Kinderwunsch und Depressionen

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Leonora
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Beiträge: 1

Kinderwunsch und Depressionen

Beitrag Mi., 08.10.2014, 14:17

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich momentan einfach nicht weiß wohin.

Ich hatte im April diesen Jahres eine natürlichen Abgang in der 12. SSW, seitdem ist nichts mehr so wie es war. Wir basteln seitdem vergebens an einem Folgewunder - Es will einfach nicht klappen und ja ich weiß, der Kopf ist viel dran Schuld aber wie kann ich das ausstellen??? Ich fühle mich nutzlos und als Versagerin. Als wäre ich zu blöd dafür. Alle bekommen Kinder, auch wenn sie es gar nicht wollen.

Ich war vor ein paar Tagen bei meiner Ärztin zur Kontrolle. Die hat nur eine Zyste feststellen können. Keine Follikel, kein Eisprung, wieder ein Zyklus für'n Arsch. Ich könnte heulen. Ich hab einfach nie Glück. Egal was ich mache oder vorhab', alles ist für'n Arsch! Ich fühle mich ausgelaugt, bin müde, will gar nicht mehr aufstehen. Am besten wär's ein Bus überfährt mich einfach und alles ist vorbei. Ich habe keine Selbstmordgedanken, denn selbst könnte ich mir nichts antun, aber so aus reinem Zufall? Es wäre mir egal.

Ich habe sogar meinen Job gekündigt, weil ich mich einfach unfähig dafür fühle. Ich baue die letzten Monate nur Mist, mir passieren nur Fehler, das will ich mir und meinen Kollegen einfach ersparen.
Ich bin irgendwie umsonst auf dieser Welt. Ich frage mich jeden Tag was ich nur verbrochen habe?

Ich bin erst 22 Jahre jung und sehe einfach keinen Sinn in meinem Leben!
Mein Freund steht mir zwar immer zur Seite, egal worum es geht, er ist immer da, aber ich habe Angst ihm zu sagen, dass ich glaube, dass ich wieder Depressionen habe. Ich war vor 2,5 Jahren schon mal in Behandlung (da war ich noch nicht mit ihm zusammen), das hatte aber andere Gründe, nach dem Jobwechsel ging es mir dann deutlich besser. Ich hab's auch ohne Medikamente "überstanden", denn die waren mir einfach zu stark. Ich weiß er würde mir helfen, aber ich kann mich nicht dazu überwinden.

Und jetzt falle ich wieder in ein tiefes Loch und weiß absolut nicht wie ich da rauskommen soll.
Mich nimmt doch sowieso keiner Ernst. Wenn's um unseren Kinderwusch geht dann bekomm ich nur zu hören, dass ich noch sooooo jung bin und mir ja die Zeit nicht davon läuft. Was soll das? Darf ich nicht traurig sein nur weil ich vorne ne 2 und nicht ne 3 stehen hab? Muss ich das erfolglose Basteln deshalb einfach auf die leichte Schulter nehmen?

Ich bräuchte so dringend Hilfe, aber ich habe Angst sie mir zu holen

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Es geht nicht bergauf!" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Chancen
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weiblich/female, 32
Beiträge: 674

Beitrag Mi., 08.10.2014, 17:11

Hallo Leonora!

Es scheint dir im Moment sehr schlecht zu gehen. Ich denke, dass es wichtig ist, dass du dich um Hilfe für dich selbst bemühst, bevor du einem Kind das Leben schenken willst.

Auch wenn du jetzt ganz stark das Gefühl hast, dass alles besser werden würde, wenn du bloß ein Kind bekommen würdest...

Ein Kind dient nicht dazu, dass es der Mutter oder dem Vater besser geht. Es ist kein Mittel zum Zweck.
Es hat Recht auf sein eigenes Dasein, ohne dass es die Rolle eines Glücksbringers oder Heilbringers für seine Eltern einnehmen muss.

Wenn du deine momentane psychische Situation mit einem Baby heilen willst, dann bürdest du dem Kind eine ungeheure Last auf, die kein Kind tragen kann, wenn es sich zu einem selbstbewussten und gesunden jungen Menschen entwickeln soll.

Es wäre so wichtig für ein Kind, dass es Mama und Papa gut mit sich selbst geht, damit das Kind dann frei sein darf, und keine so schwerwiegende Rolle einnehmen muss.

Wenn es dir möglich ist, dann bemühe dich darum Unterstützung zu bekommen (über den Hausarzt, Therapeutin, Freundinnen), damit es dir wieder besser gehen kann.

Und wenn es dir gut geht, dann bist du auch bereit dafür und in besserer Position, für einen anderen Menschen eine wundervolle Mutter zu sein!

Chancen

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Fify
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weiblich/female, 30
Beiträge: 391

Beitrag Mi., 08.10.2014, 17:24

Weißt du, wenn du in beispielsweise Therapie gehen würdest, dann ist es ja nicht wirklich so, dass sie dir sagen, was du zu tun hast, sondern dir wird Raum gegeben für deine Situation. Es ist einfach jemand da und du darfst ihn so füllen, wie du es möchtest. Wenn du keine Ratschläge möchtest, dann werden sie dir keine geben.

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Fundevogel
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 50
Beiträge: 1299

Beitrag Mi., 08.10.2014, 20:21

Hallo Leonora,

ein Kind (Folgewunder wie du es nennst) kann man halt nicht basteln wie irgendein Ding,
ein Kind ist keine Leistungsshow.

Du hast deinen Job gekündigt und hättest kein Problem damit, zufällig zu sterben.
Aber du willst Kinder haben?
Wie willst du dein Kind lieben, ernähren, behüten, beschützen und ihm Sicherheit geben,
wenn du dich selbst in dieser Welt nicht sicher fühlst?

Lerne für dich zu sorgen, dann kannst du auch für Kinder sorgen.
Du hast richtig erkannt, dass du Hilfe brauchst, also hole sie dir.
Und ja, das IST unangenehm.
Aber du kannst das.

Ich wünsche dir alles Gute dafür.
Fundevogel

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