chronische Schmerzen und Psyche
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chronische Schmerzen und Psyche
Hallo liebe Forumsschreiber,
ich habe seit über 10 Jahren chronische Schmerzen, überwiegend Druckschmerz und Engegefühle am Hals, Brustbein, an der Wirbelsäule und bei bzw. nach Lockerung auch brennende Schmerzen. Nachdem ich gegen Ende des letzten Jahres erneut versucht habe, feste Stellen zu lockern (alleine und durch Physiotherapeuthen), habe ich Schmerzen an genau den ehemalig festen Stellen, die sich immer wieder zusammenziehen wollen (eher punktförmige Verknotungen). Werden diese durch Manualtherapie oder Osteopathie gelöst, fühlt es sich zwar kurzzeitig (für wenige Stunden) etwas besser an, doch dann wird es wieder schlimmer. Da ich offenbar eine sehr starke Wahrnehmung dafür habe, im Gegensatz zu anderen Patienten Verdrehungen und Verknotungen sehr stark spüre neben den eigentlichen Schmerzen und ich diese auch ausführlich beschreibe in der Annahme, dass man mir dann vielleicht besser helfen kann, hat man nach einer stationären Schmerztherapie neben bekannten körperlichen Befunden (insbes. leichtere Skoliose, Scheuermann-Rundrücken BWS, Hüftdysplasie mit Arthrose, div. Bandscheibenvorwölbungen in allen Etagen mit freiem Spinalkanal, aber z. T. Einengung der Neuroforamia und Berührung des Duralsackes, Gleitwirbel HWS und LWS, erosive Osteochondrose insbes. HWS u. LWS und andere arthrotische Erscheinungen) auch die Diagnose "psychosomatisch" gestellt. Es ging bereits soweit, dass man mir in dieser Klinik eine medikamentöse Therapie in der Psychiatrie aufdrücken wollte. Da Physiotherapie und manuelle BEhandlungen meine Beschwerden bisher nicht verbessert haben, habe ich nun die Befürchtung, dass der behandelnde Arzt (Neurologe) mich ebenfalls dazu drängen wird, bzw. mich sonst nicht weiter krank schreibt. Ich fühle mich jedoch aufgrund der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen keineswegs arbeitsfähig. Solche Neuroleptika möchte ich jedoch, zumindest zur Zeit (noch?) nicht, nehmen, da sie starke Nebenwirkungen verursachen können, u. a. auch Muskelsteifheit, was ich ja sowieso schon habe, und Herzprobleme z. B. benötige ich auch nicht noch zusätzlich.
Welche Möglichkeiten habe ich in diesem Fall als Patient? Gibt es Kompromisse (z. B. ambulante Gesprächstherapie), es kann doch nicht sein, dass ich mich auf diese medikamente einlassen muss, nur um weiterhin die erforderliche Krankschreibung zu erhalten? Ich nehme bereits seit Jahren Antidepressiva (Amytryptilin), da wurde mir auch gesagt, es würde gegen die Schmerzen wirken (tut es aber nicht, ich nehme es nur, weil ich damit besser schlafen kann). Ich bin daher sehr skeptisch, dass mir diese Neuroleptika wirklich Linderung bringen. Sie werden vielleicht dazu beitragen, dass ich nach außen hin ruhiger erscheine und meine Beschwerden nicht mehr so zum Ausdruck bringe, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gegen die Schmerzen helfen, da sie durch Lockerung verursacht wurden und es immer wieder diese bestimmten Stellen sind, die vorher fest waren, die sich jetzt (jedoch im Verhältnis zum Rest des Körpers) immer wieder punktförmig zusammendrehen.
LG Schmerzpatientin
ich habe seit über 10 Jahren chronische Schmerzen, überwiegend Druckschmerz und Engegefühle am Hals, Brustbein, an der Wirbelsäule und bei bzw. nach Lockerung auch brennende Schmerzen. Nachdem ich gegen Ende des letzten Jahres erneut versucht habe, feste Stellen zu lockern (alleine und durch Physiotherapeuthen), habe ich Schmerzen an genau den ehemalig festen Stellen, die sich immer wieder zusammenziehen wollen (eher punktförmige Verknotungen). Werden diese durch Manualtherapie oder Osteopathie gelöst, fühlt es sich zwar kurzzeitig (für wenige Stunden) etwas besser an, doch dann wird es wieder schlimmer. Da ich offenbar eine sehr starke Wahrnehmung dafür habe, im Gegensatz zu anderen Patienten Verdrehungen und Verknotungen sehr stark spüre neben den eigentlichen Schmerzen und ich diese auch ausführlich beschreibe in der Annahme, dass man mir dann vielleicht besser helfen kann, hat man nach einer stationären Schmerztherapie neben bekannten körperlichen Befunden (insbes. leichtere Skoliose, Scheuermann-Rundrücken BWS, Hüftdysplasie mit Arthrose, div. Bandscheibenvorwölbungen in allen Etagen mit freiem Spinalkanal, aber z. T. Einengung der Neuroforamia und Berührung des Duralsackes, Gleitwirbel HWS und LWS, erosive Osteochondrose insbes. HWS u. LWS und andere arthrotische Erscheinungen) auch die Diagnose "psychosomatisch" gestellt. Es ging bereits soweit, dass man mir in dieser Klinik eine medikamentöse Therapie in der Psychiatrie aufdrücken wollte. Da Physiotherapie und manuelle BEhandlungen meine Beschwerden bisher nicht verbessert haben, habe ich nun die Befürchtung, dass der behandelnde Arzt (Neurologe) mich ebenfalls dazu drängen wird, bzw. mich sonst nicht weiter krank schreibt. Ich fühle mich jedoch aufgrund der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen keineswegs arbeitsfähig. Solche Neuroleptika möchte ich jedoch, zumindest zur Zeit (noch?) nicht, nehmen, da sie starke Nebenwirkungen verursachen können, u. a. auch Muskelsteifheit, was ich ja sowieso schon habe, und Herzprobleme z. B. benötige ich auch nicht noch zusätzlich.
Welche Möglichkeiten habe ich in diesem Fall als Patient? Gibt es Kompromisse (z. B. ambulante Gesprächstherapie), es kann doch nicht sein, dass ich mich auf diese medikamente einlassen muss, nur um weiterhin die erforderliche Krankschreibung zu erhalten? Ich nehme bereits seit Jahren Antidepressiva (Amytryptilin), da wurde mir auch gesagt, es würde gegen die Schmerzen wirken (tut es aber nicht, ich nehme es nur, weil ich damit besser schlafen kann). Ich bin daher sehr skeptisch, dass mir diese Neuroleptika wirklich Linderung bringen. Sie werden vielleicht dazu beitragen, dass ich nach außen hin ruhiger erscheine und meine Beschwerden nicht mehr so zum Ausdruck bringe, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gegen die Schmerzen helfen, da sie durch Lockerung verursacht wurden und es immer wieder diese bestimmten Stellen sind, die vorher fest waren, die sich jetzt (jedoch im Verhältnis zum Rest des Körpers) immer wieder punktförmig zusammendrehen.
LG Schmerzpatientin
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Liebe schmerzpatientin,
ich habe Fibromyalgie. Ich weiß bei mir, dass es zahlreiche psychische Umstände gab und gibt, die diese wohl auslösten oder verfestigten. Ich mache seit Jahren Psychotherapie. Aber die Schmerzen sind immer noch da. Ich nehme auch Amitriptylin, mir helfen sie aber. Ich nehme davon 16-20mg abends.
Ansonsten nehme ich noch Tramadol, eines der noch sanftesten Opioide. Das hilft auch. Ich bin soweit meistens schmerzfrei.
Man kann dich nicht zwingen, bestimmte Psychopharmaka einzunehmen, oder dir dann Druck zu machen. Das Recht hat man meines Wissens immer als mündige Patientin.
Ich glaube, ich würde die Neuroleptika probieren ... da ich alles probieren würde, nur um diese Schmerzen nicht ständig zu haben und auch um arbeitsfähig zu bleiben, da ich Schulden abbezahlen muss und ich von meinem Job ziemlich abhängig bin dadurch. War aber auch mal in einem Jahr längere Zeit krankgeschrieben. Mein Arzt hat das nie mit Medikamenten in Zusammenhang gebracht oder jemals etwas von mir erwartet. Er hat mich immer krankgeschrieben, wenn ich mich krank fühlte und ich das Gefühl hatte, nicht arbeiten zu können. Egal, ob ich was eingenommen habe oder nicht. Der Arzt ist ja nicht derjenige, der Leute arbeitsfähig machen muss. Er ist dafür da, um zu helfen und das gemeinsam mit dem Patienten zu besprechen, was gemacht werden kann.
Was ein Problem werden könnte, ist z.B. wenn du Erwerbsminderungsrente beantragen willst oder auf Reha willst etc. Wenn man dann nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, dann ist das schon etwas problematisch glaube ich.
Ich weiß nicht soviel über die Nebenwirkungen von Neuroleptika ... wenn man dir Psychopharmaka verschreiben will, steckt doch auch ein psychischer Faktor dahinter? Warst oder bist du in Psychotherapie?
LG und alles Gute,
Memory
ich habe Fibromyalgie. Ich weiß bei mir, dass es zahlreiche psychische Umstände gab und gibt, die diese wohl auslösten oder verfestigten. Ich mache seit Jahren Psychotherapie. Aber die Schmerzen sind immer noch da. Ich nehme auch Amitriptylin, mir helfen sie aber. Ich nehme davon 16-20mg abends.
