Hypnose im Rahmen der PA
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Hypnose im Rahmen der PA
Vorab: Ich hab beim Suchen schon einen Thread zum Thema 'Hypnose' gefunden; da ging es aber wohl um etwas anderes: Jemand wollte sozusagen suggestiv eine Angewohnheit loswerden.
Ich nehme an, dass ich etwas anderes meine, wenn ich selbst mich mit dem Gedanken an eine Hypnose befasse: Ich will dadurch nichts 'eingeredet' bekommen à la: "Ihnen geht es gut", sondern ich will erfahren, was los war.
So grob weiß ich das nach zwei Jahren Analyse natürlich. Aber ich kriege das noch nicht so ganz mit der Heftigkeit meiner Symptome zusammen. Vieles von dem, worunter ich leide, lässt sich durch die Mutterbeziehung erklären. Aber diese Todesangst irgendwie nicht. Finde ich jedenfalls. Es kommt mir so vor, als müsse es da eine bestimmte Szene geben, die ich immer wieder reinszeniere - auch jetzt mit meinen Kindern. Das ist anders und mehr als ein "die Mutter hat die Bedürfnisse des Kindes nicht gesehen", vermute ich.
Ich hab mal gelesen, dass es besser ist, sich selbst zu erinnern, anstatt sich hypnotisieren zu lassen - aber wie soll das gehen, wenn das fragliche Ereignis im Kleinstkindalter zu suchen ist?
Vielleicht geht das auch im Rahmen der Tiefenregression, dass plötzlich ganz frühe Dinge 'erscheinen' - ist Hypnose nicht sowieso etwas Ähnliches?
Was ich nun eigentlich wissen möchte: Gibt es hier jemanden, der so eine Hypnose erlebt hat? Wird das überhaupt noch angewandt? Ich weiß, dass mein Therapeut das anbietet (oder angeboten hat?) - würde ihn auch glatt fragen, aber nun ist noch soooooooo lange Pause , und ich möchte mich eigentlich jetzt damit befassen.
Die Suchmaschine meines Vertrauens sagt mir immer nur, dass man Hypnose verwenden kann, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Oder aber es werden irgendwelche 'Zauberer' ausgespuckt. Aber das interessiert mich eigentlich nicht. Ich will 'reisen' mit der Hypnose. Geht das? Oder fällt das unter 'Das Gruselkabinett der Anfänge der Psychoanalyse'?
Ich nehme an, dass ich etwas anderes meine, wenn ich selbst mich mit dem Gedanken an eine Hypnose befasse: Ich will dadurch nichts 'eingeredet' bekommen à la: "Ihnen geht es gut", sondern ich will erfahren, was los war.
So grob weiß ich das nach zwei Jahren Analyse natürlich. Aber ich kriege das noch nicht so ganz mit der Heftigkeit meiner Symptome zusammen. Vieles von dem, worunter ich leide, lässt sich durch die Mutterbeziehung erklären. Aber diese Todesangst irgendwie nicht. Finde ich jedenfalls. Es kommt mir so vor, als müsse es da eine bestimmte Szene geben, die ich immer wieder reinszeniere - auch jetzt mit meinen Kindern. Das ist anders und mehr als ein "die Mutter hat die Bedürfnisse des Kindes nicht gesehen", vermute ich.
Ich hab mal gelesen, dass es besser ist, sich selbst zu erinnern, anstatt sich hypnotisieren zu lassen - aber wie soll das gehen, wenn das fragliche Ereignis im Kleinstkindalter zu suchen ist?
Vielleicht geht das auch im Rahmen der Tiefenregression, dass plötzlich ganz frühe Dinge 'erscheinen' - ist Hypnose nicht sowieso etwas Ähnliches?
Was ich nun eigentlich wissen möchte: Gibt es hier jemanden, der so eine Hypnose erlebt hat? Wird das überhaupt noch angewandt? Ich weiß, dass mein Therapeut das anbietet (oder angeboten hat?) - würde ihn auch glatt fragen, aber nun ist noch soooooooo lange Pause , und ich möchte mich eigentlich jetzt damit befassen.
