Sexuell orientierungslos
Sexuell orientierungslos
Ich bin 44 Jahre alt und seit 8 Jahren mit einer Frau verheiratet. Leider gibt es zwischen uns seit einigen Jahren keine sexuelle Beziehung mehr. Stattdessen finde ich neuerdings immer mehr Gefallen an schwulen Pornos. Zur Zeit erregen mich Männer auch wesentlich mehr bei der Masturbation. Ich glaube dennoch heterosexuell zu sein, da ich Frauen in der Realität emmotional viel anziehender empfinde und mich eher in das weibliche Geschlecht verlieben könnte. Eine Liebesbeziehung zu einem Mann kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Wo geht meine Reise hin? Bin ich vielleicht nur süchtig nach Pornos? Wer war schon mal in einer ähnlichen Phase?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Josi
Wo geht meine Reise hin? Bin ich vielleicht nur süchtig nach Pornos? Wer war schon mal in einer ähnlichen Phase?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
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Josi
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Hallo Josi,
ich bin zwar eine Frau und Single, aber auch ich kenne unterschiedlichste sexuelle Fantasien und setzte mich intensiv mit den möglichen "Gründen" auseinander. Vielleicht kann ich ja in irgendeiner Richtung hilfreich sein.
Zunächst gibt es einen großen Unterschied zwischen der Fantasie und der Realität. Wenn man Gefallen an homosexuellen Handlungen findet, heißt es nicht zwingend, dass man es auch ist. Ich selbst schaue mir z.B. auch gerne Schwulenpornos an und das wäre dann eher unwahrscheinlich. Und: Fantasien tuen niemandem weh. Ich bin dafür, dass man sie im Kopf, als Film, Bild oder wie auch immer ruhig genießen darf, wenn sie einem gut tun.
Du schreibst ja selbst, dass du seit Jahren keine sexuelle Beziehung mehr zu deiner Frau hast. Dass man sich da in die Fantasie flüchtet und diese vielleicht auch etwas abseits von 0815 ist, ist eigentlich nachvollziehbar. Warum gerade Männer? Das kann viele Ursachen haben. So pauschal ist das doch eher schwierig.
Das allerwichtigste aber finde ich, dass du selbst schon merkst, was ist und was nicht. Fühlst du dich zu anderen Männern sexuell hingezogen? Was denkst/fühlst du, wenn du einen attraktiven Mann siehst?
Wie gesagt, um die Fantasien würde ich mir weniger Sorgen machen. Vielleicht gilt es eher sich, um dein tatsächliches Sexleben zu kümmern.
Gruß
mind
ich bin zwar eine Frau und Single, aber auch ich kenne unterschiedlichste sexuelle Fantasien und setzte mich intensiv mit den möglichen "Gründen" auseinander. Vielleicht kann ich ja in irgendeiner Richtung hilfreich sein.
Zunächst gibt es einen großen Unterschied zwischen der Fantasie und der Realität. Wenn man Gefallen an homosexuellen Handlungen findet, heißt es nicht zwingend, dass man es auch ist. Ich selbst schaue mir z.B. auch gerne Schwulenpornos an und das wäre dann eher unwahrscheinlich. Und: Fantasien tuen niemandem weh. Ich bin dafür, dass man sie im Kopf, als Film, Bild oder wie auch immer ruhig genießen darf, wenn sie einem gut tun.
Du schreibst ja selbst, dass du seit Jahren keine sexuelle Beziehung mehr zu deiner Frau hast. Dass man sich da in die Fantasie flüchtet und diese vielleicht auch etwas abseits von 0815 ist, ist eigentlich nachvollziehbar. Warum gerade Männer? Das kann viele Ursachen haben. So pauschal ist das doch eher schwierig.
Das allerwichtigste aber finde ich, dass du selbst schon merkst, was ist und was nicht. Fühlst du dich zu anderen Männern sexuell hingezogen? Was denkst/fühlst du, wenn du einen attraktiven Mann siehst?
Wie gesagt, um die Fantasien würde ich mir weniger Sorgen machen. Vielleicht gilt es eher sich, um dein tatsächliches Sexleben zu kümmern.
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Josi, wohin deine Reise geht, kann ja hier niemand wissen. Es gibt Leute, die erst in der Mitte ihres Lebens merken, dass sie schwul sind. So viel zur Statistik...
