Zusätzliche Selbsthilfe durch Schreiben und Malen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Traumnixe
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Zusätzliche Selbsthilfe durch Schreiben und Malen?

Beitrag Mi., 07.01.2015, 09:24

Hallo zusammen,

ich habe schon seit einiger Zeit die Beiträge im Forum verfolgt, u.a. auch die Diskussion darüber, ob Psychotherapie abhängig macht. Ich habe aber auch einige eurer teils sehr bewegenden und kreativen Blogs gelesen.

Zu dem Thema ist mir eine Frage eingefallen, die das Thema der Abhängigkeit berührt, die aber auch darüber hinausgeht. Daher habe ich hier einen neuen Thread aufgemacht.

Mich interessiert, ob Ihr neben eurer Therapie oder auch ohne euch in Therapie zu befinden schreibt oder malt oder euch sonst kreativ betätigt, um mit inneren Themen, Problemen, Traumatas usw. zu arbeiten und sie zu verarbeiten.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Hat es geholfen oder vielleicht sogar manches verschlimmert? Konntet ihr die Texte und Bilder in eure Therapie miteibringen? Hat euer Therapeut damit gearbeitet?

Das Thema interessiert mich weil ich selber begleitend zur Therapie intensiv schreibe und male und mich gerne darüber austauschen möchte, was hilft und was nicht.

Bin schon gespannt!

Viele Grüsse

Traumnixe

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ENA
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 09:33

Hallo,

ja, ich habe das schon mal gemacht, wobei das schon eine Weile her ist. Beim Malen lag es am Platz und das Schreiben war mir irgendwann zuviel. Vielleicht liegt es auch am Internet, dass ich es so gut wie nicht mehr mache.
Mit manchen Therapeuten kann man das gut bearbeiten, besprechen, was man zu Hause gemalt oder geschrieben hat. Das kommt immer auf das jeweilige Thema und die Offenheit des Therapeuten an (unter der Voraussetzung, dass man selber offen ist).
Eine Verbindung zum Thema Abhängigkeit sehe ich da aber für mich nicht. Ich habe in erster Linie für mich gemalt und geschrieben und auch nur seltenst etwas davon mit in die Therapie nehmen können. Kommt halt, wie gesagt, auch auf die Offenheit des jeweiligen Therapeuten und das aktuelle Thema, den aktuellen Bedarf an.

Gezielt bewusst um irgendwas zu bearbeiten habe ich übrigens nie zu Hause gemalt oder geschrieben. Ich tat es, wenn mir danach war und in der Regel tat es mir gut!!!

...und was hilft und was nicht hilft: Ich glaube, da musst Du für Dich selber rausfinden, was Dir gut tut. Es kann ja bei jedem Anders sein. Den Versuch aber selber, also ohne therapeutische Begleitung, mit Malen und Schreiben, etc. Traumata zu bearbeiten, halte ich jedoch nicht für sinnvoll. Begleiten okay, aber so ganz ohne professionelle Begleitung? Das würde ich nicht tun.

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Schneerose
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 09:38

Hallo Traumnixe,
darüber kann ich dir vielleicht in einem Jahr mehr erzählen,
da ich meine Biografie zu schreiben beginne,
und einen Gestaltpädagogik Lehrgang mache.

Meiner Meinung nach ist absolut zu empfehlen, neben einer herkömmlichen Therapie anderes dazu zu machen,
Kunst, Sport, Musik, schamanische Reisen, Shiatsu...UND UND UND
die Welt ist voller Möglichkeiten, man muss nur selber schauen...

Und ja,
meine neue Thera geht sehr drauf ein,
zu malen, sich in die Symbole der eigenen Träume hinein versetzen...

Schönen Gruß
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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saffiatou
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 14:14

Hallo Traumnixe,

meine Psychiaterin hat mich, als es mir besonders schlecht ging aufgefordert zu
malen, es brauchte ein bisschen, dann habe ich mich getraut. Mir hilft es sehr,
mich in Bildern auszudrücken. Ich bringe meine Bilder, daß heißt Fots davon (weil
sie zu groß wären) immer mit in die Sprechstunde, wir diskutieren lange an einem
Bild, versuchen es zu deuten. Es ist eine Entwicklung zu sehen.

Inzwischen bin ich in einem Kurs der von einem Künster mit kunsttherapeutischer
Ausbildung geleitet wird.

