Hallo zusammen,
auch bei mir steht derzeit in der Therapie ein Thema im Vordergrund, dass mich nicht ruhen lässt und die Suchfunktion des Forums hat nichts dergleichen an älteren Threads angezeigt.
Sehr mühsam habe ich es in den letzten Jahren geschafft, mich nun wirklich weitgehend sicher in der Therapie zu fühlen. Die Beziehung zum Therapeuten ist ebenfalls endlich so, wie ich es mir für einen zielführenden Prozess erhofft habe. Knapp zusammengefasst: alles an therapeutischen Rahmenbedingungen stimmt.
Zeit, wieder mal einen Schritt im therapeutischen Prozess weiterzugehen. In welche Richtung dieser Schritt gehen müsste, ist mir/uns auch klar: ein Stück Kontrolle abgeben bzw. teilen, um an die verschütteten Emotionen heranzukommen und mich für neue Erfahrungen zu öffnen. Ich bin dazu auch bereit und möchte das wirklich.
Ups.
Und da hänge ich völlig in den Seilen.
Wie geht "Kontrolle abgeben"?????
Heißt das einfach nur "weniger intellektualisieren"?
Heißt es vielleicht "nicht immer abblocken"? (Das mache ich sehr gekonnt, bezogen auf Gesprächsinhalte und auch auf Angebote, kleinere "Experimente" in der Therapie zu wagen, z.B. zu einem best. Thema zu malen...)
oder oder ...??????
Wie kann ich meinem Wunsch, Kontrolle ein Stück weit abzugeben, Rechnung tragen, wenn ich gar nicht weiß, wie das geht und wie sich das anfühlt???
Ich würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere von euch eine ähnliche Erfahrung bereits gemacht hat und mich teilhaben lässt.
Allen einen schönen Samstag!
Chakotay
Kontrolle abgeben/teilen im therapeutischen Setting
Kontrolle abgeben/teilen im therapeutischen Setting
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)
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Du willst also kontrolliert die Kontrolle verlieren? Das ist irgendwie absurd.
Das Verzichtenkönnen auf Kontrolle ist ein Entwicklungs- und Reifeschritt, geschieht also eher nebenbei. Lass dich einfach auf deinen Therapeuten ein, überlass ihm mal eine Zeitlang die Führung (das dürfte schon schwer genug sein). Weiter gehts dann von allein.
Das Verzichtenkönnen auf Kontrolle ist ein Entwicklungs- und Reifeschritt, geschieht also eher nebenbei. Lass dich einfach auf deinen Therapeuten ein, überlass ihm mal eine Zeitlang die Führung (das dürfte schon schwer genug sein). Weiter gehts dann von allein.
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- Helferlein
- , 42
- Beiträge: 115
Hi, ich denke auch, dass man die Kontrolle dann völlig ohne nach zu denken abgibt, wenn der Rahmen "wirklich stimmt"...
es ist oftmals vielleicht auch so, dass man gerne mit Jemanden können möchte, weil die Sympathie stimmt und große Zuneigung da ist,
aber gerade das hemmt oft am wirklichen Vertrauen,
Kontrolle abgeben hat was mit tiefen Vertrauen zu tun.
Kennst du die Übung, gern in Seminaren gemcht,
wo z.B. 10 Personen im Kreis stehen, und in der Mitte eine einzelne Person mit verbundenen Augen, die sich dann von den anderen im Kreis "herum schubsen lässt", die Person in der Mitte lässt sich dabei völlig fallen, im Verlassen und Vertrauen darauf, dass die anderen sie fangen und nichts passiert...
das ist Kontrolle abgeben, und das hat mit loslassen, vertrauen zu tun...
es ist oftmals vielleicht auch so, dass man gerne mit Jemanden können möchte, weil die Sympathie stimmt und große Zuneigung da ist,
aber gerade das hemmt oft am wirklichen Vertrauen,
Kontrolle abgeben hat was mit tiefen Vertrauen zu tun.
Kennst du die Übung, gern in Seminaren gemcht,
wo z.B. 10 Personen im Kreis stehen, und in der Mitte eine einzelne Person mit verbundenen Augen, die sich dann von den anderen im Kreis "herum schubsen lässt", die Person in der Mitte lässt sich dabei völlig fallen, im Verlassen und Vertrauen darauf, dass die anderen sie fangen und nichts passiert...
das ist Kontrolle abgeben, und das hat mit loslassen, vertrauen zu tun...
