Hey!
Mich beschäftigt derzeit etwas... mir ist aufgefallen, dass ich, wenn ich in einem Zustand der Depersonalisation bin, aber auch in anderen Situationen, beispielsweise wenn ich etwas getrunken habe, immer mindestens zwei Seiten des Denkens habe.
Da sind die Gedanken, die nicht "richtig" sind, weil alles positive Gedankengut blockiert wird, in guten Phasen angenommene und gelebte Sichtweisen werden "nichtig" und können nicht mehr angewendet werden. Ich steh neben mir, fühle mich eingezwengt in meinem Körper usw, drehe teilweise leicht durch gedanklich.
Aber irgendwie meldet sich auch immer noch ein klarer Teil - ich denk mir immer, das ist mein Verstand, der mir sagt : das bist nicht du, du tickst eigentlich ganz anders.
Ich nehme also auch wahr, dass etwas nicht stimmt, kommentiere das gedanklich. Neulich war mir, als würde ich mich selbst betrachten, und fand es verwunderlich bis amüsant, dass ich einerseits kaum zu einem vernünftigen Denken fähig war, andererseits aber genau das erkannte und gedanklich aussprach.
Wenn ich mal etwas mehr trinke, also angetrunken bin, hab ich immer wieder klare Momente, in denen ich mich dann über meine Angetrunkenheit amüsiere oder es einfach nur wahrnehme, dass ich betrunken bin, aber kurz klar und deutlich denken kann.
Neulich lag ich hier im Bett, ich war an einem absoluten Tiefpunkt. Da spielten mehrere Faktoren zusammen. Ich muss dazu sagen - ich habe keinerlei Todessehnsucht. Medikamente und Hormone schlagen mir übel auf meine Psysche, ich werd dann meist sehr gereizt bzw unter der Pille kann es mir richtig schlimm ergehen. Das war hier auch der Fall, mir ging es von Tag zu Tag schlimmer, dann kam dummerweise hinzu dass mein Freund schluss machte (wir waren nicht lange zusammen und ich bin auch schon alb drüber weg, es ist traurig, aber kein Drama). Ich brach vollkommen zusammen. Und dann lag ich im Bett und sah mich selbst, wie ich mich bei Minusgraden zum Schlafen ins Feld legte. Es war kein Wunsch, keine Sehnsucht, ich sa das einfach so vor mir. Aber mein klarer Teil war entsetzt, dass ich solche Vorstellungen hatte und fing fieberhaft an zu grübeln, woher das nun plötzlich kommt. Mir fielen auf Anhieb genug Dinge ein, die ich nicht zurücklassen möchte, und ich bin jetzt noch entsetzt und geschockt und denke immer wieder : ich will nicht sterben!
Dadurch, dass ich durch diesen merkwürdigen Zustand trotzdem einen klaren Moment fand, kam ich darauf, die Pille abzusetzen. Die Bilder kamen nicht einmal wieder, mein Zustand besserte sich täglich. Gut gehts mir derzeit nicht aber ich hab grad auch viel zu bewältigen.
Ist das normal? Ist es normal, dass man in Gedanken seine eigenen Gedanken und Verhaltensweisen kommentiert? Ist es normal dass man so unterschiedlich zur gleichen Zeit denken kann?
Normales Denken?
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P.S. Ich würde es ein wenig wie einen luziden Traum beschreiben - man wird sich bewusst, dass man "Träumt" oder in dem Fall - das da etwas nicht stimmt, man kann aber nur sehr bedingt eingreifen. Manchmal leider auch garnicht. Und das erhöht den Leidensdruck.
Manchmal kann ich aber auch herrlich über meine eigenen Gedanken schimpfen oder mir selbst befehlen, was ich tun soll oder eben nicht. Also denke etwas und dann kommt: "Nein, tu das nicht, das ist dumm" oder sowas.
Manchmal kann ich aber auch herrlich über meine eigenen Gedanken schimpfen oder mir selbst befehlen, was ich tun soll oder eben nicht. Also denke etwas und dann kommt: "Nein, tu das nicht, das ist dumm" oder sowas.
