Heute Nacht träumte ich das, was ich als Kind erlebt habe, aber nicht erinnere. Abgespalten. Im Schlaf ist die Mauter vom Bewussten zum Unbewussten dünn. Was ich als Kind erlebt habe, war Hölle. Und keine Hilfe weit und breit. Kein Trost, nur das Gegenteil. Die Folgen der sexuellen Gewalt, die ich als Kind erlebt habe, sind nicht heilbar. Das ist mir jetzt bewusst. Hätte mich damals irgend jemand ernst genommen, mir meine Erlebnisse nicht negiert, bagatellisiert, abgesprochen, sich empört, mich getröstet, beschützt, vielleicht wäre es dann heute anders. Ich wurde geopfert. Von meiner Erzeugerin geopfert, damit ihr die Männer nicht davonlaufen.
Im Schlaf kann ich fühlen. Bei Bewusstsein fühle ich nichts. Als wäre das nicht ich gewesen.
Was abspalten bedeutet, wurde für mich deutlich. Diese Gefühle sind nicht aushaltbar. Die Angst, der Widerwille, der Ekel, die Angst, die Angst, die Angst.
Und das Danach. Das Danach fühle ich heute Früh. Keine Hilfe weit und breit. Und das Funktionierenmüssen. Das So-tun-als-wäre-nichts-gewesen-müssen. Wie tot, haltlos, nur der Wunsch nach Betäubung, Nichtstunmüssen, totstellen. Außen lebendig, als wäre nichts gewesen, innen tot.
Ich schreibe das hier rein. Für dieses Kind. Für mich. Damit ich es nicht vergesse. Nicht das Danach wiederhole.
Ich bin heute nicht "normal". Ich bin heute kaputt. Ich bedarf der Schonung. Ich -dieses Ichkind- bedarf heute des äußerst vorsichtigen Umgangs mit mir selbst. Liebevoll, zart, beschützend, vorsichtig, anerkennend. Und dankbar, fürs Überleben.
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)
Traum-Erinnerung an sexuelle Gewalt
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Du sprichst mir aus dem Herzen!
Wie machst du das mit dem *Ich-Kind*? Spürst du es nur, lebt es für dich? Übernimmt dieses kleine Kind in dir die Kontrolle?
Wie machst du das mit dem *Ich-Kind*? Spürst du es nur, lebt es für dich? Übernimmt dieses kleine Kind in dir die Kontrolle?
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde
http://ich-oder-so.webnode.at/
Wenn es nicht gut wird,
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Oscar Wilde
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Hallo RTRV
es ist nicht einfach, das zu beschreiben. Nach vielen Jahren Therapie waren sie plötzlich da, diese Innenkinder. Alles ich, aber in verschiedenen Altersstufen. Und es kommen auch heute noch manchmal Neue dazu. Es sind tatsächlich Dialoge mit ihnen möglich. Zu Anfang wollte ich mit ihnen nicht zu tun haben. Was die erlebten war viel zu eklig, dreckig, schmerzhaft, angstbesetzt, ich konnte und wollte mit so etwas nichts zu tun haben.
Meine Therapeutin war auf deren Seite. IMMER. Wo ich die Kinder verdammt habe, hat sie sie angenommen, hat ihnen bedingungslos geglaubt, was ich noch nie -vor allem nicht als Kind- erlebt habe. Dass jemand diese unglaublichen Dinge glaubt. Nicht als Phantasie, Einbildung, Übertreibung hinstellt, weil ein Mensch es eigentlich nicht aushalten kann, dass einem Kind solche Dinge geschehen. Meine Therapeutin hat es ausgehalten, nicht negiert, nicht weggeschaut, sich nicht innerlich distanziert, sie war mit den Kindern, wo ich es nicht war.
