Der Wunsch, adoptiert zu werden
Der Wunsch, adoptiert zu werden
Erst einmal ein Hallo an alle Mitforisten und Foristinnen.
Ich bin neu hier und habe mit großem Interesse den Thread von COCO gelesen, in der es um Mutterliebe geht.
Bei mir ist es meistens so, dass ich mir einen Vater wünsche. Nicht, weil ich eine so liebevolle Mutter habe, dass ich die nicht auch brauchen würde - wohl eher aber deshalb, weil ich selten an Frauen gerate, die ich als Mutterfigur akzeptieren würde. Generell habe ich ein großes Problem damit, Frauen zu vertrauen. Aber davon wollte ich jetzt nicht schreiben.
Ich befinde mich in einer Therapie - und mein Therapeut wäre mein absoluter Traumvater. Ich spüre die Zuneigung seinerseits - aber ich bin mir sicher, dass das die Art von Zuneigung ist, die er jedem Patienten entgegenbringt. Ich habe eine lange Therapiegeschichte, da ich im Heim aufgewachsen bin und im Grunde Hinwendung und Fürsorglichkeit nur im professionellen Kontext kenne. Mir ist auch bewusst, dass sich die Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, irgendwie auch vor Überbelastung schützen müssen.
Momentan jedoch leide ich sehr. Es ist wie Liebeskummer, obwohl ich in einer Beziehung lebe, die mir sehr viel gibt. Ich vermische auch ungern Partnerschaft mit meinem Wunsch nach einer Elternliebe. Deshalb habe ich schon seit längerem keine Beziehungen mehr mit viel älteren Männern geführt - in der Jugend war das ja auch immer irgendwie so für mich, dass ich für die körperliche Nähe mit Sexualität bezahle...denn nur so bekommt man diese, wenn man im Heim aufwächst...
Ich schreibe hier, weil ich wirklich kaum mehr Appetit habe - obwohl mein Therapeut schon einige Dinge gemacht hat, die er anfangs ausgeschlossen hat ( wie das, dass ich ihn anrufen kann, wenn es einen Notfall gibt, ich ihm Emails schreiben darf und er mir in Aussicht stellt, dass er den Kontakt zu mir nicht abbrechen wird, wenn die Therapie vorbei ist - also, dass er erreichbar für mich bleiben wird, wenn ich Rücksprache brauche - letzteres ist eine große Angst von mir, da ich wirklich große Verlustängste habe....).
Er erklärt mir aber auch immer wieder, warum er mich nicht adoptieren kann - warum er mich nicht in den Arm nehmen kann, warum wir keine persönliche Bindung eingehen können, wenn er ein guter Therapeut für mich sein möchte. Er ist fachlich wirklich der kompetenteste Therapeut, den ich in 15 Jahren Therapieerfahrung angetroffen habe und ich bin auch davon überzeugt, dass er einer von wenigen ist, der mit meiner Thematik so gekonnt umgehen kann. Aber es zerreißt mir das Herz, dass ich "nur" seine Patientin bin. Ich denke nur noch an ihn und ich zeige wirklich alle Symptome eines schweren Liebeskummers. Mein Freund umarmt mich dann und er ist auch wirklich für mich da. Er kann es auch sehr gut verstehen, wie sehr ich mir Eltern wünsche... und wie sehr ich mir vor allem Eltern wünsche, die mir Orientierung und einen Zufluchtsort schenken, wenn alle Stricke reißen. Und ich fühle mich so, als wäre ich nicht gut genug, um in die Familie meines Therapeuten aufgenommen zu werden.
Ich weiß, dass klingt alles ziemlich gestört... aber wenn ich das nicht hier ohne Angst beschreiben kann, wo sonst?
Ich würde gerne mehr darüber erzählen, wenn jemand hier bereit ist, mir da zuzuhören.
Viele Grüße
Arnat
Ich bin neu hier und habe mit großem Interesse den Thread von COCO gelesen, in der es um Mutterliebe geht.
Bei mir ist es meistens so, dass ich mir einen Vater wünsche. Nicht, weil ich eine so liebevolle Mutter habe, dass ich die nicht auch brauchen würde - wohl eher aber deshalb, weil ich selten an Frauen gerate, die ich als Mutterfigur akzeptieren würde. Generell habe ich ein großes Problem damit, Frauen zu vertrauen. Aber davon wollte ich jetzt nicht schreiben.
Ich befinde mich in einer Therapie - und mein Therapeut wäre mein absoluter Traumvater. Ich spüre die Zuneigung seinerseits - aber ich bin mir sicher, dass das die Art von Zuneigung ist, die er jedem Patienten entgegenbringt. Ich habe eine lange Therapiegeschichte, da ich im Heim aufgewachsen bin und im Grunde Hinwendung und Fürsorglichkeit nur im professionellen Kontext kenne. Mir ist auch bewusst, dass sich die Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, irgendwie auch vor Überbelastung schützen müssen.
Momentan jedoch leide ich sehr. Es ist wie Liebeskummer, obwohl ich in einer Beziehung lebe, die mir sehr viel gibt. Ich vermische auch ungern Partnerschaft mit meinem Wunsch nach einer Elternliebe. Deshalb habe ich schon seit längerem keine Beziehungen mehr mit viel älteren Männern geführt - in der Jugend war das ja auch immer irgendwie so für mich, dass ich für die körperliche Nähe mit Sexualität bezahle...denn nur so bekommt man diese, wenn man im Heim aufwächst...
