Wie kann ich diese Fressattacken stoppen?

[hardtimes]

Hallo meine Lieben!
Es hat alles vor einem Jahr begonnen. Ich bin 18 Jahre alt, und leide an fast täglichen Fressattacken. Kaum bin ich alleine zu Hause, stopfe ich alles was ich finden kann in mich hinein. Doch dann überkommt mich wieder das schlechte Gewissen und ich übergebe die gesamte Menge der Kanalisation. Ich weiß nicht, wie ich damit aufhören soll, ständig an Essen zu denken, an die ganzen süßen, fettigen Speisen, die sich in meiner Küche befinden. Ich würde so gerne einfach dünn sein, so wie meine ganzen Freunde und nicht ständig Kalorien zählen zu müssen, um irgendwie mein Gewicht halten zu können..
Ich würde wirklich sehr dankbar sein, wenn jemand ein paar gute Tipps für mich hätte, wie ich diese ständigen Gedanken an das Essen bzw. die danach folgenden Fressanfälle stoppen könnte.
Danke schon einmal im Voraus!

Ganz liebe Grüße!

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[Ghost Rider]

Hallo hardtimes,

ich bin da kein großer Ansprechpartner, aber da Dir noch keine(r) hier geschrieben hat, dachte ich mir ich versuche auf Dich etwas einzugehen.

Darf ich fragen was Du dabei empfindest wenn Du dieses Essen zu Dir nimmst? Wie ist das so? Kompensiert man da etwas was man nicht hat...?

Ich bin mit dem Thema der Fressattacken nicht vertraut. Aber ich kenne jemanden der es tut. Ich war 2012 am "Tag der Seelischen Gesundheit" und lernte dort eine Frau kennen, die den Verein "Essstörungen" vertreten hat. Ich habe mir ihr darüber geredet aus Sorge um jemanden der mir nahe steht und wo mich das Essverhalten sehr beunruhigt hat.

Ich gebe Dir mal hier die Webseite:

http://www.essstoerungshotline.at/

Wenn Du magst, gebe ich Dir per PN mehr Informationen, wann man diese Frau erreicht, falls sie noch dort ist, schon länger her seid ich mit ihr telefoniert habe. Es ist kostenlos, sich da telefonisch beraten zu lassen und die sind auf sowas spezialisiert.

Wenn Du magst, schreibe ich Dir eine PN mit mehr Infos.

Ich hoffe Du findest einen Weg damit umzugehen. Es tut mir leid, dass es so eine schwere Belastung für Dich ist. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg und viel Kraft und Geduld mit Dir selbst

Liebe Grüße,
Ghost Rider

[Mille]

Huhu hardtimes,

ich habe auch das Problem.
Mir hat es ein wenig geholfen die süßen und fettigen Speisen
aus der Küche zu verbannen und sie gegen gesündere Speisen
zu tauschen. Stress war bei mir oft der Auslöser für Fressattacken.
Eine Therapeutin scheinst du noch nicht zu haben...?

Liebe Grüße, Mille!

[hardtimes]

Danke Leute, freut mich dass ihr euch die Zeit genommen habt und mir antwortet!

Ich weiß nicht genau wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, aber es ist irgendwie befreiend für mich, wenn ich das ganze Essen in mich schlingen kann. Es fühlt sich so an, als gäbe es für einen kleinen Augenblick keine Probleme mehr und es gibt nur mehr mich und das Essen.
Ich weiß, das ist krank und klingt bestimmt komisch aber es ist wirklich so.. ich glaube nicht das man das Verstehen kann denn ich verstehe es eigentlich selbst nicht so wirklich..

Wäre wirklich sehr nett von dir Ghost Rider, wenn du mir die Informationen senden könnstest, vielleicht hilft mir das irgendwie weiter

Und Mille, ich habe versucht die ganzen Speisen zu verbannen, doch kaum stehe ich in einem Supermarkt, überkommt es mich, wieder ein paar Leckereien zu kaufen und alles beginnt wieder vo vorne.
Einen Therapeuten habe ich nicht, denn es weiß niemand bescheid über meine Krankheit, nicht einmal meine besten Freunde. Ich habe Angst, dass sie mich nicht verstehen, denn einer Freundin ist es genauso ergangen vor ein paar Jahren und sie sagt auch des öfteren schon zu mir ob eh alles in Ordnung ist bei mir, da ich in letzter Zeit ziemlich viele Kilos verloren habe, doch ich traue mich nicht ihr die Wahrheit zu sagen, da ich Angst habe, dass dies bei ihr wieder einen Rückfall auslösen könnte..
Glaubst du kann ich es auch ohne therapeutische Hilfe schaffen kann, wieder normal zu essen?

Liebe Grüße!

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[Mille]

Ich bin mir da nicht so sicher denn du hast ja geschrieben das du nach
den Fressattacken dich übergibst und das wird ja dann zum Teufelskreis.
Ich kann dir eigentlich nur dazu raten dich an einen Therapeuten zu wenden, die
sind in solchen Sachen geschult und wissen wie sie dir helfen können.

Du hast außerdem geschrieben das, wenn du isst, es dann keine Probleme
mehr gibt für einen Augenblick. Und genau die kann der Therapeut am besten bearbeiten.
Möchtest du denn erzählen was das für Probleme sind die dich belasten?

Liebe Grüße, Mille!

[MissX]

Die Ursache liegt ja meistens darin, dass man extrem unter Druck steht (Stress usw.), dass man negative Emotionen unterdrücken will usw.
Deshalb ist es natürlich einerseits wichtig daran zu arbeiten, dass diese Fressattakcen nicht mehr notwendig sind, weil man eben anders mit Emotionen, Druck, Anspannung usw. umgehen kann. Je länger du dir dieses Verhalte antrainierst als eine Lösung für dich, je schwieriger da überhaupt wieder rauszukommen.

Hungerst du denn stunden- oder tageweise.
Sehr wichtig sind regelmäßige Mahlzeiten mit gesunden Lebensmitteln.

[Ghost Rider]

Liebe hardtimes,

Ich weiß nicht genau wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, aber es ist irgendwie befreiend für mich, wenn ich das ganze Essen in mich schlingen kann. Es fühlt sich so an, als gäbe es für einen kleinen Augenblick keine Probleme mehr und es gibt nur mehr mich und das Essen.
Ich weiß, das ist krank und klingt bestimmt komisch aber es ist wirklich so.. ich glaube nicht das man das Verstehen kann denn ich verstehe es eigentlich selbst nicht so wirklich..

Nein, das klingt überhaupt nicht "krank" oder sonst was. Das hast Du gut versucht zu reflektieren und zu ergründen. Das darf so Platz haben wie es ist und kann auch nachvollzogen werden, wie meine Vorschreiberinnen es auch gezeigt haben.

Hmm, Du schreibst das Du sonst keine Freunde hast mit denen Du offen sprechen kannst...das ist schade. Welche Probleme hast Du mit Dir, die Du versuchst mit Essen zu betäuben? Ist das was Du da machst etwas intimes für Dich? Etwas sehr persönliches? Empfindest Du Scham dabei, wenn Du darüber schreibst/redest oder Du gerade eine Fressattacke hast?

Du bringst Deiner Freundin in meinen Augen viel emotionale Verantwortung entgegen, passt auf sie auf, weil sie das schon einmal durchmachen musste und willst sie dabei nicht belasten...

denn es weiß niemand bescheid über meine Krankheit, nicht einmal meine besten Freunde. Ich habe Angst, dass sie mich nicht verstehen

Ja, ich kann Deine Angst verstehen...mir scheint, dass das Verhältnis kein so besonders tiefes ist zwischen Dir und Deinen Freunden, kann das sein?

Glaubst du kann ich es auch ohne therapeutische Hilfe schaffen kann, wieder normal zu essen?

Hmm, schwere Frage. Ich denke nicht, dass Therapeuten alleine immer die beste Lösung für jedes Problem sind. Ich denke, wenn ein Mensch wirklich eine Krise hat, sollten alle, Freunde, Bekannte, Familie, Seelsorger und Therapeuten zusammen arbeiten, finde ich.

Ich schicke Dir morgen früh eine PN mit dieser Anlaufstelle. Ich denke, dass das was für Dich wäre. Zumindest anrufen und sich beraten lassen schadet nie.

Danke Leute, freut mich dass ihr euch die Zeit genommen habt und mir antwortet!

Gerne! Und schreib ruhig wieder hier im Forum, wenn Dir das gut tut. Du bist nicht alleine hier!! Bis morgen dann, kannst Dich auch via PN melden wenn Du magst.

Dir noch eine gute Nacht,
Ghost Rider

[hardtimes]

Mille, ich werde mir das mit der Therapie einmal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht hast du recht und es wäre das beste..

Miss X, ja manchmal habe ich eine Fressattacke und kann mich dann so weit bringen, nicht alles wieder zu übergeben, doch dafür lasse ich am nächsten Tag mehrere Mahlzeiten aus, die Angst dick zu werden und dass sich jemand über mich lustig macht, steckt zu tief in mir drinnen. Ich werde dies einfach nicht los.

