Wie mit Mobbing durch den Chef umgehen?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Traube
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Wie mit Mobbing durch den Chef umgehen?

Beitrag Mo., 11.08.2014, 18:38

Hallo,

ich arbeite seit dem 01.02.2014 am Empfang einer kleinen Firma.
Nach langer Arbeitslosigkeit war ich zuerst glücklich, an meinen aktuellen Job gekommen zu sein, trotz des niedrigen Gehalts.
Doch ich dachte, wenn ich mit meiner Leistung überzeugen kann, wird es nach der Probezeit vielleicht etwas mehr werden.

Den Chef schätzte ich beim Einstellungsgespräch und den ersten Wochen als umgänglich ein.
Zuerst passierten mir die üblichen kleinen Missgeschicke, die einem Neuling halt passieren können, und der Chef sah noch großzügig darüber hinweg.

Doch als mein Aufgabengebiet umfangreicher wurde, fing ich an mich schwer zu tun. Mir fehlte die Einarbeitung, weil ich mit dieser Materie noch nie zu tun hatte.
Man stellte mir einen Ordner hin mit dem Hinweis, ich könne mir ja durchlesen, wie was funktioniere.
Leider bin ich aber ein Mensch, der nur durch Sehen lernen kann. Man muss mir etwas zeigen und ich muss dabei die Möglichkeit haben, mir entsprechende Notizen zu machen. Wenn mir jemand schnell etwas am Telefon oder zwischen Tür und Angel erklärt, kann ich das nicht nachvollziehen.
Ich versuchte dennoch, mich so gut es ging durchzuwurscheln. Dabei wurde ich aber zunehmend schusselig, weil ich überfordert war.

Mein Chef wurde immer unzufriedener mit mir.
Es wurde schon zur Gewohnheit, dass er mich jeden zweiten Tag wegen irgendetwas anbrüllte. Manchmal waren es nur Kleinigkeiten, z.B. rief ich die für ihn falsche Seite mit den Angeboten beim Discounter auf, durfte für Besuch plötzlich nicht mehr seine Thermoskanne benutzen, ich hatte Auswertungen von Angeboten ohne Prozentangaben ausgedruckt.
Er war nicht mehr in der Lage, mich sachlich auf eine Sache hinzuweisen.
Es kamen auch vermehrt Drohungen. Dann schrie er mich an:"Wenn so etwas noch mal vorkommt, dann bekommen wir beide aber richtig Ärger miteinander!" oder "Wenn so etwas noch mal passiert, dann SOFORT ab nach Hause!"

Vor kurzem kam es zum Eklat, weil er einen Treppenhausautomaten bestellt und für einige Zeit bei mir im Sekretariat auf einem Tisch hingelegt hatte. Plötzlich war dieses Teil verschunden, und er gab mir die Schuld. Er unterstellte mir wütend, den Automaten irgendwo hingelegt zu haben und nicht mehr zu wissen, wohin. Beim nächsten Mal dürfe ich am Wochenende im Büro antanzen und danach suchen.
Kurz danach gab es Ärger wegen eines Rezepts, das ich für ihn bei einer Praxis bestellt hatte. Er fuhr leider zu spät freitags hin, und die Praxis war geschlossen.
Er machte mir die Hölle heiß, was er nun übers Wochenende ohne seine Medikamente machen solle.
Überflüssigerweise hatte ich dann auch noch seine giftige Frau am Telefon, weil er es wohl so dargestellt hatte, dass ich ihn nicht erinnert hatte, das Rezept abzuholen.

So ergeht es mir fast täglich!
Wenn er nicht gerade herumbrüllt, kommen gehässige Bemerkungen.

Als er Geburtstag hatte, gab er für die Mitarbeiter belegte Brötchen aus. Den Kollegen sagte er Bescheid, dass sie sich bedienen düften, nur ich wurde ausgeschlossen. Erst als sie mit dem Essen fertig waren, hätte ich mir die Reste nehmen dürfen. Was ich natürlich nicht tat.