Ich schreibe hier, weil ich wirklich kaum mehr Appetit habe - obwohl mein Therapeut schon einige Dinge gemacht hat, die er anfangs ausgeschlossen hat ( wie das, dass ich ihn anrufen kann, wenn es einen Notfall gibt, ich ihm Emails schreiben darf und er mir in Aussicht stellt, dass er den Kontakt zu mir nicht abbrechen wird, wenn die Therapie vorbei ist - also, dass er erreichbar für mich bleiben wird, wenn ich Rücksprache brauche - letzteres ist eine große Angst von mir, da ich wirklich große Verlustängste habe....).
Er erklärt mir aber auch immer wieder, warum er mich nicht adoptieren kann - warum er mich nicht in den Arm nehmen kann, warum wir keine persönliche Bindung eingehen können, wenn er ein guter Therapeut für mich sein möchte. Er ist fachlich wirklich der kompetenteste Therapeut, den ich in 15 Jahren Therapieerfahrung angetroffen habe und ich bin auch davon überzeugt, dass er einer von wenigen ist, der mit meiner Thematik so gekonnt umgehen kann. Aber es zerreißt mir das Herz, dass ich "nur" seine Patientin bin. Ich denke nur noch an ihn und ich zeige wirklich alle Symptome eines schweren Liebeskummers. Mein Freund umarmt mich dann und er ist auch wirklich für mich da. Er kann es auch sehr gut verstehen, wie sehr ich mir Eltern wünsche... und wie sehr ich mir vor allem Eltern wünsche, die mir Orientierung und einen Zufluchtsort schenken, wenn alle Stricke reißen. Und ich fühle mich so, als wäre ich nicht gut genug, um in die Familie meines Therapeuten aufgenommen zu werden.
Ich weiß, dass klingt alles ziemlich gestört... aber wenn ich das nicht hier ohne Angst beschreiben kann, wo sonst?
Ich würde gerne mehr darüber erzählen, wenn jemand hier bereit ist, mir da zuzuhören.
Viele Grüße
Arnat
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Hallo und willkommen!
Ich kenne diese Gefühle auch, aber nicht so heftig. Ich wünsche mir also nicht wirklich, adoptiert zu werden, aber wenn es plötzlich ein Gesetz gäbe, dass jeder Therapeut einen Patienten adoptieren müsse, würde ich sofort "hier!" schreien!
Auch das Gefühl, nicht gut genug zu sein, kenne ich. Aber gleichzeitig weiß ich, dass das Quatsch ist. So richtig leide ich nicht darunter; ich wollte dir nur sagen, dass du nicht alleine damit bist.
Mein Therapeut sagte mal - und irgendwie hat mir das auch sehr geholfen!: "Ich würde so gerne mehr für Sie tun, aber das wäre nicht gut, denn alle Adoptionsversuche in der Geschichte der Psychotherapie sind gescheitert" (du kennst ja sicher auch die Story mit M. Monroe). Es war aber tröstlich, dass er nicht gesagt hat, dass er nicht WILL, sondern nur, dass es nicht gut wäre... - womit man sich so tröstet, ist schon ein bisschen peinlich, oder?
Was ich dir aber sagen kann, ist: Es ist gut und wichtig, dass du die Therapie willst. Und dass du einen Therapeuten hast, der diese Therapie mit dir machen will. Vielleicht kannst du den Wert DIESER Beziehung noch nicht so erkennen, aber für mich ist das etwas ganz Besonderes, auch wenn nicht alles rund läuft. Glaub mir, es ist besser für dich, wenn ihr auf der anderen Ebene bleibt. Das Ziel, nehme ich an, ist ja, dass du aufhörst, das 'kleine Mädchen' sein zu wollen, sondern dass du siehst, was DU dir selbst und Anderen geben kannst! Trotz deiner traurigen Geschichte.
(sehr leicht gesagt, ich weiß...)
Ich kenne diese Gefühle auch, aber nicht so heftig. Ich wünsche mir also nicht wirklich, adoptiert zu werden, aber wenn es plötzlich ein Gesetz gäbe, dass jeder Therapeut einen Patienten adoptieren müsse, würde ich sofort "hier!" schreien!
Auch das Gefühl, nicht gut genug zu sein, kenne ich. Aber gleichzeitig weiß ich, dass das Quatsch ist. So richtig leide ich nicht darunter; ich wollte dir nur sagen, dass du nicht alleine damit bist.
Mein Therapeut sagte mal - und irgendwie hat mir das auch sehr geholfen!: "Ich würde so gerne mehr für Sie tun, aber das wäre nicht gut, denn alle Adoptionsversuche in der Geschichte der Psychotherapie sind gescheitert" (du kennst ja sicher auch die Story mit M. Monroe). Es war aber tröstlich, dass er nicht gesagt hat, dass er nicht WILL, sondern nur, dass es nicht gut wäre... - womit man sich so tröstet, ist schon ein bisschen peinlich, oder?
Was ich dir aber sagen kann, ist: Es ist gut und wichtig, dass du die Therapie willst. Und dass du einen Therapeuten hast, der diese Therapie mit dir machen will. Vielleicht kannst du den Wert DIESER Beziehung noch nicht so erkennen, aber für mich ist das etwas ganz Besonderes, auch wenn nicht alles rund läuft. Glaub mir, es ist besser für dich, wenn ihr auf der anderen Ebene bleibt. Das Ziel, nehme ich an, ist ja, dass du aufhörst, das 'kleine Mädchen' sein zu wollen, sondern dass du siehst, was DU dir selbst und Anderen geben kannst! Trotz deiner traurigen Geschichte.
