Schlechtes Gefühl bezüglich finanzieller Hilfe

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Leanor
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Schlechtes Gefühl bezüglich finanzieller Hilfe

Beitrag Do., 07.05.2015, 03:23

Hallo in die Runde!

Ich bin neu hier im Forum und brauche dringend einen Rat bezüglich einer recht verzwickten Situation.

Ich bin 25, Studentin und finanziere mir seit dem Selbstmord meines Vaters Ende letzten Jahres das Studium selbst durch Stipendium, Halbwaisenrente, eigene Arbeit etc. Es reicht zum studieren und Aufbauen eines Polsters für ein extra-Semester, möglicherweise auch für ein kleines für die Promotion, für mehr nicht. Zudem brauche ich meine Rücklagen für Notfälle meienr chronischen Erkrankung - aber es bleibt wenigstens etwas übrig.

Seit dem Tod meines Vaters kann meine Mutter das nicht mehr sagen. Denn neben dem Lebensunterhalt zahlt sie eine ansehnliche Kreditrate für meine Eigentumswohnung, die als Geldanlage gedacht war. Mein Vater hat sie mir vererbt und für mich schuldenfrei gehalten. Meine Mutter hat keine Arbeit und lebt von ihrer eher kleinen Witwenrente, die noch durch die private Krankenkasse geschmälert wird, aus der sie nicht mehr heraus kommt. Aber sie hat ansehnliche Rücklagen, die ausreichen würden, den Kredit zu bezahlen. Nur blieben dann keine Rücklagen, man müsste dann das Haus verkaufen um an Geld zu kommen.
Dass sie das nicht inenrhalb des ersten Jahres nach dem Tod meines Vaters tun möchte, ist für mich verständlich. Seit geraumer Zeit klagt sie darüber, wie schlecht es ihr damit geht, dass sie so viel zahlen muss und das Geld auf dem Konto immer mehr schwindet. Deswegen kam mir der Gedanke, ich könnte sie unterstützen.

Warum nun das schlechte Gefühl und die Bitte um Rat hier? Nun, vor allem aufgrund der Vorgeschichte unserre Familie. So lange ich denken kann ist meine Mutter sehr manipulativ gewesen. Als Kind konnte ich mir nie sicher sein, was von dem, was sie sagt, der Wahrheit entspricht.
Ich wurde als Kind viel geschlagen, getreten, gebissen und anderweitig misshandelt, immer von meiner Mutter, deren Gewalttätigkeit und unbändigen Wutausbrüche sich sonst nur gegen meinen Vater richteten. So sehr sie mich oder ihn an einem Tag jedoch schlagen oder hassen konnte, so lieb und fürsorglich, oder liebesbeteuernd war sie an einem anderen - auch wenn sich als roter Faden durchzog, dass mein Vater sie sowieso nicht mehr lieben würde, sie nur schlecht behandelte und sowieso auch daran schuld war, dass sie uns so unter Druck setzen musste. Später wurde mein Bild von meinem Vater stark von ihr geprägt, denn die Beziehung zu ihm war von sich aus im jungen Erwachsenenalter nicht gut und als ich nicht mehr täglich Zuhause war und meine Mutter bei ihren Verleumdungen sah, begann ich viel zu glauben, bei dem ich mir heute nicht mehr sicher bin. Einfach weil es ins Bild passte und weil meine Mutter seid dem Tod meiner Schwester so fixiert, liebesbedürftig und freundlich zu mir war und mich immer zu stützen schien.

Warum ich nun zögerlich bin, meiner Mutter zu helfen ist einfach - ich bin mir nicht sicher, ob ich es sollte. Die Implikation am Telefon, sie bekomme so wneig Geld und müsse so viel zahlen scheint mir immer darauf ausgerichtet, mich zur Hilfe zu bewegen. Wenn ich über Unterstützung meinerseits rede und andeute, vielleicht weniger geben zu können als ich bisher gedacht habe, wird sie sehr still und traurig und ich habe sofort das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen oder es doch wieder zuzusichern. Als sie jedoch noch das volle Gehalt meines Vaters erhalten hatte war eine der ersten Dinge die sie getan hatte meine Unterhaltszahlung einzustellen - sie zahlte zwar auf mein späteres Bitten dann doch noch drei Monate lang zwei Rechnungen, da ich (damals noch ohne Unterstützung von Waisenrente und Co) sonst nahezu kein Einkommen gehabt hätte.

Unter diesen Umständen habe ich ein ungutes Gefühl, ihr überhaupt Hilfe zu leisten: Sie hat die Rücklagen, um den Kredit zu bezahlen udn meine Hilfe sollte wenn dann freiwillig und nicht abhängig-nahezu verpflichtend sein. So fühlt sie sich aber an. Ich würde auf einige Dinge verzichten, die für mein Studium nicht unwichtig sind, um ihre Rücklagen zu retten - nicht zuletzt meine eigene Sicherheit. Und das, wo ich mir nicht mehr sicher bin, ob sie mir in einer Notlage noch helfen würde.
Als ich heute eine sehr geschätzte Freundin fragte, bat sie mich sehr eindringlich meiner Mutter das Geld nicht zu geben, weil sie fürchtete, diese manipuliere mich in die Richtung, dass ich mich ihr gegenüber verpflichtet fühle und das würde über längere Zeit dazu führen, dass ich ihr immer bereitwilliger auch mehr Geld geben würde. Angesichts der früheren Manipulation meiner Mutter und meinem eigenen schlechten Bauchgefühl bin ich mir nicht sicher, ob sie da nicht recht haben könnte.
Gleichzeitig fühle ich mich schuldig, wenn ich meiner Mutter die Hilfe versage - sie ist immerhin meine Mutter und zudem zahlt sie die Schulden ab, die mein Vater für meine Wohnung angehäuft hat. Auch wenn sie damals zugestimmt hat und den Kredit selbstbestimmt mitgetragen hat.

Hat jemand einen Rat für mich?
Danke schon einmal!

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Fouché
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Beitrag Do., 07.05.2015, 06:03

Mein Rat wäre, einen Zeithorizont einzuführen. Du bist 25 und studierst noch. Irgendwann, in absehbarer Zeit, wirst Du in den Beruf einsteigen. Ab da wirst Du mehr Geld zur Verfügung haben.
Sag doch deiner Mutter, dass Du im Moment nicht in der Lage bist sie zu unterstützen, dass man aber darüber weiterreden kann, sobald Du fertig studiert hast und ein geregeltes Einkommen hast. Dann geht ihr gemeinsam durch eine zeitlich begrenzte Durststrecke und keine kann der anderen etwas vorwerfen.
Was später wird, wird man sehen.

