns sehr ähnlich und denken bei vielen Dingen gleich" oder "ich sorge gerne für Sie". Er betonte auch, dass er das für andere Patienten nicht machen würde. Natürlich löste das enorme Emotionen in mir aus, obwohl ich weiß, dass das ja nicht "echt" ist. In einer Mail schrieb ich ihm dann, dass er zur wichtigsten Person in meinem Leben geworden ist und ich es nicht ertrage, dass das ja irgendwann endet. Er versicherte mir dann, dass er solange für mich da ist, wie ich es benötige und er sich keine Grenzen setzen würde, auch wenn die Krankenkasse keine Stunden mehr zahlen würde.

In der Sitzung danach sagte er dann, dass seine Frau zu Beginn der Ehe gesagt hätte, dass sie Angst hätte, dass sich andere Frauen bei ihm wohlfühlen könnten. Das hat dann irgendwie einen Schalter bei mir umgelegt. Plötzlich fühlte ich mich, als würde ich eine Grenze überschreiten, und ich blockierte total.

Ich habe den folgenden daraufhin Termin abgesagt und auch erklärt, warum ich zur Zeit blockiere. Der nächste Termin ist jetzt in zwei Wochen und es geht mir einfach nur noch schlecht. Einerseits möchte ich natürlich so weitermachen und mich weiter öffnen, andererseits habe ich Angst, dass er mich verletzten könnte und er irgendwann sagt, dass ich wieder alle 4 Wochen kommen soll und keine Mails mehr schreiben darf. Mein Freund meint, dass er damit umgehen können sollte, aber ich habe das Gefühl, dass ich ihn damit erdrücken werde...

Ich möchte emotional wieder unabhängig sein und nicht so darunter leiden.

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Solage
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:01

Hallo Lichtspiel,

klingt für mich nicht so gut was du schreibst. Dein Therapeut sollte sich sehr wohl Grenzen setzen und somit auch Deine Grenzen schützen.
Gibt leider etliche Therapeuten die da so unterwegs sind. Auch, dass Du Dich so fühlst, als würdest DU eine Grenze überschreiten, wenn er von seiner Frau erzählt. Nööö, da überschreitet er Grenzen.

Kenne so ähnliche Äußerungen auch von meinem Ex-Therapeuten: "Das mache ich nur bei ihnen" und so weiter.
In meinem Fall hat mich der Therapeut immer abhängiger gemacht und konnte dann mit mir machen was er wollte.
Hat mir sehr geschadet.

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Lichtspiel
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:11

Danke für Deine Antwort.

Es hilft mir, dass Du schreibst er überschreitet eine Grenze. Die ganze Sache hat zu einem ziemlich starken inneren Konflikt geführt und ich habe mich regelrecht selber zerfleischt, weil ich so dumm war.

Dazu kam noch, dass er fragte, ob ich mir nicht sackblöd vorgekommen wäre, als ich ihm geschrieben habe, dass ich mich emotional abhängig fühle und er so wichtig sei.

Ich hatte ihm dann geschrieben, dass ich mir eine andere Reaktion gewünscht hätte, weil er weiß, dass ich sehr unsicher bin. Eigentlich arbeiten wir ja daran, dass ich lerne anzunehmen, dass ich "in Ordnung bin" und es auch annehmen kann, wenn er es zu mir sagt. Als Antwort kam dann die gewünschte Reaktion und er meinte, dass ich stolz auf mich sein kann usw. Aber da waren die negativen Gedanken schon voll im Gange...

Er hat auch in den letzten Mails auf meine Fragen mit Buchvorschlägen geantwortet und meinte, dass ich dort eine Antwort bekommen könnte. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Ich möchte ja mit ihm an meinem Problem arbeiten.

Auch meinte er vor ein paar Wochen, dass er weiß, dass es mir schlecht geht, aber er würde sich auf die Sitzungen mit mir freuen. Das setzt mich natürlich unter Druck, da ich ja gefallen möchte und weiter gute Fortschritte machen will und jetzt mache ich diese wieder kaputt.

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Wandelröschen
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:31

Hallo Lichtspiel,

bei dem, was du schreibst, kann ich nur antworten:
Mädel, zieh die Notbremse. Das was du über das Verhalten/reden/tun deines theras schreibst, hört sich absolut grenzüberschreitend an und gehört nicht in eine Therapie. Was für eine Therapieform machst du eigentlich.

Du schreibst, du bist vor 5 Jahren zu einem Thera wegen einer Angststörung und Zwangserkrankung. Ist das denn inzwischen behandelt oder ist es immer noch vorhanden?
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Lichtspiel
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:37

Vielen Dank für Deine Antwort,

Nein, das Grundproblem ist unverändert - momentan eher schlimmer. Er meint, dass es keine Veränderung gibt, wenn die Ursache nicht behoben wird. Ursprünglich habe ich eine Verhaltenstherapie begonnen. Keine Ahnung was es mittlerweile ist. Ich fragte ihn beim letzten Gespräch, da meinte er, er hört jetzt einfach nur noch zu und lässt mich reden...

Die Zwänge sind schon lange keine Thema mehr. Ich erwähne es immer wieder, aber das Problem könnten wir erst danach angehen.

