Inneres Kind - Macht von Mitmenschen
Inneres Kind - Macht von Mitmenschen
Hallo zusammen
Ich habe seit knapp 2 Wochen ein richtiges Tief :(
Ich mache seit einigen Monaten eine Verhaltenstherapie, wir arbeiten mit dem inneren Kind und inneren Anteilen. Ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, war eine "Aussprache" mit einer langjährigen Freundin. Diese Aussprache ging total schief...
Ich hatte sehr grosse Angst davor, weil sie eine grosse Macht über mich hat und das, so denke ich, auch weiss. Ich muss mich für jedes Kompliment und jede Anerkennung von ihr sehr anstrengen, nur weiss ich heute nicht mehr, wieso mir das so wichtig ist. Sie kann mir sofort das Gefühl geben, ich sei falsch und schwach und habe Probleme und sie habe keine "Schuld" an den Umständen. Sie kann in Sekundenschnelle die "Schattenseiten" von meinem inneren Kind aktivieren. Sie ist eigentlich der letzte Mensch in meinem Leben, der diese Macht über mich hat. Ich war lange ihr Schosshündchen, weil sie war lange meine einzige Freundin. Das ist heute nicht mehr so, aber trotzdem bin ich wie ihr Spielzeug. Ich weiss nicht, was ich dagegen tun soll und das frustriert mich sehr Es fühlt sich seither so an, als ob jeglicher Fortschritt der Therapie wieder zunichte ist. Ich bin wieder sehr gemein zu mir und meinem inneren Kind und kann den Prozess einfach nicht unterbinden. Am liebsten würde ich sie nie mehr sehen und den Kontakt abbrechen, das wäre aber total kindisch.
Ich werde das natürlich in der Therapie besprechen, möchte aber doch mal wissen, ob das jemandem bekannt vorkommt und was ihr dagegen unternommen habt?
Ich habe seit knapp 2 Wochen ein richtiges Tief :(
Ich mache seit einigen Monaten eine Verhaltenstherapie, wir arbeiten mit dem inneren Kind und inneren Anteilen. Ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, war eine "Aussprache" mit einer langjährigen Freundin. Diese Aussprache ging total schief...
Ich hatte sehr grosse Angst davor, weil sie eine grosse Macht über mich hat und das, so denke ich, auch weiss. Ich muss mich für jedes Kompliment und jede Anerkennung von ihr sehr anstrengen, nur weiss ich heute nicht mehr, wieso mir das so wichtig ist. Sie kann mir sofort das Gefühl geben, ich sei falsch und schwach und habe Probleme und sie habe keine "Schuld" an den Umständen. Sie kann in Sekundenschnelle die "Schattenseiten" von meinem inneren Kind aktivieren. Sie ist eigentlich der letzte Mensch in meinem Leben, der diese Macht über mich hat. Ich war lange ihr Schosshündchen, weil sie war lange meine einzige Freundin. Das ist heute nicht mehr so, aber trotzdem bin ich wie ihr Spielzeug. Ich weiss nicht, was ich dagegen tun soll und das frustriert mich sehr Es fühlt sich seither so an, als ob jeglicher Fortschritt der Therapie wieder zunichte ist. Ich bin wieder sehr gemein zu mir und meinem inneren Kind und kann den Prozess einfach nicht unterbinden. Am liebsten würde ich sie nie mehr sehen und den Kontakt abbrechen, das wäre aber total kindisch.
Ich werde das natürlich in der Therapie besprechen, möchte aber doch mal wissen, ob das jemandem bekannt vorkommt und was ihr dagegen unternommen habt?
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Ich finde nicht, dass es kindisch ist, sich von Menschen zu trennen, die einem nicht gut tun.
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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liebe Applepie,
Dein Problem gibt es erschreckenderweise sehr häufig, und zwar in verschiedenen Varianten.
Eine Fortsetzung der Freundschaft ist, so Leid es mir tut das zu schreiben, sehr unwahrscheinlich
Vielleicht kann ich Dir ein wenig helfen, Dich da heraus zu lösen. Mit der Sache mit dem inneren Kind bist Du schon auf einem guten Weg! Wie fing die Freundschaft an? Was waren die guten Dinge darin?