Meiner Psychiaterin bin ich dankbar, daß sie mich damals aufforderte zu malen, mich
auszudrücken, als ich keine Worte hatte.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Traumnixe
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 14:48

Liebe ENA, liebe Schneerose, liebe Saffia

vielen Dank für eure Antworten. Das Forum hier zeigt ja eigentlich schon, wieviele Leute schreibend Probleme aussprechen und verarbeiten. Ich finde das noch eine Spur komplexer, als nur darüber zu reden und anschliessend habe ich einen Text in der Hand, der mir immer wieder zeigt, was ich in einem bestimmten Moment erlebt, gefühlt, gedacht und geschrieben habe.

Beim Malen ist es ähnlich, etwas bleibt, auch wenn es meist Bilder sind, die andere Schichten der Seele ansprechen und ausdrücken.

Die Therapiestunden, bei denen ich über meine Texte und Bilder sprechen kann, bleiben mir viel besser im Gedächtnis, was für mich wesentlich ist, weil ich an einer Dissoziativen Störung leide, durch die mir die Welt und mein Ich immer wieder als Fremde erscheinen.

Den eigentlich positiven Effekt meiner Therapie hatte ich dann, als ich mich getraut habe, bei meinem jetzigen Thera erst Geschichten und ein Jahr später Bilder mitzubringen. Seitdem geht es langsam aber stetig bergauf.

In Bezug auf die Abhängigkeit, die sich oft in therapeutischen Beziehungen einstellt, habe ich überlegt, ob die eigenständige Kreativität nicht eine Möglichkeit ist, sie abzumildern, indem man selbst aktiv wird. Der Therapeut ist ja nicht immer verfügbar, wie man es vielleicht manchmal bräuchte und es ist doch beruhigend, zu wissen, dass man selbst etwas tun kann, dass es einem besser geht.

@ ENA: schön, dass du auch gerne schreibst und auch schon so viel im Forum beigetragen hast. Das kostet freilich auch Zeit, aber bringt wahrscheinlich auch viel. Ich male kleinere Formate, das kann ich auch am Küchentisch.

@Schneerose: Wow, das mit der Selbstbiographie finde ich ja ein tolles Unternehmen. Schreibst du über dich und dein Leben in der Realität oder baust du auch etwas Fiktives mit ein? Bei mir könnte nur ein Roman daraus werden, weil ich mir nicht immer sicher bin, ob und was wirklich war, was ich wie erlebt habe und wie ich es bewerten soll.
Deiner Einstellung, dass die Welt voller Möglichkeiten ist, kann ich nur beipflichten. Nur manchmal hat man halt die falsche Brille auf und sieht verschwommen.
Gestaltpädagogik ist sicher interessant. Ich kenne das nur als therapeutische Richtung und wusste gar nicht, dass damit im pädagogischen Bereich auch gearbeitet wird.

@saffiatou: Ich freu mich sehr, von deiner positiven Erfahrung mit dem Malen zu reden und dass deine Psychiaterin da offensichtlich den richtigen Riecher hatte und dich daraufgebracht hat. Die Idee mit den Fotos ist super, vielleicht traue ich mich dann auch einmal an ein grösseres Format beim Malen.

Viele Grüsse an alle und einen schönen Nachmittag

Traumnixe

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ENA
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 16:01

Ich glaube einfach, dass durch Bilder Dinge klarer werden. Man hat etwas in der Hand, vor Augen, kann es mehrfach betrachten, zu unterschiedlichen Zeitpunkten, aus unterschiedlichen Perspektiven, etc. ...und entdeckt vielleicht plötzlich Sachen, die man vorher nicht gesehen hat. Außerdem denke ich, dass wir zwar viele Wörter haben, aber nicht für alles. ...und manches ist so verworren, so wenig fassbar, so erschreckend...oder es ist uns peinlich etwas auszudrücken, weil es ja...früher hieß, dass das nur kleine Kinder machen, das was für Dumme ist, man nicht darüber spricht, etc. . ...und es gibt eine Zeit vor der Sprache in unserer Entwicklung. Wir träumen auch in Bildern.
Von daher wundert es mich nicht, das Viele, wenn sie sich dann mal trauen, über so ein Medium einen anderen Ausdruck, einen Weg zum Innen und von Innen ins Außen finden.