Ansonsten nehme ich noch Tramadol, eines der noch sanftesten Opioide. Das hilft auch. Ich bin soweit meistens schmerzfrei.
Man kann dich nicht zwingen, bestimmte Psychopharmaka einzunehmen, oder dir dann Druck zu machen. Das Recht hat man meines Wissens immer als mündige Patientin.
Ich glaube, ich würde die Neuroleptika probieren ... da ich alles probieren würde, nur um diese Schmerzen nicht ständig zu haben und auch um arbeitsfähig zu bleiben, da ich Schulden abbezahlen muss und ich von meinem Job ziemlich abhängig bin dadurch. War aber auch mal in einem Jahr längere Zeit krankgeschrieben. Mein Arzt hat das nie mit Medikamenten in Zusammenhang gebracht oder jemals etwas von mir erwartet. Er hat mich immer krankgeschrieben, wenn ich mich krank fühlte und ich das Gefühl hatte, nicht arbeiten zu können. Egal, ob ich was eingenommen habe oder nicht. Der Arzt ist ja nicht derjenige, der Leute arbeitsfähig machen muss. Er ist dafür da, um zu helfen und das gemeinsam mit dem Patienten zu besprechen, was gemacht werden kann.
Was ein Problem werden könnte, ist z.B. wenn du Erwerbsminderungsrente beantragen willst oder auf Reha willst etc. Wenn man dann nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, dann ist das schon etwas problematisch glaube ich.
Ich weiß nicht soviel über die Nebenwirkungen von Neuroleptika ... wenn man dir Psychopharmaka verschreiben will, steckt doch auch ein psychischer Faktor dahinter? Warst oder bist du in Psychotherapie?
LG und alles Gute,
Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]
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Hallo Schmerzpatientin,
das klingt, als ob Du schon ganz schön was hinter dir hast
Erst einmal vorweg: ein Arzt muss, wenn er um Krankschreibung gebeten wird, feststellen, ob ein Patient den Job den er hat AUSFÜHREN KANN aus medizinischer Sicht, oder nicht. Die Frage ob ein Patient der THERAPIEEMPFEHLUNG folgt, ist eine andere. Es darf dich keiner erpressen nach dem Motto: Krankschreibung gibt es nur, wenn... ABER: So eine normale Krankschreibung benötigt einen medizinischen, d.h. körperlichen ODER psychischen Grund. Wenn der Arzt den Eindruck hat, dass Du deine Symptome benutzt, um nicht arbeiten zu müssen (also vortäuscht, verschlimmerst) und gar nicht gesund werden willst, kann er dir die Krankschreibung natürlich verwehren - DANN WECHSLE DEN ARZT (das ist möglicherweise auch das, was ein Arzt mit so einem Erpressungsversuch manchmal erreichen will)!
Eine weitere Schwierigkeit wird aber mit der Zeit die Krankenkasse werden, die nämlich irgendwann wissen möchte, ob es eine Aussicht auf Heilung gibt, oder ob Du berentet werden musst - und auch hier erfolgt eine Diagnosestellung (körperlich/psychisch) und ggf. eine Therapieempfehlung. Folgst Du der nicht (was Du natürlich darfst!) musst Du damit rechnen, dass Du im schlimmsten Fall aber keine Gelder mehr bekommen würdest. Allerdings: So etwas passiert nicht einfach mal eben so, da wird ganz genau geprüft und Du musst zum medizinischen Dienst, Gutachter etc.
Die andere Frage ist: Was möchtest Du denn langfristig? Also Arbeits-technisch? Und welche Therapie-Perspektive siehst Du für dich? Ich möchte dir dazu gerne ein paar Überlegungen mitgeben - und hoffe Du bist nicht böse darüber oder bekommst es in den "falschen" Hals...
Ich verstehe dich so, dass Du "ausdiagnostiziert" bist, dass also alle möglichen Krankheiten GEFUNDEN wurden und andere ausgeschlossen werden konnten und die Ärzte dir - im Prinzip - sagen: die Krankheiten die Du hast erklären die Symptome nicht IN AUSREICHENDEM MAß, da muss es eine psychische Komponente geben. Und auch dein Empfinden ist ja, dass deine diversen Diagnosen eigentlich nicht ganz den Kern treffen.
das klingt, als ob Du schon ganz schön was hinter dir hast
Erst einmal vorweg: ein Arzt muss, wenn er um Krankschreibung gebeten wird, feststellen, ob ein Patient den Job den er hat AUSFÜHREN KANN aus medizinischer Sicht, oder nicht. Die Frage ob ein Patient der THERAPIEEMPFEHLUNG folgt, ist eine andere. Es darf dich keiner erpressen nach dem Motto: Krankschreibung gibt es nur, wenn... ABER: So eine normale Krankschreibung benötigt einen medizinischen, d.h. körperlichen ODER psychischen Grund. Wenn der Arzt den Eindruck hat, dass Du deine Symptome benutzt, um nicht arbeiten zu müssen (also vortäuscht, verschlimmerst) und gar nicht gesund werden willst, kann er dir die Krankschreibung natürlich verwehren - DANN WECHSLE DEN ARZT (das ist möglicherweise auch das, was ein Arzt mit so einem Erpressungsversuch manchmal erreichen will)!
Eine weitere Schwierigkeit wird aber mit der Zeit die Krankenkasse werden, die nämlich irgendwann wissen möchte, ob es eine Aussicht auf Heilung gibt, oder ob Du berentet werden musst - und auch hier erfolgt eine Diagnosestellung (körperlich/psychisch) und ggf. eine Therapieempfehlung. Folgst Du der nicht (was Du natürlich darfst!) musst Du damit rechnen, dass Du im schlimmsten Fall aber keine Gelder mehr bekommen würdest. Allerdings: So etwas passiert nicht einfach mal eben so, da wird ganz genau geprüft und Du musst zum medizinischen Dienst, Gutachter etc.
Die andere Frage ist: Was möchtest Du denn langfristig? Also Arbeits-technisch? Und welche Therapie-Perspektive siehst Du für dich? Ich möchte dir dazu gerne ein paar Überlegungen mitgeben - und hoffe Du bist nicht böse darüber oder bekommst es in den "falschen" Hals...
Ich verstehe dich so, dass Du "ausdiagnostiziert" bist, dass also alle möglichen Krankheiten GEFUNDEN wurden und andere ausgeschlossen werden konnten und die Ärzte dir - im Prinzip - sagen: die Krankheiten die Du hast erklären die Symptome nicht IN AUSREICHENDEM MAß, da muss es eine psychische Komponente geben. Und auch dein Empfinden ist ja, dass deine diversen Diagnosen eigentlich nicht ganz den Kern treffen.
Hello darkness, my old friend...
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... sorry - falsche Taste - weiter geht's:
Ich kann mir schon vorstellen, dass hinter einigen deiner Symptome psychische Ursachen stehen könnten. Manchmal tut man sich schwer damit, das zu akzeptieren, weil man mit "Psychosomatik" oder "Psychisch" verbindet, dass Ärzte einem damit sagen wollen man würde sich anstellen/übertreiben, seine Krankheit vortäuschen würde, sich seine Symptome selber nur einbilden würde oder davon überzeugt sei, dass man schlimm krank sei (Hypochonder) obwohl man s erwiesenermaßen nicht ist. Und ganz ehrlich: Manche Ärzte wollen auch genau das sagen! Aber: eine psychische Ursache BEDEUTET "NUR", dass der Grund dafür, dass der Körper diese Symptome und Missempfindungen ERZEUGT, im Unterbewussten, also in der Seele, liegt.
Gut ist es also, wenn man einen Arzt findet, der das Zusammenspiel Psyche zu Körper (und Körper zu Psyche, also z.B. eine depressive Verstimmung als FOLGE der Schmerzen) selber versteht und auch vermitteln kann!
Ob es bei dir PSYCHISCHE Ursachen gibt, bzw. welche Rolle die psychischen Komponenten, die JEDE CHRONISCHE ERKRANKUNG mit sich bringt, bei dir spielen kannst Du selber nicht einmal unbedingt wissen - es ist auch viel zunächst mal unbewusst (also auch unbekannt)... Aber: Das kann eine gute Therapie ans Licht bringen und dann auch verändern/verbessern!! Ich habe mich selber sehr lange dagegen gesperrt, eine Therapie zu machen, allerdings bin ich heute selber überrascht, wie gut das "Ergebnis" ist. Nach über 15 Jahren habe ich seit ca. 1 Jahr kaum noch Symptome. Ich hätte nie gedacht, dass ich so "gesund" sein kann - und meine Ärzte auch nicht!!! Und das schreibe und meine ich, obwohl mich aktuell mein Immunsystem echt oft im Stich lässt - es ist immer noch kein Vergleich zu früher! Ich will dir damit also Mut und Hoffnung machen, eine Therapie auszuprobieren (Abbrechen kann man immer...).
Da ich beruflich damit zu tun habe noch ein Wort zu Antidepressiva und Neuroleptika: Alle diese Dinge haben Nebenwirkungen (eine Therapie übrigens auch!!), allerdings ist davon nicht jeder Patient betroffen. Das muss man ggf. eben auch einfach ausprobieren. Gerade Neuroleptika werden oft sehr erfolgreich in der Schmerztherapie eingesetzt... Also ganz ohne Hand und Fuß ist ein solcher Vorschlag nicht - es geht da bei weitem nicht nur darum, dass Du deine Schmerzen besser (oder gar einfach nur stiller) erträgst! Neuroleptika sind KEINE Beruhigungsmittel, die dich einfach nur willenlos/sprachlos /gefügig machen... Ich finde, dass man immer gut abwägen muss, ob man ein solches Medikament nimmt, aber man muss sie auch nicht verteufeln (sondern auch mal dankbar sein, dass es sie gibt). Allerdings: Wenn die Schmerzen psychisch bedingt sind, werden Medikamente kaum oder nur kurzfristig helfen, gelegentlich kommt einfach ein neues Symptom, wenn man das alte ruhiggestellt hat (Etagenwechsel!)... Und: Bei jedem Medikament nimmt über eine lange Einnahmedauer die Wirkung ab. Ich rate dir also, dich NICHT NUR auf Medis zu verlassen und lieber eine Therapie zu versuchen - aber auch für die Medis ein bischen offen zu sein, wenn Du kannst.
