Angst im Bett zu versagen (Lesbische Liebe)

[devi2304]

Hi.
Ich mach sowas zum ersten mal .
Bin noch etwas unsicher weil ich nicht weiß wie das hier abläuft..
Ich fang einfach mal an ;o)
Also ich bin 37 Jahre alt ,Lesbsich und das schon seit knapp 19 Jahren..

Zu meinem Problem :
Ich habe Angst den Frauen Im Bett nicht zu genügen und das ich es nicht bring.
Ich bin zwar schon sehr lang Lesbisch und hab auch schon einige sexuelle Erfahrungen mit diversen
Frauen gehabt aber eigentlich kommt nach einiger Zeit beim Sex immer diese Gedanken..bekomm
dabei mein Kopf einfach nicht Frei..
Hab zum ersten mal jetzt mit einer Frau darüber geredet über dieses Problem .
Sie meint das der Sex mit mir wunderschön sei und ihr an nix fehle aber irgendwie geht es trotzdem nicht aus meinem Kopf
Sie ist die erste Frau mit der ich über meine Probleme diesbezüglich spreche..
Bei Ihr ist es mir auch wichtig darüber zu reden denn sie bedeutet mir sehr viel..wir sind zwar kein Paar
aber wir empfinden denk ich das selbe füreinander.schließlich kennen wir uns schon über vier Jahre..und
egal welche höhen und Tiefen wir hatten wir konnten eigentlich nicht lang ohne uns und ohne Kontakt.
Meine Gefühle sind sehr stark von Anfang an aber nun bin ich zum ersten Mal an dem Punkt angelangt an dem diese " Beziehung"
kaputt zu gehen scheint , da ich mich sehr zurück ziehe. Ich verzichte leider lieber auf eine Beziehung
mit dieser Frau als zu versagen, die Angst ist viel zu groß .
Ich merke das der verzicht auch nicht unbedingt mir besser tut aber ich versuch glücklich damit zu sein sie nicht noch als
Gute/ Beste Freundin zu verlieren..Für Sie ist es auch nicht Leicht wenn ich sage das ich sie nicht als Gute Freundin verlieren
möchte ,das ist aber leider mit meinem Problem meine einzige Lösung obwohl ich mehr von Ihr möchte als nur Gute Freunde..
Ich Liebe diese Frau vom ersten Moment und auch jetzt noch nach über vier Jahren .
Ich hab keine Ahnung was ich machen soll.
es Quält mich und ich weiß nicht wie ich mein Problem in Griff bekommen soll zumal ich mich bei ihr ganz hingeben kann und damit kein Problem habe.
Das einzige Problem ist das ich wenn ich sie berühre den Kopf nicht frei bekomme und Angst hab zu versagen und das ich sie nicht richtig befriedigen kann.


Bin total verzweifelt

Vielleicht habt ihr einen Rat für mich

bis bald

[mondlicht]

Hallo Devi,

willkommen im Forum erstmal!

Ich habe ein paar Fragen. 1. was meinst Du damit, dass Ihr kein "Paar" seid, wenn Ihr doch seit vier Jahren eine enge und auch sexuelle Beziehung habt. 2. Wie ist der Sex für Dich mit ihr: "bringt" sie es? 3. Was befürchtest Du, wenn Du es "nicht bringst" am meisten?

Toll, dass Du Dein Problem immerhin angesprochen hast! Ist halt die Frage, warum Du Dich zurückziehst - vielleicht ist der von Dir gedachte Grund, Deine Angst vor dem Versagen, gar nicht der eigentliche Grund.

Liebe Grüße!

[devi2304]

