Habe ein Problem mit menschen die mir emotional zu nahe an die pelle rutschen.
Bsp: Bekannte eingeladen bei Schön Wetter für grillerei im garten.
Bekannte meinte ich soll aufs Wetter pfeifen, sie kommen auch bei regen. Darauf hab ich aber keine Lust, zumindest dieses Wochenende.
Hab nochmal betont dass ich nur bei Schön Wetter einlade und wir es sonst eben verschieben.
Jetzt find ich ihre Reaktion unangenehm für mich. Wollen auf biegen und brechen trotzdem kommen, sagen mir ich sei unverständlich, warum ich sie nicht da haben will, ob ich sie nicht mögen würde ect. ( dabei treffen wir uns 2-3 mal im Monat - durchaus auch bei regen)
Finde das sehr grenzüberschreitend .
Hab schon gar keine Lust mehr mich mit denen zu treffen. Selbst bei Schön Wetter.
Kann mich da nur sehr schwer abgrenzen, bekomme ein schlechtes gewissen.
Wie machen denn das Leute die das besser können.
Wie besser abgrenzen?
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Wenn es dir schwer fällt, zu sagen: "(Bei Schlechtwetter) ist es mir dieses Wochenende nicht recht, wenn ich Besuch habe" und auf Nachfragen, wie "magst du uns denn nicht", mit "natürlich mag ich euch, red nicht so blöd. Aber es passt mir einfach dieses Wochenende nicht, gerne ein anderes Mal" zu antworten, dann höchstwahrscheinlich deshalb, weil es dir seit jeher nicht erlaubt war, deine eigenen Meinungen/Wünsche und Grenzen bekannt zu geben, ohne mit Sanktionen wie Strafe/Liebesentzug etc. rechnen zu müssen.
Solchen Menschen fällt es dann später im Leben schwer, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen.
Du kannst das aber üben.
Wenn die Freundschaft/Bekanntschaft es erlaubt, kannst du offen sagen: "Es fällt mir schwer, meine eigenen Bedürfnisse nach Ruhe/Alleinsein bzw. einfach überhaupt zu erspüren, wahrzunehmen, auszusprechen oder durchzusetzen. Ich denke, dass ich dieses Wochenende bei Schlechtwetter gerne für mich allein haben möchte. Ich tu mir schwer, mir das zu erlauben. Also bitte macht es nicht noch schwerer für mich, sondern akzeptiert meinen Versuch, Gutes für mich selbst zu tun".
Falls eine Freundschaft das nicht erlaubt, oder du dich nicht so öffnen willst, kannst du sagen: "Ich überlege es mir noch und melde mich bei euch". Dann überlegst du dir eine Ausrede wie: "Bei Schlechtwetter möchte ich die Zeit nutzen und ins Möbelhaus fahren" oder "Bei Schlechtwetter fahre ich mit meiner Nichte/Freundin/Nachbarin ins Hallenbad", oder "Bei Schlechtwetter habe ich beschlossen, endlich den Dachboden auszumisten"
Je öfter du übst, deine eigenen Grenzen zu spüren und zu verteidigen, desto leichter wird es dir fallen.
Leute, die deine Grenzen nicht akzeptieren und weiterhin dich bedrängen, musst du dann (leider) aus deinem Leben ausschließen, weil sie dir nicht gut tun.
Chancen
Solchen Menschen fällt es dann später im Leben schwer, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen.
Du kannst das aber üben.
Wenn die Freundschaft/Bekanntschaft es erlaubt, kannst du offen sagen: "Es fällt mir schwer, meine eigenen Bedürfnisse nach Ruhe/Alleinsein bzw. einfach überhaupt zu erspüren, wahrzunehmen, auszusprechen oder durchzusetzen. Ich denke, dass ich dieses Wochenende bei Schlechtwetter gerne für mich allein haben möchte. Ich tu mir schwer, mir das zu erlauben. Also bitte macht es nicht noch schwerer für mich, sondern akzeptiert meinen Versuch, Gutes für mich selbst zu tun".
Falls eine Freundschaft das nicht erlaubt, oder du dich nicht so öffnen willst, kannst du sagen: "Ich überlege es mir noch und melde mich bei euch". Dann überlegst du dir eine Ausrede wie: "Bei Schlechtwetter möchte ich die Zeit nutzen und ins Möbelhaus fahren" oder "Bei Schlechtwetter fahre ich mit meiner Nichte/Freundin/Nachbarin ins Hallenbad", oder "Bei Schlechtwetter habe ich beschlossen, endlich den Dachboden auszumisten"
Je öfter du übst, deine eigenen Grenzen zu spüren und zu verteidigen, desto leichter wird es dir fallen.
Leute, die deine Grenzen nicht akzeptieren und weiterhin dich bedrängen, musst du dann (leider) aus deinem Leben ausschließen, weil sie dir nicht gut tun.
Chancen
Danke Chancen für deine wertvolle Antwort. Das hast du sehr schön geschrieben. So ruhig und gut zu mir zu stehen wie du es beschreibst ist mein ziel.
