Wutraum

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

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Broom62
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Wutraum

Beitrag Mi., 18.02.2015, 15:37

Kann mir vielleicht jemand sagen was ein Wutraum ist?
Mein Tiefentherapeut meint ich brauche unbedingt einen.

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Samt&Seide
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 17:19

Früher nannte man es "Gummizelle".


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Broom62
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 17:46

Lach danke jetzt mal ohne Scherz bitte

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Marzipanschnute
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 17:57

Woher sollen wir wissen was dein Therapeut genau meint? Wie wäre es mit nachfragen?

In manchen Kliniken gibt es in der Tat "weiche" Räume in denen die Patienten bleiben ohne dass sie sich verletzen können, weil die Gefahr dort eben minimiert ist. Und früher war das eben mal die altbekannte, lapidar benannte Gummizelle. Das war vermutlich kein Scherz.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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ENA
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 18:13

Ich würde da jetzt ganz einfach mal einen Raum drunter verstehen, wo es Utensilien gibt, wo man die Wut rauslassen kann: Boxsack, Kissen, wenig, was kaputt gehen kann, Matte zum Gegenhauen, etc. .
Ansonsten bin ich bei den Anderen: Wenn Dein Therapeut das vorgeschlagen hat, dann wird er am Meisten wissen, was er damit gemeint hat.
Ob er damit gleich eine Gummizelle gemeint hat, die es wohl dann eher auf einer geschlossenen Station gibt, weiß ich nicht.
Ist ja auch die Frage, wie man die Wut rauslässt. Manche machen dann Sport oder Laufen. Dann könnte in dem Raum sogar ein Laufband oder Trampolin drin stehen. Anderen hilft Musik. Dann sollte der Raum möglichst schalldicht sein und eine Musikanlage mit guten Boxen haben. Anderen hilft malen. Dann brauchen sie Farbe und Papier. ...Etc. .


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Broom62
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 19:50

Ja er meinte ich soll mir ein Boxsack besorgen nur einen extra Raum finde ich übertrieben und auch nicht durch führbar wer hat schon so viel Platz ich nicht

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Samt&Seide
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 20:46

Ohne Quatsch jetzt verstehe ich keinen wirklichen Raum darunter, sondern einen "Raum" für dich, also im übertragenen Sinn. Das kann auch ein Boxsack sein.


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Broom62
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 21:38

Sorry aber das kann ich nicht ich meine ich verstehe was du meinst aber einen Boxsack als "Raum" für sich zu sehen schaffe ich echte nicht. Das ist für mich genauso unbegreiflich wie das was meine Schwester mir mal erzählte als sie in einer Reha war - sie sollte ihre Sorgen alles was sie belastet in eine Truhe legen diese Abschließen und im Meer
versenken - Hallo wie soll das alles gehen ? Ist doch Blödsinn

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 22:03

Broom?
Du schreibst wie eine 14 Jährige, dein Alter sagt aber 52, ich bin irritiert.

Das was deine Schwester meinte heißt IMAGINATION. Vorstellung. Beliebt in der Psychotherapie.
Ein Wutraum kann entweder imaginiert werden oder physisch etwas sein.

Frag deinen "Profi" was er damit meinte.
..:..

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ENA
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Beitrag Mi., 18.02.2015, 22:24

Wutraum= Raum für sich, um wüten zu können. So etwa wie der Begriff "Zeitfenster". Damit ist ja auch kein wirkliches Fenster gemeint.

Kann auch damit gemeint sein, also dass er mit Wutraum keinen sichtbaren Raum mit (4) Wänden meinte, sondern er einen "Raum" für sich, um Sinne von Zeit, Möglichkeit,... .

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Gelli
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Beitrag Do., 19.02.2015, 07:14

