Liebes Forumsteam,
Ich bin neu hier, habe mir aber schon einige Beiträge durchgelesen und war immer sehr begeistert, wie hilfreich hier manche Leute sind bzw. wie bemüht ihr alle seid anderen zu helfen...
Ich komm gleich zu meinem Problem/Thema... ich hatte in den letzten Wochen extrem großen Stress wegen meiner Diplomprüfung und es war wirklich eine schwierige Zeit, da ich dauernd lernen musste und echt nichts anderes mehr machen konnte. 2 Tage vor meiner großen Prüfung habe ich dann etwas extrem Seltsames erlebt... ich hatte einen sehr, sehr merkwürdigen Traum der mich seitdem jeden Tag beschäftigt und nicht mehr loslässt. Ich träumte, dass ich meinen Vater durchs Schlüsselloch beobachtete wie er sich Bilder von nackten Frauen ansah. Ich weiß, dass ich mir im Traum dachte, "ok gut, er sieht sich irgendwelche Frauen an, zum Glück nicht mich", doch auf einmal holte er ein Foto von mir hervor und fing an zu masturbieren. Im Traum war ich komplett verstört und dachte nur, "scheisse, er findet mich also wirklich toll, ich hab es immer geahnt". Ich bin dann aufgewacht und hab's überhaupt nicht mehr gepackt, so merkwürdig und verstörend war der Traum. Hab mir aber dann schon auch gedacht, dass das totaler Blödsinn ist und ich ja vorher nie so einen Gedanken gehabt hatte. Ich hab's dann weggedrängt, weil ich mich ja auf meine Prüfung konzentrieren musste und ein paar Tage auch wirklich nicht daran gedacht.
Am Wochenende aber, als ich endlich mal wieder Zeit hatte, zwang ich mich regelrecht darüber nachzudenken. Ich fragte mich auf einmal ob es sein kann, dass in meiner Kindheit mal irgendwas war, also dass mich mein Vater vielleicht irgendwie "unsittlich" berührt hätte. Am Anfang wusste ich, dass nie etwas war, aber ich hab mich dann irgendwie total reingesteigert und mir Situationen vorgestellt die gewesen sein hätten können. Ich wusste z.B. dass ich mit meinem Vater, der früher sehr viel Zeit mit mir verbracht hatte und mit dem ich auch immer viel lieber Zeit verbrachte als mit meiner Mutter, oft im Wald spazieren ging oder dass wir oft vor unsrer Gartenhütte saßen und redeteten. Wir waren also sehr oft allein miteinander. Ich stellte mir auf einmal vor, dass da ja vielleicht etwas gewesen sein könnte was ich einfach verdrängt habe? Mir kommt das aber auch alles so absurd vor irgendwie und es kann auch sein, dass ich durch die vielen Geschichten über Missbrauch die ich in letzter Zeit gelesen habe einfach "überstimuliert" bin und mir schon Sachen einrede. Ich weiß es einfach nicht. Ich kann momentan echte von "falschen" Erinnerungen nicht trennen und es fällt mir irre schwer sagen zu können was wirklich war oder nicht war.
Ich war immer ein extrem gut behütetes Kind, war eher schüchtern, hatte schon Freunde, aber war ein wenig skeptisch im Umgang mit anderen. Das könnte natürlich aber auch an anderen Faktoren liegen, wie z.B. dass meine Mutter mir immer eingeredet hat nur der Familie zu vertrauen und immer vorsichtig zu sein anderen Menschen Dinge zu erzählen. Damit hat sie spezifisch auch gemeint, dass meine Eltern früher viel stritten und mein Vater gerne mal etwas mehr getrunken hat, sie aber irrsinnige Angst hatte dass das jemand erfährt (kleines Dorf, jeder kennt jeden). Ich weiß nicht ob je etwas war, aber es macht mich momentan so fertig, dass ich es nicht weiß. Und ich kann ja meinen Vater auch irgendwie schlecht einfach fragen... obwohl ich schon überlege das zu tun. Eine Freundin, die Psychotherapie studiert, meinte, ich soll vorsichtig sein mit dem Thema und versuchen mich nicht zu sehr reinzusteigern, weil ich das gerne mal mache (hatte mal geglaubt im Rausch mit einem anderen Kerl als meinem Freund geschmust zu haben und hab mich dann ein halbes Jahr fertig gemacht und mich immer wieder gezwungen mich an den Abend "zu erinnern", wobei ich dann auch schon völlig verwirrt war was wirklich passiert ist und was nicht).
