Reha vs. stationäre Psychotherapie

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Beebee
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Reha vs. stationäre Psychotherapie

Beitrag So., 21.09.2014, 19:04

Hallo liebes Forum,
nach langer Abstinzen melde ich mich mal wieder hier mit einer Frage zurück.
Mir wurde schon oft eine weitere stationäre Psychotherapie angeraten, sowohl von meiner Therapeutin, als auch von meiner Ärztin. Ich war bereits einmal stationär, es war ok aber im Nachhinein hat es glaube ich mehr geschadet, als geholfen bzw. zumindest nicht den erhofften Effekt gehabt.
Ich hab aus diesen und auch anderen Gründen eine erneute stationäre Therapie immer abgelehnt, ich wollte es ambulant schaffen. Meine ambulante Therapeutin ist ein Goldstück und ich hab es endlich nach langer langer Zeit geschafft, ihr das nötige Vertrauen für eine sinnvolle Zusammenarbeit entgegen zu bringen. Leider sind die Stunden mittlerweile aufgebraucht, meine Themen, mein Trauma sind es aber noch nicht.
Meine Ärztin riet mir beim letzten Termin dann plötzlich zu einer Reha, speziell auf PTBS ausgerichtet. Nun frage ich mich, was eigentlich der Unterschied zwischen Reha und stationärer Psychotherapie ist? Abgesehen vom Kostenträger, weiß ich nicht, was das unterscheidet und ob es nicht im Grunde doch quasi fast gleich ist, Reha nur irgendwie "schöner" als stationäre Therapie klingt^^
Kann mir das jemand beantworten? Google ist nicht sehr ergiebig gewesen.

Liebe Grüße, Beebee

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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:09

.. ein wesentlicher unterschied ist, dass du bei der reha aus deinem (alltäglichen) blumentopf - also der gewohnten und eventuell belasteten/belastenden umgebung - herauskommst was - je nach umständen - durchaus vorteilhaft sein kann; tapetenwexel, wie man so schön sagt. schwierig kann sein, dass sie einerseits nicht so lange dauert wie ambulantes (was u.a. auch lang dauernde vertrauensbildungsprozesse nicht erlaubt), andererseits das mitnehmen von erfolgen, sobald man nach beendigung wieder in die "alte" umgebung - und damit eventuell auch muster - hineinkippt.

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Beebee
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:14

Hey!
Naja, bei der stationären Therapie war ich ja auch aus meinem normalen Blumentopf raus. Es war für den Moment gut, keine Frage. Und genau das ist es, was ich aktuell nicht wieder so in der Form möchte. Bei einer Reha würde ich auch vorübergehend umgetopft werden.

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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:16

Beebee hat geschrieben:Naja, bei der stationären Therapie war ich ja auch aus meinem normalen Blumentopf raus.
.. die meinte ich ja mit reha. wenn es gut war und du es trotzdem nicht mehr möchtest stellt sich jedenfalls die frage, weshalb.

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Beebee
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:22

Danke für deine Antworten...
Ich frage mich weiterhin, was denn der Unterschied zwischen Reha und der stat. Therapie ist. Ja, bei beiden Szenarien wäre ich für einen gewissen Zeitraum aus meinem Alltagsblumentopf herausgepflanzt. Kann gut und schlecht sein.
Aber hat man bei ner Reha mehr "Freiheiten" als bei ner stationären Therapie? Irgendwo muss doch noch ein anderer Unterschied sein, als nur der Verein, der die Kosten dafür übernimmt. Weißt du, was ich meine?

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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:26

Beebee hat geschrieben:Weißt du, was ich meine?
.. ja klar, kann ich aber - so generalisiert - nicht beantworten.

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peppermint patty
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:30

Hi Beebee

@ viciente, die TE fragte nach dem Unterschied zwischen stationärer Psychotherapie und Reha. Das sind beides stationäre Therapien. Sorry - *willnichtklugschwätzen*

Ich denke der Unterschied der Reha ist vor allem der Wunsch/die Bedingung nach beruflicher Wiedereingliederung oder berufliche Stabilisierung. Es soll auf jeden Fall wieder in den Job gehen. Insofern arbeiten die eher stabilisierend. Die Patienten sind idR auch etwas stabiler, als sie dies notwendigerweise bei stationärer Psychotherapie (die meist in Kliniken oder Psychiatrien stattfinden) sein müssen. So gehen Patienten in Krisen in die Klinik und eher nicht in die Reha. Da gehts dann einfach nur darum die Gesundheit einigermaßen (oder für den Moment) wieder herzustellen.

