Kein Therapieplatz

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Shy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 15

Kein Therapieplatz

Beitrag Fr., 18.04.2008, 14:47

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinung hören..

Ich leide seit gewisser Zeit unter Starken Depressionen, zudem habe ich vor
Sozialen Kontakten sehr große Angst. Im grunde habe ich eigentlich vor allem Angst, da ich auch in einer sehr schweren Beziehung stecke mit einem Persönlichkeitsgestörten Mann. Täglich rede ich mir dinge ein, die mich so verrückt machen, dass ich in völliger Panik fürctherlich Schreiend und Weinend am Boden liege und mir so oft denke ich sollte mir das Leben nehmen, dazu fehlt mir aber (leider) der Mut.

Da ich meine Probleme in den griff bekommen will, habe ich mir eine Überweisung meines Hausarztes zu einer Psychotherapie besorgt.
Nach etwa 10 Telefonaten bei verschiedenen Therapeuten, hatte ich gestern ein Gespräch mit einer Therapeuten. Diese hat sich meine ganze Geschichte angehört, und mir dann am Ende gesagt, sie sei auf Tiefenpsychologie Spezialisiert und ich bräuchte einen Verhaltenstherapeuten,
Gut und schön, sie hat mir diverse Nummern gegeben, unter anderem hat sie mir auch ans Herz gelegt, ich sollte wenn ich nirgends einen Platz bekomme, überlegen mich Stationär Behandeln zu lassen. Es gäbe da wohl 2 Arten, Teil und Vollstationär.
Natürlich hab ich die Nummern von ihr angerufen, und nirgends wer hat einen Platz für mich..Warteliste bis Januar 2009.

Ehrlich gesagt dauert mir das zu lange. Ich möchte jetzt an meinen Problemen Arbeiten, denn diese Täglichen zusammenbrüche halte ich nicht mehr aus. Aber Stationär Behandelt zu werden erscheint mir in meinem falle nicht richtig, weil ich wiederrum denke das es Leute gibt die es nötiger brauchen als ich (meine Mutter z.b, bei der ich auf völliges unverständniss stosse).
Was würdet ihr tun? Kann mir wer erklären wie eine Voll und Teilstationäre Behandlung abläuft?

LG

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9774

Beitrag Fr., 18.04.2008, 15:51

Hi,

es geht hier nicht darum daß jemand anders irgendwas nötiger braucht als Du. Du brauchst es, also machst Du es. Wenn jemand SO dringend Behandlung benötigt daß alles aus ist dann kann er sich an eine Akutklinik für Psychiatrie wenden.

Sagen wir mal eine Person hat Rheuma, eine ander einen Gehirntumor. Meinst Du dann daß die Person mit dem Rheuma nicht behandelt werden sollte weil ein Gehirntumor "schlimmer" ist?

Was Deine Mutter mit ihren Problemen tut ist ihr Problem. Wenn sie nix machen will, dann kannst Du nur zusehen. Da gibts einen Spruch: Man kann den Dackel nicht zur Jagd tragen....

Also such Dir eine wirklich gute Klinik für Verhalténstherapie (über Roseneck zB hört man gutes, liegt äusserst idyllisch..), hol Dir den Überweisungsschein und melde Dich an. Dann dauert es immer noch lange genug.

Liebe Grüsse und viel Erfolg,

Petra

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 18.04.2008, 16:29

Mir geht es genau so wie Dir. Es ist total nervenzerreissend, fast wie bei einer Arbeitsplatzsuche. Man erzählt private Probleme und hofft die ganze Zeit man wird behandelt um an Ende zu erfahren es wird nichts. Aber jetzt habe ich festgestellt, daß mit dieser Einstellung und ohne zu suchen ganz sicher keinen Therapeuten finden werde , und so habe ich vielleicht in ein paar Monaten Chance einen Therapieplatz zu bekommen.
Vollstationär ist wie Kuraufenhalt , Du wohnst auch dort, kriegst verschiedene Therapien hast wahrscheinlich auch Ausgang . Außer wenn Du in der Psychiatrie bist, oder Selbstmordversuch tatsächlich unternomen hast. musst aber um 22 uhr zurück sein. Eigentlich eine prima Sache, Leute lernst Du auch kennen.
Practice what you preach

Benutzeravatar

RosaN
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 9

Beitrag Fr., 18.04.2008, 20:03

Hallo!

Hätte nicht gedacht, dass es "schwierig" ist einen passenden Therapeuten zu finden.

1. Therapeutin (Erste von der Liste):
Habe schnell Termine für probatorische Sitzungen gekriegt. Hätte mich auch genommen.
Aber ich hab mich so unwohl gefühlt. Also war nix.

2. Therapeutin (Empfehlung Hausarzt):
Nimmt keine neuen Patienten an. Hat mir aber weitere Therapeuten empfohlen.

3. Therapeutin (Empfehlung von Nr. 2):
Ruft erst nicht zurück. Dann halt nochmal angerufen. Nimmt auch keine neuen Patienen an.
Gibt als Empfehlung die Nr. 2. (Haha!)

