Psychoanalyse und Bulimie

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sonnenschein1511
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Psychoanalyse und Bulimie

Beitrag Mo., 11.08.2014, 12:37

Hallo zusammen,

bin ganz neu hier, aber weder neu im Forenbereich noch neu bzgl. meiner Erkrankung.

Ich weiß nicht, ob ich hier schreiben soll oder woanders.

Kurz zur Lebensgeschichte:

Ich bin seit ich 14 Jahre alt bin irgendwie essgestört. Seit ich 18 bin habe ich täglich mehrere, meist 2 Essanfälle mit Erbrechen. Gewicht im UG (fast NG). Seitdem war ich 2005, 2007 und 2010 in Kliniken. 2005 und 2007 rein Verhaltenstherapie und 2010 Verhaltenstherapie mit Gestalttherapie. Ambulant war ich immer wieder in Therapie und meist Verhaltenstherapie. Bei meinem jetzigen bin ich seit 2010 und habe jetzt nur noch eine Stunde im Quartal. Ich weiß nicht, was er beantragt hat, ob VT oder Tiefenpsychologie. Depression dürfte ich haben. Nehme momentan 40mg Fluctin, hab schon reduziert, weil ich Angst um meine Nieren habe. So ein paar Symptome habe ich wohl, bin immer müde, antriebslos, Gefühle spüre ich nicht und will ich auch nicht dran. Da sei das Kernproblem laut Therapeut. ich versuche manchmal zu fühlen, zB zu weinen, aber erlösend ist das nicht...eher erzwingen.

Ich wohne alleine, habe eine Beziehung seit fast 4 Jahren. Ist so mehr oder weniger toll, weil ich unter sehr starken Verlassensängsten leide, wenn ich nicht bei ihm bin. Gleichzeitig will ich nicht bei ihm sein, bzw. Zeit für mich / für die Fas ? haben bzw. ich kann mich nicht abgrenzen und bin permanent bei ihm angespannt. Also schwanke zwischen Angst und Schuldgefühlen und Fluchtgedanken bei ihm. Ab und zu ist es natürlich auch einfachh mal schön. Essverhalten nur bei ihm ohne FAs, aber dann sehr kontrolliert und anstrengend! Ich bin Fernstudentin und habe keinen Nebenjob, was natürlich dazu beiträgt, dass ich keinen richtigen Tagesablauf habe, auch wenn ich mir einen angeeignet habe. Ich habe Freunde, aber nur wenige. Ich habe keine wirklichen Hobbies.

So, ich weiß, dass es wichtig ist, Hobbies und Interessen zu haben, aber ich scheitere daran, etwas zu beginnen. Sport zB hab ich früher sehr gern gemacht. Ich habe mal gemalt, aber es nicht beibehalten. Schreiben tu ich auch gerne, aber es ist alles nur, naja, gequält und es erfüllt mich nicht. Vielleicht auch Zeichen der Depression mit der ES. Dann Job ab und zu mal gesucht und nur Absagen erhalten. jetzt gerade suche ich ein Praktikum und hoffe, dass ich eins bekomme.

So, nun aber ist es so, dass ich nicht mehr an mich geglaubt habe, schon Jahre nicht, denn ich bin anscheindend absolut disziplinlos, willenlos und was weiß ich nicht alles, dass ich trotz so viel Therapie immer noch täglich Essanfälle habe und ich hasse mich dafür. Und auch dafür, dass ich nicht zu einer SHG gehe zB, oder eine andere Gruppe suche oder was auch immer, oder nicht so etwas wie Körpertherapiegruppe anfange, weil ich denke,es könnte helfen oder auch nicht...kann mich nicht aufraffen...oder will ncith oder habe Angst...keinen Plan...ich habe auch null Motivation. So, und nun habe ich aber den Wunsch entwickelt, wieder mehr Einzeltherpie zu haben. Hatte ich auch schon vorher, nur habe ich keine Stunden mehr und daher habe ich da gar nicht drüber nachgedacht.