Insgesamt scheint das Reha-Angebot eher kurlike zu sein, während in Psychiatrien Patienten eher "einfacher" und "abgespeckter" behandelt werden.

Das alles muss aber nicht immer so sein - es gibt ganz bestimmt auch Ausnahmen.

LG,
pp
Zuletzt geändert von peppermint patty am So., 21.09.2014, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Tristezza
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:31

Schau mal hier: viewtopic.php?f=24&t=15721&hilit=Reha

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hope_81
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:33

Hi Beebee,
nein es unterscheidet sich nicht. Es ist im Prinzip das Gleiche.
Eine Bekannte war jetzt aber in einer Traumaklinik und sie hat gezielt und aktiv am Trauma arbeiten können,
weil die ambulante Therapie sehr gut war und es geht ihr um ein vielfaches besser nun.

Es gibt aber auch tagesklinische Möglichkeiten.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:35

peppermint patty hat geschrieben:@ viciente, die TE fragte nach dem Unterschied zwischen stationärer Psychotherapie und Reha. Das sind beides stationäre Therapien.
.. ja patty, das weiss ich auch.
peppermint patty hat geschrieben:Das alles muss aber nicht immer so sein - es gibt ganz bestimmt auch Ausnahmen.
.. und genau deshalb meine letzte antwort. hängt u.a. vom land, dem kostenträger, der institution und dem thema ab.

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Beebee
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:46

Danke
Ja, also es geht momentan tatsächlich hauptsächlich darum, dass mein Studium sehr leidet und ich traumabedingt dort arg auf der Stelle trete. Bzw., dass mir gewisse Situationen im Studium und daher auch später im Beruf oft dermassen einen mitgeben, dass ich massive Probleme bekomme.
Und ich stehe nun im Grunde tatsächlich vor der Entscheidung, abzubrechen und mich komplett neu zu orientieren oder eben, es vielleicht doch so bearbeitet zu kriegen, dass ich meinem angestrebten Beruf nachgehen kann.

Dort in der stationären Theapie sind mir einige Dinge "sauer aufgestossen", bzw. ich sag mal so, es gibt dort einfach Regeln, die durchaus sinnvoll sind, denen ich mich aber gerade ungern wieder so in der Form "unterwerfen" will, da es für mich ein hartes Stück Arbeit war, meinen Alltag wieder aufzubauen. Das hat mit Hilfe des ersten Klinikaufenthaltes und Dingen, die ich von dort mitnehmen konnte, mehr aber meiner ambulanten Therapie, geklappt und ich möchte das nicht alles wieder (wenn auch vorübergehend) aufgeben müssen.
Wobei, wenn es nicht anders geht, dann will ich mich auch nicht komplett sträuben aber nocheinmal so einen Klinikaufenthalt möchte ich eigentlich nicht erleben...

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hope_81
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:50

Vielleicht hilft dir ja der Gedanke, dass du ihn jederzeit wieder abbrechen kannst.
Du bist ja freiwillig dort.
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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 19:53

.. was sagt denn dein innerstes, deine gefühle - die intuition dazu, beebee?

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peppermint patty
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Beitrag So., 21.09.2014, 21:17

viciente hat geschrieben:[ .. ja patty, das weiss ich auch.
naja, geschrieben hast du was anderes aber egal...
viciente hat geschrieben:
peppermint patty hat geschrieben:Das alles muss aber nicht immer so sein - es gibt ganz bestimmt auch Ausnahmen.
.. und genau deshalb meine letzte antwort. hängt u.a. vom land, dem kostenträger, der institution und dem thema ab.
Auch bei gleichem Thema gibt es enorme Unterschiede, die wiederum mit dem Kostenträger (Beruf oder "nur" Gesundheit), aber auch mit dem Konzept (Intervalltherapie oder mehr beziehungszentriert) und der eigentlichen Institution (Sparprogramm) zusammenhängen.

Vielleicht wäre es eine Option deine Entscheidung - pro oder contra - stationärer Aufenthalt anhand deine Ziele zu überdenken. Was magst du erreichen? Was ist realistisch? In Kliniken muss man dies letztendlich immer benennen.

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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 21:25

[quote="peppermint patty"]naja, geschrieben hast du was anderes aber egal...[/quote]nein, stimmt - du hast recht. meine antwort war inkorrekt formuliert. ich hab den unterschied zwischen ambulant und stationär angesprochen und das war nicht die konkrete frage.

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