War das Missbrauch?
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War das Missbrauch?
Mir geht seit einiger Zeit ein Erlebnis aus meiner Jugend im Kopf umher, und ich frage mich, ob dieses Erlebnis tatsaechlich eine Art Trauma ausgeloest haben kann.
Ich habe in meiner Jugend grenzwertige Situationen mit einem Bekannten meiner Familie erlebt. Die Vorfaelle waren alle nicht wirklich "schlimm" und das ist genau der Punkt, der mir zu schaffen macht. Uebertreibe ich vielleicht? Oder koennen auch solche "harmlosen" Situationen langfristigen Einfluss auf die Psyche haben? Was mir an mir selbst seit Jahren auffaellt ist, dass ich es nicht schaffe eine gesunde Beziehung zu fuehren. Ich habe weder dauerhafte Liebesbeziehungen, noch dauerhafte Freundschaften. Beides wird mir ab einem gewissen Punkt oft "zu viel" und ich gehe mal mehr mal weniger langsam auf Abstand. So bin ich in den letzten 10 Jahren zum Beispiel 5 Mal ueber grosse Distanzen umgezogen und habe so meinen Freundeskreis immer wieder gewechselt. Was Maenner betrifft schwanke ich schon immer zwischen solchen, die mir "unterlegen" sind und mir nach kurzer Zeit auf den Keks gehen (sprich, ich mache Schluss), und solchen denen ich hinterher laufe und die mich dann schliesslich verlassen. Keine meiner Beziehungen hat jemals laenger als 6 Monate gedauert. Dazwischen hatte ich einige Phasen, in denen ich wahllos mit Maennern geschlafen habe, ohne dass ich dabei grossen Spass gehabt haette.
Meine Hintergrundgeschichte ist leider etwas laenger, ich hoffe jemand macht sich die Muehe es zu lesen.
Ich war ca. 13 Jahre alt, als ich den Bekannter meiner Eltern kennenlernte. Er war um die 40 Jahre alt und Trainer in einem Hundesportverein in dem ich Mitglied wurde. Er sagte mir oft, dass ich Talent habe, was mir natuerlich sehr gefiel. Beim Training wollte er mir dann zeigen, wie ich einen Gegenstand halten soll und fragte mich, ob es ok ist wenn er meine Brust mit seiner Hand beruehrt. Ich verneinte das und von da an passierte es oefter, dass er seine Hand genau an meine Brust hielt, um mir die richtige Bewegung noch einmal zu zeigen.
Trotzdem fuehlte ich mich geehrt, als er mit mir alleine Trainieren wollte. Ich genoss die Aufmerksamkeit und meine Eltern hatten keine Bedenken. Von da an holte er mich oft zu Hause mit dem Auto ab, und wir fuhren teils zu anderen Vereinen, oder auch auf abgelegene Wiesen / Acker, um zu trainieren. Bei diesen Trainingseinheiten kam es ueber einen Zeitraum von mehreren Monaten dann aber zu verschiedenen Vorfaellen. Ich erinnere mich nicht an alles, moechte die Situationen aber kurz zusammenfassen (nicht chronologisch):
Einmal freute er sich, weil ich eine Uebung besonders gut gemacht hatte. Er gab mir als "Belohnung" einen feuchten Kuss auf den Mund, was mir sehr unangenehm war. Ich erinnere mich noch, dass ich grosse Angst hatte, er wuerde weitergehen, es blieb aber nur beim Kuss. Ich glaube mich zu erinnern, dass er das von da an oefter gemacht hat.
In einer aehnlichen Situation nahm er mich mit beiden Haenden hoch in die Luft und griff mir dabei wie zufaellig in den Schritt.
Dann gab es eine Situation als er mir zum Auto folgte und mich beim Umziehen ueberraschte. Gerade als ich meinen Oberkoerper frei hatte machte er die hintere Autotuer auf und holte etwas aus dem Wagen.
Woran ich mich auch erinnere ist, dass er sich einmal im Auto die Jeans gewechselt hat, waehrend ich auf dem Beifahrersitz neben ihm sass.
Es gab zusaetzlich diverse verbale Anzueglichkeiten, die ich aber nicht mehr konkret benennen kann. Ich weiss nur noch, dass er mich des oefteren ausfragte, was meine Erfahrungen mit Jungs angeht und wissen wollte, ob ich meiner damals besten Freundin wirklich ALLES erzaehlen wuerde. Er rief mich auch mehrmals die Woche abends zu Hause an, worueber wir uns in diesen Gespraechen unterhielten weiss ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch, dass es mir oft unangenehm war mit ihm zu Telefonieren.
Im Sommer hatte ich oefter Spaghettitraegertops an, und darunter ein Bustier. Er sagte mir mindestens einmal, dass waere doch "zu warm" und ich sollte das Bustier ausziehen, was ich glaube ich auch tat.
Wenn ich an die Zeit zurueckdenke, ueberwiegt dieses Gefuehl des Bedraengt werdens, so ein "Das ist mir jetzt alles zu viel". Ich weiss noch dass ich konkret den Gedanken hatte, ob er wohl irgendwann versuchen wuerde mich zu vergewaltigen und hatte jedes Mal ein schummriges Gefuehl im Bauch, wenn wir alleine im Auto auf abgelegenen Wegen fuhren. Erinnern kann ich mich an einen solchen Vorfall der Vergewaltigung aber nicht.
Ganz lieben Dank im Voraus!