Die Suchmaschine meines Vertrauens sagt mir immer nur, dass man Hypnose verwenden kann, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Oder aber es werden irgendwelche 'Zauberer' ausgespuckt. Aber das interessiert mich eigentlich nicht. Ich will 'reisen' mit der Hypnose. Geht das? Oder fällt das unter 'Das Gruselkabinett der Anfänge der Psychoanalyse'?
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Hallo leberblümchen!
Wenn dein Thera eine solche Ausbildung hat, wär es sicher am besten wenn du ihn selsbt fragst, ob er glaubt, es könnte dir was bringen. Mein Thera hat auch eine Hypnoseausbildung. Hatte selbst aber keine Hypnose bei ihm.
Bei mir gibt es eine ähnliche Problematik, dass ich gewisse Kindheitserinnerungen wohl verdrängt habe. In einem anderen Thread habe ich bereits geschrieben, wie mein Thera vorgegangen ist. Ich hatte kurze Bilder einzelner Sezenen im Kopf die wohl damit zu tun haben. Diesen "Film" habe ich zusammen mit meinem Thera "überspielt" mit einem Inhalt, dass die Situation nicht mehr als "so" belastend erlebt wird. So sollen die Erinnerung von selbst wiederkommen können.
Vielleicht hilft dir das ja was
LG
Wenn dein Thera eine solche Ausbildung hat, wär es sicher am besten wenn du ihn selsbt fragst, ob er glaubt, es könnte dir was bringen. Mein Thera hat auch eine Hypnoseausbildung. Hatte selbst aber keine Hypnose bei ihm.
Bei mir gibt es eine ähnliche Problematik, dass ich gewisse Kindheitserinnerungen wohl verdrängt habe. In einem anderen Thread habe ich bereits geschrieben, wie mein Thera vorgegangen ist. Ich hatte kurze Bilder einzelner Sezenen im Kopf die wohl damit zu tun haben. Diesen "Film" habe ich zusammen mit meinem Thera "überspielt" mit einem Inhalt, dass die Situation nicht mehr als "so" belastend erlebt wird. So sollen die Erinnerung von selbst wiederkommen können.
Vielleicht hilft dir das ja was
LG
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.
Ich habe keine Ahnung davon, was mir aber spontan in den Kopf schoss ist Erickson. Lese Dich bei ihm mal ein, das ist mehr als Rauchstopp, auch wenn er derzeit wohl stark damit assoziiert ist.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Ich hatte solche Überlegungen auch schon, konnte meinen Hypnotherapeuten dafür aber nicht begeistern. Wenn man wissen will, was war, kann man es aber auch selbst mit den Beobachter-Techniken nach Reddemann versuchen.
Was ich mich frage:
- Was tust Du dann mit dem Wissen? Was würde sich dadurch ändern?
- Was sagt Dein Analytiker dazu?
Schöne Grüße
Lonely
Was ich mich frage:
- Was tust Du dann mit dem Wissen? Was würde sich dadurch ändern?
- Was sagt Dein Analytiker dazu?
Schöne Grüße
Lonely
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Hallo, Ihr,
hopeless, danke für den Tipp (kann logischerweise noch nichts dazu sagen).
Silencia, ich weiß nicht, ob es wirklich richtige Bilder sind. Es ist so eine Situation, die immer wieder auftaucht und die mit der Realität gar nichts zu tun haben kann. Also muss es eine andere Ursache geben, und wegen der Wiederholung und er Heftigkeit denke ich, dass es etwas Konkretes sein muss.
Lonely, ich hab auch so das Gefühl, dass mein Therapeut nicht begeistert sein wird - ist nur so eine Ahnung. Reddemann kenne ich nur dem Namen nach. Muss ich auch mal gucken.
