Freund meiner besten Freundin gestorben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Blablabla
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Freund meiner besten Freundin gestorben

Beitrag Sa., 16.05.2015, 15:51

Hallo zusammen,

Ich brauche dringend Rat.
Und zwar folgendes: Der Freund meiner besten Freundin ist vor einem knappen halben Jahr gestorben und irgendwie geht es ihr immer schlechter statt besser :(
Ich bin zwar immer für sie da,höre ihr zu und versuche sie so oft wie möglich abzulenken,doch so wirklich öffnen tut sie sich nicht. Ich versuche immer wieder irgendwie sie zum Reden zu bringen,aber ich will sie ja auch nicht zwingen :|
Sie sagt immer wieder,dass sie nicht mehr kann und ihr selbst das Aufstehen am
Morgen Mega schwer fällt,was ja auch irgendwie verständlich ist. Doch ich habe total Angst,dass sie sich irgendwann noch was antut und sie nie darüber "hinwegkommt". Ich sage ihr immer wieder,dass wir das gemeinsam schaffen und ich sie niemals alleine lassen werde usw,doch so langsam weiß ich einfach nicht mehr was ich machen soll. Zu einem Psychologen will sie auf keinen Fall,darüber haben wir schon öfter gesprochen. Doch ich glaube,dass das dringend nötig wäre und ich bin nunmal keine Psychologin :/
Was kann ich tun,damit es ihr Stück für Stück besser geht?
Bitte antwortet mir,ich mache mir wirklich Sorgen... :(

LG

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Nico
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 15:55

Wenn sie nicht selbst einsieht, dass sie Hilfe vom Profi ( Psychologen) braucht, kannst du gar nix machen. Lass dich da nicht zu weit reinziehen, sonst bekommst du selbst noch Probleme.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Blablabla
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 16:06

Es muss doch aber irgendeinen Weg geben ihr zu helfen,ohne einen Psychologen.
Es macht mir einfach mega zu schaffen und ich möchte ihr unbedingt helfen,das Ganze tut mir in der Seele weh. Ich will einfach nicht,dass ihr was passiert..

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 16:43

ich verstehe deine Verzweiflung und den Wunsch,m deiner Freundin zu helfen. Aber du wirst machtlos bleiben, solange sie sich nicht helfen lassen will.Genau wie Nico es schrieb.

Was vielleicht euch beiden hilft:
du könntest dich über Trauerphasen informieren. Ein halbes Jahr nach einem solchen Verlust ist gar nicht sooo lang, vielleicht erwartest du auch zur Zeit zu viel von deiner Freundin.
Vielleicht solltest du ihr einfach die Zeit lassen, verzweifelt zu sein, die sie braucht. Niemand kann sagen: nun ist es aber genug mit der Trauer.

Und wenn sie keine professionelle Hilfe annehmen will, könnte ja vll eine Selbsthilfegruppe von Leuten, denen es ähnlich erging, helfen? Die gibt es in jedem größeren Ort. Vielleicht hat deine Freundin weniger berührungsängste.
Auf keinen Fall würde ich ihr in den Ohren liegen mit "du musst etwas tun, weil ich mir Sorgen mache". Das würde sie nur unter Druck setzen und dazu führen, dass ihre Gefühle nicht ernst genommen werden. Sie sind aber absolut berechtigt.

Im Übrigen wirst du oder auch jemand anders es nicht verhindern können, falls sie wirklich vorhat, sich etwas anzutun. Niemand kann sie dauerhaft bewachen.
Aber oft wirkt die Verwzeiflung so, dass Außenstehende befürchten, der Verzweifelte stehe kurz vor dem Selbstmord. Bleib mit ihr im Gespräch, signalisisere, dass du sie und ihre Trauer ernst nimmst und setze sie nicht unter Druck. Jeder hat sein eigenes Tempo, mit Schicksalsschlägen fertig zu werden. Meist braucht es wesentlich länger, als von außen erwartet. Ich glaube, wir hatten hier auch mal eine Diskussion darüber. Vielleicht magst du ja mal stöbern und dich einlesen, das hilft, die Trauernden zu verstehen

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Blablabla
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Beitrag So., 17.05.2015, 01:09

Das würde ich nie sagen,dass sie genug getrauert hat oder so. Ich habe aber halt irgendwie einfach das Gefühl,dass ich ihr helfen muss,ich weiß auch nicht..
Klar,ein halbes Jahr ist echt nicht lange,aber es tut mir einfach so weh sie so zu sehen. Ich werde ihr auf jeden Fall diese Zeit geben.
Dein Rat hilft mir auch schon echt,danke auch
Ich glaube nur,dass sie auch zu so einer Selbsthilfegruppe nicht bereit wäre :/ Aber das muss sie ja,wie du schon eigentlich sagtest,selbst entscheiden. Ich habe auch schon überlegt,dass ich einfach warte bis sie von sich aus über das Thema spricht,doch ich glaube wenn ich das tue wird sie gar nicht darüber reden,sie frisst so gut wie alles in sich hinein und somit fällt es mir dann auch schwer mit ihr über meine Probleme zu reden.. Das ist irgendwie alles so kompliziert,aber vielleicht ist mein drang danach ihr zu helfen auch mit daran schuld.. Ich weiß es einfach nicht -.-
Aber vielen Dank schonmal,das werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen.