(sehr leicht gesagt, ich weiß...)
Liebe Leberblümchen,
danke für deine lieben Worte.
Ich mache derzeit eine psychoanalytische Traumatherapie - ich versuche in dieser, meine Erlebnisse in Kindheit und Jugend irgendwie zu fassen und so zu verarbeiten, dass die Szenen in meinem Kopf nicht ständig ein konzetriertes Arbeiten verhindern. Ich weiß auch, dass ich mit meinen Wünschen bzgl. meines Therapeuten nicht alleine dastehe.
Bei mir ist es momentan so, dass ich im Hier und Jetzt alles habe, was ich mir je gewünscht habe. Das klingt so banal - ist es aber nicht. Mein Werdegang überrascht viele Menschen, die früher mit mir zu tun hatten. Ich schließe nun bald mein Studium ab und ich führe eine gute Beziehung, habe eine Tochter und ich habe es geschafft, meine bis vor Kurzem immer sehr prekäre Lage deutlich zu verbessern. Nach dem Studienabschluss schaut es sowieso noch besser damit aus.
Aber seit dem es mir so gut geht, fange ich an vor meiner Vergangenheit zu stehen und einfach nur fassungslos den Kopf zu schütteln. In der Kinder- Jugendhilfe wird immer wieder diskutiert, wie man Eltern so ersetzen kann, dass es für die Kinder und Jugendlichen erträglich ist. Das Dilemma jedoch ist, dass man erst Jahre investiert, dass sie einem Vertrauen entgegenbringen um sie dann wieder zu verlassen und sie erneut mit einer schlimmen Trennung von den Bezugspersonen konfrontiert. Das läuft in manchen Einrichtungen gut, weil die es fließend machen und manche Betreuer und Betreuerinnen sich auch nach der Entlassung noch um die Betroffenen kümmern - in anderen Einrichtungen (in denen, in denen ich war), war der Abbruch immer sehr abprupt. Das Schlimmst für mich war immer, dass ich es gespürt habe, dass die "Helfer" von damals eigentlich auch gar nicht wollten, dass man noch auf sie zurückgreift, wenn man die Einrichtung verlassen hat.
Das kleine Mädchen war ich im Grunde noch nie... aber ich weiß, wie du das meinst. Ich wäre es manchmal gerne- das gebe ich zu. Und ich hätte gerne die Rolle der Tochter gegenüber meinem Therapeuten - nicht die eines Patienten...
ach herrje... ich hoffe, ich komme da irgendwann drüber hinaus.
liebe Grüße
Arnat
danke für deine lieben Worte.
Ich mache derzeit eine psychoanalytische Traumatherapie - ich versuche in dieser, meine Erlebnisse in Kindheit und Jugend irgendwie zu fassen und so zu verarbeiten, dass die Szenen in meinem Kopf nicht ständig ein konzetriertes Arbeiten verhindern. Ich weiß auch, dass ich mit meinen Wünschen bzgl. meines Therapeuten nicht alleine dastehe.
Bei mir ist es momentan so, dass ich im Hier und Jetzt alles habe, was ich mir je gewünscht habe. Das klingt so banal - ist es aber nicht. Mein Werdegang überrascht viele Menschen, die früher mit mir zu tun hatten. Ich schließe nun bald mein Studium ab und ich führe eine gute Beziehung, habe eine Tochter und ich habe es geschafft, meine bis vor Kurzem immer sehr prekäre Lage deutlich zu verbessern. Nach dem Studienabschluss schaut es sowieso noch besser damit aus.
Aber seit dem es mir so gut geht, fange ich an vor meiner Vergangenheit zu stehen und einfach nur fassungslos den Kopf zu schütteln. In der Kinder- Jugendhilfe wird immer wieder diskutiert, wie man Eltern so ersetzen kann, dass es für die Kinder und Jugendlichen erträglich ist. Das Dilemma jedoch ist, dass man erst Jahre investiert, dass sie einem Vertrauen entgegenbringen um sie dann wieder zu verlassen und sie erneut mit einer schlimmen Trennung von den Bezugspersonen konfrontiert. Das läuft in manchen Einrichtungen gut, weil die es fließend machen und manche Betreuer und Betreuerinnen sich auch nach der Entlassung noch um die Betroffenen kümmern - in anderen Einrichtungen (in denen, in denen ich war), war der Abbruch immer sehr abprupt. Das Schlimmst für mich war immer, dass ich es gespürt habe, dass die "Helfer" von damals eigentlich auch gar nicht wollten, dass man noch auf sie zurückgreift, wenn man die Einrichtung verlassen hat.
Das kleine Mädchen war ich im Grunde noch nie... aber ich weiß, wie du das meinst. Ich wäre es manchmal gerne- das gebe ich zu. Und ich hätte gerne die Rolle der Tochter gegenüber meinem Therapeuten - nicht die eines Patienten...
ach herrje... ich hoffe, ich komme da irgendwann drüber hinaus.
liebe Grüße
Arnat
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Hallo, Arnat,
mir ist gleich aufgefallen, dass du trotz deiner kindlichen Wünsche wahnsinnig ruhig und überlegt schreibst (soweit man das durch den PC 'sehen' kann ). Da müssen also irgendwo viele gute Dinge in dir sein, auf die du aufbauen kannst und ja schon aufgebaut hast.