In diesem Zusammenhang: Wenn Du deinem Neurologen eine Bereitschaft zur Psychotherapie signalisierst, aber keine Bereitschaft, diese Medis zu nehmen, sollte er schon darauf eingehen. Bloß: schnell wirst Du weder einen Platz finden noch wird es "sofort" helfen, eine Gesprächstherapie zu beginnen (es ist eben keine Tablette, die sofort wirkt)... Und in der Zwischenzeit musst Du arbeiten können... Also vielleicht die Medis als Übergangslösung...??
Oder eine psychosomatische Kur oder psychosomatische Akutklinik? Da gibt es zwar auch nicht sofort Plätze, aber meist schneller als einen reguzlären Therapieplatz. UND: in einer Klinik hat man in wenigen Wochen so viel Therapie wie sonst im halbe Jahr - nach meiner persönlichen Erfahrung kann man da weit kommen. Und die schreiben auch krank... Und: eine Klinik oder Kur bietet die Möglichkeit, verschiedene Therapien kennen zu lernen und zu sehen, welche Form für einen selbst geeignet ist... Übrigens: Eine solche Klinik arbeitet in der Regel nicht nur mit Psychotherapie, sondern natürlich auch mit Physiotherapie, Arzneimitteln etc. - man hat also mal "alles aus einer Hand". Wobei, meiner Erfahrung nach, diese Kliniken meist bemüht sind, die Medis eher zu reduzieren als noch mehr zu verordnen...
Puh - ich hoffe Du hast durchgehalten und ic konnte dir ein wenig helfen!!
LG, Silence
Ich kann mir schon vorstellen, dass hinter einigen deiner Symptome psychische Ursachen stehen könnten. Manchmal tut man sich schwer damit, das zu akzeptieren, weil man mit "Psychosomatik" oder "Psychisch" verbindet, dass Ärzte einem damit sagen wollen man würde sich anstellen/übertreiben, seine Krankheit vortäuschen würde, sich seine Symptome selber nur einbilden würde oder davon überzeugt sei, dass man schlimm krank sei (Hypochonder) obwohl man s erwiesenermaßen nicht ist. Und ganz ehrlich: Manche Ärzte wollen auch genau das sagen! Aber: eine psychische Ursache BEDEUTET "NUR", dass der Grund dafür, dass der Körper diese Symptome und Missempfindungen ERZEUGT, im Unterbewussten, also in der Seele, liegt.
Gut ist es also, wenn man einen Arzt findet, der das Zusammenspiel Psyche zu Körper (und Körper zu Psyche, also z.B. eine depressive Verstimmung als FOLGE der Schmerzen) selber versteht und auch vermitteln kann!
Ob es bei dir PSYCHISCHE Ursachen gibt, bzw. welche Rolle die psychischen Komponenten, die JEDE CHRONISCHE ERKRANKUNG mit sich bringt, bei dir spielen kannst Du selber nicht einmal unbedingt wissen - es ist auch viel zunächst mal unbewusst (also auch unbekannt)... Aber: Das kann eine gute Therapie ans Licht bringen und dann auch verändern/verbessern!! Ich habe mich selber sehr lange dagegen gesperrt, eine Therapie zu machen, allerdings bin ich heute selber überrascht, wie gut das "Ergebnis" ist. Nach über 15 Jahren habe ich seit ca. 1 Jahr kaum noch Symptome. Ich hätte nie gedacht, dass ich so "gesund" sein kann - und meine Ärzte auch nicht!!! Und das schreibe und meine ich, obwohl mich aktuell mein Immunsystem echt oft im Stich lässt - es ist immer noch kein Vergleich zu früher! Ich will dir damit also Mut und Hoffnung machen, eine Therapie auszuprobieren (Abbrechen kann man immer...).
Da ich beruflich damit zu tun habe noch ein Wort zu Antidepressiva und Neuroleptika: Alle diese Dinge haben Nebenwirkungen (eine Therapie übrigens auch!!), allerdings ist davon nicht jeder Patient betroffen. Das muss man ggf. eben auch einfach ausprobieren. Gerade Neuroleptika werden oft sehr erfolgreich in der Schmerztherapie eingesetzt... Also ganz ohne Hand und Fuß ist ein solcher Vorschlag nicht - es geht da bei weitem nicht nur darum, dass Du deine Schmerzen besser (oder gar einfach nur stiller) erträgst! Neuroleptika sind KEINE Beruhigungsmittel, die dich einfach nur willenlos/sprachlos /gefügig machen... Ich finde, dass man immer gut abwägen muss, ob man ein solches Medikament nimmt, aber man muss sie auch nicht verteufeln (sondern auch mal dankbar sein, dass es sie gibt). Allerdings: Wenn die Schmerzen psychisch bedingt sind, werden Medikamente kaum oder nur kurzfristig helfen, gelegentlich kommt einfach ein neues Symptom, wenn man das alte ruhiggestellt hat (Etagenwechsel!)... Und: Bei jedem Medikament nimmt über eine lange Einnahmedauer die Wirkung ab. Ich rate dir also, dich NICHT NUR auf Medis zu verlassen und lieber eine Therapie zu versuchen - aber auch für die Medis ein bischen offen zu sein, wenn Du kannst.
In diesem Zusammenhang: Wenn Du deinem Neurologen eine Bereitschaft zur Psychotherapie signalisierst, aber keine Bereitschaft, diese Medis zu nehmen, sollte er schon darauf eingehen. Bloß: schnell wirst Du weder einen Platz finden noch wird es "sofort" helfen, eine Gesprächstherapie zu beginnen (es ist eben keine Tablette, die sofort wirkt)... Und in der Zwischenzeit musst Du arbeiten können... Also vielleicht die Medis als Übergangslösung...??
Oder eine psychosomatische Kur oder psychosomatische Akutklinik? Da gibt es zwar auch nicht sofort Plätze, aber meist schneller als einen reguzlären Therapieplatz. UND: in einer Klinik hat man in wenigen Wochen so viel Therapie wie sonst im halbe Jahr - nach meiner persönlichen Erfahrung kann man da weit kommen. Und die schreiben auch krank... Und: eine Klinik oder Kur bietet die Möglichkeit, verschiedene Therapien kennen zu lernen und zu sehen, welche Form für einen selbst geeignet ist... Übrigens: Eine solche Klinik arbeitet in der Regel nicht nur mit Psychotherapie, sondern natürlich auch mit Physiotherapie, Arzneimitteln etc. - man hat also mal "alles aus einer Hand". Wobei, meiner Erfahrung nach, diese Kliniken meist bemüht sind, die Medis eher zu reduzieren als noch mehr zu verordnen...
Puh - ich hoffe Du hast durchgehalten und ic konnte dir ein wenig helfen!!
LG, Silence
Hello darkness, my old friend...
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Hallo Ihr Beiden, vielen Dank für Eure Antworten.
@SoundofSilence, Du hast es schon richtig verstanden, ich selbst glaube allerdings eher nicht daran, dass meine Beschwerden auch eine psychische URSACHE haben. Auf Röntgen-Bildern etc. sieht man eben nicht alles, außerdem sind meine Hauptbschwerden schon dort und vorderseitig gegenüber, wo man auch Veränderungen auf den Bildern sieht. Sicherlich mögen muskuläre Fehlspannungen, die schon lange bestehen können, mit eine Rolle spielen, aber ich glaube eher dass sie auf den Skelettanomalien und den abnutzungsbedingten VEränderungen bzw. Fehlausgleichsspannung beruhen. Ich meine genauer gesagt, dass ich in jeder Wirbelsäulenetage mir vor 10 Jahren etwa eine Wirbelverdrehung zu viel angeeignet habe, und diese in sich verdrehten Wirbel sieht man lt. Physiotherapeuten und Osteopathen grundsätzlich nicht und für Ärzte ist es normal, dass man bei Skoliose solche Verdrehungen hat, für mich ist es aber merklich zu spüren, es ist so, als wollten die Wirbel/Muskeln/Gewebestrukturen da immer wieder reindrehen, das Innere darunter abe nicht. Das Schmerzempfinden ist doch auch bei jedem anders, für mich ist nicht nachvollziehbar, dass man meint, ich könnte aufgrund dessen, was die Bilder hergeben, nicht so starke Beschwerden haben. Vielleicht ist einiges nicht "genügend" ausgeprägt (die Skoliose klein, Bandscheibenvorfälle hat jeder...), doch viel Kleines verbindet sich eben auch zum Großen ! Dass die Psyche in der FOLGE derzeit stark beeinträchtigt ist, will ich jedoch nicht bestreiten, das ist leider so.
