Bin mit den Nerven am Ende

[BackinBlack]

Also nochmals kurz zusammengefasst: ich mag einfach nimma!

Alles begann vor 12 Jahren von einem Tag am anderen bin ich aufgestanden und habe gemerkt daß ich völlig blockiert bin. Es gab einen Auslöser - den ich aber jetzt nicht erzählen will - weil ich mich so kurz wie möglich halten will.

Auf jedenfall bin ich total in mir gefangen und kann mit mir einfach nicht mehr umgehen. Bin von meinem Mitmenschen total getrennt - denke Tage lang nur nach - Ich trau mich über etwas nicht drüber - ich trau mich nicht mal mich ein bisschen hinzusehen. Ich trau mich einfach nicht - ende Amen und da komme ich nicht drüber.

War bereits 8 mal stationär - davon 2 Jahre in Deutschland in Therapie - alles nichts gebracht. Bei mir wurden mehr als 20 verschiedene Medikamente getestet - alles nichts. Ich komm einfach nicht über den Berg drüber. Momentan ist es so - daß ich null Belastbar mehr bin - jede Thereapie - Teilweise auch Kontakten zu Freunden - breche ich ab. Weil eh alles schon so sinnlos ist. Bin Teilweise schon so Aggressiv innerlich - kann es aber natürlich nicht an meine Mitmenschen auslassen - sehe nur mehr schwarz!

Wenn irgendwer eine Rat weiß oder eine Meinung dazu hat - bitte melde dich!

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[LynnCard]

Hallo BackinBlack

Es ist natürlich jetzt schwer, einen Rat zu geben, wenn ich nicht weiß, was der Auslöser ist, kann aber schon verstehen, wenn Du nicht darüber reden kannst oder willst. Nur würde ich schon mit irgendjemandem darüber reden oder es anderweitig "ausdrücken", im Schreiben, durch Kunstwerke, durch Urschrei im Wald, wo Dich niemand hört. Du hältst es wahrscheinlich in der Angst zurück, drückst es nieder. Das verstehe ich. Doch braucht das natürlich viel Energie. Also wäre es gut, wenn Du ein bisschen davon ablassen könntest, auch diese innere Wut, die sich wahrscheinlich deshalb auch anstaut. Das scheint alles miteinander zusammenzuhängen. Es ist wichtig, diese Gefühle innerlich zuzulassen und wahrzunehmen, achtsam, beobachtend, es betrachten, es fühlen, auch wenn es weh tut, aber nur so kannst Du es überwinden und verarbeiten. Ich musste das auch lernen, Gefühle nicht einfach so wegzuschieben, weil das sonst wie ein Bumerang zurückkommt und direkt in den Bauch reinhaut. Das tut dann weh, viel mehr als die direkte Konfrontation damit.

Ich finde es gut, dass Du jetzt hier darüber geschrieben hast. Schreib am besten weiter darüber, kotz Dich aus, schreib in den Threads, wo gerade geklagt wird, fühle, was Du fühlst. Das alles könnte es auflockern.

Mir persönlich hat der spirituelle Weg geholfen, aber bei einem anderen ist es vielleicht Tennis.

[Widow]

Lieber BackinBlack,

Du weißt es doch, Du selbst weißt es doch (und das find' ich verdammt gut!):

Ich trau mich über etwas nicht drüber - ich trau mich nicht mal mich ein bisschen hinzusehen. Ich trau mich einfach nicht - ende Amen und da komme ich nicht drüber.

Ich habe hier selten als Erstposting etwas gelesen, das von so klarer Selbst-Einsicht zeugte wie das, was ich aus Deinem Erstposting eben zitiert habe.

Solange Du Dich nicht traust, genau da hinzusehen, wirst Du nicht drüber kommen.

Wer nicht den Bergweg ansieht, kommt nicht über den Kamm; wer nicht ins Flussbett blickt, kann den Fluss nicht überqueren.

Das geht oft nicht allein.
PsychotherapeutInnen (vor allem solche, die eine längerfristige Therapie anbieten), sind ausgebildete BergführerInnen und Stromschnellenfachleute.
Guck mit jemandem an Deiner Seite hin.

Hingucken aber, das wirst Du müssen.
(In einer guten Therapie auch nicht gleich anfangs, sondern nach einiger Zeit, in der Du ein paar Brillen bekommen haben wirst: Eine Sonnen- und eine Schneebrille, eine Schutzbrille mit dickem, dem Gesicht aufsitzenden Rand, ein Vergrößerungsglas, eine Taucherbrille und ein umgedreht anzuwendendes Fernglas z.B.)

LG
Widow

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