Noch einmal von vorn beginnen
Noch einmal von vorn beginnen
Hallo liebe Forengemeinde,
vor einigen Jahren war ich unter anderem Namen hier schonmal sehr aktiv. In der Zwischenzeit hat sich viel getan, ich glaubte, auf dem Wege der Besserung zu sein. Mit kleinen Rückschlägen lernte ich zu leben. In der gesamten Zeit war ich immer in psychiatrischer Behandlung.
Nun haben mein Therapeut und ich uns getrennt, weil er mir angeraten hat, eine Therapeutin aufzusuchen, die Erfahrungen mit analytischer Psychoanalyse und EMDR hat, da meine dissoziative Störung augenscheinlich doch schwerer ausgeprägt ist, als ich vermutet hab. Zudem leide ich unter einer PTBS, die in zwei Klinikaufenthalten vor ein paar Jahren behandelt wurde.
Es geht mir auf jeden Fall besser, als noch vor einigen Jahren, wo mich ständige Todesgedanken quälten. Aber ich habe eben auch noch Symptome, die ich nicht leugnen kann.
Jetzt bin ich hin- und hergerissen.....fühle mich "entsorgt" vom Therapeuten, weil ich mich vielleicht doch zu dämlich anstelle....auf der anderen Seite eine grauenvolle Leere, das ich jetzt keinen Ansprechpartner mehr habe und mir die Gespräche doch zurücksehne.
Der Vorschlag mit einer anderen Therapieform kam schon vor längerer Zeit und ich habe mich händeringend gesträubt, dann aber doch vor ein paar Tagen dem Therapeuten gesagt, ich finde seinen Vorschlag gut und komme jetzt ohne weiteren Termin aus.
Dennoch - ein beklemmendes Gefühl bleibt und die depressiven Gedanken tauchen plötzlich wieder auf.
Ich schaffe das nicht noch einmal von vorne, hab zwei lange Therapien hinter mir. Aber alleine - ich glaube nicht, das ich das schaffen kann.
Kennt jemand dieses Gefühl oder hat ähnliches erlebt??
Heimweh
vor einigen Jahren war ich unter anderem Namen hier schonmal sehr aktiv. In der Zwischenzeit hat sich viel getan, ich glaubte, auf dem Wege der Besserung zu sein. Mit kleinen Rückschlägen lernte ich zu leben. In der gesamten Zeit war ich immer in psychiatrischer Behandlung.
Nun haben mein Therapeut und ich uns getrennt, weil er mir angeraten hat, eine Therapeutin aufzusuchen, die Erfahrungen mit analytischer Psychoanalyse und EMDR hat, da meine dissoziative Störung augenscheinlich doch schwerer ausgeprägt ist, als ich vermutet hab. Zudem leide ich unter einer PTBS, die in zwei Klinikaufenthalten vor ein paar Jahren behandelt wurde.
Es geht mir auf jeden Fall besser, als noch vor einigen Jahren, wo mich ständige Todesgedanken quälten. Aber ich habe eben auch noch Symptome, die ich nicht leugnen kann.
Jetzt bin ich hin- und hergerissen.....fühle mich "entsorgt" vom Therapeuten, weil ich mich vielleicht doch zu dämlich anstelle....auf der anderen Seite eine grauenvolle Leere, das ich jetzt keinen Ansprechpartner mehr habe und mir die Gespräche doch zurücksehne.
Der Vorschlag mit einer anderen Therapieform kam schon vor längerer Zeit und ich habe mich händeringend gesträubt, dann aber doch vor ein paar Tagen dem Therapeuten gesagt, ich finde seinen Vorschlag gut und komme jetzt ohne weiteren Termin aus.
Dennoch - ein beklemmendes Gefühl bleibt und die depressiven Gedanken tauchen plötzlich wieder auf.
Ich schaffe das nicht noch einmal von vorne, hab zwei lange Therapien hinter mir. Aber alleine - ich glaube nicht, das ich das schaffen kann.
