Klinik, Verlängerung, Therapieende - Durcheinander

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Erdbeermütze
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Klinik, Verlängerung, Therapieende - Durcheinander

Beitrag Mi., 21.05.2014, 13:36

Hallo,

seit Monaten bin ich nur am verdrängen, funktioniere einfach. Lenke mich mit Computerspiele jede freie Minute ab. Habe ich auch Anfang des Jahres kurz mit meinen Thera drüber gesprochen. Bis dahin habe ich mich aber nicht in der Therapie abgeschottet. Jetzt schalte ich auch alles in der Therapie ab. Bin Müde…., will an nichts dran, komme auch an nichts dran.

Es passiert auch sehr viel gerade bei mir, stehe überall in Warteposition.
- Im Februar habe ich es geschafft und meinen Thera gesagt, dass ich in eine Klinik will. Das zu sagen hat mich sehr viel Mut gekostet (vor einem Jahr hatte ich schon mal den Anlauf genommen. Da konnte ich es aber nur schriftlich und da habe ich kein klares „Ja“ von ihm bekommen also bin ich nicht gegangen). Jetzt haben wir Stunden damit verbracht warum ich solche Angst habe ihm das zu sagen, warum ich nicht zu mir und meinen Ideen stehen kann, warum ich seine Erlaubnis bräuchte usw. Und mit viel Magenschmerzen und ohne seine „Erlaubnis“ (die ich für mich brauchte/brauche) habe ich mich in einer Klinik angemeldet (er hat sich da total neutral, na ja fast neutral, zwischen den Zeilen habe ich ein „nein“ gelesen, verhalten und hat nie gesagt ob er es für Sinnvoll hält oder nicht).
Das ich das geschafft habe, bin ich Stolz drauf und doch hängen die Wochen noch in meinen Knochen.
- Mir geistert seid diesem Jahr auch die letzte Verlängerung meiner Analyse im Kopf. Jetzt ist es soweit habe noch 3 Stunden und die Verlängerung ist immer noch nicht geschrieben (das ist bei jeder Verlängerung ein Thema bei uns). Das bedeutet für mich ich habe mind. 8 Wochen Therapiepause weil er im Juni im Urlaub geht. Habe eine Woche gebraucht, mit richtigen Zwangsgedanken, mich damit anzufreunden. Jetzt nehme ich es als Herausforderung an.
- Gesundheitlich (körperlich) habe ich auch seid Jahren Probleme und habe mich immer gegen eine Pille die evtl. hilft wegen den vielen Nebenwirkungen (die waren für bis her absolut undiskutabel) entschieden. Nun bin ich psychisch stabiler, habe meine Essstörung auch besser im Griff (beides auch Nebenwirkung), so das ich es jetzt wage diese Tablette zu nehmen (ha, auch ein Fortschritt). Mit der Hoffnung das alles Gut wird, nicht erwarten können das sie hilft. Mit allen Ängsten das der Schuss nach hinten los geht und alles noch schlimmer wird.

So das sind die 3 Hauptsachen und überall stehe ich in Warteposition. Pille wie die anschlägt, Verlängerung bis er sie schreib und dann die Therapiepause bis Anfang Juli, Klinik Wartezeit bis ca. Oktober (mit all meinen Ängsten vor der Klinik). So gedanklich ist für mich das Jahr schon vorbei…. Hangel mich von Woche zu Woche…

Als ich mir das Thema von Ziegenkind „Eine Analyse beenden…“ ist mir so vieles durch den Kopf gegangen, Ängste, Traurigkeit… Über wie schaffen die es zu sagen das die ihren Thera vermissen, Geschenke zu überrechen usw.
Und auch das mich es wahrscheinlich belastet, das meine Analyse nur noch 1 Jahr geht. Da ich Gedanklich sowieso schon am Ende des Jahres bin… (ist die Therapie eigentlich schon zu Ende). Ich mich auch deswegen zurückziehe in der Therapie. Aber wie schaffe ich das meinen Thera zu sagen? Mir das Ende Angst macht, ihn zu verlieren? Indirekt zuzugeben das ich ihn mag (Selbst es hier zu Schreiben „ ihn zu verlieren, ich ihn mag“ widerstrebt mir, kommen all die kleinen Gegenstimmen).
Am Freitag wollen wir darüber reden, analysieren warum ich mich so zurückziehe, ob oder was für ein Widerstand da ist, ob noch irgendwo Ärger auf ihn ist usw. Blos wie??? Haben all die Punkte damit zu tun???

LG
Erdbeermütze (die schon lange nichts mehr geschrieben hat)

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 21.05.2014, 20:33

Erdbeermütze hat geschrieben: Bin Müde…., will an nichts dran, komme auch an nichts dran.

Liebe Erdbeermütze, das scheint mir ein zentraler Satz zu sein.
Mir fällt auf, dass sich ja dein ganzes Leben um Therapie dreht. Klinik ja/nein, dein Therapeut und wann er wie für dich da oder nicht da ist, Diskussion um Klinik, Klinikaufenthalt und so weiter.

Vielleicht täte es dir ja auch ganz gut, mal eine Weile ganz ohne Therapie zu leben und wieder ein Gefühl dafür zu bekommen, dass nicht das ganze Leben aus Therapie bestehen kann und du mal wieder was anderes siehst, spürst, erlebst?

Noch viel mehr, wenn du gerade sowieso an nichts ranwillst.

Könntest du dir eine Therapiepause vorstellen?

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Erdbeermütze
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Beitrag Do., 22.05.2014, 12:21

Danke Mia für deine Antwort.

Therapiepause? Jein, die 8 Wochen Zwangspause werde ich dazu nutzen und schauen wie es mir da ergeht (das meinte ich auch mit die Herausforderung annehmen). Vom Prinzip her bin ich soweit Stabil, dass für mich nicht gleich der Boden unter den Füßen gezogen wird bei keiner Therapie (vor einen Jahr bin ich noch bei jedem Urlaub richtig abgestürzt), mir geht es mittlerweile nur etwas schlechter in seinen Urlauben. Aber 8 Wochen ist eine lange Zeit.... und ich weis nicht ob sich dann meine Suizidgedanken hochschaukeln werden und ich wieder richtig abstürze werde.
Mia Wallace hat geschrieben:dass nicht das ganze Leben aus Therapie bestehen kann und du mal wieder was anderes siehst, spürst, erlebst?
Genau darum kämpfe ich auch, mal wieder was anderes sehen, spüren, erleben. Aber das ist vom Prinzip her nicht wirklich Therapie bezogen (Ich weis es nicht, vielleicht dreht sich mein Leben nur um Therapie aber so sehen tu ich es nicht). Mein Leben besteht aus Trigger, funktionieren, kämpfen, Augen zu und durch, von einen Tag zum Anderem usw.
Sehen, spüren, erleben versucht meine Seele durch verdrängen zu erlangen, aber das funktioniert nicht, bin dadurch nur eine leblose Hülle.

LG
Erdbeermütze

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Erdbeermütze
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Beitrag Fr., 30.05.2014, 13:37

Hallo zusammen,

schreiben werdet ihr dazu wahrscheinlich nicht sehr viel können aber ….

Ich habe letzte Woche Mittwoch kurz vorm Ende mit meinen Thera über das Zurückzeihen gesprochen. Wir haben die Klinik, Verlängerung, Pille kurz erwähnt und wollten dann letzte Woche Freitag schauen was da sonst noch los ist, ob ein Widerstand da ist, ich noch sauer auf ihn bin usw. (also fehlte auch noch mein letzter Abschnitt in meinen ersten Beitrag). Tja, 2 h vor der Therastunde bin ich in Ohmacht geflogen (dissoziative / psychogene Ohnmacht) und für 5 Tage ins Krankenhaus gelandet (hatte ich vor einem Jahr schon mal).

Macht mir das wirklich alles so viel Angst das meine Psyche nur diesen Ausweg/Schutz sieht? Warum macht mir es nur soviel Angst zuzugeben das ich jemanden mag?
Ist das ein Zusammenspiel vom allem in den letzten Monaten und meine Psyche sagt mir Stop?

Ich habe jetzt noch eine Therastunde und dann ist 8 Wochen Pause, wie soll ich das in dieser einen Stunde alles packen? Im Krankenhaus ist auch einiges passiert… Bin gerade wieder völlig down und doch nach außen stehe ich wieder (habe mich auch nicht krankschreiben lassen).

LG
Erdbeermütze

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