Tierleid verdrängen

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Tierleid verdrängen

Beitrag So., 28.12.2014, 15:48

Ich habe viele Jahre verdrängt, dass Freunde, Bekannte, Familie usw. für Tierleid mitverantwortlich sind, mir fällt das jedoch immer schwerer und ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll.
Eine Alternative wäre es alleine zu bleiben oder nur Kontakt zu Gleichgesinnten zu halten, beides ist schwer durchführbar.



Hat jemand ähnliche Probleme ?

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Nico
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Beitrag So., 28.12.2014, 15:54

Ein Leben welches dich an einer Beteiligung am Tierleid völlig freispricht, wirst auch du nicht führen können. Wenn du anderes behauptest lügst du dich an.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag So., 28.12.2014, 15:57

Das ist für mich eine typische Trotzreaktion "Du aber auch" und die hilft mir gerade nicht weiter.

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Nico
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Beitrag So., 28.12.2014, 16:01

Nein es ist die Realität mein Lieber.
Ich bin auch ein absoluter Tierfreund und rette jeden Regenwurm und jedes Insekt wenn ich kann, aber ich mache mir nix vor, dass ich auch nur ein Rädchen des Systems bin und auch meine Gebrauchsartikel teilweise auf Kosten von Tieren erzeugt werden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nozi
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Beitrag So., 28.12.2014, 16:17

Ich kenne das Problem, lebe selbst vegan, außer ein paar Leute, die ich durch den Umstieg kennengelernt hab aber sonst niemand in meiner Umgebung. Verstehe auch oft nicht, wie sonst kluge und empathische Menschen hier die Augen verschließen können. Denk mir dann aber, auch bei mir war es ein langer Prozess und davor hätte auch auch jeder die Zähne ausgebissen. Einstellungen ändern sich nur von innen heraus aus einem Bedürfnis, nie durch Druck von außen. Gib ihnen gute Bücher (ich empfehle zb "anständig essen" von Karin duve), koch oft und lecker vegan für alle, damit ihnen die Argumente ausgehen und leb es einfach vor. Langsam aber sicher ändert sich was, man merkt es eh schon überall.
Alleinbleiben ist definitiv der falsche weg, denn wie willst du denn dann deinen behutsamen Einfluss nehmen auf andere? Wenn du dich isolierst, machen sie halt weiter wie gewohnt, ohne die Chance, durch dich was neues zu lernen.
Lg
Nozi

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Beitrag So., 28.12.2014, 16:32

Das tut doch nichts zur Sache. Diese Reflexartige Reaktion geht mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven, wenn jemand davon spricht, dass er das ganze Menschenleid nicht mehr ertragen kann muss der sich in der Regel nicht anhören, dass er auch nicht besser ist.

Zu leben ohne anderen Menschen zu schaden ist kaum möglich, trotzdem kommt es auf die Verhältnismäßigkeit an, es ist was anderes ob jemand mit dem Auto fährt und damit in kauf nimmt für den Tod anderer Menschen verantwortlich zu sein, oder ob jemand einen Auftragsmörder bezahlt der eine bestimmte Person töten soll.


@Nozi danke für die Antwort. Ich spreche das Thema Tierleid selten an bzw. nur wenn sich das aus einer Situation heraus ergibt, weil ich weiß, dass alles andere nur Trotzreaktionen hervorrufen würde, leider habe ich damit bisher nichts erreicht.
Also doch versuchen das ganze weiter zu verdrängen ? Es gibt Tage an denen es einfach herausbricht, da könnte ich echt nur heulen ...

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Nico
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Beitrag So., 28.12.2014, 16:45

Und bei dir ist es natürlich die richtige Verhältnismäßigkeit ?
Naja wenn du meinst, dann gratuliere ich dir.
Mir gehen in erster Linie Menschen auf den Sack die nur über andere schimpfen können ohne vor der eigenen Tür zu kehren.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag So., 28.12.2014, 16:51

Nico hat geschrieben:Mir gehen in erster Linie Menschen auf den Sack die nur über andere schimpfen können ohne vor der eigenen Tür zu kehren.
Thema verfehlt. Darum geht es hier doch gar nicht, deswegen bitte ich dich nach der Antwort hierauf keine weiteren Beiträge mehr zu schreiben, wenn du diskutieren willst mach einen neuen thread auf.


Eremit
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:09

Nozi hat geschrieben:Verstehe auch oft nicht, wie sonst kluge und empathische Menschen hier die Augen verschließen können.
Alles hat seine Grenzen, eben auch Empathie.
Nozi hat geschrieben:Gib ihnen gute Bücher (ich empfehle zb "anständig essen" von Karin duve), koch oft und lecker vegan für alle, damit ihnen die Argumente ausgehen und leb es einfach vor.
Kommt darauf an, mit welchem Typ Omnivor man es zu tun hat, da gibt es ja ebenso große Unterschiede wie bei den Veganern und Vegetariern. Meiner Erfahrung nach bringt das genauso wenig wie sonst etwas.
Nozi hat geschrieben:(…) denn wie willst du denn dann deinen behutsamen Einfluss nehmen auf andere?
Das funktioniert nicht, da lügst Du Dir selbst in die Tasche. Daß Veganer Omnivoren bekehren ist genauso unmöglich wie umgekehrt. Die Gründe sind die gleichen.


