Wohin .. bzw. an Wen ..

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viciente
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Wohin .. bzw. an Wen ..

Beitrag Di., 17.06.2014, 18:27

.. ernsthaft kompetenten - und ohne finanzielle überlastung - wendet sich jemand, die/der sich weder als erwerbslos, un"brauch"bar, "gestört", offensichtlich therapiefällig und ähnliches ein-"ordnen" kann bzw. lässt, sondern einfach ganz "normale" schwierige themen und/oder probleme in und mit ihrem/seinem leben wahrnimmt, diese aber - vielleicht u.a. mangels intaktem sozialem umfeld - in sich staut - einfach nicht los wird, und daran letzlich zu scheitern droht?

.. welche alternativen, immer und sofort gleich eine - möglicherweise sogar (re)traumatisierende - therapie zu beanspruchen gibt es in diesen fällen für menschen, die eine im grunde genommen vielleicht völlig "gesunde" re-aktion und symptomatik auf ihre sich für sie zum schlechteren verändernde umwelt zeigen? sind tatsächlich SIE es, mit denen ge"arbeitet" werden muss? (ausser an den wunden zu basteln, die andere geschlagen haben - und die nicht im entferntesten an therapie denken)

.. ist es sinnvoll, menschen zu therapieren, die diese nur deshalb "brauchen" oder dies meinen, weil nicht sie, sondern ganz andere - die sie kaputt gemacht haben - diese in wirklichkeit dringend bräuchten? oder jene schlicht endlich nachhaltig und direkt zur rechenschaft gezogen werden müssten? weshalb gehen so oft "täter" völlig leer aus, während die "opfer" therapie machen sollen? sollte es tatsächlich nicht weitgehend präventiv möglich sein, missbrauch aktiv zu verhindern, statt ihn indirekt noch zu "erlauben"?

.. ist das alles in dieser form tatsächlich richtig, hilfreich und "in ordnung", oder krankt da etwas am "system"? werden da eventuell - umgekehrt wie anders wo - so genannte "erfolge" vergemeinschaftet, und probleme "privatisiert"? bleiben dabei menschen - in beiden "systemen" als individuen letztlich auf der strecke, oder werden sie tatsächlich so behandelt, wie es ihnen zustehen würd? könnte bei all dem nicht prinzipielles umdenken all das eher "besser" werden lassen?

.. am ende scheint es mir bei allem und jedem doch immer gar nicht so sehr die frage wer redet, sondern vor allem, wer grade zuhört!

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feenstaub
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Beitrag Di., 17.06.2014, 18:35

Hallo viciente,
ich habe den Eindruck, du empfindest Therapie als etwas aufgetzwungenes, was den Menschen angenehm für andere biegen soll.
Liege ich da richtig?
Grüße, feenstaub

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viciente
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Beitrag Di., 17.06.2014, 18:38

feenstaub hat geschrieben:Liege ich da richtig?
jein, nicht so direkt und immer, sondern nur manchmal vielleicht (indirekt), aber ich versteh deinen eindruck.

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Betthupferl
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:01

he viciente,

dein Beitrag spricht mir aus der Seele,
ich spüre schon seit geraumer Zeit ziemlichen "Weltschmerz"... aus diesem Grunde...

LG
B.
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Tröte
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:05

hui...viciente eröffnet einen eigenen thread...das ich das noch erleben darf

nun zu einer antwort:
ich verstehe was du meinst un dkann das problem gut nachvollziehen. ohne (funktionierendes) umfeld ist es mit einem "sich von der seele reden ohne gleich seelisch krank zu sein" schon schwierig.
spontan würde mir die telefonseelsorge einfallen, die man ja zu sämtlichen themen kontaktieren könnt.

vg tröte
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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viciente
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:07

Betthupferl hat geschrieben:ich spüre schon seit geraumer Zeit ziemlichen "Weltschmerz"... aus diesem Grunde...
no ja, weltschmerz (bei mir) nicht grade, aber diese fragen drängen sich mir einfach zunehmend auf - u.a. auch, wenn ich hier so lese.
Tröte hat geschrieben:spontan würde mir die telefonseelsorge einfallen, die man ja zu sämtlichen themen kontaktieren könnt.
.. ich hab nicht umsonst "kompetent" geschrieben! (verfügbar hab ich vergessen)
Zuletzt geändert von viciente am Di., 17.06.2014, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Tröte
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:08

naja kommt halt auf die erwartung (und auf das problem) an
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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hope_81
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:10

Ganz schnell, aus meinem Bauch heraus... wenden sich solche Menschen am besten an eine Art Selbsthilfegruppe o.ä. etwas was ihnen stimmig erscheint.
Niemand wird zu einer Therapie gezwungen.
Lebensberatung/ Coaching usw. gibt es auch noch.

