Pädophilie nur in der Fantasie?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Pigeon
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Pädophilie nur in der Fantasie?

Beitrag Do., 27.03.2014, 22:22

Guten Abend.

Ich habe nun einige Zeit darüber nachgedacht diesen Beitrag zu verfassen und habe mich letzten Endes doch dafür entschieden. Es ist so, dass ich schon seit einigen Jahren, ich denke es begann mit ca. 14-15 Jahren (Ich bin inzwischen 19, bald 20) Fantasien beim masturbieren habe, die wohl nicht so normal sind, wie sie sein sollten. Vorweg: Ich habe damit aktuell keinerlei Probleme, habe diese auch nie gehabt.

Es begann mit dem Thema Loli/Shotacon (wem das nichts sagt, das sind japanische Zeichnungen, Comicfiguren sozusagen, die in die pädophile Richtung gehen) und ich stelle mir soetwas auch nur in dieser Form vor. Also gedanklich sind es keine echten Kinder, sondern eben immer gezeichnete. Mich hat das nie gestört, weil es eben nicht so ist, dass ich ansonsten Probleme mit meiner Sexualität hätte, ich habe ganz normale sexuelle Kontakte gehabt, 2 Frauen, 2 Männer. Immer älter als ich. Die meisten ca. gleich alt wie ich, eine Frau allerdings 10 Jahre älter. Und ich denke immernoch so, dass es egal ist was man für sich denkt, solange das keinerlei Auswirkungen hat.

Mein Anliegen ist nur, ich habe schon öfter auch 'dabei' Missbrauchsberichte gelesen, eben von Personen denen sowas wirklich passiert ist. (normalerweise mag ich Gewalt allerdings überhaupt nicht und diese kommt ansonsten in meiner Fantasie auch nicht vor) Dabei hab ich aber natürlich nicht darüber nachgedacht, dass das jetzt wirklich echte Personen sind, sondern für mich waren das einfach nur Geschichten und gedanklich eben wieder nur Zeichnungen. Das gibt mir ein wenig zu denken, auch wenn es niemandem schadet. Ich habe 'jetzt' keinerlei Interesse an echten Kindern und wohl auch nicht in naher Zukunft. Ich mag Kinder nicht, sie nerven mich und ich mag keinen Krach.

Und vielleicht wird das auch niemals so sein, aber ein wenig mache ich mir Sorgen, dass das später auftauchen könnte. Vielleicht mit 30-40 irgendwann. Ich habe mich natürlich viel über das Thema informiert und es scheint so, dass es bei vielen zuerst im jungen Alter noch nicht so sehr ausgeprägt ist.

Ich hätte einfach gerne ein paar Meinungen. Mit freundlichen Grüßen.

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Krang2
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Beitrag Sa., 29.03.2014, 22:17

Hallo,
eine Meinung in Form einer "Zukunftsprognose" oder wozu genau möchtest du eine Meinung? Es scheint tatsächlich so zu sein, daß viele von der "Norm" abweichende Phantasien erst später "entdeckt" werden. Solange es nur Phantasien sind und du niemandem schadest, sehe ich kein Problem damit. Ob du eines Tages Gefahr läufst, daß sich das "weiterentwickelt", weißt du selbst wohl besser als irgend jemand, der dir hier antworten kann.

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Pigeon
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Beitrag Sa., 29.03.2014, 22:31

@Krang2

Nicht nur speziell wegen mir, ich meine das auch ganz allgemein. Natürlich kann mir das niemand konkret beantworten. Aber es geht mir um, wie du schon sagst, Erfahrungswerte im Sinne von, ob es häufig ist, dass sich sowas immer mehr steigert.

Ich habe darüber natürlich auch schon mit meinem Therapeuten gesprochen, der hat mich auch direkt gefragt ob ich denn wüsste, wieso sowas nicht erlaubt wäre. Keine Ahnung ob der damit rausfinden wollte, ob ich das nicht weiß oder wie ich dazu stehe oder was jetzt der genaue Zweck war.