Ich weiß grad nicht wie ich mit dem Ganzen umgehen soll. Einerseits weiß ich dass man traumatische Dinge über Jahre hinweg verdrängen und dissoziieren kann, wobei sie dann vielleicht irgendwann wiederkommen, andererseits weiß ich auch, dass man sich solche Gedanken auch irgendwie einreden kann. Bin extrem verwirrt und sollte momentan eigentlich glücklich sein über meinen Studienabschluss und die neu gewonnene Zeit...
Seltsamer Traum, jetzt Angst wg eventuellem Missbrauch
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vielleicht noch ein paar Zusatzinfos die wichtig sein könnten:
-in der Kindheit war ich Sex gegenüber ein wenig ängstlich eingestellt, ich wollte nie wirklich etwas damit zu tun haben und hatte "ein schlechtes Gewissen" wenn ich zufällig etwas irgendwie über Sex gelesen habe
-ich hatte immer ein schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber älter oder erwachsen zu werden... Mein Vater machte aber oft Kommentare wie "du wirst so schnell erwachsen", "irgendwann bist du groß und dann hast du gar keine Zeit mehr für Mama und mich"... einmal lief auch irgendein Lied im Fernsehen wo irgendein Vater drüber sang wie schnell Kinder erwachsen werden und wie schnell die Zeit vergeht... da musste er fast weinen (er war immer sehr sentimental) und meinte, dass ihn das traurig machen würde wie schnell die Zeit vergeht... aus diesen Gründen glaub ich war ich immer ein wenig befangen was das Älterwerden betrifft und hatte das Gefühl ich musste ewig ihre kleine liebe Tochter bleiben. Muss jetzt nicht auf Missbrauch hindeuten eigentlich, ist mir nur grad eingefallen
-ab 16 oder so hatte ich aber eigentlich nie Probleme mit Sex, hatte zwei längere Beziehungen und immer ein normales Sexleben
-das einzige Problem, dass ich mit Sex momentan habe ist Eifersucht... ich glaube dauernd mein Freund könnte andere hübscher und geiler finden als mich
-zu meinem Vater hatte ich immer ein besseres Verhältnis als zu meiner Mutter, vielleicht weil wir auch sehr ähnliche Interessen haben
Ich weiß auch nicht ob da was gewesen sein könnte
-in der Kindheit war ich Sex gegenüber ein wenig ängstlich eingestellt, ich wollte nie wirklich etwas damit zu tun haben und hatte "ein schlechtes Gewissen" wenn ich zufällig etwas irgendwie über Sex gelesen habe
-ich hatte immer ein schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber älter oder erwachsen zu werden... Mein Vater machte aber oft Kommentare wie "du wirst so schnell erwachsen", "irgendwann bist du groß und dann hast du gar keine Zeit mehr für Mama und mich"... einmal lief auch irgendein Lied im Fernsehen wo irgendein Vater drüber sang wie schnell Kinder erwachsen werden und wie schnell die Zeit vergeht... da musste er fast weinen (er war immer sehr sentimental) und meinte, dass ihn das traurig machen würde wie schnell die Zeit vergeht... aus diesen Gründen glaub ich war ich immer ein wenig befangen was das Älterwerden betrifft und hatte das Gefühl ich musste ewig ihre kleine liebe Tochter bleiben. Muss jetzt nicht auf Missbrauch hindeuten eigentlich, ist mir nur grad eingefallen
-ab 16 oder so hatte ich aber eigentlich nie Probleme mit Sex, hatte zwei längere Beziehungen und immer ein normales Sexleben
-das einzige Problem, dass ich mit Sex momentan habe ist Eifersucht... ich glaube dauernd mein Freund könnte andere hübscher und geiler finden als mich
-zu meinem Vater hatte ich immer ein besseres Verhältnis als zu meiner Mutter, vielleicht weil wir auch sehr ähnliche Interessen haben
Ich weiß auch nicht ob da was gewesen sein könnte
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- Helferlein
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Hallo joghurteis87,
überlegen wir doch mal, was eigentlich passiert ist:
1) Du hast in letzter Zeit einiges über sexuellen Missbrauch gelesen.
2) Du hattest einen unangenehmen Traum zu dieser Thematik.
