Hallo,
Ich wollte mich eigentlich mit meinem Namen anmelden, den ich schon 2003 hatte.
Unter sandy180587 findet ihr den verzweifelten Beitrag damals.
Recht kindisch und umerwachsen. Jetzt sind 11 Jahre vergangen. Was ist passiert? Es geht mir gut. Die "Rettung" kam 2006. Eine neue Liebe.
Und immer noch bestehende Liebe. Ich bin verheiratet und es könnte nicht besser sein. Ich habe keine Depressionen mehr, es geht mir gut. Habe eine tolle Arbeit, lebe sehr gut.
Es ist nur "die eine" Sache die mich öfters nachdenken lässt. Ich habe mich früher geritzt (weiß gar nicht ob das immernoch der gängige Begriff dafür ist). Seit 2006 absolut clean. Habe überhaupt kein Verlangen es wieder zu tun, im Gegenteil. Mein linker Arm (nur der linke) ist leider mit mittlerweile einem Haufen von weißen Narben "belegt". Mein Mann weiß nichts von der Vergangenheit und denkt an einen Unfall. (Das er das überhaupt glaubt ist ein Wunder) und nein ich habe nicht vor es ihm zu erzählen weil das mein ALTES Leben war. Es hat nichts mehr mit dem zu tun wer ich heute bin.
Und hier fängt es an: Ich schäme mich für meine Zeit, denke ob ich damals rum gewesen bin, kann Gedankengänge die ich hatte nicht mehr nachvollziehen. Was war mit mir los? Ich schaue auf die Narben und verzweifle richtig weil es mich optisch so stört, NICHT weil es mich runter zieht. Man könnte jetzt sagen: DU bist selber Schuld daran.
JA! Das bin ich!
Wie kann ich das besser akzeptieren ohne vergangenes wieder aufzuwühlen? Ich weiß mittlerweile wie ich mich verhalte damit es selbst in kurzärmligen Sachen nicht auffällt. Ich trage viel Schmuck, bewege und nutze mehr den rechten Arm. Leider gibt es immer noch Leute die es "sehen". Die Narben sind so viele dass es NIE weg geht. Eine Fläche von 7 cm voller Narben und ich bin richtig bestürzt und verärgert wie ich mir sowas antun konnte. Sogar an den Beinen sind noch 3 größere. die aber wirklich unauffällig sind, wo auch nie jemand was gesagt hat weil es wirklich nicht schlimm aussieht. Wie kann ein Mensch so verzweifelt sein? Ich will jetzt leben, mein Leben genießen! Ich liebe mein Leben. Denke nicht im Traum daran es wieder zu tun.
Bin ich beim Arzt, gibts nur den rechten Arm für Blutabnahmen. Ich habe Angst dafür irgendwann vielleicht verurteilt zu werden wenn ich z.B. ein Kind kriege und Ärzte im Krankenhaus meine Narben sehen. ABER DAS BIN NICHT MEHR ICH. DAS WAR ICH. DAS WAR EINE ANDERE SANDY.
Hat jemand ähnliche Gedankengänge und kann mir sagen was ihm in den Momenten hilft?
Die Narben die nicht weggehen
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Hallo Sandy,
meine Therapeutin sagt immer, die "alte Fanja" und die "neue Fanja" gehören zusammen! Ich denke sie hat mit diesem einfachen Satz Recht. Ich habe mir früher immer so viel Mühe gegeben, mich "abzuschaffen". Das ist aber der falsche Weg. Besser ist es, sich mit sich zu versöhnen, und auf dieser Basis einfach einen neuen Weg einzuschlagen. Du hast ja inzwischen für dich ein neues Leben geschaffen (das freut mich für dich!), aber die Basis missachtest du dabei.
Ich stelle es mir als wirklich große Belastung vor, dass du deinem Mann die Herkunft der Narben verheimlichst. Ich könnte mir vorstellen, dass er dich mit deiner Vorgeschichte genau so liebt. Warum auch nicht?
Das plötzliche "darüber" sprechen ist vielleicht nicht einfach, ich glaube aber, das es eine befreiende Wirkung haben kann (das Wagnis ist bei einem Mann, der dich liebt, eigentlich nicht wirklich ein Wagnis). Das Problem ist wohl eher, dass du dich und dein "altes" Leben nicht ansehen magst (kann das sein?)
meine Therapeutin sagt immer, die "alte Fanja" und die "neue Fanja" gehören zusammen! Ich denke sie hat mit diesem einfachen Satz Recht. Ich habe mir früher immer so viel Mühe gegeben, mich "abzuschaffen". Das ist aber der falsche Weg. Besser ist es, sich mit sich zu versöhnen, und auf dieser Basis einfach einen neuen Weg einzuschlagen. Du hast ja inzwischen für dich ein neues Leben geschaffen (das freut mich für dich!), aber die Basis missachtest du dabei.
Ich stelle es mir als wirklich große Belastung vor, dass du deinem Mann die Herkunft der Narben verheimlichst. Ich könnte mir vorstellen, dass er dich mit deiner Vorgeschichte genau so liebt. Warum auch nicht?
Das plötzliche "darüber" sprechen ist vielleicht nicht einfach, ich glaube aber, das es eine befreiende Wirkung haben kann (das Wagnis ist bei einem Mann, der dich liebt, eigentlich nicht wirklich ein Wagnis). Das Problem ist wohl eher, dass du dich und dein "altes" Leben nicht ansehen magst (kann das sein?)
@Fanja
Danke für deine Antwort.
Mein Mann ist speziell und anders. Er hat mir am Anfang der Beziehung (Sehr unbewusst natürlich) als wir mal über psychologische Themen gesprochen haben seinen Standpunkt klar gemacht: Er hat keinen Bezug zur Psychologie und das kann er alles nicht verstehen. Als mal ein Beitrag über SVV lief, hat er gemeint dass das doch verrückte sind, wie kann man nur. Ganz schlimm....
Er weiß dass ich eine schlimme Zeit hatte, viel getrunken etc. Zu viel gefeiert , etwas verzweifelt. Verstanden hat er es nie, bezeichnet es bis heute halt als Jugenddummheit.
Jetzt verurteil ihn nicht, er ist ein ganz lieber aber er versteht diese Welt nicht und auch öfters Versuche ihm diese näher zu bringen scheiterten. Er ist ein , wie soll man sagen .... Mensch der nur schwarz oder weiß sieht. Es gibt keine Grautöne dazwischen. Entweder ist es so oder so. Es gibt kein dazwischen.
Eine Bekannte von uns hat Depressionen, er versteht es nicht. "Warum, sie hat Geld, it vermögend, hat einen guten Mann, 2 Kinder. Sie sollte ihr Leben mehr wertschätzen).
Ich weiß das solche Aussagen für depressive Menschen wie ein Schlag ins Gesicht sind.
Trotzdem liebe ich ihn, denn ich kenne all seine Facetten und Seiten und da gibt es viel viel mehr gute, als überhaupt negative (wenn man es überhaupt so nennen kann).
Und ich bin eigentlich froh dass er SO ist, denn er hat mich genau SO mit dieser Art wieder ins Leben geholt. Viel schneller bin ich mir über Dinge klargeworden und er sagt mir jeden Tag das man sein Leben wertschätzen muss. Man soll dankbar sein für alles was man hat.
Deshalb kommt das nicht in Frage ihm das zu erzählen. Ich weiß du verstehst das jetzt nicht. Und dein Ratschlag ist eigentlich richtig es ihm zu sagen aber ich glaube nicht dass es was in mir ändern würde.
Ich habe zu große Angst weggestoßen zu werden wenn ich es sagen würde.
Ich schäme mich eher vor den Leuten auf meiner Arbeit WENN sie es mal sehen und wenn es mal keinen Ausweg gibt muss ich es erzählen aber das ist nicht so schlimm für mich als wenn ich es meinem Mann sagen würde. Von denen weggestoßen zu werden würde mir nicht so sehr wehtun, wie von dem Mann den ich liebe.
Und ja mein altes Leben, alleine die Erinnerung ist eine Qual und ich denke nicht gerne daran. Ich weiß was ich alles meinen Eltern und Mitmenschen angetan habe. Was ich alles seit dem Schritt für Schritt wieder gutgemacht habe. Ein Jammer das ich so vielen Menschen so wehgetan habe.