Vielleicht kannst du am Ende irgendwie mit den Wünschen leben? Ich fühle mich auch in den Momenten ganz gut, in denen es mir gelingt, mich mit solchen Wünschen nicht zu verachten, sondern mir zu sagen: "So bin ich nun mal" - und um es mit den Worten meines Therapeuten fortzuführen: "...Sie haben sich das nicht ausgesucht" - das ist wohl wahr. Könnte ich es mir aussuchen, würde ich sicher anders leben wollen, freier, was diese Wünsche betrifft. Ich überlege gerade, ob das Problem sogar sein könnte, dass ich mich dort so äußern konnte und er im Rahmen seiner Möglichkeiten ziemlich darauf eingegangen ist; er hat immer so zu mir gesprochen, dass ich mich tatsächlich gefühlt hab wie auf seinem Schoß. Als erwachsene Patientin kann und mag ich mich eigentlich auch nicht sehen, fällt mir dabei auf. Vielleicht ist das einzig Posititive, dass ich nicht ernsthaft adoptiert werden will und mir auch ein Therapieende vorstellen kann - viele Patienten können ja ein Leben ohne ihren geliebten Therapeuten gar nicht vor sich sehen. DAS stelle ich mir sehr schlimm vor.
mir ist gleich aufgefallen, dass du trotz deiner kindlichen Wünsche wahnsinnig ruhig und überlegt schreibst (soweit man das durch den PC 'sehen' kann ). Da müssen also irgendwo viele gute Dinge in dir sein, auf die du aufbauen kannst und ja schon aufgebaut hast.
Vielleicht kannst du am Ende irgendwie mit den Wünschen leben? Ich fühle mich auch in den Momenten ganz gut, in denen es mir gelingt, mich mit solchen Wünschen nicht zu verachten, sondern mir zu sagen: "So bin ich nun mal" - und um es mit den Worten meines Therapeuten fortzuführen: "...Sie haben sich das nicht ausgesucht" - das ist wohl wahr. Könnte ich es mir aussuchen, würde ich sicher anders leben wollen, freier, was diese Wünsche betrifft. Ich überlege gerade, ob das Problem sogar sein könnte, dass ich mich dort so äußern konnte und er im Rahmen seiner Möglichkeiten ziemlich darauf eingegangen ist; er hat immer so zu mir gesprochen, dass ich mich tatsächlich gefühlt hab wie auf seinem Schoß. Als erwachsene Patientin kann und mag ich mich eigentlich auch nicht sehen, fällt mir dabei auf. Vielleicht ist das einzig Posititive, dass ich nicht ernsthaft adoptiert werden will und mir auch ein Therapieende vorstellen kann - viele Patienten können ja ein Leben ohne ihren geliebten Therapeuten gar nicht vor sich sehen. DAS stelle ich mir sehr schlimm vor.
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Ich habe mir das bei den meisten Therapeuten auch immer gut vorstellen können - und an manche Betreuer und Therapeuten kann ich mich nicht mal mehr wirklich erinnern. Der Wunsch adoptiert zu werden, besteht bei mir nicht nur in der Therapie. Ich habe eine Frau kennengelernt, die die erste ist, die ich gerne als Mutter hätte...bzw. bei der ich hoffe, dass ich ihr in Zukunft näher werden kann, weil ich ihre Ratschläge und die Gespräche mit ihr sehr genieße und sie mir sehr gut tun. Mein jetziger Therapeut ist für mich in Gedanken eigentlich schon längst mein Vater. Dieses Gefühl hatte ich schon einmal - das war bei einem Betreuer so, den ich in meinem ersten Heim hatte. Damals war es besonders schlimm, weil ich mich immer schlecht gefühlt habe, wenn er noch länger bei mir im Zimmer blieb, um vorzulesen, weil ich Angst hatte - ich wusste von ihm, dass seine Frau gerade auch ein Kind bekommen hatte und das er gerne pünktlich nach Hause gekommen wäre. Noch schlechter fühle ich mich, dass ich so undankbar und so unersättlich war. Ich habe von diesem Betreuer wie auch heute von meinem Therapeut mehr, als ich eigentlich zu erwarten habe und will trotzdem mehr. Wie unverschämt von mir!
Dem Betreuer hatte ich mich nie getraut zu sagen, dass ich mir so sehr wünschen würde, er würde mich mit nach Hause nehmen...
aber was hätte er auch darauf sagen sollen. Und mich hat es damals wie heute innerlich zerissen, dass ich etwas begehre, was ich niemals haben kann. Dafür war ich extrem empfänglich für die Begierden der älteren Männer, mit denen ich dann geschlafen habe... heute betrachte ich diese Männer mit Verachtung... aber damals fand ich es total in Ordnung...und es war der einzige Weg, überhaupt einer "Vaterfigur" näher zu sein. Das ich mit 13, 14 Jahren von diesen Männern was anderes wollte, als ich dann letzlich bekommen habe, weiß ich heute. Es schmerzt aber, dass ich von jedem Mann heute als Frau gesehen werde und deshalb immer davon ausgehen muss, dass er wenn körperliche Nähe, sexuelle Nähe will... und keine väterlichen Gefühle für mich hegen wird.
ich laber dich hier zu... aber ich war gerade so im Schreibfluss...