Ich habe noch nie so oft geweint wie in den letzten Monaten.
In mir kam immer mehr das Gefühl auf, dass mein Chef mich hasst.
Er ist zwar ein Choleriker, aber mit den Kollegen geht er nicht so um. Da wird es ab und an schon mal etwas lauter, doch nie kommen so gezielte Angriffe wie bei mir.

Wenn ich die Möglichkeit hätte zu kündigen, hätte ich das schon längst getan. Doch damit würde ich mir eine dreimonatige Sperre beim Jobcenter einhandeln.
So hatte ich längere Zeit die Hoffnung, dass ich die Probezeit nicht überstehe. Es war mit dem Chef so ausgemacht, dass wir 2 bis 3 Wochen vor deren Ablauf ein Gespräch führen würden.
Doch als ich ihn etwa Mitte Juli darauf ansprach, wurde ich abgewimmelt. Es schien ihn auch gar nicht zu interessieren.
Er vertröstete mich auf ein paar Tage später, wo er dann erneut eine Ausrede hatte. Dann ging er in den Urlaub, und danach hielt er mich auch noch mal bis zum 31.07., also dem letzten Tag der Probezeit, hin!

Ich "durfte" also bleiben, aber das ist ein ganz mieses Gefühl, denn die Schikanen reißen ja nicht ab.
Außerdem bin ich sehr sicher, dass mein Chef mich nur behalten hat, weil er für mich Eingliederungszuschüsse vom Jobcenter kassiert. Ich schätze, sobald die auslaufen, wird er mich rausschmeißen.

Wenn er nicht gerade einen triftigen Grund findet, um mich niederzumachen, zieht es etwas bei den Haaren herbei.
Erst am Donnerstag schrie er, würde das nicht mehr mitmachen mit mir.
Dabei hatte er mir vorher gesagt, ich solle ihm bei Fehlermeldungen Bescheid geben. Als ich das tat, kam die wütende Antwort, ich solle mich kümmern.
Da ich Fehlermeldungen in Programmen nicht selbst beheben kann, bat ich einen Kollegen um Hilfe. Wieder ein Anlass für den Chef auszuticken und zu drohen!

Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Aushalten bis zum bitteren Ende, sprich Kündigung?

LG
Traube

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Christine_Walter
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 20:18

habt ihr einen betriebsrat?
ich würde an deiner stelle auch gedächtnisprotokolle führen udn dann mit dem jobcenter sprechen, um klarzustellen, dass du krank wirst in dem job und das nicht länger aushältst. die sperre kannst du so evtl. umgehen.

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saffiatou
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Beitrag Di., 12.08.2014, 10:39

Wie Christine schon gesagt hat, alles protokollieren.

Betriebsrat wäre gut, oder eine Gewerkschaft.

Wenn Mobbing nachweisbar ist, gibt es soweit ich weiß keine Sperre beim Arbeitsamt.

Alles Gute, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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candle.
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Beitrag Di., 12.08.2014, 12:07

Hallo Traube!

Ich sehe das jetzt ein wenig anders als die Vorschreiberinnen. Ich sehe eher kein Mobbing, aber deine Probleme schon, die du ja immer wieder in diversen Threads beschrieben hast, also dass dir der Umgang mit Menschen generell nicht leicht fällt.