Auch Menschen ohne schwerwiegende Probleme könnten Psychotherapie beanspruchen.Mir scheint es äußerst dringlich, wenn soziale Isolation der Grund dafür ist Themen aufzustauen. Stellt sich mir die Frage "warum sind sie das"?

Zuhören- wirkliches Zuhören- kann heute kaum ein Mensch noch, das bedarf der Übung- und ja genau darum geht es eigentlich.

Wo, wenn nicht in Menschen, die darin geschult sind und dementsprechend leider auch Geld kosten, wirst Du es sonst finden?

Die Täter/Opfer Diskussion erspare ich mir jetzt, ich denke wir sind uns alle einig, wer eigentlich die Therapie bitter nötig hätte. Aber ich trage eine Verantwortung für mich, will nicht mehr leiden, also suche ich fachkompetente Unterstützung, gerade weil ich mein Umfeld nicht belasten will, denn die haben alle selber ihr Päckchen und sind in Folge dessen nicht die "richtigen" Hin(zu)hörer.

Was richtig, hilfreich usw. ist, ist rein subjektiv und entspringt jeder ureigensten Erfahrung. Ich maße mir nicht an das System zu bewerten, denn ich habe keine Ahnung. Nur meine bescheidende Wahrnehmung und die ist eh verzerrt
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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rosenstil
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:12

@viciente:Puuh.... deine Texte sind aber auch wirklich schwer zu verstehen.
Ich denke hier sind zwei Dinge angesprochen. Einmal das Individuum und einmal das System.
Ich denke nicht das Psychotherapie die ultimative Antwort ist auf alle Lebensprobleme des Individuums und schon gar nicht des Systems.
Die Therapie kann das System nicht verändern oder verbessern, weil es selbst aus diesem System hervorgegangen ist. Ist z.B ein System sehr leistungsorientiert, wird die Therapie, die seelische Gesundheit daran messen, ob das Individuum wieder leistungsfähig ist. Es bleibt ein Spiegelbild der Gesellschaft, auch wenn sie es selbst nicht wahr haben will.
Die Psychotherapie ist ja heute die Instanz die die Oberhoheit über die menschlichen Seelen beansprucht. "Bringt eure Seelen zu uns, und wir werden sie heilen" Das kommt irgendwie bekannt vor nicht? Früher waren es die Priester und die Religionsvertreter und man weiß heute in welchen Schlamassel sie die Menschen letztendlich geführt haben.
Dennoch kann Psychotherapie bei bestimmten abgegrenzten Problemen sehr gut helfen. Bei Angststörungen, Traumaverarbeitung, etc.
Man muss Therapie einfach ihren angemessen Platz zuweisen. Innerhalb dieses Platzes ist sie sehr wirkungsvoll. Wenn man sie aber über alles stülpt dann kann das nicht mehr funktionieren und wird vielleicht sogar gefährlich.

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viciente
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:15

rosenstil hat geschrieben:@viciente:Puuh.... deine Texte sind aber auch wirklich schwer zu verstehen.
.. .. ist eben kein "small-talk" (wie - nicht nur - du ja weisst)!

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(V)
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:23

Ich finde, dies sind viel zu viele unterschiedliche Fragen aus verschiedenen Themenbereiche. Da kriegt man ja Hirnknoten, wenn man alles auf einmal abhandeln möchte...

Frage 1, zusammengefasst: wohin wendet man sich, wenn man weder therapie-reif ist noch ein (intaktes) soziales Umfeld noch Geld hat mit den ganz normalen Probleme und Widrigkeiten im Leben?