Kennt jemand dieses Gefühl oder hat ähnliches erlebt??
Heimweh
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Liebe Heimweh,
als ich dein Posting las, fiel mir folgende Formulierung auf:
Das scheint mir doch das vielen Menschen so wohlbekannte Teufelchen auf der Schulter zu sein, das dir da einzureden versucht: "na, war das nicht alles dein Fehler? Hättest du nicht besser mitarbeiten können? Solltest du nicht eigentlich mal fertig therapiert sein?"
Es würde mich sehr wundern, wenn dieses Teufelchen neu in deinem Leben wäre, oder?
Dann das hier:
Aber lies doch mal hier:
Ich finde es vollkommen nachvollziehbar, dass du jetzt gerade in eine "Loch" fällst, dich nach dem Alten zurücksehnst, mit dem Neuen erstmal Angst und Anstrengung verbindest -
und auch, dass das o.g. Teufelchen vorbeikommt, um mit seinen (für mich jedenfalls nicht nützlichen) Anklagen und Beschuldigungen (- ich kenne den Kerl auch) ein bisschen für vertraute innere Stimmung zu sorgen.
Für mich liest sich das, als hättest du schon sehr viel geschafft bis hierhin! Nimm dich mal selbst in den Arm um dich zu trösten - der Abschied von einem alten Therapeuten IST eine schwierige Situation. Ich finde es bewundernswert, dass du ihm zustimmen konntest und nun auf der Suche nach einer neuen Therapeutin bist, das zeugt von ziemlicher Stärke.
Der Übergang von einer Therapie zu anderen (-form und -person) ist eine kleine Krise - klar, dass da alte Denkmuster zum Vorschein kommen, aber die verschwinden dann auch wieder! Verjag das Teufelchen, indem du ihm erklärst, dass du schon so viel geschafft hast, dass du das in genau deinem Tempo weiter tun wirst.
Alles Gute!
Rosenfüchsin
als ich dein Posting las, fiel mir folgende Formulierung auf:
weil ich mich vielleicht doch zu dämlich anstelle....
Das scheint mir doch das vielen Menschen so wohlbekannte Teufelchen auf der Schulter zu sein, das dir da einzureden versucht: "na, war das nicht alles dein Fehler? Hättest du nicht besser mitarbeiten können? Solltest du nicht eigentlich mal fertig therapiert sein?"
Es würde mich sehr wundern, wenn dieses Teufelchen neu in deinem Leben wäre, oder?
Dann das hier:
Ich schaffe das nicht noch einmal von vorne,
Aber lies doch mal hier:
Das heißt doch, du musst gar nicht noch mal von vorne anfangen. Du hast schon ein ganz ordentliches Stück geschafft, du fängst jetzt an einem anderen Punkt an!Heimweh hat geschrieben:Es geht mir auf jeden Fall besser, als noch vor einigen Jahren, wo mich ständige Todesgedanken quälten.
Ja klar. Etwas Altbekanntes, Vertrautes hört auf - da soll was Neues kommen, aber noch ist unklar, wie das sein wird....Kennt jemand dieses Gefühl oder hat ähnliches erlebt??
Ich finde es vollkommen nachvollziehbar, dass du jetzt gerade in eine "Loch" fällst, dich nach dem Alten zurücksehnst, mit dem Neuen erstmal Angst und Anstrengung verbindest -
und auch, dass das o.g. Teufelchen vorbeikommt, um mit seinen (für mich jedenfalls nicht nützlichen) Anklagen und Beschuldigungen (- ich kenne den Kerl auch) ein bisschen für vertraute innere Stimmung zu sorgen.
Für mich liest sich das, als hättest du schon sehr viel geschafft bis hierhin! Nimm dich mal selbst in den Arm um dich zu trösten - der Abschied von einem alten Therapeuten IST eine schwierige Situation. Ich finde es bewundernswert, dass du ihm zustimmen konntest und nun auf der Suche nach einer neuen Therapeutin bist, das zeugt von ziemlicher Stärke.