Hi,
also was "normal" ist, weiss ich zwar nicht, ich kenne aber dieses "Kommentieren" sehr gut. Ich hätte es jetzt eigentlich gar nicht als etwas Ungewöhnliches eingeschätzt, und mir fällt auf, dass ich mich noch nie gefragt habe, ob andere das auch haben. Ich mag diese rationale Stimme. Sehr sogar - und am allermeisten, wenn ich mich mit irrationalen Ängsten herumschlage.
Meine Therapeutin hält jedenfalls mich für abgesehen von der PTSD für psychisch gesund (und dass ich das immer wieder hören muss, zeigt, dass mir die Frage nach Normalität auch immer wieder durch den Kopf geistert...)
also was "normal" ist, weiss ich zwar nicht, ich kenne aber dieses "Kommentieren" sehr gut. Ich hätte es jetzt eigentlich gar nicht als etwas Ungewöhnliches eingeschätzt, und mir fällt auf, dass ich mich noch nie gefragt habe, ob andere das auch haben. Ich mag diese rationale Stimme. Sehr sogar - und am allermeisten, wenn ich mich mit irrationalen Ängsten herumschlage.
Meine Therapeutin hält jedenfalls mich für abgesehen von der PTSD für psychisch gesund (und dass ich das immer wieder hören muss, zeigt, dass mir die Frage nach Normalität auch immer wieder durch den Kopf geistert...)
Mmh. Also ich finde das normal.
Ich bestehe zumindest aus mehrern inneren Anteilen, die manchmal auch gar nicht in Einklang zu bringen sind.
Sie selbst schaden vs. gut zu sich selbst sein.
Vertrauen vs. Misstrauen.
usw.
Also ich habe immer gegensätzliche Anteile.
Dann habe ich noch einen beobachtenden Anteil.
Oft ist das Alles auch ein inneres Chaos.
Solange man einigermaßen lebensfähig ist, finde ich das vollkommen normal.
Ich finde eher z. B. wenn man sich nur noch selbst schaden will UND der gegensätzliche Teil fast ganz verschwunden ist UND der beobachtende Anteil auch.
Dann ist es eher nicht so günstig.
Solange dein anderer Anteil, der dir sagt, dass du nicht sterben willst, so stark ist, würde ich mir da gar keinen so großen Kopf drum machen. Eher darum, was du tun kannst, dass du besser klar kommst mit der Situation.
Ich bestehe zumindest aus mehrern inneren Anteilen, die manchmal auch gar nicht in Einklang zu bringen sind.
Sie selbst schaden vs. gut zu sich selbst sein.
Vertrauen vs. Misstrauen.
usw.
Also ich habe immer gegensätzliche Anteile.
Dann habe ich noch einen beobachtenden Anteil.
Oft ist das Alles auch ein inneres Chaos.
Solange man einigermaßen lebensfähig ist, finde ich das vollkommen normal.
Ich finde eher z. B. wenn man sich nur noch selbst schaden will UND der gegensätzliche Teil fast ganz verschwunden ist UND der beobachtende Anteil auch.
Dann ist es eher nicht so günstig.
Ja, so was habe ich ständig. Das kenne ich sehr gut. Es bedeutet auch nicht, dass man sterben will ... es bedeutet, dass man mit der Situation gerade überfordert ist und einfach mal richtig viel Ruhe bräuchte. Und da im Kopf der Tod mit der größtmöglichen Ruhe oft gleichgesetzt wird, kommen dann eben solche Bilder.GetIt hat geschrieben:Mir fielen auf Anhieb genug Dinge ein, die ich nicht zurücklassen möchte, und ich bin jetzt noch entsetzt und geschockt und denke immer wieder : ich will nicht sterben!
?
Solange dein anderer Anteil, der dir sagt, dass du nicht sterben willst, so stark ist, würde ich mir da gar keinen so großen Kopf drum machen. Eher darum, was du tun kannst, dass du besser klar kommst mit der Situation.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
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