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Leanor
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Beitrag Do., 07.05.2015, 11:09

Danke erstmal für den Rat, denn ich rein allgemein erst einmal als wirklich gut empfinde. Das Problem ist allerdings, dass er sich für mich nicht umsetzen lässt. Und zwar aus zwei Gründen:
Grund Nummer eins: Ja, ich studiere noch und werde in wenigen Jahren mit dem Studium fertig werden. Aber das heißt nicht, dass ich danach in den Beruf einsteige. Ich habe als Ziel eine akademische Karriere und da auch sehr gute Aussichten, sodass ich promovieren werde. Je nach Bedingungen dieser Promotion werde ich entweder tatsächlich arbeiten, aber dann nur eine halbe Stelle haben (das ist die Regel bei der Promotion) oder, und dass ist derzeit wahrscheinlicher, ein Stipendium - und beide Einnahmequellen liegen in einem Bereich, bei dem mir nach Abzug der Krankenkasse nicht mehr bleibt, als ich heute auch habe - es wird zum Leben reichen, für viel mehr nicht. D.h. die Zeit bis ich ein derartiges Einkommen erhalte, dass ich auch wirklich jemanden problemlos unterstützen könnte wird noch etwa fünf Jahre auf sich warten lassen.
Grund Nummer zwei: Das wird meiner Mutter erstens nicht helfen und sie wird es zweitens auch nicht einfach so hinnehmen, sondern es würde von ihr die selbe Rückmeldung kommen, wie wenn ich ihr gar keine Unterstützung zusage. Sie will sie nicht irgendwann, sie will sie jetzt. Schon als ich meinte, ich könne im Juni noch nicht helfen, weil ich meine eigenen Zahlungen noch nicht vollkommen bekomme in dieser Zeit, setzte das enttäuschte-Stille-Phänomen ein und sie meinte kurz daraufhin dass sie das zwar verstehe, sie aber dennoch Hilfe bräuchte und sich dann eben an meine Oma wenden würde, wo sie aber ein ungutes Gefühl habe, weil meine Oma im Moment auch viele Probleme auch finanzieller Art habe. Durch diese Äußerung habe ich mich dann wieder schlechter gefühlt und überlegt, ob ich nicht vielleicht doch früher einspringen könnte. Ich möchte noch einmal betonen dabei, dass meine Mutter die Hilfe rein finanziell gesehen nicht braucht - sie könnte mit ihren Rücklagen entweder den Kredit auf einen Schlag abzahlen, oder jahrzehntelang gut leben.
Und das sind nicht die Rücklagen, die im Haus stecken. Das sind die, die außerhalb des Hauses noch existieren.
Die Hilfe bezieht sich damit eher darauf, dass ich sehr gut verstehen kann, dass wenn man jahrelang in einem gesicherten Verhältnis gelebt hat, man Panik bekommt wenn man auf einmal eine negative Kontobilanz hat und ich sie davor beschützen möchte quasi diesem Gefühl dauerhaft ausgesetzt zu sein.

Warum meiner Mutter eine zeitlich versetzte Hilfe nicht helfen würde ist einfach: Sie will das Haus verkaufen, wenn ich mit dem Studium fertig werde - d.h. es gibt dann auch keinen Kredit mehr. Außerdem will sie bis dahin eine Arbeit haben. Alles Dinge, über die ich mich freue, bei der Arbeit bin ich mir aber auch nicht sicher, wie ernst es ihr damit ist - sobald ich deswegen frage kommt zwar zurück, dass sie sich hier und da gemeldet habe, aber die Stellen die ich ihr vorgeschlagen habe verfolgt sie nie weiter und die Stellen, die sie sich aussucht verlangen merkwürdigerweise nie Bewerbungsunterlagen, sondern sagen alle, sie rufen zurück und melden sich dann nie wieder.

Somit ist also sowohl die Zeit bis ich genug Geld verdiene zu lang, als auch der Hilfsfaktor für meine Mutter nicht vorhanden, wenn ich ihr sage, ich kann ihr das Geld erst später geben. Da ist derzeit schon jeder Monat schwierig mit ihr "zu verhandeln", ganze Jahre wären sehr viel schlimmer.
Davon abgesehen möchte ich im Übrigen betonen, dass ich meiner Mutter sofort helfen würde, wenn diese Rücklagen nicht da wären - wenn sie also wirklich auf Hilfe angewiesen wäre. So habe ich das Gefühl, ihre Rücklagen mit meinem Geld zu beschützen. Und ich habe dazu das Gefühl, das sich ihr möglicherweise gar nicht helfe - denn wenn ich ihr jetzt Geld gebe, wird das schlechte Gefühl des sich nach unten korrigierenden Geldes nicht mehr so dringend, dass sie von ihren Lebensumständen unter Druck gesetzt wird, wirklich etwas zu ändern (Arbeit, Hausverkauf) denn diese Dinge müssen irgendwann geschehen und ich bin mir nicht mehr so sicher, ob sie sie wirklich umsetzen wird. Ich fürchte, dass sie sich mit Hilfe der Familie in ihrem derzeitigen Status einzuigeln versucht und wir ihre Komfortzone ermöglichen, indem wir Geld geben - obwohl wir ihr ja eigentlich lieber anderweitig helfen wollen, nämlich mit Unterstützung, dass sie sich bald wieder selbst helfen kann.

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Fouché
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Beitrag Do., 07.05.2015, 17:42

Mir kommt vor, dass Du Dir viel zu sehr den Kopf deiner Mutter zerbrichst. Sie ist erwachsen, sie hat genug Geld, sie will sich Arbeit suchen. Ja dann soll sie das machen! Wo ist das Problem für Dich?
Kann es sein, dass du dich einfach gerne verantwortlich fühlst? Dass Du dich gerne als Helfer in der Not sehen möchtest? Dass Du dich dadurch emotional erpressen lässt?
Du bist verantwortlich für dich selbst, für dein Leben, deine Finanzen. Aus. Deine Mutter ist für sich verantwortlich.
So wie du das schilderst, wäre ich an deiner Stelle in Versuchung den Spieß einfach mal umzudrehen und deiner Mutter in der gleichen Art DEINE finanziellen Sorgen zu schildern, mit Bitte um IHRE Unterstützung. Wäre interessant, wie sie reagieren würde.

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leuchtturm
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Beitrag Do., 07.05.2015, 20:25

ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe, aber: deine Mutter zahlt einen Kredit ab, damit du eine schuldenfreie Wohnung bekommst? Stimmt das so?

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 00:29

Danke für eure Antworten.

