Informationsweitergabe aus Klinik?

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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schneeweiß
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Informationsweitergabe aus Klinik?

Beitrag Mi., 12.03.2014, 15:36

Hallo!

Ich hätte eine Frage,ob jemand Erfahrungen dazu hat,inwiefern das ows und der PSD zusammen arbeiten bzw. Informationen weiter geben..und auch was ihr von folgendem haltet.

Ich bin seit Ca. 8 Jahren in Therapie,war bei verschiedenen Therapeuten und in einigen kh ( Psychiatrien, Psychosomatik,akut stationär und therapeutischer Turnus).
Unter anderem auch ein paar Mal im ows.

Vor ca. Etwas mehr als 4,5 Jahren war ich 2 mal bei einem Psychiater beim PSD. Dieser hat sich in meinen Augen äusserst grenzüberschreitend verhalten. Zu diesem Zeitpunkt war es mir kaum möglich,über gewisse Erlebnisse zu sprechen,schon gar nicht mit jemandem,zu dem ich noch kein Vertrauensverhältnis aufbauen konnte. Ich habe ihm daher keine Erlebnisse meine Vergangenheit betreffend erzählt. Er meinte, wenn ich diese Symptomatik aufweise,müsse dies und jenes passiert sein. Zwangsläufig! Ich war komplett überfordert und habe die Flucht ergriffen und bin dort nie wieder hin.

Heute war ich wieder dort,bei einem anderen Psychiater. Zusätzlich bei einem -sehr netten- Sozialarbeiter,der mich auch unabhängig von meinen Fragen bisschen was gefragt hat und so kamen wir auf besagten Arzt. Ich habe auf seine Nachfrage die Kurzfassung erzählt und er meinte,es könnte evt. Daher gekommen sein,dass es zwischen ows und PSD so eine Art Mittelsdienst (kann mich leider an den exakten Wortlaut nicht erinnern) gäbe,und es so evt.zu einer Infoweitergabe gekommen ist.
Aus der Zeit im ows damals,die äusserst schwierig war,habe ich nur bruchstückhafte Erinnerungen. Es könnte evt.sein,dass ich da das 1.mal bissl darüber geredet habe,ich kann es zumindest nicht ausschließen.

Meine Frage nun: ist es zulässig bzw.üblich,dass konkrete Erlebnisse von einer Institution in die andere weiter erzählt werden? Im Befund steht nichts..im Sinne einer Nachvollziehbarkeit für den Patienten..ich wusste davon nichts! Also nicht bloss eine Diagnose wie posttraumatische Belastungsstörung oder so,sondern was passiert ist?

Ich bin irgendwie ziemlich vor den Kopf gestoßen,dass evt. Nicht bloß das Verhalten des Arztes für mein Empfinden grenzverletzend war,sondern es evt. Am System liegt??

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Reagiere ich wieder mal viel zu sensibel?

Alles Liebe euch...schneeweiß

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Zusammenarbeit Otto-Wagner Spital - PSD" auf obige präzisiert.)

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Resonance_of_Fate
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Beitrag Di., 13.05.2014, 12:27

Da hier bereits über 160 Leute diesen Post lasen,niemand aber antwortete,möchte ich derjenige sein,der etwas dazu sagt. Ich kann Dir deine Frage leider nicht beantworten,nur eine unangenehme Erfahrung schildern.

Vir ungefähr 2.Jahren hatte ich eine Phase,wo es mir extrem schlecht ging. Da ich niemanden hatte/habe,den ich mich mitteilen konnte,googelte ich nach eventuellen Anlaufstellen,die mir eventuell helfen könnten und stieß auf die Nummer des Psychosozialen Notdienst.
Ich konnte kaum sprechen,war am zittern und versuchte,am Telefon dass weinen unter Kontrolle zu bekommen,da man mich nicht verstanden hätte.
Auf der Seite stand,das in Notsituationen jemand zu einem nachhause kommen würde. Ich nahm eine halbe Stunde vorher ziemlich viele Trittico,sagte der Dame dies auch und schilderte allgemein meine Verzweiflung. Diese meinte,dass es so schlimm nicht sein könnte und gab mir eine Adresse,wo ich doch bitte hinfahren solle,dort werde man mir helfen. Nachhause käme nur jemand,wenn es akut wäre. Akut wäre in deren Augen anscheinend ein am Boden liegender,der nicht mehr aufkommt.

Seitdem nie wieder angerufen,mich selbst zu fangen versucht. Dies ist das einzige,was mir zu deinem Thema einfällt,wollte nicht der 164. ste sein,der dein Problem achtlos irgnoiert. Alles gute Dir,viel Kraft.
Lg Resonance_of_Fate
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Eremit
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 12:11

Natürlich gibt es da eine Zusammenarbeit. Es geht z.B. ja auch darum, Mehrfachmedikamention zu vermeiden (welche sehr gefährlich sein kann). Davon profitieren Patienten üblicherweise.

Worüber Du Dir eher Sorgen machen solltest, schneeweiß, ist, was Deine Krankenkasse mit der Akte anstellt, denn die Kasse hat Vollzugriff auf ALLE Daten, und zwar JEDER, der dort arbeitet. Habe ich selbst erlebt, auch in meinem Umfeld konnten sich schon mehrere Personen davon überzeugen. Ein paar Mausklicks, und jedes kleine Bürohelferlein kann Deine Akte einsehen. Die Kasse leitet die Daten außerdem an mehrere Institutionen und Firmen weiter.
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Akut wäre in deren Augen anscheinend ein am Boden liegender,der nicht mehr aufkommt.
Akut heißt, wenn der Patient eine Gefahr für sich und/oder sein Umfeld darstellt, was bei Dir anscheinend nicht der Fall war. Sei FROH, daß Du nicht als Akutfall eingestuft wurdest! Sowas kann ziemlich schnell schief gehen. Stichwort Fixierung, Stichwort Netzbett...

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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 14:06

Also stimmt es schon noch,das es passieren kann,dass man aus einem Stationären aufenthalt nicht mehr aus freien Stücken hinaus bzw beenden kann?

Wieso gibt es dann Leute,die mit SVV,was eindeutig eine Gefahr fùr sich selbst darstellt z.b. nicht dixiert werden?
Ben Nichols- The last pale Light in the West

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Resonance_of_Fate
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 14:16

Resonance_of_Fate hat geschrieben:
Wieso gibt es dann Leute,die mit SVV,was eindeutig eine Gefahr fùr sich selbst darstellt z.b. nicht dixiert werden?
Fixiert meine ich natürlich,entschuldigung :-\
Ben Nichols- The last pale Light in the West


Eremit
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 14:34

Resonance_of_Fate hat geschrieben:Also stimmt es schon noch,das es passieren kann,dass man aus einem Stationären aufenthalt nicht mehr aus freien Stücken hinaus bzw beenden kann?
Ja, aber ich sage Dir: Dafür muß man schon EXTREM ausrasten.
Resonance_of_Fate hat geschrieben:Wieso gibt es dann Leute,die mit SVV,was eindeutig eine Gefahr fùr sich selbst darstellt z.b. nicht fixiert werden?
Nicht genug Liegen, nicht genug Netzbetten, Personalmangel, Fehleinschätzung der Lage. Meistens treffen mehrere dieser Faktoren gleichzeitig zu. Ich war selbst Zeuge eines extremen SV-Vorfalls, der ohne Ambulanzeinsatz für die betroffene Person tödlich geendet hätte (durch Verbluten). Die betroffene Person wurde nach zwei Wochen Netzbett mit einer Packung Neuroleptika nahezu aus dem Krankenhaus rausgeworfen...

Es mag wie ein Schlag ins Gesicht sein, aber ein "einfacher" Zusammenbruch mit Trittico-Überdosierung muß dem durchschnittlichen Fachpersonal wohl vorkommen wie ein leichter Schnupfen, zumindest habe ich mittlerweile diesen Eindruck.

"So schlimm wird es schon nicht sein" kenne ich übrigens auch SEHR gut. Habe ich schon mehr als einmal gehört...

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 14:44

Jep. Es ist ein Vergnügen mit diesen einfühlsamen Menschen. Ich wurde mal als Akutfall eingestuft. So schnell konnte ich gar nicht schauen und ich befand mich auf der Baumgartner Höhe. Nach 2 nächten kam ich raus, verrechnet wurden 3 Tage. Getan wurde nicht viel. Ich bin denen am Wecker gegangen und die mir. Ich sehe nicht ein, dass dafür gezahlt wird.

Dann wollte ich beim PSD Notdienst fragen, es meldete sich eine Frau, die sich wie eine zahnlose Oma anhörte. Erweckte nicht gerade mein Vertrauen. Aufgelegt.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Eremit
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Beitrag Mi., 14.05.2014, 15:00

Nun, das Otto-Wagner-Spital genießt nicht umsonst einen gewissen Ruf. Ist ja nicht nur eine Auffangstation für Patienten, sondern auch für gescheiterte Ärzte- und Therapeuten-Karrieren...

Man darf nunmal nicht vergessen, auch Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater sind nur Menschen. Man darf sich da nicht zu viel erwarten, was allerdings in der Krise sehr schwer fällt. Daran habe ich mir auch schon die Zähne ausgebissen...

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