Anlass war, ich denke für die meisten offensichtlich, die Reaktionen auf meinen Beitrag im Thread von Chaosfee über ihre Trauer über den Tod ihres Theras.
Scheinbar habe ich wohl aus Sicht der meisten weder die richtigen Worte gefunden noch ist das, was ich ausdrücken wollte, angekommen (bei den meisten). Das tut mir gerade in Bezug zu chaosfee leid. Und gerade aus Mitgefühl/Respekt/Anstand (wahrscheinlich schon wieder die falschen Worte) habe ich in ihrem Thread nicht mehr geantwortet.
Denn zum einen ist ja mehr oder weniger deutlich danach gesagt worden, dass es jetzt so eine Art „Kondolenzthread“ sei, also nur eine bestimmte Art von Reaktion erwünscht ist.
Zum anderen war mir klar, dass wenn ich auf Widows Reaktion (ja, du liest richtig, ich spreche dich direkt an) mir gegenüber in diesem Thread in irgendeiner Form reagiere, wird sie wieder was drauf schreiben, was dann bestimmt nicht nach „Friede-Freude-Eierkuchen“ aussieht, was ins OT geht, in verletzende Worte etc. Und das hat da im Thread 100%ig keine Platz.
Und wer jetzt hier mitliest (eventuell sogar chaosfee), wohlmöglich was schreibt, das ist jedem selbst überlassen und liegt in dessen Verantwortung.
@Mia Wallace und nonstop
Danke für eure Worte, denn zumindest scheint bei euch etwas von dem angekommen zu sein, was ich versucht habe auszudrücken.
Mia Wallace hat geschrieben:Ich habe das eher als entlastend gemeint verstanden.chaosfee hat geschrieben: Und noch etwas: Spekulationen über Beerdigungstermine finde ich hier einfach nur unmenschlich. Ich hoffe, der Tonfall war nicht so gemeint, wie er ankam und bin dankbar, dass mich alles außerhalb meines Schmerzes gerade nicht wirklich erreicht.
Das Gedankenkarussell um die Beerdigung ist ja sicher auch sehr belastend und zermürbend. Der Gedanke, dass sie ziemlcih wahrscheinlich eh schon über die Bühne gegangen ist, könnte ja tatsächlich entlastend sein.
Verabschieden kannst Du Dich ja auch ganz unabhängig von der Beerdigung.
Auch könnte es ja für Dich auch eine Belastung sein, seine Familie zu sehen. Vielleicht eine Ehefrau, Kinder etc. die ihm nah sein durften.
Chaosfee schrieb ja, dass ihre Beziehung zum Thera eine besondere war, viel inniger, keine normale Thera-Patienten-Beziehung. Er hat sie ja auch noch trotz schwerer Krankheit persönlich angeschrieben. Und ich glaube durchaus auch, dass es dem Thera recht gewesen wäre, dass chaosfee ihn im Krankenhaus besucht hätte oder auch auf seine Beerdigung ginge.Wandelröschen hat geschrieben:Unsereins hätte da das ungute Gefühl, sich da aufzudrängen, also so eine Art Grenzverletzung, auch wenn wir selber total trauern und Abschied nehmen wollten. Wir würden dann eher nach der Beerdigung alleine sein Grab aufsuchen, um uns von ihm zu verabschieden, wenn es denn unbedingt dieser Ort sein muss.
Für die beiden wäre es mit Sicherheit richtig/angemessen/ok gewesen. Bloss: auf der Beerdigung sind seine Frau/Kinder/Verwandte …, also auch sehr viele, die ihm noch näher stehen. Kennen/sehen/verstehen die, gerade auch in ihrem Schmerz diese besondere Beziehung? Sehr wahrscheinlich eher nicht. Gut, im besten Fall denken sie sich überhaupt nichts (vielleicht sogar wahrscheinlich) beim Anblick dieser für sie fremden Frau (also wenn chaosfee bei der Beerdigung dabei wäre). Aber vielleicht wissen sie doch irgendwoher, dass diese Frau eine Patienin vom Thera ist und wissen nichts von einer besonderen Beziehung, sehen es vielleicht als eine übliche Beziehung an. Und dann könnten es diese nahen Angehörigen als ein Eindringen in ihre Intimsphäre empfinden. Ich persönlich nehme in meiner Trauer, die ich empfinde/spüre (und die ist wahrscheinlich wieder anders als bei vielen anderen) durchaus die Trauer der anderen auch wahr und möchte sie (die Angehörigen) nicht (weil noch enger mit dem Verstorbenen zusammen) in ihrer Trauer verletzen, das meinte ich irgendwie mit Grenzverletzung. Gut, wenn ich in meinem Schmerz/meiner Trauer den Schmerz und die Trauer der anderen nicht empfinden/sehen würde, würde auch dieses Gedankenkarussell in meinem Kopf nicht zustande kommen, so in der Weise, ob jetzt der Besuch der Beerdigung angemessen ist oder nicht, was ich den engen Angehörigen gegenüber darf oder nicht, ob ich die verletze oder nicht … So ein Gedankenkarussell kann einen da noch weiter nach unten ziehen/belasten. Und wenn dann so ein klares Signal von außen kommt wie z.B. „die Beerdigung/Trauerfeier ist schon vorbei“ (und ja, diese finden durchaus auch nicht zu selten im engsten Familienkreis statt, die Öffentlichkeit wird erst hinterher davon informiert), an dem man nichts rütteln kann, kann das durchaus als hilfreich/entlastend sein, das zusätzlich zur eigenen Trauer nach unten ziehende Gedankenkarussell zu durchbrechen.
Und man hat ja die Option, wie ich auch schrieb, sich in aller Ruhe, ganz intim für sich, ohne die anderen Angehörigen, an seinem Grab bei ihn zu verabschieden. Dann hat man den Verstorbenen ganz für sich in dem Moment, ist ihm doch genauso nah wie bei der eigentlichen Beerdigung/Trauerfeier und tritt auf keinen Fall in die Intimsphäre anderer nahen Verwandten ein.
Vielleicht wird es ja jetzt bei einigen klarer, was ich auszudrücken versuchte.