Wertlos, Selbstmordgedanken...

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tristesse84
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Wertlos, Selbstmordgedanken...

Beitrag So., 26.10.2014, 20:59

fühle mich komplett wertlos, verängstigt, unfähig, hilflos, alleine einsam.... ich mag gerade nicht mehr....
meine negativen Gedanken zerfressen mich.... meine Therapeutin weiß auch nicht mehr weiter....

würde mich gerne austauschen.... bitte am besten pm....

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Amilia
Helferlein
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Beiträge: 142

Beitrag Do., 06.11.2014, 18:10

Ich frage mich auch gerade, was hält euch eigentlich am Leben, was, wenn es euch so schlecht geht, warum bringen wir uns nicht einfach um? Die Familie? Freunde? Haustiere??
Ich bin grad auch in einem Tief, denke ich werde nie einen Beruf finden, in dem ich glücklich bin, werde nie einen Freund finden, finde die Vorstellung ein Kind zu haben unmöglich, habe fast keine Freunde, habe immernoch einen Berg voller Probleme und jetzt auch noch diese Jahreszeit, es ist dunkel und kalt.... Meine Therapie läuft auch grad nicht so gut, im Job bin ich wieder total unglücklich und eigentlich macht mir das Leben überhaupt keinen Spass. Ich kann mich nicht mal mit mir selbst beschäftigen. Am Wochenende ist mir totlangweilig, aber etwas zu unternehmen habe ich auch keine Lust. So frage ich mich des öfteren wieder, warum ich eigentlich noch am Leben bin. Ja es würde mir für meine Mama echt leid tun, wenn ich mir was antun würde, aber anderseits, über jeden Tod kommt man irgendwann hinweg (erfahrungsgemäss) und das Leben geht weiter. Also warum eigentlich nicht? Was hält euch denn davon ab?
Bin gespannt...


Tränen-reich
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 44
Beiträge: 3420

Beitrag Do., 06.11.2014, 18:35

Amilia hat geschrieben:Bin gespannt...
Ganz simpel ... für mich: Hoffnung. Immer wieder, wenn mir Todessehnsucht hochkommt.

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blade
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Beiträge: 3100

Beitrag Do., 06.11.2014, 19:48

Wie können Sie nur so grausam zu sich selbst sein?
Geben Sie sich doch eine Chance!

Sie wissen doch wahrscheinlich aus Erfahrung, daß solche Tiefs, egal wie absolut sie momentan scheinen mögen, wieder vorübergehen.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ich an Ihrer Stelle (was ich schon das eine oder andere Mal war, vielleicht glauben Sie mir das?) würde mich jetzt ganz banalen Dingen zuwenden (Wäsche waschen, Staubsaugen) oder mich ablenken (einen Film schauen, Musik hören - aber nicht zu traurige Sachen) eine Tasse Tee zubereiten oder vielleicht ein paar Gymnastikübungen einschieben und in die Körperlichkeit flüchten.
Die Gedanken dürfen sein wie sie sind, aber ich rate Ihnen (das tue ich, auch wenn es anmaßend klingt) nicht vor diesen Gedankenkreisen zu erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange.

Natürlich haben diese Gedanken reale Ursachen/Probleme. Aber die Probleme werden mit Sicherheit darauf warten können, bis Sie sich wieder dazu in der Lage fühlen.

Und nein: Den Selbstmord eines Angehörigen steckt man nicht weg.
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Cheerleader
Helferlein
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weiblich/female, 38
Beiträge: 61

Beitrag Fr., 07.11.2014, 11:32

Bei mir ist es gerade auch ziemlich düster.
Seit Monaten tauchen täglich schon beim Aufwachen obsessive Selbstmordfantasien auf.
Im Gründe blockieren sie jegliches lebenswertes Sein, denn im hier und jetzt und eben auch im Morgen gibt es nur den Todesgedanken.

Was hält mich davon ab?
Zum einen die Perfektion, was ist wenn ich scheitere? Wenn anstatt der Tod eine Schwerstbehinderung wartet? Dann bin ich eine noch viel grössere Belastung.
Aber hauptsächlich hält mich die Schuld im Leben gefangen. Nach meinem ersten Selbstmordversuch fragten meine Eltern nicht warum, sie fragten: warum tust du uns das an?!
Heute stehen daneben noch meine Kinder, mein Partner, meine Freunde. Ich habe kein Recht, ihnen so etwas anzutun.
Solange das Schuldgefühl schwerer wiegt als der Leidensdruck bleibe ich am leben.

Cheer

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Dani85
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Beiträge: 44

Beitrag Fr., 07.11.2014, 11:52

Ich glaube solche Gedanken hat jeder mal wenn man in einem Tief steckt, bei mir ist es auch grad wieder ganz arg. Ich glaub was mich abhält ist in erster Linie meine Familie und Kinder. Aber auch das ich zu feige bin und natürlich irgendwo auch die Hoffnung.