Es hat alles begonnen, als ich vor mehr als einem Jahr meinen damaligen Freund kennenlernte, er war total beliebt in der ganzen Stadt und einfach jeder kannte ihn. Deshalb war es für sehr viel überraschend dass er sich ausgerechnet in mich verliebte und ich hörte viele Leute hinter meinen Rücken reden, was er wohl mit mir möchte, die ist doch sowiso nur dick und hässlich.
Das hat mich total erschüttert, da ich sowiso ein Mensch bin, dessen Selbstbewusstsein nicht gerade das Stärkste ist. Von diesem Zeitpunkt an habe ich versucht meine Ernährung komplett umzustellen und nur noch gesund zu essen, doch die Versuchung der vielen Leckereien war zu groß, und dann begann ich eines Abends damit, das gegessene wieder hochzuwürgen. Ich dachte einmal, geht das schon und dann habe ich das wieder im Griff. Falsch gedacht.
Nun bin ich seit 2 Monaten von meinem damaligen Freund getrennt und dies hat die Situation noch schlimmer gemacht.
Diese Angst, dass Leute schlecht über mich oder meine Figur reden macht mich total fertig..
Und ja, ich schäme mich dafür dass ich alles wieder hochwürge, ich fühle mich so erniedrigt und schwach wenn ich wieder vor der Toilette kauere, doch ich kann es nicht stoppen.

Eigentlich habe ich schon ein sehr vertrautes und enges Verhältins zu meinen Freunden, doch ich weiß, wie schockiert sie darüber wären, wenn ausgerechnet ich, die Person, die der damalig Betroffenen so geholfen hat und alles getan hat sie aus diesem Teufelskreis zu befreien, nun ebenfalls diese Sucht habe..
Aber dankenocheinmal Ghost Rider, dass du mir die Informationen über diese Anlaufstelle geschickt hast, vielleicht können mir diese etwas weiterhelfen

Schönen Nachmittag euch allen noch
Hardtimes

[Mille]

Ich hasse es wenn Leute über Äusserlichkeiten herziehen. Ich finde
das wird irgendwie immer schlimmer, gerade unter jungen Leuten. Ich kann mich
z.B. auf Partys gar nicht richtig entspannen weil ich jedesmal merke das irgendwelche
Weiber wegen irgendwas an mir lästern.

Ja, eine Therapie ist wirklich hilfreich aber du musst dann aber auch mitarbeiten.

Wie war das jetzt eigentlich nochmal mit deiner Familie? Ich hatte in Erinnerung du hattest
darüber etwas geschrieben aber ich finde den Punkt nicht mehr.

Kannst du dich ihnen anvertrauen bzw wissen sie über das Problem Bescheid?
Denn auch in einer Therapie gibt es die Möglichkeit (so habe ich es zumindestens
immer erfahren) das man ein Angehörigengespräch führen kann mit der Familie, dir und
dem Therapeuten. Dort wird dann über die Krankheit aufgeklärt, falls deine Familie sich
nicht hineinversetzten kann.

Liebe Grüße!

[hardtimes]

Ja das ist wirklich total schlimm wenn ma das merkt dass immer jemand über dich reder und etwas an dir auszusetzten hat :(

Nein also meine familie weiß nicht bescheid. Sie haben zwar schon öfters gefragt was los ist mit mir, da ich ein paar kilos verloren habe und weniger esse, aber ich glaube wenn sie dies wüssten dann wären sie ziemlich geschockt. Natürlich würden sie mehr helfen wollen aber ich glaube sie wären am Boden zerstört..

[Aneshia]

ohja das kenn ich zu gut und genauso wie du beschreibst ich frag mich nur ob es bei mir auch wirklich ne Essstörung ist weil es nicht ständig ist und nur dann wenn ich wieder etwas zunehme und Fressatacken habe.
Hatte es zum ersten mal in der Jugendzeit und dann mal Jahrelang nicht dann wieder und wieder nicht, kommt auch auf die Stimmungslage an, ob ich Depri bin und Stress habe, unzufrieden bin.
Ich mache es auch nur Abends wenn mich der Heißhunger überkommt, außer damals als ich wirklich das erste mal einige Kilos damit runter haben wollte.
Jetzt ist es nur das ich nicht wieder zunehme, die Gedanken sind halt da.
Sehe da auch kein Problem das wieder zu tun wenn ich voll zunehmen würde, ist das dann krank?

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