Im Grunde reicht deine Lektüre als Erklärung für den Traum vollkommen aus. Warum also überlegst Du, ob der Traum nicht doch die Realität widerspiegeln könnte? Du hast jede Nacht alle möglichen Träume, warum soll gerade dieser irgendwie besonders oder wahrscheinlicher sein?
Was mir wirklich aufgefallen ist in deiner Post sind ganz andere Dinge. Deine Eltern haben dich nicht unbedingt zum Erwachsenwerden ermutigt. Du hast gerade deinen Studienabschluss geschafft, also beginnt für dich jetzt endgültig das Leben in Selbstständigkeit. Du solltest glücklich sein. Bist es aber nicht. Kann es sein, dass dir der Schritt ins eigene Leben immer noch ein schlechtes Gewissen bereitet? So sehr, dass Du jetzt einen richtig soliden Grund brauchst, dich von deinen Eltern lösen zu dürfen? Einen Grund, den die meisten Menschen anerkennen würden? Möglicherweise bist Du deinem Vater auch unterschwellig böse für das ein oder andere, was er getan hat. Dich zurückzuhalten zum Beispiel. Das Trinken. Die Streitereien. Lauter Dinge, die vielleicht nicht so leicht artikulierbar und nicht so plakativ sind wie sexueller Missbrauch. Eventuell tut es auch weniger weh, nach möglichen vergessenen Traumata zu fahnden, als sich den tatsächlich erinnerten Verletzungen zu stellen.
Dein Verhalten, so wie Du es hier beschreibst, hat etwas von doppelter Buchführung: Einerseits weißt Du, dass dein Traum zunächst mal nur ein Traum war und es gefährlich ist, sich in so etwas hineinzusteigern - vor allem, wenn man, so wie Du, eh eine Neigung dazu hat. Aber andererseits verhältst Du dich so, als wüsstest Du das alles nicht, stellst dir aktiv Dinge vor, die vielleicht passiert sein könnten und scheinst zu glauben, dass Du so irgendwie der Wahrheit näher kommen könntest. Das würdest Du nicht einmal, falls Du tatsächlich missbraucht worden sein solltest. Alles, was passiert, ist, dass Du die Grenze zwischen Fantasie und Erinnerung weiter verwischst. Der Preis dafür ist über kurz oder lang hoch.
Das Konzept der Amnesie besitzt neben seiner traurigen Realität auch eine gewisse Verführungskraft: Es ermöglicht einem, die eigene Biographie komplett neu zu schreiben, das eigene Leben und die Rolle anderer darin völlig umzudeuten. Bevor Du weiter nach etwas gräbst, was vielleicht gar nicht da ist, überleg dir sehr gut, warum Du graben willst. Ich würde aktuell auch lieber nicht mit zu vielen Leuten aus deinem Umfeld darüber reden. Stell dir mal vor, Du findest irgendwann heraus, dass Du dich aus irgendwelchen eigennützigen Gründen in etwas hineingesteigert hast, z.B. um einem aktuellen Konflikt aus dem Weg zu gehen. Wie steigst Du aus deiner Story dann wieder aus?
Deinen Vater würde ich da auch erst mal rauslassen. Egal, wie er reagiert, Du wirst aus seiner Reaktion jede Schlussfolgerung ziehen können, die Du willst. Wenn er leugnet, dann lügt er womöglich. Wenn er sich schuldbewusst verhält, dann hat er vielleicht wegen völlig anderer Dinge ein schlechtes Gewissen oder gerät allein ob der Anschuldigung in Panik.
Wäre es für dich eine Möglichkeit, einen gewissen Zeitraum festzusetzen, in dem Du nicht weiter darüber nachdenkst und dich auf andere Dinge konzentrierst? Zum Beispiel einen Monat? Danach kannst Du mit etwas Distanz auf die Sache zurückblicken und wenn Du dann immer noch Zweifel hast, wäre vielleicht ein Besuch beim Psychotherapeuten angebracht. Solltest Du wirklich ein vergessenes Trauma haben, gehört das eh in Profihände.
überlegen wir doch mal, was eigentlich passiert ist:
1) Du hast in letzter Zeit einiges über sexuellen Missbrauch gelesen.
2) Du hattest einen unangenehmen Traum zu dieser Thematik.
