Das Gefühl gleich auszurasten

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Pigeon
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Das Gefühl gleich auszurasten

Beitrag Mi., 22.10.2014, 23:01

Hallo. Ich muss das gerade einfach irgendwie aufschreiben...Ich weiß nicht wieso, aber ich weiß gerade nichts mit mir anzufangen, alles nervt mich, aber nicht sonderlich im aggressiven Sinne, mehr kurz vor dem Heulanfall...Ich will aber nicht heulen...Ich bin unruhig, nervös...Will irgendwas tun, weiß aber nicht was. Ich hab Angst...Ich will, dass jemand da ist und mich in den Arm nimmt....Fühl mich leer und einsam, aber gleichzeitig, will ich den Kontakt zu anderen im Moment gar nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll und auf ne Panikattacke hab ich auch keine Lust...Von meinen Freunden ist gerade niemand da, weder online noch so zu erreichen...zu spät, schlafen schon...

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Hamna
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 23:16

Das kenne ich! Zwar nicht mehr so häufig, aber ich weiß genau, was du meinst. Fühl dich mal virtuell gedrückt, wenn du magst.

Hilft irgendeine Ablenkung? Ich such mir dann immer was, was ich gern tue und von dem ich weiß, dass es mich beruhigt, das kann Bewegung sein, Musik... vielleicht im Dunkeln nochmal einen kurzen Spaziergang? Mir hilft frische Luft oft sehr gut.

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Pigeon
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 23:21

Musk hilft bei mir nich so gut, oft mach ich die wieder aus, weil sie mich in solchen Momenten auch stört.
Ja, vielleicht gehe ich nochmal kurz raus....Gute Idee. Virtuell drücken ist immer gut, fühl dich zurückgedrückt. Danke.

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Enie
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Beitrag Do., 23.10.2014, 08:02

Wie geht es dir heute Morgen, Pigeon?

Ich kenne diese Gefühle ebenfalls sehr gut. Dieses innerliche Chaos, die Zerrissenheit, ... auf der einen Seite möchte man von jemandem in den Arm genommen werden, auf der anderen Seite sollen bloß alle ganz weit weg bleiben. Das Gefühl zu haben, nicht zu wissen, wo hin mit sich selbst ...

Am besten ist es wohl wirklich, wenn man sich versucht irgendwie abzulenken, auch wenn es noch so schwer ist. Raus gehen, was lesen, versuchen die Gefühle/Gedanken auf's Papier zu bringen (sei es durch Worte oder durch Bilder), Skills anwenden ... bist du in Therapie? Ich habe das Glück, dass ich meinem Therapeuten zu jeder Zeit schreiben darf ... mir hilft es oft ganz gut mein Gefühlschaos aufzuschreiben und dann einfach wegzuschicken.

Wenn es gar nicht mehr geht, greife ich auch mal zu meiner Bedarfsmed. - sollte aber eigentlich die letzte Möglichkeit sein.

Fühl dich gedrückt, wenn du magst...

Lg, Enie

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Pigeon
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Beitrag Do., 23.10.2014, 08:19

@Enie

Es geht so. Recht müde, weil ich nicht wirklich schlafen konnte.
Ja, ich bin in Therapie, aber die letzte Zeit war ich eigentlich recht abgeklärt und zufrieden, soweit ich das von mir kenne. Bin ich auch, sobald ich dann vor dem Therapeuten sitze. Aber, wenn ich allein zu Haus bin und irgendwas hat mich dann wieder aus der Bahn geworfen (diesmal wars 'nur' eine Freundin die das Treffen mit mir abgesagt hat, weil was dazwischen gekommen ist), dann kommen Panikattacken und Weinanfälle dazu, die ich hinterher beim Therapeuten dann aber wieder sehr schwer nachempfinden und beschreiben kann.

Ich hatte ja auch überlegt, ob ich nichtmal ein Notfallmedikament besorge, aber der Thera meinte, dass das nicht nötig wäre und ich erstmal aufschreiben soll, wenn ich eine habe/hatte. Und gucken wie oft das vorkommt.

Ihr habt oftmals immer so Glück mit dem jederzeit melden. Wie macht man das, sind das private Therapeuten?

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Enie
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Beitrag Do., 23.10.2014, 08:50

Hast du denn die Möglichkeit dich jetzt noch etwas hinzulegen oder dich auszuruhen?

Kann gut nachvollziehen, wie das ist, wenn einen "Kleinigkeiten" aus der Bahn werfen. Es muss nur mal etwas anders laufen wie geplant und schon ist man wieder drin in diesem Strudel. Wichtig wäre es, dass du das mal mit deinm Therapeuten besprichst, wie du solche Situationen besser händeln kannst. So dass es gar nicht erst zu einer Panikattacke kommt.
Vielleicht wäre es ja möglich, dass du mit etwas Abstand - oder auch gerade in diesem Moment - aufschreibst, wie du dich fühlst und was in dir vorgeht. Und dann diesen Zettel mit zur nächsten Therapiestunde nimmst und es dann besprechen kannst. Wenn der Moment schon einige Tage zurück liegt, ist es ja häufig so, dass man Gefühle, etc. nicht mehr gut beschreiben kann.

Ich plädiere ja nicht unbedingt für Medikamente ... weiß aber auch, dass es in manchen Situationen ganz hilfreich sein kann, wenn eben gar nichts mehr geht. Warst du denn schon mal bei einem Psychiater? Sicherlich ist es gut, wenn man solche Dinge auch mit dem Therapeuten abspricht, aber schlussendlich entscheidet ja ein Facharzt bzw würde der Psychiater dich ja auch auf das Medikament einstellen und gucken, was für dich passend wäre (wenn denn eine med. Behandlung in Frage kommen würde).

Ja, mit meinem Therapeuten habe ich wirklich sehr großes Glück. Er ist kein Privat-Therapeut. Ich bin ganz normal gesetzlich versichert und die Therapie läuft auch über die GKV.
Aber er ist schon sehr bemüht und bietet mir halt auch viel zusätzliches an. Schreiben kann ich ihm immer, ob er dann auch antwortet ist was anderes (in den meisten Fällen allerdings schon) - und wenn nicht, dann besprechen wir das halt in der nächsten Stunde.
Bei meiner letzten großen Krise hat er mich sogar privat angerufen, um nachzufragen, wie es mir jetzt nach der Thera-Stunde geht, weil er einfach kein gutes Gefühl hatte. Als ich dann einige Tage später kurz vor der Zwangseinweisung stand (dann aber "freiwillig" für zwei Tage stat. gegangen bin), stand ich auch immer im Kontakt mit ihm.
Ich habe auch wirklich lange gesucht (und dann gewartet), bis ich bei ihm gelandet bin. Jetzt passt es einfach und das ist schon großes Glück.
Hast du denn sonst ein gutes Gefühl bei deinem Therapeuten? Ich weiß, wie nervenaufreibend solche Thera-Suchen sind ... aber wenn es nicht passt, würde ich doch versuchen mich nochmal neu umzuschauen.

Alles Gute!

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