Ich habe mittlerweile gelernt zu spüren und zu sagen was ich brauche. Das hat einige zeit gedauert. Was noch bleibt ist das schlechte Gewissen dass ich bekomme wenn ich für meine Wünsche einstehe und andere damit vielleicht enttäusche.
Betreffende Person hat nun ein Foto auf Facebook gestellt, wo sie im regen vor meiner einfahrt steht und meint, dass regen sie nicht stört.
Sowas macht es mir dann schon sehr schwer.
Naja. Werde mich von dieser Person etwas distanzieren. Sie tut mir allgemein nicht so gut.
Danke.
Ich habe mittlerweile gelernt zu spüren und zu sagen was ich brauche. Das hat einige zeit gedauert. Was noch bleibt ist das schlechte Gewissen dass ich bekomme wenn ich für meine Wünsche einstehe und andere damit vielleicht enttäusche.
Betreffende Person hat nun ein Foto auf Facebook gestellt, wo sie im regen vor meiner einfahrt steht und meint, dass regen sie nicht stört.
Sowas macht es mir dann schon sehr schwer.
Naja. Werde mich von dieser Person etwas distanzieren. Sie tut mir allgemein nicht so gut.
Danke.
-
- Helferlein
- , 34
- Beiträge: 95
Hallo quitti,
das mit dem Facebook-Foto Deiner Bekannten finde ich aber schon irgendwie grenzüberschreitend. Ich meine, wie aufdringlich ist das denn?! Folge Deinem Gefühl, wenn es Dir sagt, daß mehr Distanz zu dieser Person besser ist.
Bleib sonst einfach bei klaren Abmachungen: "Bei Sonne wird gegrillt und ihr seid eingeladen. Wenn es regnet, wird das verschoben/hab ich was anderes vor/will ich die Zeit anders nutzen" - ohne Diskussion.
Ich finde es auch immer schwierig, mich abzugrenzen... im Zweifelsfalls sage ich, ich habe was vor/einen Termin/kann nicht, auch wenn es "nur" ein Termin mit mir selbst zum Faulenzen oder Zeit und Ruhe haben ist. Schwer ist es auch zum Beispiel bei Bekannten, die ich ab und an gern treffe, die jedoch von sich aus kein Ende finden und einfach nicht merken, wenn schon viel Zeit vergangen ist/alle müde sind etc. und die dann "rausgeschmissen" werden müssen.
Alles Gute
side effect
das mit dem Facebook-Foto Deiner Bekannten finde ich aber schon irgendwie grenzüberschreitend. Ich meine, wie aufdringlich ist das denn?! Folge Deinem Gefühl, wenn es Dir sagt, daß mehr Distanz zu dieser Person besser ist.
Bleib sonst einfach bei klaren Abmachungen: "Bei Sonne wird gegrillt und ihr seid eingeladen. Wenn es regnet, wird das verschoben/hab ich was anderes vor/will ich die Zeit anders nutzen" - ohne Diskussion.
Ich finde es auch immer schwierig, mich abzugrenzen... im Zweifelsfalls sage ich, ich habe was vor/einen Termin/kann nicht, auch wenn es "nur" ein Termin mit mir selbst zum Faulenzen oder Zeit und Ruhe haben ist. Schwer ist es auch zum Beispiel bei Bekannten, die ich ab und an gern treffe, die jedoch von sich aus kein Ende finden und einfach nicht merken, wenn schon viel Zeit vergangen ist/alle müde sind etc. und die dann "rausgeschmissen" werden müssen.
Alles Gute
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"i am the master of my fate: i am the captain of my soul" Henley, Invictus
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"Wie machen denn das Leute die das besser können."
Die üben sich darinnen, andere zu verärgern. Sie üben...die Reaktion auszuhalten. Während dieser Übungen fällt dir vielleicht folgendes auf. Je später man sich bei solchen Planungen oder "einen Gefallen tun" abgrenzen will, umso kompliziertere Ausreden, vielleicht sogar Notlügen entstehen und umso mehr hin - und- her- Redereien entstehen, also umso schwieriger wird das und umso stärker wird der Luftballon aufgeblasen. Am Ende gibts sogar Streit und der Ballon knallt, obwohl du eigentlich nur nett sein wolltest, mit dem Sonnengrillen. Und je früher man sagt "nö, geht nicht" (auch völlig ohne Begründung) , umso einfacher ist es und umso kleiner der Ballon und umso leiser der Knall. In deinem Falle müsstest du vielleicht von Anfang an dazu sagen "wenn Sonne, dann grillen, sonst nix grillen". Das klingt sicher für dich heute noch derb, ist aber für dich wahrscheinlich notwendig.
Es gibt Menschen, die dann den anderen zu Liebe doch mitmachen, um einfach kein böses Blut zu erzeugen, aber da dich das so ärgert, scheidet das m.E. für dich aus. Es vergiftet deine Integrität für dich selber und auch deine Beziehungen.