Dein Problem gibt es erschreckenderweise sehr häufig, und zwar in verschiedenen Varianten.
Eine Fortsetzung der Freundschaft ist, so Leid es mir tut das zu schreiben, sehr unwahrscheinlich
Vielleicht kann ich Dir ein wenig helfen, Dich da heraus zu lösen. Mit der Sache mit dem inneren Kind bist Du schon auf einem guten Weg! Wie fing die Freundschaft an? Was waren die guten Dinge darin?
Statt uns vom Leben formen zu lassen, könnten wir die Gestalter unseres Lebens werden (G. Hüther)
Lachen macht das Leben schöner
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Fragte mich auch gerade - wenn sie dir SO wenig gut tut, was waren und vor allem SIND die guten Seiten dieser Freundschaft? Und was lässt dich daran festhalten?
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@Christine Gohl
Ich habe sie vor Jahren, als ich sonst keine Freunde hatte, im Internet kennengelernt und war einfach froh, dass es jemanden gab, der mit mir befreundet sein wollte. Das Erschreckende ist, dass mir gerade keine Dinge in den Sinn kommen, die jemals wirklich gut waren oder sind. Die Freundschaft hat mich schon immer sehr viel Kraft gekostet, weil sie mich nie wirklich so akzeptiert hat, wie ich bin. Ich kusche richtig vor, das habe ich schon immer gemacht. Was mich daran festhalten lässt, ist wahrscheinlich eher das Gefühl der Verpflichtung ihr gegenüber, da sie heute in der Situation ist, in welcher ich war, als ich sie kennengelernt habe. Sprich: Sie hat sonst niemanden. Und es ist für mich unvorstellbar, jemanden aus meinem Leben zu werfen, der mich mag. Obwohl ich mir nicht mal sicher bin, ob sie mich mag, weil sie ja gar nicht weiss, wie ich wirklich bin. Das ist wohl eher ein altes Verhaltensmuster, ich habe ja heute ganz viele Menschen um mich herum, die mich lieben, so wie ich eben bin. Mit allen Stärken und Schwächen
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link rechts auf dieser Seite. Danke.
Ich habe sie vor Jahren, als ich sonst keine Freunde hatte, im Internet kennengelernt und war einfach froh, dass es jemanden gab, der mit mir befreundet sein wollte. Das Erschreckende ist, dass mir gerade keine Dinge in den Sinn kommen, die jemals wirklich gut waren oder sind. Die Freundschaft hat mich schon immer sehr viel Kraft gekostet, weil sie mich nie wirklich so akzeptiert hat, wie ich bin. Ich kusche richtig vor, das habe ich schon immer gemacht. Was mich daran festhalten lässt, ist wahrscheinlich eher das Gefühl der Verpflichtung ihr gegenüber, da sie heute in der Situation ist, in welcher ich war, als ich sie kennengelernt habe. Sprich: Sie hat sonst niemanden. Und es ist für mich unvorstellbar, jemanden aus meinem Leben zu werfen, der mich mag. Obwohl ich mir nicht mal sicher bin, ob sie mich mag, weil sie ja gar nicht weiss, wie ich wirklich bin. Das ist wohl eher ein altes Verhaltensmuster, ich habe ja heute ganz viele Menschen um mich herum, die mich lieben, so wie ich eben bin. Mit allen Stärken und Schwächen
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Ich vermute mal, dass sie auch damals schon aus Egoismus ein Spielzeug gesucht hat und Du warst da und hast sie mit Dir spielen lassen.
Warum hat sie sonst niemanden? War das damals anders? Warum?
Auch sie ist erwachsen und kann sich Hilfe suchen z.B. in einer Therapie.
Es ist immer schwer, wenn eine "Freundschaft" auf Bedürftigkeit aufgebaut ist.
Dass man sich in einer Freundschaft auch mal gegenseitig stützt, das ist ja normal und auch wünschenswert, aber wenn es nur einseitig ist, dann ist das für mindestens eine Partei ungesund.