Der Übergang von einer Therapie zu anderen (-form und -person) ist eine kleine Krise - klar, dass da alte Denkmuster zum Vorschein kommen, aber die verschwinden dann auch wieder! Verjag das Teufelchen, indem du ihm erklärst, dass du schon so viel geschafft hast, dass du das in genau deinem Tempo weiter tun wirst.
Alles Gute!
Rosenfüchsin
Wir alle brauchen die Liebe am meisten, wenn wir uns fühlen, als hätten wir sie gerade gar nicht verdient.
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
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Vielen dank für diese lieben und ausführlichen Worte.
Beim Lesen fiel mir dann gleich auf, dass Du Dir den Satz rausgepickt hast, ich würde das nicht schaffen....jaaaa...ein altbekanntes Problem, dem ich nicht zu begegnen weiß.
Sicher, ich habe schon einiges geschafft, denn sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier. Und mein Therapeut und mein persönliches Umfeld haben da ein starkes Stück Arbeit geleistet.
Dennoch - die letzte Therapie war echt schwer, der Kontrollverlust bei EMDR....mich auf den Therapeuten einlassen, ohne mich bedroht zu fühlen. Das hat ganz schön Nerven gekostet. Ich stelle mir jetzt aber die Frage, ob nicht dieser Schwebezustand gerade das höchste ist, zu dem ich imstande bin. Vielleicht gräbt so eine analytische Psychotherapie doch zu weit und hohlt Dinge wieder hervor, die ich gerade zu verdrängen fähig bin.
Die Sitzungen beim Therapeuten hatten ja immer so beides:
* auf der einen Seite war ich immer froh, das der Termin kurz bevor stand
* auf der anderen Seite immer dieses Gefühl, das mich nicht genug belastet, ich schon zu lange Termine
blockiere, die andere nötiger haben als ich
Auch diese Frage haben wir natürlich erörtert und klar hab ich Gründe gehabt ohne Ende...zumindest für mich, andere hätten das vielleicht alleine geschafft.
Es kann aber auch sein, dass das jetzige Einlenken von mir mal wieder eine Art Selbstbestrafung von mir ist. Der Therapeut kann mit mir nichts mehr anfangen, also habe ich es verdient vor die Tür gesetzt zu werden.
Und wie Überwinde ich meine Angst, nochmal neu zu starten?? Den Hörer zu nehmen und die mir empfohlene Nummer zu wählen??
Heimweh
Beim Lesen fiel mir dann gleich auf, dass Du Dir den Satz rausgepickt hast, ich würde das nicht schaffen....jaaaa...ein altbekanntes Problem, dem ich nicht zu begegnen weiß.
Sicher, ich habe schon einiges geschafft, denn sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier. Und mein Therapeut und mein persönliches Umfeld haben da ein starkes Stück Arbeit geleistet.
Dennoch - die letzte Therapie war echt schwer, der Kontrollverlust bei EMDR....mich auf den Therapeuten einlassen, ohne mich bedroht zu fühlen. Das hat ganz schön Nerven gekostet. Ich stelle mir jetzt aber die Frage, ob nicht dieser Schwebezustand gerade das höchste ist, zu dem ich imstande bin. Vielleicht gräbt so eine analytische Psychotherapie doch zu weit und hohlt Dinge wieder hervor, die ich gerade zu verdrängen fähig bin.
Die Sitzungen beim Therapeuten hatten ja immer so beides:
* auf der einen Seite war ich immer froh, das der Termin kurz bevor stand
* auf der anderen Seite immer dieses Gefühl, das mich nicht genug belastet, ich schon zu lange Termine
blockiere, die andere nötiger haben als ich
Auch diese Frage haben wir natürlich erörtert und klar hab ich Gründe gehabt ohne Ende...zumindest für mich, andere hätten das vielleicht alleine geschafft.