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Schneerose
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 18:28

An Traumnixe,

es wird ein autobiographischer Roman - vorallem für mich in dem Punkt, da ich teils harte Fakten verarbeiten muss/möchte, und trotzdem der Rest der Beteiligten so verschont bleiben soll,
dass sie gut damit leben können, wenn sie es lesen, weil man dann eben nicht weiß, was ist wahr und was dazugeformt...
empfinde ich als die fairste Variante für alle Beteiligten.

Auf Gestaltpädagogik kam ich zufällig einfach über ein Inserat in der Zeitung.
Ich war in Gestalttherapie und die hat mich ja bekanntlich überfordert; deshalb nehme ich mir diesen Weg, um das Ganze besser zubeGREIFEN.

Ich muss auch sagen, ICH LIEBE DAS SCHREIBEN, es ist ein toller Weg für mich was aufzuarbeiten,
schade war für mich, dass das mein ehemaliger Thera als eher negativ bewertete,
ich habe ihm viel geschrieben, worüber ich vorab nicht reden konnte,
ich dachte wir können ja nach dem Schreiben zusammen daran arbeiten, leider kam es nie dazu, weil er das nie wollte...
er war der Meinung ich sollte von Grund auf reden...
naja, so ging das eben aneinander vorbei.

LG an dich
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Traumnixe
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 23:20

Für mich gehören Bilder und Worte zusammen, aber sie scheinen auf verschiedenen Ebenen zu liegen und unterschiedliche Reaktionen in uns auszulösen.
Die Bilder erlebe ich als ursprünglicher, sie steigen in meiner Seele auf und ich kann sie teilen oder auch nur für mich geniessen. Das Gleiche gilt für mich beim Malen, da bin ich meistens ganz in mir und irgendwie zentriert, ein Wesen und trotzdem viele Schattierungen und Facetten.

Ich rede aber auch gern in der Therapie über meine Bilder und dann wären wir bei den Worten, ich versuche Zusammenhänge zu sehen, Erklärungen zu finden. Aber die Bilder kommunizieren auch nonverbal selbst mit meinem Therapeuten, lösen Dinge in ihm aus.

In meinen Geschichten versuche ich ebenfalls Bilder und "Filme" in Worte zu fassen. Ich will dadurch erreichen, dass der gedachte Leser meine Bilder und "Filme" anschauen kann, ich will ihn erreichen und etwas in ihm auslösen. Worte scheinen sich immer an ein Gegenüber zu richten, auch in meinem eigenen inneren Selbstgespräch rede ich ja mit einem Anteil von mir oder mit einem gedachten Gegenüber. Worte ohne zumindest gedachten Zuhörer wären ja sinnlos!

Daher bin ich also dankbar, dass ich Euch schreiben kann. Welchen Sinn würde es sonst machen, hier Worte einzutippen.

@ Schneerose: Ich bewundere Dein Vorhaben, einen autobiografischen Roman zu schreiben. Du scheint auch sehr viel erlebt zu haben und hast sicher viel, was du deinen Lesern mitteilen kannst. So erhalten auch schwere Themen nachträglich einen Sinn, indem sie andere Menschen berühren.

Ich kann deine Enttäuschung verstehen, dass dein Exthera nicht mit deinen Texten arbeiten wollte. Doch jetzt scheinst du ja jemanden zu haben, der die besser entspricht.

Gute Nacht und viele Grüsse von der Traumnixe

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RegenBogen111
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Beitrag Do., 08.01.2015, 14:45

Hallo Traumnixe!

Bei mir war es so, dass ich 2013 einen heftigen Drang in mir hatte, meine Geschichte aufzuschreiben. Von September 2011 bis Mai 2013 habe ich meine 1. Therapie gemacht (Verhaltenstherapie). Mein Befinden hat sich durch die Therapie nicht gebessert. Da kam mir im Oktober 2013 die Idee, mir den ganzen Sch*** mal von der Seele zu schreiben. Einfach nur so für mich. Im Januar 2014 fing ich dann aus Verzweiflung meine 2. Therapie an (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie). Parallel zur Therapie habe ich mich immer mal wieder zu Hause hingesetzt und geschrieben. Was ich dazu sagen kann ist folgendes: Es tat sehr gut, sich diesen ganzen Ballast einfach mal von der Seele zu schreiben. Diesen ganzen Ärger, die Verzweiflung, diese Wut usw. Klar wühlt es auch irgendwie auf. Aber für mich war es eher eine positive Erfahrung. Besser geworden sind meine Ängste und Depressionen dadurch zwar nicht, aber das Schreiben war sehr befreiend. Man konnte sich auf dem Papier mal so richtig auslassen. Ganz spontan habe ich mir dann zum Schluss überlegt, dass ich das Geschriebene als Buch veröffentlichen möchte. Ich dachte mir: "Warum soll ich andere Leute an meiner Geschichte nicht teilhaben lassen?" Wenn ich anderen damit Denkanstöße und Hilfestellungen geben kann, warum nicht? Ich bereue es nicht und bin sehr glücklich, dass ich es gemacht habe. Meinem jetzigen Therapeuten habe ich das vor etwa drei Monaten mal so ganz beiläufig erzählt, dass ich ein Buch veröffentlicht habe. Und seine Reaktion werde ich wohl nie vergessen. Er war total interessiert und neugierig, hat mir zu dem Buch Löcher in den Bauch gefragt usw. Das fand ich echt toll von ihm. Aber das tollste: Er fragte mich, ob ich ein Exemplar für ihn übrig hätte. Er wolle es gerne lesen und das Buch dann anderen Patienten zum Ausleihen zur Verfügung stellen. Ich war total überwältigt von seiner Reaktion.