4. Therapeutin (Empfehlung von Nr. 2):
Wartezeit auf Vormittagsplatz: 3/4 Jahr, Wartezeit auf Abendplatz noch länger.

Aber ich brauche doch jetzt jemanden!

Ach, weiss jetzt echt nicht was ich machen soll.
Wie habt Ihr Eure Therapeuten denn so gefunden?
Gruß, RosaN

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Shy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 15

Beitrag Sa., 19.04.2008, 14:25

Also wie gesagt, ich habe ja auch keinen.
Dieses Gespräch war nur eine art Beratung.
Ich brauche auch dringend, besser heut als morgen einen.
Am Montag versuch ich, über den Psychologen meiner Mutter
jemanden zu finden.
Wenn alle stricke reissen und ich dann noch immer nicht fündig werde,
muss ich mich auf die Stationäre Therapie in dem Krankenhaus hier
einlassen.

Wobei ich mir nicht vorstllen kann, wie das werden soll?
Von einer Nachbarin, die dort gewesen ist, weiß ich
das man jeden Tag zu einem Gespräch gerufen wird. Find ich auch super..
doch den rest der Zeit hat sie im Park verbracht..
Mal ehrlic,kann ich mir nicht vorstellen da stundenlang umher zu Wandern.
Das ist ja noch langweiliger als daheim?! Da hätte ich ja auch kaum kontakt
nachhause und zu meinem Partner.. Also weiß ich nicht
ob mich das nicht noch verrückter machen würd?!

Benutzeravatar

RosaN
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 19.04.2008, 20:54

Hi Shy,

eigentlich wollte ich einen eigenen Beitrag aufmachen.
Weiss jetzt auch nicht, ob ich das nicht richtig gemacht
habe oder mich jemand verschoben hat. Ist ja auch egal,
vom Thema her passt es ja.

Für mich kommt eine stationäre Therapie aktuell nicht in
Frage, da ich ein Kleinkind zu versorgen habe. Das würde
ich nicht verkraften, ohne Kind ...

Weiss jetzt auch noch nicht was ich mache, vielleicht
raffe ich mich nächste Woche mal auf und telefoniere
die "restlichen" Therapeuten mal ab. Stellt sich halt nur
die Frage, ob die die gleich einen Termin frei haben, dann
"gut" sind.

Alles sehr schwierig.

Gruß, RosaN

Benutzeravatar

rabenschwarz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 33

Beitrag Do., 24.04.2008, 11:02

hallo ihr,

es gibt aber doch auch die möglichkeit einer teilstationären therapie (also tagesklinik). da seit ihr nachmittags wieder zu hause. selbst da gibt es wartezeiten, die sind aber je nach klinik sehr unterschiedlich. ich weiß auch nicht, was das für eine klinik sein soll, wo du nur "umherwanderst". normalerweise hast du den ganzen tag programm.

noch ein tipp: könnt ihr der krankenkasse nachweisen, dass ihr bei 5 oder mehr therapeuten in eurer umgebung versucht habt einen platz zu bekommen, ist diese verpflichtet euch einen privatpatienten-platz zu bezahlen. therapeuten, die sonst nur mit privatkassen abrechnen, haben fast immer einen platz frei. das weiß ich aber auch erst seit kurzem, damit hält sich die krankenkasse sicher sehr bedeckt

liebe grüße,
rabe

Benutzeravatar

RosaN
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 9

Beitrag Do., 24.04.2008, 23:15

Hallo!

Heute habe ich von der 5. Therapeutin eine Absage gekriegt.

Eine teilstationäre Therapie kommt für mich nicht in Frage, da ich
ein Kleinkind versorgen muss. Das ist mir aktuell zu zeitaufwändig.

@Rabenschwarz:
Wie kann man das den nachweisen, dass man von den Therapeuten eine Absage gekriegt hat?
Ich hatte immer nur telefonischen Kontakt. Weil wenn das geht, dann müsste ich ja nur noch eine
Absage kriegen und dann könnte ich mir einen Privatpatientenplatz suchen.
Gruß, RosaN

Benutzeravatar

rabenschwarz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 33

Beitrag Fr., 25.04.2008, 14:47

soweit ich weiß, reicht es, wenn du der krankenkasse die namen der therapeuten und das datum deiner telefonate mitteilst. frag aber einfach nochmal nach.