Was du vermutlich tun müßtest, wäre meiner Meinung nach mal auf den Tisch hauen um dir etwas Respekt zu verschaffen, also dich wehren wo es ungerecht wird und zu deinen Fehlern eben stehen.
Traube hat geschrieben: Man stellte mir einen Ordner hin mit dem Hinweis, ich könne mir ja durchlesen, wie was funktioniere.
Leider bin ich aber ein Mensch, der nur durch Sehen lernen kann. Man muss mir etwas zeigen und ich muss dabei die Möglichkeit haben, mir entsprechende Notizen zu machen. Wenn mir jemand schnell etwas am Telefon oder zwischen Tür und Angel erklärt, kann ich das nicht nachvollziehen.
Ja, das ist halt problematisch, du bist weder Schüler noch in der Ausbildung wo man vielleicht noch Rücksicht nehmen würde. Die einzige Möglichkeit sehe ich eben im Nachfragen bei Kollegen.
Kurz danach gab es Ärger wegen eines Rezepts, das ich für ihn bei einer Praxis bestellt hatte. Er fuhr leider zu spät freitags hin, und die Praxis war geschlossen.
Das ist ja wirklich sein Problem. Hast du das mal gesagt?
Als er Geburtstag hatte, gab er für die Mitarbeiter belegte Brötchen aus. Den Kollegen sagte er Bescheid, dass sie sich bedienen düften, nur ich wurde ausgeschlossen.
Wie ausgeschlossen?
Er ist zwar ein Choleriker, aber mit den Kollegen geht er nicht so um.
Hast du denn Kollegen mit denen du dich verstehst?
Wenn ich die Möglichkeit hätte zu kündigen, hätte ich das schon längst getan. Doch damit würde ich mir eine dreimonatige Sperre beim Jobcenter einhandeln.
Und wenn du jetzt neue Bewerbungen rausschicken würdest? Dann mußt du vielleicht gar nicht auf das Jobcenter zurückgreifen?
Außerdem bin ich sehr sicher, dass mein Chef mich nur behalten hat, weil er für mich Eingliederungszuschüsse vom Jobcenter kassiert. Ich schätze, sobald die auslaufen, wird er mich rausschmeißen.
Ist das ehrlich so? Wann läuft das denn aus? Solche Eingliederungsmaßnahmen kenne ich nur bei 50+... naja, ich lerne ja auch nie aus. Ansonsten sollte das Jobcenter das durchaus wissen was da abgeht!!! Ist deine Pflicht, finde ich. Hast du denn eine Ansprechpartnerin beim Jobcenter, die dich begleitet bei der Wiedereingliederung?

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dich sehr hart ist. So in etwa lief meine Ausbildung ab, aber da war ich noch jung, hatte noch keine Erfahrung und wenig Selbstbewußtsein mich zu behaupten. Hast du denn Unterstützung? Therapie?

Viele Grüße!
candle
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Krang2
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Beitrag Di., 12.08.2014, 12:16

Ich bin ja auch schon längere Zeit beim JobCenter und könnte mir auch vorstellen, daß er dich wegen des Eingliederungszuschusses behält und dann rauswerfen wird, wenn der ausläuft. Das ist in manchen Firmen gang und gebe und eine ganze Vermittlerbranche lebt mittlerweile davon auf Staatskosten (auch weit unter 50, jedenfalls in meinem Bundesland).

Mein Tipps: Finde heraus, ob es anderen vor dir genauso erging und ob es anderen in deiner Firma genauso ergeht. Und wenn es Unregelmäßigkeiten gibt, melde diese ruhig dem JobCenter. Finde heraus, ob Mitarbeiter als Zeugen aussagen würden, falls du entlassen wirst (dann kannst du vor Gericht gehen und vielleicht noch eine Abfindung herausschlagen).
Und mein letzter Tipp ist der wichtigste: Hör auf dein Bauchgefühl, auf deine innere Stimme! Keiner von uns hier war jemals in deinem Betrieb dabei, d.h. wir haben nicht dieselben Informationen, die dein Unterbewußtsein tagtäglich dort bekommt. Du hast nach mehreren Monaten schon mehr Informationen bekommen, als dein Bewußtsein bisher verarbeitet hat und kannst "wissen", was die Motive deines Chefs sind - ist es Taktik, ist er nur ein mieser Typ, der sich Opfer sucht, oder hat es eher damit zu tun, daß er dich nach der Probezeit wieder kündigen will und schon mal Gründe sammelt, oder....

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Krang2
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Beitrag Di., 12.08.2014, 12:18

Noch was, wann laufen denn die Eingliederungszuschüsse aus? Teste mal, ob du vorher eine Verlängerung deines Vertrages über diesen Termin hinaus bekommst, und wenn er da auch abblockt, weißt du, was Sache ist...