Mögliche Antwort, von Geld unabhängig gesehen: Selbsthilfegruppen, Internet, Sorgentelefone, Beratungsstellen, Lebensberater, spirituelle Lebensberater, (Motivations-)Coach etc.pp.

Frage 2:
.. welche alternativen n für menschen, die eine im grunde genommen vielleicht völlig "gesunde" re-aktion und symptomatik auf ihre sich für sie zum schlechteren verändernde umwelt zeigen?
Auf gesellschaftlicher Ebene betrachtet: ein gesünderes Verständnis für den Unterschied zwischen "normalen Problemen" und "behandlungsbedürftigen" Schwierigkeiten. Heutzutage wird zu schnell nach einer Therapie geschrien oder gesellschaftlich daraufhin gedrängt (siehe Selbstoptimierungszwang u. zwanghafte Glückssuche), lange bevor NORMALE Re-Aktionen der Psyche, wieder ein Gleichgewicht herzustellen überhaupt greifen können. Man gibt den seelischen Selbstheilungskräften gar nicht erst eine Chance. Man weiß ja auch gar nicht, wie lange man es wie mit sich selbst versuchen soll, darf und muss...

Frage 3.
sind tatsächlich SIE es, mit denen ge"arbeitet" werden muss? (ausser an den wunden zu basteln, die andere geschlagen haben - und die nicht im entferntesten an therapie denken)
Das kommt von den fatalen Glaubenssatz, der mittlerweile so weitverbreitet ist, dass ihn niemand mehr hinterfragt, und der als unangefochtene Prämisse jeder Therapie vorausgeht, und zwar... - wer hat es nicht schon bis zum Erbrechen gehört? - ... :"Du kannst niemanden ändern, du kannst nur dich selbst ändern!". Also versuchen wir nicht den "Täter" zu verändern, sondern "uns selbst aus der Opferposition zu bringen". Problem nur: wir können UNS auch nicht wirklich in dem flexiblen Maße verändern, wie wir gerne hätten und wie uns suggeriert wird. Also versuchen wir zwanghaft... und sei es mit therapeutischer Eigengewalt oder Medikamenten! ...was anderes zu wünschen, zu fühlen, zu brauchen als das, was ist. Wenn man emotional nicht kriegt, was man will, muss man eben lernen das zu wollen, das was man kriegt. Wie gesagt, dumm nur, dass wir uns beinahe ebenso wenig "per purer Willenskraft" verändern können wie unsere Gegenüber.


Frage 4
weil nicht sie, sondern ganz andere - die sie kaputt gemacht haben - diese in wirklichkeit dringend bräuchten?weshalb gehen so oft "täter" völlig leer aus, während die "opfer" therapie machen sollen?
Wer bestimmt denn, wer wann wo wie welche Therapie braucht? Aus Sicht eines Opfer? Sicherlich. Es findet das ungerecht. Siehe oben. EIGENTLICH will es was ganz anderes, aber das einzige was ihm bleibt, ist "an sich selbst" zu arbeiten und es soll und muss das auch noch wollen. Sich irgendwie selbst verändern, dass es gar keine Gerechtigkeit, Strafe etcpp mehr möchte, sondern nur noch alleine auf sich schaut. Deswegen darf man als "Opfer" nicht denken oder wollen, dass der Täter derjenige sein sollte, der Therapie macht...man darf ja nur wollen, was einen selbst betrifft. Wenn du aber was anderes willst, tja, dann muss du entsprechend an dir arbeiten, bist du das Richtige willst.