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Sa., 26.04.2008, 11:05

Ihr werdet nie einen bekommen wenn ihr euch ständig runterzieht. Ich lese hier nicht und möchte sowas nicht lesen, weil ich so die Hoffnung schnell aufgebe wenn ich mir zusätzlich zu meinen Sorgen fremdes Gejammer durchlese....
Mann Leute: irgendwann wird schon klappen Motiviert euch , statt euch ständig selbst runter zu ziehen.
Practice what you preach

Benutzeravatar

Stöpsel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 978

Beitrag So., 27.04.2008, 15:41

Hallo Shy,
Von einer Nachbarin, die dort gewesen ist, weiß ich
das man jeden Tag zu einem Gespräch gerufen wird. Find ich auch super..
doch den rest der Zeit hat sie im Park verbracht..
Mal ehrlic,kann ich mir nicht vorstellen da stundenlang umher zu Wandern.
Das ist ja noch langweiliger als daheim?!
NA ja, Du bist nicht die erste, die dort Therapie macht. Und es scheint ja trotz dieses Problems unterm Strich den Leuten zu helfen, sonst gäbe es dort ja schon keine Patienten mehr. Muß man natürlich wissen, was man als schlimmer erachtet, Langeweile mal vorübergehend auszuhalten oder daß einem geholfen wird/man Lösungen für seine richtigen Probleme findet, damit es einem dann mal besser geht.
Da hätte ich ja auch kaum kontakt
nachhause und zu meinem Partner.. Also weiß ich nicht
ob mich das nicht noch verrückter machen würd?!
Wie gesagt, diesen Zustand haben andere Leute schon vor Dir ausgehalten und es scheint ihnen unterm Strich genutzt zu haben. Warum soll es unterm Strich nicht auch besser sein für Dich?

Viele Grüße

Benutzeravatar

RosaN
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 28.04.2008, 21:51

Hallo!

Heute habe ich einen Termin bei einer Psychologin gekriegt.
Wie lange es dauert bis ich einen Therapieplatz kriegen kann,
weiss ich noch nicht. Aber erste prob. Sitzung Ende Mai.

Sie war auch am Telefon sehr sympathisch.
(Die erste Therapeutin fand ich schon am Tel. unsympathisch.)

Das ist ja schon mal was.

@Shy: Ich drücke Dir die Daumen, dass es bei Dir auch klappt.

@rabenschwarz: Vermutlich geht das bei mir nicht, mit dem privaten Therapeuten.
Weil bei der ersten Therapeutin hätte ich ja eine Therapie anfangen können.

Gruß, RosaN
Gruß, RosaN

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Shy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 15

Beitrag Fr., 02.05.2008, 17:39

Hallo zusammen,

ich habe mich nun auf mehrere Wartelisten setzen lassen und jetzt eigentlich nur Hoffen

Nochmals zum Thema der Stationären Behandlung...
Diese Teilstationäre Behandlung kommt für mich absolut nicht in frage. Dort müsste ich 3 Monate Täglich von morgens 8 bis nachmittags 17 Uhr sein, sry aber das geht garnicht. Ich MUSS Arbeiten!

Eine Vollstationäre Behandlung wickel ich auch ab. Meine Mutter war anfang der Woche in unserem örtlichen Krankenhaus auf der Psychiatrischen (offenen) Station und ich habe sie Besucht. Was dort ablief will ich mir und meinen Nerven nicht zu muten.
Meine Mutter ist nach 2 Tagen freiwillig gegangen.
Dort wude sich null um die Patienten gekümmert, dort lief der letzte Abschaum rum, bei dem man Angst haben musste beklaut zu werden, und das für mich aller schlimmste war, als ich sah das man eine geistig verwirrte
Bettlegerische Dame mitten auf den Flur mit Bett "aufbewahrte", die den ganzen Tag ein Tag aus rief "KuckKuck, schreit der Wald" und das Pflegepersonal sich über die Dame lustig machte! Mit einem für mich sehr widerwärtigen Kommentar wie "kann ich die alte nicht raus stellen, die wird ja nicht aus dem Bett hüpfen!"...

Sowas brauche ich nicht! Da warte ich lieber Monate lang auf einen gescheiten Therapieplatz bei einem Therapeuten.

Ich wünsche den anderen suchenden jeden falls viel erfolg und ganz viel Kraft bei der suche, und für die Zet ohne Hilfe.

Benutzeravatar

Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Fr., 02.05.2008, 19:16

Hallo Shy,

was deine Mutter erleben musste, ist traurig, sollte aber kein Grund sein, dich von einer stationären Therapie abzuhalten. Akute Psychiatrie/psychiatrische Station und ein Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik sind wirklich zwei Paar Stiefel!

Du scheinst dich aber schon entschlossen zu haben, lieber auf einen ambulanten Therapieplatz zu warten. Du weißt sicher selber am besten, ob du die Wartezeit allein überbrücken kannst. (In deinem ursprünglichen Beitrag klang das eher nicht so... ) Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

Die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Benutzeravatar

sternchen 84
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 61

Beitrag Di., 13.05.2008, 14:26

Hallo.

Auch ich habe genau das selbe Problem.
Bin jetzt schon seit bald 3 Wochen am rumtelefonieren nach einem Therapieplatz. Überall nur agelehnt worden.
Ich weiß nicht was ich noch machen soll.
Eine stationäre Behandlung geht bei mir auch nicht, da ich auch arbeiten MUSS.
Mein Hausarzt hat da etwas gesagt, dass ich eventuell ins Krankenhaus gehen könnte und da eine ambulante Therapie mache. Kennt sich damit jemand von euch aus?
Wie haltet ihr das denn so lange aus? Ich meine eure Wartezeit. Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte. Ich mache ja nicht nur mich damit kaputt, sondern meine Beziehung auch.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag