Wut auf ehemalige Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kratzbürste90
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Wut auf ehemalige Therapeutin

Beitrag Fr., 03.01.2014, 20:07

wie werde ich die nur je wieder los?

es ist nun schon ein paar Jahre her, und noch immer kriege ich eine RIESEN Wut im Bauch, wenn ich an sie denke. Ich war von meinem 12. bis 17. LJ (mit Unterbrechung) bei ihr, und diese Therapie hat mich völlig fertig gemacht. Doch das habe ich leider erst sehr spät erkannt! Anfangs mochte ich die Therapeutin nämlich, endlich jemanden, mit dem ich reden konnte, der mir zuhörte, bei dem ich mich ernst genommen fühlte. Mir ging es besser, mir taten die Gespräche gut. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich sie mal so sehr hassen würde! Denn nach einiger Zeit als ich anfing ihr immer mehr für mich sensible Themen zu erzählen, kamen sehr oft falsche Interpretationen ihrerseits, viele davon erkannte ich auch damals schon als falsch, aber mir wurde meiner Meinung nach meine Autonomie abgesprochen. So nach dem Motto "Ich bin hier die Expertin - nicht du!". Ihre komischen Interpretationen, die meiner Meinung nach nicht stimmten, haben mich oft verletzt oder wütend gemacht, aber es für sie erst recht ein Zeichen, dass sie Recht hatte und es mir einfach nicht in den Kram passte. Oder hat darauf beharrt dass es bei mir unterbewusst so und so sein müsste, und ich selbst das ja gar nicht wissen kann obs stimmt, weils ja "unterbewusst" ist. Hab mich dadurch irgendwie ihrer Meinung ausgeliefert gefühlt, so ohnmächtig..

Sie hat in Kleinigkeiten was reininterpretiert, sogar in den Namen meiner E-mailadresse oder die Farben meiner Klamotten oder warum ich einmal einen Pferdeschwanz trug usw.
Oder dass ich nicht an Gott glaubte war ihrer Meinung nach dass ich zu enttäuscht von Gott war, dabei hab ich noch nie an Gott geglaubt. Ein bisschen hatte ich das Gefühl sie wolle mich sogar ein missionieren.
Oder als ich damals sagte, ich will nie heiraten und keine Kinder, hat sie Gründe dafür gesucht und ständig darauf beharrt dass ich meine Meinung sicher noch ändern werde, als wäre heiraten+Kinder kriegen das Normale und alles andere nicht.
oder als ich in der 10ten das Gymi abbrechen wollte und eine Ausbildung anfangen wollte, redete sie mir ein, ich würde unterbewusst eigentlich viel lieber Abitur machen wollen und studieren und hätte nur Angst zu versagen, damit kam sie fast jede stunde damit an, und dass ich es sicher bereuen werde wenn ich nicht weitermache. sie hat mir sogar angedroht die Therapie abzubrechen, wenn ich nicht "mitarbeite". echt dumm dass ich dann doch auf sie gehört hab, jetzt habe ich ein abgebrochenes studium das mir nie Spaß gemacht hat und fange jetzt erst diese Ausbildung an, die ich damals schon machen wollte. Nur weil ich dieser dämlichen Therapeutin vertraut hab, dass sie schon wissen wird was sie tut. Warum ließ ich mich nur so bevormunden? Auf meine Eltern dieauch wollten dass ich Abi mach hätte ich nie gehört. Ich war damals soooo dumm!!

Als ich endlich irgendwann erkannte, dass mir das so eher schadet und ich die Therapie abbrechen wollte, meinte die Therapeutin ich würde ja immer abhauen wenns mir zu unangenehm werden würde und es ganz normal wäre, wenn es einem während dem Therapieprozess schlechter gehen würde. Das müsste ich doch aushalten können. Auch meine Eltern meinten, wenn ich die Therapie abbreche bin ich selbst Schuld dass meine Depressionen nie besser werden. Die dachten ja dass eine Therapie helfen muss und es an mir liegt wenns nicht so ist. Das gleiche Gefühl gab mir meine Therapeutin auch ("Jetzt bist du schon so lange in Therapie und es ist noch viel schlechter, jetzt arbeite doch mal mehr an dir..."). auch ich hab nur bei mir die Schuld gesucht statt wenigstens zu erkennen dass auch die Therapie schaden kann. So blieb ich leider auch viel länger bei ihr als ich hätte bleiben sollen. Schade dass ich mich damals so leicht beeinflussen ließ.

Außerdem fand ich ein paar Sachen, die sie mir geraten hatte sehr grenzwertig, weiß nicht ob das so in Ordnung von ihr war. Weiß aber auch nciht ob ich das öffentlich schreiben darf bzw. will ja auch nicht erkannt werden. So hab ich Dinge gemacht, die ich damals eigentlich nicht wollte, aber weil sie in mein "nicht wollen" wieder was interpretiert hat, habe ich auf sie gehört. Heute würde mich nicht mehr so leicht beeinflussen lassen, aber ich war damals halt noch jung und unsicher.

irgendwann hab ich dann zum Glück doch noch die Therapie beendet, und hab mich in dem Moment richtig frei gefühlt, endlich konnte keiner meine Gefühle und Verhaltensweisen mehr werten. aber vor 2 Jahren erinnerte mich etwas bestimmtes stark an die Therapie, und seitdem hab ich dauerndzu eine Wut im Bauch, die ich nicht los kriege..
was soll ich nur tun um die Wut und Depressionen loszuwerden??

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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 03.01.2014, 21:40

@ Kratzbürste90,

dein Posting könnte von mir stammen. Auch meine Thera hat wirklich alles falsch interpretiert, was man nur irgendwie interpretieren kann. Ich kann deine Wut mehr als verstehen. Wie oft habe ich innerlich gekocht vor Wut!
Wichtig war für mich etwas zu finden, womit ich meine Gefühle nach außen bringen kann. Was mir geholfen hat waren Rollenspiele in einer Folgetherapie, in der ich "dieser Therapeutin" mal sagen konnte, was ich auf dem Herzen habe. Oder Briefe an die Thera schreiben, aber nicht abschicken. Dann habe ich meine Therapieerfahrung mal komplett zu Papier gebracht. Malen hat mir auch geholfen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 03.01.2014, 22:11

Hi Kratzbürste90!!
Kratzbürste90 hat geschrieben:12. bis 17. LJ (mit Unterbrechung) bei ihr, (.........)kamen sehr oft falsche Interpretationen ihrerseits, viele davon erkannte ich auch damals schon als falsch, aber mir wurde meiner Meinung nach meine Autonomie abgesprochen. So nach dem Motto "Ich bin hier die Expertin - nicht du!".
Nun, sie hat dich wohl als das gesehen, was du warst. Ein Teenager. Das sollte natürlich für sie nicht heißen, dass sie dich klein reden sollte, weil du dich vielleicht da schon reifer gefühlt haben musst? Kann das auch sein? Und dass du natürlich allgemein auch ernst genommen werden wolltest, was natürlich dein gutes Recht ist... Ich finde es schrecklich, wenn man das bevormundete Gefühl bekommt...das kann dann schon wütend machen.

Was ich nur aus deinem Geschriebenen herauslesen kann ist auch, dass ich der Therapeutin nicht alles absprechen kann. Vermutlich wird sie auch teilweise recht gehabt haben, in paar Dingen... Man ist ja selbst innerlich durcheinander und hat nicht so den richtigen daußenstehenden Blick für sich selbst.. .wie der/die TherapeutIN oder Eltern oder Freunde usw....

Ja, da du schreibst, dass das einige Jahre her ist, dann liegt die Wut schon zu lange in dir drin. Wie hast du das nur ausgehalten?

Vielleicht solltest du es noch mal mit einer Therapie versuchen. Du bist ja auch reifer geworden, hast Erfahrung gemacht, weißt nun, dass du dich nicht so schnell beeinflussen lässt.
Du solltest das Erlebnis schon aufarbeiten und in einer weiteren Therapie den Balanceakt zwischen Vertrauen (den anderen Menschen) und Sich-Selbst-Behaupten-Können erlernen....

Vermutlich kann es passieren, dass du denn über den nächsten Thera auch so denken könntest... weißt du was ich meine?

LG Tränen-reich


pandas
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Beitrag Fr., 03.01.2014, 22:59

Ich finde das auch heftig, wie sie Dich nach der Anfangsphase bevormundet hat als mit Dir gemeinsam an Werte und Haltungen etc. zu arbeiten. Offenkundig ist eine wichtige Sache, die des Bildungsweges völlig daneben gelaufen. Das hat die Therapeutin nicht besser gemacht als normale Eltern
Sie doktriniert Dir auf, was ihrer Meinung nach das Beste für Dich wäre, anstatt zu erarbeiten, wo Deine Fähigkeiten, Stärken etc. liegen.
Ist ja unglaublich, dass dann Dein ursprünglicher Wunsch, diese Ausbildung, sich Jahre später doch als genau das Richtige erwiesen hat!

Was war das denn für eine Therapierichtung? Jugendlichen-Psychoanalyse??
Da wäre etwas Systemisches vielleicht passender gewesen.

Könntest Du denn mit der Therapeutin Kontakt aufnehmen und um eine Aussprache bitten?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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ichbins(nur)
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 06:27

Einen Rat habe ich für dich wohl leider nicht, doch ich möchte dir sagen, dass ich dich verstehe, weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe.

In der Vergangenheit hatte ich mehrere stationäre Aufenthalte, wo mir trotz meiner Bevorzugung für männliche Therapeuten immer die Frauen zugewiesen wurden (ich kann einfach nicht mit Frauen). So erhielt ich unter anderem haarsträubende Fehldiagnosen, wurde mit Medikamenten regelrecht ruhiggestellt - nur weil ich wagte, die "Therapiemethoden" zu hinterfragen. Typisch war die Aussage: "Das ist ganz typisch für die Störung, die Sie da haben." Oder es hieß, ich sei aufsässig und renitent. War ich nicht. Ich habe lediglich gewagt, der "Therapeutin" zu widersprechen, wenn ich nicht ihrer Meinung war und sie mir Dinge zuschreiben wollte, die sich für mich völlig anders darstellten.

Wut auf diese ganzen Frauen habe ich auch heute noch, und ich weiß, dass ich sie wohl niemals loswerde - bis ich es nicht geschafft habe, innerlich damit abzuschließen. Das versuche ich gerade, und mein Therapeut hilft mir dabei, auch wenn das nicht explizit Thema meiner Therapie ist. Doch er hilft mir tatsächlich sehr.

Vielleicht hilft auch dir nochmal eine Therapie. Vielleicht eine andere Richtung, vielleicht auch bei einem Mann. Diese Wut allein loszuwerden, halte ich nach meiner bisherigen Erfahrung für sehr schwierig.

Alles Gute!
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]

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Silencia
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 10:54

Liebe Kratzbürste!

Zu allererst möchte ich dir sagen ich habe 7 therapeuten gehabt bis ich zu meinem jetzigen kam, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle (natürlich sind da immer Schwankungen aber im großen und ganzen trifft das zu).

Es ist leider so, dass man suchen muss, bis man einen Therapeuten findet der zu einem passt. Nicht jeder Thera passt zu jedem Klient.

Und vor allem: Thera sind keine Götter. Damit will ich sagen, nur weil jemand eine therapeutische Ausbildung hat, heisst das noch lange nichts. Ein Thera kann trotz Ausbildung mieserabel in seinem Beruf sein. Daher muss man mit Vorsicht jemanden aussuchen.

Ich kann deine Wut verstehen. Mir ging es ähnlich, wobei ich lange kein Vertrauen mehr in Theras hatte, weil man mir (wie dir) Dinge einredete und mich nicht ernst in dem nahm was ich gesagt habe. Man beginnt seine eigenen Wahrnehmung in Frage zu stellen.

Natürlich hätte es durchaus sein können dass deine Ex-Thera bei bestimmten Dingen bei dir auf taube Ohren stößt, oft bei Themen bei denen man auf einen Nerv trifft. Das will man dann nicht einsehen/wahrhaben. Diesen Fall gibt es auch. Von außen schwer zu beurteilen. Aber ich glaube das allerwichtigste ist, dass du dich in dieser Therapie nicht gut fühlst, nicht aufgehoben und verstanden fühlst. Suche dir jemanden Anderen und sei vorsichtig dabei.

Viel Glück und alles Liebe
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.


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Kratzbürste90
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:17

Vielen Dank für die vielen Antworten!

@ Jenny Doe:
es tut gut nicht die einzige mit negativer Therapieerfahrung zu sein. ich habe auch schon einen Brief an die Therapeutin geschrieben ohne ihn abzuschicken, wo ich alles, was mich so wütend gemacht habe, aufgeschrieben habe. Das hat auch kurzzeitig gut getan. Manchmal hab ich auch überlegt ob ich ihn sogar abschicken soll, aber ich möchte nicht dass sie sich am Ende noch von mir belästigt fühlt
ich finde es gut dass du in der Folgetherapie auch über die Probleme mit der alten Therapeutin reden und daran arbeiten kannst.

@ Tränenreich:
Ich will ja auch nicht sagen, dass meine Therapeutin NIE recht gehabt hat oder es tatsächlich auch Dinge gegeben hat, die ich einfach nicht wahrhaben wollte; aber wie will sie das entscheiden? Auch als Therapeutin kann sie nicht in mich hineingucken, ob es unterbewusst bei mir zutrifft, und hat nicht nur wegen ihrem Beruf automatisch recht. Sie sollte es höchstens MIT MIR erarbeiten ob es so ist, egal wie alt ich bin/war, und nicht über meinen Kopf hinweg "entscheiden" ohne ernst zu nehmen was ich davon halte. nur weil sie in die Lehrbücher geguckt hat heißt dass noch lange nicht, dass sie besser über mich bescheid weiß als ich selbst. Bei vielen Dingen WEISS ich einfach dass es absolut nicht stimmte und sehe es auch heute noch so (auch bei Interpretationen die ich nicht negativ fand, es traf halt einfach nicht zu..), und ich finde falsche Interpretationen können eben auch schaden und man sollte auch als Therapeut damit vorsichtig umgehen. Außerdem fand ich es auch nicht gut, dass sie Dinge bei mir therapieren wollte, die mich gar nicht störten, SIE aber als krankhafte Verhaltensweisen sah. Manchmal frag ich mich da, für wen so ne therapie dann sein soll...

Direkt nach Ende der Therapie hab ich von der Wut nichts mehr gemerkt.. erst in den letzten 2 Jahren, nachdem mich etwas sehr daran erinnert hat, kam alles von der Therapie wieder hoch und seitdem hab ich diese Wut sehr stark.. mal mehr mal weniger.. aushalten muss ich sie ja irgendwie..

ja, ich habe auch schon über eine neue Therapie nachgedacht und bei einigen Therapeuten angerufen, aber leider haben alle ein paar Monate Wartezeit.. gleichzeitig habe ich natürlich wegen meiner negativen therapieerfahrung auch ein bisschen Bedenken.
Andererseits bin ich nun wirklich reifer und weiß, dass ich dem Therapeuten nicht immer recht geben muss und mich auch gegen die Ratschläge von Therapeuten entscheiden kann bzw. würde ich mit sicherheit auch viel früher abbrechen, wenn ich merke, dass mir die Therapie nicht gut tut...

@ Pandas:
ja, manchmal weiß man halt doch schon in jungem alter, wo man hinwill
sie ist Psychoanalytikerin für Kinder und Jugendliche, bin mir nicht sicher ob die Therapieform nicht die richtige war oder die Therapeutin selber. Habe mich jetzt nach Verhaltenstherapie umgeguckt, denn analysiert wurde ja schon alles

@ ich bins (nur):
genau diese Aussage durfte ich auch oft hören!!! da darf man ja wirklich keine andere Meinung haben und muss dem Therapeuten immer rechtgeben, sonst hat man gleich noch ne neue Störung mit dazu!! Manchmal würde ich da das verhalten der Therapeuten gerne analysieren und diagnosen abgeben, bin mal gespannt ob es denen gefallen würde..
zu den Medikamenten hab ich auch nur haarsträubendes erlebt, schon mit 12 bekam ich diese Psychopillen und die Nebenwirkungen (die nicht als NW erkannt wurden) ergaben bei mir neue diagnosen (sowohl psychische als auch körperliche!) und wurden mit neuen Medikamenten behandelt und ich konnte erst als ich mit 20 alle absetzte erkennen, dass alles von den Medikamenten kam.. GRRR!!.. aber das ist ja ne andere geschichte..

@ Silencia:
wow, du hattest aber sehr viel Ausdauer, wenn du trotz vieler schlechter erfahrungne mit therapeuten nicht mit der Suche aufgegeben hast.. aber es zeigt auch, dass es sich lohnt..

ja, Götter sind therapeuten nicht, manche halten sich aber glaub ich dafür


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 16:15

Hey liebe Kratzbürste90,

absolut nachvollziehbar was du schreibst - wirklich.

Man erwartet ganz einfach nur Respekt, ganz klar und diesen scheint sie dir einfach nicht entgegen gebracht zu haben. Scheinbar hattest du einfach einen riesen Pech, dass du an diese Therapeutin geraten warst.

Kannst du dir vorstellen, wie hier schon vorgeschlagen, einen männl. Therapeuten zu suchen. Ich denke nicht, dass es an der Therapieform lag. Vielleicht ticken Therapeuten/innen für Kinder und Jugendliche anders (bevormundender...).
Gib anderen Therapeuten eine Chance, guck dir welche an. Suche so lange bis du meinst, du erhältst Respekt, wirst gehört und vor allem ernst genommen. Das ist doch auch grad das, was man in einer Therapie als Basic finden sollte...
Kratzbürste90 hat geschrieben:bzw. würde ich mit sicherheit auch viel früher abbrechen, wenn ich merke, dass mir die Therapie nicht gut tut...
Aber bitte bedenke auch, dass wenn es schwierig werden könnte für dich, dass das auch in einer Therapie dazu gehört. Ich möchte auch immer wegrennen, wenns schwierig für mich wird. Deswegen gucke, wie du die Balance zwischen "anderen Vertrauen" und "sich behaupten" finden kannst. Das kannst du auch in der Therapie gut lernen.
Kratzbürste90 hat geschrieben:aber wie will sie das entscheiden?
Sicher eine gute Frage... Aber wie willst du das entscheiden? Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht. Sicherlich wirst du Ansichten haben, die du dann auch vehement vertrittst (was ich im Übrigen klasse finde)... Natürlich glaube ich dir auch, dass sie sicherlich Fehlinterpretationen ausgesprochen hat. Das macht meine auch, aber selten.
Und schon allein wie ich durch die Tür komme (ist wohl ne Analytiker-Krankheit), wird gleich wieder gedacht "wo drückt der Schuh" oder so. Nee, drückt keiner... . Ich denke, wenn dir dann der Thera das Gefühl gibt, er glaubt dir, was du sagst, nimmt es ganz einfach hin, weil er sieht, dass du selbst davon überzeugt was du denkst, dann denke ich biste da gut aufgehoben. Weil das ist doch auch, was Theras (auch) sehen möchten, dass die Klienten zu sich selbst stehen können..

Und: dein Gefühl sagt dir schon, ob da der/die richtige Therapeut/in vor dir sitzt. Du darfst wählen, nicht umgekehrt...

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Christine_Walter
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 20:47

ich verstehe deine wut total. und ich denke, es ist wichtig, mit dieser wut umzugehen. ist schwer, weiss ich auch (ich kann auch jahrelang stinksauer auf menschen sein, bis es irgendwann abebbt). einmal war ich so wütend auf jemanden, dass ich mich gerächt habe, und zwar ganz ordentlich (möchte aber jetzt nicht schreiben, wie, dann würde ich wahrscheinlich in der luft zerrissen), und das hat mir WIRKLICH geholfen. wir waren quitt, verstehst du.
vielleicht hilft es dir, deiner ex-thera einen brief zu schreiben (den du noch nicht mal abschicken musst) oder dir einfach vorzustellen, du klingelst bei ihr an der tür, sie macht persönlich auf und du haust ihr eine rein. das geht natürlich nur, wenn du sicher sein kannst, dass die gedanken nicht so übermächtig werden, dass du es dann auch wirklich tust.

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Brighty
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 22:04

ich finde, wenn Du so lange bei ihr warst und auch jetzt noch darunter leidest, steht es Dir zu, den Brief abzuschicken.
Das ist meiner Erfahrung nach das Einzige, was hilft.
Wenn sie sich davon "belästigt fühlt", ist das ein Problem, was jeder irgendwo hat, in dem Fall ist es, auf den Punkt gebracht, ihr Job.
Du musst sie ja nicht beschimpfen, einfach in einem "wütenden" oder ehrlichen Moment das aufschreiben, was Du ihr in dem Moment sagen würdest.
Am Schluss könntest Du schreiben, was Deine Motivation für den Brief war, und ob Du eine Antwort erwartest oder sogar ausdrücklich ablehnst.
Wenn Du keine Antwort willst, ist es ihr Risiko, Dir zurückzuschreiben, auch wenn es hart klingt.
Letzendlich hat jeder seine Meinung, und da sie es ja gewohnt ist, ihre ihren Klienten als das Nonplusultra vor die Nase zu setzen, muss sie das auch mal verkraften.
Ich musste erst eine neue Therapie machen, um genau das viele Jahre später zu wagen, und wenn jetzt der Zeitpunkt für Dich noch nicht stimmt, halte Dir diese Möglichkeit offen. Bei mir war es extrem wirksam, auch weil ich damals noch sehr jung war wie Du. LG

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