Hi danke erstmal für deine schnelle Antwort.
Also ist etwas kompliziert. Also wir haben uns vor vier Jahren im Geschäft kennenlernst also auf Arbeit. Ich war sofort verliebt und habe lange gekämpft um sie . Wollte von Anfang an ernsthaftes mit ihr. Da sie schlechte Erfahrung mit anderen hatte musste ich mir erst vertrauen erlangen und ich merkte auch das ich ihr viel bedeute . Hab ihr auch immer wieder gesagt wie sehr ich sie Liebe .hab' hart gekämpft. Da ich auch nicht so tolle Erfahrungen hinter mir hatte wollt ich auch wissen was das mit uns ist . Aber das Thema zusammen sein kam nie von ihr also kämpfte ich weiter. Ich fragte sie immer wieder ob sie mit mir zusammen sein möchte aber nie kam ein ja oder was sie empfindet.sie ist nicht so gut darin. Aber irgendwie fühlte ich das ich mehr als nur sexuell bin. Ich hab keine Ahnung vorletztes Jahr dann lernte sie dann eine Frau kennen bzw sie traf eine frühere Bekannte wieder und sie kamen zusammen. Mein Herz brach aber ich spürte das das nicht das Ende war. Ich zeigte ihr das ich da bin und ich merkte das sie mit ihrer Wahl nicht glücklich war also gab ich nicht auf. Aber egal welches Stress es gab lange ging es nicht ohne uns. Irgendwann gab ich auf lernte auch jemand kennen und dachte ich könnte die Gefühle zu ihr verdrängen . Sie war außer sich und der Kontakt brach erneut für kurze Zeit.meine Gefühle zu ihr schwanden trotzdem nicht und sie gab mir zu verstehen das sie gemerkt hat das sie mehr möchte. Das mit uns und niemand an diese Gefühle ran kommt. .mir geht's auch so, aber wie gesagt kann ich mein Kopf nicht frei bekommen und ich hab jedes mal diese Gedanken im Kopf.sie weiß mein Problem und ich kann nicht mit ihr schlafen aus Angst zu versagen. Was ich nicht versteh ist das ich zulassen kann wenn sie mich berührt und es ist einfach Wahnsinn . Die Frau ist der Hammer . Ich kann nicht weil ich ihr nix zurück geben kann.bin kein Ego in bett und deswegen zieh ich mich zurück . Ich würde so gern und die Sehnsucht ist riesig aber das gehört dazu .geben und nehmen aber ich kann nix geben die Angst ist zu groß . Sie sagt sie weiß nicht wie sie mir helfen kann . Ihr fehlt an nix aber sie weiß nicht wie mich überzeugen .

[mondlicht]

Wenn ich richtig verstehe, hat deine Freundin schon länger eine andere Beziehung, sie hat sich also nicht für Dich entschieden. Gleichzeitig habt Ihr aber noch Sex und seid jeweils eifersüchtig auf "Konkurrentinnen". Deine Freundin behauptet, sie könne nicht ohne Dich, aber sie will ja offensichtlich nicht mehr von Dir als gelegentlich Sex. Möglicherweise fühlt es sich für sie auch gut an, so viel Macht über Dich zu haben. Schließlich ackerst Du schon Jahren, um sie für Dich zu gewinnen. Das ist ein großes Ungleichgewicht zwischen Euch. Ich verstehe sehr gut, dass Du sexuell auf dem Rückzug bist. Das ist sehr gesund. Pass auf Dich auf. Diese Frau beutet Dich aus.

[devi2304]

Sorry da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt . Sie sind nicht mehr zusammen . Sie ist nicht jemand der zwei Gleise fährt. Im dieser Zeit lief nix zwischen uns und es geht auch nicht nur um Sex bei uns. Ich zieh mich sexuell zurück und sie ist trotzdem da

[mondlicht]

Ich war sofort verliebt und habe lange gekämpft um sie . Wollte von Anfang an ernsthaftes mit ihr. (...) Hab ihr auch immer wieder gesagt wie sehr ich sie Liebe .hab' hart gekämpft. (...) Aber das Thema zusammen sein kam nie von ihr also kämpfte ich weiter. Ich fragte sie immer wieder ob sie mit mir zusammen sein möchte aber nie kam ein ja oder was sie empfindet.(...)

Es ist ja auch nicht wichtig, ob sie gerade eine andere Beziehung hat oder nicht. Tatsache ist, dass sie sich auf eine eindeutige Beziehung mit Dir nicht einlässt und Du seit Jahren um sie kämpfst. Ich habe auch nicht gesagt, dass Euch nur Sex verbindet. Da geht es offensichtlich um mehr, ich fürchte sehr viel um Macht.

[devi2304]

Hmmmm was soll ich drauf sagen.momentan will sie doch eine Beziehung aber ich kann nicht wegen des problems

[mitplauderin]

Hallo devi2304,

könnte es sein, dass die Angst zu versagen, weniger mit "im Bett", "lesbischer Liebe" und "Freundin" zu tun hat, als vielmehr mit deiner "inneren Kritikerin"? "Die innere Kritikerin" ist jener Persönlichkeitsanteil in uns, der sich in unserer Kindheit bildet und sich gerne in unser Erwachsenenleben einmischt. Sie mischt sich ein, wenn sie glaubt, uns beschützen zu müssen. Sie diskutiert nicht mit uns, begründet ihre Kritik nicht und lässt andere Sichtweisen nicht zu: "Wie peinlich! Dafür wirst du ganz sicher ausgelacht! Das hast du verpatzt! Dafür bist du viel zu alt, zu groß, zu klein, zu dumm, zu einfallslos, zu unsympatisch, zu ängstlich, zu unsportlich . . . Stell dich nicht so an! Reiss dich zusammen! Streng dich mehr an! Du gibst dir nicht genug Mühe! Alle anderen machen das viel besser als du! Du bist eben eine Versagerin!" - und das Lieblingsurteil der inneren Kritikerin: "Nicht gut genug! Basta!"
Dieser Teil meines psychischen Inventars hat eine spezielle Aufgabe: Alles, was ich denke, fühle, tue, kritisch zu begleiten, weil er verunsichert und voller Angst ist.
Wovor hat die innere Kritikerin Angst? Vor allem vor der Meinung der anderen. Sie glaubt, dass andere Menschen viel besser und toller sind als wir. Und dass sie deshalb auf uns herabsehen, uns belächeln und womöglich verachten. Die innere Kritikerin macht mit uns genau das, wovor sie die meiste Angst hat. Sie hat schreckliche Angst vor Kritik - und kritisiert uns. Sie glaubt, dass andere menschen gnadenlos mit unseren Schwächen umgehen könnten - und hackt den lieben langen Tag auf unseren Schwächen herum. Sie will vermeiden, dass wir beschämt werden - und löst genau dieses Gefühl in uns aus.
Die innere Kritikerin nimmt keine Sonderstellung in unserer Psyche ein, sie ist lediglich eine Stimme unter vielen. . Bei einigen ist sie allerdings die Wortführerin.

mlg
mitplauderin

[leuchtturm]

@mitplauderin: toller Beitrag!

[mitplauderin]

ich kann nicht mit ihr schlafen aus Angst zu versagen.

das Traurige bzw. die andere Seite unserer inneren KritikerIn ist, dass sie uns nicht nur warnt/beschützt/kontolliert, sondern uns auch noch eine draufhaut

Ich kann nicht weil ich ihr nix zurück geben kann.

Wie also mit diesem Teil in uns umgehen? Bekämpfen oder hoffen, dass andere uns von ihm befreien?

Ihr fehlt an nix aber sie weiß nicht wie mich überzeugen

Funktioniert wohl nicht.

Die innere Kritikerin empfindet nicht wie ein Erwachsener, sondern wie ein Kind, wie ein "gebranntes Kind". Als Kind ist man den Erwachsenen unterlegen. Sie sind für das Kind strenge und fordernde Menschen, denen man sowieso nie etwas recht machen kann. Vielleicht waren wir als Kind schon früh mit negativer Kritik konfrontiert. Haben gelernt, dass wir nicht gut SIND, wenn wir etwas nicht gut MACHEN. Womöglich haben wir solche Zeichen so gedeutet und auf uns bezogen. Kein Wunder, dass dem Kind die Welt so gefährlich erscheint und dass es deshalb ständig wachsam sein muss und immer unter Stress steht. So macht uns unsere innere Kritikerin klein, damit wir uns klein fühlen - und brav in unserem Schneckenhaus bleiben, wo uns nichts passieren kann.
Wir überlassen unserer inneren Kritikerin das Kommando und das bedeutet auch: Wir lassen sie allein mit ihren Ängsten. Wenn ich psychisch erwachsen bin, habe ich ein differenziertes Bild von mir selber und von meiner Umwelt, mein innerer Teamleiter hält das Steuer in der Hand und bestimmt mein Denken, Handeln und mein Selbstverständnis.

[mitplauderin]

@leuchtturm
Bis ich meiner inneren Kritikerin auf die Schliche gekommen bin, hatte sie sich bereits zu einem "inneren Papst" entwickelt. Ich habe ihr/ihm dann angeboten, in Pension/Ruhestand gehen zu dürfen und er/sie hat es gerne angenommen

[devi2304]

Haha ist das geil. muss meine innere Kritikerin auch mal in Rente schicken. wird langsam Zeit .schließlich hat sie lang und hart gearbeitet

Hab mir Gedanken über das gemacht was du geschrieben hast und es ist garnicht so abwägig . Es hat was

[mitplauderin]

Haha ist das geil. muss meine innere Kritikerin auch mal in Rente schicken. wird langsam Zeit .schließlich hat sie lang und hart gearbeitet

Ich bin mir sicher, dass dir bewusst ist, dass diese innere Welt mit dem geilen Gefühl und dem "mal in Rente schicken" nicht erledigt ist. Schade, ja.
Es braucht Achtsamkeit für die innere Welt. Es braucht Übung. Es braucht Reflektion. Es braucht Selbst-Verantwortung. Es braucht Mitgefühl für sich. Es braucht Ausdauer . . .

ich wünsche dir all das auf deinem Weg . . .

mp

[devi2304]

Das ist mir klar. Hast ja recht weiß nur nicht wie ich das in Angriff nehmen soll und wie man das übt .

[mitplauderin]

Das ist mir klar. Hast ja recht weiß nur nicht wie ich das in Angriff nehmen soll und wie man das übt .

ein paar Anregungen . . . allgemeiner Art, jedoch auf jedes Thema übertragbar

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