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Krang2
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Beitrag Sa., 29.03.2014, 22:47

Also, meine Erfahrungswerte sind die, daß eine Steigerung eher von der Persönlichkeitsstruktur als von den Neigungen abhängt. Ich bin z.B. jemand, der ständig aufpassen muß, während es andere mit dem gleichen Fetisch gibt, denen ihre Phantasien und Rollenspiele seit Jahrzehnten reichen. Gravierende Erlebnisse oder Veränderungen können allerdings eine bestehende Stabilität (im Sinne von Selbstkontrolle) auch in späteren Jahren einreißen. Es gibt sogar Leute, bei denen man die aktuelle Lebenssituation am Sexualverhalten ablesen kann.

Auch die Art der Phantasien selbst kann sich unabhängig davon, ob oder wie man sie auslebt, entweder über Jahrzehnte gleich bleiben oder sich stark wandeln. Ich habe mit Leuten geschrieben, die seit zig Jahren ein und denselben Fetisch haben, und mit anderen, die sich sexuell scheinbar ständig verändern. Manchmal verändert sich eine Phantasie auch, wenn das Bewußtsein bereit/reif dafür ist, den eigentlichen Inhalt nicht mehr zu verdrängen bzw. zu verschleiern. Da du von Comicfiguren schreibst: Als Kind war ich mehrfach in Comicfiguren verliebt, bis sich das in meine jetzigen Phantasien gewandelt hat, d.h. ich war noch nicht bereit, den wahren Kern meiner Neigungen an mich ranzulassen.

Es könnte sein, daß der Therapeut dir diese Frage gestellt hat, um herauszufinden, welche Einstellungen und Kontrollmechanismen du hast oder, wie du deine Neigungen verarbeitest/integrierst. Die Art deiner Antwort/Reaktion kann auch Rückschlüsse auf deine Motive zulassen, jedenfalls ist es bei mir teilweise so. Frag ihn doch in deiner nächsten Therapiestunde selbst. Er ist doch kein Zauberkünstler, sondern wird dir über seine Methoden sicher gern Rechenschaft ablegen und sie dir erklären.

Falls du dir Sorgen um dich machst, wäre eine gute "Prävention", wenn du dich selbst analysierst und kennst, also weißt, was deine "Risikofaktoren" wären, die dein Sexualleben in eine gefährlichere Richtung abdriften lassen könnten.

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Beitrag Sa., 29.03.2014, 23:03

Du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest, geht hier natürlich um mich, aber würde mich jetzt doch schon interessieren, in welche Richtung es da bei dir geht, wenn du 'aufpassen' musst?

Das kommt mir sehr bekannt vor mit dem Verlieben in Figuren. Manchmal waren es Videospielhelden/Bösewichte, mal welche aus Kinderserien und Filmen. Oft nichtmal unbedingt menschliche.

Das mit den Rollenspielen, das ist auch so eine Sache, wo ich mir denke, dass es mir eben nicht speziell um ein Kind geht, weil es ein Kind ist, sondern dass es am kindlichen Verhalten liegt, teilweise eben diese Naivität und Ahnungslosigkeit, die man ja eben auch in solchen Spielen umsetzen kann. Wenige Male habe ich so etwas mit meinem Exfreund gespielt und das hat mir auch sehr gefallen. Ich denke das reicht mir vollkommen.

Ja, ich werde den Thera mal fragen, wenn wir wieder auf das Thema kommen sollten. (Das ist ja nicht das Hauptthema). Er schien mit meiner Antwort auch zufrieden. Ich hab die Angewohnheit die Leute, manchmal zu genau, zu beobachten. Ihre Reaktionen und das gelingt bei einem Therapeuten natürlich nicht so gut, wie bei anderen Menschen, deshalb verunsichert es mich manchmal, wenn er nichts sagt oder bestimmte Dinge fragt.