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leuchtturm
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Beitrag So., 17.05.2015, 09:10

aber es tut mir einfach so weh sie so zu sehen.
Vorsicht: es könnte sein, dass du dein Bedürfnis zu helfen mit ihrem Bedürfnis nach Hilfe verwechselst

worin genau würdest du ihr denn helfen wollen? Ich meine, mit welchem Ziel?

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Blablabla
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Beitrag So., 17.05.2015, 11:49

Naja das ganze besser verarbeiten zu können und sich mehr zu öffnen,sie redet ja so gut wie gar nicht darüber.
Letztes Wochenende war sie in Hamburg,im selben Hotel und Zimmer wo sie mit ihrem Freund mal war. Sie meinte sie hofft,dass sie es dann besser verarbeiten und leichter drüber reden kann,doch das ist irgendwie nach hinten losgegangen und nun geht es ihr noch schlechter.
Ich erwarte ja nichts von ihr,also dass es in 2 Wochen wieder gut ist oder so. Auch nicht,dass sie unbedingt mit mir darüber spricht,doch sie meinte sie würde mit sonst gar keinem darüber reden,nicht mal ansatzweise. Aber immer wenn ich merke,dass es ihr gerade gar nicht gut geht und sie frage,dann sagt sie bloß "wie immer halt" und lenkt vom Thema ab. Nur wenn sie was getrunken hat redet sie manchmal darüber und sagt,dass es ihr schlecht geht usw. Aber ich kann ja nicht ständig mit ihr trinken damit sie redet.
Ich habe auch schon einiges durch und weiß einfach,dass reden mega hilft etwas zu verarbeiten und besser damit umgehen zu können usw. Doch ich will sie nicht zwingen oder unter Druck setzen und sagen "rede jetzt",das geht ja nicht. Sie sollte es von sich aus tun,doch wenn ich gar nichts sage oder Nachfrage macht sie komplett dicht.

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seestern1968
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Beitrag So., 17.05.2015, 12:04

Hallo Blablabla,

jeder Mensch trauert auf seine Art. Mir persönlich hilft auch reden am besten, aber es gibt halt Leute, die genau das nicht gern tun, wenn es Ihnen schlecht geht.

Vielleicht solltest Du bei Deiner Freundin einfach mal was anderes als Gespräche versuchen, um sie zu trösten. Koch ihr ein leckeres Essen, fahr mit ihr raus ins Grüne, bastel ihr ein kleines Geschenk, damit sie merkt, dass Du sie magst und in dieser schweren Zeit nicht allein lässt. Das trifft ihre Art des Trauerns möglicherweise besser.

Viele Grüße
Seestern

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Blablabla
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Beitrag So., 17.05.2015, 12:36

Ich habe ihr ein Wochenende in Köln geschenkt,da fahren in knapp einer Woche hin. Ich hoffe da kommt sie mal auf andere Gedanken.
Vielleicht versuche ich das wirklich mal,dass ich sie einfach mehr ablenke statt immer wieder zu versuchen sie zum Reden zu bringen.
Aber was ist wenn sie dann gar nicht mehr über das Thema spricht?

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candle.
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Beitrag So., 17.05.2015, 12:51

Hallo Blablabla!

Warum hast du dir eigentlich den etwas geringschätzigen Nick gewählt?
Blablabla hat geschrieben: Aber was ist wenn sie dann gar nicht mehr über das Thema spricht?
Wie soll ich sagen? Warum muß deine Freundin mit dir unbedingt über den Tod, die Trauer über ihren Freund reden? Was ziehst du für dich daraus? Ich habe deinen Thread nun so empfunden, dass du scheinbar unheimlichen Druck gegenüber deiner Freundin aufbaust. Nur warum? Was ist mit deinem Leben? Ich denke, wenn deine Freundin sogar nach HH fährt, dass sie vielleicht besser mit ihrer Trauer zurecht kommt als du vermutest.

Nimm ein bißchen Abstand!

Viele Grüße!
candle
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Blablabla
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Beitrag So., 17.05.2015, 13:03

Na Druck mache ich ihr ja keinen. Wenn ich merke,dass sie wirklich gar nicht darüber reden will,dann lasse ich das auch. Ich rede nicht so lange auf sie ein bis sie etwas darüber sagt oder ähnliches.
Wie ich schon geschrieben hatte,ich erwarte ja nicht von ihr,dass sie mit mir darüber redet,dennoch habe ich selber die Erfahrung gemacht,dass es nunmal hilft.
Und dass sie damit zurechtkommt glaube ich eher nicht,da sie es mir ja auch hin und wieder sagt. Zb,dass sie einfach nicht mehr kann und mit dem ganzen so gar nicht klarkommt,dass ohne ihn nichts geht usw..
Würde ich merken,dass sie irgendwie damit klarkommt,hätte ich hier nicht geschrieben.