Ich kann euch deshalb nur raten: Wenn ihr den Drang habt zu schreiben, dann tut es!

LG RegenBogen111

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Traumnixe
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Beitrag Do., 08.01.2015, 23:17

Liebe Regenbogen 111,

ich bin begeistert von deinem Beitrag, vielen Dank und du hast mich jetzt natürlich unheimlich neugierig gemacht, um was für ein Buch es sich handelt. Schneerose plant einen autobiografischen Roman. Hast du auch fiktive Elemente in deinem Text, oder geht es vor allem um deine wirklichen Erfahrungen? Wie hast du es geschafft, das zu veröffentlichen? Interessant finde ich auch deine Feststellung, dass du sogar einen heftigen Drang zum Schreiben verspürt hast. Schreibst du nach diesem Buch denn auch noch weiter oder hat sich dein Drang dadurch ausgetobt?

Langsam glaube ich, dass wir aus dem Psychotherapieform bald noch ein Schriftstellerforum machen!

An die Allgemeinheit: Was haltet ihr davon?

Lg. und gute Nacht

Traumnixe

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RegenBogen111
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 09:48

Hallo Traumnixe!

Ich habe meine wirklichen Erfahrungen/Erlebnisse aufgeschrieben. Es ist zu 100% Realität. Wie bereits geschrieben, sollte diese Schreiberei ursprünglich einfach nur für mich sein. Hätte mir jemand 2013 gesagt, dass ich 2014 ein Buch veröffentliche, hätte ich ihn ausgelacht. Aber dann dachte ich mir, dass es doch vielleicht ganz gut wäre, andere an meiner Geschichte teilhaben zu lassen. Ich habe dann im Internet nach Verlagen gesucht und mich auch allgemein erstmal schlau gelesen, wie man da am besten vorgeht. Ich habe dann einen Verlag gefunden, der "alles" nimmt. Es wird nicht im Vorfeld aussortiert. Es ist ein seriöser Verlag, der viel Erfahrung im Verlegen und im Buchdruck hat. Da ich sehr viel selber gemacht habe (Formatierung, Satz, Buchcover), fielen die Kosten für mich sehr gering aus. Der Verlag macht auf Wunsch aber auch alles, d. h. Gestaltung des Buchcovers, Satz, Lektorat). Es kostet dann dementsprechend mehr.

Ich glaube, dass dieser Drang zum Schreiben deshalb aufkam, weil ich über viele Jahre alles geschluckt habe. In den ganzen Jahren hat sich das alles so aufgestaut bei mir, dass ich es nicht mehr aushalten konnte und verzweifelt nach einem Ventil gesucht habe. Da kam dann die Idee mit dem Schreiben.

LG RegenBogen111


leberblümchen
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 10:52

Hallo, Regenbogen,
wenn es hier reinpasst, würde ich gerne mal nachfragen: Wie ist das gelaufen? Der Verlag 'nimmt alles', und du bezahlst es? Und wer kauft das Buch dann? Und wo?

Ich kenne zwei Nicht-Schriftsteller, die ein Buch veröffentlicht haben, und beide waren total frustriert, weil niemand ihr Buch kaufen wollte...

Ich möchte auch gerne ein Buch schreiben, auch mehr für mich und nicht, um damit Geld zu verdienen (das wär's ja noch...!), und ich frag mich auch: und dann? Ich würde schon wollen, dass man es liest.