Vielleicht kannst Du in kleinen Schritten vorgehen und den Kontakt nicht gleich direkt abbrechen, aber doch reduzieren und Dir bei jedem Kontakt ins Gedächtnis rufen:
Wie ist das für mich?
Passt das?
Was stört mich?
Kann ich das ändern?
Wie?
Will ich das so?
Was veranlasst mich, das trotzdem auszuhalten?
Was würde passieren, wenn ich das so nicht mehr mitmachen möchte.
Was macht das mit mir und welche Reaktion erwarte ich von ihr.
Was genau "brauchst" Du an ihr, wenn es Dir damit am Ende doch nicht gut tut?
Warum hat sie sonst niemanden? War das damals anders? Warum?
Auch sie ist erwachsen und kann sich Hilfe suchen z.B. in einer Therapie.
Es ist immer schwer, wenn eine "Freundschaft" auf Bedürftigkeit aufgebaut ist.
Dass man sich in einer Freundschaft auch mal gegenseitig stützt, das ist ja normal und auch wünschenswert, aber wenn es nur einseitig ist, dann ist das für mindestens eine Partei ungesund.
Vielleicht kannst Du in kleinen Schritten vorgehen und den Kontakt nicht gleich direkt abbrechen, aber doch reduzieren und Dir bei jedem Kontakt ins Gedächtnis rufen:
Wie ist das für mich?
Passt das?
Was stört mich?
Kann ich das ändern?
Wie?
Will ich das so?
Was veranlasst mich, das trotzdem auszuhalten?
Was würde passieren, wenn ich das so nicht mehr mitmachen möchte.
Was macht das mit mir und welche Reaktion erwarte ich von ihr.
Was genau "brauchst" Du an ihr, wenn es Dir damit am Ende doch nicht gut tut?
Danke für deine AntwortMiesel hat geschrieben:Ich vermute mal, dass sie auch damals schon aus Egoismus ein Spielzeug gesucht hat und Du warst da und hast sie mit Dir spielen lassen.
Warum hat sie sonst niemanden? War das damals anders? Warum?
Auch sie ist erwachsen und kann sich Hilfe suchen z.B. in einer Therapie.
Es ist immer schwer, wenn eine "Freundschaft" auf Bedürftigkeit aufgebaut ist.
Dass man sich in einer Freundschaft auch mal gegenseitig stützt, das ist ja normal und auch wünschenswert, aber wenn es nur einseitig ist, dann ist das für mindestens eine Partei ungesund.
Vielleicht kannst Du in kleinen Schritten vorgehen und den Kontakt nicht gleich direkt abbrechen, aber doch reduzieren und Dir bei jedem Kontakt ins Gedächtnis rufen:
Wie ist das für mich?
Passt das?
Was stört mich?
Kann ich das ändern?
Wie?
Will ich das so?
Was veranlasst mich, das trotzdem auszuhalten?
Was würde passieren, wenn ich das so nicht mehr mitmachen möchte.
Was macht das mit mir und welche Reaktion erwarte ich von ihr.
Was genau "brauchst" Du an ihr, wenn es Dir damit am Ende doch nicht gut tut?
Sie hat alle Menschen, die sie mochten, mit ihrer Art vergrault. Sie steht immer im Mittelpunkt und wenn sie Probleme hat, ist alles andere unwichtig. Sie hatte es auch nicht immer leicht, aber das geht uns allen so.
Mir gefällt dein Vorschlag betr. Kontakt reduzieren und den Fragestellungen. Ich werde das gerne mal so verfolgen.
Und zur Frage was ich an ihr brauche. Mein erwachsenes Ich braucht eigentlich nichts mehr an ihr. Nur die Kleine hängt noch dran und tut sich schwer.
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wenn Du an Miesels Fragekatalog arbeitest, wirst Du gut vorankommen. Berichte doch mal zwischendurch von den Erfahrungen. Hol Dir hier etwas Bestätigung ab. Und verinnerliche die Aussage "jeder ist für sich selber verantwortlich"...