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Traube
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Beitrag Di., 12.08.2014, 13:33

saffiatou hat geschrieben:Wie Christine schon gesagt hat, alles protokollieren.

Betriebsrat wäre gut, oder eine Gewerkschaft.

Wenn Mobbing nachweisbar ist, gibt es soweit ich weiß keine Sperre beim Arbeitsamt.

Alles Gute, Saffia

Nein, leider gibt es in der Firma keinen Betriebsrat, da das Unternehmen mit mir nur 7 Mitarbeiter hat.
Somit gibt es nicht einmal einen vernünftigen Kündigungsschutz, der erst bei zehn und mehr Mitarbeitern greift.

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Verocasa
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Beitrag Di., 12.08.2014, 13:34

Mobbing-Opfer haben nicht selten unsichtbar auf der Stirn stehen: "Ich wehre mich nicht". Leider geraten gerade sie oft in Affinität zu Menschen, die das ausnutzen und - wie hier Dein Chef bei Dir - ihren Frust an den Unglücklichen auslassen - was dann in der Regel rasch zu einer sich verstärkenden Spirale wird.

Bedauerlicherweise passiert so etwas besonders häufig gerade bei denjenigen, die ohnehin schon unter Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Würdest Du Dich auch dort einordnen? Es nutzt dann wenig, Dir zu sagen: Was hast Du zu verlieren, also hau auf den Tisch! - Ich denke, genau das kannst Du nicht, was wiederum der Chef genau spürt (denn sonst hättest Du bei der Behandlung längst Grenzen aufgezeigt, Dich womöglich krank schreiben lassen und stündest für seine Unverschämtheiten nicht mehr zur Verfügung).

Also, er weiß, dass er's "mit Dir machen kann". Er ist für Dich schlicht nicht der richtige Chef. Du brauchst jemanden, der anders, verständnisvoller, mit Dir und Deinen Schwächen umgeht. Solche Chefs sind zwar alles andere als leicht zu finden, aber es gibt sie (noch). Bewirb Dich fort von dort. Schlechter kanns ja kaum noch werden.

Solltest Du krank geschrieben werden aufgrund der miesen Behandlung, kannst Du sehr wohl auch mit dem Jobcenter reden und Deine Kümmernisse mit diesem Mann dort mitteilen. Falls Dein Nervenkostüm so sehr unter ihm leidet, dass ans Arbeiten nicht mehr zu denken ist, kannst Du auch mit einem ärztlichen Attest selbst kündigen.

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Traube
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Beitrag Di., 12.08.2014, 13:55

@ Candle

Für mich ist es Mobbing, weil sich in den vergangen Wochen bei mir immer mehr der Eindruck verstärkt hat, dass der Chef mich rausekeln will.

Ich wurde schon einige Male im Berufsleben in eine Opferrolle gedrängt.
Es stimmt, dass ich viel zu wenig Selbstbewusstsein habe und mich nicht behaupten und mir so Respekt verschaffen kann.
Doch noch nie habe ich so schlimme Schikanen erlebt wie jetzt!
Mein Chef scheint ja förmlich darauf zu warten, mich wieder anschnauzen zu können. Wie er es eben letzten Donnerstag getan hat oder als er das Rezept zu spät abholen wollte oder seiner Ansicht nach ein Kugelschreiber bei mir im Sekretariat nicht gut genug schrieb oder es war die falsche Internetseite mit Angeboten (wahrscheinlich wollte er Hemden beim Discounter kaufen und interessierte sich nicht für die Bockwürstchen), oder, oder, oder...

Ich bin ein Mensch, der keine Probleme hat, zu seinen Fehlern zu stehen.
Manchmal sage ich auch zu einem Kollegen, dass es mir leid tut, aber ich habe es nicht besser gewusst. Oder ich entschuldige mich, wenn ich etwas vergessen habe.
Sie akzeptieren das meistens auch und machen dann kein Geschrei.
Nur haben sie eben wenig Zeit, sich bei mir mit Erklärungen aufzuhalten.
Sie sind wahrscheinlich auch nicht bereit dazu - denn wie du schon richtig geschrieben hast - ich bin keine Schülerin oder Auszubildende, sondern eine Mitarbeiterin von Ende 30.

Doch was der Chef abzieht, ist für mich nicht akzeptabel und ist in meinen Augen tatsächlich Mobbing.
An seinem Geburtstag hat er mich bewusst ausgeschlossen, als er mit den Kollegen zusammensaß. Mir wurde als einziger nicht Bescheid gegeben, dass es Brötchen gab. Er kann mich auch nicht vergessen habe. Denn an diesem Morgen kam während des "geselligen Beisammenseins" ein Geburtstagspäckchen für ihn, das ich gleich nach oben in die Küche brachte.
Als der Chef mich sah, forderte er mich nur auf, dass ich das Päckchen bei mir im Sekretariat liegen lassen solle. Er bat mich nicht, mich zu ihm und den Kollegen dazuzusetzen!
Für mich war das ein Zeichen, dass er mich nicht dabei haben wollte.

Wenn er mich nicht anbrüllt, kommen oft gehässige Bemerkungen.
Einmal sollte ich mehrere Akten aus seinem Büro in den Keller bringen. Das machte mir auch nichts aus, doch er konnte sich nicht den Spruch verkneifen:"Dann müssen Sie halt mehrmals die Treppe rauf und runter gehen. Das wäre auch gut für ihre Figur."
Oder wenn ich ihm die für ihn bestimmte Post bringe, kommt schon mal ein:"Hauptsache, Sie haben ihren Schreibtisch frei, nicht wahr, Madame?"
Wenn er diese Gehässigkeiten bringt oder mich anbrüllt, bin ich auch selten allein mit ihm. Es ist meistens ein Kollege anwesend, der dann grinst.

@ Krang2

Ich bin mir sicher, dass er mich nur wegen der Eingliederungszuschüsse behalten hat.
Er hat die Gelder für ein halbes Jahr bewilligt bekommen. Was aber eben nicht bedeutet, dass er mich dann problemlos loswerden kann.
Er muss nach Ablauf dieses Zeitraums ein weiteres halbes Jahr eine sogenannte Nachbeschäftigungspflicht einhalten. Sonst müsste er die Hälfte der Zuschüsse zurückzahlen. Das war mir bisher auch nicht bekannt, aber ich es habe im Internet mehrfach gelesen.
Da er mich sicherlich nicht bis Anfang nächsten Jahres beschäftigen möchte, erhofft er sich wohl eine Kündigung von meiner Seite.
Daher macht er mir das Leben zur Hölle. So empfinde ich es zumindest.

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candle.
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Beitrag Di., 12.08.2014, 14:06

Traube hat geschrieben: Ich bin mir sicher, dass er mich nur wegen der Eingliederungszuschüsse behalten hat.
Er hat die Gelder für ein halbes Jahr bewilligt bekommen. Was aber eben nicht bedeutet, dass er mich dann problemlos loswerden kann.
Er muss nach Ablauf dieses Zeitraums ein weiteres halbes Jahr eine sogenannte Nachbeschäftigungspflicht einhalten. Sonst müsste er die Hälfte der Zuschüsse zurückzahlen.
Wenn das so ist, warum flitzt du nicht zum Jobcenter? Du wärest dann fein raus und dieser Chef müßte auch mit Konsequenzen rechnen.

candle
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Feenya
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Beitrag Di., 12.08.2014, 14:26

Traube hat geschrieben: Oder wenn ich ihm die für ihn bestimmte Post bringe, kommt schon mal ein:"Hauptsache, Sie haben ihren Schreibtisch frei, nicht wahr, Madame?"
Wenn er diese Gehässigkeiten bringt oder mich anbrüllt, bin ich auch selten allein mit ihm. Es ist meistens ein Kollege anwesend, der dann grinst.

[...]