Diese Befürchtung, dass ich nicht schnell genug einen Platz für eine Gesprächstherapie bekomme, habe ich allerdings auch, daher ja meine Bedenken, ob der Arzt mich dann so lange krank schreibt. Doch in der Klinik wollen sie mich ja auch mit Medis behandeln. Daneben kann ich auf diesen (antatomisch geformten, wie es sie heute leider überall- und auch in der Klinik- gibt, Lordose-) Stühlen nicht sitzen, es verstärkt meine Beschwerden genauso wie das Tragen meiner Hörgeräte, was leider niemand nachvollziehen kann, aber es ist nun mal so, und für die Therapien müsste ich sie ja ständig auch wieder reinsetzen, mir haben schon die 2 WOchen gereicht... (das hat aber nichts damit zu tun, dass ich die HÖrgeräte ablehne, im Gegenteil bin ich dankbar, dass es so etwas gibt, aber bekomme damit noch mehr Probleme am hals und Brustbein und Kieferbereich, und das zieht sich wie Ketten durch den ganzen Körper, irgendwie kann ich den Hals/Kopf nicht so halten, wie die Geräte es erfordern, bekomme sie mit der Stellung, die ich habe, nicht in die Ohren, habe seit kurzem neue, doch die alten waren auch nicht viel besser, und schon wenn der Akustiker die Abdruckmasse in die Ohren drückt, verdrehe ich meinen Hals und Kopf), auch daher wäre es für mich ein Alptraum, schon wieder in die Klinik (egal ob Krankenhaus oder Reha...) zu müssen. Doch das versteht eben auch niemand! Für mich hängt es mit der Halswirbelsäule zusammen, doch macht natürlich niemand sich die Mühe und untersucht solche Zusammenhänge, der HNO oder Akustiker haben je ihr Fachgebiet, der Orthopäde ein anderes..., so ist es eben am Ende psychosomatisch...).
Einem neuen Arzt müsste ich ja erzählen, warum der alte mich nicht weiter krank schreiben will, da käme ich wahrscheinlich auch nicht weiter, oder hast Du das schon mal versucht?
Arbeitstechnisch möchte ich im Prinzip schon wieder arbeiten, aber nicht mit den aktuell bestehenden Schmerzen und Hörgeräteproblemen, das würde nicht funktionieren, bin allerdings schon seit November krank geschrieben..., die Zeit läuft natürlich...,das ist echt mist!
Darf ich mal fragen, was Du für körperliche Symptome hast und wie lange Du die Psychotherapie gemacht hast, bis Du eine körperliche Besserung verspürt hast?
In welchem Bereich hast du denn beruflich mit solchen Medis zu tun, arbeitest Du direkt mit den Patienten oder verkaufst Du sie???
LG Claudia
@SoundofSilence, Du hast es schon richtig verstanden, ich selbst glaube allerdings eher nicht daran, dass meine Beschwerden auch eine psychische URSACHE haben. Auf Röntgen-Bildern etc. sieht man eben nicht alles, außerdem sind meine Hauptbschwerden schon dort und vorderseitig gegenüber, wo man auch Veränderungen auf den Bildern sieht. Sicherlich mögen muskuläre Fehlspannungen, die schon lange bestehen können, mit eine Rolle spielen, aber ich glaube eher dass sie auf den Skelettanomalien und den abnutzungsbedingten VEränderungen bzw. Fehlausgleichsspannung beruhen. Ich meine genauer gesagt, dass ich in jeder Wirbelsäulenetage mir vor 10 Jahren etwa eine Wirbelverdrehung zu viel angeeignet habe, und diese in sich verdrehten Wirbel sieht man lt. Physiotherapeuten und Osteopathen grundsätzlich nicht und für Ärzte ist es normal, dass man bei Skoliose solche Verdrehungen hat, für mich ist es aber merklich zu spüren, es ist so, als wollten die Wirbel/Muskeln/Gewebestrukturen da immer wieder reindrehen, das Innere darunter abe nicht. Das Schmerzempfinden ist doch auch bei jedem anders, für mich ist nicht nachvollziehbar, dass man meint, ich könnte aufgrund dessen, was die Bilder hergeben, nicht so starke Beschwerden haben. Vielleicht ist einiges nicht "genügend" ausgeprägt (die Skoliose klein, Bandscheibenvorfälle hat jeder...), doch viel Kleines verbindet sich eben auch zum Großen ! Dass die Psyche in der FOLGE derzeit stark beeinträchtigt ist, will ich jedoch nicht bestreiten, das ist leider so.
Diese Befürchtung, dass ich nicht schnell genug einen Platz für eine Gesprächstherapie bekomme, habe ich allerdings auch, daher ja meine Bedenken, ob der Arzt mich dann so lange krank schreibt. Doch in der Klinik wollen sie mich ja auch mit Medis behandeln. Daneben kann ich auf diesen (antatomisch geformten, wie es sie heute leider überall- und auch in der Klinik- gibt, Lordose-) Stühlen nicht sitzen, es verstärkt meine Beschwerden genauso wie das Tragen meiner Hörgeräte, was leider niemand nachvollziehen kann, aber es ist nun mal so, und für die Therapien müsste ich sie ja ständig auch wieder reinsetzen, mir haben schon die 2 WOchen gereicht... (das hat aber nichts damit zu tun, dass ich die HÖrgeräte ablehne, im Gegenteil bin ich dankbar, dass es so etwas gibt, aber bekomme damit noch mehr Probleme am hals und Brustbein und Kieferbereich, und das zieht sich wie Ketten durch den ganzen Körper, irgendwie kann ich den Hals/Kopf nicht so halten, wie die Geräte es erfordern, bekomme sie mit der Stellung, die ich habe, nicht in die Ohren, habe seit kurzem neue, doch die alten waren auch nicht viel besser, und schon wenn der Akustiker die Abdruckmasse in die Ohren drückt, verdrehe ich meinen Hals und Kopf), auch daher wäre es für mich ein Alptraum, schon wieder in die Klinik (egal ob Krankenhaus oder Reha...) zu müssen. Doch das versteht eben auch niemand! Für mich hängt es mit der Halswirbelsäule zusammen, doch macht natürlich niemand sich die Mühe und untersucht solche Zusammenhänge, der HNO oder Akustiker haben je ihr Fachgebiet, der Orthopäde ein anderes..., so ist es eben am Ende psychosomatisch...).
Einem neuen Arzt müsste ich ja erzählen, warum der alte mich nicht weiter krank schreiben will, da käme ich wahrscheinlich auch nicht weiter, oder hast Du das schon mal versucht?
Arbeitstechnisch möchte ich im Prinzip schon wieder arbeiten, aber nicht mit den aktuell bestehenden Schmerzen und Hörgeräteproblemen, das würde nicht funktionieren, bin allerdings schon seit November krank geschrieben..., die Zeit läuft natürlich...,das ist echt mist!
Darf ich mal fragen, was Du für körperliche Symptome hast und wie lange Du die Psychotherapie gemacht hast, bis Du eine körperliche Besserung verspürt hast?
In welchem Bereich hast du denn beruflich mit solchen Medis zu tun, arbeitest Du direkt mit den Patienten oder verkaufst Du sie???
LG Claudia
"Psychosomatisch" heißt nicht auotomatisch, dass dahinter ein schwerwiegender Grund oder ein verdecktes Geheimnis liegt.
Psychosomatisch kann auch bedeuten, dass man irgendwann in seinem Leben durch eine stressreiche Zeit durchmusste, und sich zu dieser Zeit mehr oder weniger harmlose Verspannungen zugezogen hat. Ohne, dass man das bemerkt oder dem große Beachtung geschenkt hätte, können sich sollche Verspannungen chronifiziert haben und immer mehr Muskeln und Gelenke miteinbezogen haben, bis es zu Schmerzen, Arthrose und anderen Symptomen gekommen ist. Ab da ist das dann ein Selbstläufer.
Man hat Schmerzen, geht in Schonhaltung, belastet dadurch auch noch andere Muskeln und Gelenke - und man hat keine Möglichkeit mehr, diese Muskeln, Muskelgruppen und Gelenke zu entspannen.
Durch den Schmerz wächst der Stress, die Sorge immer mehr und der ganze Körper ist plötzlich nur mehr Schmerz und Verspannung, pur.
Dahinter muss kein großes Trauma oder ähnliches stecken. Es kann einfach nur durch "ganz normale" Stresserfahrungen begonnen haben, bei denen man einfach nicht mehr zur normalen Entspannung fand.
Als Lektüretipp mit Hinweisen, wie man da auch wieder rauskommen kann:
... eschwerden
Außerdem empfehle ich bei allen chronischen Schmerzzuständen Entspannungspraxis im Sinne von MBSR.
Chancen
Psychosomatisch kann auch bedeuten, dass man irgendwann in seinem Leben durch eine stressreiche Zeit durchmusste, und sich zu dieser Zeit mehr oder weniger harmlose Verspannungen zugezogen hat. Ohne, dass man das bemerkt oder dem große Beachtung geschenkt hätte, können sich sollche Verspannungen chronifiziert haben und immer mehr Muskeln und Gelenke miteinbezogen haben, bis es zu Schmerzen, Arthrose und anderen Symptomen gekommen ist. Ab da ist das dann ein Selbstläufer.
Man hat Schmerzen, geht in Schonhaltung, belastet dadurch auch noch andere Muskeln und Gelenke - und man hat keine Möglichkeit mehr, diese Muskeln, Muskelgruppen und Gelenke zu entspannen.
Durch den Schmerz wächst der Stress, die Sorge immer mehr und der ganze Körper ist plötzlich nur mehr Schmerz und Verspannung, pur.
Dahinter muss kein großes Trauma oder ähnliches stecken. Es kann einfach nur durch "ganz normale" Stresserfahrungen begonnen haben, bei denen man einfach nicht mehr zur normalen Entspannung fand.