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Verocasa
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Beiträge: 466

Beitrag Fr., 07.11.2014, 12:51

"Solche Gedanken hat jeder mal" In der Tat. Aber: In JEDEM der mutlosen, verzweifelten Beiträge geht es um das lange gehegte DENKEN. Beispiele aus diesem Faden:
Gedanken zerfressen mich....
bin grad auch in einem Tief, denke, ich werde nie
Todesgedanken
oder die ganze traurige Litanei, die wir uns in dieser Verfassung täglich, manchmal auch nächtlich, wenn wir nicht schlafen können, herunterbeten. Keine Meditation könnte je so eindringlich sein!

Und natürlich erzeugen wir damit dann auch - und später wieder und wieder - unsere Gefühle! Häufig wiederholte Gedanken werden zu unseren Überzeugungen. Der Wahrheitsgehalt kann gleich Null sein - wir glauben es. Das ist das eigentlich Traurige.

Wir sehen nicht mehr unser Potential, sondern nur noch, was uns unsere Gedanken vorlügen. Und folgen ihnen u. U. bis zum Suizid.
Seit Monaten tauchen täglich schon beim Aufwachen obsessive Selbstmordfantasien auf.
Was setzt Du beispielsweise den Phantasien - die ja nichts anderes als mit Gefühl aufgeladene Gedanken und Bilder sind - entgegen?

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Cheerleader
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weiblich/female, 38
Beiträge: 61

Beitrag Fr., 07.11.2014, 16:33

Meistens setze ich garnichts entgegen. Es sind meine Fluchtpunkte und sie erleichtern mich. Sicherlich ein nicht angebrachtes Mittel der Vermeidungsstrategie.
Wenn ich dagegen angehe, dann mit einem Realitycheck und dem Bewusstsein, dass es eine unangemessene Lösungsstrategie ist, um mir die Belastung zu nehmen.

cheer


Yumi
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Beiträge: 482

Beitrag Sa., 08.11.2014, 09:38

Was tun?
Aufhören zu denken und auf ein Wunder warten!
Ein Tropfen Liebe hat mehr Bedeutung als ein Ozean von Wissen.
Blaise Pascal

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blade
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 10:15

Aufhören sich denken zu lassen und aufhören mit warten.
Bewusstes aufhören mit dem Denken ist schwer.
Nicht richtig denken können ist leicht.

Don't get mad, get even.
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blade
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männlich/male, 80
Beiträge: 3100

Beitrag Sa., 08.11.2014, 10:56

ich setze Mythos gegen Mythos.
füge dem Mythos in dem ich mich selbst wiedererkenne meinen Willen hinzu und schicke ihn dann in den Kampf gegen den Mythos in dem ich etwas anderes wiedererkenne.
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Verocasa
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 13:04

Wir können nicht aufhören zu denken. Gedanken sind immer da. Sie nicht haben zu wollen, hieße die Realität verdrängen.

Was wir tun können: die falschen, herunterziehenden Gedanken ersetzen, austauschen gegen die richtigen - die destruktiven gegen die konstruktiven, die entmutigenden gegen die Mut machenden.

Das hat nichts mit Positiv-Schöndenken zu tun, sondern mit unseren Bewertungen der Wirklichkeit.

Cheer, ich hatte solche Fluchtgedanken auch mal. Bis ich merkte, wie sehr ich mir damit schadete. Man kann nicht nachts sowas denken und tagsüber dann erwarten, dass es einem damit gutgeht oder umgekehrt.

Dann habe ich sie wirklich ersetzt und mich nicht mehr den Phantasien überlassen.

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blade
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männlich/male, 80
Beiträge: 3100

Beitrag Sa., 08.11.2014, 13:17

ich habe andere Erfahrungen gemacht.
ich kann aufhören zu denken ohne aufzuhören zu sein

aber vielleicht ist das ja nur Haarspalterei
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Cheerleader
Helferlein
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Beiträge: 61

Beitrag Sa., 08.11.2014, 13:54

@vero
Kognitiv ist mir das schon klar, diese Gedanken sind nichts anderes als selbstschädigendes Verhalten. Wut und Aggression, die man gegen sich selber richtet anstatt an den eigentlichen Adressaten. Mir kommt dazu noch ein weiterer Gedanke. Je weniger SVV wie Cutten, Alkohol, Drogen etc. desto tiefer tauche in die Selbstmordfantasien.....
cheer

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Verocasa
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Beiträge: 466

Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:39

Cheer, ja, halte ich auch für gegen sich selbst gerichtete Aggression, so wie jeden Suizid bzw. dessen Versuch, hinter dem für mich außer dem eigenen Eindruck der Ausweglosigkeit enormer Druck und Zorn steht. Ich kann mir schon vorstellen, dass durch die Phantasien eine Druckentlastung erfolgt. Nur sind solche "therpeutischen Eigenbehandlungen" halt nicht ohne Gefahr.

Das regelrecht "umzuswitchen" ist aber schon eine Herausforderung.

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