Vor ca. zwei Jahren konnte auch ich diese Kinder annehmen. Sie -imaginär- mit in mein Bett nehmen, wo vollkommene Sicherheit für sie herrschte, einen Teddy dazulegen. Zeitreisen unternehmen, in denen ich sie meiner Erzeugerin wegnahm, für die ich als Kind eine Sklavin war. Ich nahm jedes einzelne Kind zu mir, ich fing bei dem Neugeborenen an, das nahm ich ihr noch im Krankenhaus weg, das eine Kind brachte ich nach den schlimmsten sexuellen Übergriffen ins Krankenhaus, der anderen legte ich eine Wärmflasche auf ihr geschundenes Geschlecht, cremte sie, badete sie. Die, die nichts zum Essen bekam fütterte ich. Ich kleidete sie, wärmte sie. Ich hatte als Kind nichts. Ich musste bei den elementarsten Bedürfnissen anfangen. Den materiellen und den emotionalen. Ich trösete, ich GLAUBTE ihnen.
Heute sind diese Kinder alle an einem sicheren Ort. Ab und zu besuche ich sie. Manchmal kommt eine Neue dazu. Manchmal übernimmt eins der Kinder die Kontrolle, wenn ich nicht gut auf mich aufpasse. Aber meistens sind es neue Kinder. Ich fühle dann heute eine Hölle, die nicht meiner Realität entpricht, dann suche ich das Kind, für das diese Gefühle Realität waren, ich tröste sie, ERKENNE AN, DASS DIESE HÖLLE DAMALS FÜR SIE REALITÄT WAR, versichere ihr, dass es vorbei ist, und bringe sie zu den anderen, wo es nur Wohlbefinden gibt.
Da hinzukommen war ein langer, langer Weg. 10 Jahre mit der allerbesten Therapeutin an meiner Seite.
Heute kann ich annehmen, dass das Leben manchmal entsetzlich ist, einfach nur Hölle.
Und manchmal ist es der Himmel, unglaublich schön. Obwohl ich diese ganzen entsetzlichen Dinge erlebt habe, ist das Leben manchmal pures Wohlfühlen für mich. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Liebe Grüße
Bergkristall
es ist nicht einfach, das zu beschreiben. Nach vielen Jahren Therapie waren sie plötzlich da, diese Innenkinder. Alles ich, aber in verschiedenen Altersstufen. Und es kommen auch heute noch manchmal Neue dazu. Es sind tatsächlich Dialoge mit ihnen möglich. Zu Anfang wollte ich mit ihnen nicht zu tun haben. Was die erlebten war viel zu eklig, dreckig, schmerzhaft, angstbesetzt, ich konnte und wollte mit so etwas nichts zu tun haben.
Meine Therapeutin war auf deren Seite. IMMER. Wo ich die Kinder verdammt habe, hat sie sie angenommen, hat ihnen bedingungslos geglaubt, was ich noch nie -vor allem nicht als Kind- erlebt habe. Dass jemand diese unglaublichen Dinge glaubt. Nicht als Phantasie, Einbildung, Übertreibung hinstellt, weil ein Mensch es eigentlich nicht aushalten kann, dass einem Kind solche Dinge geschehen. Meine Therapeutin hat es ausgehalten, nicht negiert, nicht weggeschaut, sich nicht innerlich distanziert, sie war mit den Kindern, wo ich es nicht war.
Vor ca. zwei Jahren konnte auch ich diese Kinder annehmen. Sie -imaginär- mit in mein Bett nehmen, wo vollkommene Sicherheit für sie herrschte, einen Teddy dazulegen. Zeitreisen unternehmen, in denen ich sie meiner Erzeugerin wegnahm, für die ich als Kind eine Sklavin war. Ich nahm jedes einzelne Kind zu mir, ich fing bei dem Neugeborenen an, das nahm ich ihr noch im Krankenhaus weg, das eine Kind brachte ich nach den schlimmsten sexuellen Übergriffen ins Krankenhaus, der anderen legte ich eine Wärmflasche auf ihr geschundenes Geschlecht, cremte sie, badete sie. Die, die nichts zum Essen bekam fütterte ich. Ich kleidete sie, wärmte sie. Ich hatte als Kind nichts. Ich musste bei den elementarsten Bedürfnissen anfangen. Den materiellen und den emotionalen. Ich trösete, ich GLAUBTE ihnen.
Heute sind diese Kinder alle an einem sicheren Ort. Ab und zu besuche ich sie. Manchmal kommt eine Neue dazu. Manchmal übernimmt eins der Kinder die Kontrolle, wenn ich nicht gut auf mich aufpasse. Aber meistens sind es neue Kinder. Ich fühle dann heute eine Hölle, die nicht meiner Realität entpricht, dann suche ich das Kind, für das diese Gefühle Realität waren, ich tröste sie, ERKENNE AN, DASS DIESE HÖLLE DAMALS FÜR SIE REALITÄT WAR, versichere ihr, dass es vorbei ist, und bringe sie zu den anderen, wo es nur Wohlbefinden gibt.
Da hinzukommen war ein langer, langer Weg. 10 Jahre mit der allerbesten Therapeutin an meiner Seite.
Heute kann ich annehmen, dass das Leben manchmal entsetzlich ist, einfach nur Hölle.
Und manchmal ist es der Himmel, unglaublich schön. Obwohl ich diese ganzen entsetzlichen Dinge erlebt habe, ist das Leben manchmal pures Wohlfühlen für mich. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Liebe Grüße
Bergkristall
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Himmlisch!!! Da geht einem richtig das Herz auf Weiter so!Bergkristall hat geschrieben: Und manchmal ist es der Himmel, unglaublich schön. Obwohl ich diese ganzen entsetzlichen Dinge erlebt habe, ist das Leben manchmal pures Wohlfühlen für mich. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Liebe Grüße
Bergkristall
Ich danke dir für deine grandiose Beschreibung ... ich stecke gerade mitten drinnen im: Ich weiß noch nicht wie ich mit meinem kleinen Ich umgehen soll. Und vor kurzem wurde das Baby in mir wach gerufen.
Auch bin ich noch total im Überleben-Modus drinnen. Dieses pure Wohlfühlen ist mir noch nicht vergönnt ... du kannst richtig stolz auf dich sein!
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde
http://ich-oder-so.webnode.at/
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Hallo RTRV,
es ist lieb, dass Du so etwas schreibst, aber ich bin nicht stolz auf mich. Ich bin nur dankbar, immer und immer wieder dankbar. Für die Hilfe, die ich bekam und für das Gute, das es in meinem Leben gibt.
Gibt es von Dir als Kind Bilder? Du könntest die Bilder vergrößern. Und dann Dein Kindergesicht studieren, Deine Haltung.
Wie sahst Du aus? Deine Augen? Dein Mund? Deine Schultern? Forsch, lebendig, mutig, stolz?
Bedrückt, ängstlich, abgeschaltet, brav?
Fühlst Du Liebe zur diesem Kind, das Du warst? Mitleid, den Wunsch nach Fürsorge, Wiedergutmachung?
Fühlst Du Angst, Bedrückung, Nix-damit-zu-tun-haben-wollen, Fluchtimpuls?
Wenn die Zeit da ist, ist sie da. Hört sich bescheuert an, ist aber so. Die geschundene Seele hat ihre Zeit, lässt sich kein Tempo vorgeben. Leider.
Liebe Grüße
Bergkristall
es ist lieb, dass Du so etwas schreibst, aber ich bin nicht stolz auf mich. Ich bin nur dankbar, immer und immer wieder dankbar. Für die Hilfe, die ich bekam und für das Gute, das es in meinem Leben gibt.
Gibt es von Dir als Kind Bilder? Du könntest die Bilder vergrößern. Und dann Dein Kindergesicht studieren, Deine Haltung.
Wie sahst Du aus? Deine Augen? Dein Mund? Deine Schultern? Forsch, lebendig, mutig, stolz?
Bedrückt, ängstlich, abgeschaltet, brav?
Fühlst Du Liebe zur diesem Kind, das Du warst? Mitleid, den Wunsch nach Fürsorge, Wiedergutmachung?
Fühlst Du Angst, Bedrückung, Nix-damit-zu-tun-haben-wollen, Fluchtimpuls?
Wenn die Zeit da ist, ist sie da. Hört sich bescheuert an, ist aber so. Die geschundene Seele hat ihre Zeit, lässt sich kein Tempo vorgeben. Leider.
Liebe Grüße
Bergkristall
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