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candle.
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Beitrag So., 17.05.2015, 13:12

Blablabla hat geschrieben: Und dass sie damit zurechtkommt glaube ich eher nicht,da sie es mir ja auch hin und wieder sagt. Zb,dass sie einfach nicht mehr kann und mit dem ganzen so gar nicht klarkommt,dass ohne ihn nichts geht usw..
Das ist doch aber normal oder nicht?
Würde ich merken,dass sie irgendwie damit klarkommt,hätte ich hier nicht geschrieben.
Ich habe den Eindruck, dass du unter klarkommen etwas anderes verstehst als sie. Vielleicht läßt du sie doch mal etwas in Ruhe?

Du wirst ja den Freund auch gekannt haben. Wie verarbeitest du das denn?

candle
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Blablabla
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Beitrag So., 17.05.2015, 13:44

Nein,ich kannte ihn leider nicht.
Na klar ist das normal,das streite ich ja gar nicht ab.
Sie hat schon oft gesagt,dass wenn wir nicht befreundet wären,sie schon längst nicht mehr da wäre.. Findest du immer noch ich sollte sie in Ruhe lassen? Ich denke nicht.

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leuchtturm
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Beitrag So., 17.05.2015, 14:09

,dennoch habe ich selber die Erfahrung gemacht,dass es nunmal hilft.
deine Erfahrung. Vielleicht hat sie ganz andere gemacht.

Ich bin jetzt mal ganz ehrlich, auch wenn es vll unangenehm zu lesen ist:
ich habe ganz stark den eindruckm dass du deine Freundin "zwangsbeglücken" möchtest. Dass es dir gar nicht wirklich um ihr Wohlbefinden geht, sondern mehr um dein eigenes.
Vll fragst du sie mal: "was brauchst du gerade?" wenn du merkst, dass es ihr schlechtgeht.
Vll möchte sie in Ruhe alleine trauern, ihre Trauergefühle für sich behalten.
Wenn es ihr guttut, Orte aufzusuchen, an denen sie m it ihrem Freund glücklich war, dann lass sie doch. Natürlich kommt niemand von einer solchen fahrt glücklich heim, aber sie wird doch gefahren sein, weil es ihr ein Bedürfnis war.
Offenbar hat sie ganz andere bedürfnisse als du.
Vll möchte sie auch leiber mit jemandem reden, der ihren freund kannte. Ist doch okay.
oder gar nicht reden. Ist auch okay.
Mir scheint, du ziehst eine gewisse Genugtuung daraus, dass sie, wenn, dann nur mit dir über Trauer redet. Das ist aber in meinen Augen völlig unwichtig. Für sie zumindest, für dich offenbar nicht.
Was versprichst du dir von deinem Hilfsangebot? dass sie sich mehr an dich bindet? dass sie weiß, dass du ihr helfen kannst?

Ich halte solche Aussagen wie
Zb,dass sie einfach nicht mehr kann und mit dem ganzen so gar nicht klarkommt,dass ohne ihn nichts geht usw..
für völlig verständlich. Vll wioll sie auch damit zeigen, dass sie eben noch nicht zur Tagesordnung übergehen kann.

Ich habe durchaus den eindruck, dass du ihr Druck machst. Subtilen Druck, denn du erwartest, dass sie mit dir redet, weil es dir so toll hilft. Warst du schon mal in ihrer Situation? Ich denke nicht. Es ist unglaublich schwer, sich in jemanden hineinzuversetzen, der einen geliebten mMenschen verloren hat, besonders wenn es einen jungen Menschen unerwartet traf.

Vll solltest du nicht mehr erwarten, dass sie mit dir redet. Nimm sie stattdessen lieber mal einfach in dem Arm und schweige oder weine mit ihr.

deine Bedürfnisse zu helfen sollten hinter ihrem Bedürfnis nach Hilfe zurückstehen

P.S: woran ist denn der Freund gestorben? vielleicht ist das wichtig zu wissen...

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Nico
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Beitrag So., 17.05.2015, 14:45

Blablabla hat geschrieben: Sie hat schon oft gesagt,dass wenn wir nicht befreundet wären,sie schon längst nicht mehr da wäre.. Findest du immer noch ich sollte sie in Ruhe lassen? Ich denke nicht.
Jetzt erst recht !
Das ist schlicht und einfach eine hinterfotzige Erpressung und sonst gar nix.
Ich an deiner Stelle würde ihr klipp und klar sagen, dass du nicht ihre Psychiaterin sondern ihre Freundin bist. Und dass du ihr gerne im Rahmen deiner Möglichkeiten hilfst, das aber deine Möglichkeiten deutlich übersteigt und sie sich endlich professionelle Hilfe holen soll wenn sie ( was ihre Aussage ja untermauert) daran denkt sich heimzudrehen.
UND dass du dich als Freundin mißbraucht fühlst wenn sie soetwas zu dir sagt !
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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