Da er mich sicherlich nicht bis Anfang nächsten Jahres beschäftigen möchte, erhofft er sich wohl eine Kündigung von meiner Seite.
Daher macht er mir das Leben zur Hölle. So empfinde ich es zumindest.
Der Satz mit dem "freigeräumten" Schreibtisch ... bringt der Chef den öfters?
Dann könntest du doch das nächste Mal kontern: "Ich kann IHRE Post auch gerne bei mir bunkern bis sie sie abholen."
Glaub mir, die Grinser hast du dann auf deiner Seite.

Und die Freude der Selbstkündigung ... die machst du ihm nicht!

Kopf hoch, Brust raus! Du bist auch jemand! Und der Chef soll die "Strafzahlung" leisten, wenn ER dich weiterhaben möchte.

Wenn du befürchtest, dass er dich im nächsten Jahr sowieso nicht übernimmt, dann hast du jetzt schon nichts mehr zu verlieren. Biete ihm die Stirn! Mache dich "groß" und "unüberhörbar". Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, dass er dich kündigt. Kommt es halt ein paar Wochen früher, als du sowieso schon erwartest.
Und dann bekommst du eh Arbeitslosengeld.

Gibt es so etwas wie "Selbstbewusstseinstraining" (ev. VHS-Kurs?) in deiner Nähe? Man soll gar nicht glauben, wie sich auch despotische Chefs plötzlich zurücknehmen können, wenn ihre Mitarbeiter die Grenzen festlegen.

Du scheinst mir schon so eingeschüchtert, dass du keine Idee mehr hast, wie du dich zur Wehr setzen kannst. Dabei könnte man - wenn man vorher schon gefasst darauf ist - auf diese Gehässigkeiten entsprechend reagieren; so, dass der Chef dann als der Dumme dasteht.
Mein Chef scheint ja förmlich darauf zu warten, mich wieder anschnauzen zu können. Wie er es eben letzten Donnerstag getan hat oder als er das Rezept zu spät abholen wollte oder seiner Ansicht nach ein Kugelschreiber bei mir im Sekretariat nicht gut genug schrieb oder es war die falsche Internetseite mit Angeboten (wahrscheinlich wollte er Hemden beim Discounter kaufen und interessierte sich nicht für die Bockwürstchen), oder, oder, oder...
Versuche da eine innere "Nicht mein Problem"- Einstellung zu entwickeln.
Wenn der Chef zu spät in die Apotheke geht .... ist das dein Problem? Es ist sicher nicht deine Aufgabe, seine Nany zu sein, oder steht das im Arbeitsvertrag? (Und genauso kommuniziert man das der aufgebrachten Ehefrau: "Das ist nicht mein Problem! Warum haben eigentlich nicht SIE ihren Mann daran erinnert? Uuuuuuund Tschüss" - Telefon auflegen.)

Wenn dein Chef irgendso ein Automatending rumliegen lässt und später nicht mehr findet. - Ist das dein Problem, oder steht das so in der Jobbeschreibung, dass du seine verschusselten Dinge detektivisch orten musst?

Wenn die Kugelschreiber nicht ordentlich funktionieren. - Ist das dein Problem? Bist du für den Einkauf und den ordnungsgemäßen Zustand des Arbeitsmaterials zuständig?

U.s.w.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Krang2
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Beitrag Di., 12.08.2014, 15:33

@Traube,
frag doch einfach mal deine Kollegen, ob sie auch das Gefühl haben, daß euer Chef dich unfair behandelt und raushaben will. Sie kennen die Situation besser als wir und können dir eine ehrliche Rückmeldung ihrer eigenen Wahrnehmung geben. Und wenn gar nichts mehr geht: Bitte deinen Chef um ein Gespräch und thematisiere genau das, daß du das Gefühl hast, daß er dich unprofessionell behandelt und seine Kritik und sein Verhalten dich verletzen. Wenn dabei nichts herauskommt und du merkst, daß es so nicht weitergeht, laß dich erst mal für zwei Wochen krank schreiben und in der Zeit beraten, wie es weitergehen kann.

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Verocasa
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Beitrag Mi., 13.08.2014, 07:25

Bitte deinen Chef um ein Gespräch und thematisiere genau das, daß du das Gefühl hast, daß er dich unprofessionell behandelt und seine Kritik und sein Verhalten dich verletzen.
Hier liegt auch ein Problem: Kaum ein Gemobbter bringt diesen Mut auf.

Und das dürfte wiederum daran liegen, dass er bei all dem, was ihm geschieht, meist das unklare Gefühl nicht los wird, es liege doch an ihm, er habe schuld, sei letztlich nicht gut genug.

Bei einem offenen Gespräch könnte er zudem sehr schnell in Tränen der Verletzung und der Wut ausbrechen, also ist sein Rückschluss: Lieber nicht.

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Franzi273
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 13.08.2014, 08:03

Hallo Traube, das klingt ja gar nicht schön.
Also ich würde mal zum Jobcenter gehen und das genauso erklären, wie du es hier getan hast.

Auch das du die 3monatige Sperre meiden möchtest.

Ich weiß nicht genau unter welche Kategorie genau das fällt, aber sicherlich ist das schon eine Art Mobbing. Geh zum Jobcenter und kläre das und bewerbe dich gleich neu. Aber versuche es das Du da so schnell wie möglich rauskommst.

Gibts ja nicht :(

Alles gute!!!


Feenya
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Beiträge: 772

Beitrag Mi., 13.08.2014, 08:36

Verocasa hat geschrieben:
Bitte deinen Chef um ein Gespräch und thematisiere genau das, daß du das Gefühl hast, daß er dich unprofessionell behandelt und seine Kritik und sein Verhalten dich verletzen.
Hier liegt auch ein Problem: Kaum ein Gemobbter bringt diesen Mut auf.

Und das dürfte wiederum daran liegen, dass er bei all dem, was ihm geschieht, meist das unklare Gefühl nicht los wird, es liege doch an ihm, er habe schuld, sei letztlich nicht gut genug.
Ja, das ist leider wahr. Wenn man nun die offene Konfrontation mit dem Chef sucht, kann man - weil man der Situation (noch) nicht gewachsen ist - sich erst recht wieder "lächerlich" machen.

@Traube

Ich werfe jetzt einmal das Wort "Sündenbock" und "Blitzableiter" in den Raum.

So wie du die Situation beschreibst, hast du wohl die Rolle des Sündenbocks/Blitzableiters in der Firma.

Der Chef ärgert sich (über sich selber). Und, damit er sich nicht mit (seinen eigenen Fehlern und) Unzulänglichkeiten auseinander setzen muss, gibt er den Ärger ab.
Er ist geladen (weil SEINE Arbeitsgeräte/Kugelschreiber nicht funktionieren, ER zu spät zur Apotheke gegangen ist, ER dieses Automatendings achtlos beiseite gelegt hat, ... ) und braucht deshalb einen Blitzableiter, der SEINE Sünden ableiten soll.

Und du stehst halt dann sehr "dekorativ" vor ihm und es ist ein Leichtes für ihn, seinen Ärger, seine Wut, seine Unzufriedenheit auf dich abzuladen.
Ihm geht es dann besser. Ja, das ist gewiss!

Aber wie geht es dann dir? Mit den Sünden, dem Ärger, der Wut und der Unzufriedenheit, die gar nicht dir gehören?

Ich wünsche dir, dass du dich bald "aus der Schusslinie" bringen kannst.
Soll der Chef doch seine Sünden, Ärger, Wut und Unzufriedenheit ableiten auf wen er will (Optimal wäre natürlich, er würde es bei sich behalten und sich selber damit auseinandersetzen.) . Aber DU wirst es nicht sein.

Wenn dir erst mal bewusst ist, weshalb der Chef so "rumwütet", .... dass er seine eigene Schuld/seine eigenen Fehler nicht eingestehen will .... und er deshalb einen Sündenbock sucht, den er dafür verantwortlich machen kann .... ja, dann wird es dir (hoffentlich) leichter fallen, dich dieser Rolle zu entziehen.

Viel Kraft, und alles Gute beim Grenzen-setzen!
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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