Was ich damit tun würde? Ich möchte es greifen - und dann natürlich wegpacken, isolieren. Ich kann das mit vielen Gefühlen ziemlich gut, z.B. wenn ich eifersüchtig bin. Das hab ich vor kurzem erst gelernt. Aber das geht nur, weil ich mein Gefühl wirklich greifen und ansehen kann und mit Gegenwart und Vergangenheit in Bezug setzen kann.
Ich meine nicht mal, dass sich dann plötzlich herausstellt, dass meine Mutter mich schon zehn mal umbringen wollte. Aber vielleicht gab es Szenen, an die ich mich dann erinnern könnte. Situationen, in denen ich mich verlassen gefühlt hab.
hopeless, danke für den Tipp (kann logischerweise noch nichts dazu sagen).
Silencia, ich weiß nicht, ob es wirklich richtige Bilder sind. Es ist so eine Situation, die immer wieder auftaucht und die mit der Realität gar nichts zu tun haben kann. Also muss es eine andere Ursache geben, und wegen der Wiederholung und er Heftigkeit denke ich, dass es etwas Konkretes sein muss.
Lonely, ich hab auch so das Gefühl, dass mein Therapeut nicht begeistert sein wird - ist nur so eine Ahnung. Reddemann kenne ich nur dem Namen nach. Muss ich auch mal gucken.
Was ich damit tun würde? Ich möchte es greifen - und dann natürlich wegpacken, isolieren. Ich kann das mit vielen Gefühlen ziemlich gut, z.B. wenn ich eifersüchtig bin. Das hab ich vor kurzem erst gelernt. Aber das geht nur, weil ich mein Gefühl wirklich greifen und ansehen kann und mit Gegenwart und Vergangenheit in Bezug setzen kann.
Ich meine nicht mal, dass sich dann plötzlich herausstellt, dass meine Mutter mich schon zehn mal umbringen wollte. Aber vielleicht gab es Szenen, an die ich mich dann erinnern könnte. Situationen, in denen ich mich verlassen gefühlt hab.
Hm, aber "weggepackt" ist doch genau der jetzige Zustand (wenn da überhaupt was ist)?!
Schöne Grüße
Lonely
Schöne Grüße
Lonely
hallo leberblümchen,
in so einer großen Stadt namens Berlin gibt es einen Psychoanalytiker, der zumindest früher auch in der Art, wie Du es beschreibst, mit Hypnose gearbeitet hat: W. Eberwein. Der hat auch Bücher darüber geschrieben, in einem ging es auch darum, dass er Hypnose zur Aufdeckung real geschehener Ereignisse angewandt hat. Ich weiss aber nicht mehr, wie es heisst.
Ich glaube, er hat sich mittlerweile davon auch entfernt. Heutzutage wenden Hypnotherapeuten Hypnose dazu an, um suggestiv an Verhaltensänderungen zu arbeiten oder auch inneres Erleben zu verändern.
[video][/video]
Du weisst, dass das was Du beschreibst, ganz am Urbeginn der Psychoanalyse in Zusammenarbeit von Breuer und Freud entstand? Freud hatte hysterische Frauen hypnotisiert, die in diesem Zustand Erlebnisse zumeist familiären Missbrauchs schilderten. Er sah dies als Realität und hat es so in seinen ersten Theorien eingebettet, dann aber verworfen und die in der Hypnose beschriebenen Ereignisse als Phantasien gewertet, die dem Unbewussten entspringen.
Die Psychoanalyse glaubt schlicht nicht daran, dass durch Hypnose Ereignisse der biographischen Wahrheit entsprechend erinnert werden können.
Es wäre doch wirklich das Beste, wenn Du diesen Wunsch, mit Hypnose aufdeckend zu arbeiten mit Deinem Psychoanalytiker besprichst? Er wird Dir auch erklären können, wie in der Psychoanalyse das Verhältnis von Hypnose und Wahrheit betrachtet wird.
in so einer großen Stadt namens Berlin gibt es einen Psychoanalytiker, der zumindest früher auch in der Art, wie Du es beschreibst, mit Hypnose gearbeitet hat: W. Eberwein. Der hat auch Bücher darüber geschrieben, in einem ging es auch darum, dass er Hypnose zur Aufdeckung real geschehener Ereignisse angewandt hat. Ich weiss aber nicht mehr, wie es heisst.
Ich glaube, er hat sich mittlerweile davon auch entfernt. Heutzutage wenden Hypnotherapeuten Hypnose dazu an, um suggestiv an Verhaltensänderungen zu arbeiten oder auch inneres Erleben zu verändern.
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Du weisst, dass das was Du beschreibst, ganz am Urbeginn der Psychoanalyse in Zusammenarbeit von Breuer und Freud entstand? Freud hatte hysterische Frauen hypnotisiert, die in diesem Zustand Erlebnisse zumeist familiären Missbrauchs schilderten. Er sah dies als Realität und hat es so in seinen ersten Theorien eingebettet, dann aber verworfen und die in der Hypnose beschriebenen Ereignisse als Phantasien gewertet, die dem Unbewussten entspringen.
Die Psychoanalyse glaubt schlicht nicht daran, dass durch Hypnose Ereignisse der biographischen Wahrheit entsprechend erinnert werden können.
Es wäre doch wirklich das Beste, wenn Du diesen Wunsch, mit Hypnose aufdeckend zu arbeiten mit Deinem Psychoanalytiker besprichst? Er wird Dir auch erklären können, wie in der Psychoanalyse das Verhältnis von Hypnose und Wahrheit betrachtet wird.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Oh, ja, ich bespreche das auf jeden Fall mit ihm! Ich wollte mir nur mal - mit Hilfe - überlegen, was ich selbst darüber denken könnte. Ob ich das wirklich will. Ob es praktiziert wird zu meinen 'Zwecken'.
Lonely, es ist leider überhaupt nicht weggepackt, denn ich spüre diese Angst ja ständig. Ich hab ja immer mal einiges gelesen und nun kommt es mir zum ersten Mal selbst so vor, als würde ich mit meinem Verhalten as der Gegenwart mein Problem in der Vergangenheit lösen wollen - was natürlich nicht geht. Also muss es eine andere Möglichkeit geben, wenn ich mich nicht damit abfinden will.
Ich hab zwar auch gelesen, dass das, was die 'ersten' Patienten berichtet haben, keine realen Erlebnisse gewesen sind. Aber lässt sich das so vergleichen? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das große Grauen dabei herauskommt. Ich stelle es mir eher so vor wie das, was wir jetzt machen: ein Sich-Erinnern, nur eben auf eine andere Art, weil in einem anderen Bewusstseinszustand.
Lonely, es ist leider überhaupt nicht weggepackt, denn ich spüre diese Angst ja ständig. Ich hab ja immer mal einiges gelesen und nun kommt es mir zum ersten Mal selbst so vor, als würde ich mit meinem Verhalten as der Gegenwart mein Problem in der Vergangenheit lösen wollen - was natürlich nicht geht. Also muss es eine andere Möglichkeit geben, wenn ich mich nicht damit abfinden will.
Ich hab zwar auch gelesen, dass das, was die 'ersten' Patienten berichtet haben, keine realen Erlebnisse gewesen sind. Aber lässt sich das so vergleichen? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das große Grauen dabei herauskommt. Ich stelle es mir eher so vor wie das, was wir jetzt machen: ein Sich-Erinnern, nur eben auf eine andere Art, weil in einem anderen Bewusstseinszustand.
Hm, Leberblümchen, durch welches jetzige Verhalten versuchst Du denn ein vergangenes Problem zu lösen?
Schöne Grüße
Lonely
(der glaubt, dass die meisten Menschen genau das auch die meiste Zeit versuchen)
Schöne Grüße
Lonely
(der glaubt, dass die meisten Menschen genau das auch die meiste Zeit versuchen)
Es geht dabei um die Haltung, die die Psychoanalyse zu Hypnose einnimmt. Und zwar, dass Hypnose (grob zusammengefasst) einer intensiven Suggestion dient (Ziel wird vorher abgesprochen, sollte es zumindest ).leberblümchen hat geschrieben: Ich hab zwar auch gelesen, dass das, was die 'ersten' Patienten berichtet haben, keine realen Erlebnisse gewesen sind. Aber lässt sich das so vergleichen?
Dies ist auch die wissenschaftliche Haltung.
Im Ernst, nach allem, was ich darüber gelesen habe, wäre eine Hypnose mit dem Zwecke der Aufdeckung von Ereignissen in der Frühkindheit zum Zwecke der Wahrheitsfindung der Analysandin Scharlatanerie. Ich tippe, das würde gerade heutzutage kein Psychoanalytiker mitmachen.
Hast Du denn mal mit Deinem Analytiker über den objektiven Wahrheitsgehalt von Erinnerungen gesprochen? Erinnerungen in der PA sind meistens nicht detailgetreu wahr, wohl aber spiegeln sie die emotionalen Lagen der Beziehungen etc., weshalb die Frage der Wahrheit dann nicht so eine Rolle spielt. Deshalb wird Dein Analytiker mit Dir zusammen vermuten können, was in der Frühstkindheit passiert ist und wie sich das für Dich bis heute ausgewirkt hat etc.leberblümchen hat geschrieben: Ich stelle es mir eher so vor wie das, was wir jetzt machen: ein Sich-Erinnern, nur eben auf eine andere Art, weil in einem anderen Bewusstseinszustand.
Aber es wird schlicht auch nicht in einem anderen Bewusstseinszustand möglich sein, die objektive Wahrheit herauszufinden und u.a. deshalb wird Hypnose in einer PA nicht dazu angewandt werden.
Wie gesagt, das Modell wurde bereits zu Anfängen der Psychoanalyse als nicht seriös verworfen. Es ist einfach nicht wissenschaftlich gesichert, dass in einer Hypnose in der Erinnerung der Wahrheit entsprechend tiefer gegangen werden kann als im Ist-Zustand des normalen Tagerlebens.
Aufschluss über die Hintergründe könnte es Dir auch geben, wenn Du Dich mal allgemeiner dazu einliest, wie Erinnerung und Gedächtnis in der Psychologie gesehen werden.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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lonely, ich habe sehr häufig übertriebene Ängste. Ich habe Angst, dass meinen Kindern etwas passiert, also in ganz konkreten Situationen, auf dem Schulweg oder bei Krankheiten. Ich merke, dass meine Angst nicht zur Situation passt und ich merke, dass ich eigentlich quasi zu meinem Kind sage: "Bitte, Mama, verlass mich nicht!" - das kann vielleicht nicht jeder verstehen, aber darum geht es ja in diesem Thread nicht so genau.
Indem ich das (natürlich nicht wörtlich!!!) zu meinem Kind sage, versuche ich unbewusst, das Alte wieder hochzuholen und zu lösen, indem das Kind mir sagt (z.B. indem es pünktlich kommt oder gesund wird...): "Es ist gut, ich verlasse dich nicht!" - in der Hoffnung, dass das Alte dann geheilt wird. Was natürlich nicht funktioniert...
Und weil meine Ängste wirklich so extrem sind (so extrem, dass ich sie nicht mal in Worte fassen kann), glaube ich, dass sie eine andere Ursache haben als dieses von mir bereits beschriebene: "Die Mutter hatte keine gute Beziehung zum Kind".
Pandas, ich bin mir da nicht so sicher: Soweit ich weiß, wurde die Hypnose doch verworfen, weil sie - alleine? - nicht effektiv (im Sinne von: heilsam) war und weil sie sich nicht jeder Patient hypnotisieren ließ. Ich glaube eigentlich nicht, dass das 'Show' war und ist. Und ich glaube auch nicht, dass alle (die meisten, wie auch immer) Erinnerungen, um die es in der PA geht, völlig falsch sind. Es geht doch gerade um das Erinnern. Manchmal gelingt es nicht, das Erinnern greifbar zu machen; dann wird halt 'reinszeniert', so wie ich das mit den Kindern ja auch mache.
Vielleicht ist es so ähnlich wie mit den Träumen: Die haben vielleicht keine wörtliche Bedeutung, aber sie sind eben nicht nur 'Show'.
Indem ich das (natürlich nicht wörtlich!!!) zu meinem Kind sage, versuche ich unbewusst, das Alte wieder hochzuholen und zu lösen, indem das Kind mir sagt (z.B. indem es pünktlich kommt oder gesund wird...): "Es ist gut, ich verlasse dich nicht!" - in der Hoffnung, dass das Alte dann geheilt wird. Was natürlich nicht funktioniert...
Und weil meine Ängste wirklich so extrem sind (so extrem, dass ich sie nicht mal in Worte fassen kann), glaube ich, dass sie eine andere Ursache haben als dieses von mir bereits beschriebene: "Die Mutter hatte keine gute Beziehung zum Kind".
Pandas, ich bin mir da nicht so sicher: Soweit ich weiß, wurde die Hypnose doch verworfen, weil sie - alleine? - nicht effektiv (im Sinne von: heilsam) war und weil sie sich nicht jeder Patient hypnotisieren ließ. Ich glaube eigentlich nicht, dass das 'Show' war und ist. Und ich glaube auch nicht, dass alle (die meisten, wie auch immer) Erinnerungen, um die es in der PA geht, völlig falsch sind. Es geht doch gerade um das Erinnern. Manchmal gelingt es nicht, das Erinnern greifbar zu machen; dann wird halt 'reinszeniert', so wie ich das mit den Kindern ja auch mache.
Vielleicht ist es so ähnlich wie mit den Träumen: Die haben vielleicht keine wörtliche Bedeutung, aber sie sind eben nicht nur 'Show'.
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Ich meinte das eher so.wikipedia hat geschrieben:Andere Bezeichnungen für die Hypnoanalyse sind analytische Hypnose, psychodynamische Hypnotherapie oder hypnodynamisch orientierte Psychotherapie. Allen gemeinsam ist, dass Hypnose im Kontext einer tiefenpsychologischen Arbeit zum Einsatz kommt. Sie unterstützt die klassische Psychoanalyse durch die Verwendung von Trancephänomenen. So kann in Trance die Aufmerksamkeit stärker auf den Gegenstand fokussiert, der Inhalt einer Hypnose (wie eine Altersregression) zum Gegenstand der Analyse gemacht oder aber die Arbeit am Widerstand gegen die Erkenntnis deutlich reduziert werden.
Aber mein Analytiker macht das (kann man jedenfalls bei der KV nachlesen), und er ist nun wirklich das Mustberbeispiel an Seriosität. Und wie jemand, der sich damit befasst, Leuten das Rauchen abzugewöhnen, sieht er auch nicht aus - wäre auch nicht analytisch. Und die passende Stimme hat er auch!!!Im Ernst, nach allem, was ich darüber gelesen habe, wäre eine Hypnose mit dem Zwecke der Aufdeckung von Ereignissen in der Frühkindheit zum Zwecke der Wahrheitsfindung der Analysandin Scharlatanerie. Ich tippe, das würde gerade heutzutage kein Psychoanalytiker mitmachen.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Do., 26.12.2013, 17:46, insgesamt 2-mal geändert.
Nein. In der Psychonanalyse wurde Hypnose nicht verworfen. Sie wurde beibehalten, um das Unbewusste zu erkunden. Aber die Erlebnisse in der Hypnose wurde nicht als wahre Erlebnisse, die tatsächlich passiert sind, angesehen (und so in die Wissenschaft transferiert), sondern als eine Art "Träume". Hypnose dient(e) in der Tat somit in der PA der Erkundung des Unbewussten, d.h. welche Gefühle, Triebe, Affekte etc. verbergen sich in den Hypnose-Schilderungen. Hypnose als "Wahrheitsfindung" wurde aber zu Beginn der PA bereits komplett verworfen. Und diese Umwerfung war zugleich überhaupt auch die Basis für die Theorien von Freud zum Unbewussten. Da geht es nicht darum, ob es "Show" war oder ist. "Hypnose-Shows" gibt es ja auch, z.b. in der Unterhaltungsbranche, aber auch da geht es um Suggestionen, d.h. die Hypnotisierten tuen Dinge, die sie im Wachzustand dann nicht mehr erinnern (die Dinge, die sie unmittelbar zuvor durch die Hypnose getan haben!) und manchmal auch gar nicht tuen wollen würden.leberblümchen hat geschrieben: Pandas, ich bin mir da nicht so sicher: Soweit ich weiß, wurde die Hypnose doch verworfen, weil sie - alleine? - nicht effektiv (im Sinne von: heilsam) war und weil sie sich nicht jeder Patient hypnotisieren ließ. Ich glaube eigentlich nicht, dass das 'Show' war und ist.
Insofern dient Hypnose in der Tat vor allem der Beeinflussung des Willens von anderen, und da wurde in der Psychotherapie nunmehr herausgefunden, dass sich Hypnose für erwünschte Verhaltensänderungen einsetzen lässt, was aber etwas ganz anderes ist als Wahrheitsfindung. (Siehe auch Video von Eberwein).
Na, von völlig falsch hat hier ja auch niemand gesprochen.leberblümchen hat geschrieben: Und ich glaube auch nicht, dass alle (die meisten, wie auch immer) Erinnerungen, um die es in der PA geht, völlig falsch sind.
Aber Dein Anliegen ist es doch, durch Hypnose in der PA Dinge zu erinnern, die Du in der Freien Assoziation etc. nicht erinnerst. Das macht keinen Sinn für die PA, denn es geht ja gerade nicht um eine objektive Wahrheitsfindung.
Wie gesagt, können dann eventuell mit dem Analytiker Vermutungen getroffen werden, aber dazu braucht es keine Hypnose, im Gegenteil, da herausgefunden wurde, dass Hypnose vor allem eine Methode zur Suggestion ist, wäre eine Hypnose zur Herstellung von Erinnerungen, die der Patient dann für neu entdeckt und "genau, das wurde mir angetan" hält, unseriös und ein KnockOut für die Psychoanalyse.
Wie beschrieben, ist aber genau das widerlegt: Hypnose ist keine seriöse Methode für Erinnerungsarbeit.leberblümchen hat geschrieben: Es geht doch gerade um das Erinnern. Manchmal gelingt es nicht, das Erinnern greifbar zu machen; dann wird halt 'reinszeniert', so wie ich das mit den Kindern ja auch mache.
Das, was Du beschreibst, was Du mit den Kindern machst, ist ja auch Suggestion. Kann durchaus für bestimmte Zwecke mit den Kindern sinnvoll sein.
Aber Dein Analytiker kann doch nicht wissen, was genau in Deiner Frühkindheit passiert ist und es dann für Dich in der Hypnose reinszenieren? Das wäre doch vollkommen unseriös. Er kann doch auch im normalen Zustand seine Vermutungen mit Dir besprechen, er soll sie Dir doch gerade nicht "unterschieben".
Nun, ich tippe wirklich, dass, wenn Du nirgends etwas zu der von Dir erwünschten Hypnosetechnik findest, dies daran liegt, weil ein solches Vorgehen bereits komplett verworfen wurde und als unseriös gilt. Aus guten Gründen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ja, aber das ist das, was ich mit unseriös meine:leberblümchen hat geschrieben:Ich meinte das eher so.wikipedia hat geschrieben:So kann in Trance die Aufmerksamkeit stärker auf den Gegenstand fokussiert, der Inhalt einer Hypnose (wie eine Altersregression) zum Gegenstand der Analyse gemacht oder aber die Arbeit am Widerstand gegen die Erkenntnis deutlich reduziert werden.
Der Analtiker kann doch nicht einfach eine suggestive Hypnose anwenden, wenn ein Patient bestimmte Deutungen o.ä. nicht annimmt. Noch weniger kann und darf er auf diese Weise Erinnerungen in den Patienten implantieren.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hallo leberblümchen!
Ich kenne die Hypnose nun aus der Traumatherapie. In erster Linie dient es eher der Entspannung und Stabilisierung mit verschiedenen "Reisen" in "Gegenden", die therapeutisch angeleitet werden und sich dann selber Kraft der eigenen Fantasie entwickeln (können).
Ich kenne aber auch das Angebot sich einem Trauma zu nähern, soweit,dass man in der Hypnose dennoch auf Distanz bleibt. Es gab mit mir mal einen Versuch, der dann beendet werden mußte.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es wirklich hilfreich ist sich einem traumatischen Ereignis zu nähern?
Habt ihr das Thema denn schon mal besprochen mit deiner Angst, wenn die Kinder weggehen? Ich würde sonst genau das Thema mal anschneiden. Es kann natürlich auch eine quasi Ausuferung von Angst vor der Angst sein oder so eine Art Katastrophendenken. Letztlich hilft da wohl auch nur sich die Realität immer wieder bewußt zu machen. Es wird wohl nicht ganz einfach werden, weil du ja schon zwei Komponenten ansprichst: Einmal das Verlassen werden und einmal die Angst, das den Kindern etwas passiert.
Es muß gar nicht mal eine ganz große Sache dahinter stecken, es reicht schon als Grund und Anlass, wenn du als Kind sehr große Angst gespürt hast egal wie banal die Ursache scheint. Und dann wächst es sich manchmal aus. Wichtig ist, dass du es wichtig nimmst!
In den Situationen könntest du auch ein Gefühlsprotokoll schreiben, das könnte auch Aufschluß geben.
Viele Grüße!
candle
Ich kenne die Hypnose nun aus der Traumatherapie. In erster Linie dient es eher der Entspannung und Stabilisierung mit verschiedenen "Reisen" in "Gegenden", die therapeutisch angeleitet werden und sich dann selber Kraft der eigenen Fantasie entwickeln (können).
Ich kenne aber auch das Angebot sich einem Trauma zu nähern, soweit,dass man in der Hypnose dennoch auf Distanz bleibt. Es gab mit mir mal einen Versuch, der dann beendet werden mußte.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es wirklich hilfreich ist sich einem traumatischen Ereignis zu nähern?
Habt ihr das Thema denn schon mal besprochen mit deiner Angst, wenn die Kinder weggehen? Ich würde sonst genau das Thema mal anschneiden. Es kann natürlich auch eine quasi Ausuferung von Angst vor der Angst sein oder so eine Art Katastrophendenken. Letztlich hilft da wohl auch nur sich die Realität immer wieder bewußt zu machen. Es wird wohl nicht ganz einfach werden, weil du ja schon zwei Komponenten ansprichst: Einmal das Verlassen werden und einmal die Angst, das den Kindern etwas passiert.
Es muß gar nicht mal eine ganz große Sache dahinter stecken, es reicht schon als Grund und Anlass, wenn du als Kind sehr große Angst gespürt hast egal wie banal die Ursache scheint. Und dann wächst es sich manchmal aus. Wichtig ist, dass du es wichtig nimmst!
In den Situationen könntest du auch ein Gefühlsprotokoll schreiben, das könnte auch Aufschluß geben.
Viele Grüße!
candle
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