Du fragst nach eigenen Erfahrungen: Ich glaube, die sexuelle Orientierung und die sexuelle Identität sind so unheimlich komplexe Themen, die wir selbst nicht völlig aufdecken können, egal, wie sehr wir uns anstrengen. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Leuten ist. Ich weiß nur, dass viele Leute immer mal etwas konfus sind - und dass diese Verwirrung sich nicht immer klären lässt. Ich hatte z.B. früher beim Sex (bin weiblich) immer mal die Phantasie, ein schwuler Mann zu sein. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich es in der Therapie thematisiert habe, erschien mir das regelrecht verrückt, von wegen: "So was denkt man doch nicht! Du bist doch eine Frau!" Ich hab mich dann auch in einem anderen Kontext intensiv mit sexueller Orientierung und sexueller Identität befasst, und seitdem weiß ich: Es ist überhaupt nicht verrückt. Das Einzige, das ich immer wusste, ist, dass ich auf Männer stehe. Nur wusste ich nicht, ob ich selbst einer bin... Mittlerweile weiß ich: Es gibt ein Kontinuum; die Vorstellung, es gebe nur Mann und Frau und hetero und homo, die ist ein Konstrukt, das mit der Lebens- und Gefühlswirklichkeit vieler Menschen absolut gar nichts zu tun hat! Du bist ein freier Mensch, und als solcher kannst du deinen Phantasien trauen. Und wenn dich Schwulenpornos erregen, dann ist das nichts, das du sozusagen in deinen Lebenslauf eintragen musst oder das dich in eine Schublade steckt.
Mir hat der Austausch mit anderen Menschen geholfen, und ich hab auch viel gelesen. Seitdem bin ich entspannt, was das betrifft.
Ob und was du umsetzt, das hängt dann wieder von ganz anderen Begebenheiten ab, z.B. auch davon, wo du wohnst. Eine Ehe ist definitiv etwas Besonderes, aber sie ist kein Gefängnis, für das du dein Glück aufgeben müsstest. Je offener du dich mit deinen Phantasien beschäftigen kannst, ohne dich dafür verachten zu müssen, umso stabiler wirst du - und das kann sich durchaus positiv auf deine Beziehungen auswirken. Du solltest keine Angst vor deiner Sexualität haben; sie ist kein Schreckgespenst, sondern Teil deiner Identität, die du nicht auf Ansage ändern kannst.
Du fragst nach eigenen Erfahrungen: Ich glaube, die sexuelle Orientierung und die sexuelle Identität sind so unheimlich komplexe Themen, die wir selbst nicht völlig aufdecken können, egal, wie sehr wir uns anstrengen. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Leuten ist. Ich weiß nur, dass viele Leute immer mal etwas konfus sind - und dass diese Verwirrung sich nicht immer klären lässt. Ich hatte z.B. früher beim Sex (bin weiblich) immer mal die Phantasie, ein schwuler Mann zu sein. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich es in der Therapie thematisiert habe, erschien mir das regelrecht verrückt, von wegen: "So was denkt man doch nicht! Du bist doch eine Frau!" Ich hab mich dann auch in einem anderen Kontext intensiv mit sexueller Orientierung und sexueller Identität befasst, und seitdem weiß ich: Es ist überhaupt nicht verrückt. Das Einzige, das ich immer wusste, ist, dass ich auf Männer stehe. Nur wusste ich nicht, ob ich selbst einer bin... Mittlerweile weiß ich: Es gibt ein Kontinuum; die Vorstellung, es gebe nur Mann und Frau und hetero und homo, die ist ein Konstrukt, das mit der Lebens- und Gefühlswirklichkeit vieler Menschen absolut gar nichts zu tun hat! Du bist ein freier Mensch, und als solcher kannst du deinen Phantasien trauen. Und wenn dich Schwulenpornos erregen, dann ist das nichts, das du sozusagen in deinen Lebenslauf eintragen musst oder das dich in eine Schublade steckt.
Mir hat der Austausch mit anderen Menschen geholfen, und ich hab auch viel gelesen. Seitdem bin ich entspannt, was das betrifft.