Ich muss diesen Post splitten, er wird sonst zu lang, ertmal zu Fouché:
Mir kommt vor, dass Du Dir viel zu sehr den Kopf deiner Mutter zerbrichst.
Sehr gut möglich. Ich mache mir in letzter Zeit mehr Sorgen um ihre finanzielle Lage als um meine.
Sie ist erwachsen, sie hat genug Geld, sie will sich Arbeit suchen.
Stimmt alles, nur benimmt sie sich nicht wie erstens und zweitens und nur sehr bedingt wie drittens. Sie kommt wegen jeder Entscheidung zu mir, hat keine Behördenfrage seit Vaters Tod ohne mich entschieden und den Kredit behandelt sie sowieso als Gemeinschaftssache, die "wir" zu schaffen haben. Zudem vergeht kein Telefonat in dem sie mir nicht erklärt, wie schlecht es ihr wegen dem Geld geht, wie viel sie zu zahlen habe und dass sie ja bald Hilfe brauche finanziell. Sie vermittelt mir also tendenziell das Gefühl, dass sie eben nicht genug Geld habe - aus meiner früheren Hilfe die ich ihr geleistet habe, in der ich ihre Finanzplanung übernommen habe weil sie überhaupt nicht damit klar kam, weiß ich aber, dass es anders ist - oder anders sein sollte. Wenn das Geld von da schon weg ist, frage ich mich, wie man das alles in so kurzer Zeit ausgeben kann und habe kein besseres Gefühl dabei, ihr Geld zu geben.
Warum ich mir überhaupt den Kopf zerbreche wenn sie sagt knapp zu sein und sich nicht richtig bemüht einen Job zu finden, obwohl er mir ja egal sein könnte wenn sie arbeitslos bleibt und ihre Rücklagen zerfressen werden? Weil sie es immer so dastellt, als sei das unser gemeinsames Problem und ich da nicht wirklich weg komme irgendwie. Ich nehme diese Denkweise an, übernehme sie, teile sie. Ich sehe das Problem eben auch nicht nur als ihres, wogegen mein gesamtes Außenstehendes Umfeld immer wieder versucht, mir klar zu machen das ihre Schulden nicht meine sind. Ich fühle mich trotzdem für sie mitverantwortlich, eben weil ich auch die ganze Planung gemacht und schon so viel übernommen habe und weil der Kredit ja auch für die Wohnung aufgenommen wurde, die heute mir gehört. Da fühlt es sich für mich so an, als wäre ich irgendwie schon verpflichtet, ihr mit den Raten zu helfen.
Kann es sein, dass du dich einfach gerne verantwortlich fühlst?
Gerne? Nein, beileibe nicht. Es ist ein absolut furchtbares Gefühl, ohne tatsächliches eigenes Einkommen und ohne schon auf dem eigenen Weg etabliert zu sein ein solches Gewicht aufgebürdet zu bekommen. Wie könnte ich das wollen? Mir wäre am liebsten jeder geht finanziell seiner Wege. Ich bin finanziell selbstständig, wenn auch nicht übermäßig gut, aber es reicht dass ich niemanden um Geld bitten muss. Und es wäre mir sehr lieb, es würde auch niemand bei mir tun. Ich möchte mein Leben auf eigenen Füßen sehen - ohne Abhängigkeit meinerseits, aber auch ohne das jemand an mir hängt.
Aber sie versichert mir eben immer wieder wie schlecht es ihr damit geht, dass die Rente nicht für Rate und Restausgaben reicht und dass sie deswegen schlecht schläft und dass es ihr nicht gut geht damit und dann tut sie mir leid und ich will etwas dagegen tun, auch wenn es nur wenig wäre. Einfach weil es mir furchtbar egoistisch vorkommt, Geld zu behalten, dass ich nicht direkt zum essentiellen Leben brauche, wenn sie ruhiger schlafen könnte, wenn sie es hätte.

Dass Du dich gerne als Helfer in der Not sehen möchtest?
Jein. Ich möchte eher nicht derjenige sein, der in der Not den Geldbeutel zugemacht und die eigene Mutter im Regen hat stehen lassen. Und ja, sie tut mir leid - sie hat so viel verloren und ist in einer Scheißsituation und ich möchte tatsächlich gerne helfen. Allerdings lese ich aus deiner Frage die Implikation, dass ich daraus ein gewisses Selbstbild ableiten wollen würde - das ist nicht der Fall. Gäbe es jemand anderen, der in einer besseren Lage wäre ihr zu helfen würde ich wohl den bitten. ICH will nicht der Retter in der Not sein - ich will dass es einen Retter gibt, dass sie nicht alleine mit dieser Lage im Regen steht. Es gibt aber niemanden mehr außer mir, der helfen könnte.
Sie selbst noch - natürlich, sie kann sich aus dieser Lage befreien, aber wenn es ihr immer schlechter geht wegen der derzeitigen Situation wird sie ja auch irgendwann nicht mehr in der Lage sein, sich selbst zu helfen. Das war mein Grundgedanke - ich unterstütze sie, damit sie den Kopf frei hat, um sich selbst helfen zu können. Aber ich habe zunehmends Angst dass sie die Unterstützung nimmt und der Druck, sich selbst helfen zu müssen dann weg ist.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 01:08

Dass Du dich dadurch emotional erpressen lässt?
Ich kann nicht wirklich ausschließen, dass ich mich emotional erpressen lasse, aber wenn dann eher aus Schuld (weil meine Wohnung die Raten verursacht hat) - und Mitgefühl meiner Mutter gegenüber als aus dem Wunsch, irgendein Helferbild meinerseits aufzubauen.
So wie du das schilderst, wäre ich an deiner Stelle in Versuchung den Spieß einfach mal umzudrehen und deiner Mutter in der gleichen Art DEINE finanziellen Sorgen zu schildern, mit Bitte um IHRE Unterstützung. Wäre interessant, wie sie reagieren würde.
In gewisser Weise weiß ich das. Es ist schon mehrfach vorgekommen, auch früher als meine Mutter noch mehr Geld hatte, dass ich Unterstützung benötigt habe. Ich brauche spezielle Medikamente wegen meienr Erkrankung und konnte sie mir zu einem bestimmten Zeitpunkt im Studium nicht leisten. Ich bat meine Mutter um Hilfe, da mein Vater zu dieser Zeit schon schwer krank war. Sie sicherte mir Hilfe in halber Höhe des Betrages zu, den ich brauchte und gab mir diese Hilfe, obwohl auf Dauer versprochen, drei Mal ehe sie die Unterstützung abbrach, woraufhin ich einen zweiten Job annahm. SIe hilft mir also schon, wenn ich Hilfe benötige, allerdings kann ich mich auf diese Hilfe nie länger verlassen. Aber ich kann nicht sagen, dass sie mir gar nicht helfen will und ich bin auch sehr dankbar für die Hilfe, die sie mir bereits gegeben hat.
Du bist verantwortlich für dich selbst, für dein Leben, deine Finanzen. Aus. Deine Mutter ist für sich verantwortlich.
Das wäre das Leben wie ich es mir wünschen würde - mir wird nur sehr viel vermittelt, dass ich für sie mitverantwortlich bin und ich bin mir erst seit kurzem nicht mehr sicher, ob ich das nicht zu schnell geglaubt habe. Möglicherweise war dem wirklich so und ich sollte aufhören mir so viele Gedanken um sie zu machen und mir wieder mehr um mich machen. Es kam mir nur so egoistisch vor.

Und nun zu Leuchtturm:
ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe, aber: deine Mutter zahlt einen Kredit ab, damit du eine schuldenfreie Wohnung bekommst? Stimmt das so?
Jein. Es ist an sich das, was bei mir gefühlsmäßig ankommt und einer der Gründe warum ich sie mit den Raten nicht alleine stehen lassen will. Tatsächlich ist folgendes geschehen:
Mein Vater wollte schon lange eine Geldanlage kaufen und dachte an Eigentumswohnungen. Meine Mutter war zwar nicht vollkommen überzeugt, aber doch einverstanden. Als sie mir sagten, sie wollten eine Wohnung kaufen und ich darf drin wohnen, war ich sehr ... überrascht, meldete Bedenken wegen der Finanzierung an, aber besonders er bestand darauf. Ich ließ mich zu den Wohnungsbesichtigungen mitnehmen (denn - naja, am Ende ist es ja seine Sache wofür er Geld ausgibt und wenn er denkt, er kann sich das leisten ...) und wir fanden eine, die wir alle gut fanden. Da wir uns die Wohnung zwar leisten konnten, mein Vater aber nicht alle Rücklagen dort hineinstecken wollte und noch Renovierungen notwendig waren, nahmen meine Eltern einen Kredit auf. Mein Vater schlug vor, statt der frisch gekauften Wohnung das Familieneigenheim als Sicherheit zu nehmen, weil er nicht wollte dass meine Wohnung mit Schulden belastet ist - ich bin mir heute ziemlich sicher dass er sich damals (wenige Monate vor seinem Tod) im Klaren war, dass er sich das Leben nehmen wird und dass er mir die Wohnung vererben will - schuldenfrei.
Wenige Monate später beging er Suizid. Die Wohnung vererbte er testamentarisch mir, alles andere meiner Mutter. Es ist also nicht so, dass ich eine Wohnung schuldenfrei bekommen soll, ich habe sie bereits schuldenfrei erhalten. Und es ist auch nicht so dass es mein Wunsch ist, dass ich eine schuldenfreie Wohnung erhalte auch wenn ich am liebsten jeden Tag dafür danken möchte, auch wenn ich lieber meinen Vater noch um mich als diese Wohnung hätte. Diese Wohnung ist mein Erbe - und meinem Vater, dem Erblasser, war es wichtig, dass sie keine Schulden mitvererbt. Eben weil ich noch ganz am Anfang jeglicher beruflicher Karriere stehe. Zudem hat er meiner Mutter eine ansehnliche Barschaft und das Haus vererbt, auf dem zwar Schulden liegen, aber der Wert des Hauses ist größer als der der Schulden - das Barberbe plus erwarteter Gewinn bei Verkauf deckt sich in etwa mit dem Wert meiner Wohnung. Es ist also definitiv nicht so, dass ich hier meine arme Mutter einen Kredit abzahlen lasse, damit ich mich schuldenfrei in einer Wohnung breit machen kann. Diese Wohnung war Erbe und Geschenk gleichermaßen und es ist nicht so, das mein Vater ungedeckte Schulden hinterlassen hätte - sie sind durch das Haus gedeckt.


Widow
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 02:17

Hi, Leanor,

Deine Eltern haben Dir eine Wohnung gekauft.

Wenn meine Eltern mir eine Wohnung gekauft hätten, hätte ich mehr als Pickel am Po bekommen, aber das bin ich.

Du findest es offenbar korrekt, dieses Geschenk Deiner Eltern, speziell Deines Vaters, der sich umgebracht hat, einstreichen zu können. Eine Wohnstatt, für immer. Die die Eltern einem ausgesucht haben ...
Tja. Okay, wenn Du so tickst.

Dann gibt es wohl nur zweieinhalb Möglichkeiten: Entweder, Du guckst mal auf den Wohnungsmarkt und rechnest kurz hoch, was dieses Geschenk Dir an Miete spart, und zahlst das dann Deiner Mutter (wenn Du Dich ihr so verpflichtst fühlst, wie es hier den Anschein hat), oder Du zahlst es ihr nicht (das ist die halbe Möglichkeit, gleich kommt die zweite).
Oder Du findest es völlig normal, dass Eltern Kindern Eigentumswohnungen schenken, und machst gar nix. Außer Dich in Deiner Eigentumswohnung einzurichten und in Deinen Plänen für Deine akademische Karriere*.

Mögest Du "Erfolg" haben! Solche wie Dich braucht's ja, nach allem, was man so liest ... Und das mit Deiner Mamma kriegst Du doch ganz ohne uns hier geregelt, nicht wahr? (Das mit Deinem Pappa hast Du ja auch ganz ohne jeden Menschen geregelt bekommen.)
Widow

PS: Es gibt wie immer noch eine dritte Möglichkeit. Die lautet: Deine Eltern kaufen Dir eine Eigentumswohnung - das geht gar nicht. Deine Eltern waren für Dein Leben zuständig bis Du erwachsen warst, danach aber nicht mehr. Wenn sie Dir eine Eigentumswohnung in Deinem Einverständnis finanziert haben, dann ist es völlig legitim und korrekt, die Finanzierung ihnen oder dem noch lebenden Elternteil zurückzuzahlen.
Und es gibt bestimmt noch eine vierte und eine fünfte und überhaupt Möglichkeiten.

Eine davon springt mich geradezu an: Lass doch mal zu, dass Du mit dem, was Dein Pappa sonst noch so gemacht hat, außer Dir eine Wohnung zu kaufen - nämlich sich mal eben umzubringen -, lass doch einfach mal zu, dass Du damit nicht mal einfach so klarkommen kannst, dass Du das nicht mal eben so wegsteckst.
Schon gar nicht nach dem Tod Deiner Schwester.


(Und glaub mir: Ich mag toughe Menschen, aber nur, wenn sie sich dessen einigermaßen bewusst sind.)

*Anm.: Eine "akademische Karriere" lässt sich genauso wenig "planen" wie eine Karriere andernorts. Das schreibt Dir eine, die Studienstiftlerin war und alles mit "summa" gemacht hat.

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Fouché
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 05:39

Vielleicht wäre es das Beste, die Wohnung zu verkaufen. Dann wäre Deine Mutter die Kreditraten los, Du dein schlechtes Gefühl, und keiner wäre mehr dem anderen verpflichtet.
Ich sehe hier zwei Ebenen: die rein materielle des finanziellen Problems und die emotionale der Beziehung zu deiner Mutter. Für ersteres lässt sich nur ein knallharter Plan machen. Durchrechnen, wie das zu stemmen ist - von deiner Mutter, von Dir, oder von beiden und dann - wenn es eben sein muss - sagen, ok, geht sich nicht aus. Weg damit.

Eine ausbezahlte Eigentumswohnung ist natürlich Gold wert. Sie verursacht wenig laufende Kosten (wofür Du mit deinen akademischen Ambitionen sicher mal sehr dankbar sein wirst) und ist ein stabiler Wert für die Zukunft, der bei Vermietung auch noch Einnahmen bringen kann. Aber das hängt eben von den konkreten Zahlen ab (wie hoch ist die monatliche Belastung für welchen Zeitraum).