mach ich einen Methodenwechsel zur Psychoanalyse, die mich immer sehr angesprochen hat, nur ich mich nicht getraut habe, weil ES ist ja mit VT zu behandeln (ich hasse VT!), dann müsste es doch mit neuen Stunden klappen oder? Ich habe aber Angst, erstens meinem Thera so vor den Kopf zu stoßen, denn cih mag ihn und zweitens, dass die, bei denene ich zu Vorgeaprächen gehen werde, mich nicht ernst nehmen oder so etwas sagen, wie: Naja, Klinik wäre wohl angesagt! Oder bei ES ist VT das richtige oder oder oder...ich spüre aber, dass es mir vielleicht helfen könnte....


naja, jetzt so viel geschrieben. Wär Ideen hat, Erfahrungen oder einfach nur etwas sagen möchte, immer zu gern...

ich darf doch noch an mich glauben und ich darf VT auch nicht mögen und mich an PSychoanalyse trauen?!

LG

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Madja
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 16:55

Selbstverständlich darfst Du an Dich glauben, VT nicht mögen und Dich an PA trauen.
Nur bei dem letzten sehe ich ein kleines Problem.
sonnenschein1511 hat geschrieben:Gefühle spüre ich nicht und will ich auch nicht dran
Bei der PA musst Du an die Gefühle ran. An die alle verborgene, abgespaltene und versteckte Gefühle. Anders geht es nicht.
"In der PA arbeitet man mit Gefühlen", sagte mir meine Analytikerin ganz am Anfang. Das war für mich ein sehr wichtiger Satz.

Liebe Grüße.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw


montagne
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 17:35

Natürlich darfst du, nur was willst du mit PA oder irgend einer Therapie, wenn du an deine Gefühle nicht ran willst? Ich meine klar, als Bulemikerin stopfst du die Gefühle mit Essen schön regelmäßig runter. Viele Menschen haben Angst vor Gefühlen. Manche fressen, andere hungern oder saufen oder arbeiten zu viel. Ist erstmal halt so. Nur wenn man an seine Gefühle wirklich nicht rann will, wird jede Therapie zum Misserfolg.
Ich wünsche dir, was immer du tust, dass du dich traust, zumindest in Betracht zu ziehen, an Gefühle und dein Innenleben ranzugehen. Das ist der erste Schritt. Bei allem weiteren kann eine Therapeutin dir helfen.
amor fati

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 11.08.2014, 19:12

hallo ihr beiden und dankeschön,


ich weiß auch nicht, was ich da oben geschrieben habe. Ich möchte soooo gerne an meine Gefühle! Aber wenn, dann möchte ich sie auch rauslassen können und das lernen und das nicht so erzwungen machen oder versuchen und es wird und wird nicht besser mit mir. Ich habe die Vermutung, dass da eine ganze Menge Unschönes in mir ist - vielleicht sogar sehr sehr starke Verletzungen - da ich in bestimmten Situation solch starke Gefühe habe, die selbst ich nicht mehr runterdrücken, aber auch nicht deuten kann. Ich bin dann unfähig, auch nur irgendetwas zu tun, ohne gebeugt rumzulaufen....das ist aber nochmal was anderes...ich möchte mich erlöst fühlen und ich will nicht mehr fressen müssen bzw dann in den abendlichen Momenten einfach fühlen, verarbeiten und gut - kein Heißhunger mehr und auch kein kontrolliertes wenig-Essen mehr..ist das Wunschdenken?

LG

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schneeweiß
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Beitrag Di., 12.08.2014, 21:38

Hallo lieber Sonnenschein!

Ich möchte dir gerne schreiben, denn ich kenne bzw. Glaube einige deiner Probleme zu kennen..

Ich wurde mit 15 bulimisch (bin jetzt 37,aber seit Mitte Januar-bis auf einen 2 Wochen andauernden Rückfall nun, durch den ich mich aber keineswegs runter ziehen lasse.. ich werde wieder an die Zeit davor anknüpfen können, das spüre ich - symptomfrei)

Hatte Phasen, da war ich anorektisch, aber zumeist stark bulimisch.
Ich war sehr viel um Krankenhaus, akut stationär (Kaliummangel, Infusionen..) und mehrere stationäre Therapieaufenthalte. Danach bzw. Dazwischen ambulante Therapien.
Und ehrlich gesagt, es hat doch lange gedauert, bis ich bei meinem jetzigen ambulanten Therapeuten gelandet bin (seit 4 Jahren Gestalttherapie).