Ich habe schon öfter Situationen gedanklich durchgespielt, um eben rauszufinden, ob da ein Risiko wäre. Als Beispiel, wenn ich im Schwimmbad war (kommt sowieso selten vor). Es laufen da ja nun einmal Kinder rum. Aber die interessieren mich überhaupt nicht, ich finde sie wie gesagt bloß nervtötend. Vielleicht ist das auch ganz gut so.

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Krang2
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Beitrag So., 30.03.2014, 00:55

Je schlechter deine "Beobachtungsgabe" bei einem Therapeuten, desto besser finde ich ihn, denn in der Therapie geht es um dich - und er sollte bemüht sein, seine Kommunikation auf dein Problem auszurichten. Er ist kein Richter oder Priester und sollte seine privaten Urteile (oder Probleme) nicht zu sehr herauskehren, das fände ich jedenfalls unprofessionell.

Daß du Kinder nervtötend findest und das mehrfach betonst, ist vielleicht eine Abwehrreaktion (wovon?!), zumindest, wenn du sie insgesamt eher negativ beurteilst (biologisch nicht typisch für junge, gesunde, gebärfähige Frauen) - wer weiß, vielleicht steht etwas ganz Anderes dahinter?
Magst du Naivität und Ahnungslosigkeit, weil du sexuell unsicher bist und dich dann überlegen fühlen kannst, weil du die Situation kontrollierst? Oder weshalb?
Ja, mir ging es genauso, mein Pseudonym ist auch so ein Serienbösewicht.

Gedanklich durchgespielt, heißt das, du warst nicht im Schwimmbad oder doch? Es gibt zwar auch unter den Normalen eine sexuelle Ansprechbarkeit durch "Unnormales", aber wenn du pädophile Neigungen hast, würdest du das sicher (wenn vielleicht auch verzögert) merken, wenn du dich dem "potentiellen Reiz" (klingt blöd, ich weiß) aussetzt. Das kann auch erlösend sein, wenn man nämlich merkt, daß man eine befürchtete Neigung gar nicht hat, sondern etwas anderes die Ursache war. Gedanken betrügen da sehr leicht, man redet sich schnell etwas ein oder aus, bis man es selbst glaubt. Aber ob du etwas noch gedanklich sexuell erregend findest, wenn du es einmal real gesehen hast, da machst du dir nichts vor, wenn du ansonsten psychisch halbwegs gesund bist.

Was ich nicht verstehe, wenn du da kein Risiko bei dir bemerkt hast, worüber machst du dir jetzt eigentlich Sorgen? Ich weiß, daß es theoretisch auch strafbar sein kann, sich gezeichnete Pornographie dieser Art anzuschauen, finde das aber harmlos, da kein Schaden entsteht (jedenfalls ist mir nicht bekannt, daß Comicfiguren Persönlichkeitsrechte oder psychische Schäden usw. haben können!).

Meine eigenen Neigungen habe ich in einem extra Beitragspfad ausgiebig offengelegt, kann dir bei Interesse den Verweis schicken. Für mich sind - auch aufgrund meiner Vergangenheit - Pädophile immer so ein Feindbild gewesen, und immer, wenn die Sprache auf meine Neigungen kam, kamen Pädophilenvergleiche. Einerseits ärgert mich das bis heute, weil ich finde, daß damit etwas wirklich Schreckliches bagatellisiert wird, andererseits sehe ich schon ein, daß der Vergleich quasi auf der Hand liegt und auch das erste ist, was den Leuten so einfällt - und den Therapeuten. Mittlerweile finde ich es wichtig zu definieren, daß keine noch so abartige Phantasie etwas Schuldbeladenes sein sollte, aber andererseits jede Handlung Charaktersache ist und nicht durch irgend eine Neigung (oder andere psychische Krankheit) gerechtfertigt oder kleingeredet werden sollte. Ich denke, daß jeder für sein Handeln verantwortlich ist und auch die volle Verantwortung dafür übernehmen sollte.