Also üben, nein zu sagen. Lieber mal vorschnell nein sagen und damit rechnen, dass dir jemand deshalb böse sein wird. Besser viele kleine Ballons platzen, als dass eines Tages son Ding aufgeblasen wurde, dass man vor einem riesigen Gebirgsschlag Angst hat. Und sich nurnoch in einem dick und flauschig gepolsterten rosa Plüschkostüm bewegen darf...damit keine Kante übrig bleibt, die dem Ballon zu nahe kommt. Solche Menschen nennt man dann zwar "integriert", aber Schafe auf einer Weide sind auch integriert (uns selbst die kommen in die Wurst).
Viele Grüße
H.
Die üben sich darinnen, andere zu verärgern. Sie üben...die Reaktion auszuhalten. Während dieser Übungen fällt dir vielleicht folgendes auf. Je später man sich bei solchen Planungen oder "einen Gefallen tun" abgrenzen will, umso kompliziertere Ausreden, vielleicht sogar Notlügen entstehen und umso mehr hin - und- her- Redereien entstehen, also umso schwieriger wird das und umso stärker wird der Luftballon aufgeblasen. Am Ende gibts sogar Streit und der Ballon knallt, obwohl du eigentlich nur nett sein wolltest, mit dem Sonnengrillen. Und je früher man sagt "nö, geht nicht" (auch völlig ohne Begründung) , umso einfacher ist es und umso kleiner der Ballon und umso leiser der Knall. In deinem Falle müsstest du vielleicht von Anfang an dazu sagen "wenn Sonne, dann grillen, sonst nix grillen". Das klingt sicher für dich heute noch derb, ist aber für dich wahrscheinlich notwendig.
Es gibt Menschen, die dann den anderen zu Liebe doch mitmachen, um einfach kein böses Blut zu erzeugen, aber da dich das so ärgert, scheidet das m.E. für dich aus. Es vergiftet deine Integrität für dich selber und auch deine Beziehungen.
Also üben, nein zu sagen. Lieber mal vorschnell nein sagen und damit rechnen, dass dir jemand deshalb böse sein wird. Besser viele kleine Ballons platzen, als dass eines Tages son Ding aufgeblasen wurde, dass man vor einem riesigen Gebirgsschlag Angst hat. Und sich nurnoch in einem dick und flauschig gepolsterten rosa Plüschkostüm bewegen darf...damit keine Kante übrig bleibt, die dem Ballon zu nahe kommt. Solche Menschen nennt man dann zwar "integriert", aber Schafe auf einer Weide sind auch integriert (uns selbst die kommen in die Wurst).
Viele Grüße
H.
Ich glaube deine Gefühle auch zu kennen. Wenn es dir grenzüberschreitend vorkommt und dich so verstimmt, dann hast du möglicherweise Schwierigkeiten damit zu akzeptieren, dass manche Leute ganz andere Gewohnheiten haben als du, ohne diese böse zu meinen. Es kommt dir fast wie eine absichtliche Respektlosigkeit vor, stimmt's?
Leider habe ich für mich auch noch keinen sicheren Weg gefunden, das zu bewältigen, aber ich bin dabei einzusehen, dass es mir nichts bringt, die Andersartigkeit von anderen Leuten als Fehler abzustempeln und zu moralisieren. Ich denke auch oft, dass meine Haltung auf gesundem Menschenverstand beruht und daher zwingend richtig sein muss, aber das Problem ist glaube ich, dass solche Haltungen viel mehr auf der Prägung beruhen, die man in seiner Familie erfahren hat. Jede Familie, jede Region etc hat ihre eigenen kleinen Kulturunterschiede, und somit gibt es nicht "richtig" und "falsch" - nur "anders".
Es ist wirklich ein Kampf...
Aber vielleicht hilft es auch ein wenig, wenn man sich immer wieder sagt, dass man mit der Verärgerung ja doch nur seine eigene Lebenszeit (und Energie!) verschwendet?
Leider habe ich für mich auch noch keinen sicheren Weg gefunden, das zu bewältigen, aber ich bin dabei einzusehen, dass es mir nichts bringt, die Andersartigkeit von anderen Leuten als Fehler abzustempeln und zu moralisieren. Ich denke auch oft, dass meine Haltung auf gesundem Menschenverstand beruht und daher zwingend richtig sein muss, aber das Problem ist glaube ich, dass solche Haltungen viel mehr auf der Prägung beruhen, die man in seiner Familie erfahren hat. Jede Familie, jede Region etc hat ihre eigenen kleinen Kulturunterschiede, und somit gibt es nicht "richtig" und "falsch" - nur "anders".
Es ist wirklich ein Kampf...
Aber vielleicht hilft es auch ein wenig, wenn man sich immer wieder sagt, dass man mit der Verärgerung ja doch nur seine eigene Lebenszeit (und Energie!) verschwendet?
PTBS, BPS, Depri, Sozialphobie, Mediensucht
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