Als Lektüretipp mit Hinweisen, wie man da auch wieder rauskommen kann:
... eschwerden
Außerdem empfehle ich bei allen chronischen Schmerzzuständen Entspannungspraxis im Sinne von MBSR.
Chancen
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- Forums-Gruftie
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Hallo Claudia,
also, derzeit bin ich im Außendienst für eine Pharmafirma tätig, inzwischen habe ich also nichts mehr direkt mit den Patienten zu tun - und übrigens derzeit auch nichts mehr mit Orthopädie/Schmerzzentren. Aber ich komme ursprünglich aus der Patientenbetreuung und habe bei meinem ersten Arbeitgeber auch Rheumatologen/Orthopäden/Schmerzzentren betreut (übrigens auch Psychiatrien/Suchtkliniken etc.) - deshalb kenne ich mich auch mit der Anwendung von Neuroleptika in diesem Zusammenhang ein wenig aus. Und noch etwas weiß ich ziemlich genau - aus eigener Erfahrung als Patient, aber eben auch aus der Erfahrung als "Pillenverkäufer": In den PSYCHOSOMATIK-KLINIKEN (jedenfals in Deutschland) wird immer versucht, so wenig Medikamente wie möglich einzusetzen (natürlich schon so viel wie nötig!) - egalb ob es sich um relativ harmlose Schmerzmittel (Ibuprofen etwa), Anti-Depressiva, harte Mittel (z.B. Tillidin, Lyrica) oder Neuroleptika/Psychopharmaka allgemein handelt. Der geringe Medikamentenverbrauch/Patient ist für diese Kliniken oft EIN Erfolgskriterium (unter anderen) - ANDERS als in der "normalen" Psychiatrie!! Gerade in einer solchen Klinik/Reha wärst Du, was das Thema Medikamente angeht, sicherlich respektiert in deinem Wunsch! Meine (und viele andere Firmen) Firma besucht inzwischen - aus genau diesem Grund - diese Kliniken nicht mehr - es lohnt sich schlicht und einfach meist nicht für die Pharmaindustrie
Ich möchte außerdem gerne mal den Gedanken anstoßen, dass (wie Chancen schreibt muss es ja kein RIESEN-TRAUMA im Hintergrund sein) eben auch die körperliche Erfahrung, immer Schmerzen zu haben etc. eine "traumatische" Erfahrung darstellen kann, die man selber - eben weil die Belastung sozusagen normal wird - nicht mehr richtig wahrnimmt, und die deshalb, sozusagen im Untergrund, für weiter/stärkere Schmerzen und Ängste sorgt... Damit kann aber ein gewisser Teil deiner Probleme "psychosomatisch" sein. Und an irgendeiner Stelle musst Du dir die Frage auch mal stellen, warum so viele Patienten mit Hörgeräten klar kommen, ohne dass es ihnen Verspannungen macht, Du aber so ein großes Problem damit hast - und ich will NICHT darauf raus, dass Du dich "anstellst" !! Ich habe den Eindruck, dass Du da eben tatsächlich recht empfindlich BIST. Nur genau an dieser Empfindlichkeit könnte man ja arbeiten - richtig arbeiten, nicht einfach nur "mehr zusammenreißen" (DAS hätte vermutlich eher den gegenteiligen Effekt). Versteht Du, was ich meine?
Übrigens: ich habe mir damals einen Termin zum Erstgespräch in der Klinik geben lassen, und diese Chance genutzt, um dort zu erzählen, wie es mir geht/ergeht und dann eben genau zu hören, was sie mir raten und anbieten! Und ich habe das auch genutzt, um einen Eindruck zu gewinnen und ein Gefühl zu haben, ob ich dort wohl hingehöre. Man geht dort ja nicht hin, weil man sich das selber so überlegt hat, und weist sich quasi selber ein - man kann dort auch erstmal hingehen und sich BERATEN lassen... Und Deine Bedenken kann ich supergut nachvollziehen. Ich wollte damals meinen Mann nicht im Stich lassen, die Hunde nicht vermissen müssen, wollte nicht von zu Hause weg, war beim Essen sehr eingeschränkt und habe da Probleme für mich gesehen (ähnlich wie Du mit den Stühlen sozusagen), ich wollte nicht in ein Krankenzimmer mit weiß-gott-wem zusammen sein, ich fand gar nicht, dass ich "krank genug" bin, damit sowas nötig ist, ich hatte Angst vor Stigmatisierung - aber an irgendeinem Punkt hatte ich das Gefühl, dass es eine Chance für mich ist, gesund/gesünder zu werden - und ich hatte auch so recht selber keine anderen Ideen mehr... Eine ambulante Therapie hätte bedeutet, dass ich - nur für die Wartezeit - weitere 6 MONATE ARBEITSUNFÄHIG gewesen wäre - das war für mich undenkbar. Und das hätte auch die Kasse nicht mitgemacht, die Firma schon gar nicht (ich hatte bereits 4 Monate kranksein hinter mir).
also, derzeit bin ich im Außendienst für eine Pharmafirma tätig, inzwischen habe ich also nichts mehr direkt mit den Patienten zu tun - und übrigens derzeit auch nichts mehr mit Orthopädie/Schmerzzentren. Aber ich komme ursprünglich aus der Patientenbetreuung und habe bei meinem ersten Arbeitgeber auch Rheumatologen/Orthopäden/Schmerzzentren betreut (übrigens auch Psychiatrien/Suchtkliniken etc.) - deshalb kenne ich mich auch mit der Anwendung von Neuroleptika in diesem Zusammenhang ein wenig aus. Und noch etwas weiß ich ziemlich genau - aus eigener Erfahrung als Patient, aber eben auch aus der Erfahrung als "Pillenverkäufer": In den PSYCHOSOMATIK-KLINIKEN (jedenfals in Deutschland) wird immer versucht, so wenig Medikamente wie möglich einzusetzen (natürlich schon so viel wie nötig!) - egalb ob es sich um relativ harmlose Schmerzmittel (Ibuprofen etwa), Anti-Depressiva, harte Mittel (z.B. Tillidin, Lyrica) oder Neuroleptika/Psychopharmaka allgemein handelt. Der geringe Medikamentenverbrauch/Patient ist für diese Kliniken oft EIN Erfolgskriterium (unter anderen) - ANDERS als in der "normalen" Psychiatrie!! Gerade in einer solchen Klinik/Reha wärst Du, was das Thema Medikamente angeht, sicherlich respektiert in deinem Wunsch! Meine (und viele andere Firmen) Firma besucht inzwischen - aus genau diesem Grund - diese Kliniken nicht mehr - es lohnt sich schlicht und einfach meist nicht für die Pharmaindustrie
Ich möchte außerdem gerne mal den Gedanken anstoßen, dass (wie Chancen schreibt muss es ja kein RIESEN-TRAUMA im Hintergrund sein) eben auch die körperliche Erfahrung, immer Schmerzen zu haben etc. eine "traumatische" Erfahrung darstellen kann, die man selber - eben weil die Belastung sozusagen normal wird - nicht mehr richtig wahrnimmt, und die deshalb, sozusagen im Untergrund, für weiter/stärkere Schmerzen und Ängste sorgt... Damit kann aber ein gewisser Teil deiner Probleme "psychosomatisch" sein. Und an irgendeiner Stelle musst Du dir die Frage auch mal stellen, warum so viele Patienten mit Hörgeräten klar kommen, ohne dass es ihnen Verspannungen macht, Du aber so ein großes Problem damit hast - und ich will NICHT darauf raus, dass Du dich "anstellst" !! Ich habe den Eindruck, dass Du da eben tatsächlich recht empfindlich BIST. Nur genau an dieser Empfindlichkeit könnte man ja arbeiten - richtig arbeiten, nicht einfach nur "mehr zusammenreißen" (DAS hätte vermutlich eher den gegenteiligen Effekt). Versteht Du, was ich meine?
Übrigens: ich habe mir damals einen Termin zum Erstgespräch in der Klinik geben lassen, und diese Chance genutzt, um dort zu erzählen, wie es mir geht/ergeht und dann eben genau zu hören, was sie mir raten und anbieten! Und ich habe das auch genutzt, um einen Eindruck zu gewinnen und ein Gefühl zu haben, ob ich dort wohl hingehöre. Man geht dort ja nicht hin, weil man sich das selber so überlegt hat, und weist sich quasi selber ein - man kann dort auch erstmal hingehen und sich BERATEN lassen... Und Deine Bedenken kann ich supergut nachvollziehen. Ich wollte damals meinen Mann nicht im Stich lassen, die Hunde nicht vermissen müssen, wollte nicht von zu Hause weg, war beim Essen sehr eingeschränkt und habe da Probleme für mich gesehen (ähnlich wie Du mit den Stühlen sozusagen), ich wollte nicht in ein Krankenzimmer mit weiß-gott-wem zusammen sein, ich fand gar nicht, dass ich "krank genug" bin, damit sowas nötig ist, ich hatte Angst vor Stigmatisierung - aber an irgendeinem Punkt hatte ich das Gefühl, dass es eine Chance für mich ist, gesund/gesünder zu werden - und ich hatte auch so recht selber keine anderen Ideen mehr... Eine ambulante Therapie hätte bedeutet, dass ich - nur für die Wartezeit - weitere 6 MONATE ARBEITSUNFÄHIG gewesen wäre - das war für mich undenkbar. Und das hätte auch die Kasse nicht mitgemacht, die Firma schon gar nicht (ich hatte bereits 4 Monate kranksein hinter mir).
Hello darkness, my old friend...