Dem Betreuer hatte ich mich nie getraut zu sagen, dass ich mir so sehr wünschen würde, er würde mich mit nach Hause nehmen...
aber was hätte er auch darauf sagen sollen. Und mich hat es damals wie heute innerlich zerissen, dass ich etwas begehre, was ich niemals haben kann. Dafür war ich extrem empfänglich für die Begierden der älteren Männer, mit denen ich dann geschlafen habe... heute betrachte ich diese Männer mit Verachtung... aber damals fand ich es total in Ordnung...und es war der einzige Weg, überhaupt einer "Vaterfigur" näher zu sein. Das ich mit 13, 14 Jahren von diesen Männern was anderes wollte, als ich dann letzlich bekommen habe, weiß ich heute. Es schmerzt aber, dass ich von jedem Mann heute als Frau gesehen werde und deshalb immer davon ausgehen muss, dass er wenn körperliche Nähe, sexuelle Nähe will... und keine väterlichen Gefühle für mich hegen wird.
ich laber dich hier zu... aber ich war gerade so im Schreibfluss...
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Nein, du laberst mich nicht zu - ist doch dein Thread
Ich muss jetzt gleich los, wollte dir aber sagen, dass ich im Alter zwischen 13 und 16 ständig von älteren Herren angegraben wurde, die sich mir gegenüber so als Papi-Ersatz aufführten, auch Ärzte und Lehrer. Ein Lehrer wollte mich immer nach Hause fahren, und ich hab mich schon vor ihm versteckt! Der rief mich auch regelmäßig zu Hause an, und alle anderen fanden das unheimlich fürsorglich... Ich konnte dem einfach nichts entgegensetzen; deren eigene Bedürftigkeit war einfach so offensichtlich, und ich stand da wie doof...! Sex hatte ich mit älteren Männern nie, aber sie steckten mir ihre Zunge in den Mund und fassten an meine Brüste. Als sei ich eine Gummipuppe.
Gesehnt hab ich mich nach echter Vaterliebe, und so ähnlich empfinde ich auch das, was ich vom Therapeuten bekomme; das fühlt sich schön warm an.
Ich muss jetzt gleich los, wollte dir aber sagen, dass ich im Alter zwischen 13 und 16 ständig von älteren Herren angegraben wurde, die sich mir gegenüber so als Papi-Ersatz aufführten, auch Ärzte und Lehrer. Ein Lehrer wollte mich immer nach Hause fahren, und ich hab mich schon vor ihm versteckt! Der rief mich auch regelmäßig zu Hause an, und alle anderen fanden das unheimlich fürsorglich... Ich konnte dem einfach nichts entgegensetzen; deren eigene Bedürftigkeit war einfach so offensichtlich, und ich stand da wie doof...! Sex hatte ich mit älteren Männern nie, aber sie steckten mir ihre Zunge in den Mund und fassten an meine Brüste. Als sei ich eine Gummipuppe.
Gesehnt hab ich mich nach echter Vaterliebe, und so ähnlich empfinde ich auch das, was ich vom Therapeuten bekomme; das fühlt sich schön warm an.
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- Helferlein
- , 42
- Beiträge: 115
Liebe Arnat,
ich habe vor ca. 4 Jahren meine damals über drei Jahre dauernde Therapie beendet.
Ich kannte damals auch dieses extreme Gefühl, dass ich von der Therapeuten Familie adoptiert werden möchte.
Bevor ich in Therapie kam, passierte mir das mit einer Frau die auch Familie hatte. Also wusste ich schon mal, es ist für mich egal, ob es Mann oder Frau ist, ich wollte EINE FAMILIE haben mit der ich mich "kindlich/jugendlich" identifizieren konnte, obwohl ich schon längst eine eigene Familie hatte.
Ich wollte auch meine Familie "mit einer Wurzelfamilie" nicht verwechseln...
ich wuchs ab meinem 12 Lebensjahr so gut wie alleine auf...ich wurde zwar "betreut", aber emotional total links liegen gelassen, auch die Jahre bis dahin, war ich für alle Luft nur für meine Mutter war ich ein "ein und alles"...
dann wurde ich auch als Junge gross gezogen, obwohl ein Mädchen...
Das einzige was mir gut in Erinnerung blieb von meinem Vater, war,
dass er mir immer vom Stammtisch wöchentlich ein Betthuperl mitbrachte -
das ist eine kleine Süssigkeit,
deshalb auch mein UserName
Dein Schmerz ist sicher unendlich tief, aber ich habe gelernt, wenn man die Hoffnung aufgibt auf "dieses Wunder" dann kehrt Seelenfrieden ein...
und wer weiss, vielleicht triffst du deine "jetztige große Liebe als Vater" irgendwann mal wieder, und dann kannst du ja sehen, ob sich privater Kontakt ergibt...oder die Wunde schließt sich irgendwann durch eine andere Person.
Ich habe gelernt, dass man tatsälich LOS LASSEN muss, in so einem FAll,
weil man sonst daran kaputt geht,
echt, ich wollte damals nicht mehr Leben...
HEUTE geht es mir gut, ab und zu denk ich noch an meine Therapie, aber sie ist schon sehr verblasst, die Zeit; mit der Zeit spürte ich aber immer mehr was ich mir Positives mitnehmen konnte.
Ich kann dir erzählen was mir geholfen hat, nach der Zeit.
Ich bin in eine LOGOberatung gegangen (Lebensberatung) und habe mich begleiten lassen, zu einem "eigenen Leben" - meine Berufung zu entdecken,
DARAN HÄNGE ICH JETZT es ist mein Leben das mich erfüllt.