Im Grunde reicht deine Lektüre als Erklärung für den Traum vollkommen aus. Warum also überlegst Du, ob der Traum nicht doch die Realität widerspiegeln könnte? Du hast jede Nacht alle möglichen Träume, warum soll gerade dieser irgendwie besonders oder wahrscheinlicher sein?
Was mir wirklich aufgefallen ist in deiner Post sind ganz andere Dinge. Deine Eltern haben dich nicht unbedingt zum Erwachsenwerden ermutigt. Du hast gerade deinen Studienabschluss geschafft, also beginnt für dich jetzt endgültig das Leben in Selbstständigkeit. Du solltest glücklich sein. Bist es aber nicht. Kann es sein, dass dir der Schritt ins eigene Leben immer noch ein schlechtes Gewissen bereitet? So sehr, dass Du jetzt einen richtig soliden Grund brauchst, dich von deinen Eltern lösen zu dürfen? Einen Grund, den die meisten Menschen anerkennen würden? Möglicherweise bist Du deinem Vater auch unterschwellig böse für das ein oder andere, was er getan hat. Dich zurückzuhalten zum Beispiel. Das Trinken. Die Streitereien. Lauter Dinge, die vielleicht nicht so leicht artikulierbar und nicht so plakativ sind wie sexueller Missbrauch. Eventuell tut es auch weniger weh, nach möglichen vergessenen Traumata zu fahnden, als sich den tatsächlich erinnerten Verletzungen zu stellen.
Dein Verhalten, so wie Du es hier beschreibst, hat etwas von doppelter Buchführung: Einerseits weißt Du, dass dein Traum zunächst mal nur ein Traum war und es gefährlich ist, sich in so etwas hineinzusteigern - vor allem, wenn man, so wie Du, eh eine Neigung dazu hat. Aber andererseits verhältst Du dich so, als wüsstest Du das alles nicht, stellst dir aktiv Dinge vor, die vielleicht passiert sein könnten und scheinst zu glauben, dass Du so irgendwie der Wahrheit näher kommen könntest. Das würdest Du nicht einmal, falls Du tatsächlich missbraucht worden sein solltest. Alles, was passiert, ist, dass Du die Grenze zwischen Fantasie und Erinnerung weiter verwischst. Der Preis dafür ist über kurz oder lang hoch.
Das Konzept der Amnesie besitzt neben seiner traurigen Realität auch eine gewisse Verführungskraft: Es ermöglicht einem, die eigene Biographie komplett neu zu schreiben, das eigene Leben und die Rolle anderer darin völlig umzudeuten. Bevor Du weiter nach etwas gräbst, was vielleicht gar nicht da ist, überleg dir sehr gut, warum Du graben willst. Ich würde aktuell auch lieber nicht mit zu vielen Leuten aus deinem Umfeld darüber reden. Stell dir mal vor, Du findest irgendwann heraus, dass Du dich aus irgendwelchen eigennützigen Gründen in etwas hineingesteigert hast, z.B. um einem aktuellen Konflikt aus dem Weg zu gehen. Wie steigst Du aus deiner Story dann wieder aus?
Deinen Vater würde ich da auch erst mal rauslassen. Egal, wie er reagiert, Du wirst aus seiner Reaktion jede Schlussfolgerung ziehen können, die Du willst. Wenn er leugnet, dann lügt er womöglich. Wenn er sich schuldbewusst verhält, dann hat er vielleicht wegen völlig anderer Dinge ein schlechtes Gewissen oder gerät allein ob der Anschuldigung in Panik.
Wäre es für dich eine Möglichkeit, einen gewissen Zeitraum festzusetzen, in dem Du nicht weiter darüber nachdenkst und dich auf andere Dinge konzentrierst? Zum Beispiel einen Monat? Danach kannst Du mit etwas Distanz auf die Sache zurückblicken und wenn Du dann immer noch Zweifel hast, wäre vielleicht ein Besuch beim Psychotherapeuten angebracht. Solltest Du wirklich ein vergessenes Trauma haben, gehört das eh in Profihände.
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hi Kaltblüter,
Erstmal vielen Dank für deine Antwort! Ich glaube du hast recht und ich sollte vielleicht wirklich das ganze Thema mal ein wenig auf Abstand halten anstatt mich jetzt jeden Tag mehrere Stunden zwanghaft damit zu beschäftigen und mich selber immer weiter in irgendeinen Strudel hineinsteigern.
Das mit der Lektüre hab ich aber vielleicht ein wenig falsch ausgedrückt, hab nämlich erst nach meinem Traum angefangen viel über die Thematik zu lesen, der Traum kann also nicht von der Lektüre beeinflusst gewesen sein, da er vorher stattfand. Was aber mal war und was mich vielleicht erst auf die Thematik aufmerksam gemacht hat ist die Tatsache, dass mir eine gute Freundin vor einigen Jahren mal erzählt hat, sie wäre innerhalb einer Therapiestunde durch Hypnose draufgekommen von ihrem Opa als Kind missbraucht worden zu sein. Mich hat das Ganze damals auch sehr fertig gemacht, natürlich in erster Linie wegen ihr, aber auch wegen der Tatsache, dass das menschliche Gehirn fähig ist so schlimme Dinge so lange zu verdrängen, als ob es nie passiert wäre. Ich glaube ich hab dann wahrscheinlich gedacht, dass man sich quasi nie sicher sein kann, ob man selber nicht etwas Schlimmes in der Kindheit erlebt hat und es vielleicht verdrängt hat. Vielleicht hat mich die Thematik auch unbewusst seitdem beschäftigt, ob da nun reale Dinge die passiert sind dahinterstecken oder nicht, weiß ich nicht.
Ich glaub ein Aspekt ist auch, dass ich mal eine Therapie wegen Schlafstörungen gemacht habe (vor ein paar Jahren) und meine Eltern damals sehr dagegen waren, weil sie grundsätzlich sehr konservativ sind und Psychologen/Therapie/etc sehr skeptisch eingestellt sind. Sie meinten auch, dass ich ja eh ein so tolles Leben habe bzw. dass ich eh eine schöne Kindheit hatte und warum ich da überhaupt eine Therapie brauchen würde. Aber sie habens dann letztendlich hingenommen, dass ich das ein Jahr lang machte, obwohl sie immer wieder fragten wann ich endlich damit aufhören würde und ob ich auch über sie sprechen würde. Es wirkte schon so, als hätten Sie "Angst" dass vielleicht irgendetwas rauskommen würde, wo sie dann nicht gut dastehen... andererseits wenn wirklich soetwas wie Missbrauch geschehen wäre, dann hätte mein Vater vielleicht panischer reagiert...
Ich bin momentan seit einem Jahr in Therapie, allerdings wissen meine Eltern nichts davon, weil ich keine Lust auf Diskussionen habe und das eigentlich wirklich selber entscheiden kann ob ich das will oder nicht. Ich glaub du hast recht und mir fällts bis heute schwer mich von meinen Eltern zu lösen, sie machens mir auch nicht leicht, rufen oft an, beklagen sich immer dass ich so selten zu ihnen fahre, werfen mir Dinge vor ("du magst uns ja gar nicht mehr")... vielleicht haben meine Probleme ja wirklich eher damit zu tun. Ich hab meiner Therapeutin auch letztens von diesem Problem hier erzählt und sie hat irgendwie nicht soviel dazu gesagt, meinte nur wir sollten mit diesem Thema vorsichtig sein und es kann schon sein, dass Missbrauch stattgefunden hat aber eben auch nicht. Das Blöde ist nur, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht da bin, jetzt hab ich keine Therapiestunde und keinen zum Reden (will meine Freunde da echt nicht reinziehen, die kennen außerdem alle meinen Vater usw.). Ich glaub dein Vorschlag einen Monat das Ganze eher aus Eis zu legen ist nicht schlecht, allerdings tu ich mir bei solchen Dingen immer extrem schwer und entwickele oft richtig zwanghaftes Verhalten, wo ich mich dann regelrecht zwinge über unangenehme Dinge nachzudenken, sodass ich letztendlich keine Freude am Alltag mehr habe. Die Freundin der ich mich anvertraut habe nennt es Selbstbestrafung. Ich wünsch mir so einfach glücklich sein zu können und nicht die ganze Zeit zwanghaft über irgendetwas nachdenken zu müssen, ich hätt's eigentlich schon verdient meinen Studienabschluss zu genießen, nur kann ichs irgendwie grad nicht...
Lg und danke Kaltblüter dass du zurückschreibst/geschrieben hast! Wenn dir noch irgendetwas einfällt, ich würd mich freuen!
Erstmal vielen Dank für deine Antwort! Ich glaube du hast recht und ich sollte vielleicht wirklich das ganze Thema mal ein wenig auf Abstand halten anstatt mich jetzt jeden Tag mehrere Stunden zwanghaft damit zu beschäftigen und mich selber immer weiter in irgendeinen Strudel hineinsteigern.