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Also habe ich in den sauren Apfel gebissen, mir selber gesagt, dass es nur ein Versuch ist und man ja abbrechen kann, mir klar gemacht, dass ich so für meinen Mann auch mehr Last als Unterstützung war - und habe es gewagt. Und ich habe es absolut nicht bereut! Und die vielen Mitpatienten dort - übrigens viele mit ähnlichen Symptomen wie Du sie beschreibst - haben in der Mehrheit ebenfalls profitiert. Natürlich nicht alle, und nicht bei allen hat der Erfolg gehalten - und es gab in meinen 8 Wochen dort auch 2 Abbrecher - aber man kann es, trotz aller Risiken und Widrigkeiten, als echte Chance sehen.
Ich antworte nur noch ganz kurz auf deine anderen Fragen, weil ich das alles vielleicht besser mal ausführlich in eine eigene Vorstellung oder so packe - das ist halt auch sehr individuell und da kann man nicht von einem auf den anderen schließen - aber gut, du hast gefragt:
Ich selber hatte Durchfälle, Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit (als Reizdarmsyndrom Durchfall-Typ zusammengefasst); Kopfschmerzen mit Sehstörungen, extreme Müdigkeit (chronische Fatique Syndrom), Schlafzwang (was immer der Schlafmediziner DAMIT genau ausdrücken wollte), Missempfindungen in den Beinen, Kreislaufprobleme, Bradykardie (zu niedriger Puls)´und (hat damit nix zu tun gehabt, aber der Ehrlichkeit halber) deutliches Übergewicht (vor allem aufgrund der Selbsttherapie mit Immodium akut, damit ich eben keinen Durchfall mehr habe) - also ähnlich wie bei dir eine ganze Menge. Durchaus gemischt mit einigen "echten" Diagnosen wie Gallensteinen, Eppstein-Barr-Virus, Durchblutungsstörungen in den Beinen, infektiöse Colitis (Darmentzündung), Helicobacter Pylori im Magen - und nicht zuletzt Gefühle 1000 positive Allergietests. Und natürlich sind alle diese Dinge behandelt worden, auch nachweislich erfolgreich, durchaus auch mal mit kurzzeitiger Symptomverbesserung - aber es war eben nie wirklich GANZ WEG... Ach so - das ganze ging über etwas mehr als 15 Jahre (also nicht alles gleichzeitig...) In die Klinik und dann in Therapie bin ich gegangen, weil ich nicht mehr wach bleiben und daher nicht mehr autofahren/arbeiten konnte - dass sich das ganze überhaupt auf meinen sog. Reizdarm auswirkt hätte ich mir nicht träumen lassen. Und als dann auch noch nach ca. 6 Wochen Klinik die Kopfschmerzen verschwanden - war ich schon sehr, sehr froh... Ich bin, nach 8 Wochen, fast symptomfrei nach Hause gegangen und konnte das auch jetzt über ein Jahr "halten" - wobei es natürlich zwischendurch nochmal "schlechtere" Tage oder Momente gibt. Es ist dennoch kein Vergleich zu früher. ABER: das ging nun wirklich nicht allen Patienten so, die ich miterlebt habe... Und: Das waren eben 8 Wochen KLINIK mit Therapie rund-um-die-Uhr - ich glaube im Leben nicht, dass ich das mit 8 Wochen Gesprächstherapie einmal die Woche so hinbekommen hätte - das hätte viel länger gedauert!! Trotzdem kann auch das ein guter Weg sein - wenn man etwas mehr Zeit hat als ich damals hatte (Druck vom Arbeitgeber, der Kasse - und von mir selbst: ich WOLLTE UNBEDINGT wieder arbeiten können). Und: ohne die weitere Therapie im Anschluss hätte ich das Ergebnis nicht so halten können, das musste ich schon alles noch sehr mühsam "festigen" - und damit bin ich auch noch nicht fertig...
Wie auch immer Du für DICH entscheidest - versuche mal, deine Optionen offen und auch ehrlich/realistisch abzuwägen, und dir auch ehrlich einzugestehen, was gegen die einzelnen Optionen wirklich ernsthafte/vernünftig/richtige EINWÄNDE sind, und was vielleicht eher Vorwände, die deine Angst/Peinlichkeit oder so überdecken. Denn: Was immer hinterher alle vergessen ist, dass der ANFANG einer Therapie (ob Klinik oder ambulant) ANGST macht und PEINLICH IST... Da kann man aber durch kommen. Und auch beim Thema Neuroleptika bist Du wirklich sehr abweisend - vielleicht macht dir da etwas (unnötig) Angst?? Denn bei möglichen Nebenwirkungen könnte man ja immer noch absetzen... Also: bleib offen, bleib flexibel - aber lass dir nix aufdrängen oder dich erpressen!! DU machst das FÜR DICH - oder DU lässt es FÜR DICH SEIN
Alles Gute für Dich,
Silecne
Ich antworte nur noch ganz kurz auf deine anderen Fragen, weil ich das alles vielleicht besser mal ausführlich in eine eigene Vorstellung oder so packe - das ist halt auch sehr individuell und da kann man nicht von einem auf den anderen schließen - aber gut, du hast gefragt:
Ich selber hatte Durchfälle, Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit (als Reizdarmsyndrom Durchfall-Typ zusammengefasst); Kopfschmerzen mit Sehstörungen, extreme Müdigkeit (chronische Fatique Syndrom), Schlafzwang (was immer der Schlafmediziner DAMIT genau ausdrücken wollte), Missempfindungen in den Beinen, Kreislaufprobleme, Bradykardie (zu niedriger Puls)´und (hat damit nix zu tun gehabt, aber der Ehrlichkeit halber) deutliches Übergewicht (vor allem aufgrund der Selbsttherapie mit Immodium akut, damit ich eben keinen Durchfall mehr habe) - also ähnlich wie bei dir eine ganze Menge. Durchaus gemischt mit einigen "echten" Diagnosen wie Gallensteinen, Eppstein-Barr-Virus, Durchblutungsstörungen in den Beinen, infektiöse Colitis (Darmentzündung), Helicobacter Pylori im Magen - und nicht zuletzt Gefühle 1000 positive Allergietests. Und natürlich sind alle diese Dinge behandelt worden, auch nachweislich erfolgreich, durchaus auch mal mit kurzzeitiger Symptomverbesserung - aber es war eben nie wirklich GANZ WEG... Ach so - das ganze ging über etwas mehr als 15 Jahre (also nicht alles gleichzeitig...) In die Klinik und dann in Therapie bin ich gegangen, weil ich nicht mehr wach bleiben und daher nicht mehr autofahren/arbeiten konnte - dass sich das ganze überhaupt auf meinen sog. Reizdarm auswirkt hätte ich mir nicht träumen lassen. Und als dann auch noch nach ca. 6 Wochen Klinik die Kopfschmerzen verschwanden - war ich schon sehr, sehr froh... Ich bin, nach 8 Wochen, fast symptomfrei nach Hause gegangen und konnte das auch jetzt über ein Jahr "halten" - wobei es natürlich zwischendurch nochmal "schlechtere" Tage oder Momente gibt. Es ist dennoch kein Vergleich zu früher. ABER: das ging nun wirklich nicht allen Patienten so, die ich miterlebt habe... Und: Das waren eben 8 Wochen KLINIK mit Therapie rund-um-die-Uhr - ich glaube im Leben nicht, dass ich das mit 8 Wochen Gesprächstherapie einmal die Woche so hinbekommen hätte - das hätte viel länger gedauert!! Trotzdem kann auch das ein guter Weg sein - wenn man etwas mehr Zeit hat als ich damals hatte (Druck vom Arbeitgeber, der Kasse - und von mir selbst: ich WOLLTE UNBEDINGT wieder arbeiten können). Und: ohne die weitere Therapie im Anschluss hätte ich das Ergebnis nicht so halten können, das musste ich schon alles noch sehr mühsam "festigen" - und damit bin ich auch noch nicht fertig...
Wie auch immer Du für DICH entscheidest - versuche mal, deine Optionen offen und auch ehrlich/realistisch abzuwägen, und dir auch ehrlich einzugestehen, was gegen die einzelnen Optionen wirklich ernsthafte/vernünftig/richtige EINWÄNDE sind, und was vielleicht eher Vorwände, die deine Angst/Peinlichkeit oder so überdecken. Denn: Was immer hinterher alle vergessen ist, dass der ANFANG einer Therapie (ob Klinik oder ambulant) ANGST macht und PEINLICH IST... Da kann man aber durch kommen. Und auch beim Thema Neuroleptika bist Du wirklich sehr abweisend - vielleicht macht dir da etwas (unnötig) Angst?? Denn bei möglichen Nebenwirkungen könnte man ja immer noch absetzen... Also: bleib offen, bleib flexibel - aber lass dir nix aufdrängen oder dich erpressen!! DU machst das FÜR DICH - oder DU lässt es FÜR DICH SEIN
Alles Gute für Dich,
Silecne
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo nochmal,
inzwischen ist mein Zustand nicht besser geworden, im Gegenteil, er hat sich nach einer manuellen Behandlung, in der nach meinem Gefühl alle Blockaden gelöst wurden, noch verschlechtert, da ich es vor brennenden Schmerzen im ganzen Körper verteilt (da, wo die Ansatzpunkte für die festen Stellung und Verdrehungen waren), nicht ausgehalten habe, und mir an diesen Stellen neue Blockaden und Verdrehungen zugefügt habe, die jetzt aber irgendwie anders liegen, Muskelzug und Wirbelstellung passen nicht mehr zusammen, so würde ich es ausdrücken, ich habe noch mehr Schmerzen und kann mich noch schlechter bewegen.
Ich habe Erstgespräche bei 4 Psychologen (Verhaltenstherapie) gehabt. Alle meinen Sie, sie wüssten nicht, wie sie mir helfen können, ich solle doch zu einem gehen, der auf Schmerzen spezialisiert ist. Einen solchen habe ich aufgesucht, der war mir aber von der Art her total unsympathisch und ich habe ihn noch schlechter akustisch verstanden als durchschnittlich (bin sehr stark schwerhörig). Einen großen Unterschied zu normaler Verhaltenstherapie, außer, dass er Entspannungsübungen und evtl. Hypnose mit mir machen wollte (wobei ich mich bei Entspannungsübungen eher verspannen als entspannen, weil ich die Texte nur halb verstehe), nicht feststellen. Bei einem hatte ich einen zweiten Termin, der will von mir wissen, wie er mir helfen kann, er finde keinen Ansatzpunkt. Doch das weiß ich doch auch nicht! Ich bin selbst nicht der Meinung, dass es eine psychische URSACHE für meine körperliche Problematik gibt (außer dass ich durch frühe Krankengymnastik bereits als Kind indirekt zu Steifheit an den Rotationsstellen meiner Skoliose erzogen worden bin und vor 10 Jahren eine für mich neue Physiotherapieform mit neuem Verständnis, was die Korrektur der WS-Krümmung angeht, falsch interpretiert habe, wodurch ich jetzt noch mehr Blockaden und Verdrehugnen habe, die ich nicht mehr loswerde) , doch ist mir die ambulante Psychotherapie immer noch lieber als in einer Klinik mit Medis vollgestopft zu werden, die dann wieder Nebenwirkungen haben und man nicht unterscheiden kann, was ist Nebenwirkung und was gehört zum eigentlichen Krankheitsbild. Außerdem gefällt es mir nicht, dass man als Schmerzpatient auf die Psycho-Schiene geschoben wird, nur weil die Ärzte nicht mehr wissen, was sie mit einem machen sollen.
Ich habe dem Psychologen gesagt, dass ich verzweifelt bin, dass die körperlichen Therapien nicht anschlagen, ich aus diesem Teufelskreis des Blockaden lösens mit dem Ziel, die Enge und Druckschmerzen, vor allem an Bauch und Hals, zu reduzieren, und der dann aber zunehmenden brennenden Schmerzen und Instabilität oder Steifheit, nicht herauskomme. Es sind nun auch schon an Organen noch näher abzuklärende Veränderungen festgestellt worden, die ich mit den Verdrehungen in meinem Körper in Verbindung bringe (lt. Osteopathen habe ich mir auch die Bauchmuskeln u. a. verdreht).Das macht mir zusätzlich auch Angst. Meine Hausärztin ist allerdings immer noch der Meinung, da wäre auch ein psychosomatischer Anteil dran. Doch warum sehen das die Psychologen anders? Eine Ärztin hat mir empfohlen, zu einem Psychiater zu gehen, weil diese auch das medizinische Wissen hätten. Doch zweifle ich daran, dass diese meine Problematik verstehen, wenn Orthopäden noch nicht mal dazu in der Lage sind und außerdem habe ich die Befürchtung, dass die gleich wieder mit Psychopharmaka ankommen.... Dass jemand so viele Verdrehungen und Blockaden wie ich hat, ist anscheinend äußerst selten.
Was die die spezielle psychologische Schmerztherapie betrifft, so gibt es nicht viele Therapeuten, ich stehe in einer Praxis auf der Warteliste (mind. 6 Monate Wartezeit) und Anfang Juli habe ich noch einen Termin bei einem solchen.
Was kann/soll man also als Schmerzpatient von einem Psychologen oder einer Gesprächstherapie erwarten? Was antwortet man auf eine solche Frage? Das Hörproblem stellt eine weitere Schwierigkeit für mich da. Meißtens finden die Gespräche in großen hallenden Räumen ohne Teppich mit schlechter Akustik statt, es muss Rücksicht auf Nachbarn oder weitere im Haus befindliche Praxen/oder Räume innerhalb der Praxis bei mehreren Psychologen in einer Praxis genommen werden, wenn es mir schlecht geht, kann ich mich schlecht konzentrieren und entsprechend schlecht kombinieren, was ich nicht höre. (Habe selbstverständlich Hörgeräte, aber die können den Hörverlust nur zu 50 % kompensieren).
Doch ich kann doch meiner Ärztin nicht sagen, dass ich keinen Psychologen gefunden habe, der mich behandeln will und mit dem ich menschlich kann und den ich einigermaßen verstehe. Wenn die alles dreimal wiederholen müssen, ist mir das zu anstrengend und die Stunde vergeht...
LG Schmerzpatientin
inzwischen ist mein Zustand nicht besser geworden, im Gegenteil, er hat sich nach einer manuellen Behandlung, in der nach meinem Gefühl alle Blockaden gelöst wurden, noch verschlechtert, da ich es vor brennenden Schmerzen im ganzen Körper verteilt (da, wo die Ansatzpunkte für die festen Stellung und Verdrehungen waren), nicht ausgehalten habe, und mir an diesen Stellen neue Blockaden und Verdrehungen zugefügt habe, die jetzt aber irgendwie anders liegen, Muskelzug und Wirbelstellung passen nicht mehr zusammen, so würde ich es ausdrücken, ich habe noch mehr Schmerzen und kann mich noch schlechter bewegen.
Ich habe Erstgespräche bei 4 Psychologen (Verhaltenstherapie) gehabt. Alle meinen Sie, sie wüssten nicht, wie sie mir helfen können, ich solle doch zu einem gehen, der auf Schmerzen spezialisiert ist. Einen solchen habe ich aufgesucht, der war mir aber von der Art her total unsympathisch und ich habe ihn noch schlechter akustisch verstanden als durchschnittlich (bin sehr stark schwerhörig). Einen großen Unterschied zu normaler Verhaltenstherapie, außer, dass er Entspannungsübungen und evtl. Hypnose mit mir machen wollte (wobei ich mich bei Entspannungsübungen eher verspannen als entspannen, weil ich die Texte nur halb verstehe), nicht feststellen. Bei einem hatte ich einen zweiten Termin, der will von mir wissen, wie er mir helfen kann, er finde keinen Ansatzpunkt. Doch das weiß ich doch auch nicht! Ich bin selbst nicht der Meinung, dass es eine psychische URSACHE für meine körperliche Problematik gibt (außer dass ich durch frühe Krankengymnastik bereits als Kind indirekt zu Steifheit an den Rotationsstellen meiner Skoliose erzogen worden bin und vor 10 Jahren eine für mich neue Physiotherapieform mit neuem Verständnis, was die Korrektur der WS-Krümmung angeht, falsch interpretiert habe, wodurch ich jetzt noch mehr Blockaden und Verdrehugnen habe, die ich nicht mehr loswerde) , doch ist mir die ambulante Psychotherapie immer noch lieber als in einer Klinik mit Medis vollgestopft zu werden, die dann wieder Nebenwirkungen haben und man nicht unterscheiden kann, was ist Nebenwirkung und was gehört zum eigentlichen Krankheitsbild. Außerdem gefällt es mir nicht, dass man als Schmerzpatient auf die Psycho-Schiene geschoben wird, nur weil die Ärzte nicht mehr wissen, was sie mit einem machen sollen.
Ich habe dem Psychologen gesagt, dass ich verzweifelt bin, dass die körperlichen Therapien nicht anschlagen, ich aus diesem Teufelskreis des Blockaden lösens mit dem Ziel, die Enge und Druckschmerzen, vor allem an Bauch und Hals, zu reduzieren, und der dann aber zunehmenden brennenden Schmerzen und Instabilität oder Steifheit, nicht herauskomme. Es sind nun auch schon an Organen noch näher abzuklärende Veränderungen festgestellt worden, die ich mit den Verdrehungen in meinem Körper in Verbindung bringe (lt. Osteopathen habe ich mir auch die Bauchmuskeln u. a. verdreht).Das macht mir zusätzlich auch Angst. Meine Hausärztin ist allerdings immer noch der Meinung, da wäre auch ein psychosomatischer Anteil dran. Doch warum sehen das die Psychologen anders? Eine Ärztin hat mir empfohlen, zu einem Psychiater zu gehen, weil diese auch das medizinische Wissen hätten. Doch zweifle ich daran, dass diese meine Problematik verstehen, wenn Orthopäden noch nicht mal dazu in der Lage sind und außerdem habe ich die Befürchtung, dass die gleich wieder mit Psychopharmaka ankommen.... Dass jemand so viele Verdrehungen und Blockaden wie ich hat, ist anscheinend äußerst selten.
Was die die spezielle psychologische Schmerztherapie betrifft, so gibt es nicht viele Therapeuten, ich stehe in einer Praxis auf der Warteliste (mind. 6 Monate Wartezeit) und Anfang Juli habe ich noch einen Termin bei einem solchen.
Was kann/soll man also als Schmerzpatient von einem Psychologen oder einer Gesprächstherapie erwarten? Was antwortet man auf eine solche Frage? Das Hörproblem stellt eine weitere Schwierigkeit für mich da. Meißtens finden die Gespräche in großen hallenden Räumen ohne Teppich mit schlechter Akustik statt, es muss Rücksicht auf Nachbarn oder weitere im Haus befindliche Praxen/oder Räume innerhalb der Praxis bei mehreren Psychologen in einer Praxis genommen werden, wenn es mir schlecht geht, kann ich mich schlecht konzentrieren und entsprechend schlecht kombinieren, was ich nicht höre. (Habe selbstverständlich Hörgeräte, aber die können den Hörverlust nur zu 50 % kompensieren).