Ich habe in meiner Jugend grenzwertige Situationen mit einem Bekannten meiner Familie erlebt. Die Vorfaelle waren alle nicht wirklich "schlimm" und das ist genau der Punkt, der mir zu schaffen macht. Uebertreibe ich vielleicht? Oder koennen auch solche "harmlosen" Situationen langfristigen Einfluss auf die Psyche haben? Was mir an mir selbst seit Jahren auffaellt ist, dass ich es nicht schaffe eine gesunde Beziehung zu fuehren. Ich habe weder dauerhafte Liebesbeziehungen, noch dauerhafte Freundschaften. Beides wird mir ab einem gewissen Punkt oft "zu viel" und ich gehe mal mehr mal weniger langsam auf Abstand. So bin ich in den letzten 10 Jahren zum Beispiel 5 Mal ueber grosse Distanzen umgezogen und habe so meinen Freundeskreis immer wieder gewechselt. Was Maenner betrifft schwanke ich schon immer zwischen solchen, die mir "unterlegen" sind und mir nach kurzer Zeit auf den Keks gehen (sprich, ich mache Schluss), und solchen denen ich hinterher laufe und die mich dann schliesslich verlassen. Keine meiner Beziehungen hat jemals laenger als 6 Monate gedauert. Dazwischen hatte ich einige Phasen, in denen ich wahllos mit Maennern geschlafen habe, ohne dass ich dabei grossen Spass gehabt haette.
Meine Hintergrundgeschichte ist leider etwas laenger, ich hoffe jemand macht sich die Muehe es zu lesen.
Ich war ca. 13 Jahre alt, als ich den Bekannter meiner Eltern kennenlernte. Er war um die 40 Jahre alt und Trainer in einem Hundesportverein in dem ich Mitglied wurde. Er sagte mir oft, dass ich Talent habe, was mir natuerlich sehr gefiel. Beim Training wollte er mir dann zeigen, wie ich einen Gegenstand halten soll und fragte mich, ob es ok ist wenn er meine Brust mit seiner Hand beruehrt. Ich verneinte das und von da an passierte es oefter, dass er seine Hand genau an meine Brust hielt, um mir die richtige Bewegung noch einmal zu zeigen.
Trotzdem fuehlte ich mich geehrt, als er mit mir alleine Trainieren wollte. Ich genoss die Aufmerksamkeit und meine Eltern hatten keine Bedenken. Von da an holte er mich oft zu Hause mit dem Auto ab, und wir fuhren teils zu anderen Vereinen, oder auch auf abgelegene Wiesen / Acker, um zu trainieren. Bei diesen Trainingseinheiten kam es ueber einen Zeitraum von mehreren Monaten dann aber zu verschiedenen Vorfaellen. Ich erinnere mich nicht an alles, moechte die Situationen aber kurz zusammenfassen (nicht chronologisch):
Einmal freute er sich, weil ich eine Uebung besonders gut gemacht hatte. Er gab mir als "Belohnung" einen feuchten Kuss auf den Mund, was mir sehr unangenehm war. Ich erinnere mich noch, dass ich grosse Angst hatte, er wuerde weitergehen, es blieb aber nur beim Kuss. Ich glaube mich zu erinnern, dass er das von da an oefter gemacht hat.
In einer aehnlichen Situation nahm er mich mit beiden Haenden hoch in die Luft und griff mir dabei wie zufaellig in den Schritt.
Dann gab es eine Situation als er mir zum Auto folgte und mich beim Umziehen ueberraschte. Gerade als ich meinen Oberkoerper frei hatte machte er die hintere Autotuer auf und holte etwas aus dem Wagen.
Woran ich mich auch erinnere ist, dass er sich einmal im Auto die Jeans gewechselt hat, waehrend ich auf dem Beifahrersitz neben ihm sass.
Es gab zusaetzlich diverse verbale Anzueglichkeiten, die ich aber nicht mehr konkret benennen kann. Ich weiss nur noch, dass er mich des oefteren ausfragte, was meine Erfahrungen mit Jungs angeht und wissen wollte, ob ich meiner damals besten Freundin wirklich ALLES erzaehlen wuerde. Er rief mich auch mehrmals die Woche abends zu Hause an, worueber wir uns in diesen Gespraechen unterhielten weiss ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch, dass es mir oft unangenehm war mit ihm zu Telefonieren.
Im Sommer hatte ich oefter Spaghettitraegertops an, und darunter ein Bustier. Er sagte mir mindestens einmal, dass waere doch "zu warm" und ich sollte das Bustier ausziehen, was ich glaube ich auch tat.
Wenn ich an die Zeit zurueckdenke, ueberwiegt dieses Gefuehl des Bedraengt werdens, so ein "Das ist mir jetzt alles zu viel". Ich weiss noch dass ich konkret den Gedanken hatte, ob er wohl irgendwann versuchen wuerde mich zu vergewaltigen und hatte jedes Mal ein schummriges Gefuehl im Bauch, wenn wir alleine im Auto auf abgelegenen Wegen fuhren. Erinnern kann ich mich an einen solchen Vorfall der Vergewaltigung aber nicht.
Ganz lieben Dank im Voraus!
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Liebe Schmetterling 123,
du beschreibst die ganz "klassische" Anbahnung von sexuellen Missbrauch durch immer deutlichere sexuelle Grenzverletzungen. Das ist Täterverhalten wie aus dem Buch.
Er macht dir Komplimente, gibt dir das Gefühl "etwas Besonderes" zu sein.
Dann überschreitet er gaaaaaaanz allmählich eine Grenze nach der anderen, mit Blicken, verbal und dann mit Handlungen (Griff an die Brust, Kuss auf den Mund, Griff in den Schritt).
Du wirst systematisch verunsichert. Er "macht ja eigentlich nichts". Es wäre für dich vermutlich sehr schwierig gewesen, jemandem von diesen "komischen" Gefühlen in dir zu berichten -
die meisten Menschen, die sich mit sexueller Gewalt nicht auskennen, würden vermutlich sowas in der Art sagen wie: "ach komm, hab dich nicht so, der ist doch nett! Wieso, was meinst du denn, der MACHT doch nichts? Du stellst dich an. Du bist überempfindlich. Du unterstellst ihm was."
Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass du so ähnlich gedacht hast - und dass du vermutlich nicht vielen Menschen von deiner Wahrnehmung erzählt hast. Hast du jemals von jemandem, dem du das berichtet hast, gehört, dass deine Wahrnehmung stimmt und das, was er tut, NICHT IN ORDNUNG ist? Nein, oder?
Das, was du beschreibst, ist eine sehr verunsichernde Erfahrung. In einem Alter, in dem man anfängt, mehr und mehr EIGENE Erfahrung zu sammeln, in dem man sehr sensibel dafür ist, wie gut das geht - das mit dem "eigene Erfahrungen machen".
Du hast damals eine ganz klare eigene Wahrnehmung gehabt, ein deutliches Gefühl von "das ist nicht in Ordnung, was er tut! Er verfolgt ein Ziel - und das wird mir schaden!" - und hast diese Wahrnehmung vermutlich von niemandem bestätigt bekommen.
Ich kann mir vorstellen, dass die Verunsicherung, die das in dir ausgelöst hat (warum fühle ich so? Darf ich das? Aber er TUT ja nichts? Wie komme ich darauf? Spinne ich? Bilde ich mir was ein?) dich bis heute begleitet und dich vor allem in Situationen prägt, in denen es wichtig wäre, einfach nur in sich reinzuhorchen und zu wissen, man kann sich auf das verlassen, was man da "hört".
Aber deine innere Stimme sagt dir nichts Eindeutiges, sondern erinnert sich noch zu gut an Zweideutigkeiten - und sie flüstert dir zu, dass du vielleicht recht hast, mit deiner Wahrnehmung. Und da wird es schwierig für dich -
weil, worauf sollst du sonst hören?
Rosenfüchsin
du beschreibst die ganz "klassische" Anbahnung von sexuellen Missbrauch durch immer deutlichere sexuelle Grenzverletzungen. Das ist Täterverhalten wie aus dem Buch.
Er macht dir Komplimente, gibt dir das Gefühl "etwas Besonderes" zu sein.
Dann überschreitet er gaaaaaaanz allmählich eine Grenze nach der anderen, mit Blicken, verbal und dann mit Handlungen (Griff an die Brust, Kuss auf den Mund, Griff in den Schritt).
Du wirst systematisch verunsichert. Er "macht ja eigentlich nichts". Es wäre für dich vermutlich sehr schwierig gewesen, jemandem von diesen "komischen" Gefühlen in dir zu berichten -
die meisten Menschen, die sich mit sexueller Gewalt nicht auskennen, würden vermutlich sowas in der Art sagen wie: "ach komm, hab dich nicht so, der ist doch nett! Wieso, was meinst du denn, der MACHT doch nichts? Du stellst dich an. Du bist überempfindlich. Du unterstellst ihm was."
Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass du so ähnlich gedacht hast - und dass du vermutlich nicht vielen Menschen von deiner Wahrnehmung erzählt hast. Hast du jemals von jemandem, dem du das berichtet hast, gehört, dass deine Wahrnehmung stimmt und das, was er tut, NICHT IN ORDNUNG ist? Nein, oder?
Das, was du beschreibst, ist eine sehr verunsichernde Erfahrung. In einem Alter, in dem man anfängt, mehr und mehr EIGENE Erfahrung zu sammeln, in dem man sehr sensibel dafür ist, wie gut das geht - das mit dem "eigene Erfahrungen machen".
Du hast damals eine ganz klare eigene Wahrnehmung gehabt, ein deutliches Gefühl von "das ist nicht in Ordnung, was er tut! Er verfolgt ein Ziel - und das wird mir schaden!" - und hast diese Wahrnehmung vermutlich von niemandem bestätigt bekommen.
Ich kann mir vorstellen, dass die Verunsicherung, die das in dir ausgelöst hat (warum fühle ich so? Darf ich das? Aber er TUT ja nichts? Wie komme ich darauf? Spinne ich? Bilde ich mir was ein?) dich bis heute begleitet und dich vor allem in Situationen prägt, in denen es wichtig wäre, einfach nur in sich reinzuhorchen und zu wissen, man kann sich auf das verlassen, was man da "hört".
Aber deine innere Stimme sagt dir nichts Eindeutiges, sondern erinnert sich noch zu gut an Zweideutigkeiten - und sie flüstert dir zu, dass du vielleicht recht hast, mit deiner Wahrnehmung. Und da wird es schwierig für dich -
weil, worauf sollst du sonst hören?
Rosenfüchsin
Wir alle brauchen die Liebe am meisten, wenn wir uns fühlen, als hätten wir sie gerade gar nicht verdient.
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
Zum Posting meiner Vorschreiberin hätte ich als Mann ein paar Zeilen zuzufügen.
Du fragst ob du übertreibst. Übertreibung ist ein Urteil anderer. Wenn dir was zu schaffen macht, macht es dir zu schaffen. Basta. Da sind solche Fremdmeinungen eher kontraproduktiv. Du auch bestimmst ob es Missbrauch war. Wenn andere das auch so sehen, um so besser. Wenn ein Anwalt oder gar Richter es so sehen würde, noch besser. Das wahre Kriterium aber liegt in deinem Empfinden.
Wir kennen den Hundetrainer nicht und sind keine Hellseher. Aber erwachsene Männer wissen (alle!) dass solches Verhalten nicht zufällig und nicht unschuldig sein kann. Ein Kuss auf den Mund einer 13-jährigen ist total grenzüberschreitend, um von den Berührungen ganz zu schweigen. Das Machtsverhältnis zwischen euch ließ erotische Annäherung absolut nicht zu. Auch nicht aus Spielerei, vielleicht sogar vor ALLEM nicht aus Spielerei. Weil der Mann sich dann quasi hinter unschuldige Späßchen versteckt und schwerer zur Verantwortung gezogen werden kann.