Das mit der Lektüre hab ich aber vielleicht ein wenig falsch ausgedrückt, hab nämlich erst nach meinem Traum angefangen viel über die Thematik zu lesen, der Traum kann also nicht von der Lektüre beeinflusst gewesen sein, da er vorher stattfand. Was aber mal war und was mich vielleicht erst auf die Thematik aufmerksam gemacht hat ist die Tatsache, dass mir eine gute Freundin vor einigen Jahren mal erzählt hat, sie wäre innerhalb einer Therapiestunde durch Hypnose draufgekommen von ihrem Opa als Kind missbraucht worden zu sein. Mich hat das Ganze damals auch sehr fertig gemacht, natürlich in erster Linie wegen ihr, aber auch wegen der Tatsache, dass das menschliche Gehirn fähig ist so schlimme Dinge so lange zu verdrängen, als ob es nie passiert wäre. Ich glaube ich hab dann wahrscheinlich gedacht, dass man sich quasi nie sicher sein kann, ob man selber nicht etwas Schlimmes in der Kindheit erlebt hat und es vielleicht verdrängt hat. Vielleicht hat mich die Thematik auch unbewusst seitdem beschäftigt, ob da nun reale Dinge die passiert sind dahinterstecken oder nicht, weiß ich nicht.
Ich glaub ein Aspekt ist auch, dass ich mal eine Therapie wegen Schlafstörungen gemacht habe (vor ein paar Jahren) und meine Eltern damals sehr dagegen waren, weil sie grundsätzlich sehr konservativ sind und Psychologen/Therapie/etc sehr skeptisch eingestellt sind. Sie meinten auch, dass ich ja eh ein so tolles Leben habe bzw. dass ich eh eine schöne Kindheit hatte und warum ich da überhaupt eine Therapie brauchen würde. Aber sie habens dann letztendlich hingenommen, dass ich das ein Jahr lang machte, obwohl sie immer wieder fragten wann ich endlich damit aufhören würde und ob ich auch über sie sprechen würde. Es wirkte schon so, als hätten Sie "Angst" dass vielleicht irgendetwas rauskommen würde, wo sie dann nicht gut dastehen... andererseits wenn wirklich soetwas wie Missbrauch geschehen wäre, dann hätte mein Vater vielleicht panischer reagiert...
Ich bin momentan seit einem Jahr in Therapie, allerdings wissen meine Eltern nichts davon, weil ich keine Lust auf Diskussionen habe und das eigentlich wirklich selber entscheiden kann ob ich das will oder nicht. Ich glaub du hast recht und mir fällts bis heute schwer mich von meinen Eltern zu lösen, sie machens mir auch nicht leicht, rufen oft an, beklagen sich immer dass ich so selten zu ihnen fahre, werfen mir Dinge vor ("du magst uns ja gar nicht mehr")... vielleicht haben meine Probleme ja wirklich eher damit zu tun. Ich hab meiner Therapeutin auch letztens von diesem Problem hier erzählt und sie hat irgendwie nicht soviel dazu gesagt, meinte nur wir sollten mit diesem Thema vorsichtig sein und es kann schon sein, dass Missbrauch stattgefunden hat aber eben auch nicht. Das Blöde ist nur, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht da bin, jetzt hab ich keine Therapiestunde und keinen zum Reden (will meine Freunde da echt nicht reinziehen, die kennen außerdem alle meinen Vater usw.). Ich glaub dein Vorschlag einen Monat das Ganze eher aus Eis zu legen ist nicht schlecht, allerdings tu ich mir bei solchen Dingen immer extrem schwer und entwickele oft richtig zwanghaftes Verhalten, wo ich mich dann regelrecht zwinge über unangenehme Dinge nachzudenken, sodass ich letztendlich keine Freude am Alltag mehr habe. Die Freundin der ich mich anvertraut habe nennt es Selbstbestrafung. Ich wünsch mir so einfach glücklich sein zu können und nicht die ganze Zeit zwanghaft über irgendetwas nachdenken zu müssen, ich hätt's eigentlich schon verdient meinen Studienabschluss zu genießen, nur kann ichs irgendwie grad nicht...
Lg und danke Kaltblüter dass du zurückschreibst/geschrieben hast! Wenn dir noch irgendetwas einfällt, ich würd mich freuen!