Doch ich kann doch meiner Ärztin nicht sagen, dass ich keinen Psychologen gefunden habe, der mich behandeln will und mit dem ich menschlich kann und den ich einigermaßen verstehe. Wenn die alles dreimal wiederholen müssen, ist mir das zu anstrengend und die Stunde vergeht...
LG Schmerzpatientin
Hallo Schmerzpatientin,
ich rate dir anstatt Verhaltenstherapie zu einer tiefenpsychologischen Gesprächsttherapie, da du hier mehr die Chance hast, auf einen geeigneten Therapeuten od. Therapeutin zu treffen, der/die mit deinen Beschwerden nicht überfordert ist.
Auch wenn bei dir die somatische Komponente im Vordergrund steht - nach einen derart langen Leidensweg, wie du ihn hast, kommen definitiv psychische Momente zum tragen. Kein Mensch kann chronische Schmerzen psychisch unbeschadet so lange gut überstehen.
Da wird der psychische Stress und Leidensdruck automatisch immer größer.
Wenn dir hier jemand zur Seite steht, der dich versteht und auf dich eingehen kann, dann ist dir schon mal ein Teil deiner Last genommen.
Chancen
ich rate dir anstatt Verhaltenstherapie zu einer tiefenpsychologischen Gesprächsttherapie, da du hier mehr die Chance hast, auf einen geeigneten Therapeuten od. Therapeutin zu treffen, der/die mit deinen Beschwerden nicht überfordert ist.
Auch wenn bei dir die somatische Komponente im Vordergrund steht - nach einen derart langen Leidensweg, wie du ihn hast, kommen definitiv psychische Momente zum tragen. Kein Mensch kann chronische Schmerzen psychisch unbeschadet so lange gut überstehen.
Da wird der psychische Stress und Leidensdruck automatisch immer größer.
Wenn dir hier jemand zur Seite steht, der dich versteht und auf dich eingehen kann, dann ist dir schon mal ein Teil deiner Last genommen.
Chancen
für leute mit HWS u. oder LWS Schmerzen,( psycholog. psychosomat.ausgesschlossen )
hier ein pipifeiner tipp:-- FPZ-TRAINING-- wenn ein orthopd. arzt das nicht kennt einfach zum nächsten gehen.
hier ein pipifeiner tipp:-- FPZ-TRAINING-- wenn ein orthopd. arzt das nicht kennt einfach zum nächsten gehen.
Also von Schmerzmitteln und ihren Nebenwirkungen kann ich auch ein Liedchen singen ... aber: "Schmerzen sind Schmerzen."
Ich leide unter einer Trigeminusneuropathie, ausgelöst durch vernarbte Fistelstrukturen, die um alte Akne-Narben in den Schläfen herum wuchern. Ambulante Operationsversuche sind gescheitert - die Rezidive waren in wenigen Wochen wieder da, und die Krankheit ist insgesamt progredient, die Schmerzbelastung nimmt zu, vor allem während des Winterhalbjahrs. Eine psychosomatische (Mit-)verursachung ist sehr wahrscheinlich - es gibt auch eine definitiv als solche feststehende, sehr schwere psychosomatische Akne inversa. Psychotherapeutisch bin ich in exzellenten Händen, bei einem auf Psychodermatologie spezialisierten Kliniktherapeuten (ich werde ambulant betreut). Das Schmerzmanagement macht derzeit mein Hausarzt. Ich habe zwar das Gefühl, daß er mit Handgranaten wirft - aber was soll ein Allgemeinmediziner auch anderes tun ? Immerhin arbeitet mein Hausarzt wesentlich effektiver als der etwas kniefieselige Neurologe, der vorher drüber gewesen war, und stets präzise danebengeschossen hatte. Für Präzisionsschüsse, die tatsächlich auch im Ziel liegen (um im Bild zu bleiben) muß wohl der richtige Fachmann ran - da ich demnächst zu meinem Psychotherapeuten und dessen Universitätsklinik ziehen will, hoffe ich auch insofern, dort einen guten Schmerzarzt zu finden. Es ist eine fachrichtungsübergreifende Geschichte: Dermatologie, Psychotherapie, Neurologie, Chirurgie ... da wird man leicht zur "heißen Kartoffel" ... naja.
Was ich aber sagen will: es ist auch meiner Meinung nach unsinnig, und irgendwo nach Autoaggression und Masochismus anmutend, wenn man bei starken Schmerzen auf zur Verfügung stehenden Schmerzmittel verzichtet. Freilich darf man nicht in die Fehler früherer Jahrzehnte zurückfallen, und bei jedem Aua wahllos Schmerzpillen einwerfen, wie Smarties. Aber andererseits muß man auch nicht bei jeder möglichen (!) Nebenwirkung, die auf dem Beipackzettel ausgewiesen wird, die Krise kriegen. Zunächst ist da nämlich auch der Arzt, der diese Risiken kennt und abschätzen kann, bevor ein härteres Schmerzmittel erstmals verschrieben wird. Bei härteren Mitteln findet auch eine regelmässige ärztliche Kontrolle statt. Wenn ich auf WHO II - Opoide (Tilidin) gehen muß, dann bin ich jede Woche beim Arzt, um die Medikation durchzusprechen - jede Dosis wird im Tagebuch mit den näheren Umständen notiert. Schmerzmanagment ist eben für den Arzt nicht damit getan, dem Patienten ein Rezept in die Hand zu drücken - und für den Patienten nicht damit, nach Rezept oder Beipackzettel einzuwerfen. Aber ein halbwegs vernünftiger Arzt bringt das dem Patienten dann auch nahe, wie im konkreten Fall zu verfahren ist, erst recht, wenn man schon jahrelang an diesen Schmerzen leidet.
Schließlich begibt man sich erst recht bei möglicherweise psychisch induzierten Schmerzen in einen Teufelskreis: die Psyche verursacht Schmerzen, die die Psyche herunterziehen - holzschnittartig gesprochen. Und unter akuten Schmerzen kann man auch keine tieferreichende Psychotherapie veranstalten.
Ich leide unter einer Trigeminusneuropathie, ausgelöst durch vernarbte Fistelstrukturen, die um alte Akne-Narben in den Schläfen herum wuchern. Ambulante Operationsversuche sind gescheitert - die Rezidive waren in wenigen Wochen wieder da, und die Krankheit ist insgesamt progredient, die Schmerzbelastung nimmt zu, vor allem während des Winterhalbjahrs. Eine psychosomatische (Mit-)verursachung ist sehr wahrscheinlich - es gibt auch eine definitiv als solche feststehende, sehr schwere psychosomatische Akne inversa. Psychotherapeutisch bin ich in exzellenten Händen, bei einem auf Psychodermatologie spezialisierten Kliniktherapeuten (ich werde ambulant betreut). Das Schmerzmanagement macht derzeit mein Hausarzt. Ich habe zwar das Gefühl, daß er mit Handgranaten wirft - aber was soll ein Allgemeinmediziner auch anderes tun ? Immerhin arbeitet mein Hausarzt wesentlich effektiver als der etwas kniefieselige Neurologe, der vorher drüber gewesen war, und stets präzise danebengeschossen hatte. Für Präzisionsschüsse, die tatsächlich auch im Ziel liegen (um im Bild zu bleiben) muß wohl der richtige Fachmann ran - da ich demnächst zu meinem Psychotherapeuten und dessen Universitätsklinik ziehen will, hoffe ich auch insofern, dort einen guten Schmerzarzt zu finden. Es ist eine fachrichtungsübergreifende Geschichte: Dermatologie, Psychotherapie, Neurologie, Chirurgie ... da wird man leicht zur "heißen Kartoffel" ... naja.
Was ich aber sagen will: es ist auch meiner Meinung nach unsinnig, und irgendwo nach Autoaggression und Masochismus anmutend, wenn man bei starken Schmerzen auf zur Verfügung stehenden Schmerzmittel verzichtet. Freilich darf man nicht in die Fehler früherer Jahrzehnte zurückfallen, und bei jedem Aua wahllos Schmerzpillen einwerfen, wie Smarties. Aber andererseits muß man auch nicht bei jeder möglichen (!) Nebenwirkung, die auf dem Beipackzettel ausgewiesen wird, die Krise kriegen. Zunächst ist da nämlich auch der Arzt, der diese Risiken kennt und abschätzen kann, bevor ein härteres Schmerzmittel erstmals verschrieben wird. Bei härteren Mitteln findet auch eine regelmässige ärztliche Kontrolle statt. Wenn ich auf WHO II - Opoide (Tilidin) gehen muß, dann bin ich jede Woche beim Arzt, um die Medikation durchzusprechen - jede Dosis wird im Tagebuch mit den näheren Umständen notiert. Schmerzmanagment ist eben für den Arzt nicht damit getan, dem Patienten ein Rezept in die Hand zu drücken - und für den Patienten nicht damit, nach Rezept oder Beipackzettel einzuwerfen. Aber ein halbwegs vernünftiger Arzt bringt das dem Patienten dann auch nahe, wie im konkreten Fall zu verfahren ist, erst recht, wenn man schon jahrelang an diesen Schmerzen leidet.
Schließlich begibt man sich erst recht bei möglicherweise psychisch induzierten Schmerzen in einen Teufelskreis: die Psyche verursacht Schmerzen, die die Psyche herunterziehen - holzschnittartig gesprochen. Und unter akuten Schmerzen kann man auch keine tieferreichende Psychotherapie veranstalten.
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