Anfangs, als ich mit meiner ersten Therapie angefangen hab, war das mit dem Buch-schreiben-Wollen eher ein Spaß, der aber immer konkretere Formen annahm. Witzigerweise dachte ich erst an ein Sachbuch, dann an einen Roman, der mit mir gar nichts zu tun haben sollte - und nun denke ich eher an etwas Persönliches - aber vielleicht lässt sich auch alles verbinden...

Für mich hätte das auch einen therapeutischen Zweck, insofern als es ein Weg ist, sich auszudrücken und sich zu zeigen. Was bis vor wenigen Jahren absolut undenkbar gewesen wäre.


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 13:34

Regenbogen, hast du das Buch unter einem Pseudo-Namen oder unter deinem richtigen Namen veröffentlichen lassen?
Ich frag deshalb weil deine Geschichte der Realität entspricht... wenn es Leser gibt, die zu negativen Rezensionen neigen, weils denen nicht gefällt - wie auch immer - dass man überlegt, ob bestimmte Reaktionen von einem abprallen...oder auch nicht.... Ich bin da zb. sehr hin und her gerissen.... weil einerseits sehen manche schon ganz gerne ihren eignen Namen dort stehen und andere schützen sich mit nem Pseudonym vor negativen Reaktionen, weil sie es nicht aushalten könnten...und nicht, weil sie nicht zu ihrem realen Leben stehen...
Ich hab die Gedanken aus einem Forum gefunden und hätte mir da nie ne Platte drüber gemacht..
Wie war das bei dir? War dir das Schnuppe???

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RegenBogen111
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 13:59

Hallöööchen, da bin ich nochmal!

Zuerst zu dir leberblümchen: Dieser Verlag ist an allem interessiert, egal ob Roman, Thriller, Autobiografien, Ratgeber, Kinderbücher, etc. Es wird nach dem Book-on-demand-System gearbeitet, d. h. das Buch wird nur gedruckt/produziert, wenn auch Bestellungen rein kommen. So spart man Kosten und man bleibt auch nicht auf unnötige Kosten sitzen. Bei vielen Verlagen ist es ja so, dass eine Auflage von 10.000 Exemplaren produziert wird und der Autor die entsprechenden Kosten mit trägt. Und wenn man Pech hat und das Buch verkauft sich nicht gut, bleibt man auf den Exemplaren und damit auch auf den Kosten sitzen.

Bei meinem Verlag wird also nur dann produziert, wenn auch Bestellungen rein kommen. Auch wurde von Seiten des Verlages einmalig mein Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Dies war in dem kleinen Grundpaket mit drin. Mein Buch kann man direkt beim Verlag bestellen, aber es ist auch bei anderen diversen Anbietern online zu erwerben (z. B. bei Amazon). Auch kann man es in jeder Buchhandlung vor Ort bestellen. Das Buch ist jetzt knapp sechs Monate auf dem Markt und ich bin mit den Verkäufen ganz zufrieden. Das Geld verdienen steht aber bei mir nicht im Vordergrund. Viel wichtiger für mich ist, dass ich mich getraut habe, diesen Schritt zu gehen und dass andere Menschen an meiner Geschichte interessiert sind. Ich habe sogar schon drei wunderbare Kundenrezensionen bei einem Online-Anbieter erhalten. Das ist wirklich Balsam für die Seele.

Nun zu dir Tränen-reich: Das Buch habe ich unter einem Pseudonym veröffentlicht. Niemals würde ich eine so persönliche Geschichte unter meinem richtigen Namen veröffentlichen. Ich wohne in einer ländlichen Gegend und wir haben gerade mal 13.000 Einwohner. Da kennt fast jeder jeden. Es wird viel getratscht und gelästert. Davor wollte ich mich unbedingt schützen.

Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich gern per PN anschreiben.

LG RegenBogen111

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RegenBogen111
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Beitrag So., 11.01.2015, 08:43

Hey Ihr Lieben,

ich hoffe, die Antworten von mir waren euch nicht zu detailliert. Habe ein bisschen Sorge, dass meine Antworten zu ausführlich waren, da danach niemand mehr geschrieben hat. Konkrete Namen (Verlag, Titel meines Buches, oder ähnliches) habe ich hier bewusst nicht erwähnt, da es ja Werbung ist und meist nicht gern in Foren gesehen wird. Ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Antwort ein bisschen weiterhelfen.

Euch allen einen schönen Sonntag!

LG RegenBogen111

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