Ich ging zu einem Schamanen, da geh ich heute noch hin... der wurde wie ein Vater für mich...und ich mache jetzt selber die Schamanenschule.
Ich arbeite mit Tieren - die mir sehr viel Liebe geben.
Und ich erlebe heute die Kindheit und Jugend mit meinen Kindern nochmal mit,
jedes einelne Charts - Lied der Bravo CD...und dann heule ich...
und ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt:
einen Campingplatz am See auf Langzeitpacht...
ich versuche mir so, ein Stück Kindheit und Jugend zurück zu holen.
UND
ich geh in Karate - denn mein Therapeut fand das gut...
und das verbindet mich mit ihm.
Und jeden besonderen Tag: Ostern, Weihnachten ect. zünde ich für ihn eine Kerze mit an...
ich wünsche dir alles alles Liebe auf deinen weitern Weg,
vertrau deinem Schmerz des Liebeskummers,
er führt dich hinaus aus der Dunkelheit, wenn du denn Weg auch wirklich gehst, immer weiter und nie stehen bleiben.
ich habe vor ca. 4 Jahren meine damals über drei Jahre dauernde Therapie beendet.
Ich kannte damals auch dieses extreme Gefühl, dass ich von der Therapeuten Familie adoptiert werden möchte.
Bevor ich in Therapie kam, passierte mir das mit einer Frau die auch Familie hatte. Also wusste ich schon mal, es ist für mich egal, ob es Mann oder Frau ist, ich wollte EINE FAMILIE haben mit der ich mich "kindlich/jugendlich" identifizieren konnte, obwohl ich schon längst eine eigene Familie hatte.
Ich wollte auch meine Familie "mit einer Wurzelfamilie" nicht verwechseln...
ich wuchs ab meinem 12 Lebensjahr so gut wie alleine auf...ich wurde zwar "betreut", aber emotional total links liegen gelassen, auch die Jahre bis dahin, war ich für alle Luft nur für meine Mutter war ich ein "ein und alles"...
dann wurde ich auch als Junge gross gezogen, obwohl ein Mädchen...
Das einzige was mir gut in Erinnerung blieb von meinem Vater, war,
dass er mir immer vom Stammtisch wöchentlich ein Betthuperl mitbrachte -
das ist eine kleine Süssigkeit,
deshalb auch mein UserName
Dein Schmerz ist sicher unendlich tief, aber ich habe gelernt, wenn man die Hoffnung aufgibt auf "dieses Wunder" dann kehrt Seelenfrieden ein...
und wer weiss, vielleicht triffst du deine "jetztige große Liebe als Vater" irgendwann mal wieder, und dann kannst du ja sehen, ob sich privater Kontakt ergibt...oder die Wunde schließt sich irgendwann durch eine andere Person.
Ich habe gelernt, dass man tatsälich LOS LASSEN muss, in so einem FAll,
weil man sonst daran kaputt geht,
echt, ich wollte damals nicht mehr Leben...
HEUTE geht es mir gut, ab und zu denk ich noch an meine Therapie, aber sie ist schon sehr verblasst, die Zeit; mit der Zeit spürte ich aber immer mehr was ich mir Positives mitnehmen konnte.
Ich kann dir erzählen was mir geholfen hat, nach der Zeit.
Ich bin in eine LOGOberatung gegangen (Lebensberatung) und habe mich begleiten lassen, zu einem "eigenen Leben" - meine Berufung zu entdecken,
DARAN HÄNGE ICH JETZT es ist mein Leben das mich erfüllt.
Ich ging zu einem Schamanen, da geh ich heute noch hin... der wurde wie ein Vater für mich...und ich mache jetzt selber die Schamanenschule.
Ich arbeite mit Tieren - die mir sehr viel Liebe geben.
Und ich erlebe heute die Kindheit und Jugend mit meinen Kindern nochmal mit,
jedes einelne Charts - Lied der Bravo CD...und dann heule ich...
und ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt:
einen Campingplatz am See auf Langzeitpacht...
ich versuche mir so, ein Stück Kindheit und Jugend zurück zu holen.
UND
ich geh in Karate - denn mein Therapeut fand das gut...
und das verbindet mich mit ihm.
Und jeden besonderen Tag: Ostern, Weihnachten ect. zünde ich für ihn eine Kerze mit an...
ich wünsche dir alles alles Liebe auf deinen weitern Weg,
vertrau deinem Schmerz des Liebeskummers,
er führt dich hinaus aus der Dunkelheit, wenn du denn Weg auch wirklich gehst, immer weiter und nie stehen bleiben.
Liebe und Lachen wirken Wunder
-
- Forums-Gruftie
- , 34
- Beiträge: 515
richtig heftige adoptionswünsche hatte ich damals in der schule, bei meiner lieblingslehrerin. besonders schlimm war der moment, als ich in der stadt war und sie plötzlich mit ihrer tochter, die 2 jahre jünger war als ich und eine plastiktüte mit entsprechendem label trug, aus einem angesagten laden kam, in dem ich mir nicht mal ein paar socken hätte leisten können. ganz ehrlich, da war nicht nur der adoptionswunsch, sondern auch eine eifersucht, die nagte und fraß...
ich würde mich ganz klar gern mal von meiner thera bemuttern lassen, aber ich glaube, wenn sie mich adoptieren würde, das gäbe ein dilemma, zumindest jetzt, da ich erwachsen bin. als ihre tochter groß zu werden, da hätte ich allerdings nix gegen.
ich würde mich ganz klar gern mal von meiner thera bemuttern lassen, aber ich glaube, wenn sie mich adoptieren würde, das gäbe ein dilemma, zumindest jetzt, da ich erwachsen bin. als ihre tochter groß zu werden, da hätte ich allerdings nix gegen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 41
- Beiträge: 1288
Arnat hat geschrieben:
ach herrje... ich hoffe, ich komme da irgendwann drüber hinaus.