Ob und was du umsetzt, das hängt dann wieder von ganz anderen Begebenheiten ab, z.B. auch davon, wo du wohnst. Eine Ehe ist definitiv etwas Besonderes, aber sie ist kein Gefängnis, für das du dein Glück aufgeben müsstest. Je offener du dich mit deinen Phantasien beschäftigen kannst, ohne dich dafür verachten zu müssen, umso stabiler wirst du - und das kann sich durchaus positiv auf deine Beziehungen auswirken. Du solltest keine Angst vor deiner Sexualität haben; sie ist kein Schreckgespenst, sondern Teil deiner Identität, die du nicht auf Ansage ändern kannst.
Sex und Liebe sind ja auch zwei verschiedene Dinge.Josi40 hat geschrieben:Eine Liebesbeziehung zu einem Mann kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Ich unterstreiche das mal ganz subtil.mind_collapse hat geschrieben:Zunächst gibt es einen großen Unterschied zwischen der Fantasie und der Realität. (...)
An der Stelle fällt mir wieder mal auf, welch großes Tabu mögliche Bisexualität noch immer darstellt. Als gäbe es NUR Hetero- und Homosexualität, als könne man sich nur zwischen beidem entscheiden (als könne man sich überhaupt entscheiden)...leberblümchen hat geschrieben:Es gibt Leute, die erst in der Mitte ihres Lebens merken, dass sie schwul sind. (...)
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Da habe ich mich echt unschön ausgedrückt.
Natürlich gibt es auch Fantasien, die Realität werden können und dürfen. Was ich damit sagen wollte war, das Fantasie und Realität nicht zwingend miteinander verbunden sein müssen.
Natürlich gibt es auch Fantasien, die Realität werden können und dürfen. Was ich damit sagen wollte war, das Fantasie und Realität nicht zwingend miteinander verbunden sein müssen.
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Wenn es dir, Eremit, gelungen wäre, meinen Beitrag ganz zu lesen, wäre dir vermutlich nicht entgangen, dass ich erstens schrieb, dass die Begrifflichkeit homo-hetero ein Konstrukt ist, mit dem sich viele (nicht alle!) Menschen nicht identifizieren können, und dass man sich zweitens seine sexuelle Identität nicht aussuchen kann.An der Stelle fällt mir wieder mal auf, welch großes Tabu mögliche Bisexualität noch immer darstellt. Als gäbe es NUR Hetero- und Homosexualität, als könne man sich nur zwischen beidem entscheiden (als könne man sich überhaupt entscheiden)...
Allerdings bedeutet das, dass auch Bisexualität letztlich nichts als ein Konstrukt ist; denn das stellt auch nur wieder einen Versuch dar, das eigene Empfinden und die eigene Phantasie (bzw. die anderer Menschen) zu kategorisieren, von wegen: "Alles, was nicht homo oder hetero ist, nennen wir bi". Jeder, der sich schon mal selbst intensivst mit seiner eigenen Sexualität auseinandergesetzt hat und / oder offen mit Menschen gesprochen hat, die das getan haben, wird wissen, dass das nichts ist, dem man mit Begrifflichkeiten gerecht wird - selbst WENN man am Ende feststellt: "Ich bin ein schwuler Mann" oder: "Ich bin eine heterosexuelle Frau".
Ich will mich zwischendurch mal für euer Interesse und die Antworten bedanken!
Wahrscheinlich habe ich Homo-/Bisexualität bisher als zu eindimensional gesehen.
Da ich meine Gefühle (leider) immer wieder testen muss, vergleiche ich oft die Wirkung pornographischer Bilder von Frauen und Männern auf mich. Immerhin werde ich durch Aktbilder von Frauen - wenn auch nicht so triebhaft - noch sexuell erregt. Allerdings wird diese Erregung immer schnell durch homosexuelle Fantasien gestört bzw. überlagert.
Sollte ich tatsächlich bisexuell sein, ist dieses Verwirrspiel (falls es fortbesteht) eine große Qual...
Liebe Grüße
Josi
Wahrscheinlich habe ich Homo-/Bisexualität bisher als zu eindimensional gesehen.
Da ich meine Gefühle (leider) immer wieder testen muss, vergleiche ich oft die Wirkung pornographischer Bilder von Frauen und Männern auf mich. Immerhin werde ich durch Aktbilder von Frauen - wenn auch nicht so triebhaft - noch sexuell erregt. Allerdings wird diese Erregung immer schnell durch homosexuelle Fantasien gestört bzw. überlagert.
Sollte ich tatsächlich bisexuell sein, ist dieses Verwirrspiel (falls es fortbesteht) eine große Qual...