Liebe und Lachen wirken Wunder
Hallo Lisa und Betthupferl,
vielen Dank für eure Gedanken - ich habe einige Zeit darüber nachdenken müssen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich kontrolliert die Kontrolle abgeben möchte. Es kann schon sein, dass sich leise wieder mein Wunsch nach "Fäden in der Hand lassen" von hinten einschleicht, aber meine Fragen verlangten m.E. nach nicht nach Kontrolle, sondern nach "was ist das?" und "wie geht das?". Es klingt vielleicht mehr als merkwürdig, aber ich habe wirklich keine Vorstellung davon.
Es einfach geschehen lassen? Ja, aber was denn???? Ich bin wirklich ratlos.
Kann mir jemand vielleicht ein Beispiel geben?
Ja,
das gruppendymnamische Spiel, das du, Betthupferl, beschrieben hast, kenne ich sehr gut. Auch die Verknüpfung von Vertrauen mit dem Abgeben von Kontrolle kann ich nachvollziehen. Wie gesagt: Vertrauen ist mittlerweile - mühsam erarbeitet - vorhanden, aber nichtsdestotrotz habe ich keine Vorstellung, was Kontrolle abgeben heißt!
- Dass der Thera entscheidet? Bestimmt nicht...
- Dass ich an meine Emotionen drankomme? Das wird noch laaange dauern, befürchte ich... (Und welche Kontrolle geben ich in diesem Zusammenhang an den Thera ab????)
- Dass ich offen und ehrlich bin? Das bin ich von Anfang an gewesen...
Tja, langsam gebe ich auf, dieses Phänomen verstehen zu wollen. Offensichtlich bin ich dafür zu
Nichtsdestotrotz nochmals ein herzliches Dankeschön für eure Beiträge!
Chakotay
vielen Dank für eure Gedanken - ich habe einige Zeit darüber nachdenken müssen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich kontrolliert die Kontrolle abgeben möchte. Es kann schon sein, dass sich leise wieder mein Wunsch nach "Fäden in der Hand lassen" von hinten einschleicht, aber meine Fragen verlangten m.E. nach nicht nach Kontrolle, sondern nach "was ist das?" und "wie geht das?". Es klingt vielleicht mehr als merkwürdig, aber ich habe wirklich keine Vorstellung davon.
Es einfach geschehen lassen? Ja, aber was denn???? Ich bin wirklich ratlos.
Kann mir jemand vielleicht ein Beispiel geben?
Ja,
das gruppendymnamische Spiel, das du, Betthupferl, beschrieben hast, kenne ich sehr gut. Auch die Verknüpfung von Vertrauen mit dem Abgeben von Kontrolle kann ich nachvollziehen. Wie gesagt: Vertrauen ist mittlerweile - mühsam erarbeitet - vorhanden, aber nichtsdestotrotz habe ich keine Vorstellung, was Kontrolle abgeben heißt!
- Dass der Thera entscheidet? Bestimmt nicht...
- Dass ich an meine Emotionen drankomme? Das wird noch laaange dauern, befürchte ich... (Und welche Kontrolle geben ich in diesem Zusammenhang an den Thera ab????)
- Dass ich offen und ehrlich bin? Das bin ich von Anfang an gewesen...
Tja, langsam gebe ich auf, dieses Phänomen verstehen zu wollen. Offensichtlich bin ich dafür zu
Nichtsdestotrotz nochmals ein herzliches Dankeschön für eure Beiträge!
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 994
Hi Chakotay,
Kontrolle abgeben ist/war auch Thema bei unsereins. Sind immer noch dabei, klappt immer merh/besser.
Hat natürlich was mit Vertrauen zu tun, nicht nur zum Vertrauen zum Thera, sondern vor allem im Vertrauen zu dir selbst.
Wenn dieses Vertrauen bei dir (zumindest im gewissen Umfang) vorhanden ist, stellt sich erst mal die Frage, wasste alles kontrollierst und wo du anfangen willst, die loszulassen.
Also wir haben ja alles und jeden kontrolliert, auch Situationen, wo man ja eigentlich nicht kontrollieren kann (wurd dann ja auch nichts, halt nur schiffbruch).
Sowas is ja verdammt energieauffendig. Wenn man die frei hätte für was anderes …
Kontrolle abgeben ist/war auch Thema bei unsereins. Sind immer noch dabei, klappt immer merh/besser.
Hat natürlich was mit Vertrauen zu tun, nicht nur zum Vertrauen zum Thera, sondern vor allem im Vertrauen zu dir selbst.