Liebe Arnat,
ich bin voller Bewunderung, was du alles geschafft hast. Und damit meine ich nicht nur den äußeren Rahmen, sondern auch, dass du trotz allem dich gut spüren und in Beziehug gehen kannst.
Das ist alles andere als selbstverständlich.
Ich glaube, dass dieses sich Spüren, das Spüren können seiner Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse, und das Betrauern können dessen, was alles nicht war (und was man soch eigentlich so ersehnt hat)
zusammen mit der Fähigkeit, sich im Hier und Jetzt Beziehungen zu schaffen (und sich auf diese voll und ganz einlassen zu können) viiieel mehr als die Halbe Miete auf dem Weg "da raus" sind.
Ich bin sicher, dass du irgendwann "drüber hinaus" sein wirst, auch wenn das wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern wird.
Herzliche Grüße
-
- Helferlein
- , 42
- Beiträge: 115
...im Hier und Jetzt leben, kann man nur, wenn sich die tiefe tiefe Wunde Sehnsucht nach Wurzeln schließen konnte... - das ist die ganz große Aufgabe,
denn alles was sich jeder "rund um" diese Wunde schafft AUS EIGENER KRAFT, ist zwar wertvoll und bewundernswert,
jedoch ist all das, oft nur mit sehr großer Mühe zu schaffen - mit energiezerender Mühe,
was andere "normal wurzelnde Menschen" nicht bedenken müssen, beim
"Leben schaffen"...
ich wünsche allen
ein gesegnetes Osterfest und vielleicht die Orientierung und eine gute Wende des Lebens,
allen voran aber,
wünsche ich euch einfach glückvolle Momente, und das das Leben euch beschert, dass Wunden sich schließen können.
LG
denn alles was sich jeder "rund um" diese Wunde schafft AUS EIGENER KRAFT, ist zwar wertvoll und bewundernswert,
jedoch ist all das, oft nur mit sehr großer Mühe zu schaffen - mit energiezerender Mühe,
was andere "normal wurzelnde Menschen" nicht bedenken müssen, beim
"Leben schaffen"...
ich wünsche allen
ein gesegnetes Osterfest und vielleicht die Orientierung und eine gute Wende des Lebens,
allen voran aber,
wünsche ich euch einfach glückvolle Momente, und das das Leben euch beschert, dass Wunden sich schließen können.
LG
Liebe und Lachen wirken Wunder
Danke euch allen für die lieben Antworten.
Mir ging es die letzten Tage gar nicht gut. Meine Tochter war eine Woche bei ihrem Vater und in der Zeit hätte ich mich eigentlich ausruhen sollen. Anstelle dessen ging es meiner Schwiegermutter sehr schlecht (ich bin nicht verheiratet, verstehe mich aber mit der Familie meines Freundes sehr gut und nenne sie der Einfachheit halber jetzt mal so). Gleich am ersten Wochenende, dass mein Freund und ich mal kinderfrei und arbeitsfrei hatten, musste ich Therapeutin für seine Mutter spielen (was ich an sich auch ok finde...es war nur für mich ein sehr schlechter Zeitpunkt, weil ich in der Woche zuvor einen richtig heftigen Backflash hatte).
Dann kam meine Freundin, mit der ich aufgewachsen bin und auf die ich mich sehr gefreut hatte. Sie hat schon am Bahnhof, als ich sie abgeholt habe, geheult und war dementsprechend auch jemand, um den ich mich kümmern musste. Ich kam gar nicht dazu, meine Probleme mit ihr zu besprechen.
Dann hatte ich am Mittwoch noch einen Termin mit meinem ehemaligen Kinder- und Jugendpsychiater... das war an sich sehr schön... aber auch aufwühlend zugleich. Donnerstag ist meine Tochter wiedergekommenu und ich hatte den ganzen Tag nur geheult. Ich komme damit einfach nicht klar, dass mich weder der Therapeut von früher noch mein jetziger jemals in ihr privates Leben lassen werden. Ich habe das wirklich nicht bei jedem Therapeuten gehabt...und dennoch weiß ich, wie gestört das ist. Zudem musste ich meinen Eltern mal wieder in Briefform schreiben, was mich alles wütend und traurig an ihnen macht und dass sie mich in Ruhe lassen sollen. Zu dieser Erkenntnis bin ich durch das Gespräch mit meinem Ex-Therapeuten gekommen.
Ich sollte meine Magisterarbeit schreiben - die Abgabe ist am 30. Juni...und ich hadere so sehr damit, dass ich in Deutschland keine Psychotherapeutenausbildung machen kann - ich habe in den letzten Jahren immer mehr und mehr festgestellt, dass es wirklich meine Berufung wäre...und dass ich es nicht nur will, weil ich selbst Probleme habe... das war ja der Grund, warum ich nicht Psychologie studiert habe ... weil ich dachte, du bildest dir nur ein, dass du das willst. Jetzt bin ich aber verzweifelt, weil ich im Grunde keinen Elan mehr habe, um mein Studium abzuschließen... ich will Therapeutin werden...und in D ist es mir so dermaßen verwehrt, dass ich echt auch daran verzweifel.