Statt uns vom Leben formen zu lassen, könnten wir die Gestalter unseres Lebens werden (G. Hüther)
Lachen macht das Leben schöner
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Das werde ich bestimmt machen.Christine Gohl hat geschrieben:wenn Du an Miesels Fragekatalog arbeitest, wirst Du gut vorankommen. Berichte doch mal zwischendurch von den Erfahrungen. Hol Dir hier etwas Bestätigung ab. Und verinnerliche die Aussage "jeder ist für sich selber verantwortlich"...
Ich finde den Fragenkatalog sehr gut! Ich habe schon seit meiner Kindheit immer Frauen regelrecht "angezogen", die mir nicht gut tun. Mit 25 habe ich dann angefangen mich nach und nach von Freundinnen zu trennen, die mir nicht gut taten. Erst hat es immer sehr lange gedauert bis ich gemerkt habe, dass ich schon wieder in die selbe Falle getappt bin, inzwischen merke ich es jedoch recht schnell. Anscheinend suche ich immer Frauen als Freundinnen, die mich schlecht behandeln und mich als weniger wert betrachten. Oder ich benehme mich ihnen gegenüber vielleicht selbst so als sei ich weniger wert (auf diese Art und Weise war ich früher für meinen Mutter keine "Konkurrenz" und überlebte so in meiner Familie besser) und das gefällt ihnen. Inzwischen bin ich sehr zurückhaltend geworden wenn es um freundschaftlichen Kontakt mit Frauen geht, da ich weiß, dass ich die Tendenz zu den "Falschen" habe, also zu denen die mich genauso abschätzig behandeln wie meine Mutter früher.
Hallo! Danke für deine Antwort Etwa so ist es bei mir auch, und ich "verstelle" mich bei diesen Frauen dann quasi noch, damit sie mich nicht verlassen. Ich finde es einfach sehr schwierig herauszufinden, ob mir der Mensch wirklich nicht mehr gut tut oder ob ich mir das nur einrede und mich "dumm" anstelle. Ich habe noch nicht so grosses Vertrauen in mein Bauchgefühl..petrapan hat geschrieben:Ich finde den Fragenkatalog sehr gut! Ich habe schon seit meiner Kindheit immer Frauen regelrecht "angezogen", die mir nicht gut tun. Mit 25 habe ich dann angefangen mich nach und nach von Freundinnen zu trennen, die mir nicht gut taten. Erst hat es immer sehr lange gedauert bis ich gemerkt habe, dass ich schon wieder in die selbe Falle getappt bin, inzwischen merke ich es jedoch recht schnell. Anscheinend suche ich immer Frauen als Freundinnen, die mich schlecht behandeln und mich als weniger wert betrachten. Oder ich benehme mich ihnen gegenüber vielleicht selbst so als sei ich weniger wert (auf diese Art und Weise war ich früher für meinen Mutter keine "Konkurrenz" und überlebte so in meiner Familie besser) und das gefällt ihnen. Inzwischen bin ich sehr zurückhaltend geworden wenn es um freundschaftlichen Kontakt mit Frauen geht, da ich weiß, dass ich die Tendenz zu den "Falschen" habe, also zu denen die mich genauso abschätzig behandeln wie meine Mutter früher.
Wie ist es denn bei Dir mir Deiner Mutter? Was hast Du für ein Verhältnis zu ihr gehabt als Kind? Oft rühren die Probleme als Erwachsener ja daran, dass man die Probleme mit der ersten weiblichen Bezugsperson auf andere weibliche Personen (Freundinnen, Chefin,...) überträgt. Und eben genau auf Frauen "anziehend" wirkt, die jemanden suchen, der sich unterordnet. Ich habe es immer noch nicht ganz in den Griff bekommen mich anderen Frauen gegenüber "zu behaupten" und ich habe mich auch oft genug dabei ertappt bestimmten Frauen "nach dem Mund zu reden", weil ich mich unterbewusst sowieso für dümmer halte als alle anderen und denke, die andere MUSS ja Recht haben. Einen bestimmten Job habe ich sogar mal nicht bekommen, weil meine Chefin fand, ihn müsse jemand machen der sich besser durchsetzen kann, ich sei einfach zu nett.
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