Wenn dieses Vertrauen bei dir (zumindest im gewissen Umfang) vorhanden ist, stellt sich erst mal die Frage, wasste alles kontrollierst und wo du anfangen willst, die loszulassen.
Also wir haben ja alles und jeden kontrolliert, auch Situationen, wo man ja eigentlich nicht kontrollieren kann (wurd dann ja auch nichts, halt nur schiffbruch).
Sowas is ja verdammt energieauffendig. Wenn man die frei hätte für was anderes …
auf den ersten Blich vielleicht, aber das geht in konkreten einzelnen Situationen sehr wohl, hab momentan noch ncih den Kopp frei (war nen paar tagen fort, muss mich noch sortieren), schreib dir dann noch dazu.Lisa99 hat geschrieben:Du willst also kontrolliert die Kontrolle verlieren? Das ist irgendwie absurd. .
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
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- Helferlein
- , 42
- Beiträge: 115
Chakotay,
ich denke Menschen die sich in Therapie begeben, haben einfach sehr häufig
aus gegebenen Anlass das Problem zu Vertrauen;
ABER es muss im Therapie Setting einfach alles absolut stimmen, damit dieses Vertrauen - dieses "gute Arbeitsbündnis" wirklich gut klappt.
Ist einfach meine persönliche Erfahrung,
Sympathie reicht noch nicht aus, um zu vertrauen!
Das musst ich selber auch einfach lernen zu akzeptieren.
Für mich ist es immer so ein schönes Beispiel...
also jetzt als Frau, "beim Frauenarzt" gibt man in dem Sinne die Kontrolle ab,
dass man dem Menschen da einfach vertraut, dass er/sie die Arbeit gut macht,
oder auch einfach beim Hausarzt, bei einer OP...ect.
Für mich stellte sich oft die Frage, warum fällt es in Psychotherapie so schwer,
ich fand es für mich persönlich heraus!
Für mich ist Kontrolle über Gefühle abgeben einfach das Persönlichste, das Innerste was man geben kann,
und dieses Vertrauen muss sich erst mal Jemand "erarbeiten"...
vorallem hat Vertrauen in diesem Rahmen damit zu tun,
DAS MAN SICH SELBST VON VORNHEREIN ABSOLUT IM KLAREN IST,
dass es ein Arbeitsverhältnis sein muss,
sonst klappt das nie...
ist so, so schlimm das für einen zu begreifen ist...
nur durch die sichere und gesunde Arbeitsdistanz ist dieses nötige Vertrauen möglich...
schleicht sich ein MEHR an Zuneigung ein, ist es besser zu gehen...(auch um den Raum zu schaffen, dass man sich später privat begegnen kann, wenn das von beiden Seiten ok ist...)
ich denke Menschen die sich in Therapie begeben, haben einfach sehr häufig
aus gegebenen Anlass das Problem zu Vertrauen;
ABER es muss im Therapie Setting einfach alles absolut stimmen, damit dieses Vertrauen - dieses "gute Arbeitsbündnis" wirklich gut klappt.
Ist einfach meine persönliche Erfahrung,
Sympathie reicht noch nicht aus, um zu vertrauen!
Das musst ich selber auch einfach lernen zu akzeptieren.
Für mich ist es immer so ein schönes Beispiel...
also jetzt als Frau, "beim Frauenarzt" gibt man in dem Sinne die Kontrolle ab,
dass man dem Menschen da einfach vertraut, dass er/sie die Arbeit gut macht,
oder auch einfach beim Hausarzt, bei einer OP...ect.
Für mich stellte sich oft die Frage, warum fällt es in Psychotherapie so schwer,
ich fand es für mich persönlich heraus!
Für mich ist Kontrolle über Gefühle abgeben einfach das Persönlichste, das Innerste was man geben kann,
und dieses Vertrauen muss sich erst mal Jemand "erarbeiten"...
vorallem hat Vertrauen in diesem Rahmen damit zu tun,
DAS MAN SICH SELBST VON VORNHEREIN ABSOLUT IM KLAREN IST,
dass es ein Arbeitsverhältnis sein muss,
sonst klappt das nie...
ist so, so schlimm das für einen zu begreifen ist...
nur durch die sichere und gesunde Arbeitsdistanz ist dieses nötige Vertrauen möglich...
schleicht sich ein MEHR an Zuneigung ein, ist es besser zu gehen...(auch um den Raum zu schaffen, dass man sich später privat begegnen kann, wenn das von beiden Seiten ok ist...)
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