Ich habe gelernt (Therapie - und Therapeutensuche betreffend :

+du spürst was dir gut tut
+setz dich nicht unter Druck und lass dich auch von Therapeuten nicht unter Druck setzen
+nichts lässt sich erzwingen - keine Worte und keine Gefühle - es kommt alles zu seiner Zeit
+auch wenn es oft sehr schwierig ist: du musst Geduld haben. Diese Geduld muss auch der Therapeut haben.
+du hast die Wahl. Bleibe nicht bei einem Therapeuten, weil du denkst, du kannst oder darfst nicht sagen, dass du nicht mehr kommen möchtest
+auch wenn die Therapierichtung xy für deine Symptomatik laut Expertenmeinung die Beste ist. Wenn du merkst, dass es für dich nicht passt, dann passt es schlicht und einfach für DICH nicht. Dann wechsle die Therapierichtung.
+du bist der Experte für dich.

Da gibt's noch vieles Anderes was wichtig ist.. Waren grade paar Sachen, die mir eingefallen sind..
Ich will dir nur noch sagen, lass dir Zeit und versuche! Dir keinen Druck zu machen. Ich konnte viele Jahre gar nicht reden.
Habe viele, viele Jahre Therapie gemacht.. Ja, eigentlich um überhaupt erst therapiefähig zu
werden..
Ohne Worte und ohne Sprache ist es schwierig mit dem herkömmlichen Methoden..
Sehr lange habe ich nicht nur das Essen verschlungen, sondern auch all meine Gefühle.. D. H. Eigentlich waren sie ja schon da, aber ich habe sie immer nur alleine gefühlt und mit niemandem geteilt.. Das war ein richtig??? Hm.. Finde eigentlich noch immer kein Wort dafür.. War echt schwierig.. Aber es ist gegangen und geht nun und fühlt sich schön und erleichternd an. . also ich möchte dir Mut machen, dran zu bleiben!

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sonnenschein1511
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Beitrag Do., 14.08.2014, 12:02

Hallo Schneeweiß,
du hast mir ein bißchen Mut gemacht. Hab gerade eine Therapeutin erreicht. Sie klang ganz nett und ich habe ein Gespräch schon nächste Woche. Mir wird gerade heiß und kalt irgendwie...zumal ich meinen jetzigen Therapeuten sehr gerne mag.
Du bist sehr lange erkrankt und seit Januar gesünder denn je. Toll, Wahnsinn!!!! Und weißt du, was ich besonders klasse finde? Dass du zwar derzeit einen Rückfall erleidest, aber die innere Sicherheit hast, dass du, wenn du ihn überstanden hat, genau an vorher anknüpfen kannst. Woher nimmst du diese Stärke? Wirklich bewundernswert...
Was meintest du denn mit, dass du lange nicht sprechen konntest? Wortwörtlich? Oder zwar gesprochen hast, aber es nicht die wahren Worte waren oder was auch immer? Ich kann zum Beispiel sagen, was ich fühlen sollte, aber das fühle ich dann nicht. Es sind meine Gedanken...
Ich kann wahrscheinlich hier im Bereich nicht über meine Probleme im Leben schreiben, die vor allem mit meiner Beziehung zusammen hängen, oder? Da müsste ich dann einen neuen Thread aufmachen in der Beziehungssparte...

So schwer alles zur Zeit...vllt schreib ich doch mal darüber...

LG an dich!

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sonnenschein1511
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Beitrag Do., 14.08.2014, 12:25

Gut, dann stelle ich hier mein Beziehungsdilemma vor, wenn ich hoffentlich darf!????

Hallo zusammen,

ich muss hier mal einfach was runter schreiben.
Ich bin in einer Beziehung, die jetzt schon fast vier Jahre andauert. Zusammen wohnen tun wir nicht. Aber es soll jetzt bald soweit sein. Er hat ein Haus gekauft, eines, von dem er wusste, es gefällt mir nicht (Lage, Fachwerk, mit dem Bruder unten in einer extra Wohnung zusammen).

Er weiß, was er will in seinem Leben: Kinder, eine Frau, mit der er zusammenlebt. O-Ton von ihm: Es sei keine richtige Beziehung, wenn man nicht auch den Alltag miteinander teilt. Er hat einen Beruf und weiß damit, wo er leben wird.

Ich weiß nicht, was ich will. Ich bin aber sehr abhängig von ihm und seiner Liebe. Und ich bin abhängig von meiner Essstörung, der Bulimie, die ich mittlerweile seit 10 Jahren habe und die ich bisher nicht loslassen wollte. Ich habe viel Therapie gemacht und mache derzeit auch noch eine. Ich zweifle an mir und hasse mich oft für meine ES. Dennoch merke ich, wie sehr ich sie brauche und nicht loslassen möchte. Und dass ich das so schreibe, finde ich mehr als ... mir fällt gar kein Wort dafür ein...widerlich, schwach...Ich habe Angst mit ihm zusammen zu ziehen. Das merke ich, denn dann muss ich gesund werden und ich glaube nicht an mich. Auf der anderen Seite will ich nicht mit ihm zusammenziehen, weil ich einiges an ihm vermisse, was mir helfen könnte, gesünder zu werden. Das sind Gespräche, wo ich meine Sorgen und Ängste mitteilen kann und da kommt das Problem ‚adäquat‘ aufgefangen werde. Nach seinen Antworten oder oft auch Schweigen fühle ich mich oftmals noch minderwertiger. Achtung: Ich mach ihm da keinen Vorwurf mehr, denn ich habe verstanden, dass manche Menschen eben mit solchen Gefühlssachen nicht umgehen können und er ist ein Paradebeispiel dafür. Er sagt zum Beispiel immer, dass er nichts fühlt, sich nie schlecht fühlt etc.
Die Frage, die ich mir stelle, ist, reicht es mir, dass ich mit meinem Therapeuten, meinen Freundinnen über solche Themen spreche, und mit ihm nur über das Wetter oder sachliche Dinge, oder nicht? Und gibt es überhaupt Männer, mit denen ich mich auch über Sachen, wie es einem geht und was in einem vorgeht unterhalten kann? Ich denke schon. Ich bin am verhungern, was Gespräche mit Tiefgang angeht und damit meine ich eigentlich nicht irgendwelche philosophischen Fragen...Tja, habe ich mir die Antwort gegeben, was das angeht?! Ja. Aber ich liebe ihn und er tut mir auch manchmal mit seiner Art gut, weil er so kopflos ist und einfach macht. Und weil es mir gut tut, dass er Kinder mit mir will und mich anscheinend liebt. Aber mit ihm zusammenziehen und damit ganz alleine zu sein mit der Essstörung bzw. so unverstanden. Ich weiß doch, er kann es nicht verstehen, aber trösten oder mal aufmuntern oder was auch immer...Ich weiß, dass ich nichts weiß und auch nicht weiß, was kommt.
Aber das größte Problem: Ich trau mich nicht, meine Essstörung loszulassen und überlege schon jetzt, wie ich dort Fas haben könnte. Ganz ehrlich, das find ich schrecklich. Ich will das nicht. Ich kann aber auch nicht ohne, dann falle ich total in anorektisches, bzw. hochkontrolliertes Essverhalten, was noch anstrengender ist.
Ich bin echt fertig: Ich habe so Angst, ihn zu verlieren und schwanke bei ihm immer zwischen dieser wahnsinnigen Verlustangst und auch dem Wunsch alleine zu sein, für mich, nicht nur für die Essanfälle, sondern auch, weil ich, wenn ich bei ihm bin, nicht entspannen kann und mich unbewusst immer an ihm orientiere und es ihm recht machen will. Wenn ich nicht bei ihm übernachte, was eher selten der Fall ist wegen der oben genannten Anspannung und dadurch dem Fressdruck und weil ich mich dort auch nicht zu Hause fühle, habe ich nur Schuldgefühle und Panik, dass es ihm mit mir zu viel wird.

Ich bin sooooo krank und scheiße und eigentlich doch gar nicht beziehungsfähig. Ein absolut scheiß Teil...das sind meine Gedanken und andererseits kommt so etwas durch, wie, dass jeder anders ist. Er eben ein 24/7 Typ, der viel Nähe braucht und ich zumindest jetzt gerade nicht. Dass ich vielleicht auch nicht so streng sein und mehr Geduld haben soll, aber bitte...seit fast 14Jahren essgestört...so erbärmlich


LG und danke an alle, die das gelesen haben...

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schneeweiß
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Beitrag Do., 14.08.2014, 12:41

Hallo lieber Sonnenschein!

Ich möchte dir schnell schreiben, dass ich deine Nachrichten gelesen habe.. Ich bin grade auf dem Weg in die Arbeit und kann nicht wirk lich und v. A. Nicht ausführlich antworten (was ich aber möchte)..

Ich werde mich später melden.. Merke sehr stark deine Zerrissenheit (ach, wie ich die kenne.. Sehr schwer auszuhalten, gell?)

LG, schneeweiß

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sonnenschein1511
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Beitrag So., 17.08.2014, 12:59

Hallo schneeweiß,

ja sehr ambivalent alles...ich freue mich,wenn du mir schreiben würdest.hab jetzt 2 Tage bei ihm verbracht,Höhen und Tiefen...

LG

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Verocasa
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Beitrag So., 17.08.2014, 21:21

Hallo, Sonnenschein,

ich selbst bin nicht bulimisch, kenne mich jedoch ein bisschen aus mit Essstörungen, darf ich auch etwas zu Deinem Problem schreiben?

Mir fällt auf, dass Du SEHR stark selbstablehnend, ja geradezu -verurteilend oder sogar -hassend 'rüberkommst. Das tut schon richtig weh beim Lesen. Ich glaube, dass Du niemand anderem solche Worte sagen würdest, der auch Dein Problem hat. Warum dann Dir selbst? Du tust doch nichts Böses, und mit schwach sein hat das auch nichts zu tun, viel mehr mit innerer Not. Meinst Du nicht, dass Du eher Mitgefühl verdienst?

Kann das Hauptproblem sein, dass es Dir schon im Ansatz an Selbstliebe fehlt? Falls ja, was ist in Deinem Elternhaus so schiefgelaufen, dass Du über Dich so hart urteilen musst?

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 18.08.2014, 16:30

hallo verocasa,

ich freue mich, wenn auch du mir schreibst

Selbsthass bzw Ablehnung war mal Thema bei mir, aber so richtig ist es nicht mehr - dachte ich. Klar kommt es durch ab und zu!Aber wie soll es auch anders sein? Wer frisst und kotzt und es durchgehen lässt und das jeden Tag seit 10 Jahren (so qwie gerade auch), der ... naja hassen vllt nicht, aber ist schon dumm, schwach, was auch immer...

Für meine Mutter ist eine Sucht das Schlimmste, was es gibt...und naja, das hat sie mir deutlich zu spüren gegeben...entweder sorgenvoll oder eben druckmachend und Vorwürfe, warum ich denn immer noch krank sei und wie das denn werden solle...denn du musst wissen, sie finanzieren mich, meine Wohnung und mein Studium. Sie hat Ängste - ihr Problem, welches auchj aus ihrer Kindheit herrührt - dass ich mein Leben nicht auf die Reihe kriege oder sterbe...

Sehr komplex das Thema Mutter und auch vater...

LG

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Verocasa
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Beitrag Mo., 18.08.2014, 17:52

Liebe Sonnenschein,

danke für Deine Antwort.
Sie hat Ängste - ihr Problem, welches auchj aus ihrer Kindheit herrührt - dass ich mein Leben nicht auf die Reihe kriege oder sterbe...
Sehr komplex das Thema Mutter und auch vater…
Ja, das ist es sicherlich. Wenn Du selbst sehen kannst, dass sie ihre eigenen Probleme auf dich übertragen hat, ist das eine wertvolle Erkenntnis! Du brauchst ihr das dann nicht übel zu nehmen und kannst davon ausgehen, dass sie das Beste will für Dich und dass auch ihre Ängste um Dich daher rühren und sie Dich liebt. Ja, und ich kann verstehen, dass Du Angst vor der Aufdeckung dieser Sucht hast, aber es ist eine Krankheit, und Du musst Dich deswegen nicht schämen.

Bulimie hat einen Aspekt der Selbstverletzung, aus meiner Sicht, es ist wie ein Missbrauch des Essens und des eigenen Körpers. Ich kann mir vorstellen, wie hart es ist, das selbst zu spüren und verzweifelt darüber zu sein und doch das Gefühl zu haben, nichts dagegen tun zu können. Aber es haben schon viele geschafft!

Bitte gib nie auf! Du bist ein wertvoller und liebenswerter Mensch und hast Besseres - vor allem inneren Frieden - verdient.

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sonnenschein1511
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Beitrag Di., 19.08.2014, 08:20

was meinst du denn mit Aufdeckung der Sucht?!mein Umfeld weiß seit Jahren Bescheid...meine Mutter hat Probleme,dennoch hab ich Teile davon übernommen...sie war immer sehr überfürsorglich u kontrollierend u einnehmend.ich bin ihr vllt nicht mehr böse,aber ab u zu ist es belastend.sie sucht bei mir immer nach Bestätigung,dass ich sie liebe,dass es mir gut geht...so wirklich trennen u abgrenzen kann ich mich nicht,schon gar nicht von meinem Partner,der mir zumindest jetzt sehr viel näher steht...

ich bin gespannt auf d Analyse u hoff,ich werde nicht abgestempelt a la "gehen sie in d Klinik" sondern dass sie wirklich auch der Meinung ist,dass es helfen kann,in d tiefen zu gehen u Konflikte aus d Kindheit,die jetzt immer noch so da sind,aufzuarbeiten.auch wenn ich sie schon kenne,einige Muster...aber muss da nicht irgendwas noch sein oder will ich einfach nicht loslassen?ja so wirklich kann ich mir mein Leben ohne Bulimie,die e Stütze ist,nicht vorstellen..will ich auch nicht u ich zweifle,dass ich das Lernen kann...

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 22.08.2014, 11:30

Hallo zusammen,

ich schreibe doch mal hier weiter, auch wenn jetzt keiner mehr geantwortet hat ... vllt meldet sich ja Schneeweiß noch?!

Ich hatte mein Erstgespräch mit einer Psychoanalytikerin und sie hat mir erstmal gefallen. Gut, ok. Bin aber vorsichtig. Nur - wie bringe ich das meinem alten Thera bei, den ich sehr schätze und auch mag? Ich habe schon jetzt Schuldgefühle. Denn ich hab bei ihm zwar nur noch Quartalsstunden, und VT gemacht, aber er arbeitet auch Tiefenpsychologisch. Von daher könnte ich ja auch einfach bei ihm diese Art Therapie machen, aber ich denke mittlerweile, eine neue mit neuen ANsichten / Ideen etc. könnt mir gut tun.

Ich will ihn nicht verletzen. Ich weiß, er mag mich als Mensch. Er wird professionell reagieren - sicherlch und ich werde auch meine Schuldgefühle und Bedenken nennen und ich werde ihm aber nicht glauben...kenn mich ja...

Wahrscheinlich ist es mit der Zeit nicht mehr schlimm, dennoch würde ich glatt lieber noch mit ihm in Kontakt bleiben und ihm erzählen, wenn es mir endlich besser geht. Blöd, werde ich natürlich nicht machen. Hab ja nie mit ihm geschrieben. Aber das st so eon Muster, Angst wichtige Menschen zu verlieren und zu verletzen und sie irgendwie an mich binden...Liebesbeweise erhaschen und austeilen...bei meinem Freund auch...

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Verocasa
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Beitrag Fr., 22.08.2014, 12:11

Ich lese Dich noch.

Dies hier hat mich geschockt und lässt mich verstummen:
so wirklich kann ich mir mein Leben ohne Bulimie,die e Stütze ist,nicht vorstellen..will ich auch nicht u ich zweifle,dass ich das Lernen kann...
Deshalb weiß ich kaum noch etwas zu sagen … Ist sehr ehrlich von Dir geschrieben, aber Du lässt Dir selbst damit wenig Hoffnung, ist Dir das bewusst?

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