Klinikaufenthalt

[bröselgourmet]

Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum, ich hab aber schon öfters etwas gelesen. Ich hatte vor einem Jahr einen Klinkaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, der für mich sehr schwierig war.
Ich habe mich aber positiv auf diesen Thetrapieaufenthalt eingestellt, weil ich viel Gutes gehört hatte, die Wartezeit eh sehr lang, fast 2 Jahre war, und der Leidensdruck war schon so groß. Am Anfang habe ich mich recht wohl gefühlt, weil es eine sehr schöne Umgebung dort gibt, Natur tut mir immer gut. Und, daß jemand für einen kocht und man umsorgt wird ist ein Luxus.
Ich war insegsamt 12 Wochen in der Klink, und es war für mich sehr schwierig. Ich hatte eine Therapeutin in der Einzeltherapie, mit der ich nicht gut konnte. Ich konnte kein Vertrauen zu ihr fassen, ich habe das auch angesprochen, habe am Anfang gedacht, ich müßte ihr eine Chance geben. Dann wollte ich gern die Therapeutin wechseln, aber mir wurde gesagt, das dürfte man nicht. Ich hab den Fehler gemacht ihr zu viel zu erzählen. Ich hatte das Gefühl sie stochert in Emotionen und alten Wunden herum, ohne sich aber darum zu kümmern, wie es mir dann ging.
Mir ging es, je länger ich dort war, stufenweise immer schlechter. Ich hab mich von der Therapeutin komplett alleine gelassen gefühlt. Als ich dann eine Zeit lang jeden Tag auf der Station bei den Schwetsern war, weil es mir so schlecht ging, hat sie gemeint, es wäre ihr zu Ohren gekommen, daß ich ein Anklammerverhalten an den Tag lege. Uns war bei Beginn des Aufenthalts gesagt worden, daß wir uns jeder Zeit an die Station wenden sollten, und ein Gespräch, oder sonst irgendwas wie einen Duft, eine Wärmeflasche oder sonst was haben könnten.
Als ich zumindest die reelle Angst hatte, daß ich mir was antun könnte,und ich ihr das mitzuteilen versucht habe, hat sie nur gemeint sie hätte jetzt keine Zeit, sie wollte mit dem was sie vorbereitet hatte, weiterkommen. Laufen gehen durfte ich alleine zwar nicht mehr, aber ansonsten ist nichts passiert.
Nach 8 Wochen wurde mir gesagt, daß sie mich in die falsche Gruppe gegeben hatten, da ich eine falsche Diagnose bekommen hatte. Ich war dann in der Klinik schon so durch den Wind, daß ich gar nicht mehr gefragt habe.
Zum Schluß wollte man mich zu Medikamenten überreden, ich wollte das von Anfang an nicht und ich hatte da auch schon kein Vertrauen mehr. Ich habe es sogar zweit Tage lang versucht, aber das Standby-Medikament, dessen Wirkung man gleich nach einer Stunde spürt, und das zur Beruhigung dienen sollte, hat bei mir zu Unruhe geführt.Ich konnte plötzlich nicht mehr schlafen, da habe ich beide Medikamente wieder gelassen. Die Therapeutin hat mir zum Schluß noch die Adresse von Tageskliniken in Wien, dem Psychosozialen Notdienst, und der Telefonseelsorge gegeben, das war die Beendigung der Therapie und die Versorgung für die nächsten Wochen. Die Therapeutin hat zu mir gemeint, nachdem ich mich beschwert habe, weil es mir viel schlehcter ging als zu Anfang, was mit meiner Eigenverantwortung sei. Die Zeit meines Klinikaufenthalts war vorbei und man hat mich entlassen. Bei den Tageskliniken hat man eine Wartezeit von meist einem halben Jahr. Bei einer bin ich zum Aufnahmegespräch gekommen, die Frau, diezwar sehr nett war, hat mir gesagt, daß das nichts für mich ist. Ich stecke in der Enge, aber ich weiß nicht was ich tun könnte, und in eine Klinik traue ich mich, glaube ich, nicht mehr. Mein Eindruck ist, daß Österreich was Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik betrifft, ein Entwicklungsland ist.
Hat jemand auch ähnliche Erfahrungen?
Danke!

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[lemmingfinn]

Liebe Bröselgourmet!
Hast du denn eine Möglichkeit der ambulanten Therapie , bzw. Hast du schon einmal darüber nachgedacht ?

[bröselgourmet]

Liebe Lemmingfinn!
Ja, ich hatte schon ambulante Therapie, die mir auch damals sehr gut getan hat. Ich hab es, nachdem ich aus der Klinik raus war, wieder bei dem gleichen Therapeuten versucht, aber das hat mir dann nicht mehr geholfen. Es hat halt viel zerstört dort in der Klinik, ich hab es zugelassen. Vielleicht muß man sich mit gewissen Dingen einfach abfinden, und andere gehen lassen. Ich zweifle gerade ein bißchen an Therapie. Vielleicht ist für mich nicht mehr die Zeit für Therapie, vielleicht muß ich mich um neue Wege umschauen. Ich weiß es nicht.
Danke für die Antwort.

[ankerleine]

Hey, bröselgourmet

Ich lese hier schon länger mit, aber habe mich erst jetzt überwunden und angemeldet.

Ich habe den leisen Verdacht, dass wir in der gleichen Klinik waren, denn ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Mit deinem Schlusssatz im Eröffnungsthread hast du sicher recht, denn in der ambulanten Therapie habe ich schon ähnliches geäußert und der Therapeut hat dies leider bestätigt.

Tageskliniken betreffend habe ich keine Erfahrungen, aber wenn du möchtest können wir uns per PN gerne über Kliniken und Ärzte austauschen.

LG, die ankerleine

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[bröselgourmet]

Hallo, ankerleine! Sehr gerne. lg

[brumbaerli]

hallo bröselgourmet !

ich habe gerade einen längeren spitalsaufenthalt im AKH station 6B hinter mir. am anfang war ich nur dagegen - aber so nach der 3. woche hats begonnen besser zuwerden. und jetzt geht es mir wirklich gut, die betreuung und die therapien waren wirklich gut, bei medikamenten kann man immer mitreden was man lieber oder weniger gern nehmen möchte, und es wird einem jede frage beantwortet und alles erklärt! ich kann diese station nur empfehlen!!

gruss brumbaerli

[bröselgourmet]

Hallo 'Brummbärli",
danke für Deine Nachricht! Ich hab sie leider erst jetzt gesehen, da ich nicht mehr in diesem Forum unterwegs war.
lg, b

[bröselgourmet]

Hallo 'Ankerleine'!
Ich habe leider, um ehrlich zu sein, keine Ahnung, was eine PN ist. Wenn Du immer noch magst, würde ich mich freuen, wenn wir uns schreiben. Falls Dich meine späte Antwort wundert, ich war längere Zeit nicht in diesem Forum.
lg

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