Es kann aber auch sein, dass das jetzige Einlenken von mir mal wieder eine Art Selbstbestrafung von mir ist. Der Therapeut kann mit mir nichts mehr anfangen, also habe ich es verdient vor die Tür gesetzt zu werden.
Und wie Überwinde ich meine Angst, nochmal neu zu starten?? Den Hörer zu nehmen und die mir empfohlene Nummer zu wählen??
Heimweh
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Wenn ich mich mal wieder innerlich entmutige, versuche ich mit mir selber so zu reden, wie mit meinen Kindern, wenn ich möchte, dass sie sehen/ spüren können, dass es so wertvoll ist, Dinge einfach zu VERSUCHEN.Heimweh hat geschrieben:Beim Lesen fiel mir dann gleich auf, dass Du Dir den Satz rausgepickt hast, ich würde das nicht schaffen....jaaaa...ein altbekanntes Problem, dem ich nicht zu begegnen weiß.
Dein Therapeut und dein Umfeld haben dir sicher wertvolle Hilfen gegeben. Aber die Hauptarbeit hast du geschafft.Sicher, ich habe schon einiges geschafft, denn sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier. Und mein Therapeut und mein persönliches Umfeld haben da ein starkes Stück Arbeit geleistet.
Also ich kenne ja nur deine Andeutungen hier- die klingen aber nicht so, als hätten das viele alleine geschafft.* auf der anderen Seite immer dieses Gefühl, das mich nicht genug belastet, ich schon zu lange Termine
blockiere, die andere nötiger haben als ich. Auch diese Frage haben wir natürlich erörtert und klar hab ich Gründe gehabt ohne Ende...zumindest für mich, andere hätten das vielleicht alleine geschafft.
Nun kenne ich aber den Gedankengang (und bei mir ist der natürlich berechtigt, noch nicht mal ein Trauma ) -
und ich werde besser darin, mir nicht nur zu sagen, sondern auch zu glauben: Ja, und??? Macht mich das zu einem schlechteren Menschen? Denkst du so über andere, die umgekehrt Hilfe bei etwas brauchen, das du alleine schaffst?
Das kannst natürlich nur du beurteilen. Aber es gibt/ gab Gründe, die er dir auch darlegen konnte.Es kann aber auch sein, dass das jetzige Einlenken von mir mal wieder eine Art Selbstbestrafung von mir ist. Der Therapeut kann mit mir nichts mehr anfangen, also habe ich es verdient vor die Tür gesetzt zu werden.
Und wie Überwinde ich meine Angst, nochmal neu zu starten?? Den Hörer zu nehmen und die mir empfohlene Nummer zu wählen??
Ja!
Und dann sehr zufrieden mit dir sein!
Erzähl' mal dann, wenn du magst! (Ist ja vermutlich erstmal nur'n AB, oder?)
Rosenfüchsin
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Ein Satz, den mir „mein“ Therapeut vor langer Zeit einmal gesagt hat:
Versuchen Sie es. Wenn sie es versuchen, ja, dann können sie verlieren. Wenn sie es nicht versuchen, haben sie schon verloren.
Fasse Mut, schubs die negativen Gedanken für einen Moment beiseite und ruf an.
Viel Erfolg.
Versuchen Sie es. Wenn sie es versuchen, ja, dann können sie verlieren. Wenn sie es nicht versuchen, haben sie schon verloren.
Fasse Mut, schubs die negativen Gedanken für einen Moment beiseite und ruf an.
Viel Erfolg.
Ja, das ist richtig. Und wenn mir dann eine Abfuhr erteilt wird?? Dann hab ich auch verloren.- Im Moment fühlt es sich beides nicht gut an....wagen oder nicht wagen.SüdlichderNordsee hat geschrieben:
Versuchen Sie es. Wenn sie es versuchen, ja, dann können sie verlieren. Wenn sie es nicht versuchen, haben sie schon verloren.