Ich will lernen das alte Leben endgültig abzuhaken und meine Narben anschauen zu können und sagen zu können: Das ist halt so. Das gehört zu mir.
Das fällt mir etwas schwer. Und dein Satz von wegen alte und neue Fancy, finde ich absolut auf den Punkt gebracht. Natürlich ist die alte Sandy noch in mir drin. Ich versuche mir aber einzureden dass sie weg ist und versuche nur noch als neue Sandy zu leben.
Hinweis Admin: Fullquote (unnötiges Komplettzitat) entfernt - bitte lesen Sie die Netiquette (Benutzungsregeln) des Forums! Siehe Link rechts auf dieser Seite. Danke.
Danke für deine Antwort.
Mein Mann ist speziell und anders. Er hat mir am Anfang der Beziehung (Sehr unbewusst natürlich) als wir mal über psychologische Themen gesprochen haben seinen Standpunkt klar gemacht: Er hat keinen Bezug zur Psychologie und das kann er alles nicht verstehen. Als mal ein Beitrag über SVV lief, hat er gemeint dass das doch verrückte sind, wie kann man nur. Ganz schlimm....
Er weiß dass ich eine schlimme Zeit hatte, viel getrunken etc. Zu viel gefeiert , etwas verzweifelt. Verstanden hat er es nie, bezeichnet es bis heute halt als Jugenddummheit.
Jetzt verurteil ihn nicht, er ist ein ganz lieber aber er versteht diese Welt nicht und auch öfters Versuche ihm diese näher zu bringen scheiterten. Er ist ein , wie soll man sagen .... Mensch der nur schwarz oder weiß sieht. Es gibt keine Grautöne dazwischen. Entweder ist es so oder so. Es gibt kein dazwischen.
Eine Bekannte von uns hat Depressionen, er versteht es nicht. "Warum, sie hat Geld, it vermögend, hat einen guten Mann, 2 Kinder. Sie sollte ihr Leben mehr wertschätzen).
Ich weiß das solche Aussagen für depressive Menschen wie ein Schlag ins Gesicht sind.
Trotzdem liebe ich ihn, denn ich kenne all seine Facetten und Seiten und da gibt es viel viel mehr gute, als überhaupt negative (wenn man es überhaupt so nennen kann).
Und ich bin eigentlich froh dass er SO ist, denn er hat mich genau SO mit dieser Art wieder ins Leben geholt. Viel schneller bin ich mir über Dinge klargeworden und er sagt mir jeden Tag das man sein Leben wertschätzen muss. Man soll dankbar sein für alles was man hat.
Deshalb kommt das nicht in Frage ihm das zu erzählen. Ich weiß du verstehst das jetzt nicht. Und dein Ratschlag ist eigentlich richtig es ihm zu sagen aber ich glaube nicht dass es was in mir ändern würde.
Ich habe zu große Angst weggestoßen zu werden wenn ich es sagen würde.
Ich schäme mich eher vor den Leuten auf meiner Arbeit WENN sie es mal sehen und wenn es mal keinen Ausweg gibt muss ich es erzählen aber das ist nicht so schlimm für mich als wenn ich es meinem Mann sagen würde. Von denen weggestoßen zu werden würde mir nicht so sehr wehtun, wie von dem Mann den ich liebe.
Und ja mein altes Leben, alleine die Erinnerung ist eine Qual und ich denke nicht gerne daran. Ich weiß was ich alles meinen Eltern und Mitmenschen angetan habe. Was ich alles seit dem Schritt für Schritt wieder gutgemacht habe. Ein Jammer das ich so vielen Menschen so wehgetan habe.
Ich will lernen das alte Leben endgültig abzuhaken und meine Narben anschauen zu können und sagen zu können: Das ist halt so. Das gehört zu mir.
Das fällt mir etwas schwer. Und dein Satz von wegen alte und neue Fancy, finde ich absolut auf den Punkt gebracht. Natürlich ist die alte Sandy noch in mir drin. Ich versuche mir aber einzureden dass sie weg ist und versuche nur noch als neue Sandy zu leben.
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- Helferlein
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- Beiträge: 44
Hallo Sandy!
Ich habe exakt dasselbe "Problem".Nur bei mir sind beide Arme und beide Beine total zerschnitten.Soviel Glück,dass das jemand für einen Unfall gehalten hat,hatte ich nicht. Damals hat es mir geholfen,den Hass gegen meinen Körper auszuleben und es hat verdammt gut getan.An die Folgen habe ich nie gedacht.Ich muss im Sommer auch immer in langen Sachen rumlaufen.Ich würde mich auch schämen,das einem Partner zu zeigen.Darum habe ich keinen.Der würde bestimmt davonlaufen.Beim Arzt werde ich automatisch zum Psycho abgestempelt wenn das einer sieht.Ich bereue die Selbstverletzung nicht.Damals hat es sich richtig angefühlt.Aber manchmal denke ich mir "hättest du nicht was anderes machen können?Etwas,was keine bleibenden Schäden hinterlässt?" Sich selber die Vene punktieren,oder sich schlagen ect.Möglichkeiten hätte es gegeben.Dann wird der Selbsthass nur größer und allein das Wissen um die Konsequenzen lassen mich nicht erneut zur Klinge greifen.Auf der anderen Seite sage ich mir,dass diese Hölle,durch die man gegangen ist einen zu dem Menschen gemacht hat,der man heute ist.Und das ist auch bei dir so.Du bist nur durch diese Erfahrungen zu der Frau geworden,die dein Mann liebt.Dafür kann man fast dankbar sein.Außerdem sind deine Narben ein Zeichen,dass du die Hölle gesehen und überlebt hast.Du bist heute hier,hast dein Glück gefunden und bist eine starke Frau!Es wäre vllt. übertrieben zu sagen,sei stolz drauf.Aber dein Mann hat dich so kennen und lieben gelernt.Und wenn er dich akzeptiert,kannst du das auch.Ich bin mir auch sicher,dass er dich nicht weniger lieben würde,wenn er die Wahrheit wüsste.Vllt. kann er sich die ohnehin schon denken.Ich meine das Thema SVV zieht ja immer weitere Kreise.
Viele Grüße!
Ich habe exakt dasselbe "Problem".Nur bei mir sind beide Arme und beide Beine total zerschnitten.Soviel Glück,dass das jemand für einen Unfall gehalten hat,hatte ich nicht. Damals hat es mir geholfen,den Hass gegen meinen Körper auszuleben und es hat verdammt gut getan.An die Folgen habe ich nie gedacht.Ich muss im Sommer auch immer in langen Sachen rumlaufen.Ich würde mich auch schämen,das einem Partner zu zeigen.Darum habe ich keinen.Der würde bestimmt davonlaufen.Beim Arzt werde ich automatisch zum Psycho abgestempelt wenn das einer sieht.Ich bereue die Selbstverletzung nicht.Damals hat es sich richtig angefühlt.Aber manchmal denke ich mir "hättest du nicht was anderes machen können?Etwas,was keine bleibenden Schäden hinterlässt?" Sich selber die Vene punktieren,oder sich schlagen ect.Möglichkeiten hätte es gegeben.Dann wird der Selbsthass nur größer und allein das Wissen um die Konsequenzen lassen mich nicht erneut zur Klinge greifen.Auf der anderen Seite sage ich mir,dass diese Hölle,durch die man gegangen ist einen zu dem Menschen gemacht hat,der man heute ist.Und das ist auch bei dir so.Du bist nur durch diese Erfahrungen zu der Frau geworden,die dein Mann liebt.Dafür kann man fast dankbar sein.Außerdem sind deine Narben ein Zeichen,dass du die Hölle gesehen und überlebt hast.Du bist heute hier,hast dein Glück gefunden und bist eine starke Frau!Es wäre vllt. übertrieben zu sagen,sei stolz drauf.Aber dein Mann hat dich so kennen und lieben gelernt.Und wenn er dich akzeptiert,kannst du das auch.Ich bin mir auch sicher,dass er dich nicht weniger lieben würde,wenn er die Wahrheit wüsste.Vllt. kann er sich die ohnehin schon denken.Ich meine das Thema SVV zieht ja immer weitere Kreise.
Viele Grüße!
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