Du kannst mir auch eine PN schicken, wenn es hier zu privat oder abschweifend wird.

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Beitrag So., 30.03.2014, 11:36

Ja, da magst du Recht haben, dass man sowas einem Therapeuten nicht direkt ansehen sollte, aber ich finde er sagt einfach generell wenig dazu und ich erzähle nur. Irgendwie brauche ich da Rückmeldung...Aber vielleicht macht er das ja auch absichtlich extra nicht, gerade weil ich das so brauche.

Das mit den Kindern, nunja. Das ist sowieso etwas komplizierter alles. Ich fühle mich und verhalte mich teilweise selbst so, als ob ich eben noch eins wäre. Das äußert sich nicht konkret in 'kindischem' Verhalten. Aber ich habe ja auch die Diagnose 'Abhängige Persönlichkeitsstörung' (und Panikstörung). Und dieses Verhalten entspricht ja schon teilweise sehr dem eines Kindes. (Zum Beispiel sich an Leute klammern, Angst haben, dass diese wieder weggehen, nicht in der Lage sein, wichtige eigene Entscheidungen zu treffen und auch ansonsten hab ich im Alltag viele Problme was das alleine sein betrifft, bzw. das 'Orientieren') Der Therapeut 'bewundert' schon, dass ich das alles auch selbst sehen kann bei mir. Ich reflektiere mein Verhalten ziemlich stark. Leider hilft mir das nicht wirklich weiter, es nur zu verstehen. Ich habe Angst, dass ich nicht in der Lage bin jemanden wirklich zu lieben, wie das Erwachsene tun, sondern das nur auf kindlicher Ebene zu können. So eine Art Elternteil-Partner. Ich brauche generell viel Aufmerksamkeit von meinen Partnern. (eine Person reicht mir, ich kann mich dann schwer auf Freunde kozentrieren) und die Leute mit dieser 'DP', neigen wohl dazu, Menschen nur als Objekte zu sehen, es muss zwar Sympathie da sein, aber sie sind austauschbar sozusagen. Sie werden genutzt, um für mich Dinge zu tun, zu denen ich nicht in der Lage bin. (Beispielsweise mich begleiten zu einem Termin usw.)

Deshalb kann es auch sehr gut der von dir genannte Aspekt sein, dass ich mich ausnahmsweise überlegen fühle. Wo ich mich doch sonst in unbekannten Situationen oft hilflos fühle.

Doch, ich war im Schwimmbad, um mich gerade diesem Reiz auszusetzen, um zu sehen wie ich mich da fühle. Aber da passiert nichts, ich war bloß von der Lautstärke genervt und interessant fand ich das jetzt mal rein körperlich gesehen auch Null. Es gibt mir eher ein mulmiges Gefühl, auch wenn sowas mal in Filmen vorkommt.

Das mit dem Unnormalen. Ja, ich denke ich bin generell seltsam in der Hinsicht, das sind ja nicht die einzigen Fantasien, nur die häufigsten.

Naja, kommt drauf an. Sehr reale Zeichnungen sind glaube ich strafbar, aber so das typische Animezeug denke ich nicht. Auch ein Aspekt, diese Zeichnungen finde ich sehr niedlich...Echte Kinder nicht.

Ja, das andere können wir ja per PM bereden.

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Krang2
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Beitrag Do., 03.04.2014, 09:33

Nach allem, was ich hier bisher von dir gelesen habe, denke ich nicht, daß du dir (derzeit) Sorgen wegen deiner Sexualität machen mußt. Wenn du auch eine Persönlichkeitsstörung hast, wird die eher zu Leid führen als deine Phantasien, deshalb wäre meine Empfehlung, daß du dich erst einmal darauf konzentrierst. Vielleicht verändern sich deine Phantasien von allein, wenn du sozusagen "erwachsener" wirst, und dann kannst du Leuten auf "Augenhöhe" begegnen. Ja, alles andere über PN.
Hier kann vielleicht noch jemand anderes Nützlicheres beitragen als ich.

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