Und heute sah ich im Vorbeigehen meinen Therapeuten...und bin schnell in eine Nebenstraße eingebogen, aus Angst, er könnte mich sehen oder gar ansprechen....
Danach war mir das unheimlich peinlich, wenn er das wüßte...
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Liebe Heimweh,
Das ist keine Niederlage für dich!
Du bist so hart mit dir selber. Weißt du das?
Rosenfüchsin
Wenn du die Therapeutin anrufst, und keinen Termin bei ihr erhälst: dann gibt es dafür einen Grund. Sie hat zu lange Wartezeiten. Ihr Profil entspricht nicht deinen Anforderungen oder Bedürfnissen. ...Heimweh hat geschrieben:Und wenn mir dann eine Abfuhr erteilt wird?? Dann hab ich auch verloren.
Das ist keine Niederlage für dich!
Wenn er es wüsste, hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit Verständnis für deine Situation und würde daran denken, dass er schon mal ähnlich reagiert hat, weil eine Begegnung in dem Moment sich einfach nicht richtig angefühlt hätte.Danach war mir das unheimlich peinlich, wenn er das wüßte...
Du bist so hart mit dir selber. Weißt du das?
Rosenfüchsin
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Das glaube ich nicht. Ich versuche immer, zu überlegen, wie jemand ohne meine Hintergeschichte reagieren würde. Es ist doch das natürlichste von der Welt jemanden zu treffen...egal, ob Apotherker, Gynäkologe, der Bäcker von nebenan oder sonstwer. Statt zu grüßen und des Weges zu gehen, bin ich mal wieder einer Begegnung aus dem Weg gegangen, hab mich gefürchtet, wie ein Kind, was dabei erwischt wird, etwas verbotenes zu tun.Rosenfüchsin hat geschrieben:
Du bist so hart mit dir selber. Weißt du das?
Wie hätte jemand anderes reagiert?
Warum bin ich zu so einer Begegnung nicht in der Lage?
Wie verletzend muss es für einen Menschen sein, der mich über viele Jahre hinweg begleitet hat, immer für mich da war? Mein Therapeut stand sogar schonmal vor meiner Tür, weil er sich Sorgen gemacht hat...und jetzt kann ich ihm nichtmal "Guten Morgen" wünschen?.
Da war es wieder: das kleine verunsicherte Mädchen, dass sich nicht zu helfen weiß. Die eingeschüchterte junge Frau, die nicht gesehen werden darf. Passt also genau in die Schiene, die ich meine.....es bleibt immer alles beim Alten. Egal, wie intensiv ich in den letzten Jahren gearbeitet habe...die Mechanismen sind immer noch sooo präsent.
Hinterher fällt mir auf, wie verquer das Ganze ist. Aber in der jeweiligen Situation eben nicht.
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Und von dir selber zu verlangen, du müsstest so reagieren, wie jemand ohne deinen Hintergrund-
das findest du nicht hart mit dir selber?
Zumal das immer eine komplette Spekulation bleiben muss (und die Gefahr ganz bestimmt da ist, dass man eine fiktive "Normalitäts-Latte" total hoch hängt) - UND ich fest davon überzeugt bin, dass auch die allermeisten Menschen ohne 'deinen Hintergrund' schon mal so eine Situation erlebt haben. Dass man sich genau in diesem Moment nicht souverän fühlt, dass genau dieser Mensch, den man da gerade zufällig trifft, irgendeine Saite in einem zum klingen bringt, die man gerade nicht brauchen kann/ der man sich nicht gewachsen fühlt, wie auch immer.
Du hast dich selber geschützt durch das Mittel, das du gerade zur Hand hattest.
1. Du wünschst dir, du hättest das anders lösen können. 2. Du findest, Ausweichen ist immer Schwäche. 3. Du findest das ein Zeichen von Undankbarkeit deinem Therapeuten gegenüber. 4. Du siehst das als Beweis, dass "alles beim Alten bleibt".
1. Den Wunsch verstehe ich. Als Wunsch, aber benutze ihn nicht, um dich selber damit zu knüppeln.
Eines Tages wirst du zu so einer Reaktion in der Lage sein.
2. Nein, das ist nicht wahr.
3. Dein Therapeut kennt dich doch. Er weiß um deine wunden Punkte, er wird auch darum wissen, dass dir seine Fürsorge etwas bedeutet hat.
4. Du weißt doch, wie tief so alte Verhaltens- und Gefühlsmuster sitzen. Die werden vermutlich immer (!) mal wieder auftauchen. Das heißt aber nicht, dass du nicht schon viel weiter gekommen bist auf dem Weg hin zu anderen.
Rosenfüchsin
das findest du nicht hart mit dir selber?
Zumal das immer eine komplette Spekulation bleiben muss (und die Gefahr ganz bestimmt da ist, dass man eine fiktive "Normalitäts-Latte" total hoch hängt) - UND ich fest davon überzeugt bin, dass auch die allermeisten Menschen ohne 'deinen Hintergrund' schon mal so eine Situation erlebt haben. Dass man sich genau in diesem Moment nicht souverän fühlt, dass genau dieser Mensch, den man da gerade zufällig trifft, irgendeine Saite in einem zum klingen bringt, die man gerade nicht brauchen kann/ der man sich nicht gewachsen fühlt, wie auch immer.
Du hast dich selber geschützt durch das Mittel, das du gerade zur Hand hattest.
1. Du wünschst dir, du hättest das anders lösen können. 2. Du findest, Ausweichen ist immer Schwäche. 3. Du findest das ein Zeichen von Undankbarkeit deinem Therapeuten gegenüber. 4. Du siehst das als Beweis, dass "alles beim Alten bleibt".
1. Den Wunsch verstehe ich. Als Wunsch, aber benutze ihn nicht, um dich selber damit zu knüppeln.
Eines Tages wirst du zu so einer Reaktion in der Lage sein.
2. Nein, das ist nicht wahr.
3. Dein Therapeut kennt dich doch. Er weiß um deine wunden Punkte, er wird auch darum wissen, dass dir seine Fürsorge etwas bedeutet hat.
4. Du weißt doch, wie tief so alte Verhaltens- und Gefühlsmuster sitzen. Die werden vermutlich immer (!) mal wieder auftauchen. Das heißt aber nicht, dass du nicht schon viel weiter gekommen bist auf dem Weg hin zu anderen.
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Mag sein.....klingt vernünftig,was Du schreibst.Fühlt sich aber tief in mir drin anders an.
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Kann ich nachvollziehen.Heimweh hat geschrieben:Mag sein.....klingt vernünftig,was Du schreibst.Fühlt sich aber tief in mir drin anders an.
Aber "tief in mir drin" ist nicht automatisch (sogar eher selten) gleichbedeutend mit "muss richtig sein".
V.a. dann nicht, wenn jemand traumatische Erfahrungen gemacht hat, frühe Verletzungen und Unsicherheit erlebt hat. Dann bedeutet "tief in mir drin" doch eher: altvertraut. Ganz früh angelegt. Wahrscheinlich früher mal sinnvoll als Schutz - aber kaum darauf angelegt, nun immer und überall nützlich zu sein.
Rosenfüchsin
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Liebe Heimweh,
ich kann dich aus aktuellem Anlass, "vor kurzem nicht regulär beendete Therapie von mir aus" - sehr gut verstehen...
aber ich glaube, bei aller Gedankenspirale und offenen Fragen, und Wehmut ect....
wir stehen heute hier an diesem WendePUNKT des Lebens, weil wir uns (mit Hilfe) "hart" dahin gearbeitet haben,
wir sind der Mensch der wir sind, weil wir bis hier hin, bis heute ALLES DAS ERLEBT HABEN das macht uns einzigartig...
dich, mich und jeden anderen...
ich schau heute dankbar zurück,
winke der Vergangenheit zu,
lächle der Zukunft entgegen
und LEBE IM JETZT !!!
ich versuche das zu lernen, und zu aktzeptieren, das alles so ist wie es ist,
so geschehen ist, und heute so ist, und wie es kommen wird, weiß keiner...
ich denke, hier und heute MUSS ICH FÜR MICH VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN - ich bin das,
das ist mein Leben, und kein anderer ist dafür zuständig wie es mir geht,
und was ich aus mir mache...
kein Therapeut, und niemand, nur ich allein...
ich für mich gehe jetzt ohne Thera weiter...(ich möchte keinen neuen, denn mein alter hat mir viel bedeutet, und das will ich mal so verarbeiten...)
wenn später mal einen neuen, dann ist es ok,
jetzt versuche ich andere Wege zu finden,
mich neu zu orientieren,
wenn altes geht, kommt Platz für neues ins Leben...
und ihn nicht treffen wollen,
finde ich völlig ok, das ist ja noch frisch...
in diesem Fall "heilt tatsächlich die Zeit",
irgendwann ist es ok, wenn er vor dir steht, und dann wird es ein völlig anderes Gefühl sein,
und ein völlig "neuer MOMENT"...
alles Liebe
ich kann dich aus aktuellem Anlass, "vor kurzem nicht regulär beendete Therapie von mir aus" - sehr gut verstehen...
aber ich glaube, bei aller Gedankenspirale und offenen Fragen, und Wehmut ect....
wir stehen heute hier an diesem WendePUNKT des Lebens, weil wir uns (mit Hilfe) "hart" dahin gearbeitet haben,
wir sind der Mensch der wir sind, weil wir bis hier hin, bis heute ALLES DAS ERLEBT HABEN das macht uns einzigartig...
dich, mich und jeden anderen...
ich schau heute dankbar zurück,
winke der Vergangenheit zu,
lächle der Zukunft entgegen
und LEBE IM JETZT !!!
ich versuche das zu lernen, und zu aktzeptieren, das alles so ist wie es ist,
so geschehen ist, und heute so ist, und wie es kommen wird, weiß keiner...
ich denke, hier und heute MUSS ICH FÜR MICH VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN - ich bin das,
das ist mein Leben, und kein anderer ist dafür zuständig wie es mir geht,
und was ich aus mir mache...
kein Therapeut, und niemand, nur ich allein...
ich für mich gehe jetzt ohne Thera weiter...(ich möchte keinen neuen, denn mein alter hat mir viel bedeutet, und das will ich mal so verarbeiten...)
wenn später mal einen neuen, dann ist es ok,
jetzt versuche ich andere Wege zu finden,
mich neu zu orientieren,
wenn altes geht, kommt Platz für neues ins Leben...
und ihn nicht treffen wollen,
finde ich völlig ok, das ist ja noch frisch...
in diesem Fall "heilt tatsächlich die Zeit",
irgendwann ist es ok, wenn er vor dir steht, und dann wird es ein völlig anderes Gefühl sein,
und ein völlig "neuer MOMENT"...
alles Liebe
Hier mal ein kleines Brainstorming, wie die letzten Monate gelaufen sind:
zunächst mal haben die fehlenden Therapiestunden ja auch etwas Positives..ich bin viel freier in meinen Überlegungen, denke nicht immer..was würde der Thera dazu sagen..?? Warum reagiere ich so..?? Ist das jetzt richtig...???
Aber es gibt halt auch schwere Momente..in denen mir schon der Alltag extrem schwer fällt. Da versucht ein Freund mich zu treffen..ruft an, schreibt Nachrichten- und ich trau mich nicht, verkrieche mich wieder, mag nur mit mir allein sein.
Und das Gefühl, nicht ich selber zu sein ist gerade übermächtig. Ich bekomme Komlimente...und empfinde das alles aus großer Distanz, nicht mich betreffend. Ich sehe in den Spiegel und mich blickt eine Frau an, die ich nicht kenne. Ich ekel mich teilweise vor mir selber...zu Hause denke ich..: ok...siehst gut aus, alles ok. Und dann seh ich mich im Schaufenster und erkenne mich nicht und empfinde mich so abstoßend und ekelig.
Und dann frag ich mich: "War das alles, was Du in den vielen Jahren der Therapie erreicht hast? Das alles nach ein paar Monaten immer wieder von vorne beginnt?"
Ich weiß natürlich, das diese Phasen kommen und vergehen, mal mehr und mal weniger intensiv und dunkel sind. Aber ich weiß auch, wie schwer es ist, da aus eigener Kraft rauszukommen...und wie oft mir genau diese Kraft so fehlt.
Zur Zeit brauche ich alle Kraft, die ich aufbringen kann, um meine Arbeit zu erledigen. Wenn ich morgens frei hab...brauch ich den ganzen Vormittag um mich gedanklich auf den Tag vorzubereiten..Der Haushalt bleibt liegen, manchmal zieh ich mich erst gegen Mittag wirklich an. Dann funktioniere ich auf der Arbeit und abends bin ich wieder zu nichts in der Lage. Nach außen hin wirkt alles in Ordnung - aber in mir drinnen wütet ein Unwetter.
Und ich ärgere mich, weil ich mich selber nicht verstehe.
zunächst mal haben die fehlenden Therapiestunden ja auch etwas Positives..ich bin viel freier in meinen Überlegungen, denke nicht immer..was würde der Thera dazu sagen..?? Warum reagiere ich so..?? Ist das jetzt richtig...???
Aber es gibt halt auch schwere Momente..in denen mir schon der Alltag extrem schwer fällt. Da versucht ein Freund mich zu treffen..ruft an, schreibt Nachrichten- und ich trau mich nicht, verkrieche mich wieder, mag nur mit mir allein sein.
Und das Gefühl, nicht ich selber zu sein ist gerade übermächtig. Ich bekomme Komlimente...und empfinde das alles aus großer Distanz, nicht mich betreffend. Ich sehe in den Spiegel und mich blickt eine Frau an, die ich nicht kenne. Ich ekel mich teilweise vor mir selber...zu Hause denke ich..: ok...siehst gut aus, alles ok. Und dann seh ich mich im Schaufenster und erkenne mich nicht und empfinde mich so abstoßend und ekelig.
Und dann frag ich mich: "War das alles, was Du in den vielen Jahren der Therapie erreicht hast? Das alles nach ein paar Monaten immer wieder von vorne beginnt?"
Ich weiß natürlich, das diese Phasen kommen und vergehen, mal mehr und mal weniger intensiv und dunkel sind. Aber ich weiß auch, wie schwer es ist, da aus eigener Kraft rauszukommen...und wie oft mir genau diese Kraft so fehlt.
Zur Zeit brauche ich alle Kraft, die ich aufbringen kann, um meine Arbeit zu erledigen. Wenn ich morgens frei hab...brauch ich den ganzen Vormittag um mich gedanklich auf den Tag vorzubereiten..Der Haushalt bleibt liegen, manchmal zieh ich mich erst gegen Mittag wirklich an. Dann funktioniere ich auf der Arbeit und abends bin ich wieder zu nichts in der Lage. Nach außen hin wirkt alles in Ordnung - aber in mir drinnen wütet ein Unwetter.
Und ich ärgere mich, weil ich mich selber nicht verstehe.
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Hey liebe Heimweh, mich würde interessieren wie es dir heute so geht - vielleicht liest du das. LG
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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