Krankheit und Schweigen

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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aglaja
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Krankheit und Schweigen

Beitrag Do., 26.12.2013, 17:03

Hallo!

An der einen oder anderen Stelle hab ich hier schon von meiner Situtation berichtet.
Meine Mutter ist seit den 80ern an Multipler Sklerose erkrankt, ich bin nun 32, also mit der Krankheit aufgewachsen. Mittlerweile ist sie in einem Pflegeheim.
Mein Vater hat sich damals nach langer (mit)Leidenszeit scheiden lassen, und mein Bruder und ich sind zu ihm gezogen, oder sagen wir, gezogen worden, da wir gerade ca 10 Jahre alt waren. Meine Mutter wurde dann von einer bosnischen Familie betreut bzw ist nun endgültig in einem Pflegeheim.
An Tagen diesen ist für mich die ganze Thematik besonder schwierig. Ich lebe 200 km entfernt, in einer glücklichen Beziehung, habe mein Leben in der Hand. Seit den letzten Jahren wollte ich mir immer "mein" Weihnachten gönnen, mit Freunden feiern, und nicht zu Hause deprimiert sein.
Trotzdem fahre ich dann nach Weihnachten zu meinem Vater wie jetzt. Mein Bruder lebt mit meinem Vater zusammen, und ist der Sachwalter meiner Mutter, und tut auch viel für sie. Gleichzeitig hat sie mein Vater seit der Scheidung vor 20 Jahren nicht mehr gesehen. Nur das alleine finde ich schon unglaublich, das die beiden unter einem Dach wohnen und ohne zu sprechen mit derselben Sache so umgehen.
Ich frage mich vor allem, wie ich mit der Entscheidung meines Vaters umgehen soll. Er soll auf der einen Seite tun wie er will, auf der anderen Seite kann ich ja nichts dafür auf der Welt zu sein, und er tut so als würde meine Mutter nicht existieren. Gleichzeitig bleibt das Thema für mich mein Leben lang bestehen...

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(e)
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Beitrag Do., 26.12.2013, 19:05

Liebe aglaja

Das klingt wirklich nicht einfach. Männer tendieren dazu, Gefühle nicht anzusprechen. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht bewegt. Versuche doch mal, mit ihnen behutsam darüber zu sprechen, ohne Vorwürfe.

Siehst Du Deine Mutter immer noch regelmäßig?

Vielleicht ist es aus Deiner Perspektive leichter, damit umzugehen, als für Deinen Vater. Du hast Distanz geschaffen durch die räumliche Veränderung, Dein Vater durch eine zeitliche. Immerhin ist er für Deinen Bruder da und hat auch Dich nicht im Stich gelassen. Das ist auch etwas wert. Hatte er denn wieder geheiratet?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Yra
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Beitrag Do., 26.12.2013, 19:40

Ich denke, diese Art des Umgehens deines Vater mit "der Sache" basiert auf Selbstschutz. Er hat seine kranke Frau vor etlichen Jahren verlassen, und er verkraftet und verarbeitet die damit verbundenen, starken Emotionen halt auf seine Weise; wer weiß, vielleicht indem er keine mehr zulässt.

Meine Empfehlung: Versuche ihm zu verzeihen - dafür, dass auch er nicht aus seiner Haut kann.

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aglaja
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Beitrag Do., 26.12.2013, 20:46

@ elana

nun, er ist diesbezüglich fast gar nicht ansprechbar. ich habe ihn früher oft angesprochen und es irgendwann gelassen. und ja, es war wohl schwierig das nicht vorwurfsvoll zu machen, weil ich ja auch wütend bin, mit der krankheit allein umgehen zu müssen. oder auch wütend über das nicht sprechen, was sich auch in anderen bereichen zeigt. ich bin aber sowieso die, die dinge anspricht...

ich sehe meine mutter ab und zu, aber auch nicht oft, weil es mich immer sehr traurig macht und weil es nicht einfach ist zu ihr hinzukommen, und ich diesbezüglich von meinem bruder abhängig bin. der auch nicht gerne spricht..aber mehr auf eine aggressive art abblockt. dieses weihnachten habe ich eben beschlossen es nur mir nett zu machen, habe aber große schuldgefühle..

naja und leichter damit umgehen..auf der einen seite sehe ich mich als mehr leidtragende, da ich sehr früh nichts mehr von meiner mutter hatte und sie immer meine mutter ist,im gegensatz dazu eben die exfrau meines vaters. andrerseits sehe ich mich auch als mehr flexibel,da darüber spreche und es aufarbeite.

er hat nicht mehr geheiratet, aber nochmal eine langebeziehung gehabt,inklusive hausbau, die hat ihn aber dann sehr unsanft sitzen gelassen. jetzt ist er seit 13jahren alleine, und eben mit meinem bruder im haus, ebenfalls ohne frau.

@ yra ja,natürlich basiert es auf selbstschutz.und ich hab mir immer gedacht, es ist eben sein weg.gleichzeitig habe ich ja mit ihr zu tun,und es ist eine große last.und da sehe ich nicht ein dass ich sie allein tragen muss und nicht mal darüber sprechen darf...

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Fundevogel
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Beitrag Fr., 27.12.2013, 12:02

Liebe aglaja,

wenn dein Bruder der Sachwalter deiner Mutter ist, trägt er aber doch den Hauptteil der Last für deine Mutter zu sorgen oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Vielleicht ist er eher so ein praktisch veranlagter Typ, der nicht gerne über Gefühle spricht oder vielleicht blockt er ja auch deine Redeversuche ab, weil er es als Vorwurf deinerseits versteht?

Ich kann dein Bedürfnis nach Reden über die schwierige Familiensituation gut nachvollziehen. Auch glaube ich, dass zu wenig Reden leicht zu einem Unter-den-Teppich-Kehren werden kann und irgendwann ist der Haufen so groß, dass einen ordentlich aufhaut ... Andererseits kann man Dinge aber auch zerreden, schlecht reden, sich ewig im Kreis drehen usw usf ...

Deinen Vater ändern zu wollen und auch deinen Bruder, halte ich für ziemlich sinnlos ehrlich gestanden. Aber vielleicht wäre es ein Weg, sie verstehen zu wollen. Vielleicht kannst du mit ihnen ins Gespräch kommen und mal in einer guten Situation fragen, Warum hast du dich damals scheiden lassen oder Wie ist das für dich, der Sachwalter von Mama zu sein, wie geht es dir damit. Versuchen zu verstehen.

Und deine Mutter wird sich über deinen Besuch sicher auch nach den Weihnachtstagen freuen.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!
Fundevogel

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aglaja
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Beitrag Sa., 28.12.2013, 22:38

ja, mein bruder trägt den hauptteil der last für meine mutter zu sorgen, etwas, was wiederum mir ein schlechtes gewissen macht, und ich mir auch denke, dass ein 34 jähriger mann auch auf sein leben schauen sollte, es sieht nämlich so aus, als tue er das weniger, nachdem er mit meinem vater zusammenwohnt und eben so früh die sachwalterschaft für meine mutter übernommen hat bzw dazu gedrängt wurde, nachdem meine tanten nicht mehr wollten..natürlich kann man da auch sagen, er soll umgehen wie er will damit.....

ich versuche sehr viel zu verstehen, so viel, als wäre es meine lebensaufgabe. ja, meinen vater habe ich auf die scheidung angesprochen, und er meinte, dass er das eben nicht mehr geschafft hat nach 7 jahren aufopferung, und es nicht mehr die frau war in die er sich verliebt hat, und er nicht sein leben als krankenpfleger verbringen wollte. das finde ich ja verständlich, nur, ihr und dem thema für immer und eweig auszuweichen, finde ich nicht sehr reif...und ich muss immer so stark sein, für alle.
meinen bruder habe ich auch einmal auf die sachwalterei angesprochen, er reagiert da eher aggressiv, und meinte dass ich da nicht blöd fragen muss und natürlich macht er das, weil es zu machen ist.

meine mutter habe ich heute angerufen, um ihr zu sagen dass ich im jänner komme, das gespräch hat mich sehr berührt, es ist sehr anstrengend da sie mich schwer versteht und den hörer nicht mehr halten kann, gleichzeitig war sie geistig relativ fit diesmal, und hat mir gesagt wie einsam sie ist, und sie die leute nerven, und das tut mir auch so sehr mit weh, dass sie als relativ junger mensch mit altern und behinderten menschen zusammenleben muss, die sie sich nicht aussuchen kann, und von ihrere familie getrennt ist.
gleichzeitig tut es mir selbst so weh, mit all diesen gefühlen so allein zu sein.

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leuchtturm
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Beitrag So., 29.12.2013, 12:20

mir fällt es ein bisschen schwer zu verstehen, worum genau es dir geht:
Möchtest du mit deinem Vater über das Zerbrechen seiner Ehe sprechen?
Das hast du ja versucht, und vielleicht weiß er tatsächlich nicht mehr zu sagen, als was er bereits gesagt hat.
Oder möchtest du mit deiner Mutter über ihre Ehe sprechen? Falls ja, mit welchem Ziel?

Möchtest du mit deinem Bruder über eure Eltern sprechen? Worüber genau?

Oder möchtest du, dass dein Bruder sich weniger um die Mutter und mehr um sich selbst kümmert?
Das ist lieb von dir und wahrscheinlich auch gut für deinen Bruder, doch du wirst ihn nicht ändern können.
Er "darf" sich dafür entscheiden, sich um die Mutter zu kümmern, genauso wie du entscheiden "darfst", das Weihnachtsfest so zu feiern, wie es dir gut tut.

Oder geht es dir um eine Art Absolution? Ich lese aus deinen Zeilen einen Hauch schlechtes Gewissen, weil du Weihnachten ohne deine Eltern gefeiert hast. Hat dir jemand aus der Familie einen Vorwurf daraus gemacht?
Die Art, Weihnachten zu feiern, ist immer eine sehr persönliche, und niemand sollte moralisch verpflichtet sein, es so zu feiern, wie es ihm/ ihr nicht guttut.
Du bist alt genug, für dich selbst zu sorgen, und das darfst, nein musst du sorgsam tun. Niemandem wäre damit geholfen, wenn du eine Familienfeier zwangsweise und bedrückt besuchen würdest.
Gerade an Weihnachten würde es dem Sinn des Festes völlig widersprechen

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aglaja
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Beitrag So., 29.12.2013, 14:08

hm ja, ich weiß selber nicht so genau wie es mir geht, es ist ein emotionaler stau aus verschiedenen richtungen,
der eben zu weihnachten seinen höhepunkt hat..
ums reden geht es mir nicht mehr, dass habe ich oft probiert, mit wechselseitigem erfolg, und ja, vater und bruder sind nicht veränderbar.
auch mit meiner mutter möchte ich nicht über die ehe sprechen, da ich da ja viel abbekommen habe durch die trennung und die distanz meines vaters, sie hat uns kindern viel nicht kinder-freundliches erzählt bzw ist sie durch ihre krankheit sowieso in einer art kindrolle.

wahrscheinlich geht es mir auch gerade vor allem um das, nämlich dass ich als kind so überfordert wurde, und das noch immer werde, und meine eltern sich gleichzeitig wie kinder verhalten, meine mutter wie gesagt durch die krankheit, dass sie eben glaubt nur fordern zu können usw; und mein vater, der in einer leichten deprimiertheit stagniert, und von mir gespräche einfordert, die er sonst mit einer frau haben würde.

ja, absolution trifft es! natürlich habe ich ein schlechtes gewissen - ich habe immer das gefühl ich tue zu wenig für meine mutter, gleichzeitig denke ich mir, ich möchte mich endlich auf mich konzentrieren...
ja, es ist ein schlechtes gewissen ohne meine eltern gefeiert zu haben. ich bin nicht zu meiner mutter gefahren am heiligen abend und fühle mich dann schlecht weil ich weiß dass sie einsam ist. gleichzeitig war das für mich eben der versuch, das zu machen was mir guttut, nämlich mit meinem freun allein zu feiern.
ich fühle mich eben mit all dieser zerrissenheit alleine, und irgendwo auch mißbraucht von den erwartungen meiner eltern.

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leuchtturm
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Beitrag So., 29.12.2013, 14:27

ich fühle mich eben mit all dieser zerrissenheit alleine, und irgendwo auch mißbraucht von den erwartungen meiner eltern.
Missbrauch hängt auch immer damit zusammen, ob man sich missbrauchen lässt.
Als erwachsene Frau musst du dich nicht den Erwartungen deiner Familie unreflektiert beugen.
Wenn du für dich entscheidest, dieses oder jenes zu tun, bzw. nicht zu tun, ist das dein gutes Recht.
Dass als Konsequenz jemand anderes sich über dich ärgert, ist natürlich sein gutes Recht . Aber auch das muss dich ja nicht verrückt machen.

Die gewünschte Absolution kannst nur du selbst dir geben.
Warum verweigerst du sie dir?

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peppermint patty
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Beitrag So., 29.12.2013, 16:04

aglaja hat geschrieben:
ich fühle mich eben mit all dieser zerrissenheit alleine, und irgendwo auch mißbraucht von den erwartungen meiner eltern.
Vielleicht empfindest Du es auch nur so, dass auf dich so viele Erwartungen lasten. Wie ich gelesen habe, scheinst du doch eher die Person zu sein, die mit der gesamten Situation unzufrieden ist und deshalb Gesprächsbedarf hat. Vielleicht sind es Deine eigenen Erwartungen, die dich so belasten?
Mir scheint deine Unzufriedenheit, könnte daraus resultieren, dass du es nicht so gut akzeptieren kannst, dass deine Mutter nicht so für dich da war, wie es gut für Dich gewesen wäre. Kann das sein?

Ich verstehe auch nicht, weshalb du deine Probleme nicht mit deinem Freund besprichst, eigentlich hättest du doch jemand an deiner Seite mit dem du reden kannst. Oder tust du das?

LG
Zuletzt geändert von peppermint patty am So., 29.12.2013, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.

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aglaja
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Beitrag So., 29.12.2013, 16:14

nun, ich empfinde es nicht nur so, sondern es wird auch von mir eingefordert, indem meine mutter immer wieder betont wie einsam sie ist und dass ich nicht komme usw., oder ich damit konfrontiert werde das pflegeheim mitzahlen zu müssen usw. auch von der verwandschaft kommen vorwürfe. und natürlich sind es meine eigenen erwartungen, die mich belasten. es wird mir immer schmerzen, meine mutter im rollstuhl vor mir zu sehen, und die vielen kranken menschen darum herum, und ebenso, dass ich nicht viel von ihr hatte, und viel zu früh mit leid und der unfähigkeit meines vaters umgehen musste. ist ja auch ein großes tabu, wenn kinder ihre eltern pflegen. was ich jetzt im körperlichen sinne nur kurz tun musste, aber im psychischen kommt mir vor, hört das nie auf.

und ja, klar bespreche ich das mit meinem freund, sehr viel. auch mit einer guten therapeutin. aber es kann mir niemand den derzeitigen einbruch, oder wiederkehrende ganz abnehmen. ich fühle mich eben mit der last unverstanden.

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peppermint patty
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Beitrag So., 29.12.2013, 16:26

aglaja hat geschrieben:und ja, klar bespreche ich das mit meinem freund, sehr viel. auch mit einer guten therapeutin. aber es kann mir niemand den derzeitigen einbruch, oder wiederkehrende ganz abnehmen. ich fühle mich eben mit der last unverstanden.
Okay, aber wer schweigt denn dann bei euch?
Du redest mit Deiner Therapeutin und Deinem Freund.
Dein Vater und dein Bruder haben bereits Stellung bezogen.
Deine Mutter sagt wie es ihr geht.

Mir persönlich erscheint, dass vor allem DU die Person bist, die eine zu hohe Erwartung hat. Natürlich ist es ein schweres Erlebnis mit einer kranken Mutter aufzuwachsen, die sich nicht so kümmern kann, wie eine gesunde Mutter. Das gilt es zu akzeptieren und zu betrauern. Man kann die Kindheit und die damit verbundenen Wünsche nun mal nicht nachholen. Denn:
aglaja hat geschrieben: was ich jetzt im körperlichen sinne nur kurz tun musste, aber im psychischen kommt mir vor, hört das nie auf.
...das bestimmst nur Du.

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leuchtturm
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Beitrag So., 29.12.2013, 16:27

was könnte dir denn ganz konkret helfen?

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aglaja
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Beitrag So., 29.12.2013, 16:46

naja mein vater schweigt bzw weicht dem thema aus, und schiebt auch in worten mir und meinem bruder das problem zu ("eure mutter", nicht seine exfrau) oder spricht auch davon ob er eine stiefmutter suchen soll, als wär die mutter tot.
mein bruder schweigt, in dem er die selben traumatischen erfahrungen gemacht hat wie ich, und sie nicht anspricht, bzw sie halt eben nicht mal andenken mag.
und es ist nun leicht zu sagen, dass das alles sozusagen nur in meinem kopf ist und ich bestimmen kann, wie alles läuft. meistens geht es mir ganz ok, ich habe mein leben in der hand, habe entfernung gesucht, um eben auch mein leben leben zu können. ich habe viel ängste,
gerade auch wenn es um meinen weg finden wie beruf usw geht, oder eine eigene familie gründen, aber ich versuch sie mir anzuschauen.


ja, das ist die frage. ich weiß selber nicht was mir helfen könnte. ich habe gekämpft, versucht alles anzusprechen, viele konflikte ausgestanden, ich habe therapien ausprobiert und bin jetzt bei einer sehr guten traumatherapeutin gelandet ( auch trotz langer andere therapie war mir nicht klar dass es viel um frühe traumata geht), ich mache körpertherapien, ich rede viel über alles, das hat mich überleben lasse glaube ich..

hm, was könnte mir helfen..so wie es mir jetzt geht, fehlt mir oft einfach guter rat. was darf ich, was darf ich nicht. natürlich habt ihr recht, das muss ich selber wissen. aber mir scheint dass diese grenze bei mir eben kaputt oder verschoben ist, dadurch dass ich so früh das umgekehrte modell leben musste, ich als tochter die mutter sein musste. das kommt auch in vielen anderen situationen in meinem leben raus, dass ich immer glaube alles in der hand haben zu müssen. es ist so schwierig dagegen zu kämpfen.
ich spüre aber vermehrt emotionen dagegen , vielleicht auch durch meinen beruf (kunstlehrerin), wo ich erst recht verantwortung übernehmen muss. und durch eine gute beziehung, die ich in der form auch nie hatte. es ist so als möchte ich noch mal vehement dagegen rebellieren, mich schlecht fühlen zu müssen.
aber ich weiß nicht wie ich diese grenze gegen das schlechte gewissen oder das kleine männchen in meinem kopf ziehe, das immer sagt, du tust nicht genug, du musst den überblick haben, sonst macht es niemand...

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aglaja
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 11:39

das thema lässt mich auch jetzt nicht los, obwohl ich im urlaub in belgien bin.
es ist vor allem die angst.
angst, dass mein bruder wegfällt, und ich etwas übernehmen muss, angst dass mein vater auch noch krank wird (wo es jetzt keine anzeichen gibt, aber er so eine negative einstellung hat zu allem), angst dass ich das pflegeheim bald mitzahlen muss..angst dass ich nie weiß was ich will bzw dabei bleiben kann, weil ich mir immer zuviel sorgen mache oder zuerst an andere denke..

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