Warum ist es grenzüberschreitend in deinen Augen?

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candle.
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:49

Hallo Lichtspiel!

Ich sehe das jetzt anders als die anderen User hier. Genaugenommen kann ich nicht viel Ungewöhnliches feststellen. Du bist fast 5 Jahre in Therapie und bist nun erst so weit zu reden. OK.

Dass man das Angebot bekommt sich dringend zu melden, wenn es dir schlecht geht, ist für mich jetzt auch OK wie auch die Zusatzstunden, die ich auch mal in einer Krise verstärkt hatte. Und wenn man sich so viele Jahre kennt, dann fließen vielleicht auch mal private Dinge ein.
Er vereinbarte darauf einen Notfalltermin, da er, falls ich es machen würde, Ärger bekommen würde, wenn er sich nicht darum gekümmert hätte. Damit hat er mich natürlich in der Hand. Er weiß, dass ich schnell ein schlechtes Gewissen habe und ihm niemals sein Leben kaputt machen würde.
Wie hat er dich denn nun in der Hand? Das klingt ja ein wenig ominös.

Hat er dir denn mal einen stationären Aufenthalt vorgeschlagen? Oder wie stehst du selber dazu in die Klinik zu gehen?

Viele Grüße!
candle
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Lichtspiel
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Beitrag Di., 26.05.2015, 23:55

Vielen Dank für die Antwort und Deine Einschätzung.

Er weiß, dass ich sehr schnell ein schlechtes Gewissen bekomme und dementsprechend handel. Zum Beispiel meinen Eltern gegenüber ist das ein großes Thema. Und er weiß genau, dass, wenn er sagt, das hätte berufliche Konsequenzen für ihn, dass ich dann nicht diesen Schritt gehen würde, um ihn nicht unnötig zu belasten. Er lässt mich nicht einweisen, dafür mache ich keine Dummheiten....

Einen stationären Aufenthalt hat er mir vorgeschlagen, da spielen aber viele Dinge mit, weshalb ich das momentan nicht möchte. Er hat mir zwar versichert, dass wir auch dann in Kontakt bleiben und er mir zur Seite steht telefonisch oder per Mail. Aber ich bin zur Zeit nicht soweit diesen Schritt zu tun.

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 00:00

Lichtspiel hat geschrieben:Ab da hatte ich dann plötzlich jede Woche einen Termin, davor war es alle 3 bis 4 Wochen. Er sagte auch, dass er viele Termine momentan gar nicht abrechnen kann, aber sonst könnte er sich nicht auf dieses "intensive" Vorgehen einlassen und ich solle das ihm überlassen. Er sagte auch, dass dadurch eine Abhängigkeit entsteht, die sich irgendwann wieder lösen wird, wenn ich soweit bin. Es fielen dann auch Sätze wie "wir sind uns sehr ähnlich und denken bei vielen Dingen gleich" oder "ich sorge gerne für Sie". Er betonte auch, dass er das für andere Patienten nicht machen würde. Natürlich löste das enorme Emotionen in mir aus, obwohl ich weiß, dass das ja nicht "echt" ist. In einer Mail schrieb ich ihm dann, dass er zur wichtigsten Person in meinem Leben geworden ist und ich es nicht ertrage, dass das ja irgendwann endet. Er versicherte mir dann, dass er solange für mich da ist, wie ich es benötige und er sich keine Grenzen setzen würde, auch wenn die Krankenkasse keine Stunden mehr zahlen würde.
Alles das, was du hier schreibst, ist nicht koscher.
Er stellt dich über andere Patienten heraus, du bist was ganz besonderes. Er wird immer für dich da sein, über die Finanzierung deiner Stunden brauchst du dir keine Gedanken zu machen (macht er dir da ein Geschenk?)
Das ist keine seriöse Therapie. Er versucht dadurch dich an ihn zu binden, dich abhängig zu machen.

Und Angststörung und Zwangsstörungen sind klassische Behandlungsschwerpunkte in einer VT, die innerhalb von 5 Jahren schon mehrfach behoben sein sollten. Wenn er das nicht auf der Platte hat, hätte er dir längst mal einen kompetenteren Thera empfehlen sollen.
Lichtspiel hat geschrieben: da meinte er, er hört jetzt einfach nur noch zu und lässt mich reden...
Und damit will er dich therapieren?
Mensch, es tut mir so endlos leid für dich, an so einen Quacksalber geraten zu sein.
Gruß
Wandelröschen

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candle.
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 00:01

Lichtspiel hat geschrieben: Er lässt mich nicht einweisen, dafür mache ich keine Dummheiten....
Das ist aber ein ganz normaler Deal, sage ich mal. Dazu kannst du auch Beiträge im Forum finden.

candle
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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 00:06

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich finde es nicht unnormal, nur übt es Druck auf mich aus. Bisher war das die Endlösung für mich, jetzt darf ich das nicht mehr, sonst schade ich ihm. Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll...

Da er meinte, seine Kollegen hätten da sofort die Polizei gerufen und er hätte es auch müssen, habe ich auch ein bisschen Angst davor noch weiter darüber zu sprechen. Ich weiß nicht wann die Grenze überschritten ist und er mich tatsächlich einweisen lässt.

