Kontaktschwierigkeiten und kein Selbstbewusstsein

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Déjà-Vu
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weiblich/female, 20
Beiträge: 1

Kontaktschwierigkeiten und kein Selbstbewusstsein

Beitrag Sa., 18.10.2014, 17:07

Hallo! Ich bin beim durchstöbern des Internets auf dieses Forum gestoßen und dachte mir, ich versuche es mal.

Ich habe panische Angst auf andere zu zu gehen und da durch gerade mal 1-2 Bekannte, aber keine richtigen Freunde. Generell meide ich den Kontakt zu anderen. Es ist nicht so das ich keinen Kontakt möchte, sondern ich kann es nicht. Ich fühle mich zwischen Leuten unwohl, mir wird übel und ich bekomme Herzrasen.
Oft fühle ich mich einsam, aber so etwas wie eine Beziehung klingt für mich unmöglich. Sobald jemand auf mich zukommt rechne ich sofort mit einem Hintergedanken, weil ich mir selbst überhaupt nicht gefalle und mir einfach nicht vorstellen kann, das ich jemand anderen gefallen könnte. Ich bekomme zwar immer wieder das Gegenteil zu hören. Aber was nutzt das, wenn ich im Spiegel etwas ganz anderes sehe!? Ich habe einfach kein Selbstbewusstsein und halte jeden für über meinem Niveau. Außerdem habe ich Angst, dass ich mich verstellen muss um akzeptiert zu werden und ich weiß, dass ich diese Fassade nicht aufrecht halten könnte. Ich würde gerne ein ganz normales Leben führen, mit Freunden, einer Beziehung und ohne diese ständige Angst davor, was andere über mich denken.

Ich sage jetzt schon mal Danke und würde mich über ein paar Ratschläge freuen.

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Mensch40
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Beiträge: 2

Beitrag So., 19.10.2014, 11:31

hello! ... schau mal in das Themen-Forum "Selbsthilfegruppe Wien - Neu",
vielleicht kannst du damit was anfangen. Bin gerade dabei in Wien eine zu gründen...
liebe Grüße!

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rainman33
Forums-Insider
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Beiträge: 176

Beitrag Di., 21.10.2014, 23:47

Ich kann dir aus meiner Sicht nur wärmstens empfehlen, dir einen guten und auf deine Persönlichkeit zugeschnittenen Therapeuten zu suchen und diese Zeit sinnvoll zu nutzen..denn du bist noch jung, du kannst dein Leben in sozialer Hinsicht noch in den Griff bekommen..ich hab zwar auch Therapien gemacht, aber zu spät..und auch die falschen Therapeuten gehabt..weshalb ich heute sozial gesehen nicht mehr gesellschaftsfähig bin...

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kairo1
sporadischer Gast
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männlich/male, 43
Beiträge: 23

Beitrag Fr., 31.10.2014, 09:05

Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls: erfolgreich und zufrieden durch ein starkes Selbst
Buch von Nathaniel Branden. kann ich Dir wärmstens empfehlen. Da stehen auch Übungen drin, wie Du in kleinen Schritten wachsen kannst.
Es ist nie zu spät am Selbstwert zu arbeiten.
Gesegnet ist, der da nichts erwartet. Denn er soll herrlich überrascht sein.

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petit matin
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männlich/male, 48
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 21.11.2014, 15:34

Hallo déjà-vu,

ich weiß nicht, ob Du das noch liest, aber mir geht es ganz ähnlich:

Praktisch keine Kontakte, weil ich mir so peinlich bin und mich so für mich schäme, dass ich ständig der festen Überzeugung bin, dass ich mich besser im Hintergrund halten sollte, um die anderen nicht zu belästigen und mir selbst peinliche Faux-pas, unangenehmen Situationen und Ablehnungen zu ersparen.

Am schlimmsten ist es mit Frauen, und je attraktiver sie sind, desto mehr: Ich schäme mich denen gegenüber in Grund und Boden, habe mich deshalb nie getraut, eine Frau anzusprechen, nicht mal auf Partys, und bin zu meiner Frau nur gekommen, weil sie nicht locker gelassen hat. Aber so sind auch normale, alltägliche oder freundschaftliche Beziehungen zu Frauen in meinem Umfeld vollkommen unmöglich.

Das Ganze geht mir schon seit Jahrzenten so - ach, eigentlich schon immer.

Ich habe deshalb in jedem neuen Umfeld immer hart daran gearbeitet, von den Leuten ignoriert zu werden, vor allem, dass ich von ihnen nicht mehr zu Partys oder anderen Zusammenkünften eingeladen werde. Mit der Zeit habe ich das immer geschafft, und dann wurde es erträglicher - obwohl das natürlich nur eine Ausweichstrategie ist.

Partys waren und sind für mich sowieso immer der Horror: Zwar spricht mich aller Erfahrung nach sowieso nie jemand Fremdes von sich aus an, aber ich umgekehrt natürlich auch nicht, aus den dargestellten Gründen. Ich bin da eigentlich immer nur aus Höflichkeit hingegangen und habe mich dann möglichst schnell wieder verdrückt.

Disco (Tanzen) oder Sport und vor allem Schwimmen geht gar nicht, weil ich mich so abgrundtief hässlich finde, dass ich mich keinesfalls leichtbekleidet und bei ungescheickten Bewegungen in der Öffentlichkeit vorführen möchte.

Wenn mich Leute ansprechen - egal ob schon Bekannte oder Unbekannte (was Gott sei Dank fast nie geschieht), dann kann ich gut schauspielern und perfekt lügen: Ich kann ganz großartig Interesse heucheln, wobei mir im Inneren selbstverständlich von Anfang an klar ist, dass ich die angedachten Verabredungen nie wahrnehmen werde. Ich kann mich aber außerdem mit einer wunderbaren Höflichkeit sehr schnell wieder aus der Affäre ziehen und verduften.

Ich muss aber eines zugeben: Die meisten Leute sind mir, ohne, dass ich ihnen etwas Böses wollte, einfach egal. Da ich diese ganze Situtation aber als bedrüclend empfinde, nehme ich an, dass das nur eine Schutzreaktion der Psyche ist, damit ich mit der Kontaktlosigkeit besser klarkomme.

Es ist bedrückend.


rob88
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männlich/male, 26
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 28.11.2014, 16:08

Hallo Déjà-Vu und Petit Martin!

Was ihr beide da geschrieben habt, ist mir wie aus dem Gesicht geschnitten.
Ich schaffe es mittlerweile nicht mal mehr für Termine aus der Wohnung zugehen.
Nur für Zigaretten und Essen.
Wenn ich unter Leuten bin, fühle ich mich ständig beobachtet und habe das Gefühl es wird über mich geredet und gelacht. Ich bekomme dann Herzrasen, schaffe es kaum noch einen schritt vor den andern zu machen und bin auch nicht wirklich fähig ein normales Gespräch mit wem auch immer zu führen.
Ich war dieses Jahr 4 Monate in einer Nervenklinik, was mir aber nur sehr wenig brachte.
Es kamen nur noch mehr fragen auf.
Egal wer auf mich zugeht, ich rechne von Anfang an damit, dass er Hintergedanken hat.
Mir ist durchaus bewusst, dass das meiste Kopfsache ist.
Nicht mehr würde ich mir wünschen, als normal zu denken...

grüsse

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