@Broom

Auch ich muss dir bestätigen was Sinarellas geschrieben hat,das was deine Schwester da gemacht hat oder empfohlen wurde,das ist etwas imaginäres gewesen.Es wäre ja schon krass wenn man wirklich eine Schatzkiste ins Meer geben würde.
Aber vielen hilft schon die imaginäre Vorstellung bei etwas was man "abschliessen"möchte oder "verabschieden" Gedanken,oder was man aufgeschrieben hat,oder auch Gegenstände,Fantasie kennt keine Grenzen,in etwas hinein zu tuen und es auf die "Reise"zu schicken.
So wie es früher bei mir war.
Mein Therapeut hat auch so etwas mit mir durchgeführt,das was mich jahrelang belastet hatte,wurde in der Therapie aufgearbeitet,und um es zu "verabschieden"hat mir mein Thera gesagt,das ich das per Flaschenpost auf die "Reise"schicken kann.Dazu brauchte ich eine kleine Flasche,schrieb vorher auf einem Zettel was genau ich verabschieden möchte(Ohne Namen zu nennen)steckte den Zettel in die Flasche und gingen dann irgentwann an einem von mir ausgesuchter Stelle eines Flusses und brachten die Flasche zu Wasser wo es dann auf seine "Reise"ging.
So etwas kannste imaginär machen aber auch so wie ich es tat real.
Jeder sucht sich letztendlich seinen eigenen Weg um etwas "loszulassen".Wichtig sollte dabei sein,das es sich wie eine Befreiung anfühlt,nur dann war es stimmig.
Diesen "Wutraum"der hier angefragt wird das kann ein spezieller Raum sein wo man sich "austoben"kann in der Therapie.Dort gibt es meist einen Boxsack,Schaumstoffschläger,Matten,weiche Bälle,zumindes hab ich meinen Wutraum bei meinem Thera so in Erinnerung.
Dieser "Wutraum"befand sich im Kellergeschoss,und immer wenn ich so aggro oder verdamt wütend drauf war in der Thera,gingen mein Thera und ich in den sogenannten "Wutraum"und dort hatte ich die Möglichkeit meine Wut oder Agressionen gezielt rauszulassen.Einfach auf so einen Boxsack hauen das konnte ich nicht,kam mir auch irgentwie schräg dabei vor,aber mein Thera war mein bester Lehrer,er nahm sich den Schaumstoffschläger und zeigte mir wie ich das am besten machen sollte,zu Hilfe schrieben wir auch kleine Zettel mit dem jeweiligen namen und klebten das auf dem Boxsack damit hatte ich dann eine bessere Vorstellungskraft auf was oder wen ich draufhauen werde.
Mein Thera motivierte mich immer damit indem er selbst damit anfing auf den "Sack"zu hauen,ich sollte das dann nachmachen,und mehr und mehr konnte ich mich damit anfreunden,mein Thera schaute mir dann dabei zu und meinte wenn ich draufhaue dann nicht wie ein stummer Fisch draufhauen,sondern mit lauten Worten sagen jaaaa du Hund,oder ich bin so wütend weil...... einfach auch mit Stimme herausschreien worauf oder was mich so wütend macht.
Das ging nicht alles sofort,das brauchte Zeit,aber irgentwann ging es wie selbstverständlich.Zuhause kann man seine Wut mit vielen Möglichkeiten zeigen die niemanden auch sich selbst nicht schaden.
(Kissen schlagen,schnelles gehen,Sport machen,alles aufschreiben,u.a.)
Mir persönlich hat dieser "Wutraum"im nachhinein gut getan,und mir hat es sehr gut getan das mein Thera immer mein bester Lehrer war,denn das hat mir immer Mut gemacht mitzumachen.
GUT DING WILL WEILE HABEN


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Broom62
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Beitrag Do., 19.02.2015, 10:05

An Sinarella
Was soll ich darauf antworten das ich wie eine 14 Jährige schreibe
Lach vielleicht das ich im Kopf jung geblieben bin aber nicht stehengeblieben.
Ich bin ein Logisch analytisches Genie und habe Probleme damit mir Sachen vorzustellen die nicht real sind das klappt nicht.
Mein Kissen verprügeln das würde gehen

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Samt&Seide
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Beitrag Do., 19.02.2015, 10:09

Nicht real? Du hältst alles, was bildlich gesprochen ist, nicht für real? Ernsthaft?

Logisch-analytisch zu denken, ist übrigens kein Hindernis: Auch Logiker, sogar Wissenschaftler bedienen sich sogenannter Metaphern. Darüber werden die Dinge einfach veranschaulicht.

Mit Blödsinn hat das nun wirklich nichts zu tun, sondern mit Phantasie und analogem Denken. Dass letzteres fehlen kann, habe ich zwar noch nie gehört, muss aber dann wohl bei dir so sein.

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blade
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Beitrag Do., 19.02.2015, 10:33

Hallo Broom62,

ich finde schon, daß Wut Raum braucht.
In erster Linie im Bewusstsein, dem virtuellen Raum aller Vorstellung von Realität.
Wut braucht auch eine Form des Ausdrucks, eine adäquate Form.
Sonst schlägt sie einem auf Leber/Herz und Gemüt.
Nur Vorsicht, niemand weiß von vorne herein, welche Form das sein müsste.
Da sich mit Wut eher weniger gern beschäftigt wird, gibt es hier etwas weniger Wissen, dafür aber mehr Furcht.

Die Sofortreaktionen, welche sich meist anbieten würden, haben oft etwas mit Abgrenzung, Flucht/Angriff zu tun. Aggression ist sicher immer dabei. Nur....
So klar was oder wer angegangen werden sollte ist das meist nicht, wie man glauben könnte.

Wut kann einem durchaus auch die Kraft zur Überwindung der eigenen Angst vermitteln um etwas Positives zu erreichen und zwar auch unter Umständen für alle Beteiligten.

Wut muss nicht destruktiv wirken (zumindest nicht in jedem Fall).

Vielleicht war IHR persönlicher Ausdruck von Wut einfach noch nicht unter den vorgeschlagenen Möglichkeiten dabei?

Ungeduld ist übrigens der klassische Stiefbruder der Wut, keine Ahnung ob das auch wirklich so sein müsste.
Vielleicht ist ja unser verkrampfter (es eil es eilt...Dampf quillt aus meinen Ohren!!!) Umgang mit Wut
auch künstlich in die unentspannte Richtung konditioniert worden.

Vielleicht gäbe es ja auch "Slow-Wut" mit Zeit zum Überlegen? Wieso denn eigentlich nicht?
Wenn Affekte wirklich sofort Ausdruck brauchen und sobald es zu spät ist nicht mehr ausdrückbar sind wieso quälen sie uns dann aber weiter und verziehen sich nicht einfach?
abgemeldet


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Broom62
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Beitrag Fr., 20.02.2015, 20:02

Ich habe keine Fanta - ich probiere es aber die Logik
Drängt sich immer dazwischen und das macht mich auch wütend wie vieles andere aber egal es wurde glaube ich alles gesagt!

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