Die Beziehungsebene mit deiner Mutter ist wesentlich komplizierter. Ich befürchte, so wie du sie schilderst, ist die Wohnung nur ein "Symptom". Sie wird wohl immer wieder etwas finden, wo sie Dich um Hilfe bitten wird und Du zerrissen wirst zwischen "Ich sollte" und "Ich will aber nicht". Auch hier geht's um Klarheit. In dem Fall klare Grenzen: Wo bist Du bereit deiner Mutter zu helfen und wo nicht? Deiner Mutter scheint es jedenfalls leichter zu fallen, sich Dir gegenüber abzugrenzen, als umgekehrt.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 09:53

Hallo Widow,

ich bin sehr geschockt über das, was du mir zwischen den Zeilen einfach so unterstellst ohne dass du mich genauer kennst, denn um das zu wissen müsstest du mich besser kennen als aus einfachen Forumsbeiträgen ersichtlich ist. Ich möchte bitten, den emotionalen und unterstellenden Tonfall deiner Beiträge zurückzufahren - es hätte mir vollkommen gereicht wenn du gesagt hättest dass du implizierten Bitten meiner Mutter als absolut gerechtfertigt empfindest, aufgrund dessen dass meine Eltern mir indirekt eine Eigentumswohnung finanziert (ich komme gleich zu der Erklärung, weswegen ich das so formuliere) haben, ohne dass du mich gleich emotional angegriffen hättest ("so jemand wie du lebt eben einfach mit einem solchen Geschenk und denkt sich nichts dabei").
Du findest es offenbar korrekt, dieses Geschenk Deiner Eltern, speziell Deines Vaters, der sich umgebracht hat, einstreichen zu können. Eine Wohnstatt, für immer. Die die Eltern einem ausgesucht haben ...
Nein. Erstens ist diese Wohnung, wie ich nicht oft genug betonen kann, damals als Geldanlage für meine Eltern gekauft worden. Nur unter diesem Umstand habe ich in dieser Sache mitgezogen. Die Erklärung und der Gedanke war einfach: Sie wollen Geld anlegen. Sie hätten die Wohnung daraufhin vermieten können und ich wäre weiter auf finanzielle Zuschüsse zu meiner Miete und anderen Dingen abhängig gewesen wie nahezu jeder Student der aufgrund zu hoher Elterneinkünfte kein Bafög bekommt, obwohl ich bereits nebenbei gearbeitet habe. Oder sie lassen mich in der Eigentumswohnung wohnen und zahlen demnächst nur noch die Rate, alles andere (Hausgeld, Strom etc.) zahle ich. Mein Vater, der mir den Unterhalt geleistet hat, hat entschieden, dass er das so möchte. Ich hatte die Wahl, mein Studium abzubrechen das ich anderweitig nicht mehr finanzieren hätte können oder umzuziehen/mitzuziehen. Als mein Vater sich schließlich umbrachte vermachte er die Wohnung ausdrücklich mir.
Und ja, dass ein Kind irgendwann mal, bei dem einen hoffentlich später, bei den anderen eben früher klaglos ein Erbe seiner Eltern annehmen darf ohne sich dessen übermäßig schuldig zu fühlen empfinde ich dann doch in der Tat so. X Kinder erben Immobilien, verkaufen sie und streichen das Geld ein. Niemand findet das verwerflich. Ich nutze mein Erbe, das wie ich bereits gesagt habe im übrigen nahezu exakt dem gesetzlichen Pflichtteil entspricht, ebenso wie das was meiner Mutter nach der Tilgung der Schulden noch bleiben würde nahezu exakt ihrem gesetzlichen Pflichtteil entsprechen würde um mein Studium trotz widriger Umstände noch beenden zu können. Hätten sie keine Wohnung gekauft hätte ich das Geld geerbt und davon gelebt - niemand, weder meine Mutter noch ich hätten dann einen Grund gehabt den anderen um Geld zu bitten.
Obwohl die Vermögensverhältnisse dann keinen Deut anders gewesen wären als jetzt - der einzige Unterschied wäre gewesen dass ich in einer deutlich kleineren Wohnung gelebt hätte, deren Miete auf das Gleiche gekommen wäre wie hier das Hausgeld - und das eben die Vermögenswerte auf Konten, nicht in Immobilien gelegen hätten. Dass ich in einer größeren, schöneren Wohnung leben darf dafür bin ich ohne Zweifel dankbar, aber es ist nicht so das ich diesen Umstand gefordert oder gebraucht hätte. Ich hätte mein Studium auch in meienr Ein-Zimmer-Butze beendet und zwar genauso dankbar dass mir jemand überhaupt eine Ausbildung finanziert hat. Nur irgendwo leben muss ich. Und jetzt kann ich in diese Ein-Zimmer-Butze ja auch nicht mehr zurück - die ist bereits anderweitig vermietet und Wohnungen findet man hier nicht so leicht. Ja, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht als ich mich habe mit dem Argument: Zieh da ein oder wir zahlen dir deine Miete nicht mehr, weil wir haben ja jetzt eine Wohnung für dich mich habe aus meiner alten Wohnung treiben lassen. Ja, dem würde ich zustimmen. Ich hätte den Strich ziehen, mich verschulden und mir meine Miete selbst bezahlen sollen (und bitte sagt jetzt niemand dass ich mich dafür nicht hätte verschulden müssen - ich habe es zwanzig Mal durchgerechnet damals und jedes Mal bin ich auf das Ergebnis gekommen dass ich ohne Bafög aufgrund von Steuergrenzen nicht so viel verdienen kann, mich über Wasser zu halten, ohne Studium und Gesundheit zu riskieren). Habe ich aber nicht getan. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Eltern alle beide sehr gekränkt gewesen waren, als ich diese Möglichkeit einmal ansprach.

Um es kurz zu machen: Ich kann immer noch nicht sehen weswegen ich mich schuldig fühlen sollte weil ich etwas angenommen habe, bei dem mir nicht wohl war, von dem mir aber vermittelt wurde, dass ich es um des Familienfriedens lieber annehmen sollte - doof war ich vielleicht, ja. Erpresst habe ich mich lassen, ja. Aber egoistisch und meine Eltern ausnutzend wie du implizierst würde ich das nicht nennen.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 10:00

Nur weil es auf den ersten Blick so über alle Maßen großzügig klingt wenn Kinder Eigentumswohnungen auf irgendeinem Weg von ihren Eltern haben heißt das noch lange nicht dass das jedes Mal abläuft, dass die lieben großzügigen Eltern die Tasche aufmachen und das KInd gierig zugreift. Ich war die Einzige der Familie die imemr wieder wegen dieser Wohnung gewarnt und Bedenken gemeldet hat, daraufhin wurde ich als undankbar abgestempelt. Als ich nicht einziehen wollte wurde ich als undankbar abgestempelt und jetzt wo ich mein altes Leben, das ich mit den Förderungen die ich jetzt bekomme problemlos hätte stemmen können aufgegeben habe bin ich undankbar weil ich von dem bisschen was übrig bleibt (weil ich sehr viel arbeite) meiner Mutter nicht !sofort! mit einer Rate helfen möchte, die wenn ich sie ihr gebe nur das Geld auf ihrem Konto nährt, ohne dass sie es wirklich zum leben braucht? Das empfinde ich dann doch als paradox.
Dann gibt es wohl nur zweieinhalb Möglichkeiten: Entweder, Du guckst mal auf den Wohnungsmarkt und rechnest kurz hoch, was dieses Geschenk Dir an Miete spart, und zahlst das dann Deiner Mutter (wenn Du Dich ihr so verpflichtst fühlst, wie es hier den Anschein hat)
Nun das käme wohl einem Abbruch meines Studiums gleich - so viel Geld könnte ich im Moment niemals auftreiben. Ich muss ja auch noch Hausgeld, Strom, Essen etc. bezahlen. Damit helfe ich meiner Familie unglaublich, wenn ich ohne jeden Grund mein Leben an die Wand fahre - denn ein abgebrochenes Studium käme dem gleich, das Geld das in meine Ausbildung gesteckt wurde ins Klo zu spülen. Ich bin da auch dem verpflichtet, was sie mir für meine Ausbildung gegeben haben und diese Verpflichtung heißt, das Beste aus meiner Ausbildung zu machen, was ich kann.
Oder Du findest es völlig normal, dass Eltern Kindern Eigentumswohnungen schenken, und machst gar nix. Außer Dich in Deiner Eigentumswohnung einzurichten und in Deinen Plänen für Deine akademische Karriere*.
Ich finde es zumindest nicht abnormal das Kinder Immobilien erben können und diese meistens verkaufen und das Geld einstreichen. Ich lebe drin. Dass das Erbe so früh kam, daran bin ich weder schuld noch habe ich darum gebeten. Mir wäre auch lieber, die Wohnung würde weiter ihnen gehören und ich würde einfach nur darin leben oder wäre am Besten nie eingezogen.