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Man kann den Traum auch anders interpretieren. Ich meine, es ist dein Unterbewusstes, was da an die Oberfläche kommt.joghurteis87 hat geschrieben:"sch***, er findet mich also wirklich toll, ich hab es immer geahnt"
Ich kenn das zumindest von mir, dass ich mich manchmal gefragt habe, wie mich mein Vater sieht, ob er mich manchmal als "Frau" sieht und solche Gedanken... Die verdränt man ja schnell, da gesellschaftlich nicht erwünscht.
So etwas könntest du also auch im Traum verarbeitet haben.
Ich habe auch mal etwas ähnliches geträumt und habe es damals so interpretiert ....
Ich bin mir allerdings bei mir auch sicher, dass da nie was passiert ist.
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- Helferlein
- , 27
- Beiträge: 49
Hallo joghurteis87,
entschuldige die späte Antwort! Ich hatte die letzten zwei Tage etwas Stress.
Was deine Eltern angeht: Ich denke, ihre Haltung ist nicht allzu ungewöhnlich. Offenbar hat deine Mutter ja sowieso große Angst, dass irgendwelche negativen Dinge aus der Familie nach außen dringen, angefangen bei Streitereien, aber ich glaube, die meisten Eltern haben ziemlich gemischte Gefühle, wenn ihr Kind eine Therapie macht. Wahrscheinlich fürchten sie, dass dann ihr gesamter Erziehungsstil auf den Prüfstand gestellt wird, dass ihrem Kind eingeredet wird, sie seien an allem schuld, und vielleicht kommt bei einigen noch die Angst dazu, dass das wirklich stimmt. Müsstest Du erst jemanden missbraucht haben, um dich unwohl bei der Vorstellung zu fühlen, dass ein enger Vertrauter mit einem anderen Menschen deinen Charakter und deine Handlungen seziert, ohne, dass Du selbst dabei zu Wort kommst? (Ich sage nicht, dass Therapien zwangsläufig so ablaufen; ich denke nur das sind häufige Elternängste.)
entschuldige die späte Antwort! Ich hatte die letzten zwei Tage etwas Stress.
Verstehe. Dann bleibt dein Traum zunächst also ohne Erklärung.joghurteis87 hat geschrieben:Das mit der Lektüre hab ich aber vielleicht ein wenig falsch ausgedrückt, hab nämlich erst nach meinem Traum angefangen viel über die Thematik zu lesen, der Traum kann also nicht von der Lektüre beeinflusst gewesen sein, da er vorher stattfand.
Erzählungen von Freundinnen können einen mit Sicherheit stark beeinflussen. Ich denke, Du hast eine Fähigkeit, Dinge logisch zuende zu denken, die dir manchmal nicht gut tut. Wir vergessen einen Großteil unseres Lebens, angefangen mit den ersten vier Jahren. Für deinen Missbrauchsverdacht bedeutet das, dass Du ihn nie definitiv widerlegen kannst, allenfalls bestätigen. Aber was tust Du, falls es so eine Bestätigung nicht geben sollte, weil es auch keinen Missbrauch gab? Dann lebst Du ewig mit einem Fragezeichen. Und irgendwann denkst Du vielleicht darüber nach, wie diese Frage überhaupt in dein Leben gekommen ist. Durch einen Traum. Aber wie konnte ein Traum so wichtig werden?joghurteis87 hat geschrieben: Was aber mal war und was mich vielleicht erst auf die Thematik aufmerksam gemacht hat ist die Tatsache, dass mir eine gute Freundin vor einigen Jahren mal erzählt hat, sie wäre innerhalb einer Therapiestunde durch Hypnose draufgekommen von ihrem Opa als Kind missbraucht worden zu sein. Mich hat das Ganze damals auch sehr fertig gemacht, natürlich in erster Linie wegen ihr, aber auch wegen der Tatsache, dass das menschliche Gehirn fähig ist so schlimme Dinge so lange zu verdrängen, als ob es nie passiert wäre. Ich glaube ich hab dann wahrscheinlich gedacht, dass man sich quasi nie sicher sein kann, ob man selber nicht etwas Schlimmes in der Kindheit erlebt hat und es vielleicht verdrängt hat. Vielleicht hat mich die Thematik auch unbewusst seitdem beschäftigt, ob da nun reale Dinge die passiert sind dahinterstecken oder nicht, weiß ich nicht.