Wenn er sich in dich mit deinen 13 Jahren verliebt hat - was älteren Männern zu passieren scheint - wäre das ein Grund um so mehr gewesen dich gegen seine erotische Macken zu schützen.
Ich kann dir nur bestätigen dass deine Ängste damals normale Reaktionen einer jungen Psyche auf drohende sexuelle Gefahr waren. Und dass ich diese Gefahr als vollkommen reell einschätze. Ob sie die Ursache deines heutigen Verhaltens sind, käme mir zwar plausibel vor, kannst aber nur du und ein eventueller Therapeut bestimmen.
Du fragst ob du übertreibst. Übertreibung ist ein Urteil anderer. Wenn dir was zu schaffen macht, macht es dir zu schaffen. Basta. Da sind solche Fremdmeinungen eher kontraproduktiv. Du auch bestimmst ob es Missbrauch war. Wenn andere das auch so sehen, um so besser. Wenn ein Anwalt oder gar Richter es so sehen würde, noch besser. Das wahre Kriterium aber liegt in deinem Empfinden.
Wir kennen den Hundetrainer nicht und sind keine Hellseher. Aber erwachsene Männer wissen (alle!) dass solches Verhalten nicht zufällig und nicht unschuldig sein kann. Ein Kuss auf den Mund einer 13-jährigen ist total grenzüberschreitend, um von den Berührungen ganz zu schweigen. Das Machtsverhältnis zwischen euch ließ erotische Annäherung absolut nicht zu. Auch nicht aus Spielerei, vielleicht sogar vor ALLEM nicht aus Spielerei. Weil der Mann sich dann quasi hinter unschuldige Späßchen versteckt und schwerer zur Verantwortung gezogen werden kann.
Wenn er sich in dich mit deinen 13 Jahren verliebt hat - was älteren Männern zu passieren scheint - wäre das ein Grund um so mehr gewesen dich gegen seine erotische Macken zu schützen.
Ich kann dir nur bestätigen dass deine Ängste damals normale Reaktionen einer jungen Psyche auf drohende sexuelle Gefahr waren. Und dass ich diese Gefahr als vollkommen reell einschätze. Ob sie die Ursache deines heutigen Verhaltens sind, käme mir zwar plausibel vor, kannst aber nur du und ein eventueller Therapeut bestimmen.
caute
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- sporadischer Gast
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Ja, du warst minderjährig und er hat dich angefasst, wo er dich nicht hätte nicht anfassen dürfen. Dann noch der Kuss auf den Mund. Auch wenn er dich gefragt hätte, darf ich dich dort anfassen, er darf es nicht, weil du minderjährig warst! Er wusste sehr wohl, was er tat. Weißt du eigentlich, ob er das noch mit anderen Mädchen gemacht hat?
Er ist dir auf abgelegenen Wegen gefahren und du hattest Angst, daß er dir schlimmeres antun könnte, aber du kannst dich nicht daran erinnern, also hast du doch Zweifel, bist dir also nicht ganz sicher.
Hast du eigentlich einmal daran gedacht, das Therapie zu machen?
Er ist dir auf abgelegenen Wegen gefahren und du hattest Angst, daß er dir schlimmeres antun könnte, aber du kannst dich nicht daran erinnern, also hast du doch Zweifel, bist dir also nicht ganz sicher.
Hast du eigentlich einmal daran gedacht, das Therapie zu machen?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Vielen Dank erstmal fuer Eure ausfuehrlichen Antworten!
@Rosenfuechsin: Deine Beschreibung trifft meine Gefuehlslage sehr genau!! Es waren oefter Leute in der Naehe als diese Sachen passiert sind und es hat sich nie jemand gewundert, dass er so viel Zeit mit mir verbracht hat, obwohl er zum Beispiel auch verheiratet ist. All das hat mich immer darin bestaerkt zu denken es sei nicht so wie ich mir das "einbilde". Ausserdem wollte ich ihn natuerlich auch nicht in Schwierigkeiten bringen, ich mochte ihn ja und er hat alles immer als Spass oder Zufall verpackt. Ich habe mich damals immer gefragt, ob ich spinne / uebertreibe, und tue das heute irgendwie noch. Schwierig das abzulegen, dieses Gefuehl von "ach komm, ist ja nix passiert". Ich wuerde mich als eine psychisch recht starke Person beschreiben, da faellt es mir schwer mir einzugestehen, dass "so eine Kleinigkeit" mich wohl doch mehr beeinflusst und aus der Bahn geworfen hat, als ich das gerne wahr haette.So wie Du die Sache jedenfalls jetzt mit Deinen Worten beschreibst hoert es sich auch fuer mich nicht mehr nach einer Kleinigkeit an. Das hat wirklich gut getan, danke!!
@Ballpoint: Vielen Dank auch Dir fuer Deine Einschaetzung. Wenn ich es so lese klingt das einleuchtend, auch ich wuerde als erwachsene Frau keinem mir anvertrauten 13jaehrigen einen Kuss auf den Mund geben, auch nicht im groessten Freudenmoment, weil es eine klare Grenzueberschreitung ist. Objektiv betrachtet kann ich das zu 100% verstehen. Das Gefuehl in mir in Bezug auf die damalige Situation ist trotzdem nicht ganz klar, denn er "war ja immer nett", der Kuss war ja "nur ein Schmatzer" usw. Ich denke ich brauche noch eine Weile um auch gefuehlsmaessig da anzukommen, wo mein Verstand schon ist.
@Blanca: Ich bin mir nicht sicher, ob er das noch mit anderen Maedchen gemacht hat. Meine Mutter erwaehnte Jahre nach diesen Vorfaellen mal in einem Nebensatz, dass man im Dorf ueber ihn spricht, weil er oft mit jungen Maedchen zusammen gesehen wird. Ich habe ihn auch vor ein paar Tagen gegoogelt und mit Schrecken festgestellt, dass er sich im Rahmen des Hundevereins ehrenamtlich fuer ein Kinderheim aus der Gegend engagiert. Veranstaltet wohl Informationstage dort mit seinen Hunden usw. Da hat es mich schon gegruselt, das zu sehen.... Damals allerdings glaube ich nicht, dass er das noch mit anderen Maedchen gemacht hat, er verbrachte ja fast seine komplette Freizeit mit mir... Auch das Thema Vergewaltigung ist so eine Sache. Ich erinnere mich an nichts was ueber das Beschriebene hinausgegangen waere und moechte ihn da auch nicht zu unrecht beschuldigen. Was mich ein wenig stutzig macht ist die Tatsache, dass ich mich nur an recht wenige Situationen mit ihm erinnere, obwohl wir wirklich viel Zeit miteinander verbracht haben, und das ueber einen Zeitraum von ca. einem Jahr oder sogar laenger, ganz genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich war auch ein paar Mal bei ihm zu Hause und wie gesagt oft mit ihm im Auto alleine auf abgelegenen Wegen. Keine Ahnung.... Klassische Symptome, die wohl nach einer Vergewaltigung spaeter auftreten habe ich allerdings nicht (also sowas wie Panik beim Sex, unerklaerliche Schmerzen, Angstzustaende, Panikattacken, Flashbacks usw).
Ich habe mich bisher (ausser jetzt hier im Forum) noch niemandem anvertraut und weiss auch nicht, ob ich das bei einem Therapeuten koennte. Aber vielleicht habt ihr recht und es wuerde Sinn machen eine Therapie zu besuchen. Die Frage ist, ob es dadurch besser oder schlimmer wird. Im Moment laeuft mein Leben soweit gut (wenn man von den Beziehungsproblemen mal absieht), und ich habe Angst dass alles aus den Fugen geraet, wenn ich tiefer in diesem Thema bohre. Man weiss ja nie was man in den Tiefen seiner Psyche so findet....
@Rosenfuechsin: Deine Beschreibung trifft meine Gefuehlslage sehr genau!! Es waren oefter Leute in der Naehe als diese Sachen passiert sind und es hat sich nie jemand gewundert, dass er so viel Zeit mit mir verbracht hat, obwohl er zum Beispiel auch verheiratet ist. All das hat mich immer darin bestaerkt zu denken es sei nicht so wie ich mir das "einbilde". Ausserdem wollte ich ihn natuerlich auch nicht in Schwierigkeiten bringen, ich mochte ihn ja und er hat alles immer als Spass oder Zufall verpackt. Ich habe mich damals immer gefragt, ob ich spinne / uebertreibe, und tue das heute irgendwie noch. Schwierig das abzulegen, dieses Gefuehl von "ach komm, ist ja nix passiert". Ich wuerde mich als eine psychisch recht starke Person beschreiben, da faellt es mir schwer mir einzugestehen, dass "so eine Kleinigkeit" mich wohl doch mehr beeinflusst und aus der Bahn geworfen hat, als ich das gerne wahr haette.So wie Du die Sache jedenfalls jetzt mit Deinen Worten beschreibst hoert es sich auch fuer mich nicht mehr nach einer Kleinigkeit an. Das hat wirklich gut getan, danke!!
@Ballpoint: Vielen Dank auch Dir fuer Deine Einschaetzung. Wenn ich es so lese klingt das einleuchtend, auch ich wuerde als erwachsene Frau keinem mir anvertrauten 13jaehrigen einen Kuss auf den Mund geben, auch nicht im groessten Freudenmoment, weil es eine klare Grenzueberschreitung ist. Objektiv betrachtet kann ich das zu 100% verstehen. Das Gefuehl in mir in Bezug auf die damalige Situation ist trotzdem nicht ganz klar, denn er "war ja immer nett", der Kuss war ja "nur ein Schmatzer" usw. Ich denke ich brauche noch eine Weile um auch gefuehlsmaessig da anzukommen, wo mein Verstand schon ist.
@Blanca: Ich bin mir nicht sicher, ob er das noch mit anderen Maedchen gemacht hat. Meine Mutter erwaehnte Jahre nach diesen Vorfaellen mal in einem Nebensatz, dass man im Dorf ueber ihn spricht, weil er oft mit jungen Maedchen zusammen gesehen wird. Ich habe ihn auch vor ein paar Tagen gegoogelt und mit Schrecken festgestellt, dass er sich im Rahmen des Hundevereins ehrenamtlich fuer ein Kinderheim aus der Gegend engagiert. Veranstaltet wohl Informationstage dort mit seinen Hunden usw. Da hat es mich schon gegruselt, das zu sehen.... Damals allerdings glaube ich nicht, dass er das noch mit anderen Maedchen gemacht hat, er verbrachte ja fast seine komplette Freizeit mit mir... Auch das Thema Vergewaltigung ist so eine Sache. Ich erinnere mich an nichts was ueber das Beschriebene hinausgegangen waere und moechte ihn da auch nicht zu unrecht beschuldigen. Was mich ein wenig stutzig macht ist die Tatsache, dass ich mich nur an recht wenige Situationen mit ihm erinnere, obwohl wir wirklich viel Zeit miteinander verbracht haben, und das ueber einen Zeitraum von ca. einem Jahr oder sogar laenger, ganz genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich war auch ein paar Mal bei ihm zu Hause und wie gesagt oft mit ihm im Auto alleine auf abgelegenen Wegen. Keine Ahnung.... Klassische Symptome, die wohl nach einer Vergewaltigung spaeter auftreten habe ich allerdings nicht (also sowas wie Panik beim Sex, unerklaerliche Schmerzen, Angstzustaende, Panikattacken, Flashbacks usw).
Ich habe mich bisher (ausser jetzt hier im Forum) noch niemandem anvertraut und weiss auch nicht, ob ich das bei einem Therapeuten koennte. Aber vielleicht habt ihr recht und es wuerde Sinn machen eine Therapie zu besuchen. Die Frage ist, ob es dadurch besser oder schlimmer wird. Im Moment laeuft mein Leben soweit gut (wenn man von den Beziehungsproblemen mal absieht), und ich habe Angst dass alles aus den Fugen geraet, wenn ich tiefer in diesem Thema bohre. Man weiss ja nie was man in den Tiefen seiner Psyche so findet....
Schmetterling123 hat geschrieben:
@Rosenfuechsin: Deine Beschreibung trifft meine Gefuehlslage sehr genau!! Es waren oefter Leute in der Naehe als diese Sachen passiert sind und es hat sich nie jemand gewundert, dass er so viel Zeit mit mir verbracht hat, obwohl er zum Beispiel auch verheiratet ist.
Ich arbeite ja auch (im Team) mit fremden Kindern.
Haben diese Leute auch gesehen, dass der Mann dir auf die Brust und in den Schritt gefasst hat? Hat man den Kuss auf den Mund beobachtet?
Ich würde mich nämlich da nicht so groß wundern, wenn ein Teammitglied sich mit einem der Kinder etwas besser versteht und sie mehr Zeit miteinander verbringen. Außer, ich würde sex. Übergriffe beobachten.
Wobei bei uns die männlichen Betreuer immer darauf achten, nie ganz allein mit einem Mädchen zu sein. Um nicht einmal in den Verdacht (sich dem Mädchen ungebührlich zu nähern) zu geraten.
Das (ein männlicher Betreuer sorgt dafür, dass er und ein Mädchen sehr viel Zeit in Zweisamkeit verbringen) wäre - für mich - der einzige Verdachtsmoment, wo ich näher hinsehen würde.
Ich küsse nicht einmal meine Kinder und Enkelkinder auf den Mund. Die Kinder hatten den letzten "Mundkuss" als Baby bekommen. Weil diese Babyschnute einfach zuuuu süß ist.Schmetterling123 hat geschrieben:
@Ballpoint: Vielen Dank auch Dir fuer Deine Einschaetzung. Wenn ich es so lese klingt das einleuchtend, auch ich wuerde als erwachsene Frau keinem mir anvertrauten 13jaehrigen einen Kuss auf den Mund geben, auch nicht im groessten Freudenmoment, weil es eine klare Grenzueberschreitung ist.
Ab dem Alter, wo sie sich selber entdecken konnten, und sich auch von mir wegbewegt haben, gab es nur noch Kuscheln, Umarmen und "Bussis aufs Wangi".
Und die Enkelkinder wurden noch NIE von mir auf den Mund geküsst. Und wenn sie mir ein Bussi auf den Mund ( sie sind 3 Jahre und 1 Jahr alt) drücken möchten, dann halte ich ihnen die Wange hin.
Der Kuss auf den Mund ist so etwas "Intimes", das man nur mit den eigenen Kindern bzw. dem Partner ausleben sollte. Meine Meinung halt.
Kann man da nicht die Leitung des Kinderheimes ein wenig sensibilisieren?Schmetterling123 hat geschrieben:Veranstaltet wohl Informationstage dort mit seinen Hunden usw. Da hat es mich schon gegruselt, das zu sehen....
Damit sie ein wenig ein Auge auf ihn haben ... gerade, weil ja schon auffällig ist, dass er sich gerne mit jungen Mädchen umgibt.
Ich finde, die Heimleitung sollte davon erfahren, dass er dir gegenüber schwer übergriffig wurde. Nur dann kann man weitere Opfer verhindern.
Wie gesagt, man muss ihn gar nicht darauf ansprechen. Aber ihn nicht aus den Augen lassen, wenn er die Nähe von Mädchen sucht. Und dann auch darauf achten, dass er nicht die Möglichkeit hat, in unbeobachteten Augenblicken auf die Brust, oder in den Schritt, zu grapschen.
Das geht ganz einfach und unauffällig. Man muss nur zu ihm hingehen und entweder ihn in ein Gespräch verwickeln, oder das Mädchen unter einem Vorwand zur Gruppe holen.
Daran ist etwas Wahres.Schmetterling123 hat geschrieben: Im Moment laeuft mein Leben soweit gut (wenn man von den Beziehungsproblemen mal absieht), und ich habe Angst dass alles aus den Fugen geraet, wenn ich tiefer in diesem Thema bohre. Man weiss ja nie was man in den Tiefen seiner Psyche so findet....
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Ich finde auch, dass ein Kuss auf den Mund etwas sehr intimes ist. Ich musste den Freunden meiner Mutter immer einen Gute-Nacht-Kuss auf den Mund geben und fand das widerlich. Beide hatten sie einen Vollbart und die Küsse waren sehr feucht.
Ich bin auch mal bestraft worden, weil ich angeblich gesagt habe, dass ich den Freund meiner Mutter nicht mag. Das fand ich als Kind ungerecht, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, das jemals gesagt zu haben. Heute finde ich es ungerecht, weil ein Kind auch eine eigene Meinung haben und diese äußern darf. Ich muss ungefähr 10 gewesen sein.
Ich bin auch mal bestraft worden, weil ich angeblich gesagt habe, dass ich den Freund meiner Mutter nicht mag. Das fand ich als Kind ungerecht, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, das jemals gesagt zu haben. Heute finde ich es ungerecht, weil ein Kind auch eine eigene Meinung haben und diese äußern darf. Ich muss ungefähr 10 gewesen sein.
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@Feenya: Einige Sachen haben auch Leute im Verein mitbekommen, aber die Kuesse und das in den Schritt fassen zum Beispiel nicht, so vorsichtig war er dann schon. Er hat das alles immer gut verpackt, sodass sicherlich nicht 100% zu erkennen war, dass er die Sachen mit Absicht macht. Wenn er mir zum Beispiel an die Brust gefasst hat, hat er nicht einfach von hinten die Haende draufgepackt oder so. Er hat viel mehr beim Training seitlich hinter mir gestanden und seine Hand samt Tennisball gegen meine Brust gedrueckt, also Ball in der geschlossenen Hand und die Finger dann an meiner Brustwarze. Objektiv betrachtet war das voellig unnoetig, da man den Ball genauso gut haette etwas hoeher oder tiefer und auch weiter von der Brust haette weg halten koennen. Ob das aber jetzt von aussen bedenklich aussah glaube ich eher nicht. Ich schaetze die meisten Leute wollen in so einem Fall ja auch nicht vorschnell aus eine Muecke einen Elefanten machen, von daher werfe ich keinem der damals Anwesenden etwas vor. Dass ich oft mit ihm alleine unterwegs war wussten im Verein auch einige, und natuerlich meine Eltern. Aber er war halt "der nette Bekannte" und ich hatte "grosses Glueck" mit ihm trainieren zu duerfen...
Das in dem Kinderheim anzusprechen ist etwas schwierig... Ich lebe inzwischen nicht mehr dort in der Gegend, der Ort ist aber ein wirklich winziges Dorf, in dem man sich kennt. Ich wuerde dort ungerne mit meinem vollen Namen auftreten und eine solche "Warnung" aussprechen, weil mein Nachname dort bekannt sein duerfte und ich nicht weiss ob ich bereit dazu bin, dass meine Eltern ueber Ecken von der Geschichte erfahren. Ob man irgendwie auch einen anonymen Hinweis geben kann weiss ich nicht, und vor allem nicht wie ernst dieser dann genommen wird.
@Montana: Das stimmt, auch als Kind sollte man sagen duerfen was einem gefaellt und was nicht, vor allem wenn es den eigenen Koerper betrifft!
Das in dem Kinderheim anzusprechen ist etwas schwierig... Ich lebe inzwischen nicht mehr dort in der Gegend, der Ort ist aber ein wirklich winziges Dorf, in dem man sich kennt. Ich wuerde dort ungerne mit meinem vollen Namen auftreten und eine solche "Warnung" aussprechen, weil mein Nachname dort bekannt sein duerfte und ich nicht weiss ob ich bereit dazu bin, dass meine Eltern ueber Ecken von der Geschichte erfahren. Ob man irgendwie auch einen anonymen Hinweis geben kann weiss ich nicht, und vor allem nicht wie ernst dieser dann genommen wird.
@Montana: Das stimmt, auch als Kind sollte man sagen duerfen was einem gefaellt und was nicht, vor allem wenn es den eigenen Koerper betrifft!
Schmetterling123 hat geschrieben:... dass meine Eltern ueber Ecken von der Geschichte erfahren. Ob man irgendwie auch einen anonymen Hinweis geben kann weiss ich nicht, und vor allem nicht wie ernst dieser dann genommen wird.
Ich will dich jetzt keineswegs in etwas hineinquatschen, wozu du noch nicht bereit bist. Aber, wäre es eine Möglichkeit mit deiner Mutter darüber zu sprechen?
Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn sie davon weiß? Neigt sie zu unüberlegten Handlungen? Würde sie den Trainer "lynchen"?
Wäre es für dich ev. leichter, wenn du, gemeinsam mit deiner Mutter, die Heimleitung warnst?
Weißt du, dass deine Mutter dir einmal von den Gerüchten erzählt hat, könnte nämlich eine indirekte Frage an dich gewesen sein.
Vielleicht hat sie damals schon befürchtet/geahnt, dass der Trainer von dir mehr will. Und bei dieser "beiläufigen" Berichterstattung hat sie vielleicht gehofft, dass du dich ihr anvertraust, falls du dich von ihm belästigt gefühlt hast.
Du hast geschwiegen, und deine Mutter hat dann wohl innerlich aufgeatmet, und gedacht, dass sie nur Gespenster sieht.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Meine Mutter hat sogar ein oder zwei Jahre nach den Vorfaellen einmal direkt gefragt, ob da was passiert waere. Aber die Art und Weise wie sie gefragt hat... schon mit dem Unterton von "Jetzt sag mir aber bitte nicht dass da wirklich was war!". Da konnte ich ihr nichts sagen und habe gesagt es war nie was. Es war mir total peinlich. Das Thema war dann auch erledigt. Meine Mutter ist sehr gut im so tun als waere nichts, lebt gerne in ihrer heilen Welt, von daher war sie mit der Antwort wohl zufrieden. Ihr das jetzt zu erzaehlen... schwierig. Fuer sie wuerde eine Welt zusammenbrechen, da bin ich mir sicher. Ich bin mir auch sicher, dass sie das nicht fuer sich behalten koennte, und mein Vater ist dann derjenige bei dem ich Angst haette, dass er zur Selbstjustiz greift, er kann sehr aufbrausend sein und haelt von dem Bekannten aus anderen Gruenden ohnehin schon nicht mehr viel.
Hm. ich finde die richtige Antwort wäre eigentlich gewesen: "Wenn du schon diesen Verdacht hegtest, hättest du mich dann da nicht schützen sollen, Mutter?"Schmetterling123 hat geschrieben:Meine Mutter hat sogar ein oder zwei Jahre nach den Vorfaellen einmal direkt gefragt, ob da was passiert waere.
Klar, das hat man natürlich nicht parat wenn man 14 ist...
Zuletzt geändert von ballpoint am Mi., 18.03.2015, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
caute
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ballpoint hat geschrieben:Hm. ich finde die richtige Antwort wäre eigentlich gewesen: "Wenn du schon diesen Verdacht hegtest, hättest du mich dann da nicht schützen sollen, Mutter?"Schmetterling123 hat geschrieben:Meine Mutter hat sogar ein oder zwei Jahre nach den Vorfaellen einmal direkt gefragt, ob da was passiert waere.
Stimmt... Aber wie gesagt, sie steckt gerne den Kopf in den Sand und tut so als waere alles gut. Das ist ihre normale Art mit Problemen umzugehen, nicht nur in diesem Fall. Erst wenn es GAR nicht anders geht, man sie quasi noetigt sich mit dem Problem zu befassen, tut sie das dann auch. Dazu war ich damals nicht in der Lage, bin es in dem Fall auch heute nicht. Sich vorzustellen, dass sie was ahnte und nichts gemacht hat bedrueckt mich auch sehr!
Also, bei diesem Ton hätte ich sicher auch nichts gesagt. Und ich kann jetzt auch sehr gut nachvollziehen, weshalb du nichts ins Rollen bringen möchtest, was du hinterher womöglich nicht mehr im Griff hast.Schmetterling123 hat geschrieben: Aber die Art und Weise wie sie gefragt hat... schon mit dem Unterton von "Jetzt sag mir aber bitte nicht dass da wirklich was war!". Da konnte ich ihr nichts sagen und habe gesagt es war nie was.
P.S.
Du hast zwar geschrieben, dass du nicht weiter in deiner Seele graben möchtest. Und das ist für dich auch richtig so. Aber falls du - in ein paar Jahren - doch einmal eine Therapie machen würdest, könntest du das Thema ja innerhalb der Therapie ansprechen. Vielleicht könnte dadurch eine "anonyme Warnung" an das Kinderheim rausgehen. Niemand erfährt deinen Namen, wenn es heißt: Meine Klientin ...
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Danke Feenya, ich werde auf jeden Fall ueber eine Therapie nachdenken.
Danke Euch allen fuer die wirklich hilfreichen Antworten, hat gut getan!
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Ich könnte mir vorstellen, dass du für den Anfang auch davon profitieren könntest, eine Beratung in einer Frauenberatungsstelle oder einer Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt zu machen.
Dass du Gelegenheit hast, nochmal aufzudröseln, was du von damals erinnerst und von jemandem zu hören, dass deine Wahrnehmung richtig war. Vielleicht nochmal genauer hinzugucken, wie das mit deiner Mutter war, was du dir erhofft hättest (vielleicht erst viel später fühlen konntest), ob es eine Möglichkeit gibt, heute mit ihr darüber zu sprechen, so dass es für dich gut wird.
Und letztlich auch die Frage, ob du mit deinem Wissen über diesen Mann und seinen heutigen Aktivitäten mit Kindern etwas tun solltest und was das sein könnte.
Ich denke jetzt also an 2-3-4 Stunden Beratung ganz konkret zu dem, was damals passiert ist.
Dann kannst du sehen, was das mit dir macht - ob das ein paar Fragen beantwortet oder eher neue aufwirft,
ob du dich entscheidest, das dann ruhen zu lassen, oder ob dich das auf die Spur für noch mehr Dinge bringt, die du gerne wissen und erkunden würdest.
Die Chance, dass dich das innerlich weiterbringt - ohne großen äußeren Aufwand - ist in meinen Augen ziemlich hoch.
Der Prozess, dann wirklich wieder immer mehr auf die eigene Wahrnehmung vertrauen zu können - der ist dann u.U. ein langer, aber der wird nicht zwangsläufig durch eine Therapie beschleunigt. 'Ne Therapie kann dabei helfen, kann auch notwendig sein, aber jetzt ist weder gesagt, dass du unbedingt eine brauchst, noch dass sie den Lernprozess mit Sicherheit beschleunigt.
Alles Gute!
Rosenfüchsin
Dass du Gelegenheit hast, nochmal aufzudröseln, was du von damals erinnerst und von jemandem zu hören, dass deine Wahrnehmung richtig war. Vielleicht nochmal genauer hinzugucken, wie das mit deiner Mutter war, was du dir erhofft hättest (vielleicht erst viel später fühlen konntest), ob es eine Möglichkeit gibt, heute mit ihr darüber zu sprechen, so dass es für dich gut wird.
Und letztlich auch die Frage, ob du mit deinem Wissen über diesen Mann und seinen heutigen Aktivitäten mit Kindern etwas tun solltest und was das sein könnte.
Ich denke jetzt also an 2-3-4 Stunden Beratung ganz konkret zu dem, was damals passiert ist.
Dann kannst du sehen, was das mit dir macht - ob das ein paar Fragen beantwortet oder eher neue aufwirft,
ob du dich entscheidest, das dann ruhen zu lassen, oder ob dich das auf die Spur für noch mehr Dinge bringt, die du gerne wissen und erkunden würdest.
Die Chance, dass dich das innerlich weiterbringt - ohne großen äußeren Aufwand - ist in meinen Augen ziemlich hoch.
Der Prozess, dann wirklich wieder immer mehr auf die eigene Wahrnehmung vertrauen zu können - der ist dann u.U. ein langer, aber der wird nicht zwangsläufig durch eine Therapie beschleunigt. 'Ne Therapie kann dabei helfen, kann auch notwendig sein, aber jetzt ist weder gesagt, dass du unbedingt eine brauchst, noch dass sie den Lernprozess mit Sicherheit beschleunigt.
Alles Gute!
Rosenfüchsin
Wir alle brauchen die Liebe am meisten, wenn wir uns fühlen, als hätten wir sie gerade gar nicht verdient.
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
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