Zu meiner 'Karriere': Entschuldige aber ich spreche dir ab hier irgendwelche Aussagen bezüglich mir und meiner Lebensvorstellung zu machen. Ich plane konkret eine Promotion, das kann man konkret planen denn da liegen keine Zufälle dazwischen wenn man schon eine Zusage eines möglichen Doktorvaters und eine Stelle in Aussicht hat. Kann natürlich alles schief gehen , das kann es immer. Aber das wra ja auch nr ein Hinweis am Rande in aller Unausführlichkeit und Kürze. Ich "plane" heißt ja nur "es ist möglich und mein Wunsch" und wenn ich weiß, das ich versuchen werde mein Leben in diese Richtung zu lenken sollte ich damit auch planen. Mit Unvorhergesehenheiten kann niemand planen.

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Beitrag Fr., 08.05.2015, 10:10

Deine Eltern kaufen Dir eine Eigentumswohnung - das geht gar nicht.
Noch einmal: Sie haben SICH eine Eigentumswohnung gekauft und ich habe sie im Anschluss geerbt. Sie haben nicht gesagt: Oh Kindchen wir schenken dir mal eben eine Wohnung. Und das sie mal eben mich quasi unter Druck gesetzt haben aus meiner alten Wohnung auszuziehen weil es für sie steuerlich und anderweitig günstiger kam (denn das sie mich da noch unterstützt haben mag man jetzt auch wieder als Schmarotzertum meinerseits sehen, fällt aber noch voll in die gesetzlichen Unterhaltspflichten, ein Studium muss man sich eben auch finanzieren und ich würde es mit Kusshand ohne jegliche Unterstützung tun wenn das denn möglich wäre ohne gleich so viel arbeiten zu müssen das man nicht mehr studieren kann, noch dazu mit chronischer Erkrankung) geht vollkommen in Ordnung? Wenn sie so heiß darauf gewesen wären, nicht für mich verantwortlich zu sein und mir nichts zu geben dann hätten sie meine, seit dem ersten Semester vorhandenen, Selbstständigkeitsbestrebungen nicht vereitelt - ich habe so oft gesagt das ich dieses oder jenes wo ich anfangs Unterstützung brauchte selber zahlen will aber sie haben das nie zugelassen - und wenn ich ihnen das Geld überwies gab es Streit und Ärger.
Es ist nun einmal so das für Studenten, die kein Bafög bekommen, die also nicht die Möglichkeit haben, vom Staat Unterstützung zu bekommen, die Finanzierung eines Studiums wenn man nicht in der Lage ist nebenbei noch Vollzeit zu arbeiten nur über die Eltern möglich ist. Und man mag mich jetzt wieder undankbar und schmarotzerhaft finden, aber ich hätte deutlich lieber ein Darlehen gehabt das ich zurückzahlen muss als diese ewige Abhängigkeit, die auch noch mit so emotionalen Parts wie den Eltern verknüpft ist.
Das ist nämlich auch nicht alles toll wenn man Finanzierungen von Mama und Papa bekommen muss aber am liebsten von dieser Abhängigkeit loskommen würde. Und glaube mir, ich habe gearbeitet. Ich hatte zwei Jobs. Ich hatte drei. Ich musste irgendwann so viel für Steuern zahlen und für Medikamente weil meine Krankheit das nicht ausgehalten hat dass es aufs Gleiche heraus kam.
Mögest Du "Erfolg" haben! Solche wie Dich braucht's ja, nach allem, was man so liest ... Und das mit Deiner Mamma kriegst Du doch ganz ohne uns hier geregelt, nicht wahr? (Das mit Deinem Pappa hast Du ja auch ganz ohne jeden Menschen geregelt bekommen.)
Bitte? Wie kommst du dazu mir so etwas zu unterstellen? Wie kommst du dazu, solche Schlussfolgerungen zu ziehen? Du kennst mich nicht. Du weißt nicht wie ich mit der Sache mit Mama und Papa umgehe - ich habe euch in einer ganz spezifischen Frage um Hilfe gebeten. Und ich beschränke mich auf diese eine Frage. Alle anderen Fragen und Probleme klammere ich aus, weil sie nicht zielführend sind, das heißt aber nicht dass sie nicht da wären oder ich sie nicht sehen würde. Wenn ich glauben würde, ich bekomme die Probleme und die Unsicherheiten im Bezug auf meine Mutter in den Griff ohne dass ich Hilfe und Rat benötige hätte ich ganz sicher nicht hier gefragt. Das kostet Zeit und augenscheinlich muss man sich dafür hier sogar angreifen lassen, wäre also nichts gewesen was ich getan hätte wenn ich der Meinung wäre, ich kriege das alles so hin. Und wie viele Menschen ich zu meiner Hilfe heranziehe (in welcher Frage auch immer) kannst du gar nicht wissen, wie auch? Ebenso wenig wie du wissen kannst dass ich seit Jahren und Monaten in Psychotherapie bin und zwar ja, genau seit dem Tod meiner Schwester. Ich war die einzige der Familie, die in eine solche Therapie gegangen ist. Leider kann ich meinen Therapeuten im Moment wegen dieser Sache nicht befragen, denn er ist im Urlaub. Kommt vor. Also hoffte ich, ich könnte hier Rat erhalten.
All das konntest du nicht wissen - und genau das ist mein Vorwurf. Das du es einfach so annimmst, ohne es zu wissen und mir da Dinge unterstellst, die vollkommen außerhalb der Fragestellung und außerhalb von allem liegen, was du von meinen Postings her beurteilen kannst.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 10:13

Ich finde es wirklich unschön, wie du auf mein Leben schließt. Noch ein Beispiel:
Eine Wohnstatt für immer? Nein, natürlich nicht. Ich bin noch in der Ausbildung. Ich kann gar nicht sagen wo ich in fünf Jahren bin.
Die Wohnung wird verkauft oder vermietet wenn ich hier einmal ausziehe, die Miete kann gerne meine Mutter haben wenn sie sie will. Oder sie wird verkauft und auch da kann meine Mutter meinetwegen den halben oder sogar den ganzen Kaufpreis haben es ist mir egal solange nur endlich Ruhe im Karton ist ich wollte von dieser Familie nie etwas und ich wollte nie abhängig sein oder im Eigentum anderer Leute leben, es kam nur einfach so und jetzt sehe ich nicht ein weswegen ich Geld, das absolut MIR zugewendet wird (mein Gehalt, mein Stipendium zur Finanzierung meiner Ausbildung und das ich mir selbst verdient habe) aufwenden soll um die Schulden von jemand anderem !sofort! zu tilgen, wenn ich ohne zu zögern bereit wäre, auf mein Erbe in vollem Umfang zu verzichten. Von mir aus könnte meine Mutter die Wohnung haben, solange ich drin wohnen und mein Studium beenden darf.
Ich will das Ding nicht! Ich will wohnen. Ich will leben. Ich will mein Geld mein Geld nennen dürfen. Das ist alles. Ich wollte keine Eigentumswohnung und ich will auch heute keine. Aber ich habe eine. Und was ist daran verwerflich? Wie ich sagte - ich würde meiner Mutter das Ding schenken und sie als einziges Erbe bitten, darin wohnen zu dürfen bis ich fertig mit meiner Ausbildung bin. Danach ziehe ich weiter und alles gehört ihr. Aber das würde nichts helfen. Sie würde dennoch jeden Tag mir sagen wie schlecht es ihr geht weil sie die Rate bezahlt, obwohl sie Rücklagen hat die diese Misere beseitigen könnten und die sie so wenig selbst verdient hat wie ich meine Wohnung, denn diese Rücklagen stammen genauso von den Ersparnissen meines Vaters wie es meine Wohnung tut.Nur dass sie diese Rücklagen zuzüglich zu dem Geld, dass übrig bleibt und noch einmal den Wert meiner Wohnung hat, sofort als "ihr Geld" bezeichnet, die Schulden aber "Unsere Schulden" sind - wogegen ich in meinem Erbe nur wohnen will und mir der Vermögenswert vollkommen egal ist, weil ich derart viel Geld von meinen Eltern nie haben wollte.Mein Vater hat ihr ja absichtlich das Doppelte vermacht mit dem ausdrücklichen Verweis, daraus die Schulden zu tilgen. Sie tilgt sie aber nicht. Sie fragt mich.

Und jetzzt hast du tatsächlich meine Rationalität gebrochen und mich emotional werden lassen - etwas was ich in dieser Frage absolut vermeiden wollte, weil es in dieses Forum nicht gehört. Aber gut:
Ja ich bin sauer. Sauer weil ich in diese Abhängigkeit gedrängt wurde. Sauer weil ich mein kleines Leben mit 1-Zimmer-Bude hatte behalten wollen. Sauer weil ich jezt mit Geld, das ich mir hart erarbeitet habe (durch Studium und zwei Jobs nebenbei, trotz chronischer Erkrankung) die Rücklagen einer Frau schützen soll, die seit Jahrzehnten nicht gearbeitet hat und als einzigen Grund warum sie Geld von meinem Vater bekommen hat immer auf Kindererziehung verwiesen hat die im Aufwärmen von TK-Kost, Geschrei, Schlägen, einem Drill sondergleichen und ihrerseits Stunden über Stunden vor dem Fernseher bestanden hat. Und in einer angeblichen Liebe zu einem Mann denn sie fortwährend gedemütigt, ebenfalls geschlagen und herabgewürdigt hat. Ich habe mein ganzes verdammtes Leben darum gekämpft von dieser Familie unabhängig zu werden und jetzt dreht sie die Mitleidsmasche hoch weil sie genau weiß dass ich mir Vorwürfe wegen Papas Tod und der Wohnung und den Schulden mache, Vorwürfe die er zu Lebzeiten noch versucht hat von mir zu nehmen und die nutzt sie jetzt aus um mein Geld rauszupressen. Das ist es, was ich fühle. Und jetzt gehe ich mal kurz vom PC weg, komme wieder runter und sammle mich.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 10:17

So, Schlusspost zu Widow:

Sei bitte letztendlich so gut und ziehe nicht einfach Dinge aus meinem Text die ich so nicht gesagt habe, bleibe bei der Fragestellung die ich gestellt habe, denn wenn wir hier in alles hinein wollen, was so schief lief und wo ich vielleicht Probleme mit haben könnte posten wir uns hier dumm und dämlich und diese Dinge berede ich auch zur Genüge mit meinem Therapeuten. ich wäre dir auch sehr dankbar, wenn du wie es Leuchtturm getan hat, genau nachfragen würdest ehe du Dinge implizierst. Denn das es eben nicht so was das man mir einfach eine Wohnung gekauft hat und ich: He, super, danke! gesgat habe, hatte ich bereits erklärt (nicht ausfürhlich genug? NIcht in den Details die du gebraucht hättest? Möglicherweise, dann ist das sicher auch mit meine Schuld, aber derartig angreifen hättest du mich dennoch nicht müssen, du hast mich ja regelrecht als Mensch heruntergesetzt (*solche wie dich braucht es wohl*; *Wenn du so tickst, ich würde mich ja schämen ...*)). Wie ich mit Problemen, die hier am Rande gestreift werden, umgehe ist derweil meine eigene Sache und auch wenn ich kein Problem damit gehabt hätte, wenn du mich einfach geragt hättest, ob ich da Hilfe habe oder mal daran gedacht habe welche anzunehmen, habe ich ein Problem damit wenn man mir vom Fleck weg unterstellt einfach zu glauben damit "mal eben" klar zu kommen. Dafür bin ich wiederum ehrlich gesagt zu froh darüber, dass ich genau diesen Weg nicht gegangen bin sondern mir immer Hilfe gesucht habe.
In diesem einen Fall bin ich aber (nicht nur) selbst jemand der hier und da psychische Probleme hat, sondern es sind vor allem die Probleme meiner Mutter (und Aggressionen, Manipulationsversuche, Gewalt gegen Kinder sind zumindest Indizien die vermuten lassen dass sie auch Probleme hat, von all den Malen wo sie mit Suizid gedroht hat (immer um etwas zu bekommen - Mitleid, Aufmerksamkeit, Betteln darum dass sie nicht geht etc.) mal abzusehen. Ich glaube, das meine Mutter ebenfalls ein ernsthaftes Problem hat und angesichts der Tatsache, das ich eben nicht wieder abhängig von meinen Eltern werden möchte (und diese Abhängigkeit funktioniert auch andersherum, wenn ich ihr Geld gebe) habe ich meine Bedenken und eine Frage gestellt - was mich sehr verwundert, ist dass du auf diesen, meinen Hauptbestandteil der Sorge und Frage, gar nicht eingehst.
Denn das ich einer gesunden Frau, die mich darum bittet ihr bei Schulden zu helfen, die sie wegen einem Geschenk an mich hat (alles ist so nicht richtig in meinem Fall, aber so stellst du es da) natürlich verpflichtet wäre, einzugreifen und zu helfen sehe ich genauso. Aber so liegt der Fall nun einmal nicht. Sie bittet nicht, sie erweckt in mir gezielt Mitgefühl um mich zur Gabe zu bewegen. Sie hat mir nichts geschenkt, die Wohnung ist komplett von meinem Vater finanziert (bis auf die Schulden, die sie gemeinsam unterschrieben haben, aber auch hier hat mein VAter wie gesagt genug Geld hinterlassen diese Schulden zu tilgen und sie noch weiter gut leben zu lassen). Ich habe die Wohnung nicht geschenkt bekommen sondern unfreiwillig geerbt und meine Mutter ist nicht fraglos psychisch gesund.

Und falls du mich hast reizen wollen um an meiner Rage zu erkennen, wie die Dinge vielleicht liegen wenn ich nicht zwanghaft versuche sie zu beschönigen, meine Eltern zu beschützen und irgendwo etwas zu finden, wie ich ihr Verhalten für mich schönbiegen kann damit sie am Ende eben tatsächlich als die großzügigen Geber und ich als das kleine Schmarotzerleinchen dastehe, weil ich nämlich nicht sehen möchte was bei mir alles kaputt gegangen ist weil sie da gehörig in meinem Leben rumgepfuscht haben, dann ist dir das gelungen, Glückwunsch.

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Leanor
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Beitrag Fr., 08.05.2015, 10:49

Und nun zu Fouché.

Vielen Dank für deine Einschätzung, der ich weitgehend zustimme.
Vielleicht wäre es das Beste, die Wohnung zu verkaufen. Dann wäre Deine Mutter die Kreditraten los, Du dein schlechtes Gefühl, und keiner wäre mehr dem anderen verpflichtet.
Daran habe ich auch schon gedacht. Als ich es irh gegenüber einmal angedeutet habe war die Hölle auf Erden los ... ich würde Papas letzte Bemühungen zerstören, was ich mr dabei denke ... verständlicherweise ehrlich gesagt denn wir haben uns alle drei furchtbar in diese Wohnung gehängt, auch weil sie meinem Vater so wichtig war. Und meine Mutter weiß, dass die Wohnung für mich sehr mit ihm verbunden ist - und dass sie in den letzten Monaten mein psychischer Halt war. Wenn mir alles zu viel wurde konnte ich hierhin zurück. Sie ist ein echter Seelentröster. Groß, hell, im Grünen. Wenn ich sage ich will sie nicht dann meine ich, als Vermögenswert. Ich will und wollte nie Vermögen von meinen Eltern. Dafür möchte ich aber mein eigenes, selbst erarbeitetes Vermögen behalten dürfen. Die Wohnung ist irgendwas zwischendrin. Drin wohnen würde ich furchtbar, furchtbar gern noch eine Weile. Ich hatte gehofft, wenn ich promoviere noch einen Nebenjob anzunehmen und mit diesem Job dann zusammen mit dem was ich auf der Promotionsstelle bekommen würde ihr Miete zu bezahlen. Oder die Rate zu übernehmen wenn sie nur das will. Oder wen ich nicht promoviere einen Zweitjob. Oder eben dass ich noch drin wohnen kann eine Weile (ich kann nur betonen dass die Rücklagen meiner Mutter jetzt bereits ausreichen die Rate zu tilgen und dann noch gut davon zu leben) und ihr dann rückwirkend Geld gebe wenn die Wohnung verkauft ist.
Vielleicht sollte ihc darauf trotzdem noch einmal ansprechen.
Ich sehe hier zwei Ebenen: die rein materielle des finanziellen Problems und die emotionale der Beziehung zu deiner Mutter. Für ersteres lässt sich nur ein knallharter Plan machen. Durchrechnen, wie das zu stemmen ist - von deiner Mutter, von Dir, oder von beiden und dann - wenn es eben sein muss - sagen, ok, geht sich nicht aus. Weg damit.
Ja die sehe ich auch und es fällt mir schwer sie zu trennen.
Eine ausbezahlte Eigentumswohnung ist natürlich Gold wert. Sie verursacht wenig laufende Kosten (wofür Du mit deinen akademischen Ambitionen sicher mal sehr dankbar sein wirst) und ist ein stabiler Wert für die Zukunft, der bei Vermietung auch noch Einnahmen bringen kann. Aber das hängt eben von den konkreten Zahlen ab (wie hoch ist die monatliche Belastung für welchen Zeitraum).
Dafür bin ich jetzt schon enorm dankbar. Und was die monatliche Belastung angeht - solange sie nicht sofort gestemmt werden muss wird sie kein Problem sein. Wir reden hier von eineinhalb Jahren, vielleicht zwei Jahren. Selbst wenn sie die ganze Rate in dieser Zeit von den Rücklagen abziehen muss, zahl ich ihr das mit Kusshand zurück, sobald ich kann.
Die Beziehungsebene mit deiner Mutter ist wesentlich komplizierter. Ich befürchte, so wie du sie schilderst, ist die Wohnung nur ein "Symptom". Sie wird wohl immer wieder etwas finden, wo sie Dich um Hilfe bitten wird und Du zerrissen wirst zwischen "Ich sollte" und "Ich will aber nicht". Auch hier geht's um Klarheit. In dem Fall klare Grenzen: Wo bist Du bereit deiner Mutter zu helfen und wo nicht? Deiner Mutter scheint es jedenfalls leichter zu fallen, sich Dir gegenüber abzugrenzen, als umgekehrt.
Das ist richtig. Für mich ist die Situation sehr neu, finanziell um Hilfe gebeten zu werden. Emotional kenne ich das - ich habe mich schon immer sehr für sie verantwortlich gefühlt, weil sie mir auch immer wieder betonte, das nur ich ihr da helfen kann. Irgendwann schlägt so etwas Wurzeln. Ich habe mich immer als "gezwungen einziger" Helfer gefühlt, sogar da wo ich helfen wollte wurde es zum Zwang weil sie das so formuliert hat, das ich ihr ja helfen müsse weil es sonst niemand tut. Sie wirkte auch immer so, als ob sie mit absolut allem überfordert wäre.
Zeitlich und emotional habe ich da mittlerweile eine Grenze, weiß ich, wie viel und was ich tue.
Finanziell ist für mich so neu, dass sie mich da, zusammen mit dem Schuldgefühl bezüglich meiner Wohnung und ihren Schulden total an einer schwachen Stelle erwischt. Ich fühle mich furchtbar unwohl weil sie mein schlechtes Gewissen auch schürt. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass da eine Grenze liegen sollte. Ich will ihr gerne in finanziellen Notlagen helfen, aber nur wenn es für mich auch wirklich möglich ist. Und ich möchte lieber mal einmal eine große Zahlung mitübernehmen als jeden Monat Geld zu etwas beisteuern, das an sich nicht zu meinen Problemen gehört (ob die Wohnung da jetzt rein fällt ist wieder ein Diskussionspunkt). Abe vermutlich sollte ich da wirklich noch stärker arbeiten, zu sehen, wie weit ich wirklich helfen will und dann die Grenzen genauso stark ziehen wie sie emotional schon gezogen sind.

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