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candle.
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 00:30

Dann schaue doch mal, ob du nicht doch in die Klinik gehen kannst. Besser wäre es für dich, denke ich!

candle
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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 00:42

Danke Candle für Deinen Rat. Das Thema Klinik ist erst mal nach hinten verschoben, aber wird in Angriff genommen sobald ich dazu in der Lage bin.

Ich möchte meinen Therapeuten hier auch nicht schlecht machen oder so. Ich bin ihm dankbar, dass er soviel Geduld mit mir hat, aber ich komme momentan einfach nicht mit der Situation zurecht....

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es die ersten Jahre in die falsche Richtung lief, da ich die Schuld für meine Erkrankung immer bei mir gesucht habe und dass ich mir nicht genug Mühe geben würde. Grund dafür war, dass er meinte, wenn man erwachsen ist, dann ist man selber verantwortlich für das was man aus seinem Leben macht. Man ist ja erwachsen und kann selber entscheiden. Mittlerweile ist es aber so, dass er durchaus meine Kindheit als Ursache für meine Probleme sieht, und sagt, dass ich das überwinden und verarbeiten muss. Darüber reden wir erst seit ein paar Monaten. Davor ging es nur um den Ist-Zustand, nicht um das was war.

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 07:29

Hallo Sausewind,

Irgendwie, wenn ich deinen Thread hier so lese, beschleicht mich so ein seltsames Bauchgefühl.
Die Option mir der Klinik, die auch Candle erwähnte, ziehe vielleicht doch mal in die engere Wahl. Und zwar nicht nur wegen der neu aufgekommenden Suizidproblematik.
Du bist jetzt schon so lange bei deinem Therapeut, mit einem wohl eher bescheidenen Verlauf, wie du schreibst. Du magst deinen Thera wohl sehr, wie du schreibst. Ist es eigentlich deine erste Therapie?
Nach dem Klinikaufenthalt geht es ja ambulant weiter, du verlierst da ja nicht deinen Thera.
Aber in der Klinik gibt es halt auch andere Therapeuten, die vielleicht einen Therapieansatz verfolgen und vielleicht auch einen anderen Zugang zu dir finden. Das ist doch eine große Chance für dein Vorankommen.
Gruß
Wandelröschen

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 08:50

Es gibt so Signalsätze:

- "Das mache ich nur für Sie"
- "Machen Sie sich über die Finanzierung keine Sorgen; ich behandle Sie auch ohne Geld weiter"
- "Sie sind für mich ein ganz besonderer Patient"

Wenn ein Patient solch einen Satz hört, sollten zumindest kognitiv sämtliche Alarmglocken läuten. Perfide ist, dass es sich anfühlt wie "wow!" - und dass die Patienten sich in einem Zustand befinden, in dem dieses "wow!" so existenziell nötig erscheint. Endlich mal jemand, für den ich nicht der letzte Dreck bin!

Du kannst es hier nachlesen oder in der Literatur: Therapeuten, die mit solchen Sätzen arbeiten, schaden ihren Patienten langfristig. Nicht nur, weil sie die Abhängigkeit fördern, sondern weil es dabei um IHRE eigenen Bedürfnisse geht. Und am Ende kannst du sehen, wie du da wieder rauskommst - mit dem Therapeuten ganz sicher nicht, denn der ist ja jetzt schon überfordert; sonst würde er nämlich professionell handeln.

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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 10:44

Hallo Wandelröschen,

er ist nicht mein erster Therapeut. Davor war ich 2 Jahre bei einem anderen Therapeuten. Am Ende des letzten Termins sagte der "So das wars, die Stunden sind aufgebraucht, Verlängerung geht nicht. Sie wissen ja wie es geht." Ich wusste bis zu diesem Termin noch nicht mal, dass die Stunden zu Ende gehen und er hatte mich auch nicht vorgewarnt. Ich habe dann versucht alleine klar zu kommen und bin dann nach einiger Zeit bei meinem jetzigen Therapeuten gelandet.

Ich weiß, dass ein Klinikaufenthalt eine Chance darstellt. Aber ich fühle mich nicht in der Lage zur Zeit auf so viele Menschen und Charaktere zu treffen. Die Angst ist einfach zu groß... Momentan führe ich ein ziemliches Einsiedlerleben. Ich weiß, dass ich ihn dadurch nicht verliere. Er meinte ja, dass er auch während eines stationären Aufenthalts für mich da ist.

Vielen Dank auch an Dich Leberblümchen.

Es ist genauso wie Du es schreibst. Eine Seite in mir sehnt sich nach danach endlich diese Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich denke aber nicht, dass ich etwas besonderes für ihn bin. Die andere Seite hingegen sagt "Auf keinen Fall, ich mache mich nicht abhängig". Weil genau das meinte er ja müsste passieren, damit es voran geht.

Zu denken gab mir auch der Satz: Wäre ich ihr Mann, dann hätten Sie diese Probleme nicht.
Davor sprachen wir über die komplizierte Beziehung zu meinem Freund.

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