Hope°
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:21

Hallo Benutzername,
im Grunde kann ich Dich ziemlich gut verstehen. Aber wie Nico schon treffend sagte nutzt es leider nichts die Isolation zu wählen oder den Umgang nur noch mit Gleichgesinnten zu pflegen.
Das "Tierleid" wird dadurch nicht weniger und das Leid der Menschen auch nicht. Dafür ist die Problematik zu allumfassend.
Wenn alle plötzlich zu Veganern würden wäre es genauso katastrophal und die Erde kippt ebenso aus dem Gleichgewicht.

Wir Menschen sind natürlich entschieden daran beteiligt. Aber nun stelle Dir vor es würde keiner mehr Tiere verzehren oder sie jagen. Dann würde in einer extremen Kürze der Zeit alles noch mehr aus den Fugen geraten. Es gäbe Überpopulationen bestimmter Arten, die Lebensräume zerstören würden, weil viele Tiere kaum noch natürliche Fressfeinde haben usw.

Maßvoller Umgang mit allen Ressourcen wäre hier das Stichwort. Sowohl das eine als auch das andere Extrem würde nicht funktionieren.
Was sollen z.B. Menschen in anderen Regionen machen, diejenigen, für die Fleisch Hauptnahrungsquelle ist, weil ihnen nichts anderes zur Verfügung steht?

Monokulturen (die es eh schon zur Genüge gibt) würden überhand nehmen und auch das würde die Erde schrotten.

Es ist löblich Fleisch aus Massentierhaltungen zu vermeiden und lieber zum Bauern des Vertrauens zu gehen. Es ist ebenso löblich Fisch zu vermeiden, der überfischt ist usw. Dennoch gibt es auch (leider) in Deutschland Menschen, die sich weder teure Bioprodukte (was mittlerweile auch eher nachdenklich stimmen sollte, denn auch dort gibt es zahlreiche Skandale und Scharlatane) noch sonst etwas leisten können und gezwungen sind auf diese Art der Ernährung zurückzugreifen.

Soll man die nun als Mörder hinstellen?


Nicht zu letzt, was sollen all die Menschen dann tuen, die im Moment ihr Brot mit der Herstellung dieser Lebensmittel verdienen und das ja nun Weltweit? Auch schlimm, oder?


Wenn Du in Hungersnöten wärest, so schwöre ich Stein und Bein, auch Du würdest ne Bockwurst kauen.

Ich finde diese Theamtik unglaublich spannend und interessant und ich finde Mitgefühl für alle Lebewesen sehr, sehr wichtig, allerdings darf man einen realistischen Blick auf die Dinge nicht verlieren.

Dann bleibt der Schmerz und der Kummer zwar weiterhin bestehen, aber das Verständnis wächst vielleicht auch etwas und daraus entwickelt sich dann eine Haltung der Akzeptanz.

Meine Gedanken dazu.


Eremit
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:31

Hope° hat geschrieben:Maßvoller Umgang mit allen Ressourcen wäre hier das Stichwort.
Und diesen gab es nie, gibt es nicht und wird es nie geben, da es keinen maßvollen Umgang an-sich geben kann. Jedes Individuum hat sein eigenes Maß der Dinge.


Hope°
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:33

Da stimme ich Dir zu Eremit. Dennoch kann man sich ja wünschen, dass sich viele Äuglein öffnen mögen.
Wenn selbst dieser Wunsch nicht mehr bestehen darf, dann kann ich mich jetzt begraben lassen - na toll


Eremit
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:47

Hope° hat geschrieben:Dennoch kann man sich ja wünschen, dass sich viele Äuglein öffnen mögen.
Ich sehe keinen Sinn darin, mir etwas zu wünschen, das de facto niemals realisierbar ist. Das führt ausschließlich zu Leid. Ein solcher Masochist bin ich nicht.


Hope°
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Beitrag So., 28.12.2014, 17:58

Findest Du? Nein bei mir führt es nicht zu Leid. Wünsche, Hoffnungen sind (trotz Realismus) meine Motoren. Wer aufhört zu wünschen und zu träumen, der tut mir persönlich leid.

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nonamee
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Beitrag So., 28.12.2014, 18:56

Hi,

also ich finde das abgrenzen nicht die wahre Lösung ist. Da jeder von uns doch für Leid mitverantwortlich ist z.B. Kinderarbeit (wenn man Kleidung kauft) oder halt Tierleid wenn man tiersche Produkte kauft.
Ich rate dir eher einfach, deine Liebe zu Tieren vorzuleben und keinen zu verurteilen (ich möchte nicht behaupten,dass du das machst), ob es denn anderen gefällt oder nicht ist dann deren Sache. Auf evtl. Provokationen diese durch aus auftreten können (kenne das zu gut), würde ich sachlich oder gar nicht drauf eingehen.
Gleichgesinnte zu suchen, kann ich dir bloß ans Herz zu legen, was meiner Meinung nach dank sozialen Netzwerken kein Problem mehr ist.

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