Gestern habe ich mich das erste mal seit 12 Jahren wieder am Unterarm geritzt... und ich konnte auch den ganzen Tag nicht aufhören zu heulen - konnte mich auch vor meiner Tochter nicht zusammenreißen und bin rausgestürmt (Mein Freund war bei meiner Tochter, die Gott sei Dank bis um vier im Hort war) und wurde dann von einer Freundin aufgefangen. Meinem Freund ist das alles zu viel...verständlicherweise... mein Therapeut ist nicht erreichbar und will es sicher auch nicht sein... und ich frage mich, ob ich wie in störrisches Kind einfach anfange, so lange zu brüllen und Probleme zu machen, bis ich bekomme, was ich will - das Schlimme ist nur, dass ich weiß, dass mich so wirklich keiner haben will...
Heute gings wieder. Ich war mit meiner Tochter Inlineskaten und Sie konnte gestern bei einer Freundin übernachten - so konnte ich mich bei meiner Freundin ausspinnen, ohne dass sie es mitbekommen musste. Aber es geht so echt nicht weiter. Vielleicht muss ich die Therapie abbrechen...denn es fühlt sich wirklich auch an wie ein ganz heftiger Liebeskummer - und ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn ich ihn jetzt am Dienstag wieder sehe...
Mir ging es die letzten Tage gar nicht gut. Meine Tochter war eine Woche bei ihrem Vater und in der Zeit hätte ich mich eigentlich ausruhen sollen. Anstelle dessen ging es meiner Schwiegermutter sehr schlecht (ich bin nicht verheiratet, verstehe mich aber mit der Familie meines Freundes sehr gut und nenne sie der Einfachheit halber jetzt mal so). Gleich am ersten Wochenende, dass mein Freund und ich mal kinderfrei und arbeitsfrei hatten, musste ich Therapeutin für seine Mutter spielen (was ich an sich auch ok finde...es war nur für mich ein sehr schlechter Zeitpunkt, weil ich in der Woche zuvor einen richtig heftigen Backflash hatte).
Dann kam meine Freundin, mit der ich aufgewachsen bin und auf die ich mich sehr gefreut hatte. Sie hat schon am Bahnhof, als ich sie abgeholt habe, geheult und war dementsprechend auch jemand, um den ich mich kümmern musste. Ich kam gar nicht dazu, meine Probleme mit ihr zu besprechen.
Dann hatte ich am Mittwoch noch einen Termin mit meinem ehemaligen Kinder- und Jugendpsychiater... das war an sich sehr schön... aber auch aufwühlend zugleich. Donnerstag ist meine Tochter wiedergekommenu und ich hatte den ganzen Tag nur geheult. Ich komme damit einfach nicht klar, dass mich weder der Therapeut von früher noch mein jetziger jemals in ihr privates Leben lassen werden. Ich habe das wirklich nicht bei jedem Therapeuten gehabt...und dennoch weiß ich, wie gestört das ist. Zudem musste ich meinen Eltern mal wieder in Briefform schreiben, was mich alles wütend und traurig an ihnen macht und dass sie mich in Ruhe lassen sollen. Zu dieser Erkenntnis bin ich durch das Gespräch mit meinem Ex-Therapeuten gekommen.
Ich sollte meine Magisterarbeit schreiben - die Abgabe ist am 30. Juni...und ich hadere so sehr damit, dass ich in Deutschland keine Psychotherapeutenausbildung machen kann - ich habe in den letzten Jahren immer mehr und mehr festgestellt, dass es wirklich meine Berufung wäre...und dass ich es nicht nur will, weil ich selbst Probleme habe... das war ja der Grund, warum ich nicht Psychologie studiert habe ... weil ich dachte, du bildest dir nur ein, dass du das willst. Jetzt bin ich aber verzweifelt, weil ich im Grunde keinen Elan mehr habe, um mein Studium abzuschließen... ich will Therapeutin werden...und in D ist es mir so dermaßen verwehrt, dass ich echt auch daran verzweifel.
Gestern habe ich mich das erste mal seit 12 Jahren wieder am Unterarm geritzt... und ich konnte auch den ganzen Tag nicht aufhören zu heulen - konnte mich auch vor meiner Tochter nicht zusammenreißen und bin rausgestürmt (Mein Freund war bei meiner Tochter, die Gott sei Dank bis um vier im Hort war) und wurde dann von einer Freundin aufgefangen. Meinem Freund ist das alles zu viel...verständlicherweise... mein Therapeut ist nicht erreichbar und will es sicher auch nicht sein... und ich frage mich, ob ich wie in störrisches Kind einfach anfange, so lange zu brüllen und Probleme zu machen, bis ich bekomme, was ich will - das Schlimme ist nur, dass ich weiß, dass mich so wirklich keiner haben will...
Heute gings wieder. Ich war mit meiner Tochter Inlineskaten und Sie konnte gestern bei einer Freundin übernachten - so konnte ich mich bei meiner Freundin ausspinnen, ohne dass sie es mitbekommen musste. Aber es geht so echt nicht weiter. Vielleicht muss ich die Therapie abbrechen...denn es fühlt sich wirklich auch an wie ein ganz heftiger Liebeskummer - und ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn ich ihn jetzt am Dienstag wieder sehe...
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Liebe Arnat,
wünsche dir ein schönes Wochenende - der Rest steht in der PM
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