Was deine Eltern angeht: Ich denke, ihre Haltung ist nicht allzu ungewöhnlich. Offenbar hat deine Mutter ja sowieso große Angst, dass irgendwelche negativen Dinge aus der Familie nach außen dringen, angefangen bei Streitereien, aber ich glaube, die meisten Eltern haben ziemlich gemischte Gefühle, wenn ihr Kind eine Therapie macht. Wahrscheinlich fürchten sie, dass dann ihr gesamter Erziehungsstil auf den Prüfstand gestellt wird, dass ihrem Kind eingeredet wird, sie seien an allem schuld, und vielleicht kommt bei einigen noch die Angst dazu, dass das wirklich stimmt. Müsstest Du erst jemanden missbraucht haben, um dich unwohl bei der Vorstellung zu fühlen, dass ein enger Vertrauter mit einem anderen Menschen deinen Charakter und deine Handlungen seziert, ohne, dass Du selbst dabei zu Wort kommst? (Ich sage nicht, dass Therapien zwangsläufig so ablaufen; ich denke nur das sind häufige Elternängste.)
Ich denke, der Ansatz deiner Therapeutin ist schon vernünftig. Es ist natürlich ärgerlich, dass Du gerade jetzt nicht mit ihr reden kannst. Vor deinen Gedanken kannst Du wohl nicht davonlaufen, aber zumindest anderweitig kannst Du dich schützen. Etwa, indem Du nicht noch mehr über die Thematik liest, und schon gar nicht im Internet, wo man viel zu leicht in eine Parallelwelt abdriften kann. Das wäre so oder so im Sinne der Wahrheitsfindung, denn alles, was Du liest, beeinflusst dich natürlich. Wenn Du deine Gedanken unbedingt loswerden musst, dann bietet sich (abgesehen von diesem Forum) auch ein Tagebuch an. Vielleicht ein Brief-Tagebuch an deine Therapeutin?joghurteis87 hat geschrieben:Ich hab meiner Therapeutin auch letztens von diesem Problem hier erzählt und sie hat irgendwie nicht soviel dazu gesagt, meinte nur wir sollten mit diesem Thema vorsichtig sein und es kann schon sein, dass Missbrauch stattgefunden hat aber eben auch nicht. Das Blöde ist nur, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht da bin, jetzt hab ich keine Therapiestunde und keinen zum Reden (will meine Freunde da echt nicht reinziehen, die kennen außerdem alle meinen Vater usw.). Ich glaub dein Vorschlag einen Monat das Ganze eher aus Eis zu legen ist nicht schlecht, allerdings tu ich mir bei solchen Dingen immer extrem schwer und entwickele oft richtig zwanghaftes Verhalten, wo ich mich dann regelrecht zwinge über unangenehme Dinge nachzudenken, sodass ich letztendlich keine Freude am Alltag mehr habe. Die Freundin der ich mich anvertraut habe nennt es Selbstbestrafung.
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- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 56
Hallo Joghurteis, Du wirkst wirklich etwas durcheinander. Da ist es schwierig zu erkennen, worum es Dir überhaupt geht, dabei würde ich Dich gerne verstehen. Daher meine Frage:
Wieso zwingst Du Dich, Dich zu erinnern?
So wie Du den Traum beschrieben hast, war das ein erotischer Traum. Es ist normal, Eltern in erotische Träume mit einzubeziehen. Der Schluss auf Missbrauch ist weit her geholt. Ich kenne mich mit Missbrauch ein bisschen aus, weil unsere Leiterin auch in dieser Angelegenheit berät.
Wieso zwingst Du Dich, Dich zu erinnern?
So wie Du den Traum beschrieben hast, war das ein erotischer Traum. Es ist normal, Eltern in erotische Träume mit einzubeziehen. Der Schluss auf Missbrauch ist weit her geholt. Ich kenne mich mit Missbrauch ein bisschen aus, weil unsere Leiterin auch in dieser Angelegenheit berät.
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at
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- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 56
Wenn ich es mir so recht überlege, vielleicht suchst Du Dir Hilfe, falls Du feststellst, dass Du Dich da noch weiter hinein steigerst. Manchmal tritt auch das Phänomen "falscherer Erinnerungen" auf. Falls Du möchtest, kannst Du Dich auch an unser Netzwerk wenden wegen Adressen und so.
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at
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