Aber letztendlich werden Täter oft deshalb keine Therapie machen, weil SIE ja weder Problem noch Leidensdruck damit haben. Die rennen ja nicht nur die Gegend und schreien: "Hilfe, hilfe, es hat sich ein Opfer mir unter meine Stiefel geworfen. Wie schrecklich! Ich leide!." Und indem die "Opfer", wie du sie nennst, dazu angehalten werden immer nur auf sich selbst zu schauen, solange müssen sich die "Täter" ja auch nicht mit den Konsequenzen auseinandersetzen. Wo kein Leidensdruck, da auch keine Therapie.
...statt ihn indirekt noch zu "erlauben"?
Genau so kommt es einen als "Opfer" (... extra in "...") dann nämlich vor. Als ob die Tat legitimieret wird, indem man das Recht abgesprochen bekommt, wütend zu sein. Also, man DARF schon. Rein theoretisch. Aber bitte bloß keine Vorwürfe machen, immer gewaltfrei kommunzieren, immer vernünftig bleiben und immer zu 300% bei sich selbst bleiben. Theoretisch könnte man ja auch lernen, einfach drüber zu stehen. Oder es sich egal sein zu lassen. Wie? Du kannst es dir NICHT den Buckel runter rutschen lassen? Tja, na, alles klar, selbst dran schuld, dann musst du echt mal dringend an dir selbst arbeiten. Pfff! Loslassen lernen zum Beispiel. Oder Verzeihen. Oder aktiv Vertrauen ins Leben entwickeln. Oder Antidepressiva nehmen. Mensch, du bist aber auch selbst dran schuld, wenn du dir das so zu Herzen nimmst...

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(V)
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:25

(Teil 2)

.. ist das alles in dieser form tatsächlich richtig, hilfreich und "in ordnung", oder krankt da etwas am "system"?
Um zur Eingangsfrage zurückzukommen: Der Mensch ist ein Gruppentier. Das hat sich in knapp 4 Millionen Jahren so heraus-evolutioniert. Dass wir in der sog. zivilisierte Welt Vereinsamungsphänomen habe, ist ziemlich neu für das psychische System namens Mensch. Wir sind einfach nicht dafür geschaffen. Diese Scheidungs- und Trennungskultur, überhaupt das Familienbild und Liebesideale heutzutage, krank in der Tat ziemlich von Grund auf. Das ist nie und nimmer mit unser Psyche vereinbar oder generell mit unserer Natur.
Aber weil man so gerne glauben möchte, dass man selbst die Ausnahme von der heutigen Regel ist... (ja, klar, alle anderen lassen sich scheiden, aber wir... neiiin, niemals, UNS passiert das nie!)... treibt es jeder voran.

Das soll so viel heißen wie: Weil Vereinsamung... (also das Fehlen des intakten Umfeldes)... eine vollkommen NEUE kulturelle Problemstellung ist, die nicht mit unseren Evolutionären Bedürfnissen zusammenpasst, haben wir noch keine wirksame Gegenstrategien (er-)finden können. Weil einfach zu neu und zu wider-natürlich. Deswegen treiben wir die Trennung zwischen "kulturellen Ansprüchen" und "psychischer Natur" auch unbeabsichtigt immer weiter voran, weil man nicht glauben will, dass man selbst Teil davon ist, dass es auch auf einen selbst zutrifft. Der kulturelle Anspruch verbietet es, sich seine "tierischen Bedürfnisse" (z.B. wie dringend wir dir Herde brauchen und Bindungen auf Lebenszeit) einzugestehen, man will ja fortschrittlich sein. Nur dumme oder kranke Menschen bleiben in unglücklichen Ehen und Familien. Der aufgeklärte Mensch hingegen ist vernunftbegabt, im höchsten Maße eigenverantwortlich (und nur für sich alleine!) und braucht nichts und niemanden.
werden da eventuell - umgekehrt wie anders wo - so genannte "erfolge" vergemeinschaftet, und probleme "privatisiert"? bleiben dabei menschen - in beiden "systemen" als individuen letztlich auf der strecke, oder werden sie tatsächlich so behandelt, wie es ihnen zustehen würd? könnte bei all dem nicht prinzipielles umdenken all das eher "besser" werden lassen?
Okay, das sind mir jetzt definitiv zu viele Fragen. Vielleicht ein anderes Mal.

Und das mit dem ver-gemeinschaften, das habe ich ein paar mal bei Therapeuten erlebt. Boah, hat mich das wütend gemacht. So im Nachhinein. Alles Gute ist angeblich dem Therapeuten/der Therapie geschuldet, oh wie toll, und wenn etwas nicht funktionierte, dann war man ganz alleine dran schuld. Bäh-pfui.
Zuletzt geändert von (V) am Di., 17.06.2014, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.


Eremit
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:34

Meiner Meinung nach steckt die menschliche Zivilisation in einer tiefen Sinnes-Krise, der nur mit angewandter Philosophie begegnet werden kann. So, wie es Psychotherapeuten gibt, müßte es Berufs-Philosophen geben, die richtigen Fragen stellen als auch die richtigen Antworten geben.


chaosfee
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:36

viciente hat geschrieben:weshalb gehen so oft "täter" völlig leer aus, während die "opfer" therapie machen sollen? sollte es tatsächlich nicht weitgehend präventiv möglich sein, missbrauch aktiv zu verhindern, statt ihn indirekt noch zu "erlauben"?
Naja, wenn dann aber der Straftäter im Knast eine intensive Therapie bekommt und für das Opfer draußen nach 80 Stunden VT Schluss ist, jault auch wieder die Opfer- und Solidargemeinschaft auf, warum sie "einem solchen Schwe...n" auch noch die Behandlung bezahlt. Da werde dann schnell Stimmen laut nach "Wegsperren für immer" etc. Resozialisierung und Prävention ist nicht angesehen. Lieber richtet man Bürgerwehren ein.

Dort, wo Missbrauch verhindert werden kann, z.B. indem sich Pädophile outen, werden durch die Reaktion des Umfeldes schnell Existenzen zerstört. Und anonyme Projekte wie "Kein Täter werden" oder "Dunkelfeld" waren zumindest vor wenigen jahren noch durch Mittelkürzungen in ihrer Existenz bedroht.
Zuletzt geändert von chaosfee am Di., 17.06.2014, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Betthupferl
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Beitrag Di., 17.06.2014, 19:36

...ich muss nur ganz ehrlich sagen, umso mehr ich in das Thema Psychotherapie eintauche, durch Internet lesen, Bücher lesen, auch Lehrbücher...wird mir zunehmend schlecht!

Ich denke manchmal, würden wir in 150 Jahren noch leben,
würden wir wohl erfahren,
dass sich grundlegend was im Psychotherapierahmen geändert hat,
da "die Experten" im Laufe der Zeit drauf kamen,
was alles schief gelaufen ist...

nur traurig, dass da noch "150" Jahre hin ist...

naja, vielleicht schreibe ja ich mal ein Buch, und bin dann die "unsterbliche Entdeckerin"

Weisst du viciente,
mich selbst bewegen solche Dinge - und das meine ich mit Weltschmerz...
z.B. die Kinder und Jugendlichen in sozialpädagogischen Einrichtungen, Heimen ect.
mal ganz ehrlich, wieviele kommen "ohne erheblichen Dachschaden raus" ins erwachsenen Leben, ...
und alles sie wurden auch therapiert...
wenn das so gut gelingt, warum bekommen dann soviele die Kurve nicht?

Warum, fühlen sich soviele Patienten noch schlechter?

Puuuh, ich bekomme da Schweißperlen auf der Stirn...und mir tut das Herz weh dabei...

wohlgemerkt,
es gibt sicher sehr gute Therapeuten und Therapeutinnen,
und ich denke oft,
es sind nicht mehr die alten herkömmlichen Richtungen die helfen,
sondern die "neuen",
die Theras die schon erkennen, was alles schiel gelaufen ist, die letzten Jahrzehnte...

Ich selbst erkenne den Unterschied jetzt,
zwischen, "tief Seelen bohren" und
"Kraft einflösen"...
das Eine hat mich jahrelang fast um den Verstand gebracht,
das jetztige fühlt sich zwar auch nach Arbeit an,
aber es ist jedesmal so, als würde ich ein Stück wachsen...

und dabei denke ich nicht,
dass die Theras es schlecht meinen,
"nur sie haben es eben so gelernt"...
und wirklich gut wird man erst, wenn man es selbst am eigenen Leib erfahren hat, das Leid...

z.B. eine junge Lehrerin - hat sie mir selbst erzählt,
meinte immer, die Eltern hätten ihre Kinder nicht im Griff...
jetzt ist sie selber Mutter, und der kleine Fratz hält sie auf Trab...
ihre Meinung hat sich grundlegend verändert
Liebe und Lachen wirken Wunder

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