Liebe Grüße
Josi
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Aber es ist doch wirklich egal, wie du das nennst; die Phantasien ändern sich doch nicht dadurch. Es ist auch keine 'Leistung', "immerhin noch" (wie du sagst) von Frauen erregt zu werden. Wie muss man sich das denn vorstellen? Du spürst eine leichte Erregung, nimmst dir dann vor, an Frauen zu denken und bist froh, wenn du eine Erektion dabei bekommst? Und wenn du dann stärker erregt bist, musst du an Männer denken? - Wozu dann der Umweg über die Frauen?Sollte ich tatsächlich bisexuell sein, ist dieses Verwirrspiel (falls es fortbesteht) eine große Qual...
Ich kann dich wirklich nur ermutigen, deinen Phantasien - zumindest beim Onanieren - freien Lauf zu lassen! Du tust niemandem weh dabei, und du nimmst auch niemandem etwas weg. Es ist nicht irgendwie besser, heterosexuell zu sein.
Worin besteht denn genau die Qual?
@leberblümchen: Eigentlich sollten die paar Sätzelchen Dich bestätigen. Woran ich aber vor allem dabei gedacht habe, ist die Haltung der meisten Hetero- und Homosexuellen gegenüber Bisexuellen, denn diese werden von beiden angesprochenen "Norm-Gruppen" meistens gehasst wie die Pest...
Der Begriff, nicht die sexuelle Ausrichtung. Sexuelle Vorlieben können gar nicht konstruiert oder dekonstruiert werden. Es ist, was es ist. Der Rest sind nur Bezeichnungen. Immer zwischen Objekt und Objektträger unterscheiden...leberblümchen hat geschrieben:Allerdings bedeutet das, dass auch Bisexualität letztlich nichts als ein Konstrukt ist; (...)
Was meinst Du mit "nicht so triebhaft"? Ohne Trieb und Triebhaftigkeit keine Erregung.Josi40 hat geschrieben:Immerhin werde ich durch Aktbilder von Frauen - wenn auch nicht so triebhaft - noch sexuell erregt.
Ich fühle mich zu Männern - und bisher lediglich in der Fantasie - nur sexuell hingezogen. Bei realen Männern ist dieses Gefühl nur selten vorhanden.mind_collapse hat geschrieben:Das allerwichtigste aber finde ich, dass du selbst schon merkst, was ist und was nicht. Fühlst du dich zu anderen Männern sexuell hingezogen? Was denkst/fühlst du, wenn du einen attraktiven Mann siehst?
Ich setze mich dabei nicht unter Druck, sondern nehme - zunächst unbewusst - Frauen in meiner Umgebung wahr, die mich auch erotisch ansprechen. Erst etwas später erinnere ich mich an meine neuen Fantasien und werde von ihnen vereinnahmt, so dass ich das Interesse an der weiblichen Erotik wieder verliere.[/quote]leberblümchen hat geschrieben:Es ist auch keine 'Leistung', "immerhin noch" (wie du sagst) von Frauen erregt zu werden. Wie muss man sich das denn vorstellen?
In meiner Fantasie werde ich wesentlich mehr durch Gay-Sex erregt. Gay-Pornos erregen mich so stark, dass ich mich fast als sexsüchtig bezeichnen muss. Ohne diese Fantasien gelange ich nur sehr schwer zum Orgasmus.eremit hat geschrieben:Was meinst Du mit "nicht so triebhaft"? Ohne Trieb und Triebhaftigkeit keine Erregung.
Gruß
Josi
Kann es auch sein, Josi40, daß es der Reiz des "Verbotenen" ist, der Dich (auch) anmacht?
Frauen reagieren in der Regel ja äußerst negativ darauf, wenn sie ihre Partner mit Pornos erwischen. Aber noch dazu mit Gay-Pornos? Das klingt durchaus hochexplosiv...
Frauen reagieren in der Regel ja äußerst negativ darauf, wenn sie ihre Partner mit Pornos erwischen. Aber noch dazu mit Gay-Pornos? Das klingt durchaus hochexplosiv...
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Ich kann dir natürlich nicht erklären, wie deine Sexualität genau aussieht: Ich habe aber mal in einer Studie gelesen (kann mich nicht mehr erinnern, wo), dass das bei schwulen Männern eher häufiger vorkommt, dass keine beständigen Beziehungen gesucht werden bzw. dass - auch IN schwulen Beziehungen - oft Sexualität mit anderen Männern ausgelebt werden möchte oder tatsächlich wird (ich hatte vorher angenommen, das sei ein Vorurteil). Will sagen: Es ist nicht verwunderlich, dass du dir keine Beziehung zu einem Mann phantasierst.
Allerdings kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Sexuelle Phantasien können auch irgendeine 'versteckte' Bedeutung haben. Ich habe sexuelle Phantasien, die ich nicht umsetzen möchte (und die auch pervers sind, analytisch gesprochen). Und mir ist nicht damit geholfen, das als "Hauptsache, es macht Spaß" zu betrachten. Da geht es schon um was anderes. Ob das bei dir auch eine Rolle spielen könnte, weiß ich nicht. Bei mir selbst hab ich gemerkt, dass es nicht stimmig ist und ich es nicht als zu mir gehörig empfinde. Es ist wie etwas, das sich in mir eingepflanzt hat; es ist mir unangenehm; ich will es nicht haben. Und es hat mit der Sehnsucht nach einer Beziehung gar nichts zu tun. Trotzdem erregt es mich sehr stark, viel stärker als andere Phantasien.
Also, ich will jetzt nicht sagen: "Genieße es doch einfach", wenn du darunter leidest. Homosexualität an sich, homosexuelle Phantasien, sind nichts Schlimmes und nichts, worunter man leiden muss. Trotzdem kann es sein, dass es einen Hintergrund hat, unter dem du leidest. Dann ist DAS das Problem. Aber wie gesagt: Ob das so ist, musst du selbst wissen oder herausfinden.
Allerdings kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Sexuelle Phantasien können auch irgendeine 'versteckte' Bedeutung haben. Ich habe sexuelle Phantasien, die ich nicht umsetzen möchte (und die auch pervers sind, analytisch gesprochen). Und mir ist nicht damit geholfen, das als "Hauptsache, es macht Spaß" zu betrachten. Da geht es schon um was anderes. Ob das bei dir auch eine Rolle spielen könnte, weiß ich nicht. Bei mir selbst hab ich gemerkt, dass es nicht stimmig ist und ich es nicht als zu mir gehörig empfinde. Es ist wie etwas, das sich in mir eingepflanzt hat; es ist mir unangenehm; ich will es nicht haben. Und es hat mit der Sehnsucht nach einer Beziehung gar nichts zu tun. Trotzdem erregt es mich sehr stark, viel stärker als andere Phantasien.
Also, ich will jetzt nicht sagen: "Genieße es doch einfach", wenn du darunter leidest. Homosexualität an sich, homosexuelle Phantasien, sind nichts Schlimmes und nichts, worunter man leiden muss. Trotzdem kann es sein, dass es einen Hintergrund hat, unter dem du leidest. Dann ist DAS das Problem. Aber wie gesagt: Ob das so ist, musst du selbst wissen oder herausfinden.
Hallo,
ich melde mich mal wieder, um über einen neuen Entwicklungsstand zu berichten:
In der letzten Zeit wurden die Phasen, in denen ich glaubte, eigentlich noch heterosexuell zu sein, immer kürzer. Nun sind sie ganz verschwunden: Ich bin schwul!
Dennoch glaube ich eine Ausnahme zu sein. Früher, bis noch vor einigen Jahren, standen Frauen absolut im Mittelpunkt meines Lebens und der weibliche Körper hat mich sehr fasziniert. Es war garantiert nicht ein Verdrängen sexueller Neigungen durch sozialen Druck. Ich hätte nie(!) im Leben an einen Wechsel meiner sexuellen Orientierung geglaubt. Im Alter von ca. 25 Jahren hat es sich durch meine Neugier und mein Einfühlungsvermögen begünstigt in mein Gehirn wie ein Virus eingenistet und sich erst ganz langsam (über ca. 20 Jahre) ausgebreitet. Anfangs war es noch die Möglichkeit, mit meinen Gedanken anzustellen, was ich will. Ich empfand zunächst Ekel bei der Idee, doch der wich nach und nach...
Mittlerweile empfinde ich überhaupt keine Erregung mehr beim Betrachten auch noch so attraktiver weiblicher Körper. Dies erstaunt mich immer wieder.
Ich werde noch einige Zeit benötigen, bis ich meine erste Gelegenheit in der Realität finde. Es wird aber garantiert passieren, wenn ich bedenke, wie beschleunigt sich meine Entwicklung in der letzten Zeit fortgesetzt hat.
Für mein weiteres Leben ergeben sich nun gravierende Probleme, da ich mich innerlich von meiner Frau immer mehr entferne. Oft habe ich mir in der letzten Zeit gewünscht, meine Frau lernt einen anderen Mann kennen. Das wäre wohl das Einfachste...
Ich will mich an dieser Stelle auch noch einmal für eure Ratschläge bedanken!
Liebe Grüße
Josi
ich melde mich mal wieder, um über einen neuen Entwicklungsstand zu berichten:
In der letzten Zeit wurden die Phasen, in denen ich glaubte, eigentlich noch heterosexuell zu sein, immer kürzer. Nun sind sie ganz verschwunden: Ich bin schwul!
Dennoch glaube ich eine Ausnahme zu sein. Früher, bis noch vor einigen Jahren, standen Frauen absolut im Mittelpunkt meines Lebens und der weibliche Körper hat mich sehr fasziniert. Es war garantiert nicht ein Verdrängen sexueller Neigungen durch sozialen Druck. Ich hätte nie(!) im Leben an einen Wechsel meiner sexuellen Orientierung geglaubt. Im Alter von ca. 25 Jahren hat es sich durch meine Neugier und mein Einfühlungsvermögen begünstigt in mein Gehirn wie ein Virus eingenistet und sich erst ganz langsam (über ca. 20 Jahre) ausgebreitet. Anfangs war es noch die Möglichkeit, mit meinen Gedanken anzustellen, was ich will. Ich empfand zunächst Ekel bei der Idee, doch der wich nach und nach...
Mittlerweile empfinde ich überhaupt keine Erregung mehr beim Betrachten auch noch so attraktiver weiblicher Körper. Dies erstaunt mich immer wieder.
Ich werde noch einige Zeit benötigen, bis ich meine erste Gelegenheit in der Realität finde. Es wird aber garantiert passieren, wenn ich bedenke, wie beschleunigt sich meine Entwicklung in der letzten Zeit fortgesetzt hat.
Für mein weiteres Leben ergeben sich nun gravierende Probleme, da ich mich innerlich von meiner Frau immer mehr entferne. Oft habe ich mir in der letzten Zeit gewünscht, meine Frau lernt einen anderen Mann kennen. Das wäre wohl das Einfachste...
Ich will mich an dieser Stelle auch noch einmal für eure Ratschläge bedanken!
Liebe Grüße
Josi
Das mag dir so erscheinen, aber meiner Ansicht nach bist du keine Ausnahme. Ich habe allein in meinem Bekanntenkreis mehrere Bekannte, denen es so ähnlich ergangen ist wie dir. Zwei von ihnen haben erst mit annähernd 50 Jahren ihre schwule Neigung an sich entdeckt. Beide haben (inzwischen fast erwachsene) Kinder, hatten sich jedoch nach und nach immer mehr zu Männern hingezogen gefühlt. Inzwischen haben sich beide von ihren jeweiligen Ex-Frauen getrennt und haben sich als Paar zusammengefunden.Josi40 hat geschrieben:Dennoch glaube ich eine Ausnahme zu sein.
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- neu an Bo(a)rd!
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Der Auslöser deiner "sexuellen Umorientierung" war wohl der sexuelle Frust, den du mit deiner Frau erlebt hast. Diesen sexuellen Frust hast du dann auf alle Frauen übertragen. Durch das Anschauen von Schwulenpornos hast du dich schliesslich "umkonditioniert". Insofern lässt sich der "Wandel" deiner sexuellen Präferenzen schlüssig erklären.Josi40 hat geschrieben:Ich bin 44 Jahre alt und seit 8 Jahren mit einer Frau verheiratet. Leider gibt es zwischen uns seit einigen Jahren keine sexuelle Beziehung mehr. Stattdessen finde ich neuerdings immer mehr Gefallen an schwulen Pornos.
"Schwul" bist du dadurch noch nicht, du hast einfach eine bisexuelle Ader in dir zum Leben erweckt, die in den meisten schlummert.
Interessant wäre zu erfahren, ob du dir vorstellen kannst, eine emotionale Bindung zu einem Mann einzugehen. Regt dich die Phantasie an, dich mit einem Mann innig zu küssen? Oder geht es nur